Die Ereignisse in Österreich 1938 werden auch von ausländischen Korrespondent_innen mit großem Interesse verfolgt, wobei Nachrichten-Konferenzschaltungen zu dieser Zeit eine technische Herausforderung sind: Notwendig ist ein Rundfunkstudio (genutzt werden in der Regel die Studios der nationalen Radiogesellschaften) mit Mikrofon und einer Telefonleitung zu einem Kurzwellensender – wobei erschwerend hinzukommt, dass innerhalb des Deutschen Reiches die Zensur tätig ist – um die Sendung in das Radionetz der jeweiligen ausländischen Sendeanstalten einzuspeisen. Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs vermehren ausländische Sender, vor allem die britische BBC, aber auch Radio Moskau ihre Anstrengungen auch mit deutschsprachigen Programmen der NS-Propaganda entgegenzuwirken. Radio ist theoretisch noch immer ein Medium, das an Grenzen nicht Halt macht. In der Praxis ist das Hören der sogenannten „Feindsender“ jedoch teilweise schwierig – da das Regime gezielt mit Störsendern dagegen arbeitet – und ein riskantes Unterfangen, das mit Gefängnis und im schlimmsten Fall auch mit dem Tod bestraft wird.
Um das Radiohören im Sinne der Nationalsozialistischen Politik voranzutreiben, wird ein speziell dafür entwickelter Radioapparat, der sogenannte „Volksempfänger“ sowie der noch kostengünstigere „Deutsche Kleinempfänger“, propagiert, mit dem Ziel, dass möglichst viele Haushalte an die nationalsozialistische Propaganda angeschlossen sind. Radio ist das wichtigste Propagandainstrument und wer sich trotz aller Angebote keinen eigenen Apparat leisten kann, soll durch „Arbeitsfrontempfänger“ erreicht werden, die an den Arbeitsstätten die Übertragung des Programms ermöglichen.