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Marker setzen in: Mittagsjournal 1976.08.05
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Mittagsjournal.
Guten Tag meine Damen und Herren, 12 Uhr war es soeben, Redakteur am Mikrofon ist Herbert der Provolny.
Die Schlagzeilen für unser Programm bis 13 Uhr.
Experten gudachten über geplante Provisorien nach dem Einsturz der Reichsbrücke.
Politische und technische Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Brückeneinsturz und die Inlandspresseschau beschäftigt sich heute ebenfalls mit dem Einsturz der Wiener Reichsbrücke.
OPEC-Finanzministerkonferenz in Wien unter den größten Sicherheitsvorkehrungen begonnen.
Aus dem Ausland.
Parlamentsdebatte über das italienische Regierungsprogramm.
Französische Afrika-Politik im Zusammenhang mit der Reise des französischen Staatspräsidenten Giscard d'Estaing.
Und Deutsche Demokratische Republik liberalisiert Fernsehempfang aus dem Westen.
Im Kulturteil des Journals können Sie zwei Beiträge hören.
Und zwar einen Beitrag zur Reprise von Leóns und Lena bei den Salzburger Festspielen und ein Interview mit Milan Horvat, dem Leiter der Festspiele in Dubrovnik.
Soweit also die Übersicht über das Programm, das wie immer mit Nachrichten begonnen wird.
Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Raimund Heller, Sprecher Herbert Queste.
Österreich.
Der auf den Resten der Wiener Reichsbrücke in der Donau stehende Gelenks-Autobus soll heute mit einem Schwimmkran geborgen werden.
Die Schwierigkeit der Bergung besteht vor allem darin, dass es nicht möglich ist, den Bus an der Gelenkstelle zu trennen und dann die beiden Fahrzeugteile einzeln zu heben.
Daher musste von den Wiener Verkehrsbetrieben ein Spezialgehänge angefertigt werden, um das Fahrzeug heben zu können.
Auf politischer und technischer Seite sind heute mehrere Vorentscheidungen zu erwarten.
Experten des Wiener Rathauses und des Bautenministeriums werden darüber beraten, in welcher Weise die geplanten provisorischen Brücken über die Donau gebaut werden.
Auch der Wiener Stadtsenat wird sich in einer Sitzung mit diesem Komplex befassen.
Schließlich wird auch noch der Wiener Ausschuss der SPÖ über politische Konsequenzen nach dem Einsturz der Reichsbrücke debattieren.
Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen hat vor zwei Stunden im Konferenzzentrum der Wiener Hofburg eine Sitzung der OPEC-Finanzminister begonnen.
Vertreter sind die 13 Mitgliedsländer der Organisation Erdöl exportierender Staaten.
Beratungsthema ist die Vergabe von 800 Millionen Dollar aus dem OPEC-Unterstützungsfonds für die ärmsten Länder der Dritten Welt.
Der Schweizer Hof der Hofburg, von dem aus die Tagungsteilnehmer den Konferenzort erreichen, ist von schwerbewaffneten Polizisten mit Stahlhelmen und Maschinenpistolen bewacht.
Die Finanzminister kamen in einer Autokolonne an, in der Fahrzeuge mit Kriminalbeamten und mehrere Mannschaftswagen mit Bereitschaftspolizei mit fuhren.
Die Polizeibeamten hatten die Maschinenpistolen im Anschlag.
Angesichts des Terrorüberfalles im Dezember vergangenen Jahres auf das OPEC-Hauptquartier in Wien haben sich die Sicherheitsbehörden für diese rigorosen Maßnahmen entschieden.
Trotz eines Rückgangs von 3,4 Prozent hat der österreichische Osthandel in den ersten sechs Monaten dieses Jahres besser abgeschnitten, als befürchtet worden war.
Die österreichische Exportwirtschaft führt diesen Rückgang auf die erst im zweiten Halbjahr wirksamen neuen Fünfjahrespläne und auf die zunehmende Devisenknappheit im Ostblock zurück.
Außerdem war der Osthandel in den Jahren 1974 und 1975 überproportional gewachsen.
Die Ausfuhren in die Staatshandelsländer zeigen jedoch eine sehr unterschiedliche Entwicklung.
Konnten im Handel mit Polen und der Sowjetunion auch im ersten Halbjahr 1976 Zunahmen verzeichnet werden, gingen die Exporte in die Deutsche Demokratische Republik um mehr als 28 Prozent zurück.
Auch die Ausfuhren nach Rumänien und Bulgarien nahmen stark ab.
Mit Jugendarbeitslosigkeit in größerem Ausmaß müsse auch in absehbarer Zeit nicht gerechnet werden, betonte heute Sozialminister Häuser.
Dennoch habe die Arbeitsmarktverwaltung ihre Vorbereitungen für die Unterbringung der nächsten Berufsjahrgänge getroffen.
Nach einer Aussendung der Industriellenvereinigung dürfte die durch die Urlaubsverlängerung bewirkte Arbeitszeitverkürzung nicht zu einer Vermehrung von Arbeitsplätzen führen.
Fast 70 Prozent der Unternehmen werden auf die Verlängerung des Urlaubs mit verstärkten Rationalisierungsmaßnahmen reagieren.
Spanien
Wenige Stunden nach Inkrafttreten des Amnestierlasses von König Juan Carlos hat die Generaldirektion für Haftanstalten im Justizministerium in Madrid verschiedenen Gefängnissen Freilassungsanweisungen für 25 politische Häftlinge erteilt.
Aus dem Madrider Carabanchel-Gefängnis wurden noch gestern Abend neun Gefangene auf freien Fuß gesetzt.
Unter ihnen befinden sich drei prominente Kommunisten, die im vergangenen Jahr wegen illegaler politischer Betätigung und Propaganda verurteilt worden waren.
Ausgeschlossen von der Amnestie sind Häftlinge, die sich an Terrorakten beteiligt haben.
Demnach wird vor allem der Großteil der inhaftierten Mitglieder der verbotenen baskischen Separatistenbewegung ETA in den Gefängnissen bleiben.
USA Der Auswärtige Ausschuss des Repräsentantenhauses hat in Washington der Bereitstellung von Militärkrediten an Spanien in Gesamthöhe von 1,2 Milliarden Dollar zugestimmt.
Die Rüstungshilfe ist Bestandteil des im Jänner unterzeichneten Vertrages über Freundschaft und Zusammenarbeit, der den Vereinigten Staaten für weitere fünf Jahre die Nutzungsrechte für den Marinerstützpunkt Rota am Mittelmeer und drei Luftwaffenbasen einräumt.
Großbritannien.
Premierminister Callaghan hat heute den amerikanischen Außenminister Kissinger zu einem Gespräch empfangen, in dessen Mittelpunkt die Situation im südlichen Afrika stand.
Kissinger reist heute nach Teheran weiter, wo er mit Shahreza Pahlavi über die Militärbeziehungen zwischen den USA und dem Iran, Probleme der Erdölwirtschaft und die Nahostfrage erörtern wird.
Anschließend besucht der amerikanische Außenminister Afghanistan und Pakistan.
Für seine Rückreise in die Vereinigten Staaten sind Aufenthalte in Paris und in Den Haag vorgesehen.
Libanon.
Der von allen Bürgerkriegsparteien gebilligte 54.
Waffenstillstand, der heute früh in Kraft getreten ist, wird im Wesentlichen eingehalten.
An den Fronten Beiruts kommt es nur noch zu vereinzelten Gefechten.
Die Vereinbarung über die Feuerpause sieht vor, dass die Friedenstruppe der Arabischen Liga innerhalb von zwei Tagen zwischen dem muslimischen und dem christlichen Sektor der libanesischen Hauptstadt eine Pufferzone errichtet.
Das Internationale Rote Kreuz hat inzwischen alle weiteren Versuche verschoben, aus dem umkämpften Palästinenser-Lager Tel Sattar weitere Verletzte zu evakuieren.
Gestern wurden 243 Personen geborgen.
Sudan.
Im Zusammenhang mit dem jüngsten Putschversuch gegen Präsident Numeri sind heute weitere 17 Personen hingerichtet worden.
Unter ihnen befindet sich auch der ehemalige Brigadegeneral Mohamed Nour Said, der als militärischer Führer des Staatsstreiches gilt.
Bereits gestern sind 81 Verurteilte exekutiert worden.
Insgesamt waren wegen des Putsches 338 Menschen vor Gericht gestellt worden.
210 Urteile stehen noch aus.
40 Personen warten noch auf den Prozess.
Argentinien.
Wegen angeblich linksgerichteter Infiltration sind 19 Universitätsprofessoren verhaftet worden.
Wegen ähnlicher Beschuldigungen werden weitere 31 Personen, unter ihnen ebenfalls mehrere Professoren und Studenten, gesucht.
Unter der früheren Regierung von Staatspräsident Perón waren die Universitäten mehrmals Schauplätze von Unruhen.
Bei Zusammenstößen mit argentinischen Sicherheitskräften sind gestern im Vororten von Buenos Aires fünf Menschen ums Leben gekommen.
Wie die Polizei mitteilte, überraschte eine Militärstreife einen Mann und eine Frau beim Verladen von Waffen und Sprengstoff auf einen Lastwagen.
Bei einem Feuergefecht wurden die beiden Personen erschossen.
Seit Beginn des Monats sind bei verschiedenen Zwischenfällen etwa 20 Angehörige der linksperonistischen Untergrundorganisation Montoneros getötet worden.
Korea.
Zum ersten Mal seit zwei Jahren ist es an der Waffenstillstandslinie zwischen den beiden koreanischen Staaten wieder zu einem größeren Feuergefecht zwischen Nord- und Südkoreanischer Artillerie gekommen.
Wie der amerikanische UNOffizier Admiral Frodden heute vor einer Waffenstillstandskommission in Panmunjom erklärte, hätten die nordkoreanischen Streitkräfte am Vormittag mit Granatwerfern und Maschinengewehren einen Fuhrposten im Südsektor der entmilitarisierten Zone zehn Minuten lang unter Feuer genommen.
Die südkoreanischen Truppen hätten dann in Notwehr zurückgeschossen.
Ein von den Unoffizieren unterbreiteter Vorschlag über eine gemeinsame Untersuchung des Zwischenfalles wurde vom Vertreter Nordkoreas abgelehnt.
Jugoslawien
In einer Braunkohlengrube in Bresa, 40 Kilometer nördlich von Sarajevo, hat sich in der vergangenen Nacht eine Gasexplosion ereignet, durch die vermutlich mindestens neun Bergarbeiter ums Leben gekommen sind.
Zwei Arbeiter wurden verletzt.
Zur Zeit der Explosion, die sich in 200 Meter Tiefe ereignete, befanden sich insgesamt 18 Arbeiter in der Grube.
Das Schicksal der anderen verschütteten Bergleute ist noch ungewiss.
Bundesrepublik Deutschland.
Die akute Lebensgefahr für den 27-jährigen österreichischen Automobilweltmeister Niki Lauder scheint gebannt.
Wie heute aus einem Bulletin der Intensivstation des Krankenhauses in Mannheim hervorgeht, haben sich Atem- und Herzkreislauf Lauders, die am Sonntag bei einem Unfall während des großen Preises von Deutschland auf dem Nürburgring schwer verletzt worden war, weitgehend gebessert.
Österreich.
Die Siedlungstendenz der Stadtbevölkerung nimmt in einem noch vor wenigen Jahren ungeahntem Ausmaß zu.
Wie eine soeben erschienene Studie über Zersiedlung zu entnehmen ist, dürfte es in Österreich bis zum Jahr 2000 mehr als 500.000 Zweitwohnungen und Siedlungshäuser geben, die heute noch intakte und als Erholungsräume dienende Landschaften großteils zerstören werden.
Derzeit gibt es in Österreich etwa 230.000 bis 250.000 Zweitwohnungen.
Aus diesem Grund fordern die Autoren der Studie, Universitätsprofessor Bach und Diplomingenieur Jeschke vom österreichischen Institut für Agrarsoziologie und Agrarrecht in Linz, rasche Notstandsmaßnahmen gegen die Zersiedlung.
Das waren die Meldungen.
Und nun zum Wetter.
Die Wetterlage.
Vom ostatlantischen Hoch reicht ein Ausläufer bis Mitteleuropa.
Er verstärkt sich noch etwas und bringt in Österreich eine leichte Wetterbesserung.
Wegen der anhaltenden nordwestlichen Höhenströmung kann aber eine durchgreifende Wetterberuhigung nicht eintreten.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Veränderliche, meist starke und zum Teil quellende Bewölkung.
Häufig noch Regen oder Regenschauer, örtlich auch Gewitter.
Mäßiger in Schauern lebhaft auffrischender West- bis Nordwestwind.
Nachmittagstemperaturen 15 bis 22 Grad.
Tiefsttemperaturen der kommenden Nacht 6 bis 13 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Freitag.
Wechselnd bewölkt mit Aufheiterungen.
An der Alpen-Nordseite im Durchschnitt stärker bewölkt und örtlich Regen oder Regenschauer.
In freien Lagen lebhafter Wind aus West bis Nordwest.
Tageshöchsttemperaturen 17 bis 24 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 17°, Nordwestwind 10 km pro Stunde.
Eisenstadt wolkig, 18°, Nordwest 10.
Linz stark bewölkt, 17°, Nordwest 20.
Salzburg stark bewölkt, 15°, Südwestwind 25 km pro Stunde.
Innsbruck stark bewölkt, 13°, Ost 5.
Bregenz wolkig, 18°, Nordwest 3.
Graz wolkig, 15 Grad Windstille und Klagenfurt heiter, 16 Grad Südostwind, 5 Kilometer pro Stunde.
Mittlerweile ist es 12 Uhr und 12 Minuten geworden und wir beginnen unsere Berichterstattung im Inland.
Vier Tage nach dem Einsturz der Wiener Reichsbrücke steht dieses Ereignis für Österreich nach wie vor im Mittelpunkt des Interesses.
Mit der eingestürzten Brücke beschäftigen sich heute eine Reihe von Besprechungen, einerseits der Experten, andererseits der politischen Gremien.
Einen Überblick über die Beratungen und welche Ergebnisse zu erwarten sein könnten, gibt nun Erich Aichinger.
Bürgermeister und Vorsitzender der Landesparteiorganisation der SPÖ Wien, Leopold Graz, gestern noch zu einem Vier-Augen-Gespräch bei Bundeskanzler und Bundesparteivorsitzenden Bruno Kreisky im bayerischen Bad Reichenhall, wird heute Nachmittag kaum zur Ruhe kommen.
In wenigen Minuten nimmt er an der Sitzung des Wiener Stadtsenates im Rathaus teil und wird dort einen ersten Bericht geben, welche Behelfsbrücke, welches Brückensystem, generell welche neuen Projekte die Experten der Baudirektion und des Bautenministeriums vorschlagen.
Diesem Themenkomplex ist auch eine anschließend für 14 Uhr im Bautenministerium angesetzte Aussprache mit Minister Moser gewidmet.
Vom Regierungsgebäude auf der Wiener Ringstraße geht es dann prompt zurück ins Rathaus, wo um 15 Uhr die Sitzung des Wiener Ausschusses der SPÖ beginnt.
Eine Sitzung, von der man mit Sicherheit annehmen darf, dass die politischen Konsequenzen aus dem Brückeneinsturz zur Sprache kommen werden.
Überlegt man, welcher Art diese Konsequenzen sein könnten, dann muss man versuchen, Fakten der letzten Tage wie Mosaiksteinchen zu einem Bild zusammenzufügen.
So wurde allgemein registriert, dass bereits am Dienstag das steirische SPÖ-Organ Neue Zeit den Rücktritt des Wiener Planungsstadtrates Hoffmann verlangt hat.
Die Kronenzeitung bringt übrigens heute eine Karikatur.
Ein überfüllter südlicher Strand ist hier zu sehen.
Für alle gibt es nur ein Thema, von dem sie reden, nämlich den Brückeneinsturz.
Nur im Vordergrund sitzt geruhsam ein Mann im Liegestuhl, darunter steht, sein Name ist Hoffmann, er weiß von nichts.
Das ÖVP-Organ Neues Volksblatt bringt heute auf Seite 1 ein Foto des Planungsstadtrates mit der Überschrift, der meistgesuchte Österreicher und der Unterschrift,
zum Buhmann der Wiener und der Österreicher hochstilisiert und in Wien sieht man mehr und mehr den idealen Sündenbock in ihm.
Soweit das ÖVP-Organ Volksblatt.
Ein Anruf heute Vormittag im Wiener Rathaus ergab, dass es nach wie vor nicht gelungen ist, Kontakt mit dem im Süden auf Urlaub befindlichen Stadtrat aufzunehmen.
Zur Vervollständigung des Bildes gehört eine Aussage, die der Wiener Bürgermeister Graz gestern vor seinem im Ergebnis nicht bekannten Gespräch mit Bundeskanzler Kreisky machte.
Graz, ich möchte, was Einzelpersonen anlangt, vor meinem Bericht an den Wiener Ausschuss und wahrscheinlich sogar vor dem Abschlussbericht der Kommission, die die Unglücksursachen untersucht,
Nicht sagen.
Zweite Gratzausserung, er sage ebenso wie der Bundeskanzler, dass das hierarchische Prinzip seinen Sinn haben müsse.
Stoff für eine Zeitungsspekulation, dass der Bürgermeister seinen Rücktritt anbiete, ohne dass dieser von der Wiener SPÖ angenommen würde.
Ein Dementi des Rathauses zu dieser Version existiert bereits.
Was tatsächlich bei der heutigen Sitzung des Wiener Ausschusses der SPÖ zur Sprache gekommen ist, das wird man am frühen Abend erfahren.
Für 18 Uhr hat Leopold Graz die Massenmedien zu einer Pressekonferenz ins Wiener Rathaus geladen.
Das erste fundierte Expertengutachten
Was nun auslösendes Moment für den Brückeneinsturz war, ist heute noch nicht zu erwarten.
Doch gibt es Hinweise, dass vielleicht schon morgen eine Veröffentlichung erster Untersuchungsergebnisse bevorsteht.
Sicher Basis für neue Diskussionen in der Öffentlichkeit, aber auch für die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft.
Soweit also Erich Eichinger.
Wie bereits angedeutet, haben auf Beamtenebene am Vormittag Besprechungen stattgefunden, welche technischen Maßnahmen nun bei der eingestürzten Wiener Reichsbrücke folgen sollten.
Mit Stadtrat Nekula, der derzeit für den auf Urlaub befindlichen Stadtrat Hoffmann das Planungsresort verwaltet, sprach Kurt Wotawa vom Landesstudio Wien.
Herr Stadtrat Nekula, welches Ergebnis haben die bisherigen Besprechungen gebracht?
Es kann nur ein Zwischenergebnis sein, weil um 14 Uhr eine Besprechung zwischen Herrn Bautmister, Herrn Bürgermeister und Vertretern des Bundes und des Landes Wien stattfinden über die endgültige Festlegung der neuen Brücken, die über die Donau geschlagen werden.
Die Vorbereitungen sind soweit gediehen.
In drei Tagen haben die Techniker, Zivilingenieure Projekte erarbeitet.
Das ist anerkennenswert, sodass wir innerhalb kürzester Zeit
diese zwei Brücken zur Verfügung haben, wobei die Varianten vorliegen.
Heute die Entscheidung über die definitive Lösung ist.
Ich möchte dazu sagen, wir neigen dazu.
Es gibt zwei Projekte.
Es gibt das deutsche Projekt, weil es mit Brückenteilen aus Deutschland vorgesehen ist.
Daher haben wir den Arbeitstitel deutsches Projekt gewählt.
Und das österreichische Projekt, bei dem die österreichischen Stahlbaufirmen gemeinsam in einer Arche und Baufirmen in einer Arche zusammenarbeiten.
weil dieses Projekt in den Dimensionen mehr den Donauverhältnissen entspricht, neigen wir zu dem Herrn Bundesminister und Herrn Bürgermeister vorzuschlagen, das österreichische Projekt zu wählen.
Was sind die Vorteile des österreichischen Projekts jetzt konkret?
Die Tragkonstruktionen der österreichischen Donaubrücken sind in 80 Meter Abständen situiert.
Dieses österreichische Provisorium würde ebenfalls mit 80 Meter Abständen arbeiten.
Das heißt, wir hätten dann für Umbauarbeiten bei späteren Donaubrücken sofort Reserveteile, die der Größe entsprechen.
wobei aus der Not eine Tugend gemacht worden ist, dass man die Teile dann für alle Donaubrücken verwenden kann.
Daher neigen wir mehr zum österreichischen Provisorium, weil das auch ein Langzeit-Provisorium ist.
Das heißt, diese Teile können wir dann für spätere Renovierungen, Adaptierungen bei Brücken, wo es zu Umleitungen kommen muss, verwenden.
Früher hat es geheißen, dass also die Schifffahrtsrinne in drei Wochen wieder frei sein wird.
Der tägliche Schaden für die Donauwirtschaft beträgt rund eine Million Schilling pro Tag.
Und dann hat man allerdings gehört, dass der Straßenbahnverkehr auch nicht eingleisig in den nächsten zwei Monaten aufgenommen werden kann.
Ist das richtig?
Die Schifffahrtrinne wird dem Zeitplan entsprechend in drei Wochen provisorisch befahrbar sein.
Das heißt, wir werden dort wahrscheinlich nach Aussagen der Experten des Strombeamtes mit einer Schiffsgarnitur, also einschifffahrtmäßig oder eingleisig, um das besser zu sagen, durchkommen.
Das heißt, der Verkehr wird aufgenommen werden, es wird einige Komplikationen geben, aber der Verkehr wird aufgenommen und die Belastungen der Wirtschaft können dadurch beseitigt werden.
Gleichzeitig damit wird aber an der totalen Freimachung des Stromes gearbeitet, sodass wir etwa in sechs Monaten, die wieder die alte Rinne zur Verfügung haben und der Schiffsverkehr dann ungehindert in beiden Richtungen verkehren kann.
In drei Wochen, das ist nach den Aussagen der Techniker und der Strombahnfachleute, die Professorsche Rinne fahrbereit.
Damit ist das also beseitigt.
Und Herr Stadtrat Nekula, wann wird der Straßenbahnverkehr aufgenommen werden können?
Wir haben heute einen Terminplan bekommen,
der von den Varianten abhängt.
Wir werden als erstes einen eingleisigen Betrieb aufnehmen, weil das rasch ist, und etwa zwei bis vier Wochen darauf den zweigleisigen, um die ersten Brückenmaßnahmen ausnützen zu können.
Die Weisung des Herrn Bürgermeisters besteht, so rasch als möglich das voranzutreiben.
Das ist auch Gegenstand des heutigen Gesprächs, welche Maßnahmen getroffen werden, um diese Weisung durchführen zu können.
Es sind dadurch einige Schüttungen notwendig, einige Umleitungen notwendig.
Das soll aber heute besprochen werden, weil es auch dazu verkehrspolitische Maßnahmen bedarf, das Anbinden an diese neue Straßenbahnbrücke und das Herunterbringen.
Man wird Nachmittag, wenn wir uns für die Varianten entschieden haben, einen näheren Terminplan bekannt geben können.
Kurt Wotawa sprach mit Stadtrat Nekula.
Der Einsturz der Reichsbrücke ist auch für die Kommentatoren der heutigen österreichischen Tageszeitungen das wichtigste Ereignis.
Auszüge aus diesen Kommentaren hat Eugen Freund zusammengestellt.
In der Grazer Kleinen Zeitung versucht Fritz Tschocklich die Frage zu klären, wer oder was für den Einsturz der Wiener Reichsbrücke verantwortlich ist.
Im Einzelnen hält der Autor fest.
Es kann nicht darum gehen, den Stadtrat Hofmann jetzt partout zu säubern, um scheinbar zu demonstrieren, wie scharf man jetzt durchgreift, während Poldi Graz recht froh sein dürfte, einen parteiinternen Gegner loszuwerden.
Es geht auch nicht um eine Hatz gegen den Wiener Bürgermeister, gegen den zu agieren übrigens die Wiener ÖVP nicht einmal in der Stunde der Katastrophe verstand.
Schon gar nicht geht es um den Kopf jenes Werkmeisters, dessen ganze Ausrüstung aus einem Fernglas bestand, um die größte Brücke Wiens zu kontrollieren.
Den Kabarettreifenauftrag, dies zu tun, muss er ja von Vorgesetzten erhalten haben.
Und wenn jetzt nicht einmal Protokolle über diese skurrilen Fernglasprüfungen zu finden sind, so muss man fragen.
Und das ist, mit Verlaub, bisher niemandem aufgefallen?
Keinem der vielen tausend Rathausbeamten in Wien, die wie Ameisen die Tintenbrücken bevölkern?
Keinem der politischen Verantwortlichen?
Fragt Fritz Zschocklich in der kleinen Zeitung.
Ähnlich hart ins Gericht wie die kleine Zeitung geht auch Gerold Christian in den Salzburger Nachrichten mit der Wiener SPÖ.
Er schreibt unter anderem
Gegen höhere Gewalten ist man machtlos.
Gegen die Wiener Stadtverwaltung auch.
Kann man Naturkatastrophen durch Warnungen nicht davon abhalten, Menschen in Not und Elend zu stürzen, so ist den Wiener Stadtsozialisten mit Vernunft nicht beizukommen.
Auch von noch so einleuchtenden Argumenten lassen sie sich nicht davon abhalten, das zu machen, was sie wollen, egal, ob es den Wienern nützt oder schadet.
Die SPÖ der Bundeshauptstadt ist stark genug, um sich derartiges Vorgehen leisten zu können, ohne die nächsten Wahlen zu verlieren.
Der Einsturz der Wiener Reichsbrücke und die undurchsichtigen Vorgänge bei der Brückenkontrolle in Wien sind ein neuerliches Beispiel für die maßlose Selbstherrlichkeit der in Wien Regierenden und Verwaltenden.
Soweit die Salzburger Nachrichten.
In den Oberösterreichischen Nachrichten merkt Reinhard Hampel an, dass es in letzter Zeit einige Anzeichen dafür gegeben haben muss, dass die Reichsbrücke einzustürzen drohe.
Im Anschluss daran schreibt Hampel, selbst die Wiener Rathaus-Volkspartei, die in der Stadt nur eine ohnmächtige Opposition stellt, hatte aus irgendwelchen Gründen Bauchkrimmen, sonst hätte sie nicht vor Wochen beantragt, alle Wiener Brücken zu überprüfen.
Es ist ihr jetzt unbenommen, die Lage auch politisch auszunützen.
Wenn aber selbst die Opposition in Sachen Brückenkontrolle aktiv wurde, wie hätte da erst die verantwortliche Stadtregierung der Sozialisten handeln müssen?
Fragen die oberösterreichischen Nachrichten.
Die kommunistische Volksstimme geht der Frage nach, wer im Endeffekt für den Neubau der Reichsbrücke finanziell aufkommen wird müssen.
Hier heißt es.
Wenn Wien durch eine Anleihe oder durch Kredite viele hundert Millionen Schilling ausleihen muss, so zeigt die Erfahrung, dass fast der doppelte Betrag zurückzuzahlen ist.
Von wo?
Nicht aus den Taschen, so wohl gefühlt sie auch sein mögen, der für den Einsturz politisch Verantwortlichen, sondern eben wieder aus den Taschen der Wiener.
Ob Fußgänger, Autofahrer oder Straßenbahnbenutzer.
Das letzte Zitat stammte aus der kommunistischen Volksstimme.
Heute Vormittag sind im Konferenzzentrum in der Wiener Hofburg die Finanzminister der OPEC, der Organisation Erdöl-Exportieren der Länder, zu einer Konferenz zusammengetreten.
Dieses erste Treffen der 13 Mitgliedsländer der OPEC hat nach dem Terroranschlag vom Dezember des Vorjahres für die österreichische Hauptstadt eine besondere Bedeutung.
Denn diese Konferenz kann als sicheres Zeichen dafür angesehen werden, dass der Sitz des Generalsekretariats weiterhin in Wien bleiben wird.
Für Wien als internationale Konferenzstadt hätte der Abzug der OPEC einen starken Imageverlust bedeutet.
Vor allem wäre es dann sehr schwer geworden, neue Vereinigungen für Wien als Tagungsort zu gewinnen.
Die stärkste Konkurrenz in diesem Zusammenhang wäre Genf gewesen, die mit einer Übersiedelung der OPEC weiteres Gewicht gewonnen hätte.
Auch wäre mit der negativen Publizität, durch die Wien als unsichere Stadt deklariert wird, gerade mit den Problemen der Besetzung der zu großen UNO-City eine zusätzliche Schwierigkeit entstanden.
Der neue Konferenzort in Wien wird sich aber wahrscheinlich nicht mehr in der Organisationszentrale der OPEC am Karl-Lueger-Ring befinden.
Aber nun meldet sich von der heutigen Konferenz Herbert Hutter.
Beim Einzug der OPEC-Finanzminister in der Wiener Hofburg gab sich Österreichs Bundeshauptstadt ausgesprochen kriegerisch.
Stahlhelm bewährte Polizisten hielten drohend die Mündungen ihrer Maschinenpistolen von den Geländewagen, die mit quietschenden Reifen den Schweizer Hof der Hofburg durchfuhren.
Zwischen jeder Diplomatenlimousine ein Wagen voll mit Kriminalbeamten, durch Absperrungen und Kontrollen verstörte Touristen.
Soweit das äußere Erscheinungsbild der ersten OPEC-Ministerkonferenz in Wien seit dem Terroranschlag vom Dezember vergangenen Jahres.
Seit heute Vormittag sitzen nun im Redoutensaal der Wiener Hofburg die Finanzminister der Ölländer mit ihren Delegationen zusammen, um eine gemeinsame Entwicklungshilfe der 13 OPEC-Mitglieder zu schaffen.
Konkret geht es um die Verteilung eines Fonds im Umfang von 800 Millionen Dollar, der im Jänner dieses Jahres in Paris beschlossen wurde und aus dem jenen Entwicklungsländern, die über keine Rohstoffreserven verfügen, langfristige und zinsenlose Kredite gewährt werden sollen.
Diese OPEC-Kredite sollen natürlich zu nichts anderem dienen als zur Bezahlung der Ölrechnung.
Insofern unterscheidet sich die Entwicklungshilfe der Ölländer in nichts von der der Industriestaaten, die billige Kredite dafür gewähren, dass Entwicklungsländer Industriegüter kaufen können.
Aber auch allein vom Ausmaß her gesehen muten die 800 Millionen Dollar verhältnismäßig bescheiden an.
Dieser Betrag mit umgerechnet knapp 15 Milliarden Schilling, etwa das Gesamtdefizit der österreichischen Bundesbahnen, ist nicht mehr als 0,8 Prozent der für heuer geschätzten Öleinnahmen der OPEC-Länder.
Man würde den Ölländern aber Unrecht tun, wenn man diesen Anteil an ihren Einnahmen als einzige Art von Zahlungen an Entwicklungsländer anerkennen würde.
Vor zwei Jahren also, unmittelbar nach dem großen Ölpreisschock, hat der Internationale Währungsfonds eigene Kredite für, wie es hieß, am schwersten betroffene Länder geschaffen.
Diese Kredite wurden Oil Facilities genannt, standen aber nicht nur Entwicklungsländern zur Verfügung.
Umgerechnet fast 64 Milliarden Schilling wurden damals beim Internationalen Währungsfonds eingezahlt.
87 Prozent davon zahlten OPEC-Länder.
Hauptkreditnehmer damals aber war nicht ein Entwicklungsland, sondern Italien.
Ein Jahr später waren die Öl-Länder schon weniger freigebig.
Von einem Kreditrahmen im Ausmaß von 60 Milliarden Schilling zahlten die Öl-Länder nur mehr 70 Prozent ein.
In beiden Jahren stand aber Saudi-Arabien an der Spitze der Zahler.
Daneben gibt es aber noch eine Reihe anderer nationale Entwicklungsbanken in den OPEC-Ländern, denen insgesamt mehr als 2 Milliarden Dollar, also rund 40 Milliarden Schilling, zur Verfügung stehen.
Und der nationale Charakter dieser Fonds kommt auch in der Liste der Bezieher der Hilfsgelder zum Ausdruck.
An vorderster Front stehen da Syrien und Ägypten, also die arabischen Führungsmächte im Nahostkonflikt mit Israel.
Auch Jordanien und der Sudan wurden großzügig mit Ölgeldern bedacht.
Es steht außer Zweifel, dass sich Entwicklungshilfe in diesen Fällen auch auf Waffenkäufe bezieht.
Alle diese Länder haben den Islam als Staatsreligion.
Auf nicht-muslimische Länder entfielen nur 10% der gesamten OPEC-Entwicklungshilfe seit 1973.
Die OPEC wird zweifellos ihre Entwicklungshilfe fortsetzen und auch ausbauen.
Die heutige Konferenz ist ein sichtbares Zeichen dafür.
Aber auch der Reichtum der Ölländer ist nicht unbegrenzt.
Algerien und Iran sind bereits auf den westlichen Geldmärkten als Kreditnehmer aufgetreten.
Man hat sich mit ehrgeizigen Entwicklungsprojekten, die noch dazu von heute auf morgen realisiert werden sollen, einfach übernommen.
Die sinkenden Einzahlungen in die Ölkreditkasse des Internationalen Währungsfonds sind für diese Annahme deutlich genug.
Welche Beschlüsse nun die heute und morgen andauernde OPEC-Finanzministerkonferenz fassen wird, aber auch die Konferenzziele und die Tagesordnung sind bis auf die Andeutung, es soll der 800-Millionen-Dollar-Fonds verteilt werden, nicht bekannt.
Soweit also Herbert Hutter, der vom Beginn der OPEC-Konferenz in Wien berichtete.
Es ist jetzt 12.30 Uhr und wir kommen in unserer Berichterstattung ins Ausland.
Sieben Wochen nach den Wahlen in Italien hat gestern mit der Vorstellung des Minderheitenkabinetts Andreotti im Parlament der Ernst für die neue italienische Regierung begonnen.
Die Regierungserklärung, die Ministerpräsident Andreotti zuerst im Senat und dann in der Abgeordnetenkammer vortrug, konzentrierte sich hauptsächlich auf ein wirtschaftspolitisches Reform- und Sparprogramm, das die Strategie der Regierung auf nahe Sicht entwickelt.
Andreotti betonte unter anderem, es gelte die Währungspolitik mit einer Investitionspolitik ohne schädliche Nebenwirkungen in Einklang zu bringen.
Auf diese Weise wolle die Regierung den Inflationsdruck vermindern, die Zahlungsbilanz zum Ausgleich bringen und den Wert der Lira festigen.
Andreotti stellte auch einen Lohnstopp für höhere Gehaltsgruppen im öffentlichen Dienst in Aussicht und kündigte Förderungsmaßnahmen für die bisher stark vernachlässigte italienische Landwirtschaft an.
Soweit also einige Punkte aus dem Regierungsprogramm.
Die Kommunisten haben nach der Erklärung Andreottis beschlossen, sich bei der Vertrauensabstimmung im Parlament der Stimme zu enthalten.
Die KPI wird damit erstmals ein von christlichen Demokraten geführtes Minderheitenkabinett tolerieren.
Heute hat nun die Debatte über die Regierungserklärung im Senat begonnen.
Über den Verlauf informiert sie nun Alfons Dalma.
Die Regierung Adriotti ist seit gestern Nacht gesichert.
Die kommunistische Partei hat nicht das Ende der Debatte im Senat und in der Kammer abgewartet, um ihre Entscheidung bekannt zu geben.
Nach einer nächtlichen Sitzung des Parteivorstandes des früheren Politbüros gab Berlingwers Stellvertreter
der Altkommunist Palletta bekannt, dass sich die Senatoren und die Abgeordneten der KP bei der Vertrauensabstimmung der Stimme enthalten werden.
Kaum, dass der Generalsekretär der sozialistischen Partei Kraxi davon erfahren hatte, meldete auch er umgehend die Stimmenenthaltung der sozialistischen Partei an.
Das war aber schon nicht mehr ausschlaggebend.
Entscheidend war der Beschluss des Politbüros.
Angesichts der kommunistischen Enthaltung genügen Andreotti die positiven Stimmen der Christlich-Demokraten und der Südtiroler Volkspartei.
Die Regierung ist gesichert, wird aber nur dann leben, regieren und ihr außerordentlich schwieriges und kompliziertes Programm zu verwirklichen versuchen können, wenn ihr die Kommunisten das auch weiterhin erlauben.
Das Arbeitsprogramm des Parlaments, bevor es wie ganz Italien zum Ferragosto, dem 15.
August, in die Ferien geht, ist nun jeder wesentlichen politischen Bedeutung oder gar Spannung beraubt worden.
Die Debatte im Senat und in der Kammer wird den Parteipolitikern lediglich dazu dienen, ihre nunmehr festgelegte Haltung zu rechtfertigen.
Die Christlich-Demokraten müssen ihren 14 Millionen Wählern vom 20.
Juni erklären, wie sie ihrem Ziel der Abwehr des totalitären Kommunismus treu bleiben wollen, obwohl sie mit der Kommunistischen Partei einen uneingestandenen historischen Kompromiss geschlossen und die Kommunisten in eine stille, große Koalition der Enthaltungen einbezogen haben.
Die Kommunisten umgekehrt werden zu erklären haben,
warum sie von ihrem Vorhaben einer Konzentrationsregierung abgesehen haben und ausgerechnet mit einem Andreotti, der in den Augen ihrer zwölf Millionen Wähler die Verkörperung der Demokratia Christiana der letzten 30 Jahre und der gemäßigten Rechten ist, einen Geheimpakt eingegangen sind.
Die Sozialisten und die Parteien der Mitte haben es in der parlamentarischen Debatte besonders schwer,
Denn für sie ist der stille Kompromiss der christlichen Demokraten und der Kommunisten ebenso gefährlich, wie es schon das Wahlergebnis mit dem deutlichen Trend zur Polarisierung um die beiden Großparteien war.
Die Neofaschisten auf der rechten und die Radikalen sowie die Demo-Proletarier auf der linken Seite werden das Thema Verrat spielen.
Verrat der Demokratia Christiana am Antikommunismus für die Neofaschisten.
Verrat der Kommunisten und der Sozialisten am Klassenkampf und an der radikalen Gesellschaftspolitik für die marxistische und nicht-marxistische extreme Linke.
Die stille Koalition der Demokratia Christiana und der kommunistischen Partei unter der Assistenz der Gruppen der linken Mitte
bringt ein neues und noch nicht stabilisiertes Gleichgewicht der Kräfte im italienischen Staat zum Ausdruck.
Die eigentlichen Regierungsentscheidungen, die auch durchgeführt werden sollen und können, werden nur in den parlamentarischen Ausschüssen fallen, positiv oder negativ, je nachdem, ob in diesen Gremien die Demokratia Christiana und die Kommunisten sich einigen werden.
Seit Mitternacht steht also fest,
dass in Italien ein völlig neues Regierungsmodell und ein absolut wahnbrechendes Experiment mit der Zuverlässigkeit des Eurokommunismus auf den Prüfstand der Zeitgeschichte gestellt worden ist.
Soweit also Alfons Dalma aus Rom.
Es ist jetzt 12 Uhr und 35 Minuten, 5 Minuten nach halb eins.
Und von Italien über das Mittelmeer in den afrikanischen Kontinent.
Dieser Kontinent steht ja seit längerem im Mittelpunkt des Interesses.
Die weißen Apartheid-Staaten kämpfen ums Überleben.
Um die unabhängigen schwarzen Staaten aber ist ein Wettrennen der Großmächte entbrannt, die ihre Einflusszonen in Afrika behalten oder ausbauen wollen.
Über Afrika liegt heute der Schatten der Supermächte Sowjetunion und Vereinigte Staaten.
Aber auch die alten Kolonialmächte England und Frankreich haben hier noch ein gewichtiges Wort mitzureden.
Vor allem Frankreich bemüht sich um eine aktive Afrika-Politik, die auch in der neuesten Reise des französischen Staatspräsidenten Giscard d'Estaing nach Gabun ihren Ausdruck findet.
Über diese Reise berichtet nun Christophe Schwerin.
Als vor fünf Jahren zum letzten Mal ein französischer Staatspräsident einen offiziellen Besuch im Gabon machte, glich seiner Hauptstadt Libreville noch einer freundlichen, verschlafenen Kolonialresidenz, während heute die Villen und französischen Regierungsbauten, Wolkenkratzern von Banken und Ölgesellschaften gewichen sind.
Der Reichtum des Landes an Erdöl, Eisen, Magnesium und Uran, seine stabile politische Struktur, machen es unter den ehemaligen schwarzafrikanischen Kolonien Frankreichs zu einem der wichtigsten Partner von Paris.
Und dieses durfte der Grund sein, warum Valéry Giscard d'Estaing dieses Land für seinen zweiten Staatsbesuch ausgewählt hat in den Ländern, die heute in Afrika eine Wirtschaftsunion mit Frankreich bilden.
Trotz seines Reichtums an Bodenschätzen, der freilich auf zehn Jahre begrenzt ist, wenn die französischen und amerikanischen Firmen weiterhin wie bisher das Land ausbeuten, kennt das Land Probleme in seiner Wirtschaftsstruktur.
Die Bevölkerung ist so gering, dass in den Gruben und Erdölbohrungen eingewanderte Arbeiter aus den umliegenden Staaten beschäftigt sind.
Die Hauptinvestition Frankreichs gilt für die kommenden Jahre dem Bau einer Eisenbahn und die Entwicklung der Landwirtschaft.
Die französische Entwicklungshilfe soll künftig in ihrer Struktur, der der anderen Länder der Kooperation entsprechen, nicht ausschließlich bilateral, sondern einem globalen Rahmen, wogegen sich Libreville wehrt.
Der Grund dafür liegt nicht in einem irgendwie gearteten politischen Stolz, der Furcht, dadurch stärker in den kolonialen Status wieder zurückzufallen, sondern in der schwerfälligen Struktur des Pariser Ministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit mit den ehemaligen schwarzafrikanischen Kolonien.
Das Ministerium verwaltet die Wirtschaftshilfe noch heute global nicht anders als man ehedem die Kolonien ökonomisch behandelt hat.
Vom Gesichtspunkt der wirtschaftlichen Effizienz und der politischen Präsenz.
Die Länder werden nicht anders als die noch bestehenden Kolonien von französischen Beamten wirtschaftlich verwaltet, was politische Vormacht in Afrika bedeutet.
Frankreich hat noch heute acht Kolonien, überseesische Territorien, die politisch zu Frankreich gehören, aber über eine lokale Selbstverwaltung verfügen.
Sie werden in Paris in einem Ministerium zusammengefasst mit den überseesischen Departements, die nicht von einheimischen, sondern von französischen Präfekten regiert werden.
Diese vier Departements sind im französischen Parlament durch Abgeordnete vertreten, wogegen die Kolonien kein eigenes politisches Stimmrecht haben, sondern nur durch Interessenverbände in Paris präsent sind.
Der Prozess der Entkolonisierung ist im Gange, bereitet durch seine Explosivität Schwierigkeiten.
Französisches Ziel ist, die Kolonien in ihrem Status vorsichtig umzuwandeln, in eine Art Commonwealth, so wie es in Afrika gelungen ist.
In solchem Rahmen gewinnt die Beispielhaftigkeit der Zusammenarbeit mit Staaten wie Gabon besondere Bedeutung.
Frankreichs Wirtschaft und sein politischer Einfluss in der dritten Welt hängt davon ab.
Soweit also Christophe Schwerin, der den politischen Hintergrund in Afrika vor der Reise des französischen Staatspräsidenten Giscard d'Estaing nach Gabon analysierte.
Es ist jetzt 12 Uhr und 40 Minuten, 10 Minuten nach halb eins.
Das war's.
Mittlerweile ist es 12.41 Uhr geworden und wir kommen nun in unserem Journal zu einem kulturpolitischen Beitrag.
Knapp ein Jahr ist es her, dass die Konferenz in Helsinki, die Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, gehalten wurde.
Auch und speziell nach dieser Europäischen Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit bemüht sich die Deutsche Demokratische Republik, die DDR, um Abgrenzung vom westlichen Nachbarn, Bundesrepublik Deutschland.
Westliche Zeitungen und Bücher sind in der Deutschen Demokratischen Republik nicht zu haben.
Wohl aber kann das Fernsehen empfangen werden.
Und während Westfernsehen früher als kleineres Staatsverbrechen betrachtet wurde, haben nun die Herrschenden in Ostberlin jetzt allmählich ihren Frieden mit Bonanza und Tatort gemacht.
Wie die DDR mit dem Westfernsehen zurande kommt, das berichtet nun Dieter Bub.
Zu Zeiten Walter Ulbrichts in den 50er und auch zu Beginn der 60er Jahre des Kalten Krieges galt als Verräter am sozialistischen Staat und der sozialistischen Gesellschaft, wer Radiosendungen aus dem Westen von drüben empfing oder später mit der zunehmenden Verbreitung des Fernsehens nicht die Berichte aus Berlin-Adlershof, sondern aus Hamburg und Mainz einschaltete.
Wobei das zweite, das ZDF, auch heute noch für nur wenige in die ostdeutsche gute Stube geliefert wird.
aus technischen, nicht aus ideologischen Gründen.
In den Jahren und Jahrzehnten nutzte die Androhung von Strafen nur wenig, Stimmen und Bilder aus dem Westen, der lange Zeit der Goldene genannt wurde, waren exotische Genüsse, Wahrnehmungen aus einer Welt des Überflusses an Konsumgütern, Glanz, Glimmer, Gags, Verpackung, jeder marktschreierisch angepriesene Teneff verzückte und verblendete.
Zuhörer und Zuschauer im anderen Teil Deutschlands, selbst nur mit einem mageren Angebot an Konsumgütern ausgestattet, starrten damals gebannt ins Wirtschaftswunderland.
Den Funktionären in Partei und Staatsführung musste solche Versuchung missfallen, denn mit Worten im Unterricht und in Schulungsveranstaltungen Jugendlichen und Erwachsenen klarzumachen, dass eigentlich die Bundesrepublik das arme Land sein sollte, war eine komplizierte Aufgabe.
Inzwischen hat man nachgegeben, nicht resigniert, sondern klüger geworden, liberalisiert.
Unauffällig sprach Erich Honecker kurz nach seinem Amtsantritt als SED-Chef bei günstiger Gelegenheit davon, selbstverständlich könne jeder auch WESP-Programme empfangen und beim 9.
Parteitag wurde es in der Diskussion bestätigt, verbunden mit dem Hinweis, dass man eine qualitativ bessere Alternative bieten müsse.
Denn davon kann bis hier keine Rede sein.
Der Empfang von Fernsehprogrammen aus dem Westen und zu den Zuschauern gehören die Spitzenfunktionäre der SED selbst, ist weit weniger der Ausdruck einer Sehnsucht, auch wenn man einige Produkte noch gern für den Eigenbedarf erwerben würde.
Die Illusionen von einst sind dahin mit Wirtschaftskrise, Rezession, Arbeitslosigkeit.
Ihr ist die Wahl zwischen insgesamt fünf Möglichkeiten,
zwei DDR- und drei westdeutschen Programmen, zwei die langweiliger und drei die unterhaltender, informativer sind.
Die aktuelle Kamera der DDR ist eine Anhäufung von Eigenlob, eine Folge von Bildern über Staats- und Delegationsbesuche und die Darstellung von Produktionserfolgen, verbunden mit der Aufforderung zu mehr Leistungen.
Die Auslandsberichterstattung würdigt brüderliche Verbundenheiten, schildert den Westen in schwarz-weiß als erschreckende, absterbende, brutale, unmenschliche Gegenwelt, destilliert sorgfältig das Negativmaterial und ist unvollständig.
Die Bürger der DDR aber, wissbegieriger als die Westdeutschen und auch kritischer zumeist, lassen sich so nicht abspeisen.
Und sie verweigern ebenso nach gleichem Muster entworfene Kommentare und Magazine.
Auch was an Unterhaltung geboten wird, entspricht mit Ausnahme einiger guter Filme und Fernsehproduktionen nicht ihren Ansprüchen, weil es fantasielos und schlecht kopiert ist.
Selbst die banale, anspruchslose Kost aus ZDF und ARD, und daran mangelt es ja keineswegs, wird nachgeahmt.
Nur sie gerät dann noch ungenießbarer kleinbürgerlicher Spießiger, weil dafür Geld, eigene Ideen und Pfiff fehlen.
Klamotte und Karlauer, heitere Spiele von Hans Sachs bis Kurt Götz.
Dazu eine Anhäufung von Filmen aus der Mottenkiste.
Viktor de Kovar als jugendlicher Liebhaber.
Seit einigen Jahren erst einige Veränderungen durch Fernsehspiele, die weniger ideologisch belehrend sind.
Eine Tendenz, die auch in zunehmender Vielfalt des literarischen Angebots festzustellen ist.
Und dazu die Übernahme zahlreicher Spielfilme aus Westproduktionen.
Dennoch wird die Attraktivität der Fernsehprogramme aus der Bundesrepublik nicht einfach aufzuholen sein, weil allein die finanziellen Möglichkeiten der Telemacher im Ostberliner Adlershof im Vergleich mit den Fernsehanstalten in der Bundesrepublik bescheiden sind.
Soweit also Jürgen Bub.
Und wir kommen nun von einem kulturpolitischen Beitrag zu einem wirtschaftspolitischen Beitrag.
Untersuchungen der verschiedenen Wirtschaftsforschungsinstitute haben den Trend der letzten Zeit bestätigt.
Die Rezession der vergangenen Monate dürfte überwunden sein.
Und dies lässt sich auch an den Arbeitslosenzahlen der verschiedenen Länder feststellen.
Nur Frankreich und die Bundesrepublik Deutschland hatten im vergangenen Monat steigende Arbeitslosenquoten.
In den Vereinigten Staaten dürfte aber der Tiefpunkt der Wirtschaftsflaute überwunden sein.
Die Auftragsstatistik zeigt positive Werte und die Arbeitslosenzahlen sind zurückgegangen.
Dennoch aber haben mehr als 7,5 Prozent der Amerikaner keinen Job.
Und die Situation auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt dürfte sich noch verschärfen.
Denn die starken Geburtenjahrgänge der Nachkriegszeit haben jetzt ihre Ausbildung abgeschlossen und suchen Arbeit.
Ihre Zahl beträgt mehr als zwei Millionen.
Ein anderer Aspekt, der den Industriemanagern Kopfzerbrechen bereitet, ist aber die Zahl der illegalen Einwanderer, die ebenfalls in den Vereinigten Staaten arbeiten wollen.
Aber hören Sie näheres dazu von Jürgen Wilde.
Damit einem Nachlassen des Zustroms neuer Arbeitskräfte erst ab 1980 gerechnet werden kann, wird jetzt jedoch, wie immer zu Zeiten hoher Arbeitslosigkeit, vermehrt auf eine weitere Ursache hingewiesen.
Illegale Einwanderer in zum Teil gut, zum Teil auch weniger gut bezahlten Positionen machen Amerikanern die Arbeitsstellen streitig.
Eine jetzt veröffentlichte Meinungsumfrage der Gallup-Organisation, durchgeführt im Auftrag der Einwanderungsbehörde in Washington, ergibt dann auch, dass 74% der Befragten die Illegalen als ernsthaftes Problem ansehen und dass 80% dafür eintreten, die Einstellung illegaler Einwanderer durch Gesetze unter Strafe zu stellen.
Die amerikanischen Einwanderungsbehörden schätzen, dass jährlich etwa 500.000 illegale Einwanderer in die Vereinigten Staaten kommen.
Hauptsächlich Mexikaner, aber auch Bewohner anderer südamerikanischer, europäischer, afrikanischer und asiatischer Staaten.
Entweder über die unübersichtliche, 3000 Kilometer lange Grenze mit Mexiko oder ausgerüstet mit Touristenwiesen, nach deren Ablauf sie dann häufig in den großen Städten untertauchen.
Die Zahl der gegenwärtig in den Vereinigten Staaten illegal lebenden Ausländer soll, nach Meinung des Chefs der Einwanderungsbehörde, mindestens sechs bis sieben Millionen betragen.
Es können aber auch wesentlich mehr sein.
Nach einer jetzt vom Kongress bewilligten Aufstockung ihres Budgets, will die Behörde während der nächsten Monate ihren Kampf gegen die illegale Einwanderung verstärken.
Ein erster Hubschrauber, mit Suchscheinwerfern ausgerüstet, soll den Teil der mexikanisch-amerikanischen Grenze bewachen helfen, der erfahrungsgemäß am häufigsten überschritten wird.
Außerdem sollen Mexikaner nicht mehr an die Grenze abgeschoben, sondern durch eine Art Luftbrücke tief in das mexikanische Hinterland transportiert werden.
Einem durchschlagenden Erfolg verspricht sich das Immigration Service von diesen Maßnahmen allerdings nicht.
Nur der Kongress in Washington kann, nach Meinung von sprechender Einwanderungsbehörden, den Zustrom dieser unerwünschten Einwanderer eindämmen.
Durch Verabschiedung eines von weiten Kreisen der Bevölkerung befürworteten Gesetzes, das die Einstellung von illegal eingewanderten Ausländern durch amerikanische Arbeitgeber ausdrücklich untersagt.
Versuche in dieser Richtung hat es schon mehrmals gegeben.
Sie sind jedoch bisher immer am Widerstand hauptsächlich spanisch sprechender Bevölkerungskreise gescheitert.
Da diese befürchten, ein solches Gesetz würde zur Diskriminierung lateinamerikanischer Bürger der USA führen.
Illegale Einwanderer machen Amerikanern ihre Arbeitsplätze strittig, es berichtete Jürgen Wilde.
Einer der größten Sprechtheater-Erfolge bei den Salzburger Festspielen im Vorjahr wurde die Aufführung von »Leonce und Lena« von Georg Büchner.
Johannes Schaaf führte Regie, Wilfried Minx entwarf die Bühnenbilder und in den Hauptrollen spielten Klaus-Maria Brandauer, Marianne Nentwig und Peter Broglie.
Heute findet die erste Vorstellung dieser Einstudierung bei den heurigen Festspielen statt.
Die Rolle der Rosetta wurde umbesetzt.
Heidelinde Weiß spielt sie nun statt Sylvia Manners.
Über die intensive Vorarbeit zur heutigen Wiederaufnahme berichtet nun Brigitte Hofer.
Leons und Lena von Büchner, vor etwa 140 Jahren geschrieben, lässt sich in seiner Modernität mit Stücken von Beckett oder Ionesco durchaus vergleichen.
Es scheint, als könne diese Komödie, die Büchner sein Werk bezeichnet, erst in unserer Zeit in seiner Tiefe und Vielschichtigkeit verstanden werden, wie es Schafs Inszenierung zeigt.
Komödie und zugleich nichts weniger als Komödie, spielerisch und doch mit seltener Eindringlichkeit und Mehrdeutigkeit.
Die verschiedenen einander scheinbar widersprechenden Schichten stellen deutlich die Suche nach Wirklichkeit, die Suche nach einem Sinn des Lebens dar.
Leons und Lena überwinden die Beliebigkeit der Sinngebung des Lebens durch ihre Liebe zueinander.
Dabei sehnt sich Leons, den Zauber der Welt zu erfassen, wünscht laut Büchner eine gewaltige Dosis Enthusiasmus.
Wie stark ist der Enthusiasmus Klaus Maria Brandaus für die Rolle des Leons geblieben?
Wiederaufnahmen sind bei den Festspielen.
Eine nicht so leichte Sache wie beim normalen Theater, weil man am Theater sicherlich eine Vorstellung 30, 40, 50, vielleicht auch 100 Mal spielt und bei den Festspielen eben doch nur 8 Mal und dann ein Jahr dazwischen.
Dann ist es schon sehr schwer, nicht das herzustellen, was man gemacht hat, sondern in den Gedanken, in seinem Kopf die Motive wiederzufinden.
Motive, die oft gar nicht besprochen sind, weil das Motive sind, die man sich selber geschaffen hat, um zu dem Satz oder zu dieser Bewegung oder zu diesem Ausdruck zu kommen.
Bei der Erarbeitung musste vor allem die neue Rosetta Heideline Weiß in die Ensembleleistung eingegliedert werden.
Dadurch ergab sich eine Konzeptveränderung im Vergleich zum Vorjahr.
Dazu der Regisseur Johannes Scharf.
Die wesentliche Umbesetzung bei die von Frau Weiß
Dabei war es passiert, dass ich eigentlich auf ein Konzept, das ich letztes Jahr hatte, ich wollte ja ursprünglich mal Lena und die Rosetta von einer Person spielen lassen, und dass eigentlich die Besetzung mit Frau Weiss und Frau Nendt, wie ich jetzt als Lena, tief im ursprünglichen Konzept viel näher kommen, weil die beiden Figuren jetzt sehr viel ähnlicher, identischer sind, und eigentlich die Lena-Tragödie
vorweggenommen wird von der Rosetta-Tragödie.
Die außergewöhnliche Regieleistung fand durchwegs positives Echo, trotz der eigenwilligen Interpretation Scharffs Lyons als Schlussworte, die Worte seines von der Philosophie zerbrochenen königlichen Vaters in den Mund zu legen.
Ich habe nie einen Augenblick daran gedacht, den Büchner da zu korrigieren oder sowas, sondern ich habe nur eigentlich gedacht, dass man das konsequent zu Ende bringt und konsequent zu Ende gebracht,
ist eigentlich, dass man nicht mehr in Frage stellt, sondern beschreibt, was passiert ist mit Figuren wie Leons, mit Figuren wie den Intellektuellen, die bei bestem Wissen und Gewissen halt dann doch immer kläglich sich ihr eigenes Grab schaufeln, das ist alles.
So zeigt Schaaf Büchner als politischen Dichter und lässt das Spiel nicht mit der Flucht in die Illusion ausklingen, die Peter Broglie als Valerio als seinen Zukunftstraum ausmalt.
Und ich werde Staatsminister?
Und es wird ein Dreck Greta lassen, dass wer sich vielen in die Händeschaft und der Kuratel gestellt wird?
Dass wer sich krank gearbeitet, kriminalistisch strafbar ist?
Dass jeder, der sich rühmt, sein Brot im Schweiße seines Angesichts zu essen für verrückt und der menschlichen Gesellschaft gefährlich erklärt wird?
Und dann legen wir uns in den Schatten?
Bettengott, Macaroni, Melonen und Feigen, musikalische Kehlen, klassische Laiva und eine kommode Religion.
Bei dieser Produktion der Salzburger Festspiele wird ein Lustspiel nicht kulinarisch aufbereitet.
Leons und Lena zeigen die Tragödie des denkenden Menschen, die zur Komödie werden kann.
und von den Salzburger Festspielen und zu den Festspielen von Dubrovnik.
Von jugoslawischer Musik ist in Westeuropa und Übersee verhältnismäßig wenig bekannt.
Nur die jugendlichen Folkloregruppen sind oft in westlichen Ländern zu Gast und bilden auch eine Hauptattraktion im Festival von Dubrovnik an der adriatischen Küste.
Daneben aber bietet dieses Sommerfestival mit seinen über 90 Darbietungen in 46 Tagen auf mehr als 30 malerischen Schauplätzen einen Querschnitt alter und neuer Musik jugoslawischer Komponisten in Orchester- und Kammermusikkonzerten.
Unter den als Gästen des Festivals geladenen Künstlern sind die Belgrader Philharmonie, die Virtuose di Roma und das aus vier Damen bestehende Prokofiev Quartettos Moskau besonders zu nennen.
Das Mörs-Cunningham-Tanztheater kommt aus den Vereinigten Staaten und auf der Festung wird Shakespeare's Hamlet aufgeführt.
Mit dem für die Gestaltung des musikalischen Programms verantwortlichen Leiter, mit Milan Horvath, dem früheren Leiter des ORF-Sinfonieorchesters, sprach Peter Gradenwitz.
Maestro Milan Horváth, wie planen Sie die Programme für die Festivals jedes Jahr?
Da wir ein Festival von 45 Tagen haben, also vielleicht der längste Festival in der Welt, und mit einer Lawine von Touristen rechnen, gestalten wir unser Festival im Prinzip so, dass es sehr reich an musikalischen Formen sein soll.
etwa von der Musikbühne, also Oper, Ballett, symphonische Konzerte, oratorische Musik, Kammerensembles, Solisten, Chöre und so weiter.
Und wir versuchen möglichst alle Stilperioden in jedem von unseren Festivalhaben von circa von Renaissance bis heutiger Avantgarde.
Ich sehe in dem Programm und habe auch eine ganze Reihe von Werken gehört, dass auch viele jugoslawische Komponisten
in dem Programm vertreten sind, darunter viele Namen, die man in anderen Ländern kaum kennt.
Nach welchen Prinzipien suchen Sie die Werke aus und welche Generationen sind in dem Festival vertreten?
Von jugoslawischen Komponisten haben wir praktisch von Spätenbarock,
Bis heutigen Tagen.
Vergessen Sie nicht, dass wir sehr viel Chormusik haben in Jugoslawien.
Und auf diesen Gebieten hat man sehr viel geschrieben, auch in ganz früheren Zeiten.
Sogar in der Renaissance haben wir einige Namen.
Aber die richtigen Komponisten, die wir hier im Programm haben, sind etwa vom frühen Barock bis heutzutage.
Wir als Festival, das in Jugoslawien ist, ist normal, dass er zeigt das Schaffen dieses Landes.
so viel wie möglich und die reproduktiven Künstler auch.
Bestellen Sie auch Werke?
Ja, sicher.
Wir haben zum Beispiel dieses Jahr eine Multimedia-Show bestellt bei einem unserer zeitgenössischen Komponisten, von der Toni, die heißt Mascherata.
Für nächstes Jahr haben wir einen Auftrag,
auch mit einem jungen Komponisten, der heißt Kuleric, der wird für uns so eine ganz spezielle Komposition machen, mit gesungenen, gesprochenen Worten, mit verschiedenen Ensembles, wo außer Sinfonieorchester noch Pop-Ensembles, dann Folklore eingeschlossen werden.
Also ich glaube, weil Dubrovnik so
ganz besondere freie Bühnen hat, man sollte eigentlich hier ganz spezielle Kompositionen machen für diese Plätze, die gerade für solche Kompositionen mehr akustisch günstig sind als für normale Musik.
Und nun nochmals ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Der Wiener Stadtrat Nekula erklärte heute in Vertretung des noch immer abwesenden Planungsstadtrates Hofmann, dass Experten der Ansicht sind, für den Bau einer Ersatzbrücke über die Donau sollte ein österreichisches Projekt herangezogen werden.
Mit dem Brückenprovisorium wird sich heute auch der Wiener Stadtsenat befassen.
Der auf dem Wrack der Wiener Reichsbrücke stehende Gelenkautobus soll heute mit einem Schwimmkran geborgen werden.
Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen hat heute in der Wiener Hofburg eine zweitägige Konferenz der Finanzminister der OPEC, der Organisation Erdöl exportierender Staaten, begonnen.
Beratungsthema ist die Vergabe von 800 Millionen Dollar aus dem OPEC-Unterstützungsfonds für die Entwicklungsländer.
Italien Die christlich-demokratische Minderheitsregierung unter Ministerpräsident Andriotti ist vorläufig gesichert.
Die politische Führung der italienischen Kommunisten hat beschlossen, sich bei der Abstimmung über das Regierungsprogramm im Parlament der Stimme zu enthalten.
Auch die Sozialistische Partei Italiens will das Kabinett durch Stimmenthaltung tolerieren.
Und mit diesen Kurzmeldungen haben wir das heutige Mittagsjournal geschlossen.
Die nächste ausführliche Berichterstattung können Sie um 18.15 Uhr im Programm Österreich 1 im Abendsjournal hören.
Im Namen von Redaktion und Technik auf Wiedersehen.