Österreich hatte in der politischen Welt nach dem Zweiten Weltkrieg einen anderen "geostrategischen" Stellenwert, als es heute der Fall ist. Der Kalte Krieg und die daraus resultierende Frontstellung zwischen Ost und West führten zu dieser Situation. Die Stimme Österreichs wurde auch noch nach dem Abschluss des Staatsvertrages sehr viel lauter in der Welt vernommen, als es heute der Fall ist.
Zwei Politiker sollen an dieser Stelle etwas genauer, in Bezug auf die Berichterstattung über sie durch die USIA, betrachtet werden. Leopold Figl und Bruno Kreisky, beide waren österreichische Bundeskanzler ebenso wie österreichische Außenminister.
Bildungsreisen in die Vereinigten Staaten von Amerika waren in den 1950er und 1960er-Jahren des vorigen Jahrhunderts für österreichische Politiker, insbesondere Landeshauptleute, eine willkommene Gelegenheit um die USA kennenzulernen, aber auch um politische und wirtschaftliche Kontakte zu knüpfen und aufrechtzuhalten.
Nach der gewaltigen Hilfsleistung für Europa nach dem Zweiten Weltkrieg, dem Marshall-Plan, muten diese üblicherweise mehrwöchigen Aufenthalte in den USA, auf Einladung durch eine Regierungsstelle der USA, fallweise ein wenig an wie der Besuch armer Verwandter bei der "reichen Tante in Übersee".