Leopoldi und seine Textdichter

Hermann Leopoldi arrangierte und komponierte viele seiner Lieder selbst.
Die Texte zu den Liedern wurden jedoch in Zusammenarbeit mit über 70  verschiedenen Textautoren kreiert.
Über viele der Textautoren von teilweise sehr erfolgreichen und berühmten Leopoldi-Liedern sind jedoch leider nur sehr wenige biografische Informationen vorhanden. 
Einige Textautoren werden hier mit Beispielen Ihrer Werke vorgestellt.

Textarbeit mit Hermann Leopoldi

Die Texte zu Leopoldi-Liedern entstanden meist vor der eigentlichen Komposition, an den Roh-Texten wurde dann oft in Kaffeehäusern gearbeitet, viele der Texte entstanden dadurch auch in Gemeinschaftsarbeit.

Peter Herz berichtet über die Arbeit mit Hermann Leopoldi:
"...Den Abschluß an jedem seiner Lieder führte er wohl zu Hause in der Marxergasse an seinem Klavier durch, die genaueste Austüftelung solcher Kompositionen, des Witzes, der Pointen, kurz und gut der zündenden Funken, die einem solchen Schlager entspringen sollten, erfolgte aber immer wieder am Kaffehaustisch in der Runde seiner Freunde und Mitarbeiter, wobei alles gründlich durchgesprochen, ausdiskutiert wurde. Es war eine Art Gemeinschaftsarbeit, sozusagen eine Textkommune, wenn auch schließlich meist nur ein Textautor mit Namen zeichnete. Von dem endlich approbierten Text ging das gesamte Leopoldi-Schaffen aus. Es mußte alles zuerst genau nach Leopoldis Wünschen festgelegt sein, bevor er sich abschließend in der Marxergasse ans Klavier setzte und komponierte, was manchmal nur eine Formsache schien, denn ihm fiel immer etwas ein, wenn der Text "stimmte", genau "saß"... (Peter Herz: Gestern war ein schöner Tag, p 73f, zit. In: Traska/Lind, 2012:85)

Die Autoren der Texte von Schlagern oder kabarettistischen Liedern standen meist im Schatten der Interpreten.
Zudem wurden im Falle Leopoldis viele der Textautoren während der NS-Herrschaft vertrieben oder in den Konzentrationslagern des Dritten Reiches ermordet, womit in vielen Fällen auch die Erinnerung an sie ausgelöscht wurde.

Zehn der Textautoren sollen hier kurz mit Beispielen ihrer Werke vorgestellt werden, weitere biografische Recherchen und Forschungen in diesem wichtigen Bereich der Geschichte der österreichischen Unterhaltungsmusik wären sehr wünschenswert und sollen hiermit angeregt werden. 

Textbeispiel ©
Textbeispiel

Robert Gilbert

Robert Gilbert wurde als Robert David Winterfeld am 29. September 1899 in Berlin geboren.
Er studierte in Berlin und Freiburg im Breisgau und war nach dem Ersten Weltkrieg politisch beim Spartakusbund aktiv.
In den 1920er Jahren wurde er zu einem der gefragtesten Liedtexter im deutschsprachigen Raum, er schrieb die Texte zu erfolgreichen Schlagern wie "Das gibt´s nur einmal, das kommt nicht wieder", "Was kann der Sigismund dafür, dass er so schön ist", "Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln geh'n", aber auch politische Lieder wie "Die Ballade vom Neger Jim" oder "Das Lied eines Arbeitslosen".

Als Jude musste er 1933 nach der Machtergreifung Hitlers fliehen, zuerst nach Wien, 1938 nach Paris und schließlich 1939 in die USA. Gilbert kehrte 1949 nach Deutschland zurück und lebte von 1954 bis zu seinem Tod am 20. März 1978 in der Schweiz.

Texte für Leopoldi

Hermann Leopoldi kannte Gilbert möglicherweise schon aus seiner Zeit in Wien, zu einer Zusammenarbeit kam es aber erst im Exil in New York.
Robert Gilbert verfasste unter anderem die Texte zu Leopoldis in Amerika entstandenen Liedern "Composers Revolution in Heaven", "Das Märchen vom Bernhardiner", "Ja, da wär's halt gut, wenn man Englisch könnt' und "Little Erica" sowie zu einigen späteren Produktionen.

Notencover" "Uns ist alles wurscht - heut hau'n ma in die Trommel 'rein", Marschlied ©
Notencover: ''Uns ist alles wurscht''

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Man hat auf der Welt schon so manches erlebt

1949, Text von Robert Gilbert

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Fritz Grünbaum

Fritz Grünbaum wurde am 7. April 1880 in Brünn geboren.
Er studierte in Wien Rechtswissenschaften, begann aber danach seine Karriere als Schauspieler, Librettist und Conférencier an verschiedenen Theatern. 1914 hatte er seinen ersten Auftritt im Kabarett "Simpl", in dem er ab 1922 mit Karl Farkas die "Doppelconférence" weiterentwickelte.
Grünbaum trat auch in Filmen auf und schrieb Drehbücher und Schlagertexte. Er lebte bis 1933 in Berlin und Wien.

Am Tag des Einmarsches der deutschen Truppen in Österreich versuchte er (mit dem selben Zug wie Hermann Leopoldi), in die Tschechoslowakei zu flüchten, wurde jedoch an der Grenze zurückgeschickt. Er versteckte sich in Wien, wurde aber verraten und am 1. April 1938 nach Dachau deportiert. Er war gemeinsam mit Hermann Leopoldi inhaftiert, verbrachte mit ihm auch einige Zeit im Konzentrationslager Buchenwald, wo er den Tod seines Kollegen Paul Morgan miterleben musste und wurde wieder nach Dachau zurückgebracht.
Gemeinsam mit Hermann Leopoldi und anderen inhaftierten Künstlern hatte er in Dachau auch einige Auftritte vor Mithäftlingen. Während Leopoldi frei gekommen war, konnte Grünbaum nicht entkommen. 

Nach schweren Misshandlungen trat er am Silvesterabend 1940 zum letzten Mal vor seinen Mithäftlingen auf und versuchte danach, sich umzubringen. Er starb kurz danach am 14. Jänner 1941 im KZ Dachau.

Fritz Grünbaum ©
Fritz Grünbaum

Texte für Leopoldi

Für Hermann Leopoldi schrieb Fritz Grünbaum 1933 die Texte zu zwei Liedern: "Wienerwald-Veilchen" und "Liebes-Esperanto" (gemeinsam mit Artur Kaps).

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Wienerwald-Veilchen

1933, Text von Fritz Grünbaum, Komposition: Hermann Leopoldi

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Liebes-Esperanto

1933, Text von Fritz Grünbaum und Artur Kaps, Komposition: Hermann Leopoldi

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Hans Haller

Hans Haller wurde 1913 als Jakob Bick in Lemberg geboren.

Er emigrierte (wie Leopoldi) in die USA, lebte nach dem Krieg in Portland, kehrte aber ab und zu nach Wien zurück. Er starb 1995 in Portland (vgl. Traska/Lind, 2012:266).

Über seine Biografie ist ansonsten wenig bekannt. Außer mit Leopoldi arbeitete er als Textdichter auch mit Gerhard Bronner zusammen und schrieb Texte für Filmschlager.

Texte für Leopoldi

Hans Haller arbeitete mit Leopoldi sowohl in den 1930er-Jahren als auch nach 1947 zusammen und schrieb (teilweise in Zusammenarbeit mit anderen Textautoren) die Texte zu über dreißig Liedern und Potpourris Hermann Leopoldis. 

Notencover: ''Am besten hat's ein Fixangestellter'' ©
Notencover: ''Am besten hat's ein Fixangestellter''

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Am besten hat's ein Fixangestellter

1934, Text von Hans Haller und Peter Herz, Komposition: Hermann Leopoldi

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Schinkenfleckerln!

1935, Text von Stephan Weiß und Hans Haller, Komposition: Fritz Spielmann

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Frauen sind zum Küssen da

1949, Text von Hans Haller, Komposition: Hermann Leopoldi

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Peter Herz

Peter Herz wurde am 18. Jänner 1895 in Wien geboren.
Er studierte in Wien an der Akademie für Musik und wurde anschließend vorerst Bankbeamter.
In den 1920er-Jahren begann er erfolgreich, als Librettist für Operetten zu arbeiten und verfasste unter anderem Texte für Edmund Eysler, Leo Fall, Bruno Granichstaedten und Franz Lehár sowie Schlagertexte. 

Aufgrund seiner jüdischen Herkunft musste er 1938 über Zürich und Paris nach London emigireren. 
Er wurde zuerst auf der Ilse of Man interniert und lebte nach seiner Entlassung 1941 in London, wo er die deutschsprachige Kleinkunstbühne "Blue Danube Club" leitete.
Nach dem Ende des Krieges war er als Auslandskorrespondent für österreichische Zeitungen tätig.
Herz kehrte 1953 nach Wien zurück und arbeitete wieder als Textdichter, schrieb Filmdrehbücher und arbeitete für den Rundfunk. 
Er starb am 7. März 1987 in Wien. 

Texte für Leopoldi

Peter Herz war der "meistbeschäftigte" von Hermann Leopoldis Textautoren. 
Er wird bei über 50 Leopoldi-Kompositionen, die zwischen 1928 und 1959 entstanden, als Autor genannt. Viele Texte zu berühmten "Leopoldi-Klassikern" aus den 1930ern wie "Endlich wieder einmal ein Wienerlied", "In einem kleinen Cafè in Hernals", "Schön ist so ein Ringelspiel", "Erst kommt Österreich" u.v.a. wurden von ihm verfasst.

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Notencover: ''Schön ist so ein Ringelspiel''

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Schön ist so ein Ringelspiel

1932, Text von Peter Herz, Komponist: Hermann Leopoldi

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In einem kleinen Café in Hernals

1932, Text von Peter Herz, Komponist: Hermann Leopoldi

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Sachlichkeit in der Erotik und Politik

1930, Text von Peter Herz, Komponist: Hermann Leopoldi

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Wo der Teufel 'Gute Nacht' sagt

1934/35, Text von Peter Herz, Komponist: Hermann Leopoldi

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Radetzky-Fox

1929, Text von Karl Farkas und Peter Herz, Komponist: Hermann Leopoldi

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Endlich wieder einmal ein Wienerlied

1929, Text von Peter Herz, Komponist: Hermann Leopoldi

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Fritz Löhner-Beda

Fritz Löhner-Beda wurde als Bedřich Löwy am 24. Juni 1883 in Wildenschwert in Böhmen geboren. 
Er studierte in Wien Rechtswissenschaften und arbeitete danach auch einige Zeit in einer Anwaltskanzlei.
1910 wurde Dr. Löhner-Beda freier Schriftsteller und schrieb – meist unter seinem Pseudonym "Beda" – neben Artikeln für Zeitungen auch Opernlibretti und Schlagertexte. 
In den 1920er-Jahren zählte er zu den gefragtesten Textdichtern Wiens und schrieb neben Leopoldi auch für Franz Lehár, Leo Ascher, Paul Abraham und Jara Beneš.

Am Tag nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Österreich wurde er wegen seiner jüdischen Herkunft verhaftet und am 1. April 1938 (gemeinsam mit Fritz Grünbaum) nach Dachau deportiert, wo auch Hermann Leopoldi inhaftiert war. Im September 1938 wurden sie in das Konzentrationslager Buchenwald gebracht.

Am 17. Oktober 1942 wurde Löhner-Beda nach Auschwitz deportiert und dort am 4. Dezember 1942 zu Tode geprügelt.

Texte für Leopoldi

Löhner-Beda war einer der frühen Textdichter Leopoldis, er schrieb bereits ab 1920 für ihn.
Insgesamt sind 14 Werke bekannt, zu denen er die Texte verfasste.
Einige sehr berühmt gewordene Werke Leopoldis tragen seine Handschrift: "Wien, sterbende Märchenstadt", "Lene Lehmann ging mal spazieren", "Im grünen Klee", "Klein, aber mein" u.a. wurden von ihm textiert.

Während des Aufenthaltes im Konzentrationslager Buchenwald schrieb er den Text zum von Leopoldi komponierten "Buchenwälder-Marsch":

„O Buchenwald, ich kann dich nicht vergessen,
weil du mein Schicksal bist.
Wer dich verließ, der kann es erst ermessen,
wie wundervoll die Freiheit ist!
O Buchenwald, wir jammern nicht und klagen,
und was auch unser Schicksal sei,'
wir wollen trotzdem "Ja" zum Leben sagen,
denn einmal kommt der Tag, dann sind wir frei!“

(Refrain)

Notencover: ''Im grünen Klee'' ©
Notencover: ''Im grünen Klee''

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Im grünen Klee

1929, Text von Fritz Löhner-Beda, Komposition: Hermann Leopoldi

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Johanna, Johanna, Johanna

1934, Text von Fritz Löhner-Beda, Komposition: Richard Fall

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Hüo-o-ho alter Schimmel

1935, Text von Fritz Löhner-Beda, Komposition: Jimmy Kennedy

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Karl Pollach (Salpeter)

Über Karl Pollach, der unter dem Pseudonym "Salpeter" eine Reihe von Texten für Leopoldi-Schlager schrieb, sind so gut wie keinerlei biografische Informationen bekannt.

Er wurde vermutlich am 5. Jänner 1899 geboren und schrieb zwischen 1933 und 1938 Liedtexte für Hermann Leopoldi. Danach verliert sich seine Spur.
Er könnte jedoch die Verfolgung in der NS-Zeit überlebt haben, möglicherweise ist er mit einem ebenfalls 1899 geborenen Karl Pollach identisch, der 1969 in Hendon (Greater London) verstarb. 
(Quelle: England & Wales, Death Index 1916-2005, Vol. 5, p 250; www.ancestry.com. Zitiert in: Georg Traska, Christoph Lind: Hermann Leopoldi, Hersch Kohn. Eine Biographie. Mandelbaum Verlag, Wien 2012, p 90.)  

Texte für Leopoldi

Karl Pollach schrieb zwischen 1933 und 1938 Liedtexte zu 14 Liedern von Hermann Leopoldi.
Von "Salpeter" stammt zum Beispiel der Text zum sehr bekannt gewordenen Lied "Ich bin ein stiller Zecher" aus 1937, das 1946 auch in einer englischen Version (Übersetzung von Arthur Rebner) erschien.
Über weitere Arbeiten für andere Komponisten ist nichts bekannt. 

Notencover: ''Ich bin a stiller Zecher'' ©
Notencover: ''Ich bin a stiller Zecher''

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Ich bin ein stiller Zecher

1937, Text von Karl Pollach (Salpeter), Komposition: Hermann Leopoldi

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Spompernadeln

1935, Text von Karl Pollach (Salpeter), Komposition: Hermann Leopoldi

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Blitzinterview

1933, Text von Karl Pollach (Salpeter), Komposition: Hermann Leopoldi

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Arthur Rebner

Arthur Rebner wurde am 30. Juli 1890 in Lemberg geboren.
Er übersiedelte als Jugendlicher nach Wien, schrieb Musik und Liedertexte und lebte und arbeitete bis 1933 in Wien und Berlin.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten musste er 1933 Deutschland verlassen und ging vorerst nach Wien, wo er Libretti für Robert Stolz, Leo Fall und andere Komponisten verfasste.
1938 musste er auch aus Österreich flüchten, emigrierte zuerst nach Frankreich, 1940 nach Mexiko und ließ sich ab 1947 in Hollywood nieder, wo er ab 1948 als Theaterleiter tätig war.

Arthur Rebner starb am 8. Dezember 1949 in Los Angeles.

Texte für Leopoldi

Arthur Rebner zählte zu den früheren Textdichtern Leopoldis. Zwischen 1920 und 1930 schrieb er die Texte zu sechs Leopoldi-Liedern.

Seine Texte sind auch charakteristisch für die Arbeit Leopoldis im Kabarett Leopoldi-Wiesenthal.
Sie beinhalten eine Vielzahl von jüdischen Anspielungen und sind geprägt von einer Atmosphäre der Offenenheit, sind frech und sexuell anzüglich und repräsentieren die Stimmung der sogenannten "wilden 20er".

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Notencover: ''Ja, so ein Rutscher''

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Ja so ein Rutscher

1929, Text von Arthur Rebner, Komposition: Hermann Leopoldi

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Zieh' dich wieder an, Josefin!

1929, Text von Artur Rebner, Komposition: Robert Katscher

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Ich hab kein Geld! Du hast kein Geld!

1924, Text von Artur Rebner, Komposition: Zez Confrey

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Fritz Rotter

Fritz Rotter wurde am 3. März 1900 in Wien geboren.
Er begann 1917 mit dem Verfassen von Kabarett- und Liedertexten.
In den 1920er-Jahren verließ er Wien und ging nach Berlin, dort schrieb er Schlagertexte und komponierte Filmmusik für Robert Stolz und Ralph Benatzky. Er wurde zu einem der erfolgreichsten Liedertexter im deutschsprachigen Raum. 
Auch er musste nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 Deutschland verlassen. Er ging wieder zurück nach Wien und emigrierte 1936 nach England und 1937 in die USA.
In den USA war er vor allem als Drehbuchautor tätig und arbeitete zusammen mit Fritz Kortner und Fritz Lang. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte er zurück nach Europa, wo er weiter Drehbücher und Schlagertexte schrieb.
Von ihm stammen angeblich 1200 Schlagertexte, eine Reihe davon wurde sehr berühmt. Die Texte zu "Wenn der weiße Flieder wieder blüht", "Veronika, der Lenz ist da", "Ich hab' mir für Grinzing einen Dienstmann engagiert" oder "Was macht der Maier am Himalaya" wurden von ihm verfasst.

Fritz Rotter starb am 11. April 1984 in Ascona.

Texte für Leopoldi

Fritz Rotter gehörte nicht zum engeren Kreis der Textdichter Leopoldis. Als Verfasser von sehr erfolgreichen Schlagern zeichnete er jedoch auch für einige Texte zu Liedern aus dessen Repertoire, von denen auch Aufnahmen mit Leopoldi als Interpreten aufgenommen wurden, verantwortlich.

Für Leopoldi selbst schrieb er die Texte zu drei Liedern: "Ich mach mir 1000 Sorgen um dich" aus 1932 sowie "Lebe wohl, schlafe süß" aus 1952 und "Ach, sie sind mir so bekannt" aus 1953.

Fritz Rotter ©
Fritz Rotter

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Ich hab mir für Grinzing ein'n Dienstmann engagiert

Komponist: Bruno Uher, Text: Fritz Rotter, gesungen von Hermann Leopoldi.

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Veronika, der Lenz ist da

Komponist: Walter Jurmann, Text: Fritz Rotter, arrangiert von Walter Borchert und gesungen von Hermann Leopoldi.

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In der Schweiz und Tirol

Komponist: Anton Profes, Text: Fritz Rotter und Otto Stransky, gesungen von Hermann Leopoldi.

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Erwin W. Spahn

Erwin Wendelin Spahn wurde am 15. Jänner 1898 als Erwin Grünspan in Wien geboren. 
Er lebte bis 1938 in Wien und wurde zu einem erfolgreichen Textautor vor allem im Bereich des Wienerliedes aber auch für Schlager. Spahn schrieb nicht nur für Leopoldi Texte, sondern unter anderem auch für Edmund Eysler, Ernst Arnold und Willy Engel-Berger sowie für Filme und Revuen.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde Spahn 1938 verhaftet und ins Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert, er kam danach ins Konzentrationslager Dachau, wo er am 3. Juni 1941 starb. Über die genaueren Umstände seines Todes sowie über weitere biografische Details ist nichts bekannt.

Texte für Leopoldi

Zwischen 1929 und 1935 verfasste Erwin W. Spahn die Texte zu 26 Liedern Hermann Leopoldis.
Darunter waren berühmte "Leopoldi-Klassiker" wie "Das Töchterlein von Herrn Pedell", "32 Groschen" oder "Ich bin ein unverbesserlicher Optimist", aber auch Wienerlieder wie "Arm, arm, arm" und Lieder mit erotischen Anklängen wie "Ich bin so verliebt, und weiß nicht warum" oder "In der Finsternis".
Viele der Texte von Spahn sind sehr ironisch angelegt, andere zeichnen sich auch durch zarte, sentimentale Empfindungen aus. 

Notencover: ''32 Groschen'' ©
Notencover: ''32 Groschen''

Beispiele aus dem Bestand der Mediathek

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Zweiunddreißig Groschen

1933, Text von Erwin W. Spahn, Komposition: Hermann Leopoldi

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00:04:25 audio
Das Töchterlein vom Herrn Pedell

1929, Text von Erwin W. Spahn, Komposition: Hermann Leopoldi

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Ich bin verliebt und weiß nicht warum, zu dumm, zu dumm

1931, Text von Erwin W. Spahn und L. Arendt, Komposition: Hermann Leopoldi

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Macht Platz der Jugend

1932, Text von Erwin W. Spahn, Komposition: Hermann Leopoldi

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Arm, arm, arm

1935, Text von Erwin W. Spahn, Komposition: Hermann Leopoldi

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Der unverbesserliche Optimist

1930, Text von Erwin W. Spahn und Robert Katscher, Komposition: Hermann Leopoldi und Robert Katscher

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Theodor Waldau (Wauwau)

Theodor Waldau wurde am 27. Juni 1881 in Galatz (Rumänien) unter dem namen Dorku Goldberg geboren.
Er war von 1915 bis 1924 Chefredakteur der satirischen Zeitschrift "Die Muskete". 
Daneben verfasste er die Texte für viele Schlager Hermann Leopoldis, aber auch für andere Komponisten.

Am 27. März 1942 starb er im KZ Buchenwald.

Wie bei vielen anderen Textdichtern, die in den Konzentrationslagern des Dritten Reiches ermordet wurden, sind auch in diesem Fall keine weiteren biografischen Informationen bekannt. 

Texte für Leopoldi

Zwischen 1924 und 1937 verfasste Theodor Waldau (meist unter seinem Pseudonym "Wauwau") die Texte zu 25 Liedern von Hermann Leopoldi.

Die zwei bekanntesten dieser Lieder sind wahrscheinlich die "Überlandpartie" und "Die schöne Adrienne", daneben schrieb er auch die Texte für Potpourris wie die "Börsen-Symphonie" oder "G'schichten aus dem Wienerwald" und auch einige Wienerlieder wie "In Floridsdorf am Spitz".

Notencover: ''Die schöne Adrienne hat eine Hochantenne ...'' ©
Notencover: ''Die schöne Adrienne hat eine Hochantenne ...''

Beispiele aus dem Bestand der Mediathek

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Die schöne Adrienne hat eine Hochantenne (Tschintarata-radio)

1925, Text von Theodor Waldau, Komponist: Hermann Leopoldi

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00:03:24 audio
G'schichten aus dem Wienerwald, 1. Teil

1932, Text von Theodor Waldau, Arrangiert von Hermann Leopoldi nach Johann Strauß Sohn.

Details
00:03:22 audio
Jedermann

1932, Text von Theodor Waldau, Komponist: Hermann Leopoldi

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00:02:45 audio
Klavier-Stunde

1933, Text von Theodor Waldau, Komponist: Hermann Leopoldi

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