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KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Vor wenigen Sekunden war es zwölf Uhr.
Redakteur der Mittagsinformationssendung des aktuellen Dienstes ist Edgar Sterbens.
Guten Tag, meine Damen und Herren.
Zunächst kurz ein Blick auf die wichtigsten Punkte unseres Programms.
Diskussion um Einführung einer Autosondersteuer in Österreich.
Sozialminister Weißenberg nimmt zu Fragen der Arbeitsmarktentwicklungsstellung.
Jugoslawien will seine eigenständige Politik der Unabhängigkeit von Ost und West durch Annäherung an China stärken.
Internationale Juristenkommission äußert Besorgnis über die Situation in den südamerikanischen Militärdiktaturen.
Ägypten und Syrien beschließen Bildung eines gemeinsamen politischen Kommandos.
Luftfahrtjahrbuch Jane's All the World's Aircrafts spricht von zunehmender Überlegenheit der sowjetischen Luftwaffe sowie Premiere des Shakespeare-Dramas Macbeth am Grazer Schauspielhaus.
Vorerst jedoch die neuesten Nachrichten, Chef vom Dienst ist Georg Schallgruber, Sprecher Herbert Slavik.
Österreich.
ÖVP-Bundesgeschäftsführer Bergmann präsentierte heute in einer Pressekonferenz in Wien das Ergebnis einer Meinungsumfrage, wonach die ÖVP erstmals mit zwei Prozentpunkten Vorsprung fuhr der SPÖ in der Gunst der Bevölkerung voranliege.
Nach dieser Meinungsumfrage haben sich 47,5% für die ÖVP ausgesprochen und 45,5% für die Sozialisten.
Wie Bergmann erklärte, sei dies das beste Ergebnis, seit sich die ÖVP in Opposition befindet.
Auch habe die Volkspartei seit 1945 bei Wahlen nur zweimal mehr als 47,5% der Stimmen auf sich vereinigt.
Die FPÖ wendet sich scharf gegen jede weitere steuerliche Belastung, die Autofahrer erklärte heute Bundesparteiobmann Peter im Zusammenhang mit Meldungen über Vorschläge zur Einhebung einer neuen Autosondersteuer.
Peter erinnerte daran, dass die Abschaffung der Autosondersteuer im Jahre 1970 mit den Stimmen der Freiheitlichen und der Sozialisten beschlossen würde.
Als eine Weihnachtspflichtlektüre für Steuerzahler und Steuerberater kritisiert heute die Kammer der Wirtschaftstreuhänder das mit erst im Jänner wirksam werdende Gebührengesetz.
Nach Meinung der Kammer sei es eine ausgesprochen unfreundliche Haltung des Gesetzgebers, von den Steuerpflichtigen und Parteienvertretern zu verlangen, sich in den turbulenten Einkaufstagen vor den Feiertagen mit den doch sehr erheblichen Gesetzesänderungen vertraut zu machen.
Vereinte Nationen.
Die 31.
Vollversammlung der Weltorganisation wird heute ihre Arbeit für dieses Jahr beenden.
Auf Antrag der Entwicklungsländer soll die Sitzung jedoch nicht formell abgeschlossen, sondern lediglich suspendiert werden.
Mit dieser Maßnahme wollen die Länder der dritten Welt erreichen, dass das Gremium im ersten Halbjahr 1977 wieder ohne besondere Formalitäten zusammentreten und die Ergebnisse der bevorstehenden Runde des sogenannten Nord-Süd-Dialoges in Paris erörtern
kann.
In der Nacht auf heute hat sich die UNO-Vollversammlung einstimmig für die Abhaltung einer Sonderkonferenz über Abrüstungsfragen im Mai und Juni 1978 ausgesprochen.
Ein aus 54 Ländern gebildeter Ausschuss soll diese Tagung vorbereiten.
UNO-Generalsekretär Waldheim hat gestern den Vertreter der PLU, der Palästinensischen Befreiungsorganisation, bei den Vereinten Nationen zu einem Gespräch über die Wiederaufnahme der Genfer Nahostfriedenskonferenz empfangen.
Waldheim wird im Verlauf seiner Bemühungen um eine Lösung des arabisch-israelischen Konfliktes Ende Jänner kommenden Jahres in mehrere Hauptstädte der Nahostländer reisen.
Großbritannien.
Die Labour-Regierung unter Premierminister Callaghan hat in der vergangenen Nacht im Unterhaus in London ihr Sparbudget mit 219 gegen 51 Stimmen durchsetzen können.
Bei der Abstimmung über die vorgesehenen Ausgabenkürzungen in Höhe von 70 Milliarden Schilling versagten mehr als 60 dem linken Flügel der Labour-Party zugerechnete Unterhausabgeordnete der Regierung die Unterstützung.
Die Vorlage konnte jedoch mit einer Mehrheit von 168 Stimmen durchgebracht werden, weil die Oppositionelle Konservative Partei sich geschlossen der Stimme enthielt.
Die Arbeitslosigkeit in Großbritannien hat im Dezember mit 1,37 Millionen den bisher höchsten Stand seit Kriegsende erreicht.
In einem gestern in London veröffentlichten Bericht des Arbeitsministeriums wird die Arbeitslosenquote mit 5,6 Prozent angegeben.
Im Dezember des vergangenen Jahres betrug der Anteil der Beschäftigungslosen an den Beschäftigten 4,9 Prozent.
Bundesrepublik Deutschland Das Wirtschaftsministerium in Bonn hat für 1977 eine revidierte Prognose vorgelegt.
Demnach wird das reale Bruttosozialprodukt in der Bundesrepublik Deutschland statt der erwarteten sechs um nur fünfeinhalb Prozent steigen.
Die Experten rechnen außerdem mit einer Preissteigerungsrate von mehr als vier Prozent.
Nach Ansicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung wird sich der Exportanstieg in der Bundesrepublik Deutschland fortsetzen.
Die Wissenschaftler schließen jedoch neue Unsicherheiten nach der Jahreswende nicht aus, da die Folgen des ab Anfang 1977 wirksam werdenden neuen Erdölpreises auf die Konjunktur im Ausland derzeit noch nicht abzusehen sind.
Die deutsche Autoindustrie zeigt sich mit den Geschäftsergebnissen des zu Ende gehenden Jahres zufrieden.
Der Präsident der deutschen Automobilindustrie, Brunn, erklärte, die Unternehmen hätten allerdings noch nicht jene Beträge erwirtschaftet wie ihre ausländischen Konkurrenten.
Nur eine noch größere Zuwachsrate könne jene Investitionen ermöglichen, die für eine Sicherung der Arbeitsplätze notwendig seien.
In Krefeld beginnen heute für mehr als eine Million Arbeitnehmer der Metallindustrie von Nordrhein-Westfalen Lohngespräche.
Die Gewerkschaften fördern Erhöhungen um neuneinhalb Prozent.
Die Arbeitgeber weisen diesen Satz mit der Begründung zurück, er sei beschäftigungspolitisch nicht vertretbar.
europäische Gemeinschaften.
Ein von den Mitgliedstaaten der Neuner-Gemeinschaft angestrebter Krisenplan für den Fall neuer Schwierigkeiten in der Erdölversorgung ist wegen des Widerstandes Italiens nur teilweise gebilligt worden.
In Brüssel einigten sich die Energieminister lediglich über den Teil des Krisenmechanismus, der im Fall eines neuen Erdöl-Embargos gegen ein Mitgliedsland der Gemeinschaft vorsieht, dass der freie Verkehr von Erdölerzeugnissen eingeschränkt werden kann.
Die Entscheidung über den zweiten Teil des Krisenplanes, der eine Reduzierung des Verbrauchs der Erdölerzeugnisse in allen Mitgliedstaaten der Neuner-Gemeinschaft um zehn Prozent erwirken soll, musste auf die nächste Sitzung verschoben werden.
Italien vertritt die Ansicht von der Verbrauchsreduzierung selbst am schwersten betroffen zu werden, weil es 90 Prozent des Erdöls einführen muss und über keine eigenen Energiequellen verfügt.
Großbritannien
Führende britische Militärexperten warnen in dem heute in London veröffentlichten Luftfahrtjahrbuch Jane's All the World's Aircrafts vor einer zunehmenden Luftüberlegenheit der Sowjetunion.
In der Studie wird den europäischen Mitgliedern der NATO, der nordatlantischen Verteidigungsallianz, vorgeschlagen, ihre Kampfflugzeuge nicht nur aus den Vereinigten Staaten zu beziehen, auch wenn die sowjetischen Partner innerhalb des Warschauer Paktes ihr Rüstungsmaterial ausschließlich von der UdSSR erhielten.
Chile.
Der Chef der Militärjunta, Pinochet, hat in einem Interview das derzeit in Chile herrschende Regime verteidigt und jede Möglichkeit der Rückkehr zur Demokratie ausgeschlossen.
Die repräsentative Demokratie sei überholt, sagte Pinochet.
Das erfolgreiche Experiment mit der totalitären Demokratie das geeignete Mittel zur Bekämpfung des Marxismus.
Seine Regierung sei zum Austausch aller politischen Gefangenen mit der Sowjetunion und Kuba bereit ergänzte Pinochet.
Abschließend meinte er, er sei Christ und ein Gegner der Todesstrafe.
Türkei.
Nach Ansicht von Wissenschaftlern wird die Luftverschmutzung in Ankara schon in naher Zukunft derart katastrophale Ausmaße annehmen, dass ein Massensterben nicht ausgeschlossen werden kann.
Die Experten weisen darauf hin, dass der Schwefeldioxidgehalt in der Atmosphäre der türkischen Hauptstadt bereits 37 mal höher sei als die noch zu verantwortenden Grenzwerte.
Als Sofortmaßnahmen werden eine Neuplanung der öffentlichen Verkehrsmittel, Sparen von Brennstoff und Importe von schwefelarmem Erdöl gefordert.
Allgemein gilt Ankara als eine der Städte mit der höchsten Luftverschmutzung.
USA.
Eine Ölpest von katastrophalen Ausmaßen bedroht die Nordostküste der Vereinigten Staaten.
Auf einer Sandbank der Insel Nantucket brach gestern der liberianische Tanker Argo Merchant auseinander, der in einer Vorwoche auf Grund gelaufen war.
Von den insgesamt 28 Millionen Litern schwerem Industrieöl sind mindestens sechs Millionen Liter ausgelaufen.
Nach Angaben der Küstenwacht ist es wegen der ungünstigen Wetterlage aussichtslos, die restliche Ölladung aus dem Schiff abzupumpen.
Das Unglück ereignete sich in einem besonders fischreichen Gebiet.
Spanien.
Die seit 52 Jahren verbotenen Glücksspiele werden noch vor Beginn der nächsten Urlaubssaison wieder erlaubt.
In Gebieten, in denen der Fremdenverkehr besonders floriert, werden Spielcasinos eingerichtet.
Ziel ist die Ankurbelung des Tourismus.
Der zuständige Staatssekretär sprach von einer allgemeinen Liberalisierung im Bereich des spanischen Fremdenverkehrs.
Zu einem anderen Thema meinte er allerdings einschränkend, dass an eine Genehmigung des Nudismus in Spanien nicht zu denken sei.
Das waren die Meldungen und nun das Wetter.
Vom osteuropäischen Hochdruckgebiet reicht ein Ausläufer bis zum Alpenraum.
Dadurch dauert in unserem Bundesgebiet die störungsfreie Wetterphase an.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
In den Niederungen verbreitet nebelig trüb, örtlich auch etwas nieseln.
Sonst wolkenlos oder heiter, schwachwindig.
Nachmittagstemperaturen in den Nebelgebieten minus drei bis plus ein, außerhalb dieser Zonen zwei bis sechs Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht minus 12 bis minus 6 Grad in alpinen Lagen, sonst bis plus 2 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Donnerstag.
Keine wesentliche Wetteränderung.
Im Flachland nebelig trüb, sonst sonnig.
Schwache bis mäßige Winde aus Südost bis Südwest.
Tageshöchsttemperaturen minus 2 bis plus 5 Grad.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien bedeckt Nieseln, 3 Grad Südostwind, Geschwindigkeit 10 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt, Nebel, Nieseln, 2 Grad Südostwind, 10.
Linz bedeckt 1 Grad Südost, 10.
Salzburg, Heiter, minus 5 Grad Nordwestwind, 5 Kilometer.
Innsbruck, Heiter, minus zwei Grad Windstill.
Bregenz, bedeckt, minus vier Grad Windstill.
Graz, bedeckt, plus ein Grad Windstill.
Und Klagenfurt, bedeckt, ebenfalls plus ein Grad.
Nordwestwind, Geschwindigkeit drei Kilometer in der Stunde.
Das waren der Wetterbericht und die Nachrichten im Mittagsjournal.
Ein Blick auf die Uhr.
In wenigen Sekunden ist es 12.12 Uhr.
Der Generaldirektor der Nationalbank, Dr. Heinz Kinzl, hat vor kurzem die Idee einer Autosteuer für Neubagen ventiliert.
sich also für die Wiedereinführung jener Steuer ausgesprochen, die erst 1971 aufgehoben worden war.
Aus der Sicht des Notenbankdirektors sind die Autoimporte der größte Devisenausgangsposten der österreichischen Volkswirtschaft und es wird in der Zeit sinkender Zuwachsraten der Wirtschaft und eines stagnierenden Fremdenverkehrs von Jahr zu Jahr schwieriger, die Devisen für die Importe hereinzubringen.
Schließlich importiert Österreich nicht nur Autos, sondern gibt auch Milliardenbeträge für die Einfuhr von Waren und Rohstoffen aus.
Und außerdem kostet der Import von Erdöl nach jeder Verteuerung durch die OPEC-Staaten noch mehr Devisen.
Eine Autosondersteuer als Mittel zum Devisensparen hat es dabei in Österreich wie gesagt schon einmal gegeben.
Sie war zwar finanztechnisch nicht aber politisch ein Erfolg für die damalige ÖVP-Regierung.
Im folgenden Beitrag beleuchtet nun Hans Adler einige Aspekte einer möglichen Autosondersteuer.
Außer der Einschränkung des Imports des neuen Autos und der damit verbundenen Devisenersparnis lässt sich für eine Neuwagensteuer kaum ein positives Argument ins Treffen führen.
Was hat der Konsument zum Beispiel davon, wenn er sein Auto zehn Jahre lang fährt?
Es kostet ihn von Jahr zu Jahr mehr Geld für Reparaturen und wenn ihm am Ende der Zeit die Windschutzscheibe platzt,
ist die Scheibe schon teurer als sein ganzes Auto.
Total Schaden.
Erklärt dann die Versicherung und der verärgerte Autofahrer bekommt für seine Windschutzscheibe, die vielleicht 6000 Schilling kostet, 3000 Schilling als Abfindung und Schrottpreis.
Denn mehr ist sein ganzes Auto nicht mehr wert.
Direktor Wandschneider vom Versicherungsverband muss das bestätigen.
Wenn ein Auto 6, 7 oder 8 Jahre alt ist, ist meistens der Zeitwert so niedrig schon,
dass eine mittlere Reparatur diesen Zeitwert bereits übersteigt.
Das heißt also, es handelt sich bei diesen Fällen um einen wirtschaftlichen Totalschaden,
wo dem Geschädigten dann nur der Zeitwert und nicht mehr die Reparatur vergütet werden kann.
Ganz abgesehen davon, die Bedenken der Versicherungen.
Sie sagen, ein altes Auto ist ein altes Auto und einem alten Hund kann man keine neuen Kunststücke leeren.
Wir müssen sicherlich damit rechnen, dass die Verkehrssicherheit absinkt.
wenn der gesamte Kfz-Bestand einmal veraltert ist.
Es ist erstens einmal so, dass hier Materialermüdungen eintreten.
Auf der anderen Seite wissen wir aber auch, dass ältere Fahrzeuge viel weniger oft in die Werkstatt kommen und damit aus dem normalen Betrieb heraus die Verkehrssicherheit beim alten Fahrzeug absinkt.
Und dann ist da noch ein wesentlicher Grund für die Warnung, den Fahrzeugpark der Österreicher nicht künstlich zu überaltern.
Bandschneider?
Da gibt's dann bei Reparaturdurchführung die Schwierigkeit der Ersatzteilbeschaffung und hier kommt es oft zu einem längeren Stillstand der Autos, weil eben die Ersatzteilbeschaffung viel länger dauert.
Ähnliche Ansichten vertreten auch die Autoimporteure.
Und sie führen noch einige weitere Argumente gegen eine neuerliche Autosteuer ins Treffen.
Als Sprecher der Autoimporteure meint Ford-Händler Andreas Sternbach.
Der Kraftfahrer wird mit sehr hohen Kosten belastet.
Ich denke da ganz besonders daran, dass ab 1.
Jänner die Zulassung eines Wagens 600 Schilling kosten soll.
Es wird ganz besonders für Gebrauchtfahrzeugkäufer eine sehr große Härte bedeuten.
Und immerhin dürfen wir nicht vergessen, dass man ungern Steuern zahlt und wohl bereit ist, für ein Fahrzeug Geld auszugeben, aber doch nicht für Steuern, für eine Sache.
für die der Automobilbenutzer sowieso eine ganze Menge Geld aufwendet.
Und ganz besonders betrachte ich diese Idee, eine Autosondersteuer zu führen, für eine Täuschung des Publikums.
Man hat doch Prämiensparer jahrelang dazu verhalten zu sparen, auf Konsum zu verzichten,
dadurch die Inflation herabzudrücken und heute, wenn sie in den Genuss dieses Spahns kommen wollen, nimmt man ihnen das und vielleicht auch noch mehr von dem, was man ihnen versprochen und allenfalls gegeben hat, wieder weg.
Und schließlich der Finanzminister.
Will er die Autosteuer oder muss er sie jetzt wieder einführen?
Autosondersteuer, die die ÖVP und der Finanzminister Prof. Korin eingeführt hat, nicht abgeschafft und beseitigt, damit wir sie jetzt wieder einführen.
Es ist daher nicht daran gedacht, in irgendeiner Form eine solche Regelung vorzusehen.
Ich gebe zu, dass das Problem des auslaufenden Jahres 1976 unter anderem darin bestanden hat, dass eine Rekordzahl an Neuzulassungen natürlich importierter Pkw eingetreten ist mit einer
Importsumme in einer Größenordnung von 14 Milliarden Schilling, fast 220.000 Pkw, ein Drittel des Handelsbilanzdefizits ist darauf zurückzuführen, aber ich glaube, dass das in dieser Größenordnung doch ein einmaliger Vorgang war.
Hypothetische Frage.
Was könnte mit einer Neuwagensteuer im günstigsten Fall erreicht werden?
Wird Andros die Argumente des Notenbankchefs aus finanztechnischen Gründen prüfen müssen?
Das sehe ich nicht so, das erwarte ich auch nicht so und man muss ja hier auch gewisse internationale Verhältnisse beachten, an denen man auf der einen Seite Interesse hat und das gilt natürlich dann wohl in der anderen Richtung auch.
Ich glaube, dass wir
den Grad der Vollmotorisierung
früher erreichen als das erwartet war.
In den Ballungsräumen, in den großen Städten würde ich sagen ist das schon heute der Fall.
Das hat es auch notwendig gemacht, mehr Mittel aufzutreiben, etwa für den Straßenbau, aber auch für den Nahverkehr und ich glaube, dass damit der Beitrag der Autofahrer für die Lösung dieser Probleme ohnehin beträchtlich gestiegen ist.
Soweit also die Argumente der Beteiligten und Betroffenen.
Eines steht aber fest, sowohl die Bundesfinanzen wie auch die Handelsbilanz bedürfen einer gründlichen Aufbesserung.
Bei der derzeitigen Wirtschaftslage weiß niemand, wie lange der Finanzminister dazu Zeit hat, ehe die nächste Krise neue Steuermittel zum Ankurbeln der Wirtschaft frisst.
Auf dem Weg über eine Neuwagensteuer dürfte aber eine solche Korrektur der Finanzen schon aus politischen Gründen nicht möglich sein.
Diskussion um Einführung einer Autosondersteuer in Österreich, es berichtete Hans Adler.
der Jahreswechsel naht und mit ihm auch die Zeit der Prognosen über die wirtschaftliche und konjunkturelle Entwicklung für das kommende Jahr.
Erst kürzlich hat das Wirtschaftsforschungsinstitut eine neue, revidierte Fassung über die Konjunkturentwicklung des Jahres 1977 vorgelegt.
Das Wirtschaftsforschungsinstitut war auch eine der Institutionen, die das Sozialministerium zur Erstellung seiner auf das nächste Jahr bezogenen Arbeitsmarktprognose heranzog.
Sozialminister Weißenberg legte nun heute in einer Pressekonferenz in seinem Ministerium diese Schätzungen über die Arbeitsmarktentwicklung vor.
Hören Sie dazu einen Direktbericht von Hans Langsteiner.
Gedämpfter Optimismus bei erhöhter Wachsamkeit.
Diese Grundstimmung charakterisiert die heute vom Sozialministerium vorgelegten Konjunktur- und Arbeitsmarktprognosen.
Das Wirtschaftsforschungsinstitut hat diese Woche seine ursprüngliche Schätzung ja etwas nach unten korrigiert.
Statt eines 5-prozentigen rechnet es jetzt für 1977 nur noch mit einem 4-prozentigen Wirtschaftswachstum.
Und auch bei der Arbeitslosenrate sieht das Institut jetzt etwas düsterer als noch vor drei Monaten.
Statt einer 2-prozentigen Arbeitslosenrate sagen die Wirtschaftsforscher jetzt, wie heuer, eine 2,1-prozentige Quote voraus.
Das wären mit 58.000 Arbeitslosen in absoluten Zahlen um 3.000 mehr als 1976.
Zwar betont man beim Wirtschaftsforschungsinstitut, dass die Vollbeschäftigung damit auch 1977 gesichert sei, jedoch erklärt auch das zweite vom Sozialministerium zur Prognose herangezogene Institut, nämlich jenes für empirische Sozialforschung, dass der Arbeitsmarkt etwas in Bewegung geraten könnte.
Nach Ansicht des IFES werden sich nämlich die Unterschiede zwischen florierenden und um ihre Existenz kämpfenden Wirtschaftszweigen stärker bemerkbar machen als bisher.
Ingenieur Gemacher vom IFES?
Das ist vielleicht eine der Kernaussagen dieser Prognose, dass das Arbeitsmarktgeschehen auch im nächsten Jahr sicherlich im Zentrum der Betrachtungsweise stehen wird, dass die Bevölkerung sozusagen die Bewegung hier spüren wird, dass dieselbe Grad an Arbeitsplatzsicherheit des subjektiven Gefühles wie er noch vor einigen Jahren war.
nicht zurückkehren kann, weil hier sehr starke strukturelle Prozesse offenbar im Gange sind, die aber wahrscheinlich notwendig sind für eine Anpassung der Wirtschaft an die geänderten Bedingungen.
Im Sozialministerium zeigt man sich bemüht, dieser Entwicklung gegenzusteuern.
Die Arbeitsämter sollen zu Servicebetrieben ausgebaut, die Berufsberatung während der Schulzeit soll intensiviert und Unternehmen soll ein Teil der Lehrlingsausbildungskosten refundiert werden.
Sozialminister Weißenberg sieht hier einen besonderen Schwerpunkt seiner Tätigkeit.
Ich glaube daher, dass die Arbeitslosigkeit, die im nächsten Jahr sich stellen wird, weniger von konjunktureller Seite her als von struktureller Seite sich ergibt, aber im strukturellen Bereich, wie ich mit doch einiger Wahrscheinlichkeit sagen kann, nicht die strukturelle Arbeitslosigkeit für Jugendliche sich stellen wird.
weil dazu besondere Maßnahmen der Arbeitsmarktverwaltung eingesetzt werden, um das zu verhindern.
Als möglicherweise gefährdet bezeichnet Weißenberg Arbeitsplätze für ältere und ungelernte Arbeitnehmer, woraus er die Forderung nach einer Verbesserung der Weiterbildung solcher Dienstnehmer ableitet.
Weißenberg gab in seiner Pressekonferenz heute auch einen Überblick über die nächsten Vorhaben seines Ressorts.
Die Einführung der Konkursversicherung gehört hier ebenso zu den Prioritäten für die erste Hälfte des kommenden Jahres wie eine Neufassung des Sonn- und Feiertagsruherechtes.
In einer 33.
Novelle zum Allgemeinen Sozialversicherungsgesetz soll unter anderem auch die Anrechnung der Kindererziehungszeit als Ersatzzeit für die Pensionsversicherung geregelt werden, wobei Weißenberg heute eine Staffelung nach sozialen Gesichtspunkten andeutete.
Soweit mein Bericht von der Pressekonferenz aus dem Sozialministerium und damit zurück zum Studio des Mittagsschonals.
Reporter war Hans Langsteiner.
Und wir werfen nun einen Blick in die heutigen inländischen Tageszeitungen.
Die Auszüge aus Leitartikeln und Kommentaren hat Johannes Fischer ausgewählt.
Mit den gestrigen Beschlüssen des Finanz- und Budgetausschusses der UNO-Generalversammlung, 300 Beamte aus New York und Genf zusätzlich nach Wien zur personellen und räumlichen Ausnützung der UNO-City im Donaupark zu entsenden, befassen sich heute einige Tageszeitungen.
Die Blätter gehen dabei vor allem auf die Konkurrenzsituation zwischen Wien und Genf um die Beheimatung europäischer UNO-Organisationen ein.
Dazu meint das Salzburger Volksblatt.
Jetzt muss sich Österreich in einem hartnäckigen Kernkrieg bemühen, die UNO dazu zu bringen, möglichst viele ihrer Beamten aus New York und Genf nach Wien zu verlegen.
Nicht immer eine einfache Sache, da vor allem die Schweiz auf die Gäste nicht verzichten will.
Dazu kommt außerdem, dass zahlreiche Beamte der Vereinten Nationen am East River oder am Genfer See längst heimisch geworden sind.
Österreichs Bürger hoffen, dass sich zuletzt aber doch eine ausländische Lösung wird finden lassen, die es verhindert, dass zuletzt etwa als Notnagel österreichischen Beamte in einem Donauturm Einzug halten, weil irgendeinem die Einrichtung eines Amtes eingefallen ist, das uns bisher noch gefehlt hat.
Und die Presse schreibt dazu in einem Kurzkommentar, es wäre wünschenswert, wenn die nächsten zwei Jahre dazu genützt würden, um eine sachliche Absprache über das herbeizuführen, was nach 1979 kommen soll.
Auch dann sind nämlich wieder UN-Einheiten nach Wien zu verlegen.
Die bittere Erfahrung lehrt, dass eine bereits tagende Generalversammlung lediglich Panikstimmung bei denen erzeugt, die etwas erreichen müssen.
Einige Bundesländerblätter gehen auf die jüngsten Aktionen der jungen ÖVP vor Adelbergs Nähe ein, die angekündigt hat, man werde wegen der Gebührenerhöhungen Finanzämter besetzen.
Dazu findet Josef Laschober in den oberösterreichischen Nachrichten, es ist schon richtig, dass es ein Vorrecht der Jugend ist, aggressiv und unbekümmert vorzugehen.
Nur müssen dann verantwortliche Politiker rechtzeitig die Bremse anziehen.
Sonst müssten alle Aussichten auf ein einigermaßen erträgliches Klima zunichte werden.
An ÖVP-Obamtaus liegt es nun, die Eselei aus Vorarlberg, aus Unvernunft geboren, aber mit fatalen Folgen behaftet, entschieden zu vertreiben.
Schärfer noch, als Josef Laschobe in den Oberösterreichischen Nachrichten verurteilt Walter Kunz im sozialistischen Oberösterreichischen Tagblatt die Aktion der jungen ÖVP, wenn er schreibt,
Emotionen und voran ohnmächtige Wut machen blind.
Man will die SPÖ treffen und bohrt Löcher in das Boot, in dem wir gemeinsam sitzen.
Sinkt es, gerät die ganze Nation in Gefahr.
Es wird allerhöchste Zeit, dem politischen Masochisten im Lager der Rechten mit Härte und Entschiedenheit entgegenzutreten.
Abschließend noch ein Kommentar aus der heutigen Ausgabe der Wochenpresse, in der Duclore Pizzini auf jüngste Affären rund um das Bundesheer, aber auch auf die Fragen Bauring, Waffengeschäfte und verschiedene Bauvorhaben in Wien eingeht.
Sie schreibt
Man nimmt und gibt, man leistet sich auch bei Parteibüchern den Trend zum Zweitbuch.
Man geht, wie schon bei Karl Kraus, hinauf und richtet es sich.
Denn man weiß inzwischen längst, dass die Bevölkerung zwar vier Jahre lang die Hand im Sack zur Faust ballt, sie jedoch beim nächsten Wahltermin wieder artig herauszieht und richtig wählt.
Das war die Inlandspresse-Schau, heute zusammengestellt von Johannes Fischer.
Wieder ein Blick auf die Uhr, in einer halben Minute ist es 12.27 Uhr, drei Minuten vor halb eins.
Unter jenen Publikationen, die in der Regel am Ende eines jeden Jahres zumeist einem Fachpublikum zur Einsichtnahme vorgelegt werden und an sich der Kategorie der Jahrbücher zugerechnet werden müssen, gibt es einige Werke, die stets internationale Beachtung finden und nahezu als die einzigen zuverlässigen Informationsquellen über die Errungenschaften und Tendenzen in bestimmten Sachbereichen gelten.
Zu jenen Werken zählt auch das in Großbritannien auf privater Basis erscheinende Luftfahrtjahrbuch Chains All the World's Aircrafts, das beispielsweise genaue Auskunft über das Luftwaffenpotenzial der Supermächte gibt und die jüngsten Entwicklungen auf dem Gebiet der Militärflugzeuge analysiert.
Dieses Luftfahrtjahrbuch für 1976 wurde nun heute in London veröffentlicht und bringt wie alljährlich aufschlussreiche Zahlenangaben und Vergleiche, Heinz Beran berichtet.
Ein Prachtband für den Weihnachtstisch liegt seit heute in den Londoner Buchläden zum Verkauf.
Der Preis von 25 Pfund ist für den Engländer etwas hoch, aber der Gast aus Österreich zum Beispiel wird gern dafür seine, naja, sagen wir 750 Schilling oder etwas weniger hinlegen, denn es gibt kaum etwas Besseres für den älteren Herrn, der seinem Gläschen bei festlicher Gelegenheit etwas zu viel zugesprochen hat, wenn er nämlich rasche Ernüchterung braucht.
Das Werk heißt Jane's All the World's Aircraft 7677, also das Jahrbuch, in dem alle Flugzeuge der Welt beschrieben, registriert und gezählt werden.
Der Kernkrieg sei viel wahrscheinlicher geworden, so heißt es in dem Vorwort, das der Chefredakteur Taylor geschrieben hat, weil die USA hinter den Russen so weit zurückgeblieben sind, was Militärflugzeuge betrifft.
Der Senat und das Pentagon unterschätzten mindestens zwei der neuen sowjetischen Kampfmaschinen.
Eine davon, der Backfire-Bomber, sei seiner Meinung nach besonders gefährlich, weil er mit modernsten Kernwaffen beladen von Stützpunkten in der Sowjetunion starten, die USA beschießen und dann in Kuba landen könne.
Auch die sowjetische MiG-25 werde von den Amerikanern unterschätzt.
Denn die in Japan gelandete Maschine dieses Musters sei ein altes Modell gewesen, etwa 16 Jahre alt.
Die MiG-25 sei heute viel größere Geschwindigkeiten fähig, als es die amerikanischen Untersuchungen ergeben hatten, nämlich bis Mach 3.
Überdies aber habe die amerikanische Voreingenommenheit für Nuklearraketen Russland und den Warschau-Pakt-Mächten Gelegenheit zum Aufbau ihrer konventionellen Waffen geboten.
Mr. Taylor kritisiert ebenfalls die Luftverteidigung der USA.
Er meint, es sei kurzsichtig, nicht mehr als zwölf Staffeln des 1956 Modells F-106 und eine Staffel von F-4 plus drei Nike-Hercules-Boden-Luftraketen-Batterien in Alaska als totale Verteidigung von 48 Staaten einzusetzen.
Die Sowjetunion erachte es für notwendig,
2.600 bemannte Abfangjäger einzusetzen, viele davon neu, sowie 12.000 Bodenluftraketen.
Ob es den Leser von Jane's World Aircraft trösten wird, wenn er von den Höchstleistungslasern liest, die vom Redstone Arsenal in Alabama aus zwei sogenannte Target Drones, also Zieldrohnen zerstörten Kernraketenmodelle.
Ob ihn das also trösten wird, weiß ich nicht.
Der Hauptadressat dieses Buches, das sind natürlich die für die Verteidigung der USA und daher der westlichen weltverantwortlichen Amerikaner.
Ihnen wird empfohlen, so rasch wie möglich den Rockwell B-1 Bomber in großen Quantitäten zu bauen, als absolut wesentliches und vielseitiges Gegenstück zum MiG-25 Foxbat mit seiner Dreimach-Geschwindigkeit.
und ebenso dringend Ersatz für den veralteten F-106 Delta Dart Abfangjäger zu schaffen.
Der Engländer, der soeben von weiteren Einsparungen seines eigenen Verteidigungsbudgets um 300 Millionen Pfund gehört hat, wird entweder sagen, der Onkel Sam soll sich mehr bemühen und mehr blechen, oder aber, besonders wenn er etwas weiter in die Zukunft blickt, es gibt heute nichts Wichtigeres, als für die globale Abrüstung zu werben.
So etwas darf man doch besonders zur Weihnachtszeit noch dazusagen.
Jugoslawien demonstriert heute gleich mehrfach seine ideologische Unabhängigkeit und seine politische Eigenständigkeit zwischen den Machtblöcken in Ost und West.
Dem 84-jährigen Staats- und Parteichef Tito wurde gestern in Belgrad als ersten Würdenträger der in Jugoslawien neu geschaffene akademische Grat eines Doktors der Militärwissenschaften verliehen.
Und Tito benützte diese Gelegenheit, um neuerlich auf die Stärke der jugoslawischen Armee und auf die entschlossene Verteidigungsbereitschaft seines Volkes gegen alle Angriffe von außen hinzuweisen.
Heute hat nun Tito mit dem stellvertretenden chinesischen Regierungschef Lianxin Yan, der sich zu einem offiziellen Besuch in Belgrad aufhält, Gespräche aufgenommen.
Jugoslawien bemüht sich dabei wieder um engere Verbindungen zu Peking und um die Normalisierung der Beziehungen zu China.
Aus Belgrad informiert Gustav Kalupa.
Den üblichen protokollarischen Rahmen sprengen die Ehren und vor allem das politische Interesse, das Jugoslawien der Delegation der Freundschaft des chinesischen Volkes entgegenbringt, die gegenwärtig das Land bereist.
Qi Pengfei, Generalsekretär des Ständigen Komitees des Nationalen Kongresses Chinas, ist Gast der Sozialistischen Allianz Jugoslawien, also des Sachverbandes aller Massenorganisationen.
Dass er vom jugoslawischen Premier Djedic, dem Parlamentspräsidenten und dem jugoslawischen Außenminister, sowie den Vorsitzenden der Teile der Republiken empfangen wurde, zeigt auf die politische Bedeutung, die Belg hat den Besuch des ehemaligen chinesischen Außenministers beimisst.
Es ist der erste hohe Besuch nach dem Führungswechsel in Peking und Jugoslawien hatte damals, unbeirrt von Richtungskämpfen, sofort auf den neuen ersten Mann, Hua Kuo-Feng, gesetzt.
Früher noch als die Nachbarn Rumänien und Albanien, denen engere Bindungen zu China nachgesagt werden als Jugoslawien.
Jinping Fei honoriert dies jetzt offenbar im Auftrag seines Parteichefs und betont in seinen Ansprachen und Trinksprüchen die Entschlossenheit des chinesischen Volkes zur Fortsetzung
der von Mao Zedong eingeschlagenen freundschaftlichen Politik zu Jugoslawien.
Er malt die Perspektiven der dritten Welt und die Rolle Belgrads in rosigen Farben.
Die Zeit arbeitet gegen Imperialismus und Hegemonismus, behauptet hier Chi-Feng Pei.
In bilderreicher Sprache zieht er Vergleiche zwischen dem Kampf Titos und Mao Zedong gegen faschistische und japanische Okkupatoren für die nationale Einheit der Staaten zwischen dem totalen Verteidigungskonzept des Kelmer Riesenreiches und Jugoslawiens.
Wir streben nicht nach Hegemonie, wir graben tiefe Tunnels, wir legen Getreidevorräte an, wir beugen den Gefahren eines Krieges vor, wir tun alles für das Volk, erklärte Chi-Ping-Fei.
Die fremdartig klingenden Formulierungen werden in Belgrad wohl verstanden und gleich in Klartext umgesetzt.
Als Bekundung des unvermündeten politischen Interesses Chinas an Jugoslawien.
Die zeitliche Abstimmung des erscheinenden Chi-Ping-Feis ist auch zu offensichtlich.
nur wenige Wochen nach dem Besuch des sowjetischen Parteichefs Leonid Brezhnev, des Beauftragten der Vereinigten Staaten Richardson und des Vorsitzenden des Ministerrates der Europäischen Gemeinschaft Van der Stuhl, die sich allesamt beeilt hatten, dem wieder genesenen Tito ihr Interesse an blockfreien Jugoslawien zu erneuern.
Dass Tito in seiner ersten Erklärung vor dem Jugoslawischen Parlament die blockfreie Politik und einen selbstständigen Sozialismus als dauerhafte Orientierung Jugoslawiens proklamierte,
hat den politischen Wert des Balkanstaates noch gesteigert.
Peking scheint bereits seinem Preis eine ungetrübte Zusammenarbeit mit Jugoslawien im Kreis der Dritten Welt zu leisten und toleriert auch den eigenen Weg Jugoslawiens zum Sozialismus, den es noch vor wenigen Jahren als revisionistisch hart attackiert hatte.
Peking hat sogar die Gratulation Titos an den chinesischen Parteichef Hua Kuo-Feng akzeptiert, während es die anderen kommunistischen Staaten und Parteiführer zurückgeschickt hat,
was über das heutige Verhältnis zwischen China und Tito-Jugoslawien genug sagt.
Der Besuch Chi-Feng-Peis ist eine logische Konsequenz und ein weiterer Schritt im enger werdenden Zusammenspiel zwischen den beiden kommunistischen Staaten
den Vorherrschaftsanspruch Moskaus bestreiten.
Aus Belgrad hörten Sie Gustav Kalupa.
Mit einem Knalleffekt endete gestern das Kairoer Treffen der noch vor wenigen Monaten verfeindet gewesenen Staatspräsidenten Ägyptens und Syriens Anwar el-Sadat und Hafez el-Assad.
Sie haben laut einem gestern Abend veröffentlichten Kommuniqué die Bildung eines gemeinsamen politischen Kommandos beschlossen und für die weitere Zukunft die Absicht bekundet, ihre beiden Länder zu einem Zusammenschluss zu führen.
Die Entscheidung der beiden Präsidenten gilt als ein unerwartetes Resultat der Aussöhnungsbemühungen beider Länder, die noch bis vor zwei Monaten einen Propagandakrieg gegeneinander geführt hatten.
Syrien hatte die Teilabkommen Ägyptens mit Israel als Verrat an der arabischen Sache verurteilt.
Ägypten hatte die Intervention Syriens im Libanon scharf kritisiert.
Sadat und Assad hatten sich aber schließlich auf der arabischen Gipfelkonferenz von Riyadh und Kairo im vergangenen Oktober ausgesöhnt.
Aus Kairo berichtet Hans-Peter Gerner.
In der Bruch zwischen Kairo und Damaskus vor kaum acht Wochen noch irreparabel, so haben Assad und Sadat während ihrer dreitägigen Gespräche in der ägyptischen Hauptstadt die Beschlüsse von Eriyat und des arabischen Gipfels Ende Oktober nicht nur ergänzt und erneut bekräftigt, sondern die nunmehr abgeschlossene Wiederannäherung mit einer politischen Programmatik versiehen, die seit dem Tod Nassau nur noch im Libyen obers Gazafiskurswert hatte.
und damit eine ideologische Marginalexistenz zu führen schien.
Das Konzept des Panarabismus.
Während einer Pressekonferenz gestern Abend erläuterte der ägyptische Außenminister Ismail Fahmy, die von den beiden Staatschefs nach mehr als 15 stündiger Diskussion ausgearbeitete sogenannte Kairoer Deklaration mit dem Fernziel der politischen Union, stellte jedoch gleichzeitig klar,
dass durch ein pragmatisches Vorgehen jene Fehler vermieden werden sollen, die 1961 nach kaum dreijährigem Bestehen zum Hinscheiden der überhastet gegründeten Vereinigten Arabischen Republik geführt hatten.
Der Vereinigte Rat bestehend aus den beiden Staatspräsidenten sowie ihren engsten Mitarbeitern und den Ministern, vor allen Dingen aus dem außen, Verteidigungs- und wirtschaftspolitischen Bereich,
wird nur jene Vorschläge der noch zu gründenden Sonderkomitees akzeptieren, die in der jeweiligen Phase der Einheitsbestrebungen als realisierbar erscheinen.
Welche konstitutionelle Form diese Union haben wird, bleibt offen.
Anderen Staaten stehe es jedoch frei, zum gegebenen Zeitpunkt mit diesem syrisch ägyptischen Kristallisationskern arabischer Einheit zu fusionieren.
Ob
Und wie immer auch sich diese Vision konkretisieren mag, auf der derzeitigen Etappe der diplomatischen Konfrontation mit Israel behalten Kairo und Damaskus in erster Linie die taktischen Aspekte der Unionsdeklaration im Auge.
Der Welt soll demonstriert werden, dass die Sinai und Libanon Kapitel des syrisch-ägyptischen Streitkatalogs abgehakt
die Spekulationen auf innerarabische Zwistigkeiten und Sonderinteressen am grünen Tisch von Genf irrealistisch geworden sind.
Im Abschluss kommunikieren ihrer Begegnung halten Sadat und Assad am März Termin für die Wiedereinberufung deiner Ost Konferenz fest, bei der die PLO mit einer eigenen Delegation vertreten sein müssen.
Auch in seiner gestrigen Pressekonferenz
bezeichnete Fahmi die derzeitige israelische Regierungskrise als Diversionsmanöver inszeniert in der Absicht, die Genf Initiativen der arabischen Seite zu blockieren.
Tatsächlich hatte Fahmi das derzeitige Jerusalemer Szenario bereits vor 14 Tagen in einem Interview vorgezeichnet.
Ob Rabin oder einen wiederauferstandenen Ben Gurion, so der Chef der ägyptischen Diplomatie,
Wir werden sie vorantreiben, um der Welt zu beweisen, dass nicht wir es sind, die Ausflüchte suchen, um den Verhandlungsprozess hinauszuzögern.
Aus Kairo berichtete Hans-Peter Gärner.
In einem gestern in Genf veröffentlichten Bericht hat sich die internationale Juristenkommission, die sich besonders für den Schutz der Menschenrechte einsetzt, besorgt über die diesbezügliche Entwicklung in Südamerika geäußert.
Sämtliche Militärregierungen missachteten, wie es in dem Bericht heißt, ungestraft alle Rechtsbestimmungen zum Schutz der Menschenrechte und der Grundfreiheiten.
Dabei sei es falsch, die südamerikanischen Militärregierungen einfach als faschistisch zu bezeichnen.
Sie seien vielmehr konterrevolutionär im wahrsten Sinne des Wortes.
Und solche Regierungen, die mehr oder weniger Ausdruck eines neuen Regimesystems seien, existierten in Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Paraguay und Uruguay, sowie in modifizierter Form auch in Peru, heißt es in dem Bericht, über dessen Einzelheiten nun Horst Höller informiert.
Im südamerikanischen Raum gibt es eine ungewöhnliche Entwicklung, was jetzt durch eine eingehende Untersuchung der Internationalen Juristenkommission mehr als bestätigt wurde.
So stellte die Kommission wörtlich fest, der allgemeine Trend in diesen sechs, wenn nicht sieben Ländern sei identisch oder sehr gleichlaufend.
Sie alle versuchen, ein autoritäres und antijuristisches Regime zu errichten, welches von der Armee kontrolliert und verwaltet wird.
Es handele sich nicht um Zufall, denn das verfolgte Ziel stelle eine neue Art von Machtstruktur dar, verbunden mit der Zerstörung des traditionellen demokratischen Systems und der Eliminierung oder Neutralisierung aller Oppositionsgruppen.
Das auch verbunden mit der Abwesenheit von Parlament, Gewerkschaften, politischen Parteien, einer freien Presse, Studenten oder Berufsverbänden.
oder auch alle anderen Mittel, durch welche die Menschen in diesen Staaten am nationalen Leben Teilnehmern oder Schutz vor arbiträren Machtverfügungen finden können.
Nach Ansicht der Juristenkommission gibt es sechs Hauptfaktoren, die zumindest in diesen Staaten allgemein gefunden werden können.
Beispielsweise der Glaube, dass die traditionelle Demokratie in ihrer gegenwärtigen Form schwach und machtlos ist, den gegenwärtigen Problemen und Anforderungen Herr zu werden.
Der Glaube an die Notwendigkeit einer neuen institutionellen Struktur mit einer von der Armee kontrollierten autoritären Regierung.
Der Vorrang für das Konzept der sogenannten nationalen Sicherheit oder Sicherheit für Entwicklung oder auch Entwicklung in Sicherheit.
Und auch die Konzentration auf den Kampf gegen Kommunismus, Subversion und sozialistische Doktrinen.
Und auch die Erstellung eines regionalen Blocks.
Die allgemeine Unterdrückung und Kontrolle von Presse, Erziehung sowie von politischen, gewerkschaftlichen und kirchlichen Aktivitäten.
Und nicht zuletzt auch die Durchsetzung wirtschaftlicher Entwicklung auf der Basis eines höchst abhängigen und gleichzeitig äußerst freien wirtschaftlichen Modells.
Das durch Ermunterung für ausländische Investitionen, dem Schutz von Privatindustrie, der Verstärkung der Produktion und des Exportes von Rohstoffen.
sowie begleitet von harten Anti-Inflationsmaßnahmen ohne Rücksicht auf die sozialen Kosten.
Nach Ansicht der Kommission gebe es für dieses System noch keinen Namen.
Es handelt sich vielleicht um eine Art von gegenrevolutionären Regime unter Beibehaltung des reinsten kapitalistischen Wirtschaftssystems, fast wie im 19.
Jahrhundert.
Es handelt sich auch nicht um Faschismus, denn es fehlen gewisse Doktrinen, wie beispielsweise die Frage des Rassismus.
Die Juristenkommission stellt fest, dass nach Auffassung der Militärdiktaturen in diesen Staaten die bestehenden Demokratien zu schwach seien, um gegen revolutionären Marxismus zu kämpfen und auch die Unterdrückung jeglicher demokratischer politischer Aktivität, ob liberal, konservativ oder sozialistisch, verstanden werden kann.
Das war ein Beitrag von Horst Höller aus Genf.
Keinen Weihnachtsfrieden scheint es zwischen Norwegen und der Sowjetunion zu geben.
Denn in ihrer vierten Runde sind die norwegisch-sowjetischen Verhandlungen über die Teilung des Festlandzockels in der nördlichen Barenzee einfach abgebrochen worden.
Worum geht es nun bei diesem an den Ägäiskonflikt zwischen Griechenland und der Türkei erinnernden Disput?
In nüchternen Zahlen ausgedrückt ist das Streitobjekt ein über dem Barensee-Festlandsockel gelegenes, 155.000 Quadratkilometer großes Gebiet, das nicht nur zu den reichsten Fischfangregionen der Welt gehört, sondern vermutlich auch Ölvorkommen aufweist.
Gemäß der sowjetischen Linienziehung würde Norwegen dieses Gebiet, das also fast zweimal so groß wie Österreich ist, verlieren.
Das ist jedoch nicht der einzige Zahnkrapfel zwischen Moskau und Oslo, wie Hans-Joachim Schilde berichtet.
Die Barendsee ist für viele wahrscheinlich unbemerkt seit längerem in den Mittelpunkt einer eventuellen militärischen Begegnung der beiden Supermächte gerückt.
Deshalb ruft nicht nur die scheinbar endlose Stagnation in den Verhandlungen in Norwegen Betrübnis hervor.
Das Verhältnis zur UdSSR ist auch in anderen Fragen seit den letzten Wochen umstritten.
Erschrecken Enttäuschung und Unverständnis prägen so die ersten norwegischen Kommentare
auf einen Artikel im sowjetischen Regierungsorgan Izvestia, in dem führende Politiker der norwegischen Sozialdemokratie als Handlanger des Kalten Krieges und CIA-Agenten hingestellt werden.
So wird die Vorsitzende des Nobelpreiskomitees, Åse Lioness, als faschistoide reaktionäre Politikerin bezeichnet, die im Sold der Amerikaner steht.
Abgesehen davon, dass Frau Lioness als Leiterin des Außenpolitischen Ausschusses der Sozialdemokratischen Partei
ein hohes politisches Amt inne hat, ist der Ton des Artikels Rückfall in die Zeiten des Kalten Krieges.
Uns ist es unerklärlich, warum ausgerechnet jetzt die Russen derart scharf uns angreifen und integre Politiker als CIA-Agenten bezeichnen.
Soweit Håkon Lee, ehemaliger Generalsekretär der Sozialdemokratie.
Doch nicht nur Politikern geht es an den Kragen.
Mehrere der größten norwegischen Tageszeitungen werden aufgefordert,
ihre kriegerische Propaganda Russland gegenüber nachzulassen, da man sonst, so die Russen, zu anderen Schritten greifen müsste.
Die nicht zu übersehende Drohung der Russen haben eine längere Vorgeschichte, die nicht zuletzt mit der Verleihung des Friedensnobelpreises an Andrei Sakharov zusammenhängt.
Wie kein anderes Land sind in Norwegen Parlamentarier aller Parteien für die Sache der russischen Opposition eingetreten.
Bis heute warten immer noch sechs norwegische Parlamentarier
auf die Einreisegenehmigung in die UdSSR, um sich dort mit Oppositionellen zu unterhalten.
Trotz Helsinki sind die Russen ihnen seit Monaten die Antwort schuldig geblieben.
Der Fall des norwegischen Theologiestudenten Bernd Ivar Eidsvik, der ein halbes Jahr in Moskau wegen Verteilung von Flugblättern im Gefängnis saß, verbesserte ebenfalls das Verhältnis der beiden Staaten zueinander nicht.
Brezhnevs persönliche Hinwendung an Außenminister Knut Frödenlünd
die sogenannten Feindlichkeiten norwegischer Presseorgane zu stoppen, ist neben dem Izvestia-Artikel eindeutiges Zeichen für die Irritation der Russen über die Genauigkeit, mit der der skandinavische Nachbar die Vorgänge in der Sowjetunion verfolgt.
Allerdings ist die verhaltene Drohung in Norwegen nicht ungehört geblieben.
Denn zwischen den beiden Staaten bestehen nicht nur aufgrund des norwegischen Drängens der russischen Opposition mehr Spielraum zu geben, Spannungspunkte,
wie wir bereits im Falle der Teilung der Barentssee gesehen haben.
Auch die Stationierung des modernsten russischen Flugzeugträgers, der Kiev in Murmansk nur 150 Kilometer von der norwegischen Grenze entfernt, gehört mit zu den Unannehmlichkeiten der geografischen Nachbarschaft.
Dennoch sind die Russen überempfindlich auf norwegische Kritik.
Dreimal haben die Norweger nun offiziell gegen einen russischen Geheimsender in der Nähe von Kiew protestiert.
Der Sender zerstört die Norwegern auf der Kurzwelle sämtliche Seefahrtsprogramme und funkt quer durch die Notfrequenz.
Auch hier ist aus Moskau bis heute keine Antwort gekommen.
Die Norweger, in politischen Fragen von typisch skandinavischer Ruhe, selbst in heiklen Situationen geprägt, reagierten jedoch auf den Angriff der Izvestia scharf.
So fordert Norwegens größte Tageszeitung Aftenposten die eigene Regierung auf, energisch in Moskau gegen Ton und Inhalt des Artikels zu protestieren.
Allerdings, soweit Norwegens größte Zeitung, ist der Artikel nur mehr Bestätigung der traurigen Wahrheit, dass der Geist von Helsinki sich für die Russen bereits verflüchtigt hat.
norwegisch-sowjetischer Disput um den Festlandsockel in der nördlichen Barensee, es berichtete Hans-Joachim Schilde.
Und nun vier Minuten nach dreiviertel eins zum Kulturteil im Mittagsschonal.
Im Grazer Schauspielhaus hat heute Abend die Neuinszenierung des Trauerspiels Macbeth von William Shakespeare Premiere.
Es handelt sich dabei um die österreichische Erstaufführung der Übersetzung von Theodor von Zeynig.
Es berichtet Wilhelm Rossbaut vom Landesstudio Steiermark.
Das Publikum hat zweifachen Grund der Neuinszenierung des Trauerspiels Macbeth mit großen Erwartungen entgegenzusehen.
Das bezieht sich zunächst auf die erste Aufführung der Übersetzung des Trauerspiels durch Theodor von Zajnek.
Zajnek, er starb 1948, war Oberösterreicher und widmete sich nach Beendigung seiner Offizierslaufbahn, er war Adjutant bei Konrad von Hötzendorf, sehr intensiv der Neuübersetzung der Shakespeare-Dramen.
Interessant zu werden, verspricht auch die szenische Gestaltung durch Günther Thabor.
Thabor hat fast alle geschichtlichen Elemente in dem Stück gestrichen, um, wie er sagte, rasch von der Unterscheidung zwischen gütigem und bösem Herrscher wegzukommen.
Er hat das Schauspiel über jede Realität gehoben und es gleichsam als Traum, als Albtraum inszeniert.
Dabei geht Thabor einen in Graz neuen Weg der Lichtregie.
Ja, in Deutschland draußen, dank der immer weiter schreitenden Technik, ist man längst über das Gegenlicht hinausgehend zu der Erkenntnis gekommen, in welchem Ausmaß das Licht von vorne eigentlich auf die Bühne nicht Bühnenräume schafft, sondern Flächen.
Die Gesichter werden zwar herausgeleuchtet, aber sie werden eben durch dieses starke Licht von vorne zu Flächen.
Und das Gegenlicht hat da schon sehr viel abgeholfen und plötzlich hat man gesehen, wie die Konturen herauskommen.
Und jetzt hat man draußen in der Bundesrepublik mit sehr viel Geld auf der Seite ganze neue Lichtanlagen gemacht, die die wunderbare Eigenschaft hervorbringen, dass der Schauspieler vollkommen plastisch, also räumlich, auf der Bühne ist und dass man vor allem sein Gesicht, seinen ganzen Körper auch dann sieht, wenn er aus dem Licht ins Dunkel hineingeht.
Die Übersetzung von Theodor von Zeynek verzichtet im Gegensatz zur Übertragung durch Dorothea Thieg auf romantische Wendungen und wirkt so im Großen und Ganzen nüchterner als die klassische Fassung.
Dorothea Thieg übersetzte zum Beispiel
Wenn der Meuchelmord aussperren könnte aus seinem Netz die Folgen und nur gelingen aus der Tiefe Zöge.
Bei Zeynek heißt diese Stelle, könnte man doch nach dem Mord die Folgen fesseln und, wenn es geschah, nur den Gewinn erfassen.
Und jetzt ein Probenausschnitt.
Sie hören Walter Reier als Gast, der die Titelrolle spielt, mit dem Monolog am Schluss des ersten Aktes.
Hier, auf dieses Daseinsriff und Sandbank, das Ganze wäre und das ganzen Ende, so wäre mir nichts das Jenseits.
So aber wird immer hier der Richtspruch schon gefällt und lehrt blutige Wahrheit, die, wenn sie gelehrt, zurückspringt dann zu des Erfinders Plage.
Und die gleichwiegende Gerechtigkeit setzt uns ein Becher an die eigenen Lippen, den für den anderen wir mit Gift gefüllt.
Dankensschutz ist zweifach.
Zunächst Verwandtschaft und die Lebenspflicht, ein Schutzwall vor der Tat, dann Gastfreundschaft.
Die Türen müsste ich sperren seinen Mördern, statt diesen Dolch zu ziehen.
Das war Walter Reier mit einem Monolog aus dem Trauerspiel Macbeth von Shakespeare.
Premiere der österreichischen Erstarführung der neuen Übersetzung heute Abend im Grazer Schauspielhaus.
Aus Graz berichtete Wilhelm Rossbaut.
Auch unser zweiter Kulturbeitrag ist Shakespeare gewidmet.
Die Schaubühne am Halleschen Ufer in Berlin gehört zu den ambitioniertesten und interessantesten deutschen Theatern.
Nun lädt dieses Ensemble zur Probe für eine Premiere ein, die im Sommer oder Herbst 1977, vielleicht aber erst später, zu erwarten ist.
Auch über die Wahl des Stückes lässt sich noch nichts Endgültiges sagen.
Dennoch werden zu dieser Darbietung Gäste aus allen Teilen Europas anreisen und das, obwohl das Ergebnis für die beiden Vorweihnachtsabende angesetzt worden ist.
Zu besichtigen sind die Ergebnisse sechsjähriger Bemühungen, mit denen versucht worden ist, sich dem Werk und der Welt Shakespeare zu nähern.
Aus Berlin berichtet Dieter Bub.
Seit 1970 ist man mit den Vorbereitungen beschäftigt, nicht nur mit dem Studium der Texte, mit dem Lernen von Rollen, sondern mit Erkundungen nach Lebensumständen, Verhaltensweisen, gesellschaftlichen Zusammenhängen, Musikunterhaltung, Sprachformen, Sprechweisen und Handfertigkeiten.
Nun mag man einwenden, sich damit auseinanderzusetzen, sei Aufgabe jeden Regisseurs, dieser Einwand ist berechtigt, er verweist jedoch auf den wichtigen Unterschied.
Nicht Stein allein mit seinem Ausstattungsstab, sondern alle waren an diesem Prozess der Wahrheitsfindung beteiligt.
Mit Geduld, Ernsthaftigkeit, Besessenheit.
Zu der nur wenige fähig sind Peter Brugswilsen, Rancuni.
Gemäß dem Verdacht, Leichtes müsse fehlerhaft sein, sich zu sehr am Gewohnten zu orientieren, forscht man nach den Ursprüngen, gibt man sich nicht zufrieden mit den derben, frech-schnorzigen Übertreibungen Zadeks ins Brutale, nicht mit den weihevollen Todeszeremonien in düsteren Kulissen und nicht mit der als leichte Kost für unseren Zeitgeschmack zurechtgebogenen Lustbarkeit.
Der Hamburger Othello, ein Shakespeare in Unterhosen, so Peter Stein, und auch der Sturm von Minx inszeniert, um zwei wichtige Interpretationen der vergangenen Monate zu nehmen, bekämen vermutlich allenfalls eine Wertung von interessant, aber ungenügend.
Wir hatten einfach Schiss, so die lakonische Begründung für den großen Aufwand.
Zu den Ursprüngen zurückzufinden, ins elisabethanische Zeitalter, es nicht nur zu kennen, sondern sich selbst ihm anzunähen, ist der Gedanke für diese beiden Abende, die als Shakespeare's Memory nicht normales Theater sein sollen.
Man lernte die Laute zu spielen und auf Seilen zu tanzen, übte sich in einer für uns ungewohnten, merkwürdig dozierenden Rhetorik, beschäftigte sich mit Heraldik und Astrologie.
Die Arbeitsgruppe unter der Leitung von Peter Sturm machte sich auf eine Expedition, bei der man mummenschanz und höfisches Zeremoniell, Volkstheater, Ess- und Trinkgewohnheiten, Aberglaube tiefen Mittelalters und die Stimmung des Aufbruchs erlebte.
Zu besichtigen sind die Ergebnisse nicht am Halleschen Ufer, weil der kleine Theaterraum, aber auch andere gewohnte Vorführstätten nicht ausreichen würden.
Als Spielort wurde nach langem Suchen ein Filmstudio der braunischen CCC Betriebe gefunden, in dem man sich ungezwungen bewegen und staunen soll als Zuschauer und Zuhörer.
Der Aufwand und der Anspruch sind gleichermaßen groß.
und haben wieder einmal Erwartungen vorausgesetzt, deren Erfüllbarkeit von Mal zu Mal schwieriger werden muss.
Hatte man beim antiken Projekt der Backcheninszenierung Klaus Michael Grübers vier Stunden mit dem Titel Übungen für Schauspieler vorangesetzt.
Auch diese beiden Abende wurden außerhalb des Stammhauses in einer Messehalle am Funkturm dargeboten.
So geht man in diesem Fall noch einen Schritt weiter.
Shakespeare's Memory ist nur sicher sehenswerte Vorbereitung für eine Shakespeare-Inszenierung, Richard II.
oder wie es euch gefällt.
Gelohnt hat sich die Mühe gewiss schon jetzt mit Sicherheit für die Beteiligten, deren Beschäftigung theaterwissenschaftlichen und darstellerischen Charakter hat.
Nach diesem Kulturbericht aus Berlin, drei Minuten vor 13 Uhr, nun noch Kurznachrichten.
Österreich.
Die SPÖ habe im Jahr 1970 nicht die Autosondersteuer der ÖVP-Alleinregierung abgeschafft, um sie nun wieder einzuführen.
Dies erklärte heute Finanzminister Androsz zum Vorschlag von Nationalbank-Generaldirektor Kienzel, eine Autosondersteuer zur Verbesserung der Handelsbilanz einzuführen.
Auch die FPÖ äußerte sich ablehnend.
Ebenso sprachen sich die Autoimporteure gegen diesen Plan aus.
ÖVP-Bundesgeschäftsführer Bergmann präsentierte das Ergebnis einer Meinungsumfrage, wonach die ÖVP mit 2% Vorsprung vor der SPÖ in der Gunst der Bevölkerung liege.
Demnach sollen sich 47,5% für die ÖVP und 45,5% für die Sozialisten ausgesprochen haben.
Die Kammer der Wirtschaftstreuhänder kritisiert das mit erst im Jänner wirksam werdende Gebührengesetz, unter anderem mit dem Argument, der Gesetzgeber mute den Steuerpflichtigen zu, sich in den turbulenten Einkauftagen vor den Feiertagen mit sehr erheblichen Gesetzesänderungen vertraut zu machen.
Auch im Jahr 1977 werde die Vollbeschäftigung in Österreich gesichert sein, stellte heute Sozialminister Weißenberg nach einer Untersuchung des Institutes für Wirtschaftsforschung und des Institutes für empirische Studien fest.
Beide Institute gaben jedoch der Meinung Ausdruck, dass der Arbeitsmarkt 1977 stärker in Bewegung geraten könnte als heuer.
Vereinte Nationen.
Die 31.
Vollversammlung der UNO wird heute die Arbeit für dieses Jahr beenden.
Wahrscheinlich wird die Sitzung nicht formell abgeschlossen, sondern lediglich suspendiert.
Großbritannien.
Die Arbeitslosigkeit hat mit 1,3 Millionen ihren bisher höchsten Stand seit Kriegsende erreicht.
Die Arbeitslosenquote beträgt 5,6 Prozent.
Die Regierung Callaghan konnte im Unterhaus das Sparbudget durchsetzen.
Zahlreiche Abgeordnete der Labour-Party versagten dem Kabinett jedoch die Unterstützung.
Nur durch Stimmenthaltung der Konservativen konnte das Budget verabschiedet werden.
Bundesrepublik Deutschland.
Das Wirtschaftsministerium hat die Konjunkturprognose revidiert, statt um die erwarteten sechs Prozent wird das Bruttosozialprodukt wahrscheinlich nur um fünfeinhalb Prozent im nächsten Jahr steigen.
In dieser Prognose sind die Auswirkungen der neuen Ölpreise freilich auch noch nicht berücksichtigt.
Europäische Gemeinschaften
Am Widerstand Italiens ist ein von den Mitgliedstaaten der Neuner-Gemeinschaft angestrebter Krisenplan für den Fall neuer Schwierigkeiten in der Erdölversorgung teilweise gescheitert.
Italien Die MSI, die neofaschistische Partei, hat sich gespalten.
Im Parlament ist eine neue Fraktion entstanden, die möglicherweise die christlich-demokratische Minderheitsregierung Andriotti unterstützen wird.
Chile
Der Chef der Militärjunta, Pinochet, hat in einem Interview jede Möglichkeit der Rückkehr zur Demokratie ausgeschlossen.
Weiter sagte Pinochet, seine Regierung sei zum Austausch aller politischen Gefangenen mit der Sowjetunion und Kuba bereit.
Mit diesen Kurznachrichten ist das Mittagsjournal beendet.
Meine Damen und Herren, die Journalredaktion meldet sich wieder heute Abend um 18.15 Uhr im Programm Österreich 1 mit dem Abendjournal.
Edgar Sterbens verabschiedet sich im Namen von Redaktion und Technik.