- Im Vorfeld des März 1938
- NS-Propaganda – März 1938
- NS-Propaganda – Volksabstimmung April 1938
- Der Blick des Auslands auf die Ereignisse
In den Wochen zwischen dem Einmarsch der deutschen Truppen im März und der Volksabstimmung am 10. April 1938, die den „Anschluss“ nachträglich legitimieren sollte, überzog eine Welle nationalsozialistischer Propaganda Österreich.
Mit der Inszenierung genau durchkomponierter Großveranstaltungen und Veranstaltungen lokaler Organisationen, mit massivem medialen Einsatz von Ansprachen, Wochenschauberichten, Plakaten sowie der gleichgeschalteten Presse sollte in diesen Wochen die Zustimmung der Bevölkerung zum „Anschluss“ an das Deutsche Reich aufrecht erhalten werden. Die hysterische Begeisterung, die auch in den Ton- und Filmaufnahmen aus dieser Zeit spürbar ist, wurde medial gezielt weiterverbreitet – und die Rechnung der neuen Machthaber ging auf: Jene, die fanatische Anhänger/innen der NS-Ideologie waren, blieben dies auch; jene, die eine diffuse Sehnsucht nach Veränderung hatten, wurden von der Begeisterung angesteckt; und jene, die dem Regime kritisch gegenüberstanden, wurden durch staatlichen Terror gezielt verfolgt.
Am 10. April 1938 wurde in Österreich und im Deutschen Reich die Volksabstimmung über den „Anschluss“ abgehalten. Diese auf nicht demokratischer Basis weder frei noch geheim durchgeführte Volksabstimmung erzielte in Österreich bei einer sehr hohen Wahlbeteiligung von über 99 Prozent eine Zustimmung von 99,7 Prozent.
Richtlinien zur Wahlkampfführung
Universität Wien
Wien
Für die bevorstehende Volksabstimmung wurden Propagandaplatten mit Reden der politischen Führer des NS-Regimes aufgenommen. Die einzelnen NSDAP-Ortsgruppen waren angehalten, Wahlveranstaltungen abzuhalten. Diese auf Schellackplatte publizierten Reden wurden wahrscheinlich bei diesen kleineren Veranstaltungen vorgespielt. Bei den größeren Wahlkundgebungen waren höhere Parteifunktionäre eingeladen, um ‚live’ zu sprechen.
Reichs-Propaganda-Leitung - Rundfunk
Arthur Seyß-Inquart
Oral History-Interview mit Germar Gassner