Abendjournal 1994.04.07

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Beiträge dieses Journals

Nachrichten
Mitwirkende: Reiss, Christl [Sprecher/in]
Datum: 1994.04.07 [Sendedatum]
Ort: Wien
Schlagworte: Politik ; Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ: audio
Inhalt: Nachrichten
Wetter
Mitwirkende: Meixner, Manfred [Gestaltung]
Datum: 1994.04.07 [Sendedatum]
Ort: Wien
Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ: audio
Inhalt: Nachrichten
Europäische Union - Volksabstimmung am 12. Juni
Am 12. Juni werden Österreicherinnen und Österreicher über das Verfassungsgesetz abstimmen, dass die Bundesregierung ermächtigt, den EU-Beitritt abzuschließen. Ebenfalls am 12. Juni findet in allen Staaten der Europäischen Union die Wahl zum Europäischen Parlament statt. Einblendung: Bundeskanzler Franz Vranitzky, Bundespräsident Thomas Klestil.
Mitwirkende: Wolf, Armin [Gestaltung] , Vranitzky, Franz [Interviewte/r] , Klestil, Thomas [Interviewte/r]
Datum: 1994.04.07 [Sendedatum]
Ort: Wien
Schlagworte: Politik Österreich ; EU ; Direkte Demokratie ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ: audio
Inhalt: Nachrichten
Staatliche Unterstützung nach Europäsche Union-Beitritt
Bundeskanzler Franz Vranitzky hat Hilfe für jene Betriebe und Branchen angekündigt, die bei einem EU-Beitritt mit negativen Konsequenzen rechnen müssten. Laut Gewerkschaft der Privatangestellten seien die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in der Nahrungsmittelindustrie bedroht. Einblendung: Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich Günter Stummvoll.
Mitwirkende: Hutar, Herbert [Gestaltung] , Stummvoll, Günter [Interviewte/r]
Datum: 1994.04.07 [Sendedatum]
Ort: Wien
Schlagworte: Politik Österreich ; Wirtschaft ; EU ; Sozialpartnerschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ: audio
Inhalt: Nachrichten
Strengeres Ozongesetz
Die Ozonkonzentrationen am Boden steigen wieder, eine Novelle des Ozonalarmgesetzes soll Verbesserungen bringen.
Mitwirkende: Simbürger, Franz [Gestaltung]
Datum: 1994.04.07 [Sendedatum]
Ort: Wien
Schlagworte: Politik Österreich ; Natur ; Umweltverschmutzung ; Umweltpolitik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ: audio
Inhalt: Nachrichten
Arbeitsmarktservice wird reformiert
Am 1. Juli soll die Reform der Arbeitsämter Wirklichkeit werden. Aus Verwaltung soll Service werden. Die Arbeitsämter sollen aus dem Minsterium ausgegliedert werden und Körperschaften öffentlichen Rechts werden.
Mitwirkende: Dittlbacher, Fritz [Gestaltung]
Datum: 1994.04.07 [Sendedatum]
Ort: Wien
Schlagworte: Politik Österreich ; Wirtschaft ; Arbeitslosigkeit ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ: audio
Inhalt: Nachrichten
Österreichischer Autozulieferindustrie droht Krise
Die österreichische Autozulieferindustrie steckt in der Krise, tausende Arbeitsplätze sind bedroht.
Mitwirkende: Weinisch, Ernst [Gestaltung]
Datum: 1994.04.07 [Sendedatum]
Ort: Wien
Schlagworte: Wirtschaft ; Industrie ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ: audio
Inhalt: Nachrichten
Zellstofffabrik Hallein vor dem Aus?
Die Einbrüche bei Preis und Nachfrage in der Papierindustrie betrafen jene Produkte, die in Hallein erzeugt werden. Kündigungen und sogar eine Schließung des Zellstoff-Werkes drohen.
Mitwirkende: Zschock, Gerhard [Gestaltung]
Datum: 1994.04.07 [Sendedatum]
Schlagworte: Wirtschaft ; Industrie ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ: audio
Inhalt: Nachrichten
Henkel Austria holt giftige Bügelhilfen zurück
Eine Warnung an alle Hausfrauen und Hausmänner. Die Reinigungsfirma Thompson warnt vor der Verwendung ihrer Bügelsprays. Es seien Spuren von krebserregenden Substanzen entdeckt worden. Einblendung: Leiter der Entwicklungsabteilung Henkel Austria Erich Frieser.
Mitwirkende: Bornemann, Dieter [Gestaltung] , Frieser, Erich [Interviewte/r]
Datum: 1994.04.07 [Sendedatum]
Ort: Wien
Schlagworte: Medizin ; Konsum ; Chemie ; Industrie ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ: audio
Inhalt: Nachrichten
Unruhen in Ruanda
Das tödliche Attentat auf die Präsidenten von Burundi und Ruanda hat zu schweren Unruhen geführt. Hintergrund ist der jahrzehntealte Konflikt zwischen Hutu und Tutsi. Gruppen ziehen mit Handfeuerwaffen durch die Gegend, es gibt viele Verletzte.
Mitwirkende: Franzke, Michael [Gestaltung]
Datum: 1994.04.07 [Sendedatum]
Ort: Nairobi
Schlagworte: Politik ; Krisen und Konflikte ; Völkermord und Holocaust ; Unruhen ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Burg Forchtenstein ; Melk
Typ: audio
Inhalt: Nachrichten
Vor Stichwahlen in der Ukraine - Krimkonflikt
Die Spannungen in der Ukraine, die Halbinsel Krim betreffend, nehmen zu. Ranghohe ukrainische Militärs haben die Krim, während der Abwesenheit von Juri Meschkow, dem gewählten und nicht anerkannten Präsidenten der Krim, besucht. Meschkow möchte die Krim an Russland angliedern, ebenso ein Großteil der Bevölkerung.
Mitwirkende: Dox, Georg [Gestaltung]
Datum: 1994.04.07 [Sendedatum]
Ort: Moskau
Schlagworte: Politik ; Krisen und Konflikte ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Russland ; Ukraine
Typ: audio
Inhalt: Nachrichten
Politische Gewalt in Kolumbien
Politische Morde und Menschenrechtsverletzungen, vor allem von Seiten der Armee, stellen ein Problem in Kolumbien dar. Die Menschenrechts-Anwältin Lourdes Castro García ist derzeit in Wien. Einblendung: Lourdes Castro García.
Mitwirkende: Moser, Christian [Gestaltung] , Castro García, Lourdes [Interviewte/r]
Datum: 1994.04.07 [Sendedatum]
Ort: Wien
Schlagworte: Politik ; Militär ; Krisen und Konflikte ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Wösendorf
Typ: audio
Inhalt: Nachrichten
Holocaust-Gedenken im Vatikan
Mit einem Konzert soll heute im Vatikan in einer gemeinsamen Gedenkfeier mit Juden dem Holocaust gedacht werden. Das Konzert wird in ganz Europa vom Fernsehen übertragen.
Mitwirkende: Braitenberg, Zeno [Gestaltung]
Datum: 1994.04.07 [Sendedatum]
Ort: Rom
Schlagworte: Politik ; Völkermord und Holocaust ; Antisemitismus ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Rom
Typ: audio
Inhalt: Nachrichten
Journal-Panorama: Erfahrungen bosnischer Flüchtlinge in Wien
Einblendung: Anonyme Flüchtlinge. Am Anfang des Beitrags wird die Praxis der ethnischen Säuberungen in Ostbosnien durch serbische Freischärler beschrieben: die von den Serben kontrollierten Medien riefen die muslimische Bevölkerung auf, sich an bestimmten Orten zu versammeln, um Passierscheine zu erhalten und ihren Besitz zu deklarieren. An den Sammelstellen wurden die Menschen nach den im vornherein erstellten Listen verhaftet, Männer in Lager verschleppt, Frauen und Kinder nach Folterungen und Misshandlungen in entfernte Gebiete verschickt. Viele Flüchtlinge aus Ostbosnien sind in Wien untergekommen. Ein Bosnier, der vor dem Krieg in einem serbischen Dorf gelebt hatte, erzählt, dass es bis vor dem Krieg mit der serbischen Bevölkerung keine Probleme gegeben habe, die Leute seien freundlich gewesen. Nach Beginn des Kriege, so der Mann, zeigte jeder sein wahres Gesicht, sie erklärten ihn zum "Extremisten", obwohl das lächerlich sei. Sie hätten ihn zum Kämpfen gezwungen. Als er wegging, sagte sein serbischer Nachbar weinend: "Das wird alles vorbeigehen, aber wir werden nie wieder die selben sein." Ein anderer Flüchtling erzählt, man habe schön gelebt, die Serben waren seine Nachbarn er ging zu ihren Festen, ihre Söhne begleitete er zur Armee. Niemand habe das kommen gesehen, so ein anderen Bosnier. Sein Nachbar war Serbe, ihre Kinder wurden am selben Tag geboren, sie wollten sie miteinander verheiraten, aber der Krieg habe das verhindert, nun höre er, dass der Nachbar ein verstockter Tschetnik geworden sei. Eine Frau erzählt von einem Serben aus Brčko, der mit ihnen geflohen sei, weil er nicht mitansehen konnte, was die Mitglieder seiner Volksgruppe anrichteten, ihre Nachbarn totschlugen und in Lager verschleppten. Ein anderer Bosnier erzählt er habe bis heute Kontakt mit einigen Serben mit denen er von früher befreundet war. Pero, sein serbischer Freund, begleitete ihn als Sänger auf der Saz, war einer der ersten, die sich die Uniform der serbischen Spezialeinheiten azogen. Er selbst redet sich weiter ein, Pero sei sein Freund, bis er herausfand, dass dieser ihn denunzierte. Als er sich den serbischen Passierschein holen kam, begriff er nicht was vor sich ging. Erst später wurde ihm klar, dass alles in einem sorgfältigen Verfahren akribisch geplant worden sei. Eine Frau aus der Nähe von Tuzla erzählt, sie sei von drei Freischärlern, zwei davon ihre Nachbarn, dazu angehalten worden, innerhalb von 2 Minuten mit ihren Kindern das Haus zu verlassen, es gäbe eine Besprechung, eine Untersuchung in der Schule, das würde nur eine Stunde dauern. Sie solle keine Tasche mitnehmen, so die Tschetniks, "ihr Frauen kommt ja zurück" und das Haus nicht versperren, sonst würden sie einbrechen. Sie wurden festgehalten, die Freischärler vergewaltigen die Kinder vor den Augen der Mütter, manche konnten diesen Anblick nicht ertragen und wurden wahnsinning. Ihre älteste Tochter wurde weggebracht und in Gefangenschaft misshandelt und vergewaltigt, die jüngere Tochter konnte die Frau freibringen. Wer wertvolle Sachen oder Geld hatte, musste es sofort abgeben, sonst würden sie geschlachtet, drohten die Soldaten. In der Gefangenschaft hörte die Frau, wie sich die serbischen Männer eines der gefangenen Mädchen aus dem Nebenzimmer aussuchten, ihren Namen riefen und sie fortbrachten, die Männer nannten das "heiraten". Versuchte man etwas dagegen zu unternehmen, sei man erschossen worden oder bekam ein Messer an die Kehle. "Wir haben zu Gott gebetet, dass er uns sterben lässt, damit wir das nicht mehr länger mitansehen müssen." Ihre Tochter wurde mit einem Bus zurück nach Tuzla gehen. Ein anderer bosnischer Flüchtling erzählt, in einer früheren Schuhfabrik, die von den Serben zu einem Gefängnis umfunktioniert worden war, 15 verblutenden Menschen gesehen zu haben, die von einem Lastwagen zu einem Massengrab gebracht wurden, keiner von ihnen war tot. Viele Leute seien so verprügelt worden, dass sie gebrochene Gliedmaßen hatten, anderen fehlten Ohren.Hatte man Verstümmelungen im Gesicht wurde man ausnahmslos liqudiert, so der Mann. Man fühlte sich angesichts dieser armen Menschen machtlos, ängstlich und schwach. Die Tschetniks hätten ganze Dörfer niedergebrannt, Frauen und Kinder befanden sich häufig noch in den Häusern, sie schnitten den Menschen die Finger ab, um an ihren Schmuck zu gelangen. DIe Männer erschossen sie. Viele der Flüchtlinge wissen nichts über den Verbleib ihrer Verwandeten, die sich in Lagern befinden. Am schlimmsten, so ein Bosnier seien die sogenannten "Weekend-Tschetniks" gewesen, die am Freitagabend ankamen, um Bosnier zu verprügeln und am Sonntag zurück nach Serbien fuhren. In dem Bericht kommt die Dankbarkeit gegenüber dem Gastland Österreich zum Ausdruck aber auch das Gefühl der Machtlosigkeit, weil man die Sprache nicht beherrscht und andere für Unterkunft und Ernährung sorgen müssen. Dazu kommt das Gefühl des massiven sozialen Abstiegs, weil man in Österreich vor dem Nichts steht. Viele der Flüchtlinge sind nervenkrank und haben psychische Probleme.
Mitwirkende: Pocrnja, Predrag [Gestaltung] , Anonym, bosnischer Flüchtling [Interviewte/r] , Anonym, Flüchtling [Interviewte/r] , Duric, Hinzu
Datum: 1994.04.07 [Sendedatum]
Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Migration ; Krieg ; Krisen und Konflikte ; Ethnie ; Nationalismus ; Straftaten ; Asyl ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bosnien-Herzegovina ; Bundesland / Wien
Typ: audio
Inhalt: Nachrichten

Katalogzettel

Titel Abendjournal 1994.04.07
Spieldauer 00:59:24
Mitwirkende Reiss, Christl [Moderation]
ORF [Produzent]
Datum 1994.04.07 [Sendedatum]
Schlagworte Gesellschaft ; Politik ; Nachrichten ; Krisen und Konflikte ; Krieg ; Ethnie ; Nationalismus ; Straftaten ; Asyl ; Radiosendung-Mitschnitt
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ audio
Format DAT [DAT-Kassette]
Sprache Deutsch
Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
Signatur Österreichische Mediathek, ja-940407_or, ja-940407_k02
Medienart Mp3-Audiodatei
Gesamtwerk/Reihe Abendjournal

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Sammlungsgeschichte

Sammlung Radio Mitschnitte der Österreichischen Mediathek