Entnazifizierung

Mit dem Ende des Krieges und des NS-Regimes stand man auch in Österreich vor der Frage des Umgangs mit Täter/innen und Mitläufer/innen des NS-Regimes. Von Beginn an zeigte sich, dass der Umgang mit der unmittelbaren Vergangenheit geprägt war von einem vor­sichtigen Lavieren zwischen verschiedenen Interessen, was einer konsequenten Aufarbeitung im Weg stand. Schon die Unab­hängigkeits­erklärung vom 27. April 1945 definierte Österreich als Opfer Hitler-Deutschlands (hier konnte man sich auf die Moskauer Deklaration von 1943 berufen, in der die Alliierten fest­hielten, dass Österreich als erstes Land der Aggression Hitler-Deutschlands zum Opfer fiel, und das Wiedererstehen eines freien und unabhängigen Österreichs forderten), ein Bild, das mit identitäts­stiftend für die Zweite Republik wurde.

Mit dem NSDAP-Verbotsgesetz im Mai 1945, dem Kriegs­ver­brecher­gesetz im Juni 1945 und dem Nationalsozialisten­gesetz 1948 (Amnestie der als "minderbelastet" qualifizierten National­sozialist/innen) legte man die juristischen Grundlagen einer gerichtlichen Ver­folgung von NS-Täter/innen. Nach Kriegsende liefen die Ent­nazifizierungs­verfahren der Besatzungsmächte (hier besonders in der amerikanischen Zone) und der österreichischen Regierung neben­einander. In dieser ersten Phase der Entnazifizierung, in der über eine halbe Million Österreicher/innen als registrierte Nationalsozialist/innen erfasst wurden, über 170 000 – zumindest kurzfristig – aus ihren Funktionen (vor allem im Öffentlichen Dienst) entlassen wurden, über 130 000 Fälle (43 Todesurteile) gerichtlich verfolgt und verhandelt wurden, kam es zum Versuch, die Spuren der NS-Vergangenheit zu tilgen.

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Drohungen

Druck auf die Nicht-Parteimitglieder

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Verblendung

Glaube an den Sieg

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Nürnberg: Blick in den Gerichtsaal mit NS-Politiker mit Rücken zur Kamera und Militärpolizisten mit weißen Helmen. ©
Kriegsverbrecherprozess
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Last der Vergangenheit

Kommentar von Gerhard Jagschitz

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NSDAP-Mitglieder

"Wir haben keinen aufgehängt"

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Rotes Büchl mit Reichsadler und einige Parteiabzeichen, teilweise verkehrt. ©
Parteibuch und Parteiabzeichen der NSDAP
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Denunzierung

NSDAP-Mitglieder werden verhaftet

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Hass

Die Parteimitglieder repräsentieren das System

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Parteimitglieder

Registrierung aber keine Rache

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Auch die – vor allem westlichen – Alliierten trugen zur Ent­nazifizierung bei: Internierungslager für NS-Funktionäre auf österreichischem Boden (Glasenbach, Wolfsberg, Schwaz) und natürlich die Nürnberger Prozesse, die u. a. Todesurteile für die österreichischen Kriegs­ver­brecher Seyß-Inquart und Kaltenbrunner brachten. Für die Masse der österreichischen Bevölkerung stellte sich persönlich eher die Frage des Mitläufertums, als die der unmittelbaren Täterschaft.

Die Auseinandersetzung mit der jüngsten Vergangenheit trat aber rasch hinter die materiellen Sorgen der Nachkriegszeit zurück. Nicht übersehen werden darf bei der rückblickenden Beurteilung aber auch, ein wie sensibles und emotionsgeladenes Thema die Entnazifizierung in den Nachkriegsjahren war – schon allein aus der Tatsache, dass auch nach 1945 noch Elemente national­sozialistischen Denkens vorhanden waren und man besonders hier vor der Aufgabe stand, nicht unerhebliche Teile der Bevölkerung nachhaltig in ein demokratisches System zu integrieren.

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Glasenbach

Statement aus dem Lager der US-Amerikaner

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Hinauswinden,...

Bestätigungen, dass sie keine Nazis waren!

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Bundesheer

Wehrmachtsangehörige und Nazis im neuen Bundesheer

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Beginnt im §3 "Wer weiterhin dieser Partei angehört oder sich für sie oder ihre Ziele beteiligt, macht sich eines Verbrechen schuldig und wird hierfür mit dem Tode und dem Verfalle des gesamten Vermögens bestraft... ©
Verbotsgesetz
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Keine Rache

Zurückhaltung gegenüber den Nazis

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Entnazifizierung

Kommentar von Gerhard Jagschitz

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Die Personalfrage

Entnazifiezierung bringt auch Probleme

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Aufarbeitung

"...die Aufgabe späterer Jahre..."

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Besonnene Aufarbeitung

Differenzierung der Schuld und die Möglichkeit zur Änderung der Einstellung.

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Soldat mit Fellmütze löst das NSDAP-Schild von der Hausmauer. ©
Alte Symbole
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Nürnberger Prozess

Arthur Seyß-Inquart

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Nicht schuldig?

Die Rolle Österreichs

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Plakat: Zehntausende Österreicher befinden sich fern der Heimat in Kriegsgefangenenlagern und werden zum Aufbau Österreichs benötigt. Zehntausende Nazi befinden sich in der Heimat und sabotieren den Wiederaufbau Österreichs. Wir fordern den Austausch. Sozialistische Partei Österreichs. ©
Wahlplakat
Briefmarke: Ein Besen kehrt ein Hakenkreuz und ein Rutenbündel aus Europa weg.
Briefmarke
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Schon 1953?

Die Aufarbeitung wirklich schon abgeschlossen?

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Bürger 2. Klasse?

Strich unter die Vergangenheit?

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