Mitteleuropa, Niederösterreich - Zurichten eines Grindelbaumes und Einbau in eine wassergetriebene Kraftanlage

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      Titel Mitteleuropa, Niederösterreich - Zurichten eines Grindelbaumes und Einbau in eine wassergetriebene Kraftanlage
      Spieldauer 00:29:45
      Mitwirkende Ast, Hiltraud [Wiss. Verfasser/in]
      Österreichisches Bundesinstitut für den Wissenschaftlichen Film [Produzent]
      Datum 1983 [Produktionsdatum]
      Ort Gutenstein [Aufnahmeort]
      Schlagworte Technik ; Ethnologie ; Technik ; Wissenschaftlicher Film ; Publizierte und vervielfältigte Aufnahme
      Örtliche Einordnung Bundesland / Niederösterreich
      20. Jahrhundert - 80er Jahre
      Typ video
      Format DFFFV1 [FFV1-Codec im AVI-Container]
      DFMPG [Dateiformat: MPG]
      DFFLV [Dateiformat: FLV]
      VKADB [Videokassette, DigiBeta]
      Sprache Deutsch
      Signatur Österreichische Mediathek, vx-03005_01_k02, vx-03005_01_k01, vx-03005_01 C 1870
      Medienart FLV-Videodatei

      Information

      Inhalt

      „Ein 5.67 m langer Schwarzföhrenstamm wird von Zimmerleuten teils mit althergebrachten Geräten (Zimmermannsschnur, Breitbeil, Handhobel, Reifmesser, Bohrer) und teils mit Maschinen (Motorsäge, Handhobelmaschine) und teils mit improvisierten Behelfen (Stangenzirkel) als Wellbaum zugerichtet. Nachdem der schmiedeeiserne Anker eingesetzt und die Spannringe aufgezogen worden sind, wird der Grindlbaum in die Sägemühle beim Waldbauernmuseum in Gutenstein eingebaut (Siehe auch Film C 1676 des ÖWF „Herstellen eines hölzernen Wasserrades“.)“ (Zeitschrift Wissenschaftlicher Film Nr. 36/37; Jahr 1987; Seite 93)
      Wasser- und windgetriebene Kraftanlagen bildeten vor dem Einsatz von Dampfmaschinen und Motoren den einzigen Ersatz für menschliche/ tierische Muskelkraft. Bei der Übertragung der Energie des Wassers auf eine Arbeitsmaschine stellt das Wasserrad die Erste, der Wellbaum die zweite Stufe der Anordnung dar. Bei den primitivsten Sägewerken bildete der Wellenbaum die direkte Verbindung zwischen dem Wasserrad und jenen Kurbelwelle, die den Sägerahmen auf niedertreibt. Es handelt sich dabei um einen runden, zugerichteten Baumstamm, der die Kraftübertragung vom Wasserrad auf den Antrieb einer Mühle, Stampfe, Säge oder eines Hammerwerkes überhat. Die Befestigung des Wasserrades und des Stirnrade (Kamprades) am Wellbaum, mundartlich „Grindlbaum“ genannt, muss fest und mit großer Sorgfalt ausgeführt werden, da sie dem starken Drehmoment des Rades weitergeben muss. Bei der Auswahl des Holzes für Grindlbäume hat man zunächst auf die Eigenschaften zu achten. So muss Holz einen großen Harzreichtum aufweisen um gegen den dauernden Wechsel von Nässe und Trockenheit, wiederstandfähig zu bleiben. Der für den Grindlbaum ausgewählte Stamm muss vollkommen gerade gewachsen sein. Der Film „Zurichten eines Grindlbaumes und Einbau in eine wassergetriebene Kraftanlage“ gilt als Fortsetzung zu dem Film „Herstellung eines hölzernen Wasserrades“ und entstand ebenfalls durch die Renovierungsarbeiten an einem Grindl. So muss der neue Wellbaum im Ausmaß seinem alten exakt entsprechen, weshalb der alte Grindl freigelegt und abgemessen werden musste. Dazu werden seine Enden (Köpfe) abgesägt, um ihn mit dem neuen Stamm zu vergleichen. Das Ausformen des neuen Stammes zu einem zylindrischen Körper geschieht im Sägewerk, wo der genaue Querschnitt des alten Kopfes mit Hilfe eines Stangenzirkels auf den Hirnschnitt des Baumstammes übertragen wird. Nachdem die übrigen Astansätze mit der Motorsäge abgesägt worden sind beginnt das Ausformen mit dem Breitbeil. Der Stamm wird weiters mit Hobel und Reifmesser bearbeitet. Danach werden schmiedeeisernen Spannringe von den Köpfen des alten Grindls entfernt und die Flachanker freigelegt. Zum Einsetzen des Ankers wird Maß genommen. Das Ankerblatt wird in eine schlitzförmige Ausnehmung eingearbeitet. Die Spannringe werden heiß gemacht und über das hölzerne Werkstück gezogen und aufgeklopft. Während sie erkalten ziehen sie sich zusammen und spanne sich fest um das Holz. Kamp- und Wasserrad werden noch in ihrer aufrechten Lage fixiert, so dass der Grindlbaum durchgezogen werden kann. Zuerst wird er von der dem Wasser abgewandten Seite des Sägewerks durch das Kamprad geführt, dann mit einem Seilzug durch das Wasserrad gezogen. Schließliche wird der nachseitige Grindlkopf in das Lager gehoben. Die Räder werden mit Futterhölzern und Keilen am Grindlbaum befestigt. (vgl. Zeitschrift Wissenschaftlicher Film Nr. 36/37; Jahr 1987; Seiten 93-101)

      Sammlungsgeschichte

      Sammlung ÖWF

      Art der Aufnahme

      Wissenschaftlicher Film

      Anmerkungen zur Geschichte des ethnographischen bzw. ethnologischen Films

      Technische Anmerkungen

      Videodigitalisierung an der Österreichischen Mediathek

      Verortung in der digitalen Sammlung

      Schlagworte

      Technik , Ethnologie , Technik , Wissenschaftlicher Film , Publizierte und vervielfältigte Aufnahme

      Teil der Sammlung

      Sammlung ÖWF