Nachkriegswirtschaft

Schilling und "Deutsches Eigentum"

Äußerste Lebensmittelknappheit und eine erheblich blockierte Infrastruktur, die Leben und Arbeiten zu einem Überlebenskampf machten, kennzeichneten die Monate nach Kriegsende. 600 bis 800 Kalorien Lebensmittel pro Tag bedeuteten Unterernährung der Massen. Ein Zehntel aller Wohnungen war ganz oder teilweise zerstört (die Hälfte der Bauschäden allein in Wien). Verkehrsbauten und Produktionsmittel waren so schwer in Mitleidenschaft gezogen, dass das Bruttoinlandsprodukt selbst 1946 erst rund 60 Prozent des Jahres 1937 (oder 1913) erreichte. Viele Männer waren noch nicht zurück oder ins Wirtschaftsleben eingebunden. Auf den Frauen ruhte ein beträchtlicher Teil der Arbeits- und Versorgungslast.

Im Vordergrund standen zunächst das Wegräumen der Trümmer und Notstands­maßnahmen. Allerdings war – dem Mythos "Stunde Null" keinesfalls entsprechend – die wirtschaftliche Substanz im Kern erhalten geblieben. Die Bedingungen waren günstiger als nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, doch war das in der Not des Augenblickes, in einem Rechts- und Sicherheitsvakuum, inmitten von Bombenruinen, bei Fabriks­demontagen und angesichts ortloser Massen von versprengten Soldaten, Flüchtlingen, Ausgebombten – "Displaced Persons" genannt – schwer erkennbar: Zunächst galt es, das unmittelbare Überleben zu sichern. Wiederaufbau war erst fernes Ziel.

Die Struktur der Wirtschaft, die im Frühjahr 1945 fast zum Stillstand gekommen war, hatte sich gegenüber jener der Ersten Republik durch die Investitionen ab 1938 – vor und für den Krieg und im Krieg – nicht unwesentlich geändert, zum Beispiel durch Großprojekte wie die Hütte Linz und durch eine gewisse Schwergewichtsverlagerung nach Westen. Diese wurde durch die Kriegsschäden, die den Ostteil des Landes besonders betrafen, verstärkt – und setzte sich auch durch die Belastungen aus der sowjetischen Besatzung noch weiter fort. Hier spielte das sogenannte "Deutsche Eigentum" eine besondere Rolle. Dabei handelte es sich um zentrale Wirtschafts­unter­nehmen im Besitz des ehemaligen Deutschen Reiches und deutscher Staatsbürger, auf die die Besatzungsmächte Ansprüche hatten. Es waren dies in beträchtlichem Ausmaß Werte, die vor dem sogenannten "Anschluss" 1938 sehr wohl österreichisch gewesen waren.

Banknote und 1- und 2-Schillingmünzen. Auf der Vorderseite der Banknote ist ein Reiter der Hofreitschule mit Lipizzaner.
Wieder Schilling-Währung!

Triste Ausgangslage

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Wien

Wohnungserlebnisse in Krieg und in der Nachkriegszeit

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In einer Schulklasse gibt eine Frau mit Schöpfer Suppe aus. Kinder umringen sie mit Tellern und warten. ©
Essen
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Ziegelschupfen

Trümmerfrau

Die im Osten befindlichen Betriebe wurden 1946 von der Sowjet­regierung eingefordert und in der weiteren Folge zu den sogenannten "USIA-Betrieben" zusammengefasst, darunter die Erdölindustrie, die DDSG und diverse Industrie- und Handelsbetriebe.

Die westlichen Besatzungsmächte verzichteten auf ihre Ansprüche. Zur gleichen Zeit, 1946 und 1947, wurden aufgrund zahlreicher Überlegungen – auch um das "Deutsche Eigentum" zu "austrifizieren" – die größten Banken, zahlreiche Betriebe der Bergbauindustrie, der Metallindustrie und der Elektrizitätswerke verstaatlicht. Die "Verstaatlichte Industrie" prägte darauf für Jahrzehnte das Bild der österreichischen Wirtschaft, wobei die USIA-Betriebe – ein ständiger Stolperstein bei den Staats¬vertrags¬verhandlungen – erst nach 1955 einbezogen werden konnten.
Zu den schwierigsten wirtschafts¬politischen Problemen der unmittelbaren Nachkriegszeit zählte auch das Herstellen einer funktionierenden Währung. Bereits 1945 wurde wieder der Schilling eingeführt, 1947 eine Währungsreform durchgeführt, Maßnahmen, die die Geld¬menge reduzieren sollten und erhebliche Belastungen für die Bevölkerung mit sich brachten, ebenso wie der immer wieder vorgenommene Ausgleich zwischen Löhnen und Preisen.

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Vorarlberg

Landeshauptmann Ilg zum Jahr 1945

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"Deutsches Eigentum"

Karl Renner über Vermögensfragen

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Strom und Gas

Mangelware Energie

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Neujahrsrede des Bundespräsidenten (für 1946)
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Der Landeshauptmann Ilg zum Jahr 1945
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Schilling und “Deutsches Eigentum”

Metallindustrie und der Elektrizitätswerke verstaatlicht. Die "Verstaatlichte Industrie" prägte darauf für Jahrzehnte das Bild der österreichischen Wirtschaft, wobei die USIA-Betriebe – ein ständiger Stolperstein bei den Staats­vertrags­verhandlungen – erst nach 1955 einbezogen werden konnten.

Zu den schwierigsten wirtschafts­politischen Problemen der unmittelbaren Nachkriegszeit zählte auch das Herstellen einer funktionierenden Währung. Bereits 1945 wurde wieder der Schilling eingeführt, 1947 eine Währungsreform durchgeführt, Maßnahmen, die die Geld­menge reduzieren sollten und erhebliche Belastungen für die Bevölkerung mit sich brachten, ebenso wie der immer wieder vorgenommene Ausgleich zwischen Löhnen und Preisen.

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USIA-Betriebe

Raab über die russischen Betriebe und Geschäfte mit Dumpingpreisen

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Währungsreform

Wieder Schilling

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Zweite Währungsreform

...auch Hartgeld

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Die Wirtschaft Österreichs

Kommentar von Gerhard Jagschitz

Schild mit Aufschrift Sowjetische staatliche Donau Reederei Wien - Hafen Wien und russische Übersetzung in cyrilischen Buchstaben. Im Hintergrund Zäune und Schinen im Vordergrund. Das Schild daneben ist schlecht erkennbar. ©
Sowjetische Reederei in Österreich
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Verstaatlichung

"Kein Netzzusammenbruch mehr"

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Kraftwerksbau

Planungen für den Ausbau bis 1952