Mitteleuropa, Burgenland - Herstellung von Blaudruck

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Titel Mitteleuropa, Burgenland - Herstellung von Blaudruck
Spieldauer 00:34:07
Urheber/innen Graefe, Iris Barbara [Wiss. Verfasser/in]
Mitwirkende Österreichisches Bundesinstitut für den Wissenschaftlichen Film [Produzent]
Datum 1985 [Aufnahmedatum]
Ort Steinberg [Aufnahmeort]
Schlagworte Wissenschaft und Forschung ; Technik ; Ethnologie ; Handwerk und Gewerbe ; Dokumentation ; Technik ; Wissenschaftlicher Film ; Publizierte und vervielfältigte Aufnahme
Örtliche Einordnung Bundesland / Burgenland
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ video
Format VKADB [Videokassette, DigiBeta]
Nummern C 1959
E 2959
Sprache Deutsch
Signatur Österreichische Mediathek, vx-03443_01_k02, vx-03443_01_k01
Medienart MPG-Videodatei

Information

Inhalt

„Dieser Film zeigt die Tätigkeit des burgenländischen Blaudruckers Josef Koó, der im Familienbetrieb in der seit Jahrhunderten überlieferten Weise der Reservetechnik Stoffe mit einer farbabweisenden Masse bedruckt, in einer Indigoküpe färbt, mit einer Mangel glättet und sie schließlich auf dem Markt verkauft.“ (Zeitschrift Wissenschaftlicher Film Nr. 36/37; Jahr Juni 1987; Seite 102)
Der Film zeigt nicht alle Arbeitsschritte der Herstellung von Blaudruck, da der Färber jedem Arbeitsgang, wie Handdruck, Verkauf auf dem Markt, etc. einen eigenen Tag widmet und bei Tätigkeit wie dem Trocknen der Stoffbahnen, wetterabhängig ist. „Der Film zeigt: a) Druck mit Model und Walzen; b) Färben, Trocknen, Auswaschen der Reservemasse in verdünnter Schwefelsäure, Trocknen; c) Mangeln, Bügeln, Verkauf.“ Der Färber färbt derzeit ausschließlich unbehandelten Baumwollstoff. Um dessen Appretur zu entfernen kocht er den Stoff mit Soda und Seife, bleicht ihn eventuell in Wasserstoffsuperovid, stärkt ihm mit Kartoffelstärke und bügelt ihn anschließend. Typisch für den Handdruck ist das Aufklopfen der Model auf den Stoff. Im Vergleich dazu können in kürzerer Zeit viel größere Stoffmengen mit der Walzendruckmaschine bedruckt werden. Die Walzen werden dabei mit einer Handkurbel bewegt, eine Walze überträgt den „Papp“, weitere Walzen transportieren den Stoff. Die Färberei besitzt drei Küpen, über denen Rollen angebracht sind. Über diese läuft eine Kette, an der der Färber „den auf einem Reifen hängenden Stoff mit Hilfe einer Handkurbel eintaucht und herauszieht.“ Taucht man den Stoff nur einmal ein, spricht der Färber von einem „Zug“. Um eine intensive Indigofarbe zu erhalten sind acht „Züge“ notwendig. Der Stoff darf pro „Zug“ nicht länger als 20 Minuten in der Küpe bleiben, da sich sonst der „Papp“ lösen würde. Zwischen jedem „Zug“ wird der Stoff 15 min der Luft ausgesetzt. Danach wird er im Garten getrocknet. Der Stoff wird anschließend in einem 0,5% Schwefelsäurebad „gewaschen“, später mit Wasser geschwemmt und erneut im Hof zum Trocknen aufgehängt. Getrocknete Stoffbahnen wurden früher „gemangelt“ (Wäschemangel), um einen seidigen Glanz zu erhalten. Es handelt sich bei der verwendete Farbe „Indigo“ um einen der wohl bedeutendsten blauen Farbstoffe. Er kommt in verschiedenen Pflanzenarten vor. (vgl. Zeitschrift Wissenschaftlicher Film Nr. 36/37; Jahr Juni 1987; Seiten 102-114)

Sammlungsgeschichte

Sammlung ÖWF

Art der Aufnahme

Wissenschaftlicher Film

Anmerkungen zur Geschichte des ethnographischen bzw. ethnologischen Films

Technische Anmerkungen

Videodigitalisierung an der Österreichischen Mediathek