Inserate, Inserate

Werbung spielte eine wichtige Rolle dabei, dass Schallplatten, Walzen und Phonogeräte popularisiert und auch gekauft wurden und sich so zu einem verbreiteten Konsumgut entwickelten.

Plattenfirmen und Plattengeschäfte

Werbung verbreitete, professionalisierte und differenzierte sich im späten 19. Jahrhundert zunehmend. Um den Kauf ihrer Produkte anzu­regen, nutzte die Phonoindustrie insbesondere Inserate in Zeitschriften und Tageszeitungen, um Walzen, Platten, Phonographen, Grammophone, Trichter, Schalldosen, spezielle Möbel und Ver­schleiß­teile wie Nadeln zu bewerben.

Ein Blick auf die Inserate zeigt, wie vielfältig sie in ihrem Umfang, ihrer Gestaltung und ihren Inhalten waren. Bei manchen stand die textliche Information im Vordergrund, andere arbeiteten wie Beka mit großformatigen, abstra­hie­renden Bildern oder setzten wie Pathé auf eine Kombi­nation aus beidem.

Einige Firmen und Geschäfte setzten auf die Fülle des Ange­bots und verwendeten Formulierungen wie „größtes Lager“, um die breite Auswahl deutlich zu machen. Sie listeten teil­weise dicht gedrängt und detailliert die Neuerscheinungen ähnlich einem Katalog mit Titeln und (Bestell-)Nummern auf.

Inserat für Pathé-Platten (1912) ©

Inserat für Pathé-Platten (1912)

Label der Columbia-Record „Puppchen, du bist mein Augenstern“ ©

Label der Columbia-Record „Puppchen, du bist mein Augenstern“

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Puppchen, du bist mein Augenstern
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Der Fensterputzer (Böhmischer Dialekt)
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Tritt ohne Zagen ein
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Mondwalzer
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Inserat der Beka-Record (1905) ©

Inserat der Beka-Record (1905)

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Das Lercherl von Hernals
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Spielleut-Jodler

zum Inserat in Die Bombe, 1.9.1912, S. 3

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Wienerin, Wienerin

aus: „Lang, lang ist's her“

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Inserat für Neuaufnahmen der Favorite-Record, darunter die Titel „Wienerin, Wienerin“ und „Heute Nacht“ (1918) ©

Inserat für Neuaufnahmen der Favorite-Record, darunter die Titel „Wienerin, Wienerin“ und „Heute Nacht“ (1918)

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Heute Nacht

aus: „Lang, lang ist's her“

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Sängerinnen und Sänger

Besonders auffallend waren ganzseitige Anzeigen, die auf die Strahlkraft bekannter Sänger_innen wie Selma Kurz und Alessandro Bonci vertrauten und diese ins Zentrum einer Inseratenkampagne stellten. Ebenfalls auf den Werbeeffekt promi­nenter Künstler_innen zielten die Anzeigen, die ihre Aussagen als eine Art Qualitätsgarantie für die Aufnahmen eines Labels heranzogen. Diese Strate­gie setzte besonders Fonotipia ein, auf deren Platten außerdem die Unterschrift des jeweiligen Künstlers bzw. der jeweiligen Künstlerin zu sehen ist.

Unterschrift von Jan Kubelik auf einer Fonotipia-Platte ©

Unterschrift von Jan Kubelik auf einer Fonotipia-Platte

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Cavatina

Jan Kubelik

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Das Inserat wirbt mit Aussagen von Künstlern wie Jan Kubelik. Ihre Unter­schriften sollten außer­dem die Qualität der Platten bezeugen. (1906) ©

Das Inserat wirbt mit Aussagen von Künstlern wie Jan Kubelik. Ihre Unter­schriften sollten außer­dem die Qualität der Platten bezeugen. (1906)

Ganzseitiges Inserat für Fonotipia-Platten von Alessandro Bonci, darunter die doppelseitig bespielte Platte mit den Titeln „Addio, Mignon, fa core“ und „Una vergine un angiol di Dio“ (1905) ©

Ganzseitiges Inserat für Fonotipia-Platten von Alessandro Bonci, darunter die doppelseitig bespielte Platte mit den Titeln „Addio, Mignon, fa core“ und „Una vergine un angiol di Dio“ (1905)

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Una vergine un angiol di Dio

Alessandro Bonci

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Ganzseitiges Inserat der Grammophon für Aufnahmen von Selma Kurz (1906) ©

Ganzseitiges Inserat der Grammophon für Aufnahmen von Selma Kurz (1906)

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Styrienne

Selma Kurz

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Addio, Mignon, fa core

Alessandro Bonci

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