Ein Problem des österreichischen Radioprogrammes der Nachkriegszeit bestand einfach im Mangel an Ressourcen – alles war „Mangelware“ – so stieß das Angebot der United States Information Agency auf reges Interesse.
Die USIA, auch USIS – United States Information Service – war eine auf Betreiben von US‑Präsident Eisenhower 1953 gegründete Abteilung des US-Außenministeriums, extra geschaffen für „Public Diplomacy“ – für Öffentlichkeitsarbeit. Im Kalten Krieg war das eine Mischung aus Propaganda, politischer Werbung, Völkerverständigung und diplomatischer Kulturarbeit in Einem. Ziel war die Hebung des Ansehens der USA im befreundeten Ausland. Also in Westeuropa, aber ebenso in Ländern Asiens, Afrikas oder Südamerikas, die zur „Freien Welt“ gezählt wurden. Der Grad der Freiheit mancher Länder wurde dabei mehr von den politischen, wirtschaftlichen und vor allem militärischen Beziehungen zu den USA bestimmt, als vom tatsächlichen Grad der Demokratie im Land.
Für „Public Diplomacy“ produzierte die USIA/USIS u. a. Radiobeiträge, die Rundfunkanstalten des befreundeten Auslandes kostenlos angeboten wurden. So auch dem Rundfunk in Österreich in der Endphase der Besatzungszeit und auch nach dem Abschluss des Staatsvertrages. Der österreichische Rundfunk, der jetzt wieder souveränen und immerwährend neutralen jungen Zweiten Republik, machte weiterhin weidlich Gebrauch davon. Die Blütezeit dieser propagandistischen Meisterleistung des US-State Departments – des US-Außenministeriums war zweifellos die zweite Hälfte der 1950er und die 1960er Jahre, als die Beiträge einen Blick in die große weite Welt jenseits des Atlantiks ermöglichten. Ab dem Ende der 1960er Jahre, verursacht durch die Proteste gegen den Vietnamkrieg, die Gegenkultur der 68er-Bewegung und die Jugend- und Studentenrevolte, auch wenn diese in Österreich sehr viel zahmer als beispielsweise in Frankreich ausfiel, flaute die Begeisterung für den „American Way of Life“ auch in Österreich ab.