Hainburg

Chronologie der Berichterstattung über die Besetzung der Hainburger Au im Dezember 1984 anhand von Beiträgen aus den Journalsendungen des Österreichischen Rundfunks

von Johannes Kapeller

 

Die Au-Besetzung

Vom „Sternmarsch“ bis zum „Weihnachtsfrieden“

Einleitung

Für den Zeitraum vom 10. bis zum 22. Dezember 1984 ist innerhalb der Journalsendungen eine sehr umfangreiche Berichterstattung über die Demonstrationen in der Au vorhanden. Innerhalb des Projekts wurde deshalb die Entscheidung getroffen, für diese zwei Wochen das gesamte verfügbare Material zu digitalisieren und bis auf Beitragsebene in die Datenbank aufzunehmen. 
Die aus diesem Zeitraum vorhandenen Beiträge zur Au-Besetzung werden hier im Sinne einer thematisch fokussierten, chronologischen Quellensammlung in ihrer gesamten Abfolge dargestellt. Dadurch wird es möglich, die Entwicklung der Ereignisse bzw. deren Darstellung innerhalb der Berichterstattung der Ö1-Journalsendungen äußerst detailliert verfolgen zu können. Die Entwicklung des „Medienthemas Hainburg“ wird in dieser Phase anhand der Audioquellen hörbar. Es ist zu hoffen, dass dies auch einen Anreiz darstellen könnte, dieses Audioquellenmaterial inhaltsanalytisch weiterführend aufzuarbeiten.

9. „Sternmarsch“ in die Au

Samstag, 8. Dezember 1984 und Sonntag, 9. Dezember 1984

Am Samstag, den 8. Dezember 1984 , wird ein von der Österreichischen Hochschülerschaft organisierter „Sternmarsch“ in die Stopfenreuther Au durchgeführt. Im Anschluss daran verbleibt ein Teil der Demonstranten in der Au.
Dass es sich bei diesem Tag um einen Feiertag handelt, hat programmtechnisch zur Folge, dass an diesem Tag keine Mittagsjournalsendung gesendet wird. Das stattdessen gesendete Feiertagsjournal wurde leider nicht mitgeschnitten, ebenso das Sonntagjournal des darauf folgenden Tages. Der Inhalt der Einzelbeiträge dieses Tages ist jedoch in den Journalbüchern verzeichnet. (Bildquelle 1: Auszug aus dem Journalbuch: 08./09.12.1984).

Journalbuch vom 8./9. Dezember 1984 ©
Journalbuch vom 8./9. Dezember 1984

10. Rodungsversuche und Widerstand

Montag, 10. Dezember 1984

Morgenjournal
Die Sendung beinhaltet noch keinen eigenen Beitrag zu den Ereignissen in der Stopfenreuther Au.

Mittagsjournal
Zwei Berichte beschäftigen sich, neben der Erwähnung im Nachrichtenüberblick, mit der Au-Besetzung. In Beitrag 3, dem Beginn dieser Audioquelle, erfolgt auch die erste Reportage direkt vor Ort bzw. aus der Au oder Stopfenreuth.
Die Verwendung der „Reportage vor Ort“, welche für die Berichterstattung über die Ereignisse der nächsten zwei Wochen immer wieder verwendet wird, ist in diesem Umfang für die Journal-Berichterstattung sicher außergewöhnlich (Audioquelle 24).

Abendjournal
Gleich der erste Beitrag beschäftigt sich mit der Situation in der Au. Wieder wird, inklusive O-Tönen und Hintergrund-Atmosphäre, direkt aus der Au berichtet (Audioquelle 25).

00:08:37 audio
Audioquelle 24

aus dem Mittagsjournal vom 10. Dezember 1984, Beiträge 3 und 4

Details
00:09:11 audio
Audioquelle 25

aus dem Abendjournal vom 10. Dezember 1984, Beitrag 1

Details

Dienstag, 11. Dezember 1984

Morgenjournal
Nach dem Beginn der Rodungsarbeiten berichten Roland Adrowitzer und Manfred Kronsteiner im ersten inhaltlichen Beitrag der Sendung live aus Stopfenreuth von der Situation der Auschützer (Audioquelle 26).

Mittagsjournal
Der Großteil der innenpolitischen Berichterstattung wird dem Thema Hainburg gewidmet. Die ORF-Reporter berichten im ersten inhaltlichen Beitrag direkt aus der Au über die Konfrontationen zwischen „Auschützern“ und Gendarmen bzw. Bauarbeitern, ein Ausschnitt des Beitrages wird zu Beginn der Sendung als Trailer präsentiert. Die darauf folgende Inlandspresseschau reflektiert die aktuelle Presse-Berichterstattung über den Gendarmerieeinsatz gegen die „Kraftwerksgegner“. Eher allgemein, aber auch mit dem Thema Hainburg in Zusamenhang stehend, beschäftigt sich der nächste Beitrag mit der Situation der österreichischen Bauwirtschaft. Nach einem Zwischenbericht über eine Nationalratsdebatte zu einem anderen Thema und einem Interview mit Michael Mayrhofer, dem Rechtsanwalt des Konrad-Lorenz-Volksbegehrens-Komitees, wird die Hainburg-Berichterstattung in dieser Sendung abgeschlossen (Audioquelle 27).

Abendjournal
Der aus der Au zurückgekehrte Reporter Manfred Kronsteiner berichtet aus dem Studio von der am Nachmittag entspannten Situation in der Konfrontation, es folgt ein Bericht von Gisela Hopfmüller über die Hainburg-Diskussionen der Parlamentsparteien, sowie ein weiterer Beitrag zur Pressekonferenz des Konrad-Lorenz-Volksbegehrens-Komitees mit einem weiteren O-Ton von Rechtsanwalt Mayerhofer von Ernest Hauer. Diese ersten drei Beiträge des Abendjournals machen bereits zirka die Hälfte des Beitragsteiles der Sendung aus (Audioquelle 28)

00:05:45 audio
Audioquelle 26

aus dem Morgenjournal vom 11. Dezember 1984, Beitrag 3

Details
00:25:11 audio
Audioquelle 27

aus dem Mittagsjournal vom 11. Dezember 1984, Beiträge 4–8

Details
00:12:57 audio
Audioquelle 28

aus dem Abendjournal vom 11. Dezember 1984, Beiträge 1–3

Details

11. Verhandlung

Mittwoch, 12. Dezember 1984

Morgenjournal
Außerhalb des Nachrichtenbeitrages erfolgt keine Erwähnung zum Thema.

Mittagsjournal
Wieder eröffnet Hainburg den Beitragsblock, im ersten der Beiträge eine Direkteinblendung der Reporter aus der Au, gefolgt von einer Inlandspresseschau und der Erläuterungen der weiteren Vorgangsweise der Regierungs- und Bauarbeitervertreter für den konkreten Nachmittag. Die Berichterstattung wird mit einem Interview mit dem niederösterreichischen Umweltlandesrat Ernest Brezovsky abgeschlossen (Audioquelle 29).

Abendjournal
Die Sendung eröffnet mit einem Studiobericht von Luis Glück, der über die Errichtung einer Zeltstadt der Umweltschützer berichtet. Der folgende Beitrag von Gisela Hopfmüller beschäftigt sich mit Politiker-Reaktionen aus dem Parlament (Audioquelle 30).

00:12:45 audio
Audioquelle 29

aus dem Mittagsjournal vom 12. Dezember 1984, Beiträge 3–6

Details
00:05:35 audio
Audioquelle 30

aus dem Abendjournal vom 12. Dezember 1984, Beiträge 1 und 2

Details

Donnerstag, 13. Dezember 1984

Morgenjournal
Wieder wird mit Hainburg als erstem Thema eröffnet. Gisela Hopfmüller berichtet von einem Gespräch von Bundeskanzler Sinowatz mit den „Hainburg-Gegnern“, O-Töne von Sinowatz bzw. Günther Nenning, dem Sprecher der Umweltschützer/innen, sind zu hören (Audioquelle 31).

Mittagsjournal
Ein weiterer umfangreicher Berichterstattungsblock zu Hainburg: Im ersten Beitrag sind weitere O-Töne von Nenning und Sinowatz zu hören, es folgt ein direkter Bericht aus der Au, der Bericht der Reporter Luis Glück und Manfred Kronsteiner beinhaltet O-Töne von Kraftwerksgegnern und einem Gendarmen aus Eckartsau. Die beiden weiteren Berichte beschäftigen sich mit weiteren Stellungnahmen von Umweltschützer/innen (Freda Meissner-Blau, Günther Nenning, Bernd Lötsch) im Zuge einer Verhandlungsrunde mit der Regierung sowie mit einem Interview mit Innenminister Blecha. Alle genannten Personen werden auch mit O-Ton präsentiert (Audioquelle 32).

Abendjournal
Die ersten drei Beiträge sind dem Thema Hainburg gewidmet. Ein Resumee der mittäglichen Verhandlungsrunde zwischen Umweltschützer/innen und Regierungsparteien, die Sichtweise des niederösterreichischen Arbeiterkammerpräsidenten Hesoun, der über die militärische Bewaffnung der Auschützer berichtet, sowie eine Debatte über Umweltschutz im Parlament bilden den Beitragsblock (Audioquelle 33).

00:04:17 audio
Audioquelle 31

aus dem Morgenjournal vom 13. Dezember 1984, Beitrag 3

Details
00:16:38 audio
Audioquelle 32

aus dem Mittagsjournal vom 13. Dezember 1984, Beiträge 3–6

Details
00:08:42 audio
Audioquelle 33

aus dem Abendjournal vom 13. Dezember 1984, Beiträge 1–3

Details

12. Wochenende in der Au

Freitag, 14. Dezember 1984

Morgenjournal
Kein eigener Beitrag zur Aubesetzung.

Mittagsjournal
Die Berichterstattung zu Hainburg wird zum ersten Mal in der Woche nicht als erster Beitrag nach dem Wetterbericht gesendet, Moderator Dobrovolny erwähnt die aktuelle Situation in der Au jedoch vor dem ersten Beitrag, der sich zwar vordergründig mit der Festsitzung zum 100. Geburtstag des Parlamentsgebäudes beschäftigt, in dem aber Hainburg in den vorgestellten O-Tönen (Nationalratspräsident Anton Benya sowie Bundespräsident Rudolf Kirchschläger) durchgehend präsent ist. Dieser Beitrag wurde deshalb auch in die vorliegende Quellensammlung aufgenommen. Im folgenden Beitrag berichtet Gisela Hopfmüller vor Ort von der Fortsetzung der Verhandlungen zwischen Regierung und „Kraftwerksgegnern“. Es folgt eine Inlandspresseschau zum aktuellen Stand der Debatte in den Printmedien (Audioquelle 34). Den Abschluss des Mittagsjournals bildet in diesem Fall nicht, wie üblich, ein weiterer Nachrichtenüberblick, sondern ein weiterer Einstieg ins Parlament, in dem vom Scheitern der in der Sendung bereits erwähnten Verhandlungen berichtet wird (Audioquelle 35).

Abendjournal
Die Hainburg-Berichterstattung beginnt – diesmal nicht an erster Stelle in der Beitragsreihenfolge – mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse der erfolglosen Marathongespräche zwischen Regierung und „Kraftwerksgegnern“. O-Töne von Bundeskanzler Sinowatz sowie den Umweltschützer/innen Meissner-Blau und Lötsch werden präsentiert. Auf einen weiteren Beitrag zu „100 Jahre Parlamentsgebäude“ und den darin enthaltenen Kommentaren zu Hainburg folgt ein Beitrag von Manfred Steinhuber über die Vorbereitungen der Kraftwerksgegner auf das Wochenende, deren Alltag, die Spendenbereitschaft der Anrainer und die sehr friedliche Stimmung in der Au (Audioquelle 36).

00:11:41 audio
Audioquelle 34

aus dem Mittagsjournal vom 14. Dezember 1984, Beiträge 3–5

Details
00:06:05 audio
Audioquelle 35

aus dem Mittagsjournal vom 14. Dezember 1984, Beitrag 12

Details
00:10:40 audio
Audioquelle 36

aus dem Abendjournal vom 14. Dezember 1984, Beiträge 2–4

Details

Samstag, 15. Dezember 1984

Morgenjournal
Kein inhaltlicher Beitrag zu Hainburg.

Mittagsjournal
Hainburg stellt wieder die sogenannte Spitzenmeldung der Berichterstattung dar. Der Beitragsblock beginnt wieder mit einer Schilderung der Situation in der Au, vor allem die große Kälte wird thematisiert. Roland Adrowitzer und Manfred Steinhuber interviewen frierende Kraftwerksgegner. Aus diesem Grund wurde in diesem Fall auch der Wetterbericht des Mittagsjournals in die Audioquelle aufgenommen. Inhaltlich folgt eine Inlandspresseschau zum Thema sowie ein Beitrag über die Auswirkungen von Hainburg auf die Wiener Wasserversorgung (Audioquelle 37).

00:22:49 audio
Audioquelle 37

aus dem Mittagsjournal vom 15. Dezember 1984, Beiträge 2–5

Details

Sonntag, 16. Dezember 1984

Das Sonntagsjournal  beschäftigt sich ausschließlich mit der Hainburg-Diskussion. Der erste Bericht behandelt die Aussagen von Innenminister Blecha über die geplante Räumung und den Baubeginn inklusive O-Tönen aus der sonntäglichen TV-Pressestunde, ein weiterer Bericht beschreibt die aktuelle Situation in der Au, ebenfalls belegt mit O-Tönen von Umweltschützer/innen (Audioquelle 38).

00:15:01 audio
Audioquelle 38

aus dem Sonntagsjournal vom 16. Dezember 1984

Details

13. Rodungen?

Montag, 17. Dezember 1984

Morgenjournal
Die Berichterstattung beginnt schont am Morgen mit großer Intensität, die ersten Beiträge von Manfred Kronsteiner und Roland Adrowitzer beschäftigen sich mit den beginnenden Rodungsarbeiten in der Au. Beide berichten direkt, die beiden Teile des Beitrages werden getrennt durch einen Auslandbericht gesendet. Der Beitrag von Roland Adrowitzer wird teilweise als Telefoninterview mit dem Sendungsmoderator Werner Löw geführt (Audioquelle 39).

Mittagsjournal
Mehr oder weniger die gesamte innenpolitische Berichterstattung beschäftigt sich mit dem Thema Hainburg. Der Beitragsblock eröffnet mit einer neuerlichen „Reportage aus der Au“ von Roland Adrowitzer und Manfred Kronsteiner. Sie berichten von der Wiedereinstellung der Rodungsarbeiten. Die weiteren inhaltlichen Beiträge befassen sich mit Aussagen von Gewerkschaftsvertretern zur Situation sowie der Reaktion der SPÖ-Minister Haiden und Blecha. Die ÖVP stellt einen Friedensplan vor und der Abgeordnete Gugerbauer erläutert die Haltung der FPÖ (Audioquelle 40).

Abendjournal
Die Dichte der Berichterstattung hält an. Auf einen kurzen Bericht zur aktuellen Situation folgt eine Tageszusammenfassung der Ereignisse und eine Inlandspresseschau (Audioquelle 41).

00:11:27 audio
Audioquelle 39

aus dem Morgenjournal vom 17. Dezember 1984, Beiträge 3–5

Details
00:28:54 audio
Audioquelle 40

aus dem Mittagsjournal vom 17. Dezember 1984, Beiträge3–8

Details
00:13:10 audio
Audioquelle 41

aus dem Abendjournal vom 17. Dezember 1984, Beiträge 1–3

Details

14. Gespannte Ruhe

Dienstag, 18. Dezember 1984

Morgenjournal
Der erste Bericht behandelt wieder die Situation in der Au, direkt vom Hauptplatz von Stopfenreuth berichtet der Journalist Hans-Christian Unger von einer ruhigen Nacht in der Au und bringt O-Töne von neu hinzugekommenen Demonstranten (Audioquelle 42).

Mittagsjournal
Nicht dieselbe Länge wie am Tag davor, jedoch trotzdem vier Beiträge umfasst die Berichterstattung im Mittagsjournal. Auf den Situationsbericht aus der Au, in dem von weiteren hinzukommenden Demonstranten berichtet wird, folgt eine Inlandspresseschau, sowie ein Bericht zu einem Pressegespräch von ÖVP-Generalsekretär Michael Graff. Die Stellungnahmen der Regierung werden durch O-Töne von FPÖ-Vizekanzler Friedhelm Frischenschlager sowie SPÖ-Bundeskanzler Sinowatz repräsentiert (Audioquelle 43).

Abendjournal
Wieder als erster Beitrag wird ein Interview mit ÖGB-Präsident Anton Benya sowie ÖGB-Vizepräsident Johann Gassner, unter anderem über die Absage der für den kommenden Tag angekündigten Bauarbeiterdemonstration und die Haltung der Gewerkschaft, gesendet (Audioquelle 44).

00:02:52 audio
Audioquelle 42

aus dem Morgenjournal vom 18. Dezember 1984, Beitrag 3

Details
00:20:56 audio
Audioquelle 43

aus dem Mittagsjournal vom 18. Dezember 1984, Beiträge 3–6

Details
00:07:47 audio
Audioquelle 44

aus dem Abendjournal vom 18. Dezember 1984, Beitrag 1

Details

15. Eskalation

Mittwoch, 19. Dezember 1984

Morgenjournal
Die Räumung der Au durch die Exekutive hat begonnen, der diesbezügliche Direktbericht ist als erster Beitrag geplant, wird aber auf Grund von Leitungsproblemen einige Male verschoben und verspätet begonnen. Michael Kerbler berichtet in einem Moderatorgespräch von der Räumung und dem Auffahren von Baumaschinen (Audioquelle 45). In einem weiteren Einstieg gegen Ende berichtet Kerbler von der Verschärfung der Situation und der Behinderung der Arbeit des ORF-Kamerateams (Audioquelle 46).

Mittagsjournal
Die gesamte innenpolitische Berichterstattung widmet sich dem Thema Hainburg. Der erste Situationsbericht beginnt dramatisch. Während der Journalist von der Räumung der Au berichtet, sind im Hintergrund Motorsägengeräusche und Schreie zu hören. Es folgt ein Gespräch mit dem niederösterreichischen Sicherheitsdirektor Emil Schüller über Gewaltanwendung beim Vorgehen gegen die Demonstrant/innen, sowie ein weiteres Interview mit dem Umweltschützer Michael Spitaler zum selben Thema. Aus einem dritten Reportagewagen berichtet Wolfgang Fuchs aus Stopfenreuth von einer Pressekonferenz von Günther Nenning, in der ebenfalls die Gewaltanwendung der Exekutive zur Sprache kommt, der Künstler Friedensreich Hundertwasser kommt ebenfalls zu Wort. Der nächste Beitrag bringt die Reaktion von Innenminister Blecha zu den Vorwürfen, es folgt ein Beitrag zu der im Parlament tagenden Gesprächsrunde zwischen Umweltschützer/innen und Regierung. Zu Wort kommen Freda Meissner-Blau und SPÖ-Wissenschaftsminister Heinz Fischer. Weitere Beiträge bringen Stellungnahmen des FPÖ-Vizekanzlers Norbert Steger zum Strombedarf Österreichs sowie von KPÖ-Vorsitzendem Franz Muhri zu demokratiepolitischen Aspekten Hainburgs (Audioquelle 47). Im letzten Beitrag der Sendung wird ein weiterer O-Ton präsentiert, der niederösterreichische Landeshauptmann Siegfried Ludwig nimmt zu seiner Nicht-Einmischung in die Hainburg-Diskussion Stellung. In den abschließenden Schlussnachrichten ist die Aubesetzung ebenfalls ausschließliches Thema (Audioquelle 48).

Abendjournal
Die Dichte der Hainburg-Berichterstattung hält an, die ersten vier Beiträge widmen sich im Abendjournal dem Thema. Neben einer Tageszusammenfassung und O-Tönen von beiden Seiten der Konfrontationen wird in zwei weiteren Beiträgen von Demonstrationen in Wien und Innsbruck gegen das Projekt berichtet (Audioquelle 49).

00:05:06 audio
Audioquelle 45

aus dem Morgenjournal vom 19. Dezember 1984, Beitrag 4

Details
00:02:48 audio
Audioquelle 46

aus dem Morgenjournal vom 19. Dezember 1984, Beitrag 7

Details
00:26:31 audio
Audioquelle 47

aus dem Mittagsjournal vom 19. Dezember 1984, Beiträge 3–9

Details
00:08:18 audio
Audioquelle 48

aus dem Mittagsjournal vom 19. Dezember 1984, Beitrag 14 und Schlussmeldungen

Details
00:12:13 audio
Audioquelle 49

aus dem Abendjournal vom 19. Dezember 1984, Beiträge 1–4

Details

16. Deeskalation

Donnerstag, 20. Dezember 1984

Morgenjournal
Nach der Dramatik des letzten Tages berichtet der Journalist Hans Christian Unger aus der Au von einer nun ruhigeren Situation (Audioquelle 50).

Mittagsjournal
Hans Christian Unger führt ein Gespräch mit dem Umweltschützer Peter Spitaler. Die Situation bleibt nach wie vor ruhig. Weitere Beiträge thematisieren Reaktionen der SPÖ sowie der ÖVP zu den vortägigen Polizeieinsätzen, die Inlandspresseschau beschäftigt sich ebenfalls mit dem Thema (Audioquelle 51).

Abendjournal
Der ruhige Tag in der Au wird mit einem Deeskalationsappell im Abendjournal fortgesetzt. Die Berichterstattung beginnt nach dem Nachrichtenteil mit einem Versöhnungs-Appell des Wiener Kardinals Franz König, es folgt ein Beitrag vom Besuch einer Gewerkschafterdelegation bei Bundespräsident Kirchschläger und eine Zusammenfassung der Politikerreaktionen vom Mittagsjournal (Audioquelle 52).

00:02:28 audio
Audioquelle 50

aus dem Morgenjournal vom 20. Dezember 1984, Beitrag 3

Details
00:21:00 audio
Audioquelle 51

aus dem Mittagsjournal vom 20. Dezember 1984, Beiträge 3–6

Details
00:10:39 audio
Audioquelle 52

aus dem Abendjournal vom 20. Dezember 1984, Beiträge 1–3

Details

17. Weihnachtsfrieden

Freitag, 21. Dezember 1984

Morgenjournal
Die Ruhe in der Au setzt sich anscheinend fort, außerhalb des Nachrichtenteils sind keine Beiträge im Programm der Sendung.

Mittagsjournal
Das Geschehen hat sich örtlich verlagert, die Berichterstattung beginnt diesmal nicht mit einer Reportage aus der Au, stattdessen wird von Erich Eichinger live von einer Pressekonferenz von Bundeskanzler Sinowatz aus dem Bundeskanzleramt berichtet: Der Bundeskanzler verkündet als vorläufige Lösung des Konflikts eine Nachdenkpause. Der sogenannte Weihnachtsfriede beinhaltet die vorläufige Einstellung der Räumungs- und Rodungsarbeiten über Weihnachten. In der Sendung folgt eine weitere Presseschau mit Kommentaren von ausländischen Zeitungen zu Hainburg. Ein Bericht über eine Demonstration von Greenpeace vor dem DOKW-Gebäude in Wien schließt die Berichterstattung vorerst ab, im Beitrag kommt DOKW-Direktor Kobilka zu Wort (Audioquelle 53). Innerhalb der Sendung erfolgt vor den Schlussnachrichten noch ein weiterer Einstieg ins Bundeskanzleramt nach der Pressekonferenz von Bundeskanzler Sinowatz (Audioquelle 54).

Abendjournal
Im ersten Beitrag des Abendjournals wird die Ankündigung des Bundeskanzlers wiederholt, es folgt eine Reaktion des Vertreters des Konrad-Lorenz-Volksbegehrens, Gerhard Heilingbrunner (Audioquelle 55).

00:18:34 audio
Audioquelle 53

aus dem Mittagsjournal vom 21. Dezember 1984, Beiträge 3–5

Details
00:03:53 audio
Audioquelle 54

aus dem Mittagsjournal vom 21. Dezember 1984, Beitrag 10

Details
00:06:38 audio
Audioquelle 55

aus dem Abendjournal vom 21. Dezember 1984, Beitrag 1

Details

Samstag, 22. Dezember 1984

Morgenjournal
Der Konflikt scheint vorerst beruhigt, im Beitragsteil werden keine Beiträge dazu gesendet.

Mittagsjournal
Nach dem vorläufigen Ende der Auseinandersetzungen meldet sich der Kärntner FPÖ-Landesparteiobmann Jörg Haider in einem Interview mit Kritik an der Vorgangsweise der FPÖ-Regierungsmitglieder zu Wort. Es folgt eine Inlandspresseschau mit den Reaktionen der österreichischen Tageszeitungen auf die Ankündigung des „Weihnachtsfriedens“, sowie ein längeres Interview mit Caritas-Präsident Leopold Unger, welches sich ebenfalls über weite Strecken mit seiner Meinung zu Hainburg beschäftigt (Audioquelle 56).

00:30:43 audio
Audioquelle 56

aus dem Mittagsjournal vom 22. Dezember 1984, Beiträge 3–5

Details

Mit dieser Sendung endet – auch programmtechnisch bedingt durch die eingeschränkte Journal-Berichterstattung am Wochenende und den direkt darauf folgenden Feiertagen – vorerst die Berichterstattung über die Besetzung der Stopfenreuther Au.