Der Wiener Kreis war eine Gruppe von Philosophen und Wissenschaftstheoretikern, die sich von 1922 bis 1936 auf Einladung von Moritz Schlick wöchentlich in Wien traf und diskutierte. Bekannte Mitglieder waren Rudolf Carnap, Otto Neurath, Herbert Feigl, Philipp Frank, Victor Kraft, Friedrich Waismann und Hans Hahn. Der innerhalb des Kreises entwickelte philosophische Ansatz des "Logischen Empirismus" (auch bekannt als "Logischer Positivismus" bzw. Neopositivismus) hatte weltweiten Einfluss auf die Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie des 20. Jahrhunderts.
Viele Mitglieder des Kreises verließen Österreich bereits ab 1934 in der Zeit des autoritären Ständestaats. Die Treffen endeten, nachdem Moritz Schlick 1936 von seinem ehemaligen Studenten Hans Nelböck ermordet worden war.
Aus einem Gespräch mit dem Philosophen Hans Albert. Der Philosoph Karl Popper, der selbst nie an den Treffen des Kreises teilnahm, entwickelte seinen Ansatz des "Kritischen Rationalismus" in Auseinandersetzung mit dem "Logischen Empirismus" des Wiener Kreises.
Der Wissenschaftsphilosoph und -historiker Friedrich Stadler sprach 1995 in einem Interview über Geschichte, Erkenntnisse und Arbeitsweisen der Mitglieder des Wiener Kreises:
Die programmatische Ausrichtung des Wiener Kreises.
Über das wissenschaftliche Selbstverständnis der Mitglieder des Wiener Kreises.
Erkenntnistheorie bei Ernst Mach und Otto Neurath.
Gruppenorientierte Forschung und Arbeitsweise des Wiener Kreises.
Der Soziologe Paul Neurath spricht über das Leben und Werk seines Vaters Otto Neurath und blickt auf die Geschichte des Wiener Kreises zurück.