Alle Götter essen - Eine Haitianische Voodoo-Zeremonie, deutsche Fassung

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Katalogzettel

Titel Alle Götter essen - Eine Haitianische Voodoo-Zeremonie, deutsche Fassung
Spieldauer
Urheber/innen und Mitwirkende Keller, Wittigo [Wiss. Verfasser/in]
Kremser, Manfred [Wiss. Verfasser/in]
Manafi, Said [Regie] [GND]
Manafi, Said [Kamera] [GND]
Österreichisches Bundesinstitut für den Wissenschaftlichen Film [Produzent]
Datum 1986 [Aufnahmedatum]
Schlagworte Wissenschaft und Forschung ; Gesellschaft ; Ethnologie ; Religion ; Malerei ; Feste ; Feiern ; Tiere ; Tanz ; Volksmusik - Musik zu bestimmten Anlässen ; Wissenschaftlicher Film ; Publizierte und vervielfältigte Aufnahme
Örtliche Einordnung Haiti
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ video
Format DFFFV1 [FFV1-Codec im AVI-Container]
DFMPG [Dateiformat: MPG]
VKADB [Videokassette, DigiBeta]
VKAVHS [Videokassette, VHS]
Sprache Deutsch
Signatur V-10994, V-10993, VX-03193_01_k01, V-12206 P 2048

Information

Inhalt

„Anhand zweier Sequenzen einer Voodoo-Zeremonie, die in der ekstatischen Trance gipfeln, sowie zweier kosmologischer Bilder der naiven haitianischen Malerei erhält der Betrachter Einblick in die Grundstruktur des Voodoo-Kults. Die Machart des Films läßt außerdem eine direkte Konfrontation auf der Erfahrungsebene „Anwesenheitserlebnis“ zu, was dem Grundanliegen, der Aufnahmesituation, und letztlich der Edition des Filmes entspricht. Für eine adäquate Erlebnisintensität empfiehlt es sich daher, den Film in möglichst großer Laufstärke vorzuführen.“ (Zeitschrift Wissenschaftlicher Film; Nr. 40; Jahr Juni 1989; Seite 51)
Voodoo gehört neben Shango, Umbanda, Macumba und Candomblé zu den bedeutendsten synkretistischen Kulten Afroamerikas. Der Film zeigt eine Zeremonie (Nago-Ritus), welche in einem Voodoo-Tempel („Hounfour“) abgehalten wird. Zu sehen sind in Rot gekleidete, männliche und weibliche VoodoopriesterInnen („houngan“ und „mambo“). Alkohol wird aus einer mit Pailletten besetzten Opferflasche getrunken und in den Raum ausgespien. Danach folgt „Twirling“, einem Begrüßungsakt. Charakteristisch für eine Voodoo Feier sind die Opfergaben von Alkohol und Tieren. Die typischen Mehl- Ritualzeichnung („vèvè“) dienen der Beschwörung der „loas“ (spirits) und helfen diesen, auf den Zeremonienplatz herabzusteigen. Die Trommel ist dabei ein ständiger Begleiter des Verlaufs der Zeremonie. Die Ritualrassel („asson“) dirigiert dabei die Kommunkation zwischen „mambo“ (der Voodoopriesterin) und den Göttern. Ein Tieropfer macht das fortgeschrittene Stadium der Zeremonie deutlich und lädt die „Ioas“ ein. Gezeigt wird ein Gemälde von Verard VALCIN („Voodoo Ceremony“; 1963), welche die Kosmologie des Vodoo schildert. So findet sich in der waagrechten stets das irdische Dasein wieder, während in der senkrechten (repräsentiert durch die Mittelsäule des Zeremonieplatzes) sich das Himmlische wiederspiegelt. Ein weiteres Gemälde „Erde, Himmel und Hölle“ cvon Prefète DUFFAUT erklärt die 7 Phasen am spirituellen Weg des Voodoo. 1) So symbolisierte ein irdisches Tor mit Kreuz, dass Leben und den Tod. 2) „Wegspiralen“ symbolisieren die Kraft. 3) Eine Kreuzung dient als Prüfung zur Wahl der Wege/ Welten. 4) Bestreitbare Himmelsleitern führen zu den kosmischen Eingangstoren. Dabei gelangt man zur 5) Unterwelt, die erdengleich, jedoch qualvoller, ärmer und vom Bösen beherrscht wird. Oder man gelangt zum 6) Himmel als Paradies, der lieblicher, reicher und vom Guten beherrscht wird. Für den Haitianer kann das Leben somit beides zugleich sein, Paradies oder Hölle, je nach Wahl seines Weges. (Zeitschrift Wissenschaftlicher Film; Nr. 40; Jahr Juni 1989; Seiten 51-62)

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