Die starke politische Einflußnahme im Proporzsystem der Regierungsparteien auf den Rundfunk in Österreich nach 1955 veranlasste Zeitungen, ein Volksbegehren, das erste in Österreich, zu initiieren. Dem Vorhaben der Tageszeitung Kurier unter Chefredakteur Hugo Portisch schlossen sich weitere Zeitungsherausgeber an. Das Volksbegehren im Oktober 1964 gegen politische Einflussnahme auf Radio- und Fernsehberichterstattung in Österreich unterzeichneten 832.353 Menschen. Erst 1966, unter der Alleinregierung der ÖVP, wurde ein Rundfunkgesetz beschlossen, das mit Beginn des Jahres 1967 in Kraft trat.
Mit dieser Rundfunkreform wurde im Hörfunk ein erweitertes Programmschema mit neuen Sendungsformaten eingeführt. Darunter fallen auch die Hörfunkjournale als zentrale Nachrichtensendungen. Das erste Mittagsjournal und das erste Abendjournal wurden am 2. Oktober 1967 gesendet, wie hier der damalige Programmdirektor des ORF-Hörfunks, Alfred Hartner, eine Woche davor im Radio ankündigt.