Tonaufnahmen von Schriftstellerinnen nach 1945
Von literarisch tätigen Frauen in Österreich sind in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in zunehmendem Maße auch Tonaufnahmen vorhanden. Neben gesellschaftlichen Veränderungen – Frauen traten nach 1945 auch am Literatursektor zunehmend öffentlich in Erscheinung – waren es auch technische Gründe, die allgemein zu einer größeren Anzahl erhaltener Aufnahmen führten.
Waren Frauen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der medialen Öffentlichkeit in erster Linie als Interpretinnen der Werke von großteils männlichen Autoren aufgetreten, so änderte sich dies ab den 1950er Jahren. Beispiele der wenigen erhaltenen literarischen Frauen-Stimmporträts vom Beginn des 20. Jahrhunderts können im Abschnitt Künstlerische Öffentlichkeit nachgehört werden.
Einerseits stieg – bedingt durch die Verbreitung der Tonbandtechnik und der damit einhergehenden Verlängerung der möglichen Aufnahmezeit – generell die Anzahl an verfügbaren Literaturaufnahmen, andererseits wurden Autorinnen nach 1945 in der Literaturwelt auch stärker wahrgenommen und konnten sich in einer nach wie vor männlich dominierten Literaturwelt emanzipieren.
Die Österreichische Mediathek (damals Phonothek) als audiovisuelles Archiv nahm ab den 1960er Jahren Autor/innenlesungen in verschiedenen Wiener Institutionen auf. In diesen oftmals einzigartigen Aufnahmen kommen auch viele bedeutende österreichische Schriftstellerinnen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu Wort.