- Nachkriegswirtschaft
- Marshallplan und Westintegration
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Die Mehrzahl der österreichischen Emigrant/innen musste aus "rassischen Gründen" nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten das Land verlassen. Über 128 000 jüdische Österreicher/innen konnten so dem Nazi-Terror durch Flucht ins Exil entkommen. Die zweitstärkste Gruppe unter den Exilant/innen war jene, die aus politischen Gründen ein Exil suchen mussten. Nach 1945 zeigte das offizielle Österreich wenig Bereitschaft zur Heimholung, eine Einladung an die Vertriebenen zurückzukehren, gab es nicht.
Eng mit dem Exil verbunden war auch die Frage geraubter Vermögenswerte der Exilant/innen: die so genannte "Arisierung" wirkte auch nach 1945 weiter. Die Rückgabe war unbefriedigend oder gar nicht geregelt, was man auch daran ablesen kann, dass eine Diskussion um die Rückgabe jüdischer Vermögenswerte an die rechtmäßigen Erben in der Öffentlichkeit erst ab den 1990er Jahren wieder intensiv ausgetragen wurde.
Bekenntnis zu Österreich
Ferne Nähe im Herzen
Die Kluft bleibt
Das Exil hat eine Lücke in das geistige und kulturelle Leben Österreichs gerissen, die nach 1945 nie mehr geschlossen werden konnte. Besonders Wien verlor dadurch seine Rolle als richtungsweisendes Zentrum der Kunst und Wissenschaft.
Nicht nur die Haltung der Österreicher/innen zu den Exilant/innen, auch die Haltung der Exilant/innen zu ihrer ehemaligen Heimat war zwiespältig. Vielen, vor allem jenen, die aus "rassischen" Gründen vertrieben wurden und denen eine Integration in ihre Exilländer (wie etwa USA, Großbritannien oder Israel) gelang, erschien eine Rückkehr wenig attraktiv. Im Gegensatz dazu lässt sich feststellen, dass die Bereitschaft und der Wunsch zurückzukehren bei politischen Emigrant/innen höher war, als bei jenen, die aus rein "rassischen Gründen" ins Exil gehen mussten. Doch auch die politischen Parteien zeigten keine intensiven Bemühungen, ihre exilierten Funktionäre wieder zurückzuholen und nur wenige Remigrant/innen spielten politisch eine entscheidende Rolle.
Hilde Spiel über Exil,...