Der Beginn der Tonaufzeichnung

Sprachaufnahmen und Musikeinspielungen

Graphophone, 1901 ©
Graphophone, 1901
Edison-Zylinder ©
Edison-Zylinder
Thomas Alva Edison ©
Thomas Alva Edison

Das Festhalten des Vergänglichen

Der Wunsch, Vergängliches festzuhalten, ist ein alter Menschheitstraum. Um 1830 gelang es, mit der Fotografie optische Abbildungen herzustellen. Was fehlte, war, etwas so Flüchtiges wie einen Ton einzufangen.
1877 wurde der erste so genannte Phonograph hergestellt (Patent 1878), sein Erfinder war der Amerikaner Thomas Alva Edison (18471931).

Edisons Phonograph ©
Edisons Phonograph

Das Prinzip scheint simpel: Bei der Aufnahme lenkt ein Schalltrichter den Schall gegen eine Membran, die so in Schwingung gebracht wird. Diese Schallschwingungen werden mittels einer an der Membran befestigten Nadel als spiralförmige Rille auf einer sich drehenden Wachs- oder Metallwalze aufgezeichnet. Beim Abspielen funktioniert das Prinzip umgekehrt: Die Nadel folgt der Rille, versetzt die Membran in Schwingungen, die durch den Schalltrichter verstärkt werden und als Ton zu hören sind.

"Hörbilder"

Bei "Hörbildern" handelte es sich nicht um Live-Aufnahmen (das wäre aufgrund der damaligen Möglichkeiten der Aufnahmetechnik praktisch undurchführbar gewesen) sondern um Studioaufnahmen, die einen Eindruck bestimmter Szenerien vermitteln sollten und sich großer Beliebtheit erfreuten.

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Szenen aus dem Wurstelprater

Hörbild mit dem Wiener Concertorchester, 1904

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Die einzige erhaltene Tonaufnahme von Bertha von Suttner

Die Sammlung von Tonzylindern in der Österreichischen Mediathek enthält eine Aufnahme mit der Beschriftung: "Gespräch von Tante Boulotte (Bertha v. Suttner) Ebenfurth 23. Mai 1904".

Hierbei handelt es sich um die wahrscheinlich einzige Aufnahme mit der Stimme der österreichischen Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner (1843–1914). Die Tonqualität ist schlecht, was einerseits auf das Alter und andererseits auf die Umstände der Aufnahme – ein Unikat zum privaten Gebrauch hergestellt – zurückzuführen ist.

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Gespräch von Tante Boulotte (Bertha von Suttner)
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Bertha von Suttner ©
Bertha von Suttner

Töne für die Wissenschaft

Das weltweit älteste Schallarchiv ist das Phonogrammarchiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, das sich von Beginn an nicht nur mit der Archivierung, sondern auch mit der Herstellung von Tonaufnahmen für die Wissenschaft befasste.

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Aufziehen der Burgwache

Die Wachablöse im inneren Burghof in Wien war stets von der Musik der Regimenter begleitet. Dieses Spektakel wurde auch mehrmals auf Tonträgern – darunter auch Walzen – aufgenommen. 

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Columbia-Walze ©
Columbia-Walze
Pathé-Phonograph, 1898 ©
Pathé-Phonograph, 1898

Die Wiedergabe von Tönen – ein Faszinosum

Mit dem Phonographen stand man am Anfang der technischen Entwicklung. Das Gerät faszinierte, sollte für Privataufnahmen und geschäftliche Korrespondenz genutzt werden und galt auch als Kuriosum.
Auf Jahrmärkten gab es Vorführungen und trotz aller Begeisterung des Publikums war noch nicht abzusehen, wie und in welche Richtung sich die Technik der Tonaufzeichnung entwickeln sollte. 

Der Phonograph wurde zwar nach und nach verbessert, durchsetzen konnte sich diese Erfindung letztendlich allerdings nicht – vor allem aufgrund der hörbaren Mängel wie die relativ schlechte Tonqualität, die kurze Spieldauer der Walzen (anfänglich nicht viel länger als eine Minute) und generell die Unhandlichkeit des Trägers.
Ende der 20er-Jahre des 20. Jahrhunderts wurde die Produktion eingestellt.

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Wiener Leben

Walzer

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