Gerhard Jagschitz im Rundfunk und in Eigenaufnahmen der Österreichischen Mediathek
Die ausgewählten Ausschnitte aus Radiointerviews machen Gerhard Jagschitz' klare Haltung und unmissverständliche Ausdrucksweise zu bisherigen Forschungslücken oder politischen Versäumnissen hörbar und darüber hinaus die Veränderung von journalistischen Fragenstellungen zu historischen und gesellschaftspoltischen Themen im Laufe der Jahrzehnte deutlich.
Gerhard Jagschitz‘ Schwerpunkte in Forschung und Lehre waren vielfältig und erstreckten sich von Nationalsozialismus und Holocaust über die Zweite Republik bis hin zur damit verbundenen österreichischen Identitätspolitik.
Gerhard Jagschitz im Interview im Ö1- Journal anlässlich des 40. Jahrestages der "Reichskristallnacht" am 11.09.1978
Aufgrund seiner maßgeblichen Forschungsarbeiten zum Umgang der österreichischen Politik und Öffentlichkeit mit der NS-Zeit kam er in seiner Funktion als Universitätsdozent und später Universitätsprofessor zu diesem Themenkomplex auch immer wieder im Rundfunk zu Wort.
Gerhard Jagschitz analysiert den Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit im Österreich der Nachkriegszeit
Methodisch begann der Zeithistoriker früh, sich mit audiovisuellen Quellen und deren Analyse zu befassen. Neben seinem Interesse für Tonaufnahmen und Oral History baute er das Bildarchiv der Österreichischen Gesellschaft für Zeitgeschichte auf, das später an die Österreichische Nationalbibliothek überführt wurde. Am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien, dessen Vorstand er von 1994 bis ein Jahr vor seiner Pensionierung 2002 war, lehrte Gerhard Jagschitz unter anderem "Visual History".
Gerhard Jagschitz im Interview für die Ö1-Sendung "Heimweh nach den 50er Jahren" am 06.04.1987
Gerhard Jagschitz im Interview Ö1- Interview zum zunehmenden Rechtsradikalismus am 22.12.1993
Im Zuge der Online-Ausstellung www.staatsvertrag.at entstand im Jahr 2004 eine mehrteilige Serie, in der der Zeithistoriker in kurzen Videovorträgen zu den unterschiedlichen Ebenen und Bedeutungen des Staatsvertrages in den 1950er Jahren und dessen Jubiläum 2005 sowie zur Zäsur des Jahres 1945 spricht.
Text und Auswahl: Tina Plasil-Laschober und Johanna Zechner, 2021