Die Geschichte des skrupellosen Verführers Don Juan ist einer jener Stoffe der Weltliteratur, die immer wieder Autoren herausgefordert haben, sich mit ihnen auseinander zu setzen. Am Anfang stand der Spanier Tirso de Molina (eigentlich Gabriel Tellez, 1584–1648) mit seiner dramatischen Bearbeitung des Don Juan in „Der Verführer von Sevilla und der steinerne Gast“.
Ihm folgten von Molière, E. T. A. Hoffmann, Lenau, Byron über Horvath und Frisch bis Handke viele weitere, wobei der Umgang mit der Persönlichkeit Don Juans immer auch ein Spiegel der Zeit ist. Verlangt Tirso de Molinas Juan vor seiner Höllenfahrt noch die Beichte, verweigert Molières Juan schon jegliche Reue: „Nein, es soll nicht heißen, dass ich im Stande wäre zu bereuen, geschehe, was da will!“
E. T. A. Hoffmann
E. T. A. Hoffmann
E. T. A. Hoffmann
E. T. A. Hoffmann
E. T. A. Hoffmann
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„Il dissoluto punito o sia Il Don Giovanni“ war die zweite Zusammenarbeit Mozarts mit seinem Textdichter Lorenzo da Ponte. Die Arbeit daran dauerte bis unmittelbar vor der Uraufführung – die Ouvertüre war erst Stunden vorher fertig – und am 29. Oktober 1787 wurde die Oper im Gräflich Nostitz’schen Nationaltheater in Prag erstmals aufgeführt. Sie war sofort ein überwältigender Erfolg, der sich in Wien erst nach und nach einstellen sollte.
Ouvertüre
Don Giovanni
Don Giovanni
Don Giovanni
Psychologische Deutungen der Oper sind zahlreich, auch in Hinblick auf Mozarts eigene Biografie. So wurde die übermächtige Vaterfigur des steinernen Komturs in Don Giovanni oft in Beziehung gesetzt zum Vater-Sohn-Verhältnis bei Mozart, starb doch Leopold Mozart einige Monate vor der Uraufführung am 28. Mai 1787 und mit ihm eine dominante Vaterfigur, die maßgeblich an der künstlerischen Entwicklung des Sohnes beteiligt war.
Don Giovanni
Don Giovanni
Don Giovanni
Don Giovanni
Nicht nur Don Juan als Figur, auch die Oper Mozarts wurde zum Mittelpunkt literarischer Werke. In E. T. A. Hoffmanns Novelle „Don Juan“ fließen Opernhandlung und Rahmenhandlung des Theaterbesuchs ineinander und das Schicksal der Opernfiguren ist – in romantischer Tradition – verwoben mit dem der Darstellerin und des Zuhörers. In Mörikes Novelle „Mozart auf der Reise nach Prag“ ist die Uraufführung Anlass für ein sehr persönliches Künstlerportrait des Komponisten.
Eduard Mörike
Don Giovanni
Don Giovanni
Don Giovanni
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