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Gerhard Stehmann (geb. 8. Mai 1866, Seiffen; gest. 5. Juli 1926, Wien), Bass-Bariton
Gerhard Stehmann kam 1899 an die Wiener Hofoper. Unter Mahler sang Stehmann u. a. in den Neuinszenierungen der „Königin von Saba“ (Karl Goldmark) am 29. April 1901 (neben Demuth, Winkelmann, Hesch, Elizza, Mildenburg, Kurz), der „Entführung aus dem Serail“ (Wolfgang Amadeus Mozart) am 29. Jänner 1906 (neben Slezak, Kurz, Forst, Preuss, Hesch) sowie in der letzten Neuinszenierung der Ära Mahler, Glucks Iphigenie in Aulis (Bühnenbild von Alfred Roller, mit den Ensemblekolleg/innen Gutheil-Schoder, Mildenburg, Weidt, Schmedes, Demuth und Hesch) am 18. März 1907.
Leo Slezak (geb. 18. August 1873, Mährisch-Schönberg; gest. 1. Juni 1946, Rottach-Egern), Tenor
Leo Slezak kam 1901 an die Wiener Hofoper und stieg rasch zum Publikumsliebling und zu einem der gefragtesten Mitglieder des Hofopernensembles auf. Trotz manch wechselseitig geäußerter Kritik dürfte das Verhältnis zwischen Slezak und Mahler sehr gut gewesen sein. Mahler besetzte mehrere Premieren mit Slezak: So sang er unter Mahler in „Die Hugenotten“ (Giacomo Meyerbeer) am 29. Oktober 1902 den Raoul, den Eleazar in „Die Jüdin“ (Jacques Fromental Halevy) am 13. Oktober 1903 (neben Förster-Lauterer, Hesch, Preuss, Elizza), in Così fan tutte (Wolfgang Amadeus Mozart) am 24. November 1905 den Ferrando (neben Hesch, Kurz, Hilgermann, Demuth, und Gutheil-Schoder) oder den Belmonte in der „Entführung aus dem Serail“ (Wolfgang Amadeus Mozart) am 29. Jänner 1906 (neben Stehmann, Kurz, Forst, Preuss, Hesch).
Leo Slezak widmete Gustav Mahler auch ein Kapitel in seinen – humoristisch ausgeschmückten – Lebenserinnerungen: „Diese Mozart-Zyklen, „Entführung aus dem Serail“, „Così fan tutte“, „Zauberflöte“, „Fidelio“, „Hugenotten“, „Jüdin“, all die Neueinstudierungen, war das eine Quelle von Anregungen bei den Proben. Jede Bemerkung war ein Geschenk fürs Leben. [...] Seine Art zu arbeiten holte aus dem Sänger alles heraus, was er zu geben hatte. So fidel und lustig es sonst zuging, wenn Hesch, Demuth und ich auf der Bühne standen, bei Mozart mit Mahler am Pult, ging jeder schweigend herum, voll Sorge, dass nicht alles voll und ganz gelingen könnte. Gelang es, war Mahler kaum wiederzuerkennen, kam zu uns auf die Bühne, lobte uns und verteilte Zwanzighellerstücke.“ Auch wenn das erste Vorsingen von Slezak nicht ohne Aufregung verlaufen ist – „Ich, aus Brünn, mit schlotternden Knien auf der Bühne [...]. Lohengrin: Heil, König Heinrich... Ehe ich beginne, schreit eine Stimme aus dem finsteren Parkett: ‚Sie, ich mache Sie darauf aufmerksam, wenn Sie mir schleppen, jage ich Sie zum Teufel!‘. Es war Direktor Mahler, der mich so liebevoll ermunterte. Mir wurde schwarz vor den Augen.“ – überwog letztendlich doch der Respekt vor dem Dirigenten und Künstler Mahler: „Im Mai [Anm.: 1911], als ich von Amerika kam, besuchte ich ihn im Sanatorium Löw in Wien. Es war zu spät, ich durfte ihn nicht mehr sehen. In derselben Nacht ist er gestorben. Herzlich bitte ich ihn um Verzeihung, wenn ich ungerecht gegen ihn war: heute, in der Erinnerung, bleibt nur das eine Gefühl – innigste Dankbarkeit.“
Richard Mayr (geb. 18. November 1877, Henndorf; gest. 1. Dezember 1935, Wien), Bass
Richard Mayr wurde 1902 von Gustav Mahler unmittelbar nach dem Abschluss seiner Gesangsausbildung an die Wiener Hofoper engagiert. Unter Mahler sang Mayr u. a. in der Neueinstudierung der Oper „Feuersnot“ von Richard Strauss am 5. Juni 1905 und in der Erstaufführung der Oper „Die neugierigen Frauen“ von Wolf-Ferrari am 4. Oktober 1905. Richard Mayer sang unter Mahler auch in der Uraufführung seiner 8. Symphonie in München 1910.
Elise Elizza (eigentlich: Elisabeth Letztergroschen. geb. 6. Jänner 1870, Wien; gest. 3. Juni 1926, Wien), Sopran
Von 1895 bis 1919 Mitglied der Wiener Hofoper. # 13 „... wenn die Elizza, die Gans, blöd umschmeißt und Slezak verschlampt ist, so ist so ein Ensemble eben nicht korrekt durchzuführen.“ (Gustav Mahler an Bruno Walter, 1901). Eigentlich war Mahler von den künstlerischen Qualitäten der Sopranistin überzeugt, sie sang bei der Uraufführung von Mahlers „Klagendem Lied“ 1901 in Wien, und er versuchte sie auch für die Uraufführung der 8. Symphonie in München 1910 zu gewinnen. Das Briefzitat wirft auch ein Licht auf Mahlers unbedingte künstlerische Ansprüche, die er umgesetzt sehen wollte, ohne Rücksicht auf persönliche Dispositionen - ein Anspruch, den er aber auch an sich selbst stellte.
Richard Mayr (geb. 18. November 1877, Henndorf; gest. 1. Dezember 1935, Wien), Bass
Richard Mayr wurde 1902 von Gustav Mahler unmittelbar nach dem Abschluss seiner Gesangsausbildung an die Wiener Hofoper engagiert. Unter Mahler sang Mayr u. a. in der Neueinstudierung der Oper „Feuersnot“ von Richard Strauss am 5. Juni 1905 und in der Erstaufführung der Oper „Die neugierigen Frauen“ von Wolf-Ferrari am 4. Oktober 1905. Richard Mayer sang unter Mahler auch in der Uraufführung seiner 8. Symphonie in München 1910.
Aus der Oper in vier Akten "Die Königin von Saba" (1875) von Karl Goldmark:
Sammlungsgeschichte
Schellacksammlung Teuchtler