- Tonaufzeichnung vor und bis Edison
- Der Phonograph: Musik auf Tonzylindern
- Der Phonograph: Briefe und Diktate
- Das Grammophon: Unterhaltung als Massenprodukt
- Das Nachleben früher Tonaufnahmen
Werbung spielte eine wichtige Rolle dabei, dass Schallplatten, Walzen und Phonogeräte popularisiert und auch gekauft wurden und sich so zu einem verbreiteten Konsumgut entwickelten.
Werbung verbreitete, professionalisierte und differenzierte sich im späten 19. Jahrhundert zunehmend. Um den Kauf ihrer Produkte anzuregen, nutzte die Phonoindustrie insbesondere Inserate in Zeitschriften und Tageszeitungen, um Walzen, Platten, Phonographen, Grammophone, Trichter, Schalldosen, spezielle Möbel und Verschleißteile wie Nadeln zu bewerben.
Ein Blick auf die Inserate zeigt, wie vielfältig sie in ihrem Umfang, ihrer Gestaltung und ihren Inhalten waren. Bei manchen stand die textliche Information im Vordergrund, andere arbeiteten wie Beka mit großformatigen, abstrahierenden Bildern oder setzten wie Pathé auf eine Kombination aus beidem.
Einige Firmen und Geschäfte setzten auf die Fülle des Angebots und verwendeten Formulierungen wie „größtes Lager“, um die breite Auswahl deutlich zu machen. Sie listeten teilweise dicht gedrängt und detailliert die Neuerscheinungen ähnlich einem Katalog mit Titeln und (Bestell-)Nummern auf.
zum Inserat im Interessanten Blatt, 25.12.1913, S. 31
zum Inserat in den Wiener Caricaturen, 7.1.1912, S. 5
zum Inserat im Interessanten Blatt, 20.2.1908, S. 37
zum Inserat in Die Bombe, 1.9.1912, S. 3
zum Inserat im Neuen Wiener Journal, 22.12.1912, S. 37
zum Inserat in Die Bombe, 1.9.1912, S. 3
aus: „Lang, lang ist's her“
aus: „Lang, lang ist's her“
Besonders auffallend waren ganzseitige Anzeigen, die auf die Strahlkraft bekannter Sänger_innen wie Selma Kurz und Alessandro Bonci vertrauten und diese ins Zentrum einer Inseratenkampagne stellten. Ebenfalls auf den Werbeeffekt prominenter Künstler_innen zielten die Anzeigen, die ihre Aussagen als eine Art Qualitätsgarantie für die Aufnahmen eines Labels heranzogen. Diese Strategie setzte besonders Fonotipia ein, auf deren Platten außerdem die Unterschrift des jeweiligen Künstlers bzw. der jeweiligen Künstlerin zu sehen ist.
Jan Kubelik