Beginn

Gustav Mahler dirigierte in den ersten vier Spielzeiten seiner Direktion über 300 Vorstellungen, darunter 25 Wieder­aufnahmen, Neueinstudierungen, Neuinszenierungen, Erstaufführungen oder Uraufführungen. Sein Arbeitspensum und sein Gestaltungswille waren vor allem in den Anfangszeiten beachtlich, Karl Kraus notierte am 16. Mai 1897: „Der neue Dirigent soll bereits so effektive Proben seiner Tatkraft abgelegt haben, dass schon fleißig gegen ihn intrigiert wird.“

Innenansicht der Hofoper. Blick über die vordersten Zuschauerränge und den Orchestergraben auf die reich mit allegorischen Bildern geschmückte Bühne. Seitlich sieht man die Logen in unterschiedlichen Größen. ©
Die Wiener Hofoper

Neben dem Operndirektor ist es vor allem der Dirigent Gustav Mahler, der prägend für das Haus wirkt: „Es war der Zauber dieser Vorstellungen, dass man in ihnen jedes Mal unter dem unent­rinnbaren Bann einer großen Persönlichkeit stand, …“ (Felix Salten, 1924). Im Mittelpunkt seines Repertoires als Dirigent stand Richard Wagner: Der Ring des Nibelungen wurde unter Mahler 1898 erstmals ohne die damals üblichen Striche in Szene gesetzt.

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Gerhard Stehmann

Die Königin von Saba

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Arthur Preuss

Der Freischütz

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Arthur Preuss

Die lustigen Weiber von Windsor

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Anna von Mildenburg

Oberon

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Rollenbildnis von Anna Mildenburg als Klytämnestra in der Oper „Iphigenie in Aulis“ von Christoph Willibald Gluck. ©
Anna von Mildenburg
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Erik Schmedes

Die Walküre

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Unter den Neuengagements der ersten Jahre sind vor allem die Sopranistinnen Selma Kurz und Anna von Mildenburg sowie der Heldentenor Erik Schmedes her­vor­zuheben, Sänger_innen, die Mahler in seinen künstleri­schen Vorstellungen folgten und bald zu Publikums­lieblin­gen wurden. 
„Das ist ein Regisseur und ein Dirigent, dem der Sänger blindes Vertrauen schenken kann. Ich sehe nicht zu ihm hin, wenn er dirigiert, aber das Gefühl, daß er dirigiert, hält den Sänger und schützt ihn vor allen Fährnissen. Mahler ist ein strenger Kritiker … darum darf man sich aber seines Lobes wirklich freuen.“ (Erik Schmedes, 1904).

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Erik Schmedes

Götterdämmerung

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Erik Schmedes

Götterdämmerung

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Rollenbildnis von Erik Schmedes als Tristan in Richard Wagners „Tristan und Isolde“. ©
Erik Schmedes
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Erik Schmedes

Othello

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Selma Kurz

Die Königin von Saba

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Mahler sah die Oper als Gesamtkunstwerk und widmete auch der Regie und dem Bühnenbild seine Aufmerk­sam­keit, die Rollen wurden mit den Sängerinnen und Sängern musikalisch und darstellerisch intensiv erarbeitet: „Wundervoll war die Arbeit mit Mahler auf der Probe. Durch seinen Willen, durch seine Begeisterung zwang er einen, das Beste und Letzte herzugeben, und auch er war nach jeder Probe erschöpft und ausgepumpt.“ (Selma Kurz, 1921)

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Selma Kurz

Un Ballo in Maschera

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Selma Kurz

Ernani

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Rollenbildnis der Selma Kurz als Elisabeth im 3. Akt der Oper „Tannhäuser“ von Richard Wagner. ©
Selma Kurz
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Selma Kurz

Lakmé

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Leopold Demuth

Der Fliegende Holländer

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Einige Reformen Mahlers, wie etwa die Abschaffung der Claque, zu der sich die Sänger_innen verpflichten mussten oder die Tatsache, dass Zuspätkommende nur mehr in den Pausen Einlass fanden, wurden in der Öffentlichkeit heftig diskutiert und über­deckten manche der wesentlicheren Leistungen dieser Direktion.

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Leopold Demuth

Tannhäuser

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Leopold Demuth

Ernani

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Rollenbild des Leopold Demuth als Wilhelm Tell in der gleichnamigen Oper von Gioachino Rossini. ©
Leopold Demuth
Rollenbild des Franz Naval als Wilhelm Meister in der Oper „Mignon“ von Ambroise Thomas. ©
Franz Naval