Das "kulturelle Wort"

“Wortsendungen” des ORF von der Rundfunkreform 1967 bis in die Achtziger Jahre - eine Auswahl aus den Beständen der Österreichischen Mediathek.

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Hörbilder - Eine Sendung der Feature-Redaktion - Der Semmering - Porträt einer Kulturlandschaft

"Kultursendungen"

Das Kulturprogramm nach der Rundfunkreform - Eine Auswahl

Wieweit nehmen diejenigen, die Sendungen gestalten, allgemeine gesellschaftliche Stimmungen auf? Wirken sich Veränderungen des Bewusstseins in der Gesellschaft schon früh im Programm aus, oder hinkt die Programmgestaltung den allgemeinen Veränderungen hinten nach? — Eine so komplexe Frage kann in diesem Rahmen zwar gestellt, aber nicht einmal provisorisch beantwortet werden. Die Auswahl von Sendungen des Zeitraumes ungefähr von 1967 bis Mitte der Achtziger Jahre, die hier zusammengestellt sind, widerspiegeln einerseits die Situation der Überlieferung — also welche Sendungen sich erhalten haben, bzw. der Mediathek zur Verfügung stehen — und stellen andererseits eine subjektive Auswahl aus der Sicht der Gegenwart dar. So liegt hier der Fokus auf dem Sender Ö1 — und das Musikprogramm, das einer eigenen Darstellung bedürfte, wird hier ebenso exkludiert wie Nachrichtsendungen und aktuelle politische Berichterstattung.

"Kultur, Wissenschaft und Volksbildung
Im Rahmen der Rundfunkreform ergab sich für diesen Sektor die Aufgabe, das geistige Profil von Ö1 zu prägen. Es galt erstmals, für ein gehobenes Hörerpublikum zu arbeiten; ohne Zweifel eine zahlenmäßige Minderheit, aber doch eine entscheidende Gruppe, die früher völlig vernachlässigt worden war ..."
ORF-Almanach 1969, Seite 39

Highlights des "Kulturradios"

Die hier einleitend zusammengestellten “Appetithäppchen” sollen den gesamten thematischen Bogen des “Kulturradios” der Siebziger und Achtziger Jahre andeuten: Die sorgfältig im Studio produzierten Sendungen zu einer erstaunlichen Vielfalt kulturhistorischer und weiterer Themen und die vor allem auf Interviews, Reportagen und Feldrecherche aufbauenden Feature-Sendungen, die oft aktuelle und brennende soziale Themen behandelten. Erstere werden - als besonders typisch für die Siebziger Jahre - auf der Seite “Fast eine akustische Enzyklopädie" -, letztere - als besonders typisch für die Achtziger Jahre - auf der Seite “Das O-Ton-Radio" näher behandelt.

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Robert Lukas
Seelenmord durch Disziplin - Professor Schreber und die Folgen

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Edith Hörandner
Wie heute - so das ganze Jahr. Wetteregeln und Lostage in Österreich

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Johannes Diethardt (Gestaltung)
Frau Holles LSD - Hexengebräu und Hexensalben

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Johann A. Boeck
Jack London - Ein Werk durch das Leben und den Tod gedeckt

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Alfred Treiber (Gestaltung)
Afghanisches Tagebuch. (Hörbilder)

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Wolfgang Kos (Gestaltung)
Der Semmering. Porträt einer Kulturlandschaft (Hörbilder)

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Humbert Fink
Das mediterrane Spanien - 4. Teil. Der falsche Mythos von Mallorca

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Das "flüchtige" Radio von einst und die Gegenwart

Wenn hier Sendungen der Siebziger und Achtziger Jahre in enger Auswahl präsentiert werden, so widerspricht dies eigentlich der Natur der Radios, zumindest des Radios von früher. Im Unterschied zur Welt des Buches war Radio von Beginn an flüchtig. Radiohören war ein einmaliges Live-Erlebnis: die Sendung wurde angehört — und war dann vergangen wie ein Gespräch, wie ein beliebiges Erlebnis. Gelegentliches Aufnehmen von Sendungen durch Private oder das früher sehr kursorische Archivieren von Sendungen durch die Radioanstalten änderten daran wenig: war eine Radiosendung verklungen, so war sie auch verschwunden, außer vielleicht im Gedächtnis derer, die sie gehört hatten. Dies muss deshalb betont werden, weil hier in der Gegenwart eine strukturelle Änderung vor sich geht. Heute sind Sendungen noch eine zeitlang nach- und wieder-hörbar. Da die Archive mittlerweile so gut wie den gesamten Sendetag dokumentieren und dieses Material auch immer leichter für die Öffentlichkeit zugänglich wird, relativiert sich die Flüchtigkeit des Mediums sehr: Es ist eigentlich ein anderes Medium geworden.

Jubiläen und Reformen ...

Nach der Reform - vor der Reform

Das Rundfunkvolksbegehren von 1964 war medien- und demokratiepolitisch ein wichtiger Schritt in der inneren Entwicklung Österreichs. Das auf Basis des Rundfunkgesetzes von 1966 ab Jänner 1967 neu geschaffene Radioprogramm baute auf vorhandene Strukturen auf, setzte aber neue Akzente, vor allem durch eine massive Verstärkung der Information. Bei den kulturellen Sendungen ist dabei kein wirklicher Bruch zu erkennen. Themen und Machart haben sich kaum verändert. Hier erfolgte die nächste „Reform“ erst mit der „O-Ton-Welle“ (O-Ton= Originalton) ab circa Mitte der Siebziger Jahre (siehe dazu das Kapitel Das  „O-Ton-Radio“):

ORF-Jubiläen 1964 und 1974 ©
ORF-Jubiläen 1964 und 1974
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Jubiläen ... - 60 Jahre Radio

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