Literatur und Kunst waren Bereiche, in denen Frauen in einem beschränkten Ausmaß eine aktive Rolle spielen konnten. Frauen waren nicht nur selbst künstlerisch tätig sondern trugen in Salons zur Schaffung einer Atmosphäre bei, die den Diskurs ermöglichte und den Austausch unter Künstler/innen förderte.
Von vielen der Frauen, die heute noch für die bürgerliche Salonkultur stehen, wie etwa Bertha Zuckerkandl oder Alma Mahler haben sich keine Töne aus dieser Zeit erhalten. Die hier zusammengestellten Sprachaufnahmen stammen aus dem Phonogrammarchiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Sie entstanden in den Jahren 1901 und 1906/07 und spiegeln eine subjektive Auswahl wider. Einige der Künstlerinnen, deren Stimmen damals festgehalten wurden, sind heute in Vergessenheit geraten. Bei diesen Aufnahmen ist es der Charakter des Stimmporträts, der im Vordergrund steht. Weniger das Gesagte, das sich entweder auf Aphorismen oder kurze Lesungen beschränkt, steht im Mittelpunkt, sondern vielmehr die Möglichkeit, die Persönlichkeit durch eine Tonaufnahme zu dokumentieren.