Premiere "Die schweigsame Frau"

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    Es mutet tatsächlich merkwürdig an, dass dieses Werk erst in die besten Jahre kommen musste, um nach Dresden, 1935, Graz und zweimal Salzburg, zuletzt bei den Festspielen 1957, nach Wien zu kommen.
    Zwei Wiener Kritiker versuchen dieses Geheimnis zu lösen.
    Karl Löbel im Express.
    Die schweigsame Frau schien in einer allzu harten, dem komödiantischen abgeneigten Zeit ins Rampenlicht getreten zu sein.
    Sie blieb ein Außenseiter auf den Opernspielplänen und das änderte sich auch nicht nach dem Kriegsende.
    Franz Endler analysiert in der Presse, weil sie kunstfertig ist und weil sie mit Sinn für Zwischentöne genossen sein will, weil sie nicht so sehr den zwingenden musikalischen Einfall birgt, sondern eher die Weisheit eines erfahrenen Komponisten.
    Nun, beides zusammengenommen, mag einen Teil des bisherigen schwachen Erfolges ausmachen.
    Aber es gibt ja schließlich auch andere Strauß-Opern, die nicht ständig am Spielplan stehen.
    Immerhin darf man es als eine hocherfreuliche Bereicherung ansehen, mit diesem Werk in Wien konfrontiert zu werden.
    Man spielt es in dem schönen Interieur, welches Theo Otto schon für die Salzburger Aufführung getroffen hat, und in eben denselben Kostümen von Ernie Kniepert.
    Neu ist die musikalische Leitung Silvio Varvisos, der sich mit viel Einfühlungsvermögen diese weite Teile fast kammermusikalische Partitur zu eigen machte und mit dem prächtig gestimmten Orchester wahrlich hörenswert zum Erklingen brachte.
    Neu, mit verständlichen Einschränkungen, die Regie Hans Hotters.
    Selbst einmal ein grandioser Sörmorosis hat er seine Salzburger Erfahrungen mit Günther Rennert, es gäbe kaum bessere,
    auch in Wien zur Anwendung gebracht.
    Das Spiel um den alten Seehelden Morosus und seinem Verlangen nach einer schweigsamen Frau ist überaus verzweigt und macht so dem Namen seines Librettisten Stefan Zweig nach Ben Johnson alle Ehre.
    Nahe Verwandtschaft mit der Handlung von Rossinis Don Pasqual ist unverkennbar.
    Da wie dort wird Komödie auf der Bühne gespielt und am Ende ist der Alte der Geprellte.
    In Wien ist der Alte ein eher junger, Oskar Czerwenka.
    Weniger ein Sir, eher ein Ochs von Lerchenau, orgelte er mit mächtiger Stimme durch alle Register, ein liebenswerter Tollpatsch ohne eigentliche Schrullenkomik, womit nicht Klamauk gemeint ist.
    Mimi Kurze als Aminta, voll stimmlichen Wohllauts und komödiantischer Spielfreude.
    Dritter in der Spitzengruppe Robert Kerns, dessen Figaro-Barbie-Rolle sowohl gesanglich wie auch dem Spielkönnern nach voll ausgeschöpft wurde.
    Die köstliche Schauspielertruppe erfreute sich der zahlreichen Verwandlungen und zeigte sowohl hervorragende Ensembles wie Einzelleistungen.
    William Blankenship, Renate Holm, Gertrude Jahn, Siegfried Rudolf Frese, Manfred Jungwirth und Alois Pernersdorfer.
    Ein Genrebild für sich, die Haushälterin der köstlichen Hildegard Rössl-Maidan.
    Fazit der Aufführung, gezogen von Herbert Schneiber in seiner Kurierkritik,
    Kein Abend der Sensationen, doch eine gute Premiere und eine wichtige noch dazu.

    Katalogzettel

    Titel Premiere "Die schweigsame Frau"
    Spieldauer 00:03:27
    Mitwirkende Lindner, Dolf [Gestaltung] [GND]
    Datum 1968.02.03 [Sendedatum]
    Schlagworte Musik ; E-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 60er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-680302_b_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal 1968.03.02

    Information

    Inhalt

    Nachrichten

    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Musik ; E-Musik , Radiosendung-Mitschnitt