Der ORF als zeitgenössisches Leitmedium widmete dem Thema in seiner Berichterstattung breiten Raum. Als klar wurde, dass sich die Frage der Inbetriebnahme des Kernkraftwerkes Zwentendorf von einer technisch-wirtschaftlichen zu einer politisch-gesellschaftlichen wandelte, wurde auch die Bevölkerung verstärkt einbezogen. So entstand 1976 und 1977 beispielsweise eine öffentliche Diskussionsreihe, die in verschiedenen österreichischen Städten aufgenommen und unter dem Titel „Wie gefährlich ist Atomenergie - Eine öffentliche Diskussionsreihe über Fug und Unfug von Atomkraftwerken“ auf Ö1 gesendet wurde.
Bundeskanzler Bruno Kreisky hatte noch im Jänner 1978 hatte den Vorschlag der „Jungen Sozialisten“ einer Volksabstimmung über die Inbetriebnahme von Zwentendorf abgelehnt. Wenige Monate später, am 24. Juni 1978, verabschiedete die SPÖ-Mehrheit gegen die Stimmen der Opposition das Gesetz über die friedliche Nutzung der Atomenergie . Die Abgeordneten des Parlaments beschlossen anschließend einstimmig die Abhaltung einer Volksabstimmung. Unmittelbar vor der Abstimmung wurde eine „Atomserie“ im Ö1-Morgenjournal vom 17. Oktober bis zum 30. Oktober 1978 ausgestrahlt, in der die Zuhörer/innen über die verschiedensten technischen, wirtschaftlichen und politischen Aspekte des Kraftwerkes informiert wurden.