Im Bereich des ethnologischen Films reflektiert die Sammlung des ÖWF die in Österreich vorhandene Trennung in Volks- und Völkerkunde auf universitärer Ebene. Die beiden Wissenschaftsdisziplinen werden aus diesem Grund hier auch getrennt vorgestellt, die Inhalte und Zugangsweisen ergänzen sich jedoch in vielen Fällen.
Der ethnologische und ethnografische Film hatte in der Sammlung des ÖWF allgemein einen zentralen Stellenwert. Der großen regionalen, inhaltlichen und historischen Bandbreite an ethnologischen Filmen kann hier nur ansatzweise Rechnung getragen werden
„Nach achtjähriger Pause werden im November 1985 in acht Ayt-Yɜzza-Dörfern der Ayt-H'diddu-Berber am Asif-Mllull-Fluss 101 Bräute von ihren Eltern in gemeinsamen, fünftägigen Zeremonien verheiratet, die Bräutigame spielen eine untergeordnete Rolle. 98 % dieser Erstverheirateten werden geschieden, man sucht sich die nächsten Partner selbst und kann sämtliche künftige Ehen ohne großes Zeremoniell eingehen.“ (Zeitschrift Wissenschaftliche Filme; Teilverzeichnis Ethnologie, Afrika; Jahr 1987; Seite 49)
“Im religiösen Leben der Aleviten spielen Musik und Tanz eine zentrale rolle. Der Musiker ist dichter und Interpret in einer Person. Seine Lieder erzählen vom Leidensweg der Aleviten, aber auch von ihrer Liebe zu Gott und zu allen Menschen. Die Wurzeln der alevitischen Musik liegen auch heute noch in ihrer Religion, allerdings ist das künstlerische Schaffen der modernen Ashiks vom politischen Protest gegen Ausbeutung und Ungerechtigkeit geprägt." (aus der Filmbeschreibung)
Sarabanda - die Dokumentation behandelt die Geschichte des Kolonialismus, der religiösen vielfalt mit afrikanischen Wurzeln und die religiösen Feiern auf der Karibikinsel Kuba.
“Dämpfen eines Schweines zusammen mit Maniokknollen, Brotfrüchten und der Süßspeise ”poe""
Die einzelnen Filme sind jeweils auch im Kontext ihrer Entstehung zu sehen, sie spiegeln auch die Geschichte und die sich verändernden Zugänge der ethnologischen Forschung wider.
Der ethnologische Bestand innerhalb der Sammlung des ÖWF wurde im Rahmen des Forschungsprojekt "Wissenschaft als Film" (finanziert vom Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank, Laufzeit 2012 - 2015) gesichert und aufgearbeitet.
In bewusster Abkehr vom rein Dokumentarischen werden verschiedene Methoden der Feuererzeugung unter Betonung der wesentlichen Merkmale an Modellbeispielen demonstriert. Werkzeichnungen und Gegenstände aus Museumsbesitz dienen als Ergänzung.
Ausschnitte aus dem Filmmaterial, das der Wiener Anthropologe Rudolf Pöch (1870-1921) in den Jahren 1905 bis 1906 bei seiner Expedition nach Neuguinea aufgenommen hat.
Gelbguß in verlorener Form - Herstellung von Fußreifen bei den Hadjerai, einer Ethnie im östlichen Sudan.
63 Jahre nach der Herstellung des ethnologischen Klassikers “Grass” durch Merian C. Cooper und Ernest B. Schoedsack filmte der persische Filmemacher und Ethnologe Farhad Verahram die im Jahr 1925 dokumentierte Wanderung (Taras) im Jahr 1988 neu.