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KI-generiertes Transkript
Mittagsschonal.
12 Uhr ist es wieder einmal geworden, guten Tag meine Damen und Herren.
Das redaktionelle Team, Karl Jakowski, der für den Ablauf der Sendung sorgt und Ilse Vögl am Mikrofon, begrüßt Sie bei unserem heutigen Mittagsschanal.
In Kärnten geht der Bauernkrieg weiter, man befürchtet auch schon die Infektionsgefahr.
Das heißt, ist mit ähnlichen Bauernaufständen nun auch in den anderen Bundesländern zu rechnen?
Die innenpolitische Redaktion geht dieser Frage nach.
Und zum Thema Bauernkrieg hören Sie heute auch wieder Stimmen der Inlandspresse.
Nun weitere Schlagzeilen.
Pläne zur Reform der österreichischen Beamtenlaufbahn.
Noch immer mehr oder weniger ergebnislose Verhandlungen über italienische Regierungsbildung.
Wo politisch ist das neue portugiesische Kabinett einzuordnen, ist es ein Sozialismus in rosarot.
Und Spanien wartet auf Amnestie der politischen Gefangene.
Dazu noch zwei Beiträge der Kulturredaktion.
Sie bringt eine Vorschau auf die morgen beginnenden Salzburger Festspiele und einen Bericht zur Eröffnung der Bayreuther Festspiele.
Das wäre es dann bis 13 Uhr.
Und hier noch ein Hinweis für die Autofahrer.
Wir werden nach den Nachrichten Verbindung mit dem ÖAMTC aufnehmen.
Auf Österreichs Straßen urlaubt es ja sehr.
Die Situation ist momentan eher angespannt.
Aber wie gesagt, dass nach den Nachrichten, die Sie jetzt hören, verantwortlicher Chef vom Dienst, Adolf Poindot, Sprecher Josef Hnatek.
Libanon.
Die Bürgerkriegsparteien haben nach den schweren Kämpfen der vergangenen Wochen einen neuen Waffenstilstand ausgehandelt, der morgen früh in Kraft treten soll.
Das Feuereinstellungsabkommen wurde auf Initiative des Libanonsonderbeauftragten der Arabischen Liga, Sabri al-Kholi, geschlossen.
Aufgrund der Vereinbarung sollen an der quer durch Beirut verlaufenden Front Einheiten der arabischen Friedenstruppe stationiert werden.
Um einen neuerlichen unkontrollierten Ausbruch der Feindzieligkeiten zu verhindern, sollen sich die Konfliktparteien verpflichten, Feindbeschuss nicht ohne vorherige Rücksprache mit dem Oberkommando zu erwidern.
Zur Überprüfung aller Zwischenfälle wird eine ständige Kommission geschaffen.
Noch während der vergangenen Nacht waren allerdings heftige Kämpfe im Gang.
Christliche und armenische Milizen sollen dabei das muslimische Armanviertel Neba'a zum Großteil erobert haben.
Wie ein Falangistensender berichtete, hätten die kommunistischen Verteidiger des Viertels nach schweren Verlusten die Flucht ergriffen.
Weiter umkämpft war auch das am Rand von Beirut gelegene palästinensische Flüchtlingslager Tel Sa'atar.
Bundesrepublik Deutschland.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Döpfner, ist heute in München im Alter von 63 Jahren völlig überraschend gestorben.
Kardinal Döpfner erlag einem Herzinfarkt.
Nach Verlassen des Wohnhauses ist ihm kurz nach 8 Uhr früh plötzlich übel geworden.
Döpfner brach zusammen und alle Wiederbelebungsversuche blieben ohne Erfolg.
In einem von der Hamburger Morgenpost veröffentlichten Interview nimmt der deutsche Bundeskanzler Schmidt heute neuer Lichtstellung zu seinen umstrittenen Italien-Äußerungen.
Schmidt hebt hervor, die Bundesrepublik habe keinesfalls die Absicht, kommunistische Parteien dafür zu belohnen, dass sie demokratische Parteien an die Wand drücken und die freiheitliche Ordnung gefährden.
Der Bundeskanzler versichert zugleich, er habe niemals an eine Einmischung in inneritalienische Angelegenheiten gedacht.
Er betont auch, die Bundesrepublik habe in der Vergangenheit ihren europäischen Freunden geholfen und werde das nach Kräften auch in Zukunft tun.
Italien Nach den Sozialdemokraten haben nun auch die Republikaner ihre Absicht angekündigt, sich bei der Abstimmung im Parlament über die von einem Kabinett Andriotti gestellte Vertrauensfrage der Stimme zu enthalten.
Damit schwinden die Aussichten der christlichen Demokraten, ein Mehrheitskabinett zu bilden.
Die Sozialisten, denen eine Schlüsselrolle zukommt, haben noch nicht offiziell Position bezogen, aber mehrmals deutlich gemacht, dass sie keine Regierung unterstützen werden, die die Kommunisten weiterhin in die Opposition verweist.
Griechenland.
Nach dem Auslaufen des türkischen Forschungsschiffes SISMIC in die Ägäis haben griechische Kriegsschiffe Kurs auf die Inseln Limnos und Mytilene genommen.
Angeblich haben weitere Schiffe der griechischen Marine in der Nähe jener Inseln Griechenlands Position bezogen, die der türkisch-anatolischen Küste vorgelagert sind.
An der Grenze zur Türkei in Trakien wurden die Truppen verstärkt.
Den Aktionen war ein Treffen von Ministerpräsident Karamanlis mit Mitgliedern seines Kabinetts vorausgegangen.
Sowohl Griechenland als auch die Türkei erheben Anspruch auf einen Teil des Festlandsockels im Ägäischen Meer, in dem reiche Erdölvorkommen vermutet werden.
Portugal
Die Vereidigung der ersten demokratisch gewählten Regierung des Landes seit fünf Jahrzehnten findet heute in der Presse Portugals ein starkes Echo.
Die meisten Zeitungen widmen dem Ereignis allerdings keine Leitartikel, sondern zitieren lediglich bedeutende Stellen, der während der Zeremonie gehaltenen Reden.
Eine Ausnahme macht die kommunistische Tageszeitung O Diario, die feststellt, der von der sozialistischen Partei gewählte einsame Weg stehe im Gegensatz zu ihrem Versprechen, eine linke Politik zu machen.
Die These der Sozialisten, nach der es außer der sozialistischen Minderheitsregierung in Portugal derzeit nur eine rechte Lösung geben könne, ist nach Meinung des Kommunistischen Blattes Ausdruck einer katastrophalen Sicht der nationalen Realität.
Ministerpräsident Suárez hatte nach der von allen Rundfunk- und Fernsehstationen Portugals übertragenen Amtseinsetzung seines Kabinetts versprochen, seine Regierung werde die großen Errungenschaften der Revolution nicht rückgängig machen.
Er hob hervor, am bisherigen Verstaatlichungsprogramm würden keine Abstriche gemacht, es werde aber auch keine neuen Verstaatlichungen geben.
Suarez kündigte eine Fortsetzung der Bodenreformen an, versicherte aber zugleich, dass dem Missbrauch illegaler Landbeschlagnahmungen ein Ende gesetzt werde.
Polen Ministerpräsident Jarosiewicz hat die Bestrafung destruktiver Elemente und Maßnahmen gegen deren Protektoren gefordert.
Nach Zeitungsmeldungen versicherte Jarosiewicz gestern vor dem Warschauer Wojewodschaftskomitee, die Partei wolle auch jene wieder für sich gewinnen, die vor kurzem die Regierungspolitik nicht verstanden und eine falsche Haltung eingenommen hätten.
Andererseits müsse die Führung alle jenen Elemente, die nicht vor dem Konflikt mit dem Recht zurückschreckten, entsprechend behandeln.
Wegen der Blockierung der Eisenbahnstrecke in der Nähe von Warschau und Demonstrationen in der Stadt Ursus aus Protest gegen später wieder zurückgezogene Preiserhöhungen sind in der vergangenen Woche sieben Arbeiter zu hohen Gefängnisstrafen verurteilt worden.
Weitere Prozesse gegen Arbeiter der Traktorenfabrik von Ursus sollen noch stattfinden.
In Warschau kursieren unterdessen einige offene Briefe von Intellektuellen zu diesem Thema.
Japan.
Der Stadtrat von Nagasaki, jener Stadt, die im August 1945 gegen Hiroshima Opfer eines Atombombenangriffes geworden ist, hat gegen die jüngsten Atomversuche Frankreichs und der Sowjetunion protestiert.
In einem den Botschaftern der beiden Länder in Tokio überreichten Schreiben betont der Stadtrat von Nagasaki, die beiden Staaten hätten mit ihren jüngsten Versuchen den Wunsch nach Frieden der Einwohner von Nagasaki mit Füßen getreten.
Österreich
Die ÖVP weist heute in einer parlamentarischen Anfrage darauf hin, dass in Österreich nach wie vor jegliche Pläne zur Lagerung von atomarem Abfall fehlten.
In der Anfrage heißt es, obwohl laut Energieplan des Handelsministeriums das erste österreichische Kernkraftwerk in Zwentendorf im Spätsommer des kommenden Jahres in Betrieb genommen werden sollte, sei noch immer ungeklärt, wo abgebrannte Brennelemente aufbewahrt werden können.
Die Atomrückstände müssten zehn und mehr Jahre gelagert werden.
Die Errichtung entsprechender Gebäudewürde wolle man allen modernen Sicherheitserfordernissen genügen, mindestens vier Jahre in Anspruch nehmen.
Eine Gruppe von ÖVP-Abgeordneten verlangt nun von Handelsminister dringend Auskunft über den Zeitpunkt der endgültigen Betriebsaufnahme des Kernkraftwerkes Zwentendorf und über die Ursache der bisherigen Verzögerung.
Wie aus dem Jahresbericht für das Schuljahr 1976-77 hervorgeht, zählte das Bundesgymnasium für Slowenen in Klagenfurt im abgelaufenen Schuljahr 19 Klassen mit 465 Schülern und Schülerinnen.
30,6 Prozent der Kinder stammen aus bäuerlichen Familien, 31 Prozent aus Arbeiter- und 23 Prozent aus Beamtenfamilien.
Mehr als die Hälfte der Schüler, nämlich 276, die aus 32 zweisprachigen Gemeinden Südkernens kommen, sind in den vier slowenischen Schülerheimen in Klagenfurt untergebracht.
USA Die Wissenschaftler, die das Unternehmen der Marsonde Viking 1 von der Bodenkontrollstation in Pasadena leiten, sind wieder zuversichtlich.
Nach den gestern aufgetretenen Störungen hat sich in der vergangenen Nacht der Funkverkehr wieder normalisiert und alle Kommandos konnten einwandfrei übertragen werden.
Ein offenbar verklemmter Haltestift hat jedoch den Greifarm des Roboters, der ab Mittwoch Bodenproben aufnehmen soll, bisher nicht freigegeben.
Die Techniker in Pasadena demonstrierten mit einem Robotermodell vor Journalisten erfolgreich, wie der Haltestift durch Fundkommandos gelöst werden könnte.
Sollte die Umsetzung dieses Versuchs in die Praxis fehlschlagen, müsste sich der Mars-Roboter vorwiegend auf optische Wahrnehmungen beschränken.
Falls alle im Landeapparat aufgetretenen technischen Schwierigkeiten zu einer Abkürzung oder zu einem Ausfall weiterer Experimente führen sollten, bleibt immer noch die Hoffnung auf die Schwester-Sonde Viking 2, die am 4.
September einen weiteren Roboter auf dem Mars absetzen soll.
Und nun zur Wetterlage.
Während der Ostalpenraum weiterhin im Bereich des Adria-Tiefs verbleibt, tritt im Westalpenraum vorübergehend Wetterberuhigung ein.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Südwesten wechselnd wolkig, sonst starke oder geschlossene Bewölkung, die im Westen allmählich auflockert.
Gebietsweise Regen.
Winde meist aus West bis Nord.
Nachmittagstemperaturen 12 bis 18, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 8 bis 15 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Sonntag lauten, im Westen und Südwesten aufgelockert bewölkt.
Sonst meist starke Bewölkung.
Strichweise Regen, dessen Intensität aber langsam abnimmt.
Winde aus West bis Nordost.
Tagestemperaturen morgen 13 bis 19 Grad.
Und nun noch die Messwerte von heute 12 Uhr.
Wien meldet stark bewölkt bei leichtem Nieseln.
16 Grad und Westwind mit 40 km in der Stunde, Spitzenböen bis 16 km in der Stunde.
Eisenstadt stark bewölkt, 16, Nord 45.
Linz stark bewölkt, 16, Südwest 10.
Salzburg bedeckt, 13, Ost 5.
Innsbruck bedeckt, 14 Grad, Ostwind 5 km in der Stunde.
Bregenz bedeckt, 16, Nord 3.
Graz stark bewölkt, 19, Nord 25.
Und schließlich Klagenfurt stark bewölkt, 20 Grad, Nordostwind mit 15 km in der Stunde.
Das also war der ausführliche Wetterbericht und die Weltnachrichten.
Und wir haben, wie schon angekündigt, Verbindung mit dem ÖAMTC aufgenommen, denn seit den frühen Morgenstunden wälzt sich ja über Österreichs Straßen wieder einmal der Blechwurm.
Diesmal Rück- und Hinreiseverkehr.
Es gibt kilometerlange Stauungen, wieder stundenlange Wartezeiten, aber auch durch das Schlechtwetter bedingt vermutlich Serienunfälle.
Nun, wie gesagt, ich bin mit dem ÖAMTC, mit der Informationszentrale des ÖAMTC verbunden mit Herrn Löffler.
Herr Löffler, grüß Gott.
Und gleich die erste Frage ist jetzt zum Mittag ein Nachlassen der Reiselawine zu spüren.
Zu spüren ist momentan noch nichts.
Es ist damit zu rechnen, dass in der nächsten Zeit die Verkehrslage sich etwas normalisieren wird, dass zumindest die Wartezeiten an der Grenze etwas kürzer werden.
Aber derzeit spürt man davon noch nichts.
Es gibt derzeit noch ziemlich lange Wartezeiten an den Grenzübergängern.
Beginnen wir vielleicht gleich mit den Grenzübergängern zwischen Bayern und Österreich.
Hier gibt es generell bei der Ein- und bei der Ausreise Wartezeiten zwischen 20 und 30 Minuten.
Schwerpunkt ist dann in weiterer Folge zweifelsohne der Raum Salzburg.
Sowohl auf der Tauernautobahn im Salzachtal als auch auf der Westautobahn gibt es derzeit mehrere Kilometer Rückstau bei der Fahrt Richtung Deutschland.
Der Verkehr Richtung Süden wird im Salzachtal bei Golding fallweise von der Autobahn abgeleitet und über das Lammertal geführt.
Auch in der Gegenrichtung vom Enztal beziehungsweise von Kärnten kommend gibt es eine Umleitung des Verkehrs über das Lammertal Richtung Autobahngrenze Salzburg.
Der Verkehr von der Westautobahn Richtung Deutschland wird fallweise über den Bundesstraßengrenzübergang bei Salzburg umgeleitet.
Der Schwerverkehr von Deutschland Richtung Süden wird nicht durch das Salzachtal geführt, sondern über folgende Strecke umgeleitet.
Von der Grenze bei Salzburg auf die Westautobahn, die dann bis Sattlet, hier über die Pyrenpassbundestraße nach Lietzen zur sogenannten Gastarbeiterroute und die entlang nach Spielfeld.
Zeitweise wird diese Umleitungsstrecke auch für den PKW aufgrund der Stauungen bei Golling eingerichtet.
Bei der Einmündung der Schoberpassbundestraße in die ehemalige Triesterstraße bei St.
Michael-Oble-Oben gibt es derzeit mehrere Kilometer Rückstau auf der Schoberpassbundestraße.
Am Ende der Autobahn von Graz Richtung Spielfeld wird der Verkehr bei Weitendorf fallweise angehalten.
Der Lokalverkehr sollte daher die Autobahn meiden oder sie spätestens bei Graz Talerhof verlassen.
An den Grenzübergängen Spielfeld, Radkursburg und Wurzenpass haben wir derzeit mehrere Stunden Wartezeit Richtung Jugoslawien.
Circa 20 bis 30 Minuten dauert der Aufenthalt an den Übergängen Leubelpass, Muregg und Sicheldorf.
Soviel für den Verkehr in Nord-Süd-Richtung.
Aber auch Richtung Ungarn und Richtung Tschechoslowakei ist der Verkehr heute ziemlich stark.
Bei Nickelsdorf Richtung Budapest.
Und hier auch in der Gegenrichtung haben wir derzeit Wartezeiten von ca.
2 Stunden.
Bei Klingernbach Richtung Platensee auch Wartezeiten über 30 Minuten und bei Kleinhaugsdorf Richtung Prag ebenfalls ca.
30 Minuten.
Am Pasturn in Pinzgau ist derzeit gerade eine Bauerndemonstration wieder mit Traktoren im Gang.
Pkw können die Pasturn-Bundestraße mit Behinderungen befahren.
Pkw mit Anhänger sowie der Schwerverkehr werden über Zell am See und Lof umgeleitet.
Diese Behinderungen werden aber nicht mehr lange andauern.
Und auf der Westautobahn vor den Gegenverkehrsbereichen bei Pressbaum und Altlenkbach haben wir auch ziemliche Stauungen.
Es ist auch sehr starker Verkehr aus Wien Richtung Westen spürbar.
Hier haben wir vor den Gegenverkehrsbereichen bei Pressbaum und Altlenkbach mehrere Kilometer Rückstau bei der Fahrt Richtung Salzburg.
Soviel zur aktuellen Situation.
Herr Löffler, wir haben in der Früh Meldungen gehabt, dass es bereits diverse Serienunfälle vor allem auf der Gastarbeiterroute gegeben hat.
Stimmt das und haben Sie das Gefühl, dass sich die Autofahrer nicht diszipliniert verhalten?
Erstens einmal, es stimmt, aber ich glaube, es liegt nicht so sehr an der Disziplin der Autofahrer als an der zu langsamen Umstellung.
Man war bis jetzt die trockenen Fahrbahnen gewohnt und in letzter Zeit aufgrund der Niederschläge sind die Fahrbahnen doch überwiegend nass.
Der Bremsweg wird leider unterschätzt.
Außerdem sind die Scheibenbremsen bei langen Fahrten, besonders auf der Autobahn, nass und die Bremse zieht nicht sofort oder nicht wie gewohnt.
Dadurch verlängert sich der Bremsweg um ein weiteres.
Und dadurch entstehen leider diese zahlreichen Auffahrunfälle.
Es hat aber Gott sei Dank nur Blechschaden gegeben.
Also aufpassen bei Regen.
Wissen Sie sonst noch etwas über wettermäßige Verkehrsbehinderungen etwa?
Gibt es an und für sich nicht.
Die Schneefallgrenze ist zwar stark gesunken im Bereich der Alpen gibt es stellenweise leichte Schneefälle, aber auch die Bergstraßen sind nur nass.
Es gibt hier keine wetterbedingten Behinderungen.
Herr Löffler, vielen Dank für die Informationen und dann auf Wiederhören.
Auf Wiederhören.
Meine Damen und Herren, eine Minute nach Viertel Eins ist es geworden und wir kommen zur politischen Berichterstattung im Journal.
Sie haben es ja von Herrn Löffler gehört im ÖAMTC-Bericht.
Am Pass Toren finden zurzeit gerade wieder Bauerndemonstrationen statt Traktorauffahrten.
Diese Protestaktionen der Landwirte dauern nun schon eineinhalb Wochen.
Ausgangspunkt war Kärnten.
Dort besetzten am Dienstag vergangene Woche, wenn Sie sich noch erinnern, Bauern das Büro des Präsidenten der Kärntner Landwirtschaftskammer.
Sie traten in den Hungerstreik und wollten damit Verhandlungen über Agrarpreiserhöhungen erzwingen.
Nun, diese Verhandlungen fanden zwar tatsächlich, wenn auch unabhängig von dieser Aktion am Mittwoch statt.
Über die Ergebnisse haben wir ja schon öfters und ausführlich in den Journalen berichtet.
Die dabei ausgehandelten AK-Preiserhöhungen waren jedoch den Kärntnern und hier besonders den Mitgliedern des im Übrigen parteifreien Allgemeinen Bauernverbandes zu wenig.
Die Bauern beharrten auf ihrem Streik.
Gestern waren nun weite Teile Kärntens durch die Auffahrt von fast 1000 Traktoren blockiert.
Es wurden richtige Straßenblockaden errichtet.
In Kärnten ist zwar über das Wochenende ein Traktorenfahrverbot erlassen worden, die Protestaktionen allerdings haben inzwischen, wenn auch in gemäßigter, noch in gemäßigter Form auf andere Bundesländer übergegriffen.
Was sich seit gestern Abend an der Bauernfront getan hat, das fasst Wilfried Seifert zusammen.
Die Bauern in Kärnten streiken weiter.
Sie hatten sich gestern Abend zu einem Abbruch ihrer Aktion bereit erklärt, unter der Voraussetzung, dass Landwirtschaftsminister Weiß zu ihnen komme und mit ihnen verhandle.
Nun, der Landwirtschaftsminister ist gestern in den späten Abendstunden tatsächlich in Klagenfurt eingetroffen.
Seine Gespräche mit den Bauernvertretern dauerten mehrere Stunden.
Die wichtigste Phase der Diskussionen fasste der Landwirtschaftsminister in einem Interview im Morgenjournal gegenüber einem Reporter des Landesstudios Kärntens so zusammen.
Alle Maßnahmen, die bisher gesetzt wurden, von mir, ich glaube, das sagen zu können, entsprechend erläutert und im Besonderen darauf verwiesen, dass in diesem gesamten Paket ein sehr wesentlicher Faktor die Erhöhung des Vorsteuerpauschales von 6 auf 8 % darstellt, ein Faktor,
der eine Einkommensverbesserung von rund einer Milliarde Schilling bringt.
Dazu kämen eben noch die Erzeugerpreiserhöhungen bei Milch und Getreide.
Neue Angebote machte Minister Weiß nicht.
Das wiederum war den Bauern erwartungsgemäß zu wenig.
Der Sprecher des Allgemeinen Bauernverbandes, KRAL, meinte direkt an den Minister gewarnt,
Und wir werden uns, wie gesagt, zusammensetzen, was noch zu unternehmen sein wird.
Ich allein kann und will das nicht entscheiden.
Es ist anzunehmen, dass ich wahrscheinlich auf Ihre Zusagen hin, Herr Minister, die unsere hungernen Kollegen hier wahrscheinlich nicht dazu entschließen können werden,
ihren Hungerstreik aufzugeben.
Und ich muss Ihnen sagen, ich mache mir ernste Sorgen darum.
Die Sympathiekundgebungen für die streikenden Kärntner Bauern gehen mittlerweile über die Kreise des Allgemeinen Bauernverbandes bereits hinaus.
Mit ein Grund, warum die Manifestanten in der Kärntner Landwirtschaftskammer fest entschlossen sind, ihre Aktion fortzusetzen, bis sie eine Revision der Agrarpreisverhandlungen erzwungen haben oder bis sie eben alle mit Krankenwagen abtransportiert werden müssen.
Erste Demonstrationen gab es gestern eben in Kärnten, in Salzburg und in Oberösterreich.
In der Steiermark und in Niederösterreich traten Bauernvertreter zu dringlichen Sitzungen zusammen.
Die von den Behörden verbotenen und letztlich auch unterdrückten Demonstrationen in Kärnten haben jedoch offenbar die Bereitschaft der Bauern zu weiteren illegalen Aktionen reduziert.
Die Mitglieder des Steirischen Allgemeinen Bauernverbandes haben bis gestern spät am Abend noch harte Drohungen ausgestoßen.
Sie wollten heute um 9.30 Uhr trotz ausdrücklichen Verbotes der Behörden eine Traktorendemonstration beginnen.
Auf Anraten ihrer Kärntner Kollegen wurde diese Demonstration inzwischen mit der Begründung abgesagt, man könne den Mitgliedern das Risiko der zum Teil sehr hohen Geldstrafen nicht zumuten.
Die steirischen Bauernvertreter wollen zunächst am Montag eine Rücknahme des Demonstrationsverbotes erreichen.
In Linz stellte sich gestern der Präsident der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern, Lehner, den Vorwürfen der Vertreter des Allgemeinen Bauernverbandes.
Lehner erklärte dabei, er distanziere sich nicht von den Aktionen der Kärntner Landwirte, sehe sich allerdings selbst nicht in der Lage, weitere Protestmaßnahmen herbeizuführen.
Die Vertreter des Allgemeinen Bauernverbandes von Niederösterreich und vom Burgenland trafen ebenfalls gestern Abend zu einer dringlich einberufenen Sitzung zusammen.
Die Bauern wollen am Montag an den niederösterreichischen Landwirtschaftskammerpräsidenten Bierbaumer eine Protestresolution überreichen.
Ihr Obmann Gasselig erklärte, er halte Aktionen nach Kärntner Muster jederzeit für möglich.
Illegale Demonstrationen am Wochenende sind vorläufig noch nicht geplant.
Wilfried Seifert fasste zusammen, was sich seit gestern Abend an der Front im Bauernkrieg getan hat.
Und diese Protestaktionen der Bauern sind heute auch das wesentlichste Thema der innenpolitischen Kommentare und Leitartikel der österreichischen Tageszeitungen.
Hören Sie Auszüge, auch sie zusammengestellt von Wilfried Seifert.
In der sozialistischen Grazer Neuen Zeit skizziert Ottfried Leb die Situation.
Er vertritt die Auffassung, die Österreicher hätten es prinzipiell nicht gerne, wenn anstelle des Verhandelns die nackte Aktion trete und schließt seinen Kommentar.
Der Bauer ist kein Spielzeug, heißt es so schön.
Einzelne Bauern sollten sich aber auch nicht mit der Geduld der Bevölkerung spielen.
In der Sozialistischen Arbeiterzeitung meint Hans Besenböck, die Bauern hätten letztlich keinen Anlass für ihre spektakulären Aktionen.
Schließlich hätten ihre gesetzlichen Vertreter erst in der vergangenen Woche Einkommensverbesserungen ausgehandelt.
Besenböck kommt zum Schluss.
Dass die Regierung angesichts dieser Tatsachen bäuerlicher Härte auf gleiche Weise entgegentritt, ist verständlich.
Eine andere Haltung würde nicht nur manche animieren, sich auf gleichem Weg Vorteile herauszupressen.
Eine andere Haltung würde vor allem von der Mehrheit jener nicht verstanden werden, denen nun Mäßigkeit und Zurückhaltung abgefordert wird.
In der Presse kommentiert Otto Schulmeister die Verhältnisse unter dem Titel »Die Waldstadt von Klagenfurt«.
Wörtlich heißt es »In Klagenfurt wurde die Welt der Republik gewiss nicht erschüttert, doch sollte man auf die übliche Selbstgefälligkeit verzichten.
Gibt es nicht noch andere Faktoren, die sich mit solchen Initiativen verbinden und dann tatsächlich eine neue innenpolitische Situation heraufführen könnten?« Und Otto Schulmeister schließt seinen Kommentar »Die Bauern sind wichtig.
Wer sie nur im politischen Schach verwendet, liebt nicht das Land.
Wer aber, auch das muss gesagt werden, inneren Frieden mit Chloroformierung und Saturiertheit verwechselt, der ruft Geister, die noch keiner gebannt hat.
In der Kronenzeitung notiert Georg Nowotny, verwunderlich ist, dass der große und mächtige Bauernbund vom Zwerg allgemeiner Bauernverband geradezu getrieben wird.
Der Bauernbund hat also nicht nur darin versagt, das Optimum bei der SPÖ-Regierung herauszuholen, was etwa Beamten und Ärzten gelungen ist, er hat auch versagt bei der Beurteilung der Situation, die viel heißer ist, als man in der Wiener Bauernbundzentrale vermutet hat.
Nach Ansicht des ÖVP-Organes Neues Volksblatt ist Taktik der wesentliche Hintergrund der Aktionen des Allgemeinen Bauernverbandes.
Peter Klar schreibt,
Nur wenn es den Regisseuren des Allgemeinen Bauernverbandes gelingt, den Zorn auf die gewählten Interessenvertreter zu lenken, kann es ihnen glücken, sich selbst in die erhofften Positionen zu hieven.
Gewonnen hätten dabei die Verführten überhaupt nichts.
Gewonnen hätten nur die Verführer.
Das also war die Inlandspresse-Schau und wir setzen fort mit einem Beitrag zum Thema Beamtenreform, das heißt besser gesagt Reform der Beamtenlaufbahn.
Beamtenstaatssekretär Karl Lausecker, dessen Bemühungen um eine Gesamtreform des Besoldungssystems im öffentlichen Dienst nicht zuletzt durch die Verhandlungen über die jüngsten Anpassungen der Beamtengehälter stecken geblieben sind.
Staatssekretär Lausecker, wie gesagt, hat einen neuen Anlauf genommen.
Lausika selbst bezeichnet ein von ihm eingebrachtes Gesetz, mit dem die derzeit bestehenden mehr als 300 Dienstzweige auf nur mehr 30 Zweige in 10 Gruppen reduziert werden sollen, als Brückengesetz, als Schritt in Richtung auf eine Besoldungs- und Dienstrechtsreform.
Der Grundgedanke dieses Entwurfs, die Aus- und Vorbildung, soll nicht alleiniges Kriterium für die Beamtenlaufbahn bleiben.
Die Begutachtungsfrist für diesen Entwurf ist nun abgelaufen.
Allerdings sollen noch eintreffende Stellungnahmen durchaus berücksichtigt werden.
Worum geht es nun im Detail bei dieser Reform?
Erich Aichinger sprach darüber mit Staatssekretär Lausecker.
Beim sogenannten Bundesgesetz über die Ernennung, Ausbildung und Definitivstellung und die Amtstitel der Bundesbeamten ist die Begutachtungsfrist abgelaufen.
Welche Stellungnahmen sind gekommen, sind besondere Widerstände gegen das Gesetz zu spüren?
Wir möchten mit diesem Gesetz, das bei aller Würdigung der Vorbildung und der Ausbildung für einen jungen Menschen
dass nicht das alleinige Kriterium für eine ganze Beamtenlaufbahn bleibt.
Und das zwingt geradezu dazu,
dass man nicht eine hundertfache Vielfalt an Ausbildungsgängern von vorne herein statuiert, ohne zu wissen, was sich später in der Verwendung, in der von Bernden zumeist gewünschten Verwendung auch wirklich ergibt.
Und kein Mensch kann im Vorhinein sagen, was in 10 oder 20 Jahren für eine bestimmte Verwendung, die er dann ausübt,
die typische Ausbildung gewesen ist.
Und in diesem Sinne versucht das Gesetz,
eine liberalere, eine etwas großflächigere Grundkonzeption zu gestalten und dort ist auch der Punkt, wo sich bei den Stellungnahmen jetzt das Verhaftetsein im Hergebrachten, im oftmals kleinbezogenen, auf einen kleinen Bereich, der als Statussymbol empfunden wird, verhaftet.
Das war uns bewusst, dass das bei den
Stellungnahmen kommen wird und ich kenne sie bis zur Stunde noch nicht alle, weil sie doch gar nicht alle da sind, aber mit diesem etwas diffusen Vorhalt
werden wir uns sicher auseinanderzusetzen haben.
Ich hoffe aber nur, dass wir gemeinsam mit den Gewerkschaften das Gesetz vor einer unberechtigten Verteufelung, den Entwurf vor einer unberechtigten Verteufelung bewahren können.
Wie ist Ihr genereller Eindruck?
Ist die Gewerkschaft total auf Ihrer Seite?
Es sind nur die obersten Gewerkschaftsführungsorgane auf Ihrer Seite und die Basis streibt sich eher gegen das Gesetz.
Was ist hier im Begutachtungsverfahren sichtbar geworden?
Ich kann mir vorstellen, dass es der Gewerkschaft ähnlich geht wie der Dienstgeberseite, dass in vielen Teil- und Gliedbereichen der Organisation dieselben Vorbehalte geltend gemacht werden, die ich auch auf der Dienstgeberseite höre oder in einigen Stellunahmen schon gesehen habe.
Nämlich der, dass jeder seinen unmittelbaren Tätigkeitsbereich gerne als etwas Eigenständiges, etwas Besonderes, wie ich schon sagte, als ein Art Statuszeichen
gewahrt und bezeichnet sehen möchte.
Sie, Herr Staatssekretär, wollen ja immerhin die etwa 300 derzeit bestehenden Dienstzwecke radikal vereinheitlichen auf 10.
Ist für Sie ein Kompromiss denkbar, etwa auf 20 oder mehr?
Das ist also nicht so, dass man jetzt sagt, na ja, tun es 30 oder sollten es 40 sein.
Es sind ja Sachzusammenhänge, aus denen heraus man die Dienstgruppen und Dienstzweigebereiche umschrieben hat.
Aber ich möchte das jetzt gar nicht
zu einem unumstößlichen erklären, ob es jetzt der eine oder andere Dienstzweig mehr oder weniger sein soll.
Wenn sich sachliche Gründe gemeinsam erarbeiten lassen, dann wird das nicht ein Prestigestandpunkt sein.
Wann hoffen Sie, dass das perfekt ist, dass das Gesetz in Kraft ist?
Ja, wir werden gemeinsam mit den Gewerkschaften im Herbst daran gehen, in Lichte der Stellungnahmen die Verhandlungen zu führen.
Und wenn man die Bemühungen um eine Reform des Dienst- und Besoldungsrechts sinnvoll weiterführen soll, dann wäre dieses Gesetz eine wesentliche Vorbedingung.
Denn wir haben nach den letzten Gehaltsverhandlungen eine ganze Reihe sogenannter Sparten-Strukturfragen berührt, die jetzt in Arbeitskreisen besprochen werden.
Aber für all diese Besprechungen wurde von uns erklärt, Lösungsvorschläge, wann und wie immer sie realisiert werden können und
bezahlt werden können in der Zukunft, müssen in Ziele der Dienst- und Besoldungsrechtsreform einbindbar sein.
Daher ist dieses Gesetz auch eine Vorbedingung gewissermaßen für alles und jedes, was sich an Detailfragen heute im Gesprächsstadium befindet.
Das Gespräch mit Beamtenstaatssekretär Karl Lausicher führte Erich Aichinger, wenn Sie die Zeit vergleichen wollen, in 30 Sekunden, genau in 30 Sekunden ist es 12.31 Uhr, eine Minute nach halb eins.
Und wir wollen Ihnen jetzt eine kurze Pause gönnen, ehe wir zur außenpolitischen Berichterstattung weitergehen.
Sie hören Musik von Josef Heiden.
Untertitel der Amara.org-Community
Nun fast schade, dass man hier schon unterbrechen muss, aber wir beginnen unsere außenpolitische Berichterstattung.
Der politische Dauerbrenner Nummer eins dieses Sommers, das ist sicher Italien.
Die Bemühungen des Christdemokraten Andreotti, eine regierungsfähige Regierung auf die Beine zu stellen, beschäftigen ja in diesen Wochen nicht nur die italienische Öffentlichkeit.
Auch Bonds Bundeskanzler Schmidt hat hier kräftig mitgemischt mit seiner Erklärung, die USA, Frankreich, Großbritannien und Westdeutschland würden Italien bei einer kommunistischen Regierungsbildung jede Wirtschaftshilfe so gut wie streichen.
Nicht ausbleiben konnte daraufhin natürlich der Aufschrei der Empörung.
Nicht nur in Italien, auch im übrigen Westeuropa, wo man von so undiplomatischer Deutlichkeit und Offenherzigkeit wenig hält.
Wenn auch jeder weiß, dass nicht nur Italiens Christdemokraten eine direkte Regierungsbeteiligung der Kommunisten verhindern wollen, derzeit zumindest noch verhindern wollen.
Italiens Sozialisten aber bleiben in diesem Punkt stur.
Bleiben die Kommunisten in der Opposition, das heißt werden sie also nicht in die Regierung geholt, würden auch die Sozialisten nicht in die Regierung gehen.
Und nicht in eine von der DC geführte Regierung gehen wollen auch Sozialdemokraten und wie sie gestern bekannt gaben, die Republikaner.
Was also bleibt ist, so scheint es heute, eine Minderheitsregierung der DC.
Mit einer Überlebenschance von, ja aber hier begibt man sich wohl schon auf das Gebiet der Wettbüros.
Den Stand der jüngsten Verhandlungen fasst Alfons Thalmer aus Rom zusammen.
Die dritte Woche seit der Betrauung Giulio Andreottis mit der Regierungsbildung, die fünfte nach den Wahlen, hat noch keine Klarheit über den Ausgang dieses Unternehmens gebracht.
Der zeitliche Ablauf des Verfahrens ist an sich langsam, da die italienischen Parteien in jeder einzelnen Phase der Verhandlungen ihre größeren Gremien einberufen.
Er wurde noch durch die überraschende Länge und Wende der dazwischen stattgefundenen Tagung des Sozialistischen Zentralkomitees verzögert.
Vor allem aber ergibt sich die Verlangsamung des Prozesses aus der politischen Unsicherheit der Parteien.
Eine Neuheit und ein gewisser Verzögerungsfaktor war auch in der Methode der Regierungsbildung zu erkennen.
Zum ersten Mal verhandelt der designierte Ministerpräsident nicht über die Zusammensetzung einer Regierung und einer Koalition, sondern arbeitet zuerst ein Programm aus und ersucht dann die Parteien um eine Stellungnahme dazu.
Das hat allerdings Andreotti in dieser Woche hinter sich gebracht.
Das Regierungsprogramm ist von den Parteien im Großen und Ganzen positiv aufgenommen worden.
Nur taktische Vorbehalte und Einschränkungen wurden selbstverständlich laut.
Jetzt aber stellen jene Parteien des früheren Koalitionsraumes, an die in erster Linie die Einladung zu Mitarbeit erging, die Republikaner, die Sozialdemokraten und die Sozialisten, die Frage nach dem parlamentarischen und politischen Rahmen, nach einer Plattform,
die für die Durchführung des Programms tragfähig und dauerhaft genug sein würde.
Die Republikaner und die Sozialdemokraten sind gegenüber einer Minderheitsregierung nicht bereit, sich daran zu beteiligen, sondern sie lediglich durch Stimmenthaltung im Parlament zu unterstützen.
Die Sozialisten nicht einmal das.
Sie fordern nach wie vor eine Regierung oder eine Koalition unter Einbeziehung der Kommunisten.
Als Alternative allerdings und als Maximum des Entgegenkommens wären sie nur dann zur Stimmenthaltung bereit, wenn die Demokratia Christiana auch mit den Kommunisten zumindest formell verhandelt und auch diese ersucht, der Regierung Andreotti die passive Unterstützung durch Stimmenthaltung zu gewähren.
Abgesehen davon, dass sich auf diese Weise ein Kabinett ergeben würde, das
in einem Meer von Stimmenenthaltungen mühsam segeln müsste, wie es jetzt eine in Italien geläufige Redewendung beschreibt, würde die Regierung nicht einmal eine technische Mehrheit im Parlament haben, wenn die Kommunisten, die Sozialisten, die extreme Linke und die nationale Rechte gegen sie stimmen.
Sollten dagegen die sogenannten Neofaschisten für die Regierung stimmen, dann hätte sie zwar eine Parlamentsmehrheit,
Aber eine Übereinkunft der ehemaligen Parteien der Widerstandsbewegung will es, dass ein positives Votum der nationalen Rechten nicht zählt.
Andreotti müsste also doch zurücktreten.
Merkwürdigerweise gilt diese Konvention wieder nicht, wenn die Neofaschisten zusammen mit den Kommunisten und den Parteien der Linken eine negative Mehrheit ausmachen und die Regierung stürzen.
Praktisch haben also die Sozialisten wieder einmal ihre eigene Entscheidung von der kommunistischen Haltung einigermaßen abhängig gemacht.
Die Kommunisten lassen aber nicht in ihre Karten blicken.
Berlinguer und Genossen erklären, sie wollen die Zusammensetzung des Kabinetts und Andreottis Regierungserklärung abwarten, um erst dann im Parlament und im letzten Augenblick sich zu entscheiden.
ob sie ein negatives Votum abgeben oder sich der Stimme enthalten.
Interessanterweise steuert Andreotti einen Kurs, der zum kommunistischen Parallel verläuft.
Er wird in der nächsten Woche aller Wahrscheinlichkeit nach Leone ein Kabinett vorführen und sich in den ersten Augusttagen dem Parlament stellen.
Für die kommunistische Stimmenenthaltung wird offensichtlich bereits ein Vorleistungspreis gezahlt.
Die Kommunisten erhalten im Einvernehmen mit der Demokratia Christiana neue Macht- und Einflussstellungen.
Im Parlament, in der Regionsregierung von Sizilien, im Stadtrat von Rom.
Es ergibt sich also der Eindruck, dass Andreotti, der gute persönliche Freunde in der engsten Führungsgruppe um Berlinguer hat,
unoffiziell einen regen Verhandlungskontakt mit den Kommunisten pflegt.
Soweit der Bericht von Alfons Thalmer aus Rom.
Acht Monate nach dem Tod Frankos zeigt sich in Spanien das nunmehr zweite Kabinett des jungen Königsjohann Carlos zum Aufbau demokratischer Strukturen bereit.
Nach Frankos nationaler Erhebung vor 40 Jahren, das war der Bürgerkrieg und seither ist die Nation praktisch in Sieger und Besiegte gespalten, nach Frankos nationaler Erhebung also soll es nun zu einer nationalen Versöhnung kommen.
Das hat immer wieder die demokratische Opposition gefordert und das scheint nun auch die Regierung realisieren zu wollen.
Wichtigste Voraussetzung aber, um den Bürgerkrieg nun auch ideologisch endgültig zu begraben, ist die Amnestie für alle politischen Gefangenen und Gegner.
Das Kabinett Suárez ist auf diese Forderung eingegangen und allgemein hatte man angenommen, dass der König am kommenden Sonntag, also morgen, in Santiago de Compostela, heiligem Ort des spanischen Schutzpatrons Jakob in Galicien, diese Amnestie verkünden wird.
Völlig überraschend kam daher heute früh die Mitteilung des spanischen Informationsministeriums, dass die Regierung dem Monarchen erst am 30.
Juli konkrete Vorschläge über Form und Ausmaß des geplanten Gnadenaktes unterbreiten wird.
Und schon fürchtet man in Spanien wieder einen neuerlichen Rückschlag für die demokratische Zukunft.
Aber hören Sie Robert Gerhardt.
Am kommenden Sonntag sollte eigentlich Santiago de Compostela Schlagzeilen machen.
Die Stadt der 100 Klöster und Kirchen, auch das kleine Rom Spaniens genannt, ist Ziel einer Reise des jungen Königs Juan Carlos.
Er pilgert als gläubiger Katholik zum Grab von Santiago, dem Schutzpatron Spaniens,
nachdem auch die Provinzstadt in Galicien benannt wurde.
Am kommenden Sonntag, dem 25.
Juli, ist Höhepunkt des heiligen Jahres.
Von diesem Tag erwartete die Nation auch eine historische Entscheidung ihres Monarchen.
Sie erwartete Amnestie für alle politischen Gefangenen.
Der König sollte die Gelegenheit nutzen, die von seiner Regierung propagierte nationale Versöhnung Wirklichkeit werden zu lassen.
Die demokratische Opposition hatte Amnesty schon immer als Voraussetzung für ein friedliches Zusammenleben aller Spanier gefordert.
Dafür konnte sie in den vergangenen Wochen hunderttausende von Personen auf die Straßen bringen.
150.000 waren es in Bilbao, 40.000 in Valencia und anderswo in Spanien.
In verschiedenen Reden wurde sous Majestat El Rey König Juan Carlos
unmissverständlich aufgerufen, nicht nur Teilamnestie auszusprechen.
Für das baskische Volk, so hieß es, ist totale Amnestie Voraussetzung für eine Entwicklung in Frieden.
Inzwischen haben auch schon Anwälte von über 300 politischen Gefangenen im Baskenland an den König ein Telegramm gerichtet und bedingungslose Freilassung aller erbeten.
Alle sieben Jahre, wenn der St.
Jakobstag auf einen Sonntag fällt,
feiert das katholische Spanien in Santiago de Compostela ein heiliges Jahr.
Für den König gab es keinen besseren Anlass, so sagt die politische Opposition, den von ihm gewünschten und geförderten Prozess der Demokratisierung einzuleiten und die nationale Versöhnung zu beginnen.
Von ihm wurde jetzt der großzügige Gnadenakt erhofft.
Es kommt nun an diesem Tag nicht zu dem, was die Mehrheit der Spanier erwartet hatte.
Offenbar gab es im Kabinett in Madrid schwere Differenzen zwischen den vier alten Militärs und den jungen Zivilministern.
Die Entscheidung wurde auf den 30.
Juli vertagt.
Bis dahin soll wohl ein Kompromiss gefunden werden.
Die Enttäuschung in Kreisen der demokratischen Opposition ist groß und Optimismus verbreitet auch nicht die Nachricht der Generaldirektion für Staatssicherheit über die Urheber der Bombenattentate am vergangenen Sonntag.
Nach Auskunft der Polizei wurden inzwischen 25 Personen festgenommen.
Sie alle sollen der erneuerten kommunistischen Partei Spaniens angehören und für die Anschläge verantwortlich sein.
Die Demokraten des Landes sprechen von Manipulation.
Sie glauben fest daran, dass es ultrarechte Gruppen waren, die mit Bombenterror Demokratie in Spanien verhindern wollen.
Beweise haben sie allerdings nicht.
Doch immerhin gibt es Anzeichen.
Die vorgesehene Amnestie für alle politischen Gegner wurde verschoben.
Aus Madrid berichtete Robert Gerhardt.
Portugals Sozialistenschef Mario Soares hat es geschafft.
Seit gestern ist er am Ziel seiner Wünsche.
27 Monate hat er darauf warten müssen, nun ist es soweit.
Soares ist Chef der neuen demokratischen portugiesischen Regierung.
Das vom SP-Chef gebildete Kabinett umfasst elf seiner Parteifreunde, drei den Sozialisten nahestehende Unabhängige sowie drei gemäßigte Offiziere.
Gemäßigt ist an diesem Kabinett fast alles.
Es ist ein Minderheitskabinett, aber auch die politische Zielsetzung ist gemäßigt.
Denn Mario Soares predigt den Sozialismus in rosarot.
Er hat aus den Erfahrungen der vergangenen zwei Jahre gelernt.
Und ihm geht es heute vor allem darum, Portugal zunächst einmal wirtschaftlich auf gesunde Füße zu stellen.
Er muss Arbeitslosigkeit und Inflation stoppen.
Und er wird beides nur mit Unterstützung des Westens können.
Denn im eigenen Land haben die übrigen politischen Gruppierungen mit Ausnahme der Demokratischen Volkspartei bereits einen harten Oppositionskurs angekündigt.
Mit dem christdemokratischen Zentrum aber kann Soares rechnen.
Das zeigte sich auch beim Parteitag der Christdemokraten, der gestern Abend in Lissabon eröffnet worden ist.
Wolf Gross berichtet.
Das christdemokratische Zentrum CDS will, das zeigt sich bei dem gestern Abend in Lissabon eröffneten Parteitag, direkt zum Durchbruch an die Machtstaaten, also vom gegenwärtig dritten Platz nach den Sozialisten und der liberalen PPD, auf den hier es eben an die Führung gelang.
Das mag recht kühn klingen, aber viel spricht tatsächlich für ein weiteres, schnelles Vorankommen des christdemokratischen Zentrums hier.
Begonnen hatte der Aufstieg gleich nach der Gründung 1974-75 dank der Verfolgung durch die damals tonangebende Extremlinke, die so etwas wie Achtung und erster Erfolg und dann auch nur 8% der Stimmen bei den Wahlen zur verfassungsgebenden Versammlung 1975 einbrachten.
Im letzten April bei den Parlamentswahlen profitierte Portugals christdemokratisches Zentrum bereits vom Trend nach rechts, der dem inzwischen zweijährigen, wenig erfolgreichen extrem linken Revolutionsexperimenten gefolgt ist und übrigens weiter anhält.
18 Prozent der Stimmen und eben nun den dritten Platz nach Sozialisten und Liberalen war das Ergebnis.
Der Parteivorsitzende im CDS, der Professor der Rechte Amaral, sitzt weiter auf diesen Trend und er meint, dass sich der Stimmungsumschwung in Portugal zum Nachteil der Linken noch verstärken werde.
Schon die Tatsache, dass die führenden portugiesischen Sozialisten bei dem Parlamentswahlen im April nicht das eigentliche Ziel, die absolute Mehrheit, erreicht haben, zeige die Richtung an.
Nachdem der sozialistische Generalsekretär Mariusz Warosz nun auch noch jegliches Regierungsbündnis mit anderen Parteien ausgeschlagen und auf einer Alleinregierung, also einer Minderheitsregierung, bestanden habe, werde Portugals Linke weiter geschwächt werden.
Denn jetzt seien es eben auch die Sozialisten alleine, die die Verantwortung für die ohnehin in Portugal nun unerlässlichen, einschneidenden und eben unpopulären Spar- und Einschränkungsmaßnahmen treffe.
Die portugiesischen Christdemokraten im Zentrum CDS rechnen mit einem starken Verschleiß der Sozialisten und entsprechendem Prestigeverlust der Linken überhaupt.
Und sie sagen, falls es gar zu einem Scheitern des Minderheitskabinetts zwarisch komme, und das schließen sie keinesfalls aus, werde diese Entwicklung nur noch beschleunigt.
Die liberale PPD befinde sich da im Sog der Sozialisten und werde mitgetroffen, meinen die Christdemokraten.
Nun feststeht,
Das politische Pendel wandert in Portugal seit dem fehlgeschlagenen extremen linken Putschversuch vom letzten November unaufhörlich zurück nach rechts.
Und zweifellos ist das bisher den Christdemokraten zugute gekommen.
Auch die Erwartung, dass die Sozialisten und überhaupt die Linke jetzt wegen des schwierigen Experiments einer Minderheitsregierung geschwächt würden, hat viel für sich.
Ganz gewiss kommt es den portugiesischen Christdemokraten heute auch zugute, dass sie sich ganz klar abgegrenzt und deutlich erklärt haben, dass sie keinen Sozialismus für Portugal wollen.
Ob das reicht, um den Sprung an den ersten Platz zu schaffen mit der Zeit, also die Linke abzulösen, bleibt freilich offen.
Dagegen spricht, dass die Christdemokraten gegenwärtig von rechts, von einer außerparlamentarischen rechten mit extremen rechten Gruppierung
mit dem Ex-General Kaulzer überholt wird und einerseits nun in Konkurrenzbruch gerät, andererseits Gefahr läuft, verdächtigt zu werden, dass sie mit nicht-demokratischen faschistoiden Gruppen verbunden ist.
Prompt haben sich die Christdemokraten vom General Kaulzer und seiner Bewegung distanziert.
Ob die Wähler diese Distanzierung mitmachen, ist freilich noch längst nicht entschieden.
Soweit Wolf Gross, zwei Minuten nach dreiviertel eins, Kulturberichte im Mittagschanal.
Mit einem Festakt in der Felsenreitschule wird morgen Vormittag der österreichische Bundespräsident Dr. Kirchschläger die Salzburger Festspiele 1976 eröffnen.
Neben Ansprachen von Unterrichtsminister Sinowaz und Landeshauptmann Lechner wird der in den Vereinigten Staaten lebende österreichische Germanist Heinz Pollitzer die eigentliche Festrede halten.
Thema Musik erlöste Dämonie.
Mit dem Programm der heurigen Festspiele befasst sich aber folgender Beitrag von Volkmar Paschalk.
Den Vorwurf, 1976 sei in Salzburg als Sparfestival programmiert, wies Festspielpräsident Josef Kaut in einer Salzburger Zeitung zurück, indem er die große Anzahl interessanter Konzerte und prominenter Dirigenten- und Solistennamen ins Treffen führte.
Im Gegensatz zum nächsten Jahr, für das die Uraufführung von Rolf Hochhuths Hemmingway-Stück, Karajan Salome und Böhms Don Giovanni-Produktion sowie das geistliche Oratorium Il Sant'Alessio in der Felsenreitschule vorgesehen sind, wird es heuer nur eine neue Opernproduktion und eine wichtige Schauspielpremiere geben.
Mozart's Oper La Clemenza di Tito wurde erst einmal, nämlich 1949, bei den Salzburger Festspielen gezeigt.
Im Zuge der allgemeinen Wiederentdeckung dieser Operaserie, wobei die Produktion der Wiener Festwochen im Theater an der Wien einen ruhmreichen Platz einnimmt,
kommt natürlich auch einer Salzburger Aufführung erhebliche Bedeutung zu.
Zumal sie in der Felsenreitschule stattfindet, James Levine, das Dirigentenwunder der Metropolitan Opera als musikalischen Leiter und den Mozart-Spezialisten Jean-Pierre Ponel als Ausstatter und Regisseur hat.
Großen Interesses ist auch die Premiere von Nestroy's Posse der Talisman im Salzburger Landestheater sicher.
Otto Schenk inszeniert und spielt auch den Blutzerkern, Helmut Lohner den Titus Feuerfuchs, Christine Ostermeier die Salome Bockerl.
Kurt Jürgens wird sein schon in Berlin erprobtes One-Man-Stück über den amerikanischen Strafverteidiger Clarence Darrow.
sowie auch heuer wieder den Jedermann spielen, mit dem diesmal die Festspiele vermutlich kaum am Domplatz, sondern im großen Festspielhaus eröffnet werden dürften.
Wiederholt wird die erfolgreiche Johannes Schaaf Inszenierung Leons und Lena aus dem Vorjahr, desgleichen der luxuriös besetzte Don Carlos, ebenfalls von 1975, die exemplarischen Aufführungen von Figaro und Così fan tutte, die seit 1972 am Repertoire stehen und schließlich Mozarts Idomeneo, der nur 1973 auf dem Programm stand und nun mit szenischen Retuschen und mit Giulia Varady als neuer Elektra wieder aufgenommen wird.
Neue szenische Details und einige Umbesetzungen werden natürlich auch die anderen Opernreprises wieder attraktiv machen.
Karajan und Böhm, die Superstars der Salzburger Festspiele, werden nicht nur je zwei Opernproduktionen, sondern auch vier beziehungsweise drei der insgesamt 17 Orchesterkonzerte bestreiten,
bei denen achtmal die Wiener Philharmoniker, fünfmal die Staatskapelle Dresden, zweimal die Berliner Philharmoniker und zweimal das ORF Symphonieorchester, letzteres ausschließlich mit Musik des 20.
Jahrhunderts spielen werden.
Die beliebten Mozart-Martinänen, Liederabende der weltbesten Liedsänger, Solisten, Kammermusik und Kirchenkonzerte sorgen für zusätzliche Attraktionen,
des bis zum 30.
August andauernden Festivals.
Daneben gibt es wichtige Randveranstaltungen, die Szene der Jugend mit Lesungen, Filmen, Jazz-Konzerten und einer Cocteau-Dramatisierung, das Fest in Hellbrunn mit Monteverdi's Orfeo im Mittelpunkt und das Straßentheater, das heute Nachmittag, so es der Wettergott zulässt, mit Oedon von Horváth's Himmelwärts für den inoffiziellen Auftakt sorgen wird.
Dazu Regisseur Oskar Fritschuh,
Es ist eigentlich, wie soll ich sagen, ironisiert ein Mysterienspiel.
Also ein Pendant zu jedermann mit Himmel, Hölle, Erde, Teufel.
St.
Petrus und dazwischen die Welt, wo die Menschen ihre Seele verkaufen.
Es ist ein sehr simples Stück in der Art alter Volksstücke gearbeitet.
Und das macht eigentlich sein Leid.
Es ist wenig bekannt.
Vor Jahren schon hat mich Hans Weigl auf dieses Stück aufmerksam gemacht und hat mir gesagt, das müsste ich mal machen.
Ich finde es im Straßentheater richtig, weil es der Typ des simplen Stücks ist.
Längst integrierter Bestandteil sind auch die jährlichen Ausstellungen in der Max-Reinhardt-Gedenk- und Forschungsstätte auf Schloss Arnberg geworden.
Für heuer wurde die Dokumentation Max Reinhardt in Europa und Amerika vorbereitet.
Dazu Professor Heinz Kindermann.
Anlässlich der 200-Jahr-Feier der Vereinigten Staaten wurde dieses Thema gewählt, um vergleichend zu zeigen, wie Reinhard oft dieselben Stücke in Europa ganz anders inszeniert hat, als er sie in Amerika inszenieren musste.
um der dortigen Mentalität entgegenzukommen und sich mit der gleichen Sache doch auf andere Weise verständlich zu machen.
Gleichzeitig
bedeutet diese Ausstellung eine Zäsur für die Max-Reinhard-Forschungs- und Gedenkstätte, denn es handelt sich um das zehnjährige Jubiläum dieser in dessen weltweit bekannt gewordenen Institution, in der während des Jahres Forscher und Studierende aus vielen Ländern ein- und ausgehen.
Der ORF wird in seinem ersten Programm morgen um 20 Uhr eine Zusammenfassung des Eröffnungsfestaktes bringen und ab 20.30 Uhr das erste Orchesterkonzert übertragen, bei dem die Wiener Philharmoniker und der Herbert von Karajan Werke von Bach und Bruckner spielen werden.
Anschließend hören Sie die ersten Festspielberichte aus Salzburg.
Morgen also Eröffnung der Salzburger Festspiele.
Gestern Abend aber schon ist das hundertjährige Bestehen der Festspiele in Bayreuth mit einem Festakt gefeiert worden.
Im Mittelpunkt dieser Jubiläumsfestspiele steht die Neuinszenierung der Ring-Tetralogie des Franzosen Petrus Chéreau, deren erster Teil Rheingold heute Abend Premiere hat.
Heute Vormittag wurde im Markgräflichen Opernhaus eine Ausstellung »Ring heute« eröffnet, die dem Besucher der Bayreuther Festspiele eine Vergleichsmöglichkeit der bisherigen und ja verschiedenen Ring-Inszenierungen bietet.
Aus Bayreuth berichtet Klaus-Henning Bachmann.
Das Jahrhundertereignis in Bayreuth hat begonnen.
Ein Kunstereignis ersten Ranges.
Einmalig, unwiederholbar.
Aber auch eine Befragung der Kunst auf ihr Verhältnis zur Gesellschaft, zur Demokratie, zum Staat hin.
So viel steht heute noch vor der ersten Premiere des Rheingold als Auftakt der Ring-Tetralogie schon fest.
Es wird eine Feier der Paradoxien werden.
Das kann wohl in unserem Jahrzehnt mit seinen Spannungen, Widersprüchen, Bedrohungen und politischen Veränderungen nicht anders sein.
Und auch das schon vorweg, eben diese Paradoxien, diese inwändigen, spannungsvollen Gegensätze, bezogen auf das Werk Richard Wagners und auf die Wirkungsgeschichte dieses Werkes, sie sind kein schlechtes Zeichen für seine Aktualität und sein Überdauern.
Der deutsche Bundespräsident Walter Scheel setzte im Rahmen des Festaktes ein wichtiges Signal.
Er stellte die Wagner-Rezeption in den Gesamtzusammenhang der deutschen Geschichte.
Scheel wörtlich, bei Wagner traf ein irrationaler Anspruch auf eine irrationale Bereitschaft, diesen Anspruch anzuerkennen.
Dieses Moment des Irrationalen verbinde ihn mit der deutschen Politik.
Scheel zeichnete die seit der Reichsgründung im Jahre 1871 beobachtbare Tendenz nach, bedeutende Männer der Geschichte eben aus dem Umfeld der Geschichte herauszunehmen und zu mythisieren.
Ein Beispiel, die Person des Kaisers, Wilhelm II., galt als Sakrosankt, der Kritik enthoben.
Ähnlich wurde in der Geschichte der Wagner-Rezeption Kritik etwa am dritten Akt des Parsival zum Sakrilik.
Die Politik des Deutschen Reiches habe immer mehr irrationale Züge angenommen.
Von hier aus beleuchtete Scheel den verhängnisvollen Weg zu Adolf Hitler, ging auf die Ursachen der Wagner-Begeisterung Hitlers ein, auf den nach der Veröffentlichung des ersten Bandes der Tagebücher Cosima Wagners nicht mehr strittigen Antisemitismus Wagners.
Wird Bayreuth in diesem Jahre die längst fällige Auseinandersetzung mit sich selbst leisten, Zweifel dürfen wohl angemeldet werden.
Die Möglichkeiten der Festspiele zur Selbstkritik sind, ähnlich wie in Salzburg, aber aus anderer Ursache beschränkt.
Gesellschaftlicher Nimbus und kulturelle Repräsentation stehen der ursprünglichen idealistisch-utopischen Festspielidee nicht erst heute im Wege.
Der bayerische Ministerpräsident Alfons Goppel stimmte im Festakt ein gänzlich unreflektiertes, hohes Lied zum Lobe bayerischen Mäzenatentums an.
Bayreuths Oberbürgermeister Hans Walter Wild zog sich zitatenreich auf die Beziehungen zwischen Wagner und Bayreuth in konventioneller Auslegung zurück.
Festspielchef Wolfgang Wagner zog es nach so viel Wortreichtum vor, seine Rede nicht zu halten, in der sich der wichtige Hinweis auf die Werkstatt Bayreuth findet, die nach dem Konzept der Rede mit Bertolt Brecht so zu umschreiben wäre, dass es manchmal notwendig sei, die Tradition mit unheiligen Mitteln weiterzuführen.
Davon fand sich in Wolfgang Wagners Inszenierung der Festwiese des Finales der Meistersinger von Nürnberg nun freilich nichts.
Doch vom Musikalischen her habe ich selten einen derart gedämpften, gegen das Pathos des Werkes gerichteten, wie durch einen Schleier gesehenen Meistersingerschluss gehört, wie diesmal unter Karl Böhm.
Das falsche Preislied, nicht das des Stolzing, sondern das des Sixtus Beckmesser, hervorragend von Klaus Hirte gesungen, wirkte gar nicht komisch, sondern gewann im Sinne Ernst Blochs, moderne, surrealistische, den Zwiespalt des Werkes ausdrückende Züge.
Gedämpfte Stimmung auch anschließend im Freien, wo Tische und Bänke aufgestellt waren, Bier und Würstel konsumiert wurden, flotte Blasmusik ertönte.
Die festwiesen Idee, die Feier des zu sich selbst gekommenen Bürgervolkes, scheiterte in der Realität, weil dieses Volk sich schon längst wieder entfremdet ist.
Zweieinhalb Minuten vor 13 Uhr.
Wir schließen das Journal mit Kurzmeldungen.
Bundesrepublik Deutschland.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Döpfner, ist heute früh im Alter von 63 Jahren in München überraschend gestorben.
Kardinal Döpfner erlag einem Herzinfarkt.
Der deutsche Bundeskanzler Schmidt hebt in einem von der Hamburger Morgenpost veröffentlichten Interview zu seinen umstrittenen Italien-Äußerungen neuerlich hervor, die Bundesrepublik habe keinesfalls die Absicht, kommunistische Parteien dafür zu belohnen, dass sie die freiheitliche Ordnung gefährden.
Italien.
Nach den Sozialdemokraten haben nun auch die Republikaner ihre Absicht angekündigt, sich bei der Abstimmung im Parlament in Rom über die von einem Kabinett Andriotti gestellte Vertrauensfrage der Stimme zu enthalten.
Damit schwinden die Aussichten der christlichen Demokraten, ein Mehrheitskabinett zu bilden.
Griechenland.
Nach dem Auslaufen eines türkischen Forschungsschiffes ist
In die zwischen der Türkei und Griechenland wegen vermuteter Erdölvorkommen und strittenen Gewässer der Ägäis haben griechische Kriegsschiffe Kurs auf Inseln in der nördlichen Ägäis genommen.
In Trakien, an der Grenze der Türkei, wurden die griechischen Truppen verstärkt.
Libanon Nach den schweren Kämpfen der vergangenen Wochen haben die Bürgerkriegsparteien einen neuen Waffenstillstand ausgehandelt, der morgen früh in Kraft treten soll.
Nach bisher nicht bestätigten Informationen will man in Beirut zwei Pufferzonen für die arabische Friedensstreitmacht einrichten.
Die erste im Bereich des Nationalmuseums, eine zweite im Geschäftsviertel.
Die arabische Friedenstruppe soll ihre Positionen binnen 48 Stunden nach Eintritt der Waffenruhe beziehen.
Spanien.
Der Außenpolitische Ausschuss des Madrider Ständeparlaments, der Cortés, hat dem neuen spanisch-amerikanischen Stützpunkt der Abkommen einmütig zugestimmt, eine von den Vereinigten Staaten eingefügte Zusatzklausel aber abgelehnt.
In dieser Klausel heißt es, die USA hofften, dass Spanien unter König Juan Carlos eine Demokratie werde.