"Technischer Fortschritt" spielte in den für die USIS produzierten Beiträgen eine wichtige Rolle. Die Bedeutung der USA als technologische Supermacht wird dadurch hervorgehoben, die Faszination an technischen Innovationen betont.
Vor allem zwei Themen waren es, welche in den 1950er und 1960er-Jahren im Fokus des Medieninteresses standen: Das sogenannte "Space Race", der Wettlauf der Supermächte in der Raumfahrt sowie die Nutzung der Atomkraft als alternative Energiequelle.
Die Anfänge der Raumfahrt lagen vor dem Kalten Krieg, aber auch in einem Krieg. Das Aggregat 4 (A4), besser bekannt als V2 (Vergeltungswaffe 2) im Zweiten Weltkrieg, war die erste voll funktionsfähige und ferngesteuerte Großrakete. Nach Ende des Krieges in Europa versuchten sowohl die USA als auch die UdSSR möglichst viel an deutscher Raketentechnologie, aber auch möglichst viele deutsche Raketentechniker zu erbeuten.
Der Kalte Krieg hatte die seltsame Eigenschaft aus vielen Dingen einen Wettlauf zu machen. Da gab es den Rüstungswettlauf und den Wettlauf um den Weltfrieden. So war es nicht sehr verwunderlich, dass neben den genannten Läufen auch das Rennen ins All gestartet wurde. Neben einem echten wissenschaftlichen Interesse und einer Vielzahl von Möglichkeiten für eine künftige zivile Nutzungen von Weltraumtechnologie, stand aber auch immer der Prestigegewinn gegenüber dem jeweiligen Gegner im Brennpunkt des öffentlichen Interesses.
Der erste Satellit im All, der erste Mann im All, der erste Mensch auf dem Mond waren dabei die wichtigsten Stationen dieses Rennens. Nach anfänglichen Erfolgen der UdSSR sollten die USA mit der ersten bemannten Landung auf dem Mond die scheinbaren Sieger bleiben. Ein Aspekt dieses Wettkampfes wurde meistens eher verschwiegen, fast jede technische Verbesserung im zivilen Raumflug hatte Auswirkungen auf die Schlagkraft des stetig wachsenden Arsenals der Interkontinentalraketen. Der militärische Aspekt des “Space Race” stand nie im Vodergrund. Die im Schatten sieht man bekanntlich nicht, doch da sind sie.
Wernher Magnus Maximilian Freiherr von Braun war ein deutscher und später US-amerikanischer Raketeningenieur, Wegbereiter und Visionär der interplanetaren Raumfahrt. Er genießt aufgrund seiner Pionierleistungen als führender Konstrukteur der ersten funktionstüchtigen Flüssigkeitsrakete A4 (V2) und wegen seiner leitenden Tätigkeit bei der Entwicklung der Trägersysteme der NASA-Missionen hohes Ansehen.
Er ist allerdings wegen seiner Beteiligung an der Kriegsrüstung des nationalsozialistischen Deutschlands, dem Einsatz von Zwangsarbeitern bei der Entwicklung, Testung und Herstellung der V2 und nach dem Zweiten Weltkrieg wegen der Herstellung von Massenvernichtungswaffen für die Vereinigten Staaten umstritten.
Es liegt wohl eine gewisse Ironie in der Tatsache, dass für den ersten amerikanischen Satelliten Explorer 1 und die ersten bemannten suborbitalen Raumflüge mit Mercury-Raumschiffen eine Ableitung der Redstone-Rakete als Trägerrakete zum Einsatz gelangte. Die Redstone war die erste amerikanische ballistische Rakete, ausgelegt für den Einsatz mit einem Atomsprengkopf, welche von Wernher von Braun und Walter Dornberger in den USA entwickelt wurde.
Die Atomkraft faszinierte die Wissenschaft ebenso wie Politik und Gesellschaft. Neben dem "Spacerace" gab es in den 50er- und 60er-Jahren kein zweites Thema, welches gleichzeitig die Aufbruchsstimmung und den Glauben an die Technik, aber auch die scheinbar grenzenlose Naivität der Zeit derartig wiederspiegelte. Vom Atom-Auto, dem Atom-Zug, der Atom-Rakete, dem Atom-Flugzeug bis hin zu dem künstlichen Herzen mit Atomantrieb – nichts schien mit dieser neuen Kraftquelle mehr unmöglich zu sein.
Selbst Atomexplosionen für friedliche Zwecke wurden in Erwägung gezogen – Raumplanung mit dem Knall-Effekt. Ein Hafenbecken hier, ein Durchbruch durch einen Gebirgszug da, mit der Kraft des Atoms kein Problem.
Zum Glück für die Menschheit kamen dann doch Bedenken auf, zum Beispiel die Sicherheit eines Atomreaktors in einem Flugzeug betreffend. Was würde wirklich bei einem Absturz passieren, einem Absturz über einer Großstadt? Auch die Gefährlichkeit von radioaktiver Strahlung und radioaktiver Verseuchung wurde im Laufe der Zeit kritischer gesehen. Nicht kritisch genug, um von Atomkraftwerken Abstand zu nehmen, aber kritisch genug, um den Atomantrieb für Züge, Flugzeuge und Autos doch bleiben zu lassen.
Bei den großen Kriegsflotten fand der Atomantrieb für U-Boote, Flugzeugträger und große Kreuzer Verwendung. Ebenfalls für den Antrieb von einigen sowjetischen Eisbrechern und als Energiequellen einiger Satelliten fanden Atomreaktoren und Atombatterien Verwendung. So konnte es passieren, dass der sowjetische Satellit Kosmos 954 bei seinem Absturz im Jänner 1978 einen 600 Kilometer langen Streifen Land im nördlichen Kanada radioaktiv verseuchte. Kanada und die UdSSR teilten sich die Kosten für die Entsorgung des am schlimmsten verstrahlten Erdreiches.