Ayt H'diddu (Nordafrika, Hoher Atlas): Abadir - die Zeremonie vom Brot

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Titel Ayt H'diddu (Nordafrika, Hoher Atlas): Abadir - die Zeremonie vom Brot
Spieldauer 00:13:14
Mitwirkende Mylius, Norbert jun. [Wiss. Verfasser/in]
Manafi, Said [Gestaltung] [GND]
Österreichisches Bundesinstitut für den Wissenschaftlichen Film [Produzent]
Datum 1985 [Produktionsdatum]
Ort Wien
Schlagworte Gesellschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Ethnologie ; Festakte ; Ernährung ; Bekleidung und Mode ; Tanz ; Wissenschaftlicher Film ; Publizierte und vervielfältigte Aufnahme
Örtliche Einordnung Marokko
Zeitliche Einordnung 20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ video
Format VKAUlb [Videokassette, Umatic, LB]
Sprache Originalton
Signatur Österreichische Mediathek, VX-02006_01
Medienart MPG-Videodatei

Information

Inhalt

Zwei ISNAYN, zwei Abgesandte des Bräutigamvaters, bringen bei dieser "Vorverheiratung" ein großes Brot und andere Geschenke zur Braut. Nach der feierlichen Übergabe besteigt die Braut das Brot. Ein Stück davon ist für den Bräutigam bestimmt. Nach einem Festessen und "AQSS'R'-Tänzen" wird die Braut mit LH'NNA gesalbt und wie für eine Hochzeit herausgeputzt. Sie erhält auch, wie bei einer richtigen Hochzeit, eine Gesichtsbemalung und AQLLUZ, das Kennzeichen erwachsener Frauen und darf dann zum ersten Mal beim AH'IDUS, beim Tanz der Erwachsenen mittanzen. Am Tag darauf wird sie wieder als Jungfrau angesehen.
„Nach dem Eheversprechen UBUY findet innerhalb eines Monats vor „TIMGhRIWIN-Beginn“ mit ABADIR eine zweite „TIMGhRIWIN-Vorzeremonie“ statt: Sie entspricht einer „Vorverheiratung“. Für jede einzelne Braut eines Dorfes wird an einem anderen Tag ABADIR gefeiert. Während andere Bräutigamväter in der Nachbarschaft AMZ’ID, das Kinderbeschenken vom Dach, veranstalten, läßt der Bräutigamvater ALI U KhATAR in Freien vor seinem Haus ein großes und ein kleines „ABADIR-Brot“ backen. Das kleine Brot wird an Ort und Stelle verteilt. Das große Brot wird mit Brautgeschenken einem Muli aufgeladen und von zwei Abgesandten der Bräutigamfamilie in einem Festzug zum Vaterhaus der Braut geleitet. Nach der feierlichen Übergabe der Brautgeschenke besteigt die Braut das Brot. Ein Stück Brot wird herausgeschnitten und später dem Bräutigam zurückgebracht. Es kommt zu Festessen und „AQSS’R‘-Tänzen“. Dann bereiten Frauen die Braut auf ihre erste Teilnahme an einem „AH’IDUS-Tanz“ vor: Sie wird mit den Kleidungsstücken aus den Brautgeschenken neu eingekleidet, mit Henna gesalbt und frisiert und erhält einen hohen Kopfputz aus Zierschnüren. Zwei Schminkerinnen bemalen ihre Wangen und die Nase mit Punkten und Strichen. Zum Abschluß schmückt man die Braut mit einigen Silberketten und einem Armreif. Beim nächtlichen AS’IDUS im Freien tanzt die Braut nicht mit. Sie kann nach dem Tanz zu einer ersten geheimen Brautnacht ins Vaterhaus des Bräutigams geführt werden. Das Fest wird im „AQSS’R‘-Tänzen“ im Vaterhaus der Braut beschlossen.“ (Zeitschrift Wissenschaftlicher Film Nr. 40; Jahr Juni 1989; Seite 64f)

Sammlungsgeschichte

Sammlung ÖWF

Art der Aufnahme

Wissenschaftlicher Film

Anmerkungen zur Geschichte des ethnographischen bzw. ethnologischen Films

Technische Anmerkungen

Videodigitalisierung an der Österreichischen Mediathek