Mitteleuropa, Niederösterreich - Herstellen eines hölzernen Wasserrades

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Katalogzettel

Titel Mitteleuropa, Niederösterreich - Herstellen eines hölzernen Wasserrades
Spieldauer 00:38:35
Mitwirkende Ast, Hiltraud [Wiss. Verfasser/in]
BHWK [Produzent]
Österreichisches Bundesinstitut für den Wissenschaftlichen Film [Produzent]
Datum 1978 [Produktionsdatum]
1981 [Erscheinungsjahr]
Ort Gutenstein [Aufnahmeort]
Schlagworte Technik ; Wissenschaft und Forschung ; Ethnologie ; Technik ; Handwerk und Gewerbe ; Gewässer ; Wissenschaftlicher Film ; Publizierte und vervielfältigte Aufnahme
Örtliche Einordnung Bundesland / Niederösterreich
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ video
Format VKADB [Videokassette, DigiBeta]
Sprache Deutsch
Signatur Österreichische Mediathek, vx-02905_01_k02, vx-02905_01_k01 C 1676
Medienart MPG-Videodatei

Information

Inhalt

„Für das Waldbauernmuseum Gutenstein bauen drei Zimmerleute als Ersatz für das 50 Jahre alte Wasserrad eines Sägewerkes ein Neues von fast 4 m Durchmesser. Schwarzföhren- und Lärchenholz wird teils mit althergebrachtem Werkzeug, teils mit Maschinen bearbeitet.“ (Zeitschrift Wissenschaftlicher Film Nr.27; Jahr Okt. 1981; Seite 54)
Die Verwendung von Wasserrädern war in Gebirgsgegenden typisch, da die Gebirgstäler Schauplatz des gewerblichen und industriellen Geschehens waren. Holzreichtum und billige Holzkohle begünstigten im 15./17. Jhdt. die Niederlassung eisenverarbeitender Betriebe. Die Aufsicht dieser Wasserräder oblag ab dem 18. Jhdt. in ganz Österreich unter der Enns dem Wassergrafenamt. Im 19. Jhdt. wurden die Wasserräder von neuen Energiequellen (Steinkohle, elektrischer Strom) abgelöst. Mit dem Einzug der neuen Technologien verlagerte sich das industrielle Schwergewicht von den Alpenlandtälern in die Eben, was eine Verarmung des Gebirgslandes zur Folge hatte. Auch für Gutenstein bildeten die wasserbetriebenen Werke essenzielle Energielieferanten. Das Wasserrad eines aus dem Jahr 1767 stammenden Sägewerks, galt es in diesem Film zu erneuern. Dies musste jedoch möglichst rasch geschehen, solange nämlich noch vor 1910 geborene Zimmerleute am Leben waren. Diese hatten den Bau von Wasserrädern noch als Lehrlinge mitgemacht und sich zwischen 1920 und 1940 etwas Praxis aneignen können. Zur Entstehung des Films. Als Material für den Bau des Wasserrades verwendete man Schwarzföhrenholz, das wegen seinem Harzreichtum für Wasserbauten besonders beliebt ist. Bei der Vorarbeit wurden aus 5m langen Schwarzföhrenblochen 70 mm starke, 450-500mm breite Pfosten für den Kranz des Rades geschnitten. Das gesamte Material wurde 4 Tage lang mit Heißluft und Monate lang im Freien unter Dach getrocknet. Die Zimmerleute verwendeten bei der Herstellung nur althergebrachte Werkzeuge (Hacke; Breitbeil, Dechsel, Spannsäge, Hobel, etc.). Filmbeschreibung und Erläuterung zum Film: Aus Schwarzföhrenpfosten werden mit der Bandsäge nach einer Schablone die Segmente des Radkranzes ausgeschnitten und glattgehobelt. Die insgesamt 18 Teile werden zu den drei gegeneinander versetzten Lagen des Radkranzes zusammengesetzt. Diese drei Schichten werden mit Holznägeln aus Lärche miteinander verbunden. Kanthölzer werden über Kreuz verblattet und bilden die Kraftarme des Rades. Des Weiteren werden aus Schwarzföhrenholz 58 Schaufelarme zugeschnitten. Am Kranz werden 29 gleiche Abstände eingezeichnet und Löcher eingebohrt, um die Schaufelarme zu befestigen. Zur Montage des Rades, wird der Werkskanal trockengelegt. Die Arme des Rades werden sorgfältig am Wellbaum verkeilt. Durch Verzwickten mit immer schmaleren Keilen wird das Rad exakt um den Wellbaum zentriert. In jeden Schaufelarm werden drei Löcher zur Befestigung der Schaufelbretter gebohrt. Nachdem der Fluder gereinigt und unter Wasser gesetzt wird, dann das Wasserrad in Betrieb gehen. (vgl. Zeitschrift Wissenschaftlicher Film Nr.27; Jahr Okt. 1981; Seiten 54-61)

Sammlungsgeschichte

Sammlung ÖWF

Art der Aufnahme

Wissenschaftlicher Film

Anmerkungen zur Geschichte des ethnographischen bzw. ethnologischen Films

Technische Anmerkungen

Videodigitalisierung an der Österreichischen Mediathek