Das österreichische politische Exil war aufgrund der Parteienkämpfe in der Ersten Republik, des Bürgerkriegs von 1934 und der folgenden Diktatur in besonderem Maß uneins und vermochte trotz immer wieder ergriffener Initiativen niemals, eine gemeinsame Repräsentanz, geschweige eine Exilregierung zu schaffen.
Julius Deutsch
Ernst Fischer
Interview mit Heinrich Starhemberg
Julius Deutsch
Neben christlichsozialen und sozialdemokratischen Exilpolitikern spielten auch monarchistische und kommunistische
Gruppierungen ein wichtige Rolle.
Schauplätze dieser Aktivitäten waren dabei zunächst – vor 1938/39 – die Tschechoslowakei, dann Frankreich und nach dessen Fall vor allem England, die USA und die Sowjetunion.
Ein zusätzliches Problem der Exilpolitik stellte die Frage des Anschlusses an Deutschland dar. Ursprünglich, zu Beginn der Ersten Republik, als Anschluss an ein demokratisches Deutschland gedacht, geriet diese Idee selbst bei ihren meist sozialdemokratischen Anhängern seit dem nationalsozialistischen "Anschluss" von 1938 rasch in Misskredit. Gegen Kriegsende war die Forderung nach der Unabhängigkeit Österreichs in Exilkreisen bereits weitgehend unbestritten – ein wichtiger Schritt in der Identitätsfindung Österreichs.
Joseph Buttinger
Joseph Buttinger
Otto Habsburg