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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal Neue Töne am Beginn des Mittagsjournals, seit heute eine neue Kennmelodie.
Wir hoffen, auch Ihnen gefällt sie.
Redakteur im Studio heute Udo Bachmeier.
Drei Hauptthemen sind es, zu denen Sie zahlreiche Stellungnahmen, Analysen und Hintergründe hören können.
Aus dem Ausland die nun abgeblasene US-Militärintervention in Haiti nach der Aufgabe der Junta des Karibikstaates.
Die Parlamentswahlen in Schweden mit einem Sieg der Sozialdemokraten.
Und aus Österreich eine ausführliche Nachlese zur Landtagswahl in Vorarlberg mit dem Schwerpunkt bundespolitischer Perspektiven.
Darüber hinaus im ORF-Mittagsjournal.
Die UNO droht bosnischen Moslems mit NATO-Luftangriffen.
Italiens Ministerpräsident Berlusconi baut seine Medienmacht weiter rapid aus.
In Wien begann der Prozess gegen jenen Panzerfahrer, der im Juni Teile der Stadt in Schrecken versetzt hatte.
Warten auf Romeo im Schönbrunner Schlosstheater, nähere es dazu dann von der Kulturredaktion.
Erster Programmpunkt, eine Nachrichtenübersicht von Andrea Maiwald, es liest Josef Fenzl-Chnatek.
Haiti, USA.
Die Militärführung in Haiti hat buchstäblich in letzter Minute nachgegeben.
Die USA hatten bereits grünes Licht für die Militärintervention gegeben, als sich die Junta doch noch zum Rücktritt bereit erklärte.
Bis 15.
Oktober soll der Weg für die Rückkehr des demokratisch gewählten Präsidenten Aristide frei sein.
Die Militärs haben sich außerdem dazu verpflichtet, das Land zu verlassen.
Ein entsprechendes Abkommen wurde vom früheren amerikanischen Präsidenten Jimmy Carter ausgehandelt.
Die USA wollen noch heute Soldaten auf der Karibikinsel stationieren.
Eine insgesamt 15.000 Mann starke Truppe soll den Machtwechsel überwachen.
Geplant ist, die amerikanische Einheit später durch UNO-Truppen abzulösen.
Schweden.
Wie erwartet kommt es in Schweden zum Regierungswechsel.
Die Sozialdemokraten haben die Parlamentswahl gewonnen.
Parteivorsitzender Ingvar Carlsson will noch heute mit der Bildung eines Minderheitskabinetts beginnen.
Er kehrte damit nach drei Jahren in der Opposition an die Regierungsspitze zurück.
Die Sozialdemokraten erreichten mehr als 45 Prozent der Stimmen.
Die bisherige bürgerliche Vier-Parteien-Koalition unter Ministerpräsident Carl Bildt kam auf 41 Prozent.
Österreich
Die ÖVP regiert in Vorarlberg weiter mit absoluter Mehrheit.
Sie verfehlte bei der gestrigen Landtagswahl zwar ganz knapp die absolute Stimmernmehrheit, konnte ihren Mandatsstand aber halten.
Die Freiheitlichen gewannen dazu und verdrängten die Sozialdemokraten vom zweiten Platz.
Die SPÖ verlor fünf Prozent.
Die Grünen konnten zulegen, das liberale Forum schaffte den Einzug in den Landtag nicht.
die künftige Sitzverteilung im Vorarlberger Landtag, ÖVP 20, wie bisher, FPÖ 7, bisher 6, SPÖ 6, bisher 8 und Grüne 3, bisher 2.
Die Inflationsrate steigt wieder.
Im August betrug die Teuerung gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres 3,2 Prozent.
Im Juli lag der Verbraucherpreisindex im Jahresabstand noch bei 2,8 Prozent.
Teurer wurden vor allem Auslandsreisen, Treibstoff und Bekleidung.
Die Amokfahrt eines Soldaten mit einem Kampfpanzer hatte heute ein gerichtliches Nachspiel.
Ein 22-jähriger Zeitsoldat des Bundesheeres war im Juni betrunken mit einem M60-Panzer von der Kaserne Zwölfachsing nach Wien gefahren.
Stundenlang versetzte er Passanten und Autofahrer in Angst und Schrecken.
Mehrere parkende Fahrzeuge wurden niedergewalzt.
Der Amokläufer wurde zu sechs Monaten unbedingter Haft verurteilt.
Das Urteil ist bereits rechtskräftig.
Die Republik verlangt mehr als zwei Millionen Schilling Schadenersatz.
Die internationale Atomenergieorganisation tagt ab heute in Wien.
Bei der jährlichen Generalversammlung geht es um die Entwicklung im Atomstreit mit Nordkorea.
Außerdem berät die IAEO über die zunehmenden Fälle von Uran- und Plutoniumschmuggel.
Den Antrag dazu hat die Europäische Union gestellt.
Bosnien-Herzegowina.
Die UNO hat zur sofortigen Einstellung der Kämpfe in Sarajevo aufgerufen.
Bei den schwersten Gefechten seit Monaten sind seit gestern mindestens vier Menschen getötet und zahlreiche verletzt worden.
Der Kommandeur der UNO-Schutztruppe, General Roos, macht die bosnischen Regierungstruppen für den Ausbruch der Kämpfe verantwortlich.
Die Serben hätten eine Gegenoffensive gestartet.
Rose drohte Moslems und Serben mit NATO-Luftangriffen.
Italien.
In Sizilien beginnt heute der Prozess um die Ermordung des Mafia-Jägers Giovanni Falcone.
Auf der Anklagebank sitzt unter anderem Mafia-Boss Tottorina.
Insgesamt müssen sich 37 Personen wegen des Anschlages auf den Richter verantworten.
Das Verfahren ist Auftakt zur größten Serie von Mafia-Prozessen seit vielen Jahren.
Griechenland.
In Athen ist ein Anschlag auf einen Polizeibus verübt worden.
Ein Polizist wurde getötet, mehr als zehn Menschen verletzt.
Der Bus war in einem Vorort der griechischen Hauptstadt unterwegs, als der Sprengsatz explodierte.
Zu dem Anschlag hat sich bisher keine Organisation bekannt.
USA.
Ex-Tennisstar Vita Skerulaitis ist tot.
Die Leiche des 40-Jährigen wurde in der Wohnung eines Freundes gefunden.
Die Todesursache ist noch ungeklärt.
Nach ersten Informationen gibt es keinen Hinweis auf ein mögliches Verbrechen.
Vita Skerulaitis war am Höhepunkt seiner Karriere Nummer 4 der Tennis-Weltrangliste.
Österreich In der jüngsten Runde des Lottos 6 aus 45 gibt es einen Solo-Sechser.
Auf den Gewinner warten 15,7 Millionen Schilling.
Drei Joker bringen je 1,5 Millionen Schilling.
Ja und wie steht es mit dem Wetterglück?
Die Frage an Christian Hundorf, bleibt es weiterhin so kühl?
Herbstlich kühl bleibt es zumindest bis Mittwoch.
Erst in der zweiten Wochenhälfte könnte es den einen oder anderen wärmeren Tag geben.
Die bis dahin recht kühle Luft kommt aus Nordwesten zu uns.
Sie mischt sich mit der Feuchte vom Mittelmeer.
Deshalb ist es auch oft bewölkt.
Den Regenschirm sollte man morgen und übermorgen vor allem in Ostösterreich dabei haben.
Wie es zur Zeit aussieht, das zeigen die aktuellen Meldungen aus den Landeshauptstädten.
In Wien ist es heiter bei 14 Grad, Eisenstadt wolkig 14, St.
Pölten stark bewölkt 11 Grad, der Südwestwind weht hier mit 20 Kilometer pro Stunde, Linz bedeckt 10, Salzburg bedeckt 9, Innsbruck stark bewölkt 9, Bregenz stark bewölkt 10, Graz stark bewölkt 12 und in Klagenfurt stark bewölkt bei nur 10 Grad.
Und auf nur 12 bis 18 Grad steigen die Temperaturen heute Nachmittag noch.
Vor allem zwischen Vardelberg und Oberösterreich kann es in den nächsten Stunden noch ab und zu leicht regnen.
Weiter im Osten und Süden zeigt sich hin und wieder die Sonne.
Eine kalte Nacht steht bevor.
Die Temperaturen sinken meist auf 9 bis 2 Grad.
Leichte Frostgefahr besteht in den Alpentälern Westösterreichs, in Vorarlberg, Tirol und Salzburg.
Ähnlich kühl wie heute geht es morgen Dienstag weiter mit Höchstwerten zwischen 12 und 18 Grad.
Der Regen konzentriert sich auf Ostösterreich.
Es wird vor allem in Niederösterreich, Wien, dem Burgenland und der Steiermark zeitweise regnen.
Im Laufe des Nachmittags auch ein bisschen in Oberösterreich.
Etwas Sonne darf man sich nur in Westösterreich erwarten zwischen Vorarlberg und Salzburg.
Übermorgen Mittwoch wird der Regen in Niederösterreich, Wien im Burgenland und der östlichen Steiermark häufiger.
In West- und Südösterreich könnte sich zeitweise die Sonne zeigen.
Danke, Christian Hundorf.
Acht nach zwölf ist es jetzt.
In Schweden ist nach den Parlamentswahlen für die Sozialdemokraten der Weg wieder frei zurück an die Macht.
Die Wähler haben sich, was ja nicht so oft vorkommt, an die Prognosen gehalten.
Sie haben die Sozialdemokraten auf mehr als 45 Prozent gestärkt als Sieger hervorgehen lassen.
Die Sozialdemokraten sind damit nun in die Lage versetzt, die seit 1991 regierenden Konservativen in der Regierung in Stockholm abzulösen.
Die regierende bürgerliche Vier-Parteien-Koalition erhielt gemeinsam nur etwas mehr als 41 Prozent.
Die Sozialdemokraten können nun gemeinsam mit den Grünen oder und den früheren Kommunisten die neue Regierung bilden.
Vorwürfe seitens der Konservativen an die Adresse der Sozialdemokraten, diese hätten Schuld am wirtschaftlichen Niedergang des Landes, prallten beim Wähler offensichtlich ab.
Eine Analyse nach den schwedischen Wahlen von Günter Grafenberger.
Mittag wird Schweden nur noch von einem Expeditionskabinett Karl Bild geleitet.
Um diese Zeit reichte er nach der schweren Wahlniederlage seiner Regierungskoalition den Rücktritt ein.
Die politische Linksflut, die über Schweden vergangene Nacht hinweg geschwappt ist, hat nach Meinung der Wahlanalytiker eine ganz bestimmte Ursache.
Die Bevölkerung hat Arbeitsplätze gewählt und dabei war sie offenbar der Ansicht, dass nur eine starke Arbeiterregierung die Voraussetzungen dafür schaffen könne.
Bei zwölf Prozent Arbeitslosen im früheren europäischen Musterländle für Vollbeschäftigung würden sich Leute wie Olof Palme, Tage Erlande und Peer Arbenhanson im Grabe umdrehen, hieß es immer wieder aus der Bevölkerung.
Trotz jüngster Rekordzahlen der schwedischen Exportindustrie in der letzten Phase bürgerlicher Ära sank die Arbeitslosenzahl nur unwesentlich.
Am Wahltag wurde das Kabinett-Kahlbild nicht an den erfreulichen Exportziffern gemessen, sondern an den sehr unerfreulichen Arbeitslosenzahlen.
Das Wahlergebnis ist die Quittung dafür, sagen die Wahlanalytiker.
Dabei hatte im gesamten Wahlkampf die Finanzkrise Schwedens mit den roten Zahlen im Haushalt und den wucherhaften Zinsen für im Ausland geborgtes Geld mehr noch als das Arbeitslosenproblem im Vordergrund gestanden.
Shell Olaf Feld als ehemaliger sozialdemokratischer Finanzminister hat offen zugegeben, dass die Finanzkrise aus den 80er Jahren vor allem zu Lasten seiner Partei geht.
Was also wird die neue sozialdemokratische Regierung tun, um einmal jene Fehler zu vermeiden, zum anderen neue Arbeitsplätze zu schaffen, ohne dabei der Inflation die Tür zu öffnen?
Ihr Wahlprogramm sieht als erstes die Einsparung von umgerechnet knapp 100 Milliarden Schilling im Lauf der nächsten vier Jahre vor, wobei sich die Partei nicht davor scheut, einen zweiten Karenztag im Krankheitsfall einzuführen.
Schon damit wird deutlich, dass der alte Schlendrian überzogener sozialer Beihilfen ohne genaue Prüfung abgebaut wird, auch dort, wo es ihr wehtut.
Die internationale Börse hat bisher abwartend auf das Wahlergebnis reagiert.
Sie hatte auf eine sozial-liberale Koalition gehofft.
Doch damit ist es aus, nachdem die Liberalen verloren statt Stimmen gewonnen haben.
Karlsson wird sich also die fehlende Mehrheit im Parlament von links ausborgen müssen und dies bei den Grünen und der Linkspartei.
Ähnliches haben die Sozialdemokraten in fast allen Nachkriegsjahren erfolgreich durchexerziert, ohne große Abstriche an ihrem Programm machen zu müssen.
Ingvar Karlsson deutete an, dass er auch künftig nach diesem Rezept verfahren will.
Aus Schweden hörten Sie Günther Grafenberger mit einer Analyse.
Gleichsam in letzter Minute war er zu Ende der Nervenkrieg um Haiti.
Das Bemühen vor allem des früheren Präsidenten Carter um eine Einigung mit der haitianischen Militärjunta war letzten Endes dann doch von Erfolg gekrönt.
Die Militärs in Port-au-Prince haben aufgegeben, der Grund für eine Militärintervention Washingtons fällt weg.
Laut dem geschlossenen Abkommen müssen die Militärmachthaber Haitis bis 15.
Oktober den Weg freimachen, und zwar für den rechtmäßig gewählten Präsidenten Aristide.
Um die Machtübergabe korrekt über die Bühne zu bringen, wollen die USA dennoch ein Landemanöver in Haiti durchführen, aber in friedlicher Absicht.
Und so teilte US-Präsident Clinton seine Entscheidung per TV der Bevölkerung mit.
Von Anfang an habe ich gesagt, dass die Diktatoren von Haiti gehen müssen.
Jetzt kann ich Ihnen sagen, dass sie gehen werden.
Ich möchte Ihnen hiermit verkünden, dass die Militärführer von Haiti bereit sind, ihre Macht abzugeben.
Die Diktatoren haben erkannt, dass es sowohl zu ihrem Besten als auch zum Besten der Bevölkerung von Haiti ist, die Macht friedlich abzugeben, anstatt eine sofortige Aktion der multinationalen Truppen unter unserer Führung auszulösen.
Die Militärführer werden das Land verlassen.
Die USA und ihre Partner werden in Haiti landen.
Den Anhängern von Präsident Aristide sage ich, er wird wieder an die Macht zurückgebracht.
Ich fordere alle Haitianer auf, sich an das zu erinnern, was Präsident Aristide vor wenigen Tagen gesagt hat.
Keine Rache, keine Gewalt, keine Vergeltung.
Jetzt ist Zeit für den Frieden.
I ask that all Haitians remember what President Aristide said just a couple of days ago.
No vengeance, no violence, no retribution.
This is a time for peace.
US-Präsident Clinton feiert die Einigung mit der Militärjunta von Haiti als Erfolg.
Und dennoch, die Haiti-Krise dürfte für Washington doch nicht ganz ausgestanden sein, berichtet Franz Kößler.
So klein Haiti im Vergleich zu den Vereinigten Staaten auch ist, so gering die militärische Herausforderung deshalb auch erscheinen mochte, Haiti ist für die amerikanische Regierung eine veritable internationale Krise.
So ist die Erleichterung verständlich, mit der Präsident Clinton die Einigung als Erfolg feiert.
In der Diskussion, die unmittelbar nach der Einigung begonnen hat, wurde diese Krise immer wieder mit der Kubakrise vor 32 Jahren verglichen.
Damals stand natürlich viel mehr auf dem Spiel als heute.
Es ging immerhin um nukleare sowjetische Raketen.
Aber es gibt Parallelen.
Präsident Kennedy hatte damals mit dem Image eines schwachen Präsidenten zu kämpfen, das vom Gegner genutzt wurde.
Das gilt gleichermaßen für Clinton.
Auch damals standen in den USA Kongresswahlen bevor.
Auch damals führte der Entschluss, militärische Gewalt zu gebrauchen, zum Einlenken des Gegners.
Kennedy war in der Folge ein starker Präsident und Clinton kann auf eine ähnliche Wirkung hoffen.
Dieses Abkommen lässt jedoch viele Fragen offen.
Es bleiben die Risiken bewaffneten Widerstands und des Vertragsbruchs durch die Militärhunde in Haiti.
Vor allem aber wird die Diskussion weitergehen, ob sich Clinton nicht in eine Krise hinein manövriert hat, in der er schließlich zur militärischen Intervention gezwungen war, obwohl die Krise in Haiti vor allem innenpolitische Ursachen hat, die von außen kaum gelöst werden können.
Clintons Entschlossenheit, die die Militärrunde zum Einlenken bewogen hat, bestätigt jedoch auch eine Charakteristik der amerikanischen Außenpolitik, die weitreichende internationale Folgen haben kann.
Amerika hat im sogenannten Hinterhof eine Bereitschaft zum Eingreifen gezeigt, die es in entfernteren Krisengebieten scheut.
Nach welcher Logik kann man unter diesen Umständen anderen großen Mächten den Anspruch verwehren, dasselbe in ihrem Hinterhof zu tun?
Zum Beispiel Russland, das einen solchen Anspruch schon lange angemeldet hat.
So mag diese Krise Clinton innenpolitisch stärken.
Eine flüssige internationale Politik hat sie jedoch noch lange nicht geschaffen.
Zu viel aus Washington von Franz Kössler.
Was bedeutet nun die von Clinton durchgesetzte Wiedereinsetzung des gewählten Präsidenten Aristide für Haiti selbst?
Kann Haiti nach dem Ausbleiben der Militäraktion und dem vereinbarten Übergang zur Demokratie wieder zur Ruhe kommen?
Mit welchen Problemen hat Haiti zu kämpfen?
Erwin Detling informiert.
Drei Jahrzehnte lang beschäftigte das Thema Demokratie in Haiti die internationale Öffentlichkeit recht wenig.
Haiti war weitgehend sich selbst überlassen.
Haiti sorgte erst dann für große Aufregungen in Washington, als Jean-Bertrand Aristide, ein radikaler Demokrat 1990 von zwei Dritteln der haitianischen Stimmbürger zum Präsidenten gewählt wurde.
Der ehemalige Priester durchkreuste sämtliche Pläne der traditionellen Machteliten.
Nach sieben Monaten war der Traum von der Demokratie vorbei.
General Cedras stürzte Aristide im September 1991
und hält seither die internationale Staatengemeinschaft auf Trab.
Er setzt sich über Verträge und Abmachungen hinweg.
Wie sich über das vergangene Wochenende gezeigt hat, ist es ihm selbst in einer ausweglos scheinenden Lage gelungen, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen.
General Cedras hat das Undenkbare erreicht, eine neue Schonfrist von fast einem Monat.
Während die Militärs um ihr persönliches Schicksal pokern,
versinkt das haitianische Volk jeden Tag mehr in der Armut.
Ironischerweise ernährt heute der Todfeind, der Militärs, die USA, einen Fünftel der Bevölkerung.
Eine herkömmliche Invasion hätte diese Lebenslinie der amerikanischen Hilfsorganisationen mit Sicherheit unterbrochen.
Eine Million Haitianer wäre von einem auf den anderen Tag vor dem Nichts gestanden.
Die in eine Polizeiaktion umfunktionierte Invasion, die heute in Haiti beginnen soll,
wird vermutlich diese Lebenslinie nicht unterbrechen.
Die amerikanischen Soldaten werden doch mit ihrem Ordnungsmission den haitianischen Krebs nicht kurieren.
Die internationale Öffentlichkeit orientiert sich nach wie vor an Personen, an General Cedras und am exilierten Präsidenten Aristides, der bald wieder in Port-au-Prince sein wird.
Kein Führer allein kann Haiti aus der Hoffnungslosigkeit heraushelfen.
Es braucht Mittel und Wege, um wenigstens die schlimmsten Auswüchse des Elends zu stoppen.
Experten reden von zwei Milliarden Dollar, die Haiti jetzt braucht, um den Hunger und den Durst der ausgemergelten Menschen zu stillen und die akute Krankheiten zu stoppen.
Erwin Detling zur Lage auf Haiti.
Ein Blick auf die Uhr, elf Minuten vor halb eins ist es jetzt.
Die Aufmerksamkeit der Welt hatte sich eigentlich schon anderen Ereignissen zugewendet.
Vermittlungsversuche werden zwar nach wie vor gemeldet, Erfolge sind aber eher spärlich.
Auch das tägliche Leben wird kaum mehr zur Kenntnis genommen.
Die Rede ist vom Balkankrieg.
Doch am vergangenen Wochenende sind erstmals seit einem halben Jahr in Sarajevo wieder Menschen bei Kampfhandlungen gestorben.
Schuld sind diesmal nach Angaben der UNO die Moslems.
Und die UNO-Truppen drohen nun mit NATO-Luftangriffen, wenn die Kämpfe nicht aufhören.
Bettina Reuter.
Die Granateinschläge in Sarajevo.
Am vergangenen Wochenende ist der Albtraum in die bosnisch-herzegowinische Hauptstadt zurückgekehrt.
Nach sechs Monaten, in denen sich die Lebensumstände der Menschen dort seit dem Ende der Belagerung eigentlich verbessert hatten.
Doch seit drei Tagen gibt es keinen Strom mehr in der Stadt.
Die serbischen Einheiten haben die Leitungen
Wenn nicht selbst unterbrochen, so doch die Reparatur verhindert.
Und die Krankenhäuser können die Verwundeten, die es seit diesem Wochenende wieder gibt, nur notdürftigst versorgen.
Die UNO-Truppen geben aber diesmal den Moslems die Schuld an den Kämpfen.
UNO-Kommandant Sir Michael Rose meinte heute, die Moslems hätten die Schießereien provoziert und derartige taktische Überlegungen
empören den britischen UNO-General.
Die muslimischen Regierungstruppen haben seiner Ansicht nach gestern die Artillerieangriffe auf serbische Stellungen begonnen, um so die UNO zu veranlassen, NATO-Luftangriffe auf die Serben anzufordern.
Sir Michael Rose hat der bosnischen Regierung heute unverhohlen mit Luftangriffen gedroht.
Wenn ihr nicht augenblicklich aufhört, werden wir unsere Flugzeuge gegen euch einsetzen, erklärte er.
Und der UNO-Kommandant fügte hinzu, er habe mit der NATO bereits Konsultationen über mögliche Angriffsziele geführt.
Es sei unbegreiflich, meinte er, wie jemand um taktischer oder politischer Ziele willen die Bevölkerung einer solchen Gefahr aussetzen könne.
Die Kämpfe in der Hauptstadt gehen unterdessen weiter.
Die UMPO vorhat Patrouillen aufgestellt, die den Heckenschützen das Handwerk legen sollen.
Und während in Sarajevo diesmal die muslimischen Regierungstruppen den Ausbruch der Kämpfe provoziert haben, greifen die Gefechte zwischen Serben und Moslems um die westbosnische Moslem-Enklave von Bihać,
nach Darstellung der kroatischen Presse verstärkt auf Kroatien über.
Serbische Verbände waren aus den unter UNO-Aufsicht stehenden besetzten Gebieten in Kroatien in die Enklave von Bihać eingedrungen.
Bosnisch-muslimische Regierungstruppen sind im Gegenzug offenbar in die serbischen Gebiete in Kroatien vorgestoßen.
Und auch die ethnischen Säuberungen gehen weiter.
Heute Nacht erreichten 600 muslimische Zivilisten die Frontlinien bei Tuzla.
Insgesamt sind nach Angaben des UNO-Flüchtlingswerks rund 1.000 Menschen von den Serben aus der Umgebung von Bjelina und Janja vertrieben worden.
Samstag und Sonntag kamen rund 2.500 vertriebene Moslems an.
Seit Mitte Juli ist die Zahl der vertriebenen Moslems und Kroaten aus den serbisch besetzten Gebieten auf rund 10.000 gestiegen.
Serbenführer Karadzic hatte zuletzt vor zehn Tagen das Ende der ethnischen Säuberungen versprochen.
Sie hörten Bettina Reuter.
Die UNO droht den bosnischen Moslems mit NATO-Luftschlägen.
Und jetzt kommen, wie gesagt, auch wieder Meldungen über ethnische Säuberungen, vor allem aus Nordbosnien.
Nach UNO-Angaben sind zahlreiche Moslems betroffen.
Aber auch Katholiken geht es nicht besser.
Karl Jakowski berichtet.
Während die Weltöffentlichkeit die Augenmerke auf die Kriegsschauplätze in Bosnien, die Gebiete um Sarajevo und Bihac richtet, haben die Serben in den letzten Monaten und Wochen die ethnischen Säuberungen in Nordbosnien verstärkt intensiviert.
Am schwersten betroffen ist die Region Banja Luka, eine Hochburg der Serben.
Jetzt gibt es neue Berichte und Fakten über den serbischen Terror verübt, vor allem an der katholischen Bevölkerung.
Einige Zahlen.
Lebten vor Ausbruch des Krieges in der Diözese Banja Luka noch 70.000 Katholiken, so sind es heute nur noch 25.000.
44.000 Katholiken wurden vertrieben, 370 Menschen, darunter auch einige Priester, getötet und 68 sind in der serbischen Armee gefallen.
Orte wie Klamocz, Posanski-Novi und Posanski-Krachowa sind bereits total ethnisch gesäubert worden.
Nach wie vor werden Katholiken umgebracht, gewaltsam vertrieben und zwangsmobilisiert.
Berichte gibt es auch über die Schändung von Gräbern und Friedhöfen durch die Serben.
Der Bischof von Banja-Luka, Dr. Franjo Komarica, kann dies nicht verstehen und bittet die Welt um Hilfe, denn seine Diozese könnte bald nur mehr eine Diozese auf dem Papier sein, eine Diozese ohne Katholiken.
Warum müssen wir so mit den Füßen zertreten werden?
Warum muss bei uns das sich ereignen, was mir ein hoher, sehr hoher politischer Vertreter eines großen europäischen Landes gesagt hat, an euch in Beneluca hat man einen Genozid ausgeübt.
Wir wissen, dass ihr euch dort als Friedfertige gezeigt habt und trotzdem
müsst ihr verschwinden.
Das können wir nicht verstehen.
Und das ist eine Schande, so hat dieser Politiker mir gesagt, eine Schande für europäische Zivilisation.
Ein ausführliches Gespräch mit Bischof Komaritsa über die ethnischen Säuberungen und anderen Problemen hören Sie heute Abend ab circa 18.20 Uhr in unserem Journal Panorama.
18.20 Uhr, Journal Panorama, Österreich 1.
Das Statistische Zentralamt hat heute den August-Verbraucherpreis-Index veröffentlicht, plus 3,2% im Jahresvergleich gegenüber August 1993.
Der höchste Monatsindex dieses Jahres.
Die Statistiker haben damit allen, die sich dafür interessieren, eine negative Überraschung beschert.
Nichts ist es mit der bisher prognostizierten Jahresverbraucherpreissteigerung unter 3%.
Und im europäischen Vergleich sind wir längst keine Musterschüler mehr.
Unsere 3,2% Verbraucherpreissteigerung kapitulieren uns in die Reihung der EU-Staaten, mit denen wir uns immer mehr vergleichen müssen.
Weit nach hinten.
Hans Adler hat nachgesehen, was da so passiert ist.
Den größten Brocken liefert diesmal der Posten Übernachtungen im Ausland.
Plus 14 Prozent innerhalb eines Monats, nämlich von Juli auf August dieses Jahres.
Die Auslandsübernachtungen sind seit 1986 Teil der Indexberechnung und sie sorgen mit schöner Regelmäßigkeit für eine Belastung des Verbraucherpreisindex in der Hauptreisezeit.
Heuer allerdings muss man sich die Zahlen näher ansehen.
Schließlich haben die wichtigsten Urlaubsländer der Österreicher, Italien, Griechenland, Spanien, Portugal, aber auch Großbritannien mit seinem Städteflugziel London zwischen 10 und 17 Prozent abgewertet.
Wieso also die gewaltige Steigerung?
Man kann nur vermuten, dass die für den Index erhobenen Preise aus den Katalogen stammen.
Die wurden vor der Abwertung gedruckt und veröffentlicht.
Was die Leute wirklich bezahlt haben, wird kaum erhoben.
Welcher Autotourist meldet dem Statistischen Zentralamt, was er in Italien für sein Quartier bezahlt hat.
Die 14% Preissteigerung bei den Auslandsquartieren sind also mit Vorsicht zu betrachten.
Aber der größere Teil davon stimmt sicher.
Weitere harte Brocken finden sich unter Ernährung und Getränke, denn darin ist die eklatante Kaffeepreissteigerung verborgen.
Im Kapitel Verkehr steckt eine Benzinpreiserhöhung, wie sie ja jeden Sommer passiert, wenn die Reisezeit den Benzinverbrauch steigen lässt.
Und die ewig steigenden Mieten und Wohnungsinstandhaltungskosten haben auch in diesem August um 5% zugelegt, verglichen mit August 1993, also im Jahresvergleich.
Und warum Obst und Gemüse, also die Saisonwaren, von Juli auf August mitten in der Hochsaison und beginnenden Erntezeit teurer geworden sind, ist auch nicht leicht erklärlich.
Natürlich steigt jeden Sommer der Nahrungsmittelverbrauch in Österreich.
Die Bevölkerung vermehrt sich ja um die ausländischen Gäste in der Fremdenverkehrshauptsaison.
Das steigert die Nachfrage.
Man stellt sich aber trotzdem die Frage, was aus den versprochenen Preisreduktionen angesichts beginnender Marktveränderungen als Folge unseres Ja zur Europäischen Union geworden ist.
Die Rate der Verbraucherpreissteigerungen war in diesem Monat mit 3,2% die bisher höchste des Jahres 1994.
Und damit ist die Prognose der Wirtschaftsforscher, die uns für das ganze Jahr 1994 2,8% Inflation versprochen haben, Makulatur.
Wahrscheinlich, so oeragelt man im Wirtschaftsforschungsinstitut, kommen wir nicht einmal unter 3%.
Ob die Metallarbeiter unter diesen Umständen mit dem Ergebnis ihrer Lohnverhandlungen von voriger Woche noch zufrieden sein können, ist auch nicht ganz sicher.
Nach ÖGB-Präsident Ferzetnitsch optimistischer Rechnung wären das alles in allem 4,2% gewesen und damit knapp über 1% Reallohngewinn.
Europaweit sind wir mit unserem August-Index von 3,2% jedenfalls weit abgeschlagen.
Deutsche, Schweizer, Belgier, Holländer, Franzosen, alle haben niedrigere Preissteigerungsraten als wir.
Sogar ein Teil jener Staaten, welche heuer ihre Währung abgewertet haben, wie Schweden, Großbritannien und Finnland, haben niedrigere Indizes.
Vor uns, mit einer höheren Inflationsrate, liegen in Europa nur Italien, Griechenland, Spanien und Portugal.
3,2% Verbraucherpreissteigerung im August gegenüber dem August des Vorjahres.
Sie hörten dazu Hans Adler.
Heute hat in Wien der Prozess gegen jenen Panzerfahrer begonnen, der am 8.
Juni mit einem gestohlenen Panzer aus der Kaserne 12-Achsing nach Wien-Simmering fuhr und dort Angst und Schrecken verbreitete.
Ein Schaden von zwei Millionen Schilling wurde angerichtet.
Heute nun fand die Amokfahrt ihr gerichtliches Nachspiel.
Der Mann wurde zu 18 Monaten verurteilt, zwölf davon bedingt.
Rainer Hasiwa war bei dem Prozess.
Der 22-jährige damalige Zeitsoldat Gerhard Mikesch hatte im Juni Liebeskummer, weil er mit seiner Freundin gestritten hat.
Um über seine Probleme in Ruhe nachdenken zu können, hat er sich in seiner Kaserne in Zwölfachsing in einen Panzer gesetzt.
Nach einer Stunde hat er dann genug nachgedacht gehabt und den Entschluss gefasst, zu seinen Eltern zu fahren.
Da ihm aber schon im April der Führerschein entzogen wurde und daher sein Motorrad nicht in der Kaserne hatte, hat er sich für das naheliegendste Fahrzeug entschieden.
Für den M60-Panzer, in dem er ohnehin schon gesessen ist.
Knapp zwei Stunden später hat ihn damals ein Großaufgebot der Wiener Polizei mit einem Radpanzer und mehreren Schüssen nach einer 20-Kilometer-Fahrt stoppen können.
Der 47 Tonnen schwere Panzer hat einen großen Schaden angerichtet.
Zwei Millionen Schilling waren die Fahrzeuge, Verkehrsschilder und Geleise wert, die ihm im Weg waren.
Verletzt wurde damals aber niemand.
Und genau das war für den Richter heute auch das entscheidende Argument für das milde Urteil.
Eigentlich, so sagte er, sei die leidige Geschichte noch gut ausgegangen.
Das und die Tatsache, dass der 22-jährige Mann ohne dies den Schaden wiedergutmachen muss.
Zumindest hat er das vor.
Wie es gelingen soll, weiß er aber noch nicht.
Nach seinem Gefängnisaufenthalt will er sich einen gescheiten Job suchen, wie er sagte.
In seinem jetzigen hat er nur 7.800 Schilling verdient.
Mikisch hofft daher auf das Privatinsolvenzgesetz, das ab dem nächsten Jahr seine Schulden auf ein erträgliches Maß zurückstutzen soll.
Konsequenzen hat die damalige Amokfahrt auch für die Kaserne Zwölfachsen gehabt.
Die Panzer sind jetzt durch Hochsicherheitsschlösser, eine Wegfahrsperre und einen intensiveren Wacheplan gesichert.
Aber, wie sagt der Kommandant so schön, ganz verhindern wird man das nie können.
Rainer Hasiwa hat informiert.
Nach dem Konkurs von Atomic, dem zweitgrößten Skiprozuzenten der Welt, da drängen sich nicht nur Fragen der Weiterführung des Betriebs und der Sicherheit der Arbeitsplätze dort auf.
Da fragt man sich natürlich auch, wie es mit dem Rennsportengagement jenes Unternehmens weitergeht, das einmal eine Annemarie Moser-Pröll und einem vergangenen Jahr so tragisch verunglückte Uli Maier zu seinen Aushängeschildern zählte.
Hans-Christian Unger hat für sie recherchiert.
Im österreichischen Skipool der Spitzenorganisation zur Finanzierung des heimischen Skirennlaufs herrschte nach dem Bekanntwerden der Atomikpleite natürlich höchste Verunsicherung.
Jetzt darf man in Innsbruck aufatmen.
Reinhold Zitz, der Chef des Pools, ist so gut wie sicher, dass Atomik bei der Slalomstange bleibt.
Es schaut jetzt so aus, dass ich vor wenigen Minuten eine mündliche Nachricht von Atomik bekommen habe, in dem mir zugesichert worden ist.
dass das Rennlaufengagement als bestehende im Austria-Ski-Pool zumindest für die bevorstehende Saison 94-95 weiterhin gewährleistet sein wird.
Atomic hat mehr als 30 Prozent der 95 Kaderangehörigen im alpinen Skisport unter Vertrag und ist auch bei den Nordischen stark engagiert.
Mit den tödlich verunglückten Albinen, während Berger II, Rudi Nierlich und Uli Maier im vergangenen Jahr ja gestorben, wurde der Atomic-Stahl zwar ziemlich dezimiert, derzeit ist man aber dabei, vor allem ein neues, junges Abfahrtsteam sowohl bei den Damen als auch bei den Herren aufzubauen.
Da im Nationalkader nur mehr eine Läuferin Silvia Eder und ein Läufer Hans Knaus stehen, darf man sich heuer keinen extrem großen Werbewert vom Rennstahl erwarten.
Umso wichtiger aber ist für den österreichischen Skiverband, dass Atomic weiterhin Geld, Material und die recht teuren Serviceleistungen zur Verfügung stellt, um im Jahr vor der nächsten WM an einem neuen, erfolgreichen Spitzenteam arbeiten zu können.
Für die internationalen Rennlaufaktivitäten wendet Atomic ungefähr 70 Millionen Schilling jährlich auf.
Der überwiegende Teil davon bleibt in Österreich.
Und nun zur Innenpolitik.
Die ÖVP hält also in Vorarlberg die absolute Mandatsmehrheit nach den gestrigen Wahlen.
Die FPÖ überholt die SPÖ.
Auch die Grünen gewinnen.
Die Liberalen schaffen die Hürde nicht.
So lässt sich das Ergebnis der gestrigen Landtagswahlen in unserem westlichsten Bundesland kurz zusammenfassen.
In Prozentzahlen ausgedrückt heißt das.
Leichte Stimmenverluste für die ÖVP, sie erhielt knapp 50 Prozent.
Starke Einbußen für die SPÖ, sie rutschte von 21 auf etwas mehr als 16 Prozent ab.
Die FPÖ hingegen konnte sich von 16 auf mehr als 18 Prozent steigern.
Um zweieinhalb Prozent legten die Grünen zu, ihr Ergebnis 7,7 Prozent.
Und das liberale Forum verfehlte mit einem Anteil von 3,5 Prozent den Einzug in den Landtag.
Soweit die Ausgangslage.
Drei Wochen vor der Nationalratswahl stellt sich natürlich zum einen die Frage, inwieweit kommt der Vorarlberger Landtagswahl-Testcharakter zu.
Zum anderen, und das ist auch mit der ersten Frage in Zusammenhang stehend, wie sind sie verlaufen, die sogenannten Wählerströme, welche Rückschlüsse sind daraus zu ziehen, was bedeutet das möglicherweise auch für die Bundesebene?
Diesen und anderen Fragen ist unsere innenpolitische Redaktion nachgegangen.
Es berichtet Armin Wolf.
Eine ungewöhnlich große Veränderung innerhalb der ÖVP-Wähler.
Das ist für den Wahlforscher Günther Ogris vom IFES-Institut das interessanteste Ergebnis der Vorarlberger Wahl.
Die ÖVP hat gegenüber früher rund ein Viertel ihrer Wähler verloren, vor allem in ihren bisherigen Hochburgen.
Gleichzeitig hat sie aber fast ebenso viele Wähler gewinnen können, vor allem von den Freiheitlichen und von der SPÖ.
Und zwar hauptsächlich mobile, urbane Wähler.
Besonders auffallend ist ein massiver Wähleraustausch zwischen ÖVP und Freiheitlichen.
Lässt sich daraus nun aus dem Wahlerfolg der ÖVP von gestern ein bundespolitischer Trend ablesen?
Eher nicht, meint Günther Ogris.
Es ist vor allem ein Trend in Westösterreich.
Es hat ja auch in Tirol der Herr Dr. Weingartner sehr gut abgeschnitten.
Es zeigt, dass von der alten Dominanz der ÖVP in Westösterreich immer noch etwas über ist.
Ich glaube, dass es für die ÖVP bundesweit nicht so leicht wird, den Persönlichkeitsbonus auszuspielen, weil sie da der Juniorpartner in der Koalitionsregierung ist.
Allerdings ist sich Günther Ogris mit anderen Kommentatoren einig, dass das Vorarlberger Ergebnis der ÖVP im Nationalratswahlkampf psychologisch helfen könnte.
Dramatisch ist das Vorarlberger Ergebnis der SPÖ.
Minus 5 Prozentpunkte.
Noch dazu in einem fatalen Trend.
Außer im Burgenland hat die SPÖ in den letzten Jahren bei allen Landtagswahlen verloren.
zuletzt massiv am 13.
März in Tirol, Salzburg und vor allem Kärnten.
Für IFES-Forscher Günther Ugris ist das ein Ergebnis eines Anti-Wien-Reflexes in den Bundesländern.
Der wesentlichste Grund ist immer, dass es eigentlich relativ leicht ist, in Regionen gegen das Zentrum, gegen Wien, gegen die Bundesregierung oppositionelle Stimmung zu mobilisieren.
hat die Sozialdemokratie die bestimmende Kraft in der Regierung und Kritik gegen die Bundesregierung oder die Koalition richtet sich in erster Linie gegen sie.
Andere eher parteiinterne Gründe sieht der Politologe Fritz Plasser in den SPÖ-Niederlagen.
Die Sozialdemokraten hätten ein massives strukturelles Problem, eine überalterte Wählerschaft und immer tiefere Verluste bei ihren Stammwählern, Fritz Plasser.
die durch massiven Einbrüche bei sozialdemokratischen Kernschichtenwählern, vor allem in den industriellen Regionen, das Faktum, dass die FPÖ mittlerweile die Nummer 2 auch innerhalb der industriellen Arbeiterschaft geworden ist und mittlerweile über einen stärkeren Arbeiteranteil gemessen an ihrem Stimmanteil verfügt als die sozialdemokratische Partei, würde ich eher als Alarmzeichen sagen.
Die Arbeiter wandern von der SPÖ zu den Freiheitlichen, die auch immer mehr Unterschichtswähler auch aus der ÖVP gewinnt.
Insgesamt haben sich die freiheitlichen Wähler in den letzten Jahren gründlich verändert, Politologe Plasser.
Die freiheitliche Wählerkantell aus dem Bereich der Mittelschichten orientiert sich um, geht zu anderen Parteien.
Dem stehen massive Gewinne in den Reihen der industriellen Arbeiterschichten.
Allerdings, die FPÖ gewann gestern vor allem in Gemeinden, wo sie bisher eher schwach war.
In ihren bisherigen Hochburgen konnte sie kaum mehr zulegen.
Liegt also bei etwa 20 Prozent eine Art Plafond für die Freiheitlichen?
Günther Ogris von IFES.
Wo der Plafond genau liegt, lässt sich schwer sagen.
Wir rechnen bei etwas über 20 Prozent.
Es gibt sicher noch da und dort regional ein Potenzial, um zwei, drei Prozent dazu zu gewinnen.
Aber ein Szenario, dass die FPÖ von einem weiteren Wahlsieg zum nächsten zum großen Durchbruch kommt, das kann ich mir kaum vorstellen.
Konsolidiert sehen die Meinungsforscher die Grünen.
Ihr Einzug in den nächsten Nationalrat dürfte relativ sicher sein.
Und das schlechte Abschneiden der Liberalen in Vorarlberg heißt noch nicht notwendigerweise, dass das liberale Forum den Sprung in den Nationalrat nicht schaffen kann.
Das Wählerpotenzial der Liberalen liegt nämlich eher in den städtischen Ballungsräumen wie Wien, Graz und Salzburg.
Der Tipp der Wahlforscher für Heide-Schmidt?
Sich im Wahlkampf auf die Großstädte konzentrieren.
Informationen von Armin Wolf, der die Meinung von Politologen und Wahlforschern eingeholt hat.
Was leiten nun Bundespolitiker aus den Wahlanalysen nach der Vorarlberger Wahl ab?
Dazu Gisela Hopfmüller.
Es ist also nach wie vor nicht absehbar, ob das liberale Forum bei den Nationalratswahlen, die für den Einzug in den Nationalrat nötigen, vier Prozent schaffen wird oder nicht.
Nach dem gestrigen Fehlschlag in Vorarlberg sieht Liberalen-Sprecherin Heide Schmid aber die Fälle noch nicht davon schwimmen.
Fünf Landtagswahlen seit dem Vorjahr bestritten, insgesamt 90.000, also 4,4 Prozent der Wähler gewonnen, das gibt Heide Schmid Hoffnung.
Wenn man jetzt dabei noch berücksichtigt, dass
wir unser Potenzial wohl in den größeren Städten haben.
Übrigens eine Tatsache, die sich auch bei der Vorarlberger Wahl bewiesen hat.
Wir haben in Bregenz 4,9 Prozent der Stimmen, wir haben in Bludenz 4,4, wir haben in Dornbirn 4,2, wenn ich jetzt nicht die beiden Städte verwechselt habe.
Das heißt, wir sind jeweils in den Städten
zum Teil knapp, zum Teil ganz klar über der 4-Prozent-Hürde.
Also diese Tatsache, dass unser Wählerpotenzial doch in urbanen Gebieten ein ausgeprägteres ist, hat sich auch da bewiesen.
Sagt Heidi Schmidt und hofft also auf urbane Wählerschichten.
Dem entgegen richten die Grünen ihr Augenmerk auf sozial schlechter gestellte Wählerschichten, kündigt jedenfalls Bundessprecher Peter Pilz an.
Mittelfristig wird es für uns auch sehr wichtig sein,
durch ein paar ganz neue grüne Zeichen in sogenannte untere soziale Schichten reinzukommen.
Mittelfristig werden wir es uns nicht leisten können, Arbeiter und kleine Angestellte etwa der Freiheitlichen Partei zu überlassen.
Dazu bedarf es aber eines völlig neuen Elementes grüner Politik, das in den letzten Jahren noch nicht entwickelt worden ist, und das heißt engagierte Sozialpolitik.
Wir müssen eine ganz neue, große sozialpolitische Kompetenz entwickeln.
Das kann den nächsten Wachstumsschub der Grünen bringen.
Und erst dann ist das grüne Projekt wirklich komplett.
Sagt der Grüne Peter Pilz.
Der Chef der Freiheitlichen Partei, Jörg Haider, definiert jenen Wähleraustausch, den die Meinungsforscher erkennen, als Ziel.
Wir haben seit 1989 eine systematische Umstrukturierung unserer Wählerschaft zu verzeichnen, vor allem, weil wir 1989 erstmals auch massiv in sozialistische Wählerpotenziale eingedrungen sind und diese in einem immer stärkeren Ausmaß zu uns kommen.
Das ist auch in Vorarlberg so und es ist einfach ein offenes Klima gegenüber der FPÖ, auch in traditionellen sozialdemokratischen Bereichen, aber auch in konservativen Bereichen.
ist die FPÖ auf eine Entwicklung hin zu einer Arbeiterpartei.
Ich würde sagen, eine sozialliberale Bewegung.
Wir haben ja doch einen sehr hohen Anteil an gewerblich selbstständigen Wählern und auch Funktionären, die jetzt auch ergänzt werden durch ein wachsendes Potenzial aus dem Arbeitnehmerbereich.
Ich erinnere mich noch an Zeiten, wo mein früherer Parteiobmann Friedrich Betta mit aller Vehemenz immer wieder gesagt hat, wenn es der FPÖ nicht gelingt, in dieses sozialistische Arbeitermilieu einzudringen, wird sie langfristig nicht erfolgreich sein können.
Mir ist es offenbar gelungen.
Das Klientel der Honoratiorenpartei FPÖ der freiheitlichen, alten freiheitlichen Schichten war natürlich auch nicht so gering.
In Vorarlberg gab es ja schon das Überspringen der 20%-Marke durch die Freiheitlichen.
Sie haben jetzt praktisch nur einen alten Erfolg wiederholt.
Allerdings mit den kleinen Leuten und nicht mehr mit den deutsch-freiheitlichen Honoratioren.
Es ist jedenfalls ein interessantes Experiment und meine Zielvorstellung war es immer, wegzukommen von einer klassischen Honorationenpartei, die in Wirklichkeit strukturkonservativ sein muss, aber nichts bewegen kann.
Sagt Jörg Haider.
Die Botschaft der Wählerströme für ÖVP-Generalsekretär Wilhelm Molterer lautet, enttäuschte FPÖ-Wähler kehren zur ÖVP zurück.
Der ÖVP gelingt es, aus der FPÖ jene Wähler zurückzugewinnen, die mit der Linie der Bundes-FPÖ nicht einverstanden sind, weder mit dieser völlig konfusen Anti-EU-Linie, noch mit der katastrophalen demokratiepolitischen Ansage des dortigen Parteiobmanns.
Der FPÖ gelingt es, das Protestwählerpotenzial, die Summe der Unzufriedenen, zu sammeln und die Antwort kann darauf wohl nur sein, gute Politik zu machen, stärkere Politik auch in der Bundesregierung, stärkere bürgerliche Politik in der Bundesregierung, um diese Dynamik, die da war, die jetzt gebremst ist, auch in Zukunft weiter einzubremsen.
Mit ihrem Verlust von mehr als 5 Prozentpunkten gegenüber den Landtagswahlen des Jahres 1989 liegen die Sozialdemokraten in ihrem eigenen Trend.
Denn beim Super-Landtagswahlsonntag im vergangenen März in Kärnten, Tirol und Salzburg lag der Schnitt der Verluste auch bei etwa 5 Prozent.
3 Prozent betrug das Minus in Tirol, 4 in Salzburg und gar 8 in Kärnten.
Seit den burgenländischen Landtagswahlen im Juni 1991 hat die SPÖ nur noch mit Verlusten zu kämpfen und die 0,8% plus damals im Burgenland waren auch nur eine geringfügige Unterbrechung des anhaltenden Wählerschrundes in den Ländern.
Die Gründe dafür sind seit Jahren die gleichen.
Personaldebatten, ein Mangel an attraktiven Spitzenkandidaten, Strukturprobleme, Überalterung der Wählerstruktur.
All dies drückte und drückt die SPÖ auf Landesebene.
Und auch überall dort, wo die laut allen Meinungsforschern vorhandene Strahlkraft des Bundesvorsitzenden Kanzler Warnitzki nicht dominieren kann.
So betrachtet ist Vorarlberg für die SPÖ nur die logische Fortschreibung interner Probleme.
Kriegen die Sozialdemokraten also ihre Probleme seit Jahren nicht in den Griff?
Bundesgeschäftsführer Josef Zschapp.
Wir konnten erkennen, dass in Vorarlberg die Ergebnisse dort besonders problematisch waren.
wo sich die Konflikte zwischen verschiedenen Personen in der Vorarlberger SPÖ ganz besonders deutlich ausgedrückt haben.
Und das ist bedauerlich, weil ja Karl Falschlunger sich wirklich bemüht hat, in einem, ich meine, sehr guten Wahlkampf doch noch das Optimum herauszuholen.
Auf Bundesebene stehen alle unter dem Eindruck, dass die Strahlkraft des Bundeskanzler Wranicki die SPÖ vor schlimmeren Einbrüchen bewahrt.
Warum gelingt es der SPÖ eigentlich auf Länderebene nicht Spitzenkandidaten zu finden, die sie vor Wahldebakeln schützen?
Ich möchte gleich zur Bundesebene sagen, es ist gefährlich zu glauben, bei ungefähr 1,5 Millionen Unentschlossenen, teilweise auch Nichtwählern,
jetzt so zu tun und manche Meinungsforscher und auch Kommentatoren in den Medien suggerieren, dass der 9.
Oktober ist gelaufen und die SPÖ hat sicher ein gutes Wahlergebnis.
Es ist nichts gelaufen.
In den Ländern ist es so, dass ja der Westen nie eine Domäne der Sozialdemokraten war.
Bitte, wir haben in unserer erfolgreichsten Zeit in den Ländern drei Landeshauptleute gehabt.
Jetzt haben wir zwei Landeshauptleute.
Und das ist ein sehr, sehr schweres Terrain und da werden wir viel, viel Arbeit in Zukunft auf uns noch zukommen sehen.
Dem halte ich aber entgegen, dass Kärnten, das als Bundesland sehr wohl eine Domäne der SPÖ war, hat vielleicht noch dramatischere Einbrüche erlebt, als es jetzt in Vorarlberg ist.
In Kärnten hat es einen neuen Vorsitzenden für die dortige SPÖ gegeben.
In Salzburg war das nach dem traurigen Wahlergebnis vom vergangenen März nicht der Fall.
Wird es jetzt in Vorarlberg einen neuen SPÖ-Vorsitzenden geben?
Ich glaube, das große Verdienst Karl Falschlungers ist es, dass er eine sehr zerstrittene Vorarlberger Sozialdemokratie geeinigt, zu einem wirklich geschlossenen Wahlkampf geführt hat.
Und er selbst hat ja bei seinem Antritt gesagt, dass er nicht für sehr, sehr lange Zeit als Landesobmann wirken will.
Aber ich glaube, dass er gerade in nächster Zeit für die Umstellungen und für die Neuorientierung der Vorarlberger Sozialdemokraten
Wenn Sie jetzt signalisieren, Falschlunger muss im Amt bleiben, vielleicht noch im Amt bleiben, hängt das nicht damit zusammen, dass es in Wahrheit noch keine Führungspersönlichkeit in der Vordelberger SPÖ gibt, die ihm tatsächlich nachfolgen könnte?
Jede demokratische Partei braucht ihre Zeit, um sich neu zu gliedern, neu zu strukturieren.
Pardon, aber die hatte die SPÖ ja nun wirklich schon seit langer Zeit, auch in Vordelberg.
Na, da ist erst knapp ein Jahr Landesparteiobmann.
Und ich glaube, dass er da durchaus noch Zeit braucht, um diesen Reformprozess auch wirklich erfolgreich weiterführen zu können, um es dann jüngeren Generationen geordnet übergeben zu können.
Analysen, Hintergründe, Stellungnahmen waren das heute am Tag nach den Wahlen in Vorarlberg.
Zuletzt hörten Sie Josef Tschapp.
Nun wieder ins Ausland.
Die öffentlich-rechtliche Fernsehanstalt Italiens, RAI, ist erneut Zankapfel der Parteien.
Nachdem bereits der enorme Schuldenberg des Unternehmens zu politischem Gezänk geführt hatte, ist nun die Neubesetzung der Führungspositionen Gegenstand heftiger Auseinandersetzungen.
Die neuen Ressortleiter nämlich genießen weder das Vertrauen der Redaktionen noch der Opposition.
Kritik allerdings kommt auch aus den Reihen der Regierungsparteien.
Umberto Bossi, Chef der Lega Nord, wirft Ministerpräsident Berlusconi offen die politische Vereinnahmung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vor und ruft zum Widerstand auf.
Hintergründe des Streits von Andreas Pfeiffer.
Ein Hort des politischen Friedens ist das öffentlich-rechtliche Fernsehen in Italien nie gewesen.
Bereits zu Zeiten, als noch Giulio Andriotti und Bedino Craxi die Geschicke des Landes bestimmten, blühte der Postenschacher nach strengen Parteienproporz.
Zum medialen Kleinkrieg eskalierte der Streit aber mit der Heraufkunft Silvio Berlusconis.
Ein Ministerpräsident in Gestalt eines Medienzahren, der über drei eigene Fernsehkanäle verfügt, musste das Selbstverständnis des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in eine tiefe Krise stürzen.
Bereits die ziemlich unorthodoxe Bestellung des Verwaltungsrats im Frühsommer war von der Opposition als Versuch der politischen Gleichschaltung aller Fernsehsender interpretiert worden.
Jetzt stehen die am Wochenende neu gewählten Chefredakteure der Nachrichtensendungen und Programmabteilungen, die zu einem beträchtlichen Teil als Berlusconi-freundlich gelten, im Kreuzfeuer der Kritik.
Umberto Bossi von der Lega Nord, der seinen Koalitionspartner Berlusconi seit Monaten weitaus heftiger attackiert als die Opposition, tobte nach dem Bekanntwerden der Ernennungen.
Jetzt besitzt Berlusconi sechs Fernsehsender, seine drei eigenen und nun sind noch weitere drei durch die Ernennung der Reihedirektorin dazugekommen.
Zumindest der Modus der Besetzung der Führungspositionen ist fragwürdig.
So hatte der Verwaltungsrat immer wieder betont, er wolle vor den Personalentscheidungen einen detaillierten Reformplan der RAI-Programme vorliegen.
Dieser liegt bis heute nicht vor.
Dafür wurden die neuen Direktoren in einer nächtlichen Blitzaktion bestimmt, ohne die gesetzlich vorgeschriebene Rücksprache mit dem RAI-Betriebsrat.
Entsprechend entrüstet sind die Reaktionen
Die reihe Gewerkschaftsführung, die heute in Rom zusammentritt, erwägt einen Proteststreik und eine Klage vor dem Arbeitsgericht.
Ein Hinweis für Autofahrer, auf der A1 der Westautobahn kommt Ihnen zwischen Salzburg Nord und Salzburg Mitte ein Geisterfahrer entgegen.
Bitte bleiben Sie rechts.
Ich wiederhole, auf der A1 der Westautobahn kommt Ihnen zwischen Salzburg Nord und Salzburg Mitte ein Geisterfahrer entgegen.
Bitte bleiben Sie rechts.
Und nun im ORF-Mittagsjournal zu unserem Kulturbericht.
Das Festival Art Canuntum befindet sich offenbar auf Abwegen.
Eigentlich widmete sich im Hochsommer neuen, interessanten Inszenierungen antiker Stücke aus der ganzen Welt.
Doch heuer hat es schon zum zweiten Mal seinen Rahmen gesprengt.
Nach dem sensationellen Gastspiel der Royal Shakespeare Company mit Peter Hall's Hamlet gibt es heute Abend im Schlosstheater Schönbrunn eine einmalige Aufführung.
Der japanische Theatermacher, Tadashi Suzuki, stellt seine bislang letzte Produktion, nämlich »Warten auf Romeo« vor.
Gernot Zimmermann informiert.
Nicht nur von Shakespeare's Romeo und Julia, sondern auch von Prokofievs Ballettmusik ließ sich Tadashi Suzuki für sein Stück Waiting for Romeo inspirieren.
Die Ausgangssituation ist jedoch gänzlich eine andere.
Ein alter Mann wartet in einem Pflegeheim auf den Tod.
Er sitzt als junges Mädchen gekleidet in seinem Rollstuhl und ist in seiner Fantasie die jugendliche Julia, die eben auf Romeo wartet.
Nach Euripides Bakkien in Carnuntum vor zwei Jahren stellt Festivalleiter Piero Bordin noch einmal Tadashi Suzuki in Österreich vor.
Ich glaube, dass Tadashi Suzuki einer der ganz großen japanischen Regisseure ist und Autoren, die sich vor allem mit dem antiken griechischen Drama befassen.
Und zwangsläufig natürlich auch mit den anderen europäischen Klassikern wie eben Shakespeare.
Wir sind da wieder mal bei Ad Canunto ein bisschen voran.
Wir haben also hier praktisch die erste Führung von Waiting for Romeo in Europa.
Tadashi Suzuki ist Leiter des weltberühmten Theaterfestivals in Toga in Japan und er hat gemeinsam mit dem Stararchitekten Arata Isozaki
drei Theater gebaut und begründet.
Romy und Julia ist dem Symbol für eine romantische Geschichte, eine Art Illusion eines alten Mannes, der keine Chance mehr hat zu einem romantischen Leben, aber trotzdem noch eine unglaubliche Energie hat.
Nach seinem Theater befragt Mainz Suzuki, dass nur seine Art der Schauspieltechnik in der japanischen Theatertradition tief verhaftet sei.
Sonst interessieren ihn mehr europäische Texte und alles in allem sei sein Theater einfach Suzuki.
Besonderes Schwergewicht legt Suzuki auf die Körperarbeit seiner Truppe, vor allem auf die Fußarbeit.
Piero Bordin zur besonderen Stilistik Suzukis.
Das ist einmal die Körpersprache an sich, das ist das visuelle Theater, das ist das Theater, das auch über die Grenzen der Sprachbarrieren hinweg geht.
Das ist ja auch ein Anliegen von Tadashi Sozoki.
Er ist ja derjenige Japaner, der auch Japan im Bereich des Theaters für andere Kulturen geöffnet hat, eben mit den Werken der klassischen Europäer.
Und ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Beitrag, dass wir also einmal in Japan unsere europäische Sachen dort präsentieren, mittels Suzuki, mittels der Methode von Tadashi Suzuki.
Andererseits ist es auch schön, dass wir auf der anderen Seite der Erde, also hier bei uns, das sehen, was in Japan passiert.
Eine eigentümliche Mischung aus Vitalität und Gebrechlichkeit, aus weiblicher und männlicher Energie macht die besondere Atmosphäre von Suzukis Theaterarbeit aus.
Was kann ein Zuschauer bei Waiting for Romeo mitnehmen, wenn er weder japanisch kann, noch sich in japanischem Theater auskennt?
Ich glaube, das Erlebnis des Wunderstheaters überhaupt, das ist etwas, was wirklich über Raum, Grenzen, Sprachen hinweg geht.
Dieses fantastische Gebilde, was man eben fantastisches Theater auch nennt.
Und das kommt bei Tadashi Suzuki sehr wohl zum Ausdruck.
Diese Bilder, diese Bewegungen, dieses optische Gesamterlebnis, das Tadashi Suzuki in seinem japanischen magischen Theater bietet.
Ja, und nun Josif Wenzlich-Natek.
Haiti, USA.
Gleichsam in letzter Minute hat die Militärführung in Haiti nachgegeben.
Nach stundenlangen Gesprächen mit dem früheren amerikanischen Präsidenten Carter sind die Militärmachthaber in Porto Pais bereit zurückzutreten.
Am 15.
Oktober soll der Weg für die Rückkehr des demokratisch gewählten Präsidenten Aristide frei sein.
Außerdem verpflichten sich die Militärs, Haiti zu verlassen.
Die USA wollen noch heute Soldaten auf der Karibikinsel stationieren.
Etwa 15.000 Mann sollen den Machtwechsel überwachen.
Das Wetter in Österreich heute Nachmittag vor allem zwischen Vorarlberg und Oberösterreich noch leichter Regen, weiter im Osten und Süden hin und wieder sonnig, Höchstwerte heute 12 bis 18 Grad.
Das war ein Mittagsjournal mit Kurt Pascha als Tonmeister, Lois Glück als Studioregisseur und Udo Bachmeier als Moderator.
In letzter Sekunde war der Nervenkrieg um Haiti zu Ende. Das Bemühen des früheren Präsidenten Carter um eine Einigung mit der haitianischen Militärregierung war letzten Endes von Erfolg gekrönt. Laut dem Abkommen müssen die Militärmachthaber Haitis bis 15.10. den Weg für den rechtmässig gewählten Präsidenten Aristide frei machen. Eine Analyse der veränderten Situation in Haiti durch die Einsetzung des rechtsmässig gewählten Präsidenten Aristide.
Mitwirkende:
Dettling, Erwin [Gestaltung]
Datum:
1994.09.19 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Wahlen
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Regierung
;
Opposition
;
Rückblick
;
Militär
;
Putsch
;
Reportage
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Haiti
;
USA - Vereinigte Staaten von Amerika
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Das Festival "Art Carnuntum" befindet sich auf Abwegen. Eigentlich widmet es sich neuer Inszenierungen antiker Stücke. Diesmal gibt es im Schloßtheater Schönbrunn eine einmalige Vorstellung des Stückes "Warten auf Romeo" von Tadashi Suzuki. Einblendung: Szenenausschnitt "Warten auf Romeo". Interview: Festivalleiter Piero Bordin, Interview: Regisseur Tadashi Suzuki.
Mitwirkende:
Hnatek, Josef Wenzel [Sprecher/in]
, Bordin, Piero [Interviewte/r]
, Suzuki, Tadashi [Interviewte/r]
Datum:
1994.09.19 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
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Theater
;
Kulturveranstaltung
;
Drama
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bundesland / Wien
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Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten