Mittagsjournal 1977.01.25

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    Rechtliches

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    Rohölpreises um nur 5 Prozent ab 1.
    Jänner gestimmt hat.
    Die anderen elf erdölexportierenden Staaten hatten sich für eine 10-prozentige Erhöhung ausgesprochen.
    Frankreich.
    Das Zentralorgan der französischen kommunistischen Partei, l'Humanité, hat heute die Beschränkung der Freiheitsrechte in der Tschechoslowakei verurteilt.
    Das Blatt äußert seine Bestürzung darüber, dass die Behörden in Prag den Unterzeichnern der Kata 77 vorwerfen, im Dienst der antikommunistische und zionistische Auftraggeber gehandelt zu haben.
    Wörtlich heißt es in dem Artikel, die Ausübung des Petitionsrechtes sowie die Verteilung von Schriften und die Forderung nach Dialog und Diskussion können nicht als strafbar angesehen werden.
    Die Unterdrückung der Freiheits- und Menschenrechte widerspreche dem Ideal des Sozialismus, schreibt Lumanité.
    Tschechoslowakei.
    Die Presse des Landes hat heute ihre Kampagne gegen die von Bürgerrechtskämpfern veröffentlichte Charta 77 fortgesetzt und in diesem Zusammenhang erneut heftige Vorwürfe gegen die Nachrichtenmedien des Westens erhoben.
    Das Prager Parteiorgan Rode Bravo bezichtigt die westliche Presse der flagranten Einmischung in innere Angelegenheiten der kommunistischen Staaten und damit eines Verstoßes gegen die Abschlussdokumente der Sicherheitskonferenz von Helsinki.
    Der Pro-Rektor der Prager Kunstakademie, Miloslav Chlopac, bezeichnet in einem Artikel für das Jugendorgan Mlada Fronta die Charta 77 als strategischen Schachzug antikommunistischer Kreise, um die Kräfte des Sozialismus und des Kommunismus international in Misskredit zu bringen.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Der amerikanische Vizepräsident Mundell trifft heute in Bonn mit Bundeskanzler Schmidt zu einem Gespräch über das politische Programm der neuen Regierung Carter zusammen.
    Als Themen der Unterredung werden die Koordinierung der Wirtschaftspolitik zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Staaten, die geplante Wirtschaftsgipfelkonferenz der westlichen Industrieländer und das deutsch-brasilianische Abkommen über den Bau von Atomkraftwerken in Brasilien genannt.
    Morgen will Mundell, begleitet von Außenminister Genscher, nach West-Berlin reisen, um nach seinen Worten die fortdauernde amerikanische Verpflichtung zu dokumentieren, für die Sicherheit und Unabhängigkeit Berlins einzutreten.
    Schweden Die nächste Sitzung der OPEC, der Organisation Erdöl exportierender Länder, über die Frage einer neuerlichen Anhebung des Rohölpreises könnte nach Angaben eines Sprechers des schwedischen Außenministeriums am 12.
    Juli in Stockholm stattfinden.
    Die OPEC soll sich in dieser Angelegenheit bereits an die schwedische Regierung gewandt haben.
    Schweden hat nach Überprüfung der Sicherheitsfragen dem Ersuchen der OPEC zugestimmt.
    Sambia Nach dem Scheitern der Rhodesien-Mission des britischen Diplomaten Richard droht, so erklärten schwarze Nationalisten aus Rhodesien in der sambischen Hauptstadt Lusaka, verstärkte militärische Rivalität der Supermächte USA und Sowjetunion im südlichen Afrika.
    Als erste Reaktion auf die ablehnende Haltung von Ministerpräsident Smith drohten die Nationalistenführer mit einer Intensivierung des Krieges gegen die weiße Minderheitenregierung.
    In diesem Zusammenhang wurde heute in Lusaka vom Einsatz neuer Waffen gesprochen und darauf hingewiesen, dass der sowjetische Staatspräsident Pat Gorny im März den Süden Afrikas besuchen werde.
    USA.
    Eine Kältewelle hat der Landwirtschaft im Bundesstaat Florida Ernteschäden von etwa zwei Milliarden Dollar zugefügt.
    Eine Sonderkommission des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums schätzt, dass etwa 95 Prozent der Erdäpfelernte, 40 Prozent der Zitrusfrüchte und 25 Prozent des Bestandes der Baumschulen sowie ein Viertel der Zuckerrohrernte vernichtet wurden.
    Als Folge wurde die Verschiffung von Zitrusfrüchten für zehn Tage eingestellt, was für 150.000 Landarbeiter den Verlust ihrer Arbeitsplätze bedeutet.
    An der amerikanischen Pazifikküste leitet die Landwirtschaft unter katastrophaler Dürre.
    Nach Angaben zuständiger Stellen sind in Kalifornien während der Hauptregenzeit der vergangenen Wochen bisher nur 20 Prozent der normalen Niederschlagsmenge gemessen worden.
    Und nun noch eine Durchsage des Bundesministeriums für Landesverteidigung.
    Seit Mitte Jänner 1977 wird in den Bundesländern und in der Bundeshauptstadt Wien die Stellung des Geburtsjahrganges 1958 durchgeführt.
    Alle männlichen Österreicher des Geburtsjahrganges 1958 und Wehrpflichtige aller älteren Jahrgänge bis 1937, die bisher ihrer Stellungspflicht nicht nachgekommen sind, haben vor den Stellungskommissionen zu erscheinen.
    Sie werden dort auf ihre geistige und körperliche Eignung für die Erfüllung der Wehrpflicht untersucht.
    Angehörige der Geburtsjahrgänge 1959 und 60 können sich freiwillig zur Stellung melden.
    Alle weiteren Informationen für die Stellungspflichtigen und Freiwilligen sind den bei allen Polizei- und Gendarmeriedienststellen und den Gemeindeämtern angeschlagenen Stellungskundmachungen zu entnehmen.
    Die Wehrpflichtigen werden ausdrücklich ersucht, an jenem Tag vor der Stellungskommission zu erscheinen, der in der Stellungskundmachung angegeben ist.
    Die Einteilung richtet sich nach Wohnbezirk und Anfangsbuchstaben des Familiennamens.
    Das Wetter.
    Mit der allmählich auf Südwest drehenden Strömung werden milde Luftmassen gegen Mitteleuropa geführt.
    Im Alpenraum wird der Hochdruckeinfluss schwächer.
    Aussichten bis morgen früh.
    In Tiefenlagen verbreitet Boden oder Hochnebel.
    Oberhalb etwa 800 bis 1000 Meter heiter oder wolkig in höheren Schichten.
    Winde aus Südost bis West.
    Nachmittagstemperaturen minus 1 bis plus 6 Grad.
    Frühtemperaturen morgen minus 8 bis plus 2 Grad.
    Aussichten für morgen.
    Am Alpen-Nordrand vöhnlich aufgelockerte Bewölkung.
    Sonst meist stärker bewölkt, in Tiefenlagen auch häufig nebelig trüb.
    Strichweise Regen, vor allem im Westen Österreichs.
    Allgemein zu mild für die Jahreszeit.
    Südwestliche Winde.
    Tageshöchsttemperaturen 1 bis 7 Grad.
    Wettermeldungen von 12 Uhr.
    Wien Nebel 0°, Ostwind 5 km in der Stunde.
    Aus Eisenstadt ist keine Meldung eingelangt.
    Linz Nebel 0°, Südwind 3.
    Salzburg stark bewölkt, 5°, Südostwind 15.
    Innsbruck bedeckt 0°, Westwind 20.
    Bregenz bedeckt 0°, Westwind 3.
    Graz bedeckt minus 2°, Windstill.
    Klagenfurt bedeckt minus ein Grad, Nordwestwind drei Kilometer in der Stunde.
    Es ist jetzt vier Minuten vor Viertel Eins.
    In etwa sechs Stunden werden das Thema Lüttgendorf beziehungsweise die Waffenverkäufer des Bundesheeres nach der Pause vom Wochenende wieder in einem politischen Gremium behandelt.
    Um 18 Uhr nämlich tritt der Landesverteidigungsrat zusammen, um die vor einer Woche unterbrochenen Beratungen fortzusetzen.
    In der Regierungssitzung von heute Vormittag stand der gesamte Fragenkomplex nicht auf der Tagesordnung.
    Laut Aussendung des Bundeskanzleramtes wurden dabei vor allem zwischenstaatliche Verträge behandelt.
    Nach der Sitzung warteten wie üblich die Journalisten auf die traditionelle Stellungnahme des Bundeskanzlers.
    Wir schalten nun ins Kanzleramt.
    Auch nach der Sitzung des Ministerrates also weiterhin Diskussion um die Munitionsaffäre rund um das österreichische Bundesheer vor der heutigen Sitzung des Landesverteidigungsrates und noch vielleicht wichtiger vor der morgigen Sondersitzung des Nationalrates, wo Regierung und Verteidigungsminister Lüttgendorf mit Misstrauensanträgen der Opposition konfrontiert werden.
    Allerdings dürfte die Affäre rund um das Bundesheer die heimische Innenpolitik noch längere Zeit beschäftigen.
    Denn Bundeskanzler Kreisky machte heute neuerlich deutlich, dass er nicht daran denke, Verteidigungsminister Lüttgendorf bis zum Abschluss der Untersuchungen auch der des Parlamentarischen Ausschusses aus der Verantwortung zu entlassen.
    Lüttgendorff selbst, von dem nach einer Umfrage der Kronan-Zeitung 56 Prozent der Österreicher erwarten würden, dass er den Hut nimmt, war heute zu keinerlei Stellungnahme bereit.
    Er wird sich morgen öffentlich im Parlament zu allen Vorgängern rund um das anscheinend geplatzte Munitionsgeschäft mit Syrien äußern müssen.
    Anscheinend deshalb, weil auch bis zur Stunde nicht geklärt ist, ob die umstrittene Munition nicht doch in das Bestimmungsland Syrien trotz aller Interventionen Österreichs zurzeit unterwegs ist.
    Der Kanzler mochte heute auch nichts über die zum Großteil bereits abgeschlossenen Untersuchungsergebnisse mitteilen.
    Dies sei dem Landesverteidigungsrat und dem Nationalrat vorbehalten, meinte Kreisky.
    Auf der politischen Ebene gibt es aber neben den Sachfragen noch eine nach dem persönlichen Verhältnis zwischen Verteidigungsminister Lüttgendorff und dem Waffenhändler Alois Weichselbaumer.
    Da hatte Bundeskanzler Kreisky ja vor geraumer Zeit für sich selbst die Grenzlinie mit einem sogenannten Nahverhältnis besonderer Art gezeichnet.
    Kreisky heute in diesem Zusammenhang zu den Angaben des Waffenhändlers Weichselbaumer.
    Ja, meine Herren, es ist halt so, wenn man einem Mann wie dem Herrn Weichselbaumer erst jede Ansehen sozusagen abspricht, Waffenhändler sind ja nicht Gottes beste Kinder, da kann man ihn nachher nicht als Grundzeugen für die Wahrheit verwenden.
    Das muss ich Ihnen sagen, das muss man jetzt sehen.
    Die Männer müssen jeder also auf ihre Art zur Verantwortung gezogen werden.
    Der eine muss sich ja Parlament morgen für rechtfertigen und der andere ist ja verwickelt in einen
    eine Untersuchung und daher wird sich ja das alles ergeben.
    Der Bundeskanzler deutete dann ganz allgemein eine weitere Stoßrichtung der parlamentarischen Untersuchungen vor allem für die Vergangenheit an.
    Ich kann Ihnen schon heute sagen, dass die Landesverteidigung unter frühen Ministern mindestens derartige Transaktionen, ich sage mindestens derartige Transaktionen in größerer Zahl gemacht hat, als es jetzt der Fall ist.
    Es scheint also eine Übung gewesen zu sein und die Öffentlichkeit hat einen Schmarrn davon erfahren,
    Daher bin ich froh, dass wenigstens diesmal die Öffentlichkeit davon erfährt.
    Und schließt sich der Bundeskanzler neuerlich zu der Frage des Verhältnisses zwischen dem Waffenhändler Alois Weichselbaumer und Verteidigungsminister Lüttgendorff?
    An sich bin ich dafür, dass es zwischen Leuten, die dem Staat liefern und denen, die darüber entscheiden, kein allzu nahes Verhältnis bestehen soll.
    Nun, aber gerade das von Bundeskanzler Kreisky heute so kritisierte Nahverhältnis scheint Minister Lüttgendorff zu dem 56-jährigen Waffenhändler Ingenieur Alois Weichselbaumer gehabt zu haben, wenn man den Aussagen Weichselbaumers Glauben schenkt.
    Lüttgendorff kenne Weichselbaumer schon aus seiner Zeit als Major des Bundesheeres.
    Lüttgendorff sei nicht nur zwei- oder dreimal Jagdgast des Waffenhändlers in Hollenstein gewesen, sondern mehr als 30 Mal, sagt Weichselbaumer.
    Mehr noch, er, Weichselbaumer, habe Lütgendorffs Sohn sogar ein Taufgeschenk gemacht.
    Taufpate habe er nicht sein können, weil er nicht Katholik sei.
    Und was die Gewehr- und Munitionslieferung nach Syrien anlange, betont Weichselbaumer, so habe der Verteidigungsminister von allem Anfang an davon gewusst.
    Und das Geschäft, das bei einer Jagd in Hollenstein zwischen Lütgendorff, Weichselbaumer und dem syrischen Verteidigungsminister Tlass besprochen worden sei, nach besten Kräften unterstützt.
    Soweit die Aussagen des Waffenhändlers.
    Für Bundeskanzler Kreisky war eine Klärung dieses Nahverhältnisses und des Wissens des Ministers heute der entscheidende Punkt.
    Schuld oder Unschuld Lüttgendorfs in diesen Fragen bedeuten nach Kreiskys Worten die absolute Toleranzgrenze des Erlaubten.
    Denn, so Kreisky, sollte es sich ja ausstehen, dass ich wissentlich falsch informiert wurde, so ist für mich die Sache nach wie vor, das gilt von Kleinkirchen bis jetzt,
    ist das für mich ein gravierendes Element.
    Ich muss erwarten, dass man mir die Wahrheit sagt.
    Ich habe auch ausdrücklich gesagt, ich muss erwarten, dass man dem Parlament auch in keiner Frage eine schwebende Antwort gibt, sondern die volle Wahrheit.
    Denn gravierend, politisch gravierend ist, dass man das Parlament
    vollkommen korrekt informieren.
    Und davon machte der Bundeskanzler auch nunmehr alle Konsequenzen abhängig.
    Es gäbe, abgesehen von der Variante der Unschuld Lüttgendorfs, drei Möglichkeiten.
    Erstens, er, Kreisky, gehe zu Bundespräsident Kirchschläger und ersuche diesen um die Ablöse Lüttgendorfs.
    Zweitens, das Parlament spreche dem Minister das Misstrauen aus.
    Und drittens, der Minister demissioniere beim Bundespräsidenten selbst.
    Diese Möglichkeit würde er, Kreisky, aber als einen Vertrauensbruch ansehen.
    Denn der Minister, der angegriffen wird, muss bis zur letzten Stunde dem Parlament und den Körperschaften als Minister zur Verfügung stehen.
    Es ist ja sehr viel bequemer, der fährt, der hat ja kein Ausreiseverbot.
    Einer tritt zurück, fährt weg, auf drei Monate noch was Geschichte an.
    So können wir nicht verbieten, das Land zu verlassen.
    Das erschwert die Arbeit des Untersuchungsausschusses.
    Das geht nicht.
    Er ist Minister, da hat er auch eine gewisse Verpflichtung, bis zum Schluss das alles durchzustehen.
    Die nächsten Stationen in der Munitionsaffäre um Lütgendorf sind bereits vorgezeichnet.
    Heute Abend tritt der Landesverteidigungsrat zur weiteren Erörterung der bisherigen Untersuchungen zusammen und morgen findet, wie gesagt, die Sondersitzung des Nationalrates statt.
    Soweit unser Bericht aus dem Bundeskanzleramt und damit zurück zum Funkhaus.
    Reporter waren Johannes Fischer und Leopold Esterle und wir bleiben beim Thema, diesmal mit Zitaten aus der Tagespresse.
    Eugen Freund hat ausgewählt.
    Das Thema Lütgendorf wird heute in den Zeitungen ebenfalls im Hinblick auf die morgige Sondersitzung des Nationalrates behandelt.
    So etwa schreibt Josef Laschober in den oberösterreichischen Nachrichten.
    Es geht nicht allein um Lütgendorf, sondern auch um jene SPÖ-Abgeordneten, die nun gegen einen ÖVP-Misstrauensantrag stimmen müssen.
    Wahrhaftig, in deren Haut möchte wohl niemand stecken.
    Da müssen die Abgeordneten namentlich bekennen, ob sie für oder gegen Lütgendorf sind.
    Eine schöne Bescherung.
    Manch einer mag in echte Gewissensnot kommen.
    Zu all den Peinlichkeiten um Lütgendorf auch noch das.
    So fragwürdig hat es noch nie ausgesehen, wenn Abgeordnete abstimmen.
    Es kann für die SPÖ-Fraktion nur peinlich sein.
    Ähnlich wie die oberösterreichischen Nachrichten urteilt auch das ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
    Hier bemerkt Peter Klar, es ist höchste Zeit, dass endlich aufgeräumt wird.
    Es ist höchste Zeit, Vorsorge dafür zu treffen, dass schlamperte Regierungsmitglieder Österreichs Ansehen nicht noch mehr verschlampen können.
    Und deshalb verlangt die österreichische Öffentlichkeit von der Sitzung des Nationalrates morgen rückhaltlose Aufklärung und strenge Konsequenzen.
    Wenn die sozialistischen Mitglieder des Nationalrates morgen diese Konsequenzen nicht sehen, dann machen sie sich mitschuldig an diesem Skandal, machen sich mitschuldig an allen Folgen, die ganz Österreich zu tragen haben wird.
    Auch Franz Ferdinand Wolf sieht in der Wochenpresse die Affäre um die Munitionsverkäufe des Verteidigungsministeriums in einem größeren Zusammenhang.
    Wolf schreibt,
    Zuerst hat Karl Lüttgendorff das Bundesheer demontiert, dann sich als Minister demoliert, jetzt demoralisiert er die Regierung.
    Und der Bundeskanzler hat in dieser ganzen neutralitätsgefährdenden Affäre kaum regiert, nur zaudernd reagiert.
    Zum gleichen Thema Peter Michael Lingens im Profil.
    Nach außen ist der Kanzler der Öffentlichkeit verantwortlich, warum er einen solchen Mann ins Kabinett berufen und trotz zahlloser Unfähigkeitsbeweise so lange geduldet hat.
    Nach innen ist er der Partei eine Erklärung schuldig.
    Lütgendörfs war ja Kreiskys ganz persönliches Geschöpf.
    Er hat ihn gegen den massiven Widerstand zahlloser Genossen auf den Ministersessel gehievt.
    Ein anderer Parteiführer als Kreisky wäre in einer anderen SPÖ zu einer anderen Zeit über dieses Problem gestürzt.
    Kreisky muss allenfalls damit rechnen, dass ein paar Leute die Faust im Sack ballen.
    Mehr Zivilcourage ist derzeit in der SPÖ nicht vorhanden.
    Soweit Pressestimmen zur Affäre im Verteidigungsministerium.
    Nun noch Auszüge aus Zeitungen, die sich mit anderen aktuellen innenpolitischen Ereignissen befassen.
    So etwa betrachtet Walter Rahming in der Salzburger Volkszeitung die Verhaftung des Slowenenfunktionärs Varas im Hinblick auf die Verwirklichung des Volksgruppengesetzes, das am 1.
    Februar in Kraft treten soll.
    Rahming stellt fest,
    Problematisch, wenn damit die zügige Verwirklichung des Volksgruppengesetzes leiden würde.
    Gewiss wird nun auf Expertenebene und in wenigen Tagen auch zwischen Regierung, den Slowenen und Parteien verhandelt, aber die Kärntner Bevölkerung will endlich davon nichts mehr hören.
    Gebt den Slowenen, was ihnen zusteht und gehen wir endlich zu anderen Fragen über.
    Soweit die Salzburger Volkszeitung.
    Schließlich noch ein Blick in die Presse, in der sich ein Kurzkommentar zu einer möglichen Benzinpreisverbilligung findet.
    Nach Ansicht des Autors könnte in der Verbilligung ein Wermutstropfen versteckt sein.
    Wenn nämlich, schreibt die Presse, die vereinzelten Preisreduzierungen des Benzins nicht nur den Kampf der Benzinfirmen um den Autofahrer verschärfen, sondern diesen auch zu verstärktem Gebrauch des Benzinrosses animieren.
    Dann könnte sich dieses auf eine ohnehin triste Zahlungsbilanzsituation niederschlagen, die teilweise wenigstens durch die steigenden Energieimporte verursacht wird.
    Und dann würde uns das billige Benzin letztlich teuer zu stehen kommen.
    Soweit also unsere Inlandspresseübersicht.
    Am vergangenen Wochenende hat eine österreichische Mineralölfirma bekannt gegeben, sie werde an ihren bereits auf Selbstbedienung umgestellten Zapfsäulen in absehbarer Zeit um 20 bis 30 Groschen billigeres Benzin abgeben.
    Damit würde erstmals die einheitliche Preisfront der Markenfirmen durchbrochen, da bisher nur Diskontankstellen Treibstoff unter dem amtlich festgesetzten Höchstpreis abgegeben haben.
    Handelsminister Staribacher erklärte gestern dazu, man würde überhaupt darüber diskutieren, die Treibstoffe aus der amtlichen Preisregelung herauszunehmen.
    Auf jeden Fall wird aber das bisher sehr starre Preisgefüge bei Benzin und vielleicht auch bei Dieselöl ins Wanken geraten.
    Es würde daher in Österreich keinen einheitlichen Treibstoffpreis mehr geben.
    Wie sich nun die Tankstellen zu den Absichten der Mineralölindustrie stellen und wie sich die Einführung großer Selbstbedienungstankstellen mit billigerem Benzin auf die Versorgungslage Österreichs auswirkt, darüber berichtet Herbert Hutter.
    In Österreich gibt es zurzeit etwa 5400 Tankstellen.
    Pro Jahr werden es aber um drei bis vier Prozent weniger.
    Dass das Tankstellennetz durch diesen Schrumpfungsprozess zu weitmaschig wird, dass man also weiter als zumutbar zur Zapfsäule fahren muss, davon kann natürlich keine Rede sein.
    Folgt man den Argumenten der Mineralölindustrie, so ist die gleichmäßige und zuverlässige Versorgung auch der abgelegenen Landesteile vor allem auf den einheitlichen Treibstoffpreis in ganz Österreich zurückzuführen.
    Denn eine kleine Tankstelle am Land kann vom Benzinverkauf allein nicht leben und auch die Zulieferung geringer Mengen über weite Strecken würde eigentlich einen höheren Benzinpreis rechtfertigen.
    In der Bundesrepublik Deutschland hat die Selbstbedienungstankstelle bereits den Siegeszug angetreten.
    Doch gibt es dort von Haus aus keine einheitlichen Preise.
    Wenn nun an Verkehrsknotenpunkten, an Autobahnen oder in Ballungszentren auch Markentreibstoff an Selbstbedienungstankstellen billiger verkauft wird, so könnte eine Reihe von Kunden den längeren Weg zur billigeren Tankstelle der teureren Station gleich um die Ecke vorziehen.
    Eine Selbstbedienungstankstelle kann nur dann rentabel arbeiten, wenn der Preisnachlass durch einen erhöhten Umsatz ausgeglichen wird.
    Derzeit liegt die Rentabilitätsgrenze pro Tankstelle bei rund 600.000 Litern Treibstoffverkauf im Jahr.
    Der Tankstellenhalter bekommt je nach Gestaltung seines Vertrages mit der Mineralölfirma zwischen 32 und 45 Groschen pro Liter Treibstoff, wovon auch der ganze Betrieb aufrecht erhalten werden muss.
    Und schon bei der letzten Benzinpreiserhöhung bekamen die Tankstellen als letztes Glied in der Kette am wenigsten vom höheren Benzinpreis.
    Dazu der Fachverbandsvorsteher der österreichischen Tankstellenhalter, Kamerad Mehraus,
    Die zur Umstellung des auf Selbstbedienung vorgesehenen Tankstelle und dazu vorbereiteten Verträge sehen Spannenreduktionen um 10 bis 15 Groschen vor.
    Das bedingt, dass dieser Mann, der diese Selbstbedienungs Tankstelle betreibt, nur dann Chancen hätte, einen echten Ersparnis zu haben, wenn er seinen Umsatz verdoppeln könnte.
    Sinn und Zweck der Selbstbedienungstankstellen ist eigentlich eine Senkung der Verteilungskosten für die Mineralölfirmen.
    Sie können nach entsprechenden Investitionen mit nur einem Mann Bedienungspersonal mehr als eine Million Liter Treibstoff im Jahr verkaufen.
    Auf die Frage, ob diese ganze Aktion schließlich nur auf dem Rücken der Tankstellenhalter durchgeführt wird, erklärt Mehrhaus.
    Das wäre zu hart gesprochen.
    Sie wird teilweise auf dem Rücken der Tankstellen, und zwar zu einem Großteil auf dem Rücken der Tankstellen ausgetragen.
    Aber natürlich haben die Mineralölfirmen eine Rationalisierung auch dadurch, dass sie weniger Tankstellen anfahren müssen und ihren Verwaltungsbedarf vergringern.
    Was sagen nun die einzelnen Tankwarte und Tankstellinhaber zu den Plänen der Mineralölindustrie?
    Sicher ist es möglich, durch die Selbstbedienung ist es sicher möglich, weil der Kunde die Honorierung gleich an der Zapfsäule bekommt, durch meine Ansicht nach.
    Ich glaube kaum, dass wir keinen Tankwart beschäftigen, weil an einer Tankstelle die Dienstleistung
    Die größere Arbeit ist er.
    Und die Umstellung wird zeigen, wie gut es geht oder wie schwer er vielleicht wird sein.
    In der Umstellung ist die Phase, wo sich niemand damit auskennt, wo das Handling komplizierter ist und der persönliche Servicedienst an der Tankstelle oder an der Pumpeninsel am Fahrzeug selbst ja wegfällt, wo praktisch ein Selbsttanker dem anderen sicher im Weg sein wird, weil also kaum
    Gelegenheit sein wird, den anderen zu verscheuchen, der muss ja weggehen zahlen, der lässt sein Auto an der Insel stehen.
    Also es kommt sicher zu Gedränge und zu Situationen, die also eher ungünstig sind, wo ich also nicht sicher bin, dass das die 20 oder 25 oder 30 Roschen wettmacht.
    Ich müsste unbedingt bei der Spanne bleiben.
    Ich glaube, es wird immer wieder Leute geben, die sich verdanken, die fahren, die bedient werden, auch wenn es ein bisschen mehr kostet.
    Aber vielleicht wären wir auch billiger, man weiß ja nicht.
    Bis wann kann also der Konsument damit rechnen, weniger fürs Benzin zu zahlen, sofern er den Abfüllschlauch selbst in die Hand nimmt?
    Vor dem Sommer, also vor der Reisesaison, wenn man die ausländischen Gäste wieder dazu bringen will, in Österreich zu tanken, sicherlich nicht.
    Denn mit Ausnahme der Konsumenten liegt es im Interesse aller Beteiligten, den Treibstoffpreis möglichst lang auf dem amtlich festgesetzten Höchstpreis zu halten.
    Die Mineralölfirmen selbst sind schon gerüstet.
    Die technischen Voraussetzungen sind größtenteils gegeben.
    Es kommt jetzt nur mehr auf den Startschuss an.
    Den wird voraussichtlich Shell geben.
    Mobil hat schon 14 Prozent Selbstbedienungsdankstellen.
    Die übrigen Firmen werden folgen.
    Widerstand leistet bis jetzt noch die ÖMV mit ihren Tochtergesellschaften Elan und Marta.
    Österreichs Benzinpreis wahrscheinlich in Bewegung.
    Es ist jetzt zwei Minuten vor halb eins.
    Am kommenden Wochenende findet in Baden das achte österreichische Kulturgespräch statt.
    Thema der Veranstaltung Kultur im Fernsehen.
    Für die in Baden zu erwartenden Diskussionen legte bereits heute der Mediensprecher der österreichischen Volkspartei Herbert Steinbauer einen Katalog von Vorschlägen zum Thema der Kulturauftrag des Fernsehens vor.
    Wir hören sein Gespräch, das Konrad Zobel mit dem Abgeordneten Steinbauer führt.
    Herr Abgeordneter Steinbauer, Sie haben als Mediensprecher der ÖVP eine Reihe von Vorschlägen organisatorischer, inhaltlicher, formaltechnischer Natur, wie dem Kulturauftrag des Fernsehens besser zu entsprechen sei.
    Welche grundsätzlichen Überlegungen gingen diesen Vorschlägen voraus?
    Es ging die Überlegung voraus, dass das Fernsehen mit seinem Millionenbudget für Kultursendungen, mit seiner potentiellen Reichweite in ein sehr, sehr großes Publikum und mit der Möglichkeit, gesamtösterreichisch die Kulturszenerie zu vermitteln und zu verbinden, das hier ganz einfach für meinen Geschmack
    ungenützte Möglichkeiten brachlegen und dass eine breitere Debatte über diese Möglichkeiten insgesamt zu einer Verbesserung der Kulturlandschaft Österreichs führen könnte.
    Wo liegen nun die Schwerpunkte Ihrer Vorstellungen?
    Ich habe sechs Vorschläge hier vorgelegt, wenn ich sie kurz aufzählen darf.
    Einmal erstens einen jährlich öffentlich vorzulegenden gewissermaßen Spielplan, ein kulturpolitisches Konzept für das Jahr.
    zur Debatte zu stellen.
    Zweitens eine Reorganisation vorzunehmen, die eine zentrale für beide Fernsehprogramme verantwortliche Kulturredaktion vorsehen und gleichzeitig die freiwillige Integration der Künstler auf Bundes- und Landesebene durchzuführen, um auch eine breitere Basis für die Programmplanung damit zu gewinnen.
    Drittens, eine systematische Föderalisierung der Kultursendungen.
    Viertens, die bewusste Stilbildung von Kunstsendungen.
    Ich glaube, dass wir hier viel zu wenig tun, um wirklich ein Kunstproblem fernsehgerecht aufzuarbeiten und zu präsentieren.
    Fünftens,
    Den Versuch, österreichischen Kulturexport, Kulturfilme mit dem Trademark Österreich zu entwickeln.
    Und sechstens, ein systematisches Bemühen des Fernsehens, den österreichischen Film hochzuziehen.
    Wobei ich hier glaube, dass ein zukünftiges Filmförderungsgesetz auch
    Beiträge des ORF, finanzielle Beiträge des ORF, enthalten muss.
    Welche Maßnahmen werden Sie als Mediensprecher bzw.
    die ÖVP ergreifen, um einige dieser Vorschläge näher der Realisierung zu bringen?
    Ich werde mich für die Vorschläge selbst in den Gremien, wo ich kann, und meine Freunde in den Gremien des ORF dafür eintreten.
    Dort, wo ich als Abgeordneter angesprochen bin, beim Filmförderungsgesetz, werde ich mich für eine Einbindung, eine finanzielle, verantwortliche Einbindung des ORF
    einsetzen.
    Und ich werde, wie ich es sonst in Medienfragen tue, ganz einfach versuchen, einige der Gedanken, wo immer es geht, landauf, landab, weiterzutragen, weil ich glaube, dass wir ganz einfach als
    Land Österreich mit dieser kulturellen Tradition und mit diesem künstlerischen lebenden Potenzial viel zu wenig anfangen.
    Und eine unserer Langzeitüberlegungen für dieses Land, für diese Gesellschaft muss doch sein,
    Was können wir der Welt anbieten?
    Nun, da ist sicherlich Kunst und Kultur eine Priorität, eine Chance, die man nützen kann.
    So weit also das Interview mit dem Abgeordneten Heribert Steinbauer.
    Es ist jetzt drei Minuten nach halb eins.
    Die politische Gärung im Ostblock und besonders die Repression der Bürgerrechtsbewegung in der GSSR ist drauf und dran zur Zerreißprobe für die kommunistische Bewegung zu werden.
    Vor allem die tschechoslowakischen Bürgerrechtler und Unterzeichner der Charta 77 wenden sich nämlich immer wieder an die eurokommunistischen Parteien Westeuropas um Hilfe.
    Und eine nach und nach folgt diesem Aufruf.
    Barbara Kutnow-Ekalergi analysiert die Situation.
    Es liest sich wie eine Neuauflage der innerkommunistischen Diskussion von 1968 nach der Niederschlagung des Prager Frühlings.
    Die Parteiblätter der italienischen, der spanischen, der schwedischen, der britischen, der belgischen und nun auch der französischen Kommunisten nehmen Stellung gegen die Brüder im Osten.
    Die Härte der Reaktion ist unterschiedlich, aber die Tendenz ist überall klar.
    So heißt es heute im offiziellen französischen KP-Organ Humanité.
    Wir können unsere Bestürzung darüber nicht verhehlen, dass die tschechoslowakischen Behörden den Unterzeichnen der Charta 77 vorwerfen, im Dienste antikommunistischer und zionistischer Auftraggeber gehandelt zu haben.
    Derartige Verfahren rufen zwangsläufig die Erinnerung an Willkürakte in einer dramatischen Vergangenheit wach.
    Die französischen Kommunisten verurteilen unzweideutig eine Wiederholung dieser Akte.
    Noch schärfer reagierte vor einigen Tagen in Italien die UNITA.
    Die Unterdrückung der Meinungsfreiheit und der Bürgerrechte, heißt es hier, sei eine direkte Folge der Intervention von 1968.
    Diese Vorgangsweise stünde in eklatantem Widerspruch zur Sache der Freiheit und des Sozialismus, für die viele der heute Verfolgten stets eingetreten seien.
    Die italienischen Kommunisten forderten die tschechoslowakischen Führer und die Führer der Interventionsländer auf, mit den Verletzungen der Menschenrechte unverzüglich Schluss zu machen.
    Und in der schwedischen Stellungnahme hieß es, was ich zurzeit in der Tschechoslowakei abspiele, habe mit Sozialismus so wörtlich nichts, aber schon gar nichts zu tun.
    Die Reaktionen der Eurokommunisten sind einerseits eine Antwort an die Appelle der Bürgerrechtler, andererseits eine Replik auf einen Grundsatzartikel im tschechoslowakischen Parteiorgan Rudé Pravo.
    Einer der Unterzeichner der Charta 77, das ehemalige ZK-Mitglied Zdeněk Mlinař, hatte in Briefen an Enrico Berlinguer, Santiago Carillo und Georges Marchais
    Aber auch an Willy Brandt, Bruno Kreisky und Olof Palme unter anderem auf die Tatsache hingewiesen, dass Dutzende der heute verfolgten Menschen seien, die ihr Leben in den Dienst der Arbeiterbewegung gestellt hatten.
    Dagegen hatte Rude Bravo mit Charakterisierungen der Gemaßregelten nicht gespart.
    Der deklarierte Marxist Pavel Kohout ist hier etwa ein Diener des Imperialismus, Franzische Kriegel, jüdischer Herkunft und einst Arzt im Spanischen Bürgerkrieg, ein internationaler zionistischer Abenteurer.
    Die tschechoslowakischen Ereignisse stehen bei den Spannungen zwischen westlichen und östlichen Kommunisten ohne Zweifel im Vordergrund, aber auch die Regimekritiker aus anderen Ländern suchen und finden Unterstützung bei den Eurokommunisten.
    So ist der Pole Jacek Kuroń, Mitglied des Komitees zur Verteidigung der Arbeiter, zurzeit in Frankreich, um in Linkskreisen für seine Sache zu werben.
    Der ausgewiesene DDR-Sänger Wolf Biermann ist in Italien mit italienischen KP-Führern zusammengekommen.
    Seit der Ostberliner Konferenz der europäischen Kommunisten, in der vor allem Carillo und Berlinguer mitten in Ostberlin öffentlich ihre Thesen über Demokratie vorgetragen haben, berufen sich die östlichen Bürgerrechtsbewegungen immer eindeutiger auf die euro-kommunistischen Ideen.
    Für die osteuropäischen Führungen dürfte es immer schwerer werden, einerseits die Verfechter dieser Ideen zu verfolgen und andererseits an der Einheit der kommunistischen Weltbewegung festzuhalten.
    Die Auseinandersetzung wird sich wohl noch vertiefen und sie ist noch lange nicht zu Ende.
    Das war eine Analyse von Barbara Kudnow-Kalergi.
    Die Entführung des Präsidenten des obersten spanischen Militärgerichtes, Vila Escusa, gestern Vormittag und die Entführung des Staatsratsvorsitzenden Oriol, schon Mitte Dezember ausgeführt, diese beiden Entführungen belasten die Entwicklung Spaniens hin zu einem demokratischen Staat.
    Denn sie werden angeblich linksextremen Kreisen zugeschrieben.
    Aber es gibt nun schon Vermutungen, wonach jene Organisation, die Grapo, die antifaschistische Widerstandsbewegung, die Oriol, entführt haben will, dass also hinter der Grapo rechtsextreme Kreise stecken.
    Und hier würde der Schlüssel für den beabsichtigten Widerstand gegen eine demokratische Entwicklung in Spanien stecken.
    Als weitere Belastungen kommen die gewaltsamen Auseinandersetzungen auf den Madrider Straßen hinzu, Auseinandersetzungen, die schon mehrere Tote gebracht haben.
    Und schließlich kommt noch der Überfall von heute Nacht hinzu auf ein Anwaltsbüro in Madrid, bei dem mit Maschinenpistolen bewaffnete Männer mehrere Anwälte niederschossen.
    Die blutige Bilanz, vier Tote, sieben Verletzte.
    Wie sich diese Ereignisse, Entführungen und Überfälle auf die innerspanische Entwicklung auswirken könnten, das versucht nun Robert Gerhard in Madrid zu analysieren.
    Tag zur Stunde noch die Führungsspitze der Regierung.
    Einziges Thema dieser weiteren Sondersitzung die innere Ordnung Spaniens nach der jüngsten Entführung und den Morden von gestern Nacht.
    Von der liberalen Morgenpresse muss sich die Regierung inzwischen den Vorwurf gefallen lassen, gegen die seit langem bekannten ultra-rechten Terrorbanden nicht energisch genug vorgegangen zu sein.
    Der Autoritätsverlust des Kabinetts des Königs ist unverkennbar.
    Mittlerweile wird bekannt, dass von den Staatssicherheitsorganen mehrere Personen verhaftet wurden, die dem Lager der rechten Extremisten zuzuzählen sind.
    Unter ihnen sollen sich auch einige Südamerikaner und Kroaten befinden.
    Schon wird von einer synchronisierten Aktion der faschistischen Internationale gesprochen, die als Söldner im Dienst von ultrarechten politischen Gruppen in Spanien
    den Demokratisierungsprozess der Regierung Suárez torpedieren wollen.
    Nicht nur die Morde im Madrider Anwaltsbüro gestern Nacht, sondern auch die Entführung des obersten Militärrichters werden in diesen Zusammenhang gebracht.
    Die Grapo will für die Entführung von Generalleutnant Villa Escusa verantwortlich sein.
    Sie hält auch schon seit über fünf Wochen den Staatsratsvorsitzenden Oriol in ihrer Gewalt.
    Diese mehr als mysteriöse sogenannte antifaschistische Widerstandsgruppe wird inzwischen von der demokratischen Opposition als Organisation angesehen.
    Beweise konnten jedoch noch nicht vorgelegt werden.
    In Madrid haben allerdings heute Gerüchte Hochsaison.
    Gesprochen wird von verschiedenen anderen Attentaten auf weitere Anwaltsbüros.
    die sich auf die Verteidigung der Interessen von Arbeitern spezialisiert haben, so wie auch die gestern Nacht überfallende Kanzlei.
    Diese Advokaten stehen in der Mehrheit den von Marcelino Camacho geleiteten, kommunistisch orientierten Arbeiterkommissionen nahe.
    Gesprochen wird inzwischen auch von einem militärisch geplanten Rachefeldzug der Ultrarechten und von einer Provokation.
    Die spanischen Streitkräfte sollen dazu gebracht werden, vielleicht mit einem Putsch die Macht zu übernehmen und die alte Franco-Ordnung wiederherzustellen.
    Führende Militärs haben jedoch heute Morgen erklärt, dass sie sich nicht in Angelegenheiten der Regierung einmischen wollen.
    Doch unbestritten sind auch sie von der allgemein feststellbaren Nervosität erfasst.
    Bekannt wurden mehrere Versammlungen führender Offiziere, die sich mit den jüngsten Vorfällen befassten.
    Bekannt wurde inzwischen auch, dass es einige Spitzenpolitiker der demokratischen Opposition vorgezogen haben, Madrid für unbestimmte Zeit zu verlassen.
    Das Kabinett hat mittlerweile verordnet, alle Demonstrationen bis auf Weiteres zu verbieten.
    Ebenso bleiben die Madrid Universitäten geschlossen.
    Die demokratische Opposition hat zum Tag der Trauer aufgerufen.
    und sich auch an den Appell der Regierung angeschlossen, Ruhe und Ordnung zu bewahren und Bürgersinn zu zeigen.
    Robert Gerhard aus Madrid.
    Wenige Tage nach der Amtsübernahme durch den neuen amerikanischen Präsidenten Carter ist Diplomatie der Amerikaner voll in Aktion getreten.
    Vize-Präsident Walter Mondale, dessen Post nach dem Willen Carters aufgewertet werden soll, befindet sich auf einer politischen Mission, die ihn durch Europa und anschließend nach Japan führen wird.
    Erste Station der Reise Mondels war Brüssel, Nervenzentrum der Europäischen Gemeinschaft und der NATO.
    Damit wird die Bedeutung unterstrichen, die Katar den traditionellen Verbündeten Washingtons beimisst.
    Heute ist Mondail in Bonn.
    Über den bisherigen Verlauf der Mondail-Mission ein Bericht von Klaus Immerich.
    Für Walter Mondell, den zweiten Mann der neuen amerikanischen Administration Carter, gestaltet sich sein erster Europatrip als Vizepräsident etwas anders als geplant.
    Statt eines Happenings in Zusammenarbeit lernt er gleich, wie mühsam für Amerikaner der Umgang mit Europäern sein kann.
    Dieses Urteil eines neutralen Beobachters der wiederbelebten außenpolitischen Szene stützt sich auf folgende Vorgänge der letzten Stunden.
    Präsident Carter lässt durch Vizepräsident Mondale den EG-Europäern eine Art Waffenstillstand im gegenseitigen Handelskrieg zwischen der alten und der neuen Welt anbieten.
    Dieses Angebot der Amerikaner, abgegeben in Brüssel, ist noch keinen Tag alt.
    Da erklärt der britische Handelsminister Edmund Dell in London wörtlich, der internationale Handel ist kein Liebesspiel.
    Er ist ein Krieg.
    Wir, die Engländer, müssen uns in diesem Kampf anstrengen und ihn fortsetzen.
    Mondale, der reformfreudige Zweitmann aus Washington, hat heute Morgen inzwischen von Brüssel nach Bonn weitergereist, Gelegenheit, nicht nur englische Eigenarten zu studieren.
    Die theoretische Überlegung der neuen Regierung Carter-Mondale, die weltweite Arbeitslosigkeit, könne doch wohl am besten durch eine
    weltweite Ankurbelung der Wirtschaft überwunden werden, findet bei Mondales nächstem Gesprächspartner, dem westdeutschen Bundeskanzler Helmut Schmidt, nur mehr oder weniger Gegenliebe.
    Mehr nach regierungsamtlicher Darstellung, weniger nach einer Meldung der New York Times.
    Die angesehene amerikanische Zeitung bleibt bei ihrer Darstellung, wonach sich Bundeskanzler Schmidt in einem Interview gegen wirtschaftspolitische Ratschläge des neuen amerikanischen Präsidenten verwahrt und den Amerikanern in Fragen von Inflation und von Arbeitslosigkeit das Studium der europäischen Situation anempfohlen hat.
    Schmidt meint wohl die Übernahme des Bremskurses von Bonn.
    Washington will aber jetzt Gas geben.
    Was die Diplomaten und Politiker in Washington und in Bonn heute zusätzlich erregt, ist die angebliche Kritik des deutschen Kanzlers an der Antrittsrede des neuen amerikanischen Präsidenten.
    In der Umgebung von Mondale gibt man sich zwar weniger empfindsam, macht aber kein Hehl aus folgendem.
    Hier droht ein frontaler Zusammenstoß zwischen amerikanischen und in diesem Fall westdeutschen Interessen, dem Interesse nämlich Arbeitslosigkeit abzubauen und den Wert des Geldes zu erhalten.
    Die neue amerikanische Regierung erklärt unmissverständlich, sie wolle die Unterbeschäftigung in den USA, vor allem auch bei den Schwarzen, durch Lieferungen amerikanischer Waren auf europäischen und, wenn es geht, japanischen Märkten abbauen, langfristig durch zusätzliche Geschäfte endgültig überwinden.
    Auf westdeutscher Seite entgegnet man ebenso Unumwunden, es komme gar nicht in Frage, dass der Abbau der Arbeitslosigkeit etwa in Westdeutschland, hartnäckig bei einer Million, auch nur verzögert oder langfristig gar verhindert werde, indem mehr amerikanische Waren abgenommen werden.
    also amerikanische Arbeitslosigkeit gegen deutsche Arbeitslosigkeit.
    Das erklärt die Nervosität, mit der Vizepräsident Mondale und Bundeskanzler Schmidt ihre Gespräche heute Nachmittag und heute Abend aufnehmen.
    Gegenüber einem drohenden Grundsatzstreit um eine Art Lastenausgleich durch abgesprochene oder nicht abgesprochene Wirtschafts- und Konjunkturpolitik empfinden die Beteiligten die übrigen Punkte der Sprechzettel von Mondale und Schmidt als harmlos, zumindest nicht so brisant.
    Die Themen Ost-West oder Nord-Süd werden deshalb als harmlos eingestuft, obwohl sie Mondale und Schmidt die Möglichkeit lassen, die Streitfragen zu umschiffen und auf weitere Verhandlungen zu verweisen.
    Man versichert bereits beiderseits im Gespräch bleiben zu wollen und bastelt an einer entsprechenden Plattform, nämlich einer Gipfelkonferenz der wichtigsten Industrieländer, voraussichtlich im Mai, voraussichtlich in London.
    Über den bisherigen Verlauf der Mondell-Mission in Europa hörten Sie einen Bericht von Klaus Imrich.
    Die seit langem zerstrittene Regierungsmehrheit in Frankreich ist einer neuen Zerreißprobe ausgesetzt.
    Und zwar durch die überraschende Ankündigung des ehemaligen Ministerpräsidenten und Chefstergolisten Girac, bei den Gemeindewahlen im März für den Posten des Bürgermeisters von Paris zu kandidieren.
    Der Schritt Chirag's, den er selbst als Herausforderung an die Linksfront bezeichnete, wurde in allen politischen Lagern einstimmig als Afro gegen Staatspräsident Giscard d'Estaing und Ministerpräsident Barr gewertet.
    Beide hatten im November, gegen den Willen der Goulisten, aber nach gemeinsamen Konsultationen, Industrieminister Dornanot als Einheitskandidaten der Regierungsmehrheit unterstützt.
    Zur aktuellen französischen Innenpolitik ein Bericht von Christophe Schwerin aus Paris.
    Der Staatspräsident und sein Premierminister, 5000 Kilometer voneinander entfernt, der eine in Riad, der andere in Orleans, sagten gestern zur selben Stunde das Gleiche.
    Präsident Giscard sprach von dem traurigen Schauspiel der Teilung und persönlichen Rivalitäten in Frankreich, Ministerpräsident Barr von dem wahren Frankreich, welchem jede Form von Agitation zuwider sei und Maß halten wolle.
    Die französische Presse heute Morgen bezieht beide Aussprüche mit Recht auf den erbitterten Kampf zwischen zwei Kandidaten der einen und selben Regierungskoalition um den Bürgermeisterposten von Paris, während solch kurzsichtige Perspektive, die nichts als das Pariser Rathaus vor Augen hat, die wirklichen Probleme verstellt.
    Wahr ist,
    dass der kolistische Ex-Premier Chirac durch seine Kandidatur in Paris endgültig die Einheit der bürgerlichen Parteien gestört hat.
    Aber mit oder ohne Chirac geht Paris der Regierungsmehrheit nicht verloren.
    Nicht nur, dass 57 Prozent der Pariser vor drei Jahren für Giscard stimmten, sondern jeder kann sich Wahlkreis für Wahlkreis hier an den Fingern das Ergebnis der Wahlen in Paris ausrechnen.
    Zur gleichen Zeit, in sechs Wochen, finden aber Gemeindewahlen in ganz Frankreich statt.
    Wie die Regierungsparteien haben nun auch am Sonntag die Partner der Linksopposition sich auf Einheitslisten endgültig geeinigt.
    Der gewaltige Zuwachs der sozialistischen Partei lässt eine Übernahme der Verantwortung durch die Linke in den meisten der großen Rathäuser Frankreichs erkennen.
    Eine sehr genaue Meinungsumfrage in ganz Frankreich, die heute veröffentlicht worden ist, verdeutlicht das Dilemma der Regierung.
    Fänden heute Parlamentswahlen statt, dann hätte Die Linke eine Mehrheit von 57 Prozent, dank des Anwachsens der sozialistischen Partei von 21,7 auf 32 Prozent.
    Diese Situation, die Perspektive der Parlamentswahlen von 1978, habe er vor Augen gehabt, so sagte Chirac in einem Pressegespräch am Sonntagabend, als er sich für die Kandidatur in Paris entschieden habe.
    Nur noch eine gesteigerte innere Dynamik der Goulisten, also seiner Partei, könne einen solchen Erdrutsch der politischen Kräfte verhindern.
    Und die Garantie für eine solche Dynamik sieht er in schöner Bescheidenheit nur noch in seiner eigenen Person, auf dem weit sichtbaren Posten des Oberbürgermeisters von Paris.
    Betrachtet man die erwähnte Meinungsumfrage, so erkennt man, dass die Verluste der Mehrheit auf Kosten der republikanischen Stimmen der Partei Giscardes gehen, nicht auf Kosten der Goulisten.
    Die so schädlich erscheinende Rivalität zwischen dem Staatspräsidenten und seinem ehemaligen Minister zielt in den Augen Chiracs, also darauf, die an die Sozialisten verlorenen Stimmen Giscards für seine eigene Person wieder zurückzugewinnen.
    Das alles im Hinblick also auf die Parlamentswahlen in einem Jahr, nicht auf die Gemeindewahlen in einem Monat, die bereits verloren erscheinen.
    Die Beunruhigung der Regierung geht dahin, dass die Reaktionen Chiracs nach den verlorenen Gemeindewahlen nicht abzusehen sind.
    Die Parlamentswahlen, so sehen es Ministerpräsident Barr und der Staatspräsident, sind nur zu gewinnen, wenn die Wirtschaft bis dahin wieder gesündet ist.
    Eine Auseinandersetzung wie heute in der Mehrheit zerstöre nur mutwillig die Anstrengungen der Regierung im Kampf gegen die Inflation.
    Man weiß, dass Chirac vorbezogene Parlamentswahlen wünscht und man fürchtet, dass er nach dem Verlust der Gemeindewahlen Parlamentswahlen für den kommenden Herbst durch ein Misstrauensvotum erzwingen wolle und könne.
    Dieses ist der Hintergrund der verbalen Schlacht der zerstrittenen Mehrheitsparteien um das Rathaus von Paris.
    Christophe Schwerin aus der französischen Hauptstadt, es ist in 10 Minuten 13 Uhr.
    Zu einer ungewöhnlichen Zeit im Fasching wird eine selten gespielte Totenmesse, nämlich das Requiem von Hector Berlioz in Wien zu hören sein.
    Morgen für die musikalische Jugend und übermorgen als öffentliches Konzert wird im Großen Saal des Konzerthauses live Segestam, den Jeunessechor, und den Chor und Orchester des ORF dirigieren.
    Einziger Solist der Aufführung ist Heinz Zednik von der Wiener Staatsoper.
    Hören Sie einen Bericht von Brigitte Hofer.
    Als Hector Berlioz sein Requiem 1833 komponierte, war er Anfang 30.
    Außer seiner Symphonie-Fantastik entstanden die bis heute öfter gespielten Werke erst in seinen späteren Lebensjahren.
    Dennoch wünschte er sich in seinen Tagebüchern, wenn nur eines meiner Werke überleben könnte, es sollte das Requiem sein.
    Das Requiem, das den bombastischen Stil der Revolutionsmusik oft vereint mit romantischer, zarter Instrumentation, dessen häufigere Aufführungen aber an der großen Chor- und Orchesterbesetzung scheitern.
    Diese große Besetzung leitet in der kommenden Aufführung Leif Segerstam, der die Klangwirkung des vergrößerten Orchesters so charakterisiert.
    Meistens charakteristisch ist, dass die Bläserchöre verdoppelt sind, also quadruppelt, achtduppelt eigentlich,
    und das also, es klingt eigentlich brücknerisch in manche, also orgelmäßig wegen dieser Vertopplung und das dann in diese vier Ecken von den Ausführenden, dann gibt es diese Blechbläsergruppen, die kommen so von Nord, West, Ost, Süd und man wird dann im Klang so
    Es schwimmt, diese Partitur.
    Die Klang ist wie in der Kirche, ohne dass man in der Kirche ist, weil es ist so geschrieben mit eingeschriebenem Pedalton, eingeschriebenem Echo.
    Den Vergleich zu den anderen Requien sieht Heinz Zednik.
    Er hat bis jetzt in Mozart und Dvorsak Requien gesungen, nicht nur in seinem relativ kleinen, aber gesanglich sehr schwierigen Solo-Part.
    Im Berlioz'schen Requiem ist der Solist der Tenor und eher eine kleine Partie.
    Er singt nur im Sanctus zwei größere Phrasen und trotzdem ist es verwunderlich, dass gerade für diese ganz ganz kleine Partie hat der Berlioz einen sehr schweren Part geschrieben.
    Er ist sehr hoch geschrieben, sehr exponiert geschrieben.
    soll eigentlich auch schwebend gesungen werden oder duftig gesungen werden.
    Leider Gottes aber kann man das nicht ganz, weil er auch sehr dramatisch liegt, dieser Part.
    Überhaupt ist dieses ganze perliosische Requiem ein Sonderrequiem in der Literatur selbst.
    Es ist ein sehr großes Stück mit einer ungeheuren Blechbesetzung.
    Ich glaube auch
    Im Holz ist eine sehr starke Besetzung vorhanden, ein riesiger Chor und es erinnert alles ein bisschen, da es aus den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts ist, an einen Vor-Wagner.
    Wie man ja überhaupt weiß, dass Wagner ein großer Verehrer oder zumindest ein
    ein stiller Nachahmer berliozischer Orchestergrößen war und dieses Requiem ist ein Musterbeispiel dafür.
    Die ganzen Sätze, die ganzen einzelnen Abteilungen, Hostias oder Rextremende und was sie wollen ist eigentlich eine im Großen und Ganzen eine sehr wuchtige Angelegenheit und sehr für den Chor sehr stark geschrieben.
    Zu einem der großen Höhepunkte steigert sich das Orchester im Totaleinsatz im Dies Ire.
    Das war's für heute.
    Auf der für diese Aufführung vergrößerten Bühne des Wiener Konzerthauses, also morgen und übermorgen, in selten großer Besetzung ein selten gespieltes Chor- und Orchesterwerk des 19.
    Jahrhunderts.
    Das war ein Bericht von Brigitte Hofer und nun ein Hinweis in eigener Sache.
    Berichte und Analysen für den speziell Interessierten.
    Doping für das Gewerbe im Förderungsprogramm der Bundesregierung.
    Ich glaube nicht, dass diese Maßnahmen ausreichen werden, die Wirtschaft entsprechend anzukurbeln.
    Österreichs Industrie unter der Lupe der Wirtschaftswirtschaft.
    Österreich ist inzwischen ein Land mit relativ hohen Löhnen gemessen, gegenwärtigen Wechselkurs geworden.
    Gleichzeitig wird die Konkurrenz
    sogenannte Entwicklungsländer schärfer.
    Es mag daher sein, dass auch in Österreich stärkere Umschichtungen zwischen den Branchen Platz greifen werden.
    Heute Abend, Bilanz, um 21.40 Uhr im Programm Österreich 1.
    Und wir, meine Damen und Herren, schließen mit Kurzmeldungen.
    Österreich.
    Wie Bundeskanzler Kreisky heute nach der Sitzung des Ministerrats betonte, werde er sein weiteres Verhalten gegenüber Verteidigungsminister Lüttgendorf vom Resultat der Untersuchung in der Munitionsaffäre und vom Ergebnis der morgigen Sondersitzung des Parlaments abhängig machen.
    Der Kanzler fügte hinzu, er würde es als sehr schwerwiegend betrachten, sollte er von Lüttgendorf falsch informiert worden sein.
    Bauernbunddirektor Strasser kritisierte die Agrarpreis- und Außenhandelspolitik der Regierung.
    Vor der Vollversammlung der land- und forstwirtschaftlichen Arbeitgeber meinte Strasser, unentschlossenes Auftreten gegenüber den Handelspartnern in den europäischen Gemeinschaften und unzureichende Abdeckung der Produktionskosten hätten dazu geführt, dass die Agrarpreise hinter den Kosten zurückgeblieben seien.
    Spanien.
    Die Regierung in Madrid tagt zur Stunde, um Maßnahmen gegen die jüngste Welle der Gewalt im Lande zu beschließen.
    Die Polizei hat unterdessen im Zusammenhang mit den Mordanschlägen auf linksgerichtete Rechtsanwälte einige Verhaftungen vorgenommen.
    Unter den Festgenommenen sollen sich auch Argentinier und Kroaten befinden, was in der Öffentlichkeit zum Anlass genommen wird, von einer internationalen faschistischen Verschwörung zu sprechen.
    Italien.
    In der vergangenen Nacht sind in Italien drei Anschläge verübt worden, bei denen es jedoch keine Verletzten gab.
    Die Bombenattentate richteten sich in Florenz auf ein Handelszentrum, in Turin gegen eine Transformatorenstation.
    In Rom wurde die Wohnung eines linksradikalen Studenten beschossen.
    Südafrika.
    Nach Angaben von Polizeiminister Krüger sind in den vergangenen Tagen zahlreiche hohe Funktionäre des in Südafrika verbotenen ANC, des African National Congress, verhaftet worden.
    Auf die stark zunehmenden Selbstmorde schwarzer Häftlinge in den Gefängnissen angesprochen, sagte der Minister, es seien dies fast ausschließlich verhaftete Mitglieder des ANC,
    die den Befehl erhalten hätten, lieber Selbstmord zu begehen, als sich einem Verhör der Polizei auszusetzen.
    Sowjetunion.
    Der Friedensnobelpreisträger Sakharov hat für heute 13 Uhr eine gerichtliche Vorladung erhalten, die ihm ohne Begründung in seine Moskauer Wohnung zugestellt wurde.
    Erst vor kurzem sind der Sekretär der russischen Zweigorganisation von Amnesty International, Wladimir Albrecht und Wladimir Rubzow, ein Freund Sakharovs, unter dem Verdacht der möglichen Teilnahme an dem Attentat auf die Moskauer Untergrundbahn einvernommen worden.
    Schweiz.
    Nach bisher inoffiziellen Ergebnissen führt bei dem zurzeit noch im Gang befindlichen Damenabfahrtslauf in Kranz-Montana die Österreicherin Habersatter vor Mittermeier, Bundesrepublik Deutschland und Moser, Österreich.
    Mit dieser Sportmeldung, meine Damen und Herren, haben wir auch die aktuelle Berichterstattung heute Mittag beendet.
    Es ist in wenigen Sekunden 13 Uhr, 1 Uhr Mittag.
    Für das Team des Mittagschanals verabschiedet sich Bruno Berger.
    Wir melden uns wieder um 18.15 Uhr im Programm Österreich 1 mit dem Abendschanal.
    Guten Tag.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1977.01.25 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1977.01.25 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Sitzung des Ministerrates: Bundeskanzler Kreisky zu Munitionsaffäre
    Einblendung: Bundeskanzler Kreisky
    Mitwirkende: Fischer, Johannes [Gestaltung] , Esterle, Leopold [Gestaltung] , Kreisky, Bruno [Interviewte/r]
    Datum: 1977.01.25 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Bundeskanzleramt, Ballhausplatz [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Politik ; Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Inlandspresseschau: Lütgendorf in Hinblick auf Parlamentssondersitzung
    Mitwirkende: Freund, Eugen [Gestaltung]
    Datum: 1977.01.25 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Gesellschaft ; Medien und Kommunikation ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Selbstbedienungstakstellen mit billigem Benzin ab Sommer
    Einblendung: Kammerrat Meeraus, Straßenbefragung
    Mitwirkende: Hutar, Herbert [Gestaltung] , Meeraus, Kurt [Interviewte/r]
    Datum: 1977.01.25 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz des ÖVP-Mediensprechers Steinbauer zum Thema "Kulturauftrag des Fernsehens"
    Interview: Heribert Steinbauer
    Mitwirkende: Zobel, Konrad [Gestaltung] , Steinbauer, Heribert [Interviewte/r]
    Datum: 1977.01.25 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Kultur ; Medien und Kommunikation ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Eurokommunisten gegen Repressionen in der CSSR
    Mitwirkende: Coudenhove-Kalergi, Barbara [Gestaltung]
    Datum: 1977.01.25 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Frankreich: Auseinandersetzung im Lager der Regierungsmehrheit vor Gemeinderatswahlen
    Mitwirkende: Schwerin, Christoph [Gestaltung]
    Datum: 1977.01.25 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Requiem von Hector Berlioz im Wiener Konzerthaus
    Einblendung: Heinz Zednik, Leif Segerstam, Ausschnitt "Dies Irae"
    Mitwirkende: Hofer, Brigitte [Gestaltung] , Segerstam, Leif [Interviewte/r] , Zednik, Heinz [Interviewte/r]
    Datum: 1977.01.25 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Konzerthaus [Ort der Aufführung]
    Schlagworte: Kultur ; Musik ; E-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Trailer Bilanz
    Mitwirkende: Adler, Hans [Gestaltung]
    Datum: 1977.01.25 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1977.01.25
    Spieldauer 00:56:06
    Mitwirkende Berger, Bruno [Moderation]
    Jirkovsky, Karl [Regie] [GND]
    ORF [Produzent]
    Datum 1977.01.25 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-770125_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt