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Marker setzen in: Mittagsjournal 1977.03.17
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Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Einen guten Tag meine Damen und Herren.
Zwölf Uhr bei selben Redakteur im Studio des Mittagsschornals ist Wolfgang Steinwendner.
Beiträge, Korrespondentenberichte und Analysen gibt es in den nächsten 60 Minuten zu folgenden Themen.
Zunächst aus Österreich.
Vorläufig keine Zwangsverpflichtung für Kaderübungen beim Bundesheer.
Deutsche Demokratische Republik vergibt Großauftrag an Österreich und zwar an die Voest.
Zwischenbilanz der Aufklärungskampagne der Bundesregierung in Sachen Atomenergie.
Wir gehen auch der Frage nach, ob in Österreich ein Gericht den Bau eines Kernkraftwerkes verhindern kann.
Außerdem ein Bericht von einer Ausstellung in Wien, in der es um Fragen der persönlichen Sicherheit geht und mit der Frage Sicherheit und Gewässerschutz bei Mineralöllagern beschäftigt sich ein Beitrag aus Salzburg.
Aus dem Ausland, aus dem Libanon, bringen wir eine Analyse der Situation nach der Mordung des Führers der Linken, Jumblatt.
Und im Kulturteil, Karl Richter dirigiert in Wien Händl und Bruckner.
Jetzt aber Nachrichten.
Verantwortlicher Chef vom Dienst ist federoles Sprecher Wilfried Schierlbauer.
USA.
Wenige Tage nach dem Besuch des israelischen Ministerpräsidenten Rabin in Washington hat Präsident Carter seine Vermittlung bei den Friedensbemühungen im Nahen Osten angeboten.
Vor etwa 850 Bürgern der Kleinstadt Clinton im Bundesstaat Massachusetts sagte Carter wörtlich, er sei bereit als Katalysator für eine Wiederaufnahme der Genfer Nahostkonferenz aufzutreten.
Als Hauptbedingungen für einen dauerhaften Frieden in diesem Krisengebiet nannte der Präsident die Anerkennung der Existenz Israels durch seine arabischen Nachbarn und die Lösung des palästinensischen Problems.
Zugleich setzte sich Carter neuerlich mit Nachdruck für die Einhaltung der Menschenrechte ein.
Er sagte, der Präsident der Vereinigten Staaten habe das Recht, seine Unzufriedenheit über die Missachtung der Grundrechte öffentlich zu äußern.
Zu den Abrüstungsbemühungen betonte Carter, er wolle mit der Sowjetunion ruhige und diplomatisch wirksame Verhandlungen führen.
Carter wird heute Abend seine Antrittsrede vor den Vereinten Nationen halten.
Ohne ausdrücklich eine Sondersitzung der Vollversammlung zu verlangen, hatte Carter den Wunsch geäußert, im großen Versammlungssaal des UNO-Hauptquartiers zu den ständigen Vertretern zu sprechen.
Libanon.
Nach ersten Ermittlungen sollen an dem Mordanschlag auf den Führer der libanesischen Linken, Jumblad, vier Männer beteiligt gewesen sein.
Wie heute aus Beirut bekannt wird, sind die Mörder Jumblads nach der Tat mit einem am Straßenrand bereitgestellten Wagen der Type Pontiac Firebird geflohen.
Das Fahrzeug wurde später verlassen aufgefunden.
In dem mit einem gefälschten irakischen Kennzeichen versehenen Auto hinterließen die Attentäter mehrere Messer, Magazine eines Kalashnikov-Maschinengewehres, ein Funkgerät und ein Zielfernrohr.
An einer Wagentür wurden außerdem Blutspuren entdeckt.
Die Mörder Jumblats dürften ihre Fahrt in einem dunkelblauen Fiat fortgesetzt haben, dessen libanesischen Fahrer sie gezwungen hatten, sein Fahrzeug zu verlassen.
Der Mann wurde zur weiteren Vernehmung festgenommen.
Offensichtlich als Rache für die Ermordung des Sozialistenführers Dschumblatt haben unbekannte Täter in der Nacht auf heute 14 Christen getötet.
Zehn der Opfer wurden in der Nähe von Muhtara, der Heimatstadt Dschumblats, aufgefunden.
Vier starben in zwei vorwiegend von Moslems bewohnten Stadtvierteln von Beirut.
Tschechoslowakei.
Das Zentralorgan der kommunistischen Partei, RUDEPRAVO, beschuldigt in seiner heutigen Ausgabe die Bürgerrechtler der GSSR und die westlichen Massenmedien, den Tod des Regimekritikers Jan Patoczka zu missbrauchen.
RUDEPRAVO meint heute ferner, die jungen Organisatoren der Kampagne hätten Professor Patoczka in die vordersten Reihen geschickt, obwohl sie wussten, dass er alt, verbraucht und erschöpft gewesen sei.
In der Tschechoslowakei dürfe anscheinend kein Regimekritiker sterben, ohne dass dies von der westlichen Propaganda gegen das sozialistische System missbraucht würde, schreibt Rudebravo.
Bisher wurde der Tod des Bürgerrechtskämpfers Jan Patočka in der tschechoslowakischen Presse nicht erwähnt.
Österreich.
In einer gemeinsamen Forschungsaktion des Wissenschaftsministeriums und des Unterrichtsministeriums sollen alle Aspekte bei der Verwirklichung der Fünf-Tage-Woche an den Schulen erhoben werden.
In einer am kommenden Samstag beginnenden Inseratenaktion sollen Wissenschaftler aller Bereiche aufgerufen werden, Forschungsprojekte zur Fünf-Tage-Woche einzureichen.
Gesucht werden Analysen internationaler und österreichischer Erfahrungen, Erhebungen über Entwicklungs- und Lernpsychologie, aber auch Problemausarbeitungen in Medizin, Betriebswirtschaft und Technik.
Um 15 Uhr tritt heute in Wien der sogenannte Weisenrat der Versicherungen zusammen.
Tagesordnung der Sitzung sind Vorschläge zu einer Neuordnung des Haftpflichtversicherungssystems.
Unter anderem die Einführung des sogenannten Bonus-Malus-Systems, nachdem Autofahrer nach längerer Zeit unfallfreien Fahren seinen Bonus in Form eines Prämienabzuges erhalten sollen, während chronische Unfallfahrer mit Prämienerhöhungen zu rechnen haben.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt ist die Förderung der Versicherungen nach einer Erhöhung der Haftpflichtversicherungsprämien um 11 Prozent und der Wunsch der Gewerkschaft nach Einführung einer sogenannten Schalterpolize, durch die fallweise die siebenprozentige Provision der Versicherungsvertreter eingespart werden könnte.
Nach einer von der Austria-Presseagentur durchgeführten Umfrage sind Autos in Österreich teurer als in den umliegenden Staaten.
Vier ausgewählte Automarken waren in Österreich jeweils wesentlich teurer als in Italien, in der Schweiz und in der Bundesrepublik Deutschland.
Ein Teil dieses Preisunterschiedes geht auf die höhere Steuerbelastung in Österreich und ein weiterer darauf zurück, dass Österreich über keine eigene Automobilproduktion verfügt.
Italien Die kommunistische Partei will vorerst die Regierung Andriotti nicht stürzen, aber stärkeren Druck auf das christlich-demokratische Minderheitskabinett ausüben.
Auf diese Linie einigte sich das Zentralkomitee der KPI gestern Abend nach einer dreitägigen, stürmisch verlaufenden Sitzung.
Viele ZK-Mitglieder kritisierten Parteichef Berlinguer und seine Führungsmannschaft.
Dabei kam die Besorgnis zum Ausdruck, die Unterstützung für Andriotti und die Identifizierung mit dem scharfen Vorgehen der Polizei gegen die Studenten könnten die KPI den Kontakt mit der angesichts der Massenarbeitslosigkeit frustrierten Jugend verlieren lassen.
Ausdrücklich verwarfen wurde in der ZK-Sitzung eine Rückkehr der italienischen Kommunisten in die Opposition.
Bundesrepublik Deutschland.
Im Mittelpunkt der heutigen Sitzung des Landtages des Bundeslandes Baden-Württemberg werden in Stuttgart die möglichen Auswirkungen auf die Stromversorgung des Landes nach der Aufhebung der Baugenehmigung für das geplante Kernkraftwerk Wiel stehen.
Besondere Bedeutung wird der Frage beigemessen, inwieweit alle im Landtag vertretenen Parteien eine gemeinsame Linie in der Energiepolitik finden können.
Japan.
Ein Parlamentsabgeordneter berichtete heute in Tokio, dass insgesamt 75 Arbeiter von Kernkraftwerken seit Juli 1966 an den Folgen von Strahlenschäden gestorben seien.
Nach den Angaben des Parlamentariers sollen 32 der Opfer an Krebs, 23 an Gehirnschäden, 12 an Herzkrankheiten, 3 an Leukämie und 5 an diversen Missbildungen gestorben sein.
Die japanische Regierung hat in der Vergangenheit wiederholt dementiert, dass es zu tödlichen Unfällen in einem der acht japanischen Kernkraftwerke gekommen sei.
China.
Die Gerüchte um eine Umbildung in der chinesischen Regierung haben sich in den vergangenen Tagen weiter verdichtet.
Angeblich sind in dieser Woche in einer Sitzung des Zentralkomitees die Umbesetzungen bereits vorbereitet worden.
Im Mittelpunkt der Spekulationen steht die Wiedereinsetzung des ehemaligen Partei- und Regierungschefs Teng Xiao-ping.
Vietnam.
Nach vierstündiger Dauer sind heute in Hanoi die ersten Gespräche zwischen den Vereinigten Staaten und Vietnam nach dem Vietnamkrieg zu Ende gegangen.
Die amerikanische Delegation weigerte sich, Einzelheiten über den Inhalt der ersten Verhandlungen bekannt zu geben und verwies auf eine Pressekonferenz, die morgen nach Abschluss der Konsultationen stattfinden soll.
Aus vietnamesischen Kreisen verlautete, beide Seiten hätten über die mögliche Auslieferung der Leichen zwölf amerikanischer Piloten gesprochen.
Außerdem sollen Einzelheiten über alle noch in Vietnam vermissten Amerikaner geklärt werden.
Die amerikanische Delegation wird morgen nach dem Abschluss der Verhandlungen nach Laos weiterreisen.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage.
Eine atlantische Störungsfront hat die Westschweiz erreicht.
Sie wird den Ostalpenraum jedoch nur in abgeschwächter Form streifen, sodass keine wesentliche Wetterverschlechterung zu erwarten ist.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Westen und Südwesten wolkig in höheren Schichten, sonst allgemein heiter.
Südliche Winde.
Nachmittagstemperaturen 14 bis 22, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 0 bis 9 Grad.
Die Prognose für morgen Freitag, meist aufgelockert bewölkt, teilweise auch heiter.
Im Westen und im Bereich des Alpenhauptkammes örtlich etwas Niederschlag, teilweise in Schauerform.
Winde aus Südost bis West.
Frühtemperaturen 1 bis 10 Grad, Tageshöchsttemperaturen 12 bis 20 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien, Heiter, 15 Grad Südostwind, 20 Kilometer pro Stunde.
Eisenstadt, Heiter, 14 Grad Süd, 15.
Linz, Heiter, 13 Grad West, 3.
Salzburg, stark bewölkt, 17 Grad Windstille.
Innsbruck, stark bewölkt, 15 Grad Windstille.
Pregenz, Heiter, 12 Grad Nordwest, 3.
Graz, Heiter, 14 Grad Windstille.
Und Klagenfurt, Heiter, 13 Grad Südostwind, 3 Kilometer pro Stunde.
Zwölf Uhr und zehn Minuten ist es jetzt und wir kommen zum Thema Bundesheer.
In der heutigen Sitzung des Unterausschusses Landesverteidigung stand die Wehrgesetznovelle von Verteidigungsminister Lüttgendorf im Mittelpunkt der Beratungen.
Zum insgesamt dritten Mal wurde über den Paragrafen 28 diskutiert.
Das ist jener Paragraf, der neben einer vorgesehenen Neuregelung des Stellungsverfahrens und verschiedenen gebührenrechtlichen Bestimmungen der umstrittenste Paragraf der Wehrgesetznovelle ist.
Umstritten deshalb, weil er die Möglichkeit von Zwangsverpflichtungen von 12 Prozent der Präsenzdiener jedes Jahrganges vorsieht.
Über den neuesten Stand der Beratungen im Unterausschuss informiert nun Leopold Esterle.
Die von Verteidigungsminister Lüttgendorf im Sommer des Vorjahres eingebrachte Wehrgesetznovelle wird im Juni des heurigen Jahres vom Parlament verabschiedet.
Das steht seit heute fest.
Da das Bundesheer für seine Einsatzfähigkeit genügend Kaderpersonal braucht und die Gesetzesbestimmung, die bisher Inspektions- und Instruktionsübungen für Wehrpflichtige der Reserve regelte, mit Ende des Vorjahres auslief, muss die Entscheidung zur Vorsorge des entsprechenden Kaderpersonals noch vor dem Sommer fallen.
Ob die Wehrgesetznovelle Lüttgendorfs mit den Stimmen aller drei Parteien oder möglicherweise auch nur mit den Stimmen der Sozialistischen Regierungspartei beschlossen wird, werden die Ergebnisse der Beratungen im Unterausschuss zeigen.
Im SPÖ-Club wird jedenfalls der hohe Grad an Konsensbereitschaft unterstrichen, vor allem unter Hinweis darauf, dass Verteidigungspolitik letzten Endes eine Sache aller Österreicher sei.
Dazu kommt natürlich auch noch, dass die Regierungspartei bei dem Beschluss einer Novelle, die Zwangsbestimmungen für Bundeswehrangehörige vorsieht, nicht unbedingt allein verantwortlich dastehen möchte.
Was sind die wesentlichsten Punkte der Wehrgesetznovelle Lütgendorfs?
1.
Für die Einsatzfähigkeit ist es notwendig, dass genügend Kaderpersonal zur Verfügung steht.
Bisher wurde Personal auf der Basis der Freiwilligkeit gewonnen.
Die Erfahrung zeigte, dass dies nicht genügt.
Vor allem bei den Unteroffizieren und Chargen machte sich ein entscheidender Mangel bemerkbar.
Zusätzlich zum Prinzip der Freiwilligkeit sollen nun Vorschriften zur zwangsweisen Verpflichtung des Kaderpersonals gesetzlich verankert werden.
Höchstens 12 Prozent der Wehrpflichtigen eines Geburtsjahrganges dürfen zu Kaderübungen verpflichtet werden.
Ihre Dauer für Offiziersfunktionen insgesamt 90, für Unteroffiziersfunktionen 60 Tage, also zwei Monate.
30 Tage lang können die sogenannten Chargen, also etwa Gefreite, Korporelle und so weiter, zwangsverpflichtet werden können.
Bis ein ausreichender Kader nach diesem neuen System zur Verfügung steht, soll die Regelung beibehalten werden, nach der Reserveoffiziere, Reserveoffiziersanwärter und ehemalige Berufsmilitärpersonen zu Kaderübungen verpflichtet werden können.
Die Geltungsdauer dieser Bestimmung wird allerdings mit dem 31.
Dezember 1982 begrenzt.
Bei freiwilligen Meldungen wird die Höchstdauer von drei auf vier Jahre erhöht.
Auch diese Bestimmung soll der Gewinnung von Kaderpersonal dienen.
Für alle Präsenzdiener, die ab dem April dieses Jahres einrücken, ergibt sich nun in der Praxis folgendes Bild.
Nach dem sechswöchigen Grundwehrdienst können besonders geeignet erscheinende Jungmänner zu einer vorbereitenden Kaderausbildung herangezogen werden.
Dabei wird bereits Rücksicht darauf genommen, in welcher Funktion der Soldat zu einem späteren Zeitpunkt innerhalb des Landwehrheeres dienen wird.
Der zuständige Kommandant des Truppenkörpers hat spätestens mit Beendigung des fünften Monats des Grundwehrdienstes nach Anhören seines Einheitskommandanten und des zuständigen Soldatenvertreters den in Frage kommenden Wehrpflichtigen dem zuständigen Militärkommando zu melden.
Die Wehrpflichtigen sind entsprechend den jeweiligen territorialen Bedürfnissen auszuwählen.
Auf ihre persönlichen Verhältnisse ist angemessen Rücksicht zu nehmen.
Ein Einspruchsrecht gegen diese Entscheidung soll ebenfalls verankert werden.
Sophie von Leopold ist der Lead zum Thema Zwangsverpflichtungen für Kaderübungen des österreichischen Bundesheeres.
Es ist jetzt genau ein Viertel nach zwölf und wir wenden uns seinem Wirtschaftsthema zu.
Die Leipziger Frühjahrsmesse ist die größte internationale Messeveranstaltung des europäischen Ostblocks und es ist vor allem eines der wenigen Fenster, durch die westlichen Beobachter gelegentlich ein Blick auf die Ostblockwirtschaft abseits von Schlagworten und offiziellen Fünfjahresplänen gelingt.
Außerdem werden anlässlich solcher Messen immer wieder große Industrieaufträge für die österreichische Wirtschaft vergeben.
Aufträge, die in direkten Verhandlungen fast nicht zu bekommen sind.
Wir haben deshalb unseren Mitarbeiter Matthäus Kattinger nach Leipzig beordert und er meldet sich jetzt direkt aus der Messestadt.
Die Leipziger Frühjahrsmesse 1977 steht im Zeichen eines wesentlich verschärften Wettbewerbes auf den Ostmärkten.
Dies müssen die etwa 9000 Aussteller aus 60 Staaten spätestens nach den ersten Kontakten zur Kenntnis nehmen.
Denn die auf allzu vielen Transparenten zu lesende Devise dieser Leipziger Messe, nämlich für weltoffenen Handel und technischen Fortschritt, ist eher ein Lippenbekenntnis oder nennen wir es einen schwer zu erfüllenden Wunsch.
Wieso ist nun der Handel mit dem Osten so schwierig geworden?
Hauptursache ist sicherlich die nur mehr als katastrophal oder chronisch zu bezeichnende Devisenknappheit der Comecon-Staaten.
Im Besonderen gilt dies für die DDR.
Die ehrgeizigen Ziele des im vergangenen Jahr in Kraft getretenen Fünfjahresplanes können nur durch Importe einigermaßen erreicht werden.
Um diese Importe aber zu finanzieren, bedarf es Devisen.
Also zum Beispiel ebenso stark steigender Exporte.
Weil das Wachstum der ostdeutschen Ausfuhren jedoch weit hinter der Zunahme der Importe zurückbleibt, muss man sich etwas Neues einfallen lassen.
Das Zauberwort heißt nun hundertprozentige Kompensation.
Wenn also ein österreichisches Unternehmen seine Produkte verkaufen will, muss es ostdeutsche Waren zum gleichen Betrag abnehmen.
Dass das den Handel nicht gerade erleichtert, leuchtet ein.
Vor allem, wenn man an den eher kleinen österreichischen Markt denkt.
Was macht schon ein österreichischer Importeur mit, sagen wir, 100 Spezialmaschinen, wenn nur 20 gebraucht werden?
Aber auch hier wissen die Außenhandelstellen des Ostblocks einen Weg.
Das österreichische Unternehmen muss dann eben versuchen, die in Österreich nicht absetzbaren ostdeutschen Waren in einem Drittland zu verkaufen.
Hintergrund dieser neuen Geschäftsart, in der Fachsprache sagt man Vertriebskooperation, ist der Wunsch des Comecons, die westlichen Absatzkanäle für sich zu nutzen.
Dass jedoch nicht alle Unternehmen von dieser neuen Regelung betroffen werden, zeigt das Beispiel Voest.
Dieser größte österreichische Konzern hat mit den DDR-Außenhandelstellen in Ostberlin ein langfristiges Zahlungsabkommen.
Das heißt, die von der Voest verkauften Anlagen werden in einem bestimmten Zeitraum, meist einem Jahr, gegen die dafür bezogenen Rohstoffe aufgerechnet.
Übrigens ist es der Voest gelungen, anlässlich dieser Leipziger Frühjahrsmesse einen Großauftrag im Werte von 180 Millionen Schilling zu erhalten, gegen stärkste internationale Konkurrenz.
Gemeinsam mit einer französischen Elektrofirma wird die Voest eine Stahlband-Längsteilanlage und eine Biegestreckrichtanlage bauen.
Dieser Auftrag könnte noch einige ähnliche auf dem Walzwerkssektor mit sich bringen.
Allerdings sollte man das Ereignis Leipziger Messe nicht zu isoliert betrachten.
Die nun stark forcierten Kompensationsgeschäfte sind nur ein Ausdruck der wirtschaftlichen Unsicherheit.
Eine Frage wird unter den Ausstellern immer wieder gestellt.
Ist der Ostblock als Ganzes und auch die DDR inzwischen an der Grenze der Verschuldung angelangt?
an der eine weitere Verschuldung sowohl wegen der Höhe der Zinslast als auch wegen des Widerstandes der westlichen Unternehmen und Banken im bisherigen Tempo nicht mehr möglich ist.
Die Bevölkerung dieser neuntgrößten Industrienation der Welt weiß von all dem nichts.
Sie wird mit Meldungen über eine verbesserte Versorgung und ein zwar langsames, aber doch stetiges Wachstum an der Stange gehalten.
Wenn man den Zeitungen, aber auch den aktuellen Magazinen von Radio DDR glaubt, befindet sich ein ganzes Volk täglich im Kampf um selbstverständliche Dinge, wie höhere Produktivität, vernünftige Nutzung des Bodens oder sparsameren Materialverbrauch.
Ein oft gesehenes Transparent, höhere Produktivität durch eine effiziente Materialmanipulation.
Diese Opfer, die der Bevölkerung für eine raschere Erfüllung der Pläne abverlangt werden, spürt man zur Zeit der Leipziger Messe besonders stark.
Auf die Frage nach einem Lokal, wo man mit der einheimischen Bevölkerung ins Gespräch kommen kann, gibt es oft nur ein Achselzucken.
Man weiß es nicht.
Wie sich nun vor diesem verdunkelten Hintergrund die Geschäfte anlässlich der Leipziger Frühjahrsmesse 1977 entwickeln werden, ist noch nicht abzusehen.
Zwar werden täglich Abschlüsse von DDR-Außenhandelsunternehmen mit befreundeten Comicon-Staaten gemeldet, mit dem Westen wird es jedoch zunehmend schwieriger.
So meinte etwa ein österreichischer Aussteller,
Wenn man sagt, der Wettbewerb ist härter geworden, ist das noch zu wenig.
Und damit beende ich meinen Bericht aus Leipzig und gebe zurück ins Studio des Mittagsschonals nach Wien.
Soviel aus Leipzig, soviel von Matthäus Kating und wir setzen jetzt fort mit einem Blick in die heute erschienen österreichischen Zeitungen.
Die gestrige Pressekonferenz des Generalsekretärs der Bundeswirtschaftskammer, Arthur Musil, nimmt Josef Laschober in den oberösterreichischen Nachrichten zum Anlass für folgende Feststellung.
Musil versteht es trefflich, alles drastisch zu garnieren.
Hört man ihm zu, läuft einem fast kalte Schauer über den Rücken.
Es schaut fast so aus, als ob die Wirtschaft am Gewinnhungertuch nagt.
Noch dazu unternehmerfeindliche Äußerungen und frischfrohe Steuererfinder.
Es gibt genug, man braucht nur zuzugreifen.
Einfach schrecklich.
Nur darf niemand deswegen in blanke Verzweiflung fallen.
Zweifellos muss die Wirtschaftskammer beinhart eigene Interessen vertreten und ein wenig Politik muss sie ebenfalls machen.
Allerdings geschieht das oft überspannt, ausnehmend krass und übertrieben.
Soweit die oberösterreichischen Nachrichten.
Das Thema Autohaftpflichtversicherung, heute treten ja im Finanzministerium die sogenannten Acht Weisen zu einer Sitzung zusammen, greift Peter Klar im Leitartikel des ÖVP-Volksblattes heraus.
Er schreibt unter anderem.
An der Autohaftpflichtversicherung ist noch keine Anstalt reich geworden.
Es geht daher ins Leere, wollte man sich und anderen vormachen.
Eine Erhöhung der Haftpflichtprämien sei nicht gerechtfertigt.
Wer dies behauptet, kocht ein politisch Süppchen, zeigt aber kein Sachverständnis, meint das ÖVP-Volksblatt.
Die Arbeiterzeitung, das Zentralorgan der Regierungspartei, reagiert heute auf einen Leitartikel in der gestrigen Ausgabe des Kurier, der das Ergebnis des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses über das Telefonabhören kritisiert hatte.
Dazu folgende Bemerkungen von Manfred Scheuch.
Die Österreicher brauchen, entgegen dem Kurier, beim Telefonieren nicht
vorsichtig zu sein.
Gerade das hat das Ergebnis des Untersuchungsausschusses gezeigt.
In ihm saßen unter dem Vorsitz des FPÖ-Abgeordneten Brüsike so namhafte Politiker der großen Oppositionspartei wie Dr. Khorin und Dr. Hauser.
Ihnen zuzumuten, sie hätten einem Untersuchungsergebnis zugestimmt, das auch nur leise Vorwürfe gegen die Regierung offen lässt, ist absurd.
Nach diesem Auszug aus der Arbeiterzeitung noch ein Blick in die Tiroler Tageszeitung, in der Hans Thür eine Lanze für den unabhängigen Journalismus bricht.
Er schreibt unter anderem.
Zentralsekretär Karl Blecher, im Politjargon Medien-Charlie genannt, sieht sich und seine SPÖ einer konzertierten Aktion der Zeitungen und des ORF gegen Kreisky und für Taus gegenüber.
jene Journalisten, deren Unabhängigkeit und unbestechliche Objektivität von Blecher nicht hoch genug gelobt werden konnte, solange sie, weil es wahr war, Kreisky besser fanden als den jeweiligen ÖVP-Obmann, werden nun als schwarze Untergrundkämpfer disqualifiziert.
Don Quixote brauchte Windmühlen zur eigenen Selbstverwirklichung.
Die Auszüge hat eugen Freund ausgewählt und jetzt ein Hinweis.
Der ÖAMTC meldet, durch einen Krankentransport, der von Brugg nach Graz unterwegs ist, haben sich erhebliche Stauungen gebildet.
Der Transport befindet sich derzeit bei Rotleiten und bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 10 bis 20 Kilometern pro Stunde.
Das Überholen ist nur schwer möglich.
Es ist jetzt 12.24 Uhr, sechs Minuten vor halb eins und wir setzen fort mit unserer Berichterstattung.
Vor wenigen Tagen hat ein Verwaltungsgericht in Freiburg in der Bundesrepublik Deutschland den Bau des Kernkraftwerks Wiel untersagt.
In der Begründung des Gerichtes heißt es, die Sicherheitsmaßnahmen entsprechen zwar dem letzten Stand der technischen Entwicklung.
Für die Sicherheit sei es aber nötig, den letzten Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse zu berücksichtigen.
Konkret wurde bemängelt, dass kein sogenannter Berstschutz, also keine zusätzliche Sicherheitsvorrichtung für den Reaktorkern, eingebaut werden sollte.
Das Gerichtsurteil hat das Bonner Wirtschaftsministerium sofort zu einer Bestandsaufnahme der dadurch entstehenden Probleme veranlasst.
Die Experten des Wirtschaftsministeriums kommen zu dem Schluss, dass eine Lücke im Kernkraftprogramm direkte und auch indirekte Kostensteigerungen für die Volkswirtschaft, Engpässe in der Stromversorgung und dadurch bedingte Einschränkungen von Wirtschaftswachstum und Beschäftigung nach sich ziehen würde.
Inzwischen ist es aber in der Bundesrepublik zu einem weiteren Prozess gekommen.
Es wird ein weiterer Kernkraftprozess angestrengt und zwar in Würzburg.
Wie sieht die Rechtslage beziehungsweise die Möglichkeit in Österreich aus, die Möglichkeit auf dem Rechtsweg den Bau oder den Betrieb von Kernkraftwerken zu verhindern?
Herbert Hutter sprach über dieses Thema mit dem zuständigen Sektionschef im Gesundheitsministerium, mit Herbert Pindur.
Herr Sektionschef Pindur, kann ein Gericht in Österreich den Bau eines Kernkraftwerkes verhindern oder kann ein Gericht den Bau des Kernkraftwerkes Zwentendorf stoppen?
Eine Parallele zu dieser Rechtsfigur gibt es in der Republik Österreich nicht.
Grundsätzlich unterliegen zwar die letztinstanzlichen Entscheidungen der Verwaltungsbehörden auch der Überprüfung durch die Gerichtshöfe des öffentlichen Rechts, also des Verwaltungs- und unter Umständen des Verfassungsgerichtshofes.
Das setzt aber voraus, dass jemand legitimiert ist, berechtigt ist, sich mit einer Beschwerde an diese Gerichte zu wenden.
Durch die eigentümliche Konstruktion des österreichischen Strahlenschutzgesetzes gibt es eine solche Legitimation zumindest praktikabel in Österreich nicht.
Inwiefern unterscheidet sich das bundesdeutsche Verfahren vom österreichischen Verfahren?
Grob gesprochen kann man sagen, dass es eine verfahrensbegleitende Gerichtskontrolle in der Bundesrepublik gibt und dass die Frage der Parteistellung im strahlenschutzrechtlichen Verfahren anders geregelt ist als in Österreich.
In Österreich gibt es auch eine Kontrolle verwaltungsbehördlicher Entscheidungen durch Gerichtshöfe öffentlichen Rechts, wie bereits erwähnt verwaltungsrechtlich.
und Verfassungsgerichtshof, aber das setzt voraus, dass jemand Partei ist und als solche sich verletzt erachtet in seinen gesetzlich gewährleisteten oder verfassungsmäßig gewährleisteten Rechten.
Da es im Strahlenschutzgesetz keine Parteien, etwa wie die Nachbarn, im Gewerbe- oder im Baurecht gibt, fehlt es auch an der Legitimation, eine solche Beschwerde einzubringen.
Sie haben gesagt, Herr Sektionschef, dass der Verwaltungsgerichtshof bzw.
der Verfassungsgerichtshof aufgrund von Beschwerde einschreiten könnte.
Auf der anderen Seite ist für die Inbetriebnahme eine politische Lösung vorgesehen, eine Lösung, die das Parlament zu fällen hat.
Könnte nun theoretisch jemand hergehen und bei einem obersten Gericht Beschwerde gegen eine Inbetriebnahme von Zwentendorf erheben, für den Fall, dass das Parlament einer Inbetriebnahme zugestimmt haben würde?
Welche Konsequenzen sich dann aus einer inhaltlich noch nicht bekannten Entscheidung für die Eingriffsmöglichkeiten von Gerichtsinstanzen ergeben, kann ich Ihnen heute nicht beantworten.
Das Gericht in Freiburg hat für den Bau des Kernkraftwerkes Wühl einen sogenannten Bärstschutz zur zusätzlichen Absicherung des Reaktordruckgefäßes gefordert.
Würden Sie einen solchen Bergstschutz für Zwentendorf befürworten?
Ist es noch möglich, einen solchen Bergstschutz in Zwentendorf einzubauen?
Das Gesetz sagt nicht express, ist wer wisst, dass ein Bergstschutz vorzusehen oder einzubeziehen ist in eine solche Anlage, sondern verlangt von uns die optimale Wahrnehmung des Schutzes der menschlichen Gesundheit, einschließlich der Gesundheit der Nachkommender, heute lebenden Menschen,
Die Sachverständigen, die wir herangezogen haben, und das sind mit großer Sorgfalt ausgewählt, die spitzen Sachverständigen unseres Landes, haben eine derartige Schutzvorkehrung nicht verlangt.
Und soweit ich das beurteilen kann, gibt es auch dafür kein valides Beispiel in einem bestehenden oder in Konstruktion befindlichen Kernkraftwerk.
Das Gespräch mit Sektionschef Pindur führte Herbert Hutter.
In Österreich ist alles aufgrund der gesetzlichen Situation ein Verfahren wie in der Bundesrepublik Deutschland nicht möglich.
Und das heißt, dass vor allem den anderen Entscheidungsinstanzen, den Politikern umso größere Verantwortung zukommt.
Die österreichische Bundesregierung hat daraus für sich die Pflicht abgeleitet, die österreichische Bevölkerung in gezielten Veranstaltungen mit dem Für und Wider der Kernenergie vertraut zu machen.
Diese Informationskampagne wurde im vergangenen Herbst gestartet.
Veranstaltungen hat es mittlerweile in allen Bundesländern gegeben.
Veranstaltungen, bei denen es zum Teil recht turbulent zugegangen ist, wenn sich Befürworter und Gegner allzu sehr in die Haare geraten sind.
Die nächste Veranstaltung dieser Art gibt es heute in einer Woche in der Wiener Stadthalle und derjenige, der für die Informationskampagne Kernenergie verantwortlich ist, Sektionschef Wilhelm Frank, hat heute Zwischenbilanz gezogen und über die geplante zweite Phase berichtet.
Roland Machatschki war dabei und das ist sein Bericht.
7500 Menschen haben die bisher neun öffentlichen Veranstaltungen in ganz Österreich besucht.
Bis zum Jahr 1978 rechnet man mit Ausgaben von mehr als dreieinhalb Millionen Schilling für die Informationskampagne in Sachen Atomenergie.
Die Veranstaltungsserie ist aber, und da gibt es bereits internationales Lob dafür, einzigartig auf der Welt.
Das Kernkraftwerk Zwentendorf ist zwar bereits fast fertiggestellt und obwohl die Betriebsbewilligung erst noch erteilt werden muss, glauben Realisten nicht daran, dass es vielleicht doch nicht in Betrieb genommen wird.
Aber über weitere Kernkraftwerke wird noch entschieden.
Anderswo, etwa in der Bundesrepublik Deutschland, ist man so vorgegangen.
Regierungen fassen Beschlüsse und setzen diese Beschlüsse dann gegen alle Widerstände mit Einsatz staatlicher Machtmittel durch.
In Österreich ist also nun die Phase 1 der Aufklärungskampagne fast abgeschlossen.
Wie soll es weitergehen?
Dazu der Organisator, Sektionschef Frank.
Nachdem jetzt die Wissenschaftler über das ganze Einzugsgebiet von Fragen verfügen, arbeiten sie ihre Berichte aus.
Das ist der Inhalt der ersten Phase der Informationskampagne.
Es werden
zehn wissenschaftliche Berichte ausgearbeitet, die zumindest im Entwurf Ende April fertig sein werden.
Und im Mai und im Juni sollen nun in vier Veranstaltungen mit gleichem Inhalt diese Berichte als Grundlage dienen für Auseinandersetzungen zwischen
Vertretern der Elektrizitätswirtschaft und der Industrie auf der einen Seite, Vertreter von Organisationen, die der Kerninitiative skeptisch oder ablehnend gegenüberstehen und auch Vertretern der Interessen.
Die Öffentlichkeit wird erst nachher informiert, wahrscheinlich in Form von Pressekonferenzen.
Auch die Protokolle sollen veröffentlicht werden.
Das gesamte Dokumentationsmaterial der Veranstaltungen soll dann dem Parlament vorgelegt werden, zur Erleichterung der Entscheidungsfindung.
Welches Resümee zieht nun Sektionchef Frank nach dem ersten Teil der Kampagne?
Was würde er aufgrund der Erfahrungen anders machen?
Etwas, was wir sicher anders machen würden künftig, ist, dass wir
die Thematik nicht von Haus aus beschränken.
Das heißt, wenn wir in die Öffentlichkeit gehen, werden wir immer versuchen müssen, über alle Fragen Wissenschaftler zusammenzustellen.
Das heißt, die Arbeitsgruppen müssen gebildet werden, wenn sie Themen wissenschaftlich durcharbeiten.
Aber wenn Sie sich an das öffentliche Publikum wenden, dann müssen Sie dem Publikum ein komplettes Angebot über die qualifizierte Beantwortung aller Fragen bieten.
Das haben wir sicher nicht am Anfang richtig gemacht, wir haben es dann ergänzt, aber das war sicher ein
Da war ich persönlich dafür sicher schuld.
Das war eine Voreingenommenheit von mir, die etwas zu sehr wissenschaftsmethodisch orientiert war und zu wenig Rücksicht genommen hat.
Die letzte Veranstaltung der Phase 1 findet in genau einer Woche, wie erwähnt, in Wien in der Stadthalle statt.
Diskussionsleiter wird der Physiker Prof. Engelbert Broder sein.
Er informierte heute über den Themenkreis der Diskussion biologisch-medizinische Fragen.
Die Pressekonferenz hier im Presseclub Concordia ist im Augenblick noch im Gange.
Ich gebe aber zurück in das Mittagsjournalstudio.
Danke Roland Machatschke für diesen Direktbericht aus dem Presseclub Concordia in Wien.
Mittlerweile ist es 12.34 Uhr, vier Minuten nach halb eins geworden, Außenpolitik.
In der libanesischen Hauptstadt Beirut regiert wieder die Angst, die Angst, dass nach der Mordung des Führers der libanesischen Linken, Jumblat, erneut der Bürgerkrieg auflammen könnte.
Jumblat wurde gestern 50 Kilometer südöstlich von Beirut von Heckenschützen erschossen, mit ihm sein Fahrer und der Leibwächter.
Er hatte während des Bürgerkriegs als Generalsekretär der progressiven sozialistischen Partei gemeinsam mit den Palästinensern gegen die rechtsgerichteten Christen und gegen die Syrer gekämpft.
Jumblatt war ein Mann mit mehreren Gesichtern.
Er hat einerseits die Gewalt gepredigt und hat sich andererseits gelegentlich zu Yoga-Übungen in ein Kloster im Himalaya zurückgezogen.
Er war einerseits Vertrauensmann der Sowjetunion im Libanon, er hat aus der Sowjetunion seine Waffen bezogen und er war andererseits kein Moskau-höriger Politiker.
Im Gegenteil, er hatte den Ruf ein gemäßigter Sozialist zu sein.
Wenn Dschumblad auch letztlich politisch gescheitert ist, so hat sein Tod doch beträchtliche Unruhe ausgelöst und Unruhe im Libanon, das heißt Rache, heißt Mord, heißt Entführung.
Die Ermordung Dschumblads hat eine regelrechte Attentatsserie ausgelöst.
Menschen wurden auf offener Straße erschossen, andere entführt.
Die Linksparteien haben zum Generalstreik aufgerufen.
Der Sohn Dschumblads allerdings, und das scheint bemerkenswert, der Sohn Dschumblads appelliert zur Mäßigung.
Was bedeutet die Ermordung Dschumblads für die Lage im Libanon, für die Lage im Nahen Osten?
Dazu eine Analyse von Walter Krause.
Der reiche Feudalhar Jumblat war Chef der Sozialistischen Fortschrittspartei, die im Libanon-Parlament mit 99 Abgeordneten zwar nur sieben Vertreter hat, aber hier immer wieder durch taktische Frontwechsel das Zünglein an der Waage spielt.
Um 1972 schließt er sich von etwa 40 sozialistischen Bewegungen aller Einfärbungen des Libanons zum Präsidenten der Sozialistischen Nationalfront machen.
Um ihr für seine offen erklärten Ziele den unerlässlichen militärischen Rückhalt zu verschaffen, verbrüderte er sich mit der Palästiner Befreiungsfront.
Seine sogenannten sozialistischen Ziele waren Revolutionäre in einem Land, wo immer noch Gesetze der Tradition und des konservativen Islam dominieren.
Um das zu erreichen, gedachte er zunächst die Fundamente des Libanonstaates zu zerstören, an deren Schaffung er einmal verantwortlich mitgearbeitet hat.
Mit der Zeit begann Jumlat oft, nicht zu Unrecht, von einer christlichen Kolonialherrschaft zu predigen.
Sein Sturm dagegen begann Mitte der 50er Jahre, um im letzten Bürgerkrieg einen anarchischen Höhepunkt zu erreichen.
Jumlats hauptsächliche Forderungen hießen, Schaffung eines laizistischen Staates, rigoroser Abbau des sozialen Gefälles zwischen Geld, Aristokratie und Habenichtsen,
um ein Wort von ihm zu zitieren.
Fünf Prozent Libanesen besitzen 90 von 100 des Staates.
Und jeder kann Staatspräsident werden.
Auch ich, Kamal Jumbad, und alle Macht im Parlament.
Jumlat träumte von einer Volksrepublik Libanon, die irgendwo zwischen Lenin, Marx, Mao und Castro angesiedelt war.
Nur wenige gaben Jumblatt eine Chance.
Aber Jumblatt, mehrsprachig, mit glänzenden Examina in England, USA, Genf, an der Jesuiten-Universität in Beirut, gab nicht auf.
Hilfen holte er sich in diverser Form bei der Internationale im Kreml, der ihn zweimal den Lenin-Preis verlieh.
In Mao, China.
Während des 19-monatigen Bürgerkrieges sah Jumblatt seine Chance, Staatspräsident einer freien Volksrepublik Libanon zu werden.
An der Seite internationaler Brigaden extremer Libanon-Ultras der diversen Organisationen der Palästina-Revolution kämpften rund 15.000 schwerbewaffnete Drusenmilizen des Jumblatt-Clans.
Obgleich er Syriens Staatspräsident Assad mehrere Male einen Irren genannt hatte, ließen ihn die Syrer ungeschoren.
Doch schon im Februar 1977 begann Jumblatt wieder Presseerklärungen abzugeben, die den unentwegten, verbohrten Kampfhahn auswiesen.
Kamal Jumblatt, Queroland,
Revolutionär, Demagoge, Philosoph in einem, ist nicht ersetzbar.
Der Drusentradition nach wird sein Sohn der Nachfolger.
Ein blasser, junger Mann ohne politischen Ehrgeiz.
Er wird sich zunächst der Drusensitte gemäß um die Blutrache kümmern.
Wo die Mörder Jumblats sitzen, ist zur Zeit eine hypothetische Frage.
Er hatte potente Feinde in fast allen Lagern, christliche und moslemische Traditionspolitiker, den Palästinensern und Syrern, selbst in den eigenen Reihen der Drusen.
Die Mordmotive rangieren zwischen Verräter, individueller Rache, politischer Neid und
Aber es kann kein Zweifel darüber bestehen.
In den konservativen Lagern der Moslems und Christen wird man aufatmen.
Das war eine Analyse von Walter Krause.
Vor knapp zwei Wochen, am 4.
März, wurde Ost- und Südosteuropa von einem schweren Erdbeben erschüttert.
Das hatte die Stärke 7,2 nach der Richterskala und führte vor allem in Rumänien zu einer Katastrophe.
Die Zahl der Toten dürfte etwa bei 1500 liegen.
Und wie immer bei derartigen Katastrophen traten kurz nachdem bekannt werden die großen nationalen und internationalen Hilfsorganisationen in Aktion.
Aus Österreich unter anderem die österreichische Caritas.
Prelat Dr. Ungar von der Caritas ist eben aus Rumänien zurückgekehrt und Otto Hörmann hat mit ihm gesprochen.
Herr Prelat Ungar, Sie waren in Rumänien, 14 Tage seit dem Erdbeben sind vergangen.
Was haben Sie gesehen?
Wir haben in Bukarest selber einen Großteil der Schäden gesehen.
Sperrzonen gefahren und wir konnten noch Teams von Soldaten und Freiwilligen an der Arbeit sehen beim Ausschaufeln.
Das Erstaunliche ist aber, dass so viel schon geräumt ist.
Es ist mit allem Einsatz der Armee einerseits und von Freiwilligenverbänden derartig schnell gearbeitet worden, wie ich es noch bei keiner ähnlichen Katastrophe gesehen habe und ich war leider im vergangenen Jahr auch in Guatemala und natürlich in Friaul.
Es sind wesentlich mehr Reste und Ruinen all diesen Gegenden übrig als in Rumänien.
Was sich wegräumen hat lassen von den beschädigten Gebäuden, das sind mehrstöckige hohe Gebäude, das ist weg.
Man sieht aber trotzdem noch diese Teams an der Arbeit.
Und das trifft also nicht nur zu für Bukarest, sondern auch für die kleineren Orte.
Das Erdbeben ist von einer besonderen Intensität und nicht von derselben Extensität wie in den anderen Gegenden, die ich genannt habe.
Es sind relativ kleine Gebiete, die ganz intensiv betroffen wurden.
Sie bezeichnen die inländische Hilfe in Rumänien also mit anderen Worten als sehr effizient.
Riesig effizient und nicht nur die von mir genannten militärischen und sonstigen Teams, sondern offenbar auch die Nachbarschaftshilfe.
Sie haben, soviel ich weiß, außer der Hauptstadt keine Massenquartiere für die Opfer, sondern die sind einfach bei befreundeten Personen oder bei Familien untergekommen.
Wir waren in einem kleinen Ort, wo 80 Prozent aller Häuser zerstört sind, aber es gibt kein Asyl oder so etwas, keine Massenbeherbergung.
Wie steht es nun mit der ausländischen Hilfe, speziell mit der Hilfe von Österreich?
Nach der Darstellung der dortigen Kreise haben die kleinen Länder am meisten geholfen bisher.
Zum Teil durch Sofortsendungen von Selbstverständlichkeiten wie Matratzen, Decken, Medikamenten und dergleichen.
Das ist in hohem Maß auch von Österreich aus geschehen.
Die anderen Dinge haben eine gewisse Stockung erfahren, weil zunächst der Wunsch der dortigen Kreise der war, dass sie hauptsächlich Geld spenden bekommen.
Und das war nicht vereinbar mit den Grundsätzen verschiedener Geberländer und so hat sich allmählich, glaube ich, eine
sehr gute Methode herausentwickelt, indem Listen von gewünschten Artikeln den verschiedenen Ländern über die diplomatischen oder Handelskanäle mitgeteilt wurden.
Herr Prelats, Sie erwähnten vorhin Geldsammlungen und Sie erwähnten auch, dass die Rumänen eigentlich sehr scharf sind auf Bargeld.
Wie viel ist in Österreich bisher gesammelt worden?
Ich habe keinen genauen Überblick und ich würde
Ich würde ungefähr schätzen, nachdem was bei einer Sitzung mitgeteilt wurde, dass die Ziffer etwa, die Gesamtziffer in Österreich etwa sechs, sieben Millionen bisher erreicht hat.
Aber das ist ja nur ein Anfang.
Die Sammlungen beginnen und ich habe gar keinen Zweifel, dass eine sehr beträchtliche Hilfe zu erwarten ist.
Ich konnte dort auch nicht sagen, wie groß die Hilfe seitens der Caritas sein wird, habe aber immerhin fast bindend versprochen, dass wir in einem kleinen Ort zunächst einmal das, was sie dort Polyklinik nennen,
Das ist eine Ambulanz, die wir errichten werden, und die wird ungefähr 5 Millionen Lei kosten, also etwa 6 Millionen Schillen.
Das Gespräch mit Dr. Ungar zur Situation in Rumänien führte Otto Hörmann.
In einer Minute ist es dreiviertel eins, ein Programmhinweis.
Im Brennpunkt.
Rudolf Hess, der alte Mann und die Schuld.
Eine Darstellung der Persönlichkeit in Aussagen von Albert Speer, Wolf-Rüdiger Hess und dem stellvertretenden Ankläger der Vereinigten Staaten im Nürnberger Prozess, Dr. Robert Kempner.
Warum von Seiten der Russen dieser Symbolstatus von Hess aufrechterhalten wird, das kann man vielleicht nur so erklären, dass
eben in Berlin dieser Rest einer Vier-Mächte-Verwaltung im Spandauer Gefängnis aufrechterhalten werden soll.
Vielleicht wird doch in nächster Zeit von amerikanischer oder englischer Seite an die Russen herangetreten und ihnen gesagt, man soll diesem bitteren Spiel ein Ende machen.
spielt die Persönlichkeit Hess eine gewisse Rolle.
Ich glaube nicht, dass es die Persönlichkeit ist, die hier im Vordergrund steht.
Es ist das, dass hier zu einem Symbol gemacht wird.
Heute Abend, 21.15 Uhr im Programm Österreich 1.
Im nächsten Beitrag geht es um Umweltschutz, denn Sicherheit und Gewässerschutz bei Mineralöllagerung, das war das Thema eines Symposiums, das heute Vormittag in Salzburg stattgefunden hat.
An dieser Fachtagung haben aus Experten aus Österreich auch Umweltschutzexperten aus der Schweiz und aus der Bundesrepublik Deutschland teilgenommen.
Udo Bachmeier berichtet.
In Österreich fallen jährlich 35.000 Tonnen Altöl an, von denen allerdings nur ein kleiner Teil umweltfreundlich und fachgerecht beseitigt wird.
So gibt es, wie der Präsident des Bundesverbandes für Mineralöllager und Feuerstättenrevisionen, Mayr-Wildenhofer, heute sagte, noch zahlreiche einwandige erdverlegte Tanks.
Diese seien zum Beispiel im Salzkammergut oft nur 10 oder 20 Meter neben dem Seeufer verlegt.
Die Danks seien darüber hinaus seit Jahrzehnten oft nicht mehr überprüft worden.
Worauf ist es nun zurückzuführen, dass die Öllagerung in der Praxis noch immer ein Problem darstellt?
Dazu Maier Wildenhofer.
Die Lagerung von Mineralprodukten ist zwar gesetzlich geregelt, doch gibt es keinerlei Hinweise und Vorschriften bezüglich der Wartung.
Tank können korrodieren und damit besteht die Gefahr der Grundwasserverschmutzung, wenn Heizöldank ausfließen.
Das zweite Problem ist die Durchführung der Wartung, der Revision
Hier gibt es ebenfalls keine gesetzlichen Regelungen.
Das heißt, diese Tätigkeit ist ein freies Gewerbe und kann praktisch von jedem ungeschulten Mann ausgeführt werden.
Um das Schlimmste zu verhindern, versuchte der Bundesverband für Öllagerungsrevisionen auch in Österreich an eine Lösung dieser Frage heranzugehen.
Nach Schweizer Vorbild sollen nämlich auch hier vermehrt Schulungskurse für Tankstellenrevisoren angestrebt werden und zwar mit staatlichen Prüfungszeugnissen.
Neben der mangelnden Aufklärung über die sachgerechte Beseitigung von Altöl besteht aber in Österreich als Haupthindernis für eine Verbesserung der Situation nicht entsprechende gesetzliche Regelungen.
Der Präsident der Gesellschaft für Natur- und Umweltschutz, Landeshauptmann, Stellvertreter Dr. Moritz.
Es gibt den Entwurf eines Bundesgesetzes des Handelsministeriums über die Erfassung, Sammlung und Aufbereitung von Erdölabfällen.
Man glaubt aber, dass in einem System der geordneten Abfallbeseitigung die Erfassung, Sammlung und Aufbereitung von Erdölabfällen nur einen Teilaspekt
darstellen, man müsse doch den Gesamtaspekt der Verwertung und Beseitigung von Sonderabfällen ins Auge fassen.
Dass sich das noch nicht in Gesetzesform niedergeschlagen hat, sieht Dr. Moritz in dem im Bereich Natur- und Umweltschutz anzutreffenden Kompetenzwirrwarr begründet.
Ich bin ein überzeugter Föderalist.
Dennoch glaube ich, dass in Fragen des Umweltschutzes die Frage der Kompetenzaufteilung neu überdacht werden müsste.
Aus wirtschafts- und umweltpolitischer Sicht müssten zum Beispiel alle Abfallstoffe einer vordringlichen Sonderbehandlung dann unterzogen werden, wenn das von der Sache her notwendig ist.
Inwieweit dadurch künftig Ölunfälle und vor allem eine drohende Grundwasserverseuchung vermieden werden können, bleibt abzuwarten.
Die derzeit oft noch bedenkenlose Mineralöllagerung stellt jedenfalls nach Ansicht der Tagungsteilnehmer nach wie vor ein gefährliches Sicherheitsproblem dar.
Reporter war Udo Bachmeier und wir bleiben beim Thema Sicherheit, wenn auch in einem ganz anderen Zusammenhang.
Einbrüche zählen zu den häufigsten Delikten österreichischer Verbrecher, denn trotz immer größerer Vorsichtsmaßnahmen konnte die Polizei die Verbrechensrate in den letzten Jahren kaum sinken.
Lediglich im vergangenen Jahr war ein leichtes Sinken der Zahl der Eigentumsdelikte festzustellen.
Um persönliche Sicherheit geht es auch in der Sicherheitsfachmesse Sicherheit 77, die heute im Bauzentrum in Wien eröffnet worden ist.
Herbert Dobrowolny berichtet.
Sicherheit ist groß geschrieben.
Nicht nur bei der Fachausstellung im Bauzentrum, die zum dritten Mal abgehalten wird, auch rundherum.
Drei Polizisten mussten wir passieren, um zur Eröffnung zu kommen.
Zweimal musste der Ausweis vorgezeigt werden, damit man überhaupt ins Bauzentrum hinein darf.
Aber es war auch eine solche Ansammlung von prominenten Leuten vertreten, dass die Anzahl allein schon als Sicherheitsrisiko gelten müsste.
So jedenfalls meint es der Hausherr, Bauzentrumsdirektor Jarrasco bei der Eröffnungsansprache.
Angefangen von Innenminister Rösch über Polizeipräsident Reidinger bis zu Stadtrat Schieder und General Leib in Vertretung des Bundesministers für Verteidigung Lütgendorf, war alles vertreten, was mit Sicherheit in Österreich zu tun hat.
Was wird aber nun auf der Messe gezeigt?
Das Spektrum reicht von einfachen Sicherheitsschlössern für den Normalverbrauchern bis hin zu ausgefeilten Alarmanlagen für Galerien und Museen.
Im Katalog gliedert sich das Angebot in folgende Bereiche.
Bewachung und Versicherung, Brandschutz, Einbruch- und Diebstahlschutz und persönliche Sicherheit.
In die letztgenannte Kategorie fällt auch ein Informationsstand der Bundespolizeidirektion Wien.
Dort erhält man Flugblätter mit Ratschlägen zur Verbesserung der persönlichen Sicherheit.
Stadtrat Schieder, der bei der Eröffnung den Bürgermeister von Wien, Leopold Graz, vertrat, spielte auch auf die Versuche mit dem Kabelfernsehen in Wien an.
Man müsse, so Schieder, sich ein Zwei-Weg-System im Kabelfernsehen überlegen.
Das würde dazu dienen, dass man nicht nur das Programm in die Wohnung überliefern könnte, sondern auch von der Wohnung einzelne Informationen empfangen könnte.
Das sei aber derzeit nur Zukunftsmusik.
Dagegen ist eine nun vorgestellte Erfindung eines Österreichers, die mit dem Staatspreis in Gold ausgezeichnet wurde, keine Zukunftsmusik mehr.
Es handelt sich dabei um Objektschutz.
Dieses System basiert darauf, dass mechanisch ein akustisches Zeichen ausgelöst wird, wenn eine Statue vom Platz genommen wird oder ein Bild verrückt wird.
Da keine zentrale Alarmanlage besteht, sondern jedes Objekt einzeln drahtlos gesichert ist, kann auch kein Fehlalarm ausgelöst werden.
Ebenso wird verhindert, dass Gegenstände bei ausgeschalteter Alarmanlage weggenommen werden können.
Eine österreichische Eisenbahnfirma hat in ihrer sicherheitstechnischen Abteilung ein sogenanntes Tür-Tresor-Schloss entwickelt.
Der Konsument profitiert dadurch durch noch mehr Sicherheit.
Diplom-Ingenieur Alois Kröll zu den Vorteilen dieses Schlosses.
Die Hauptvorteile liegen nun darin, dass alle erforderlichen Sicherungen gegen das Nachsperren, gegen das Aufbohren, gegen einfache Tricks zur Umgehung des Schlosses und gegen
Gewaltanwendung, wie sie sehr häufig vorkommt, in einem kompakten Kasten untergebracht ist.
Gleichzeitig haben wir aber eine Lösung auch für die Gegenseite des Schlosses.
Das ist das Schließstück gefunden und bieten hier eine massive Stahllösung an, die die Befestigung im Türstock ermöglicht.
Die Messe dauert noch bis kommenden Sonntag.
Bis dahin wird Sicherheit groß geschrieben.
Ab Montag wird dann wieder der übliche Nachtwächter das Bauzentrum vor unbefugtem Eintritt bewahren.
Hoffentlich bald schwere Zeiten für Einbrecher.
Diesen Beitrag hat Herbert Dobrowolny gestaltet.
In sieben Minuten ist es 13 Uhr.
Wir kommen zum Kultur-Teile-Mittag-Journal.
Karl Richter, Spezialist für Barockmusik und seit 26 Jahren Leiter des Bach-Orchesters und Chores München, ist wieder in Wien zu Gast.
Im heutigen Konzert im Musikverein spielt die Orgel Soli in zwei Werken von Händl und dirigiert die vierte Symphonie Anton Bruckners.
Am 25.
März wird er, wieder gemeinsam mit den Wiener Symphonikern, die Matthäuspassion von Johann Sebastian Bach zur Aufführung bringen und im Mai wird dann der Künstler, er lebt die meiste Zeit in der Schweiz, das Bachfest in München leiten.
Mit Karl Richter sprach Brigitte Hofer.
Herr Prof. Richter, durch die Wahl von Bruckners 4.
Symphonie neben den Orgelkonzerten von Händl liegt Ihr heutiges Konzert ja nicht ganz auf Ihrer traditionellen Linie, die vor allem die Barockmusik umfasst.
Ja, von meiner Tradition, von meiner Schule her,
bin ich nicht nur für die Kirchenmusik in Bezug auf Bach und alte Meister erzogen worden, sondern wir in Sachsen, ich bin ja auf der gleichen Schule gewesen wie Peter Schreier und Adam, wir sind in der gesamten Literatur erzogen worden und mein Vorbild war schon immer Anton Bruckner und ich habe mein Leben lang
die Sinfonien studiert und habe auch immer ein besonderes inneres Verhältnis, eine innerstarke Beziehung zu Bruckner gehabt und freue mich natürlich immer, wenn ich, wie zum Beispiel jetzt in Wien, Bruckner dirigieren kann.
Die Matthäus Passion haben Sie schon sehr oft dirigiert in den letzten 25 Jahren, immer wieder.
Wie weit hat sich Ihre Interpretation verändert?
Wie weit bedeutet die Aufführung dieser Passion noch immer lebendige Auseinandersetzung für Sie?
Ja, das wird ein Leben lang gehen und selbst ein Leben lang genügt nicht, um Bach zu verstehen.
Denn Bach ist, je älter man wird, je mehr man arbeitet und je mehr man übt, immer schwerer.
Er wird immer schwerer und nicht leichter.
Er gibt eigentlich jedes Mal, wenn man an die Partitur herangeht oder zum Beispiel auch an der Orgel,
Am Cembalo kommt jedes Mal ein neues Problem.
Eigentlich gibt es jeden Tag ein neues Problem.
Und das ist das Unglaubliche, Unsagbare, was man bei Bach erlebt.
Und ich studiere nun wirklich seit vielen Jahren den ganzen Tag Bach.
Sind Sie der Meinung, wenn man von Ihrer Interpretation als von einer romantischen Bach-Interpretation spricht, im Gegensatz zu einer puristischen Interpretation mit alten Instrumenten, mit originalen Instrumenten?
Ja, ich finde es sehr schön, die originalen Instrumente und ich finde es vor allen Dingen ganz was anderes.
Aber das bleibt ja jedem überlassen nach seinem eigenen Geschmack.
Ich persönlich beschäftige mich schon mit alten Instrumenten, aber ich mache keine Aufführung mit alten Instrumenten, weil ich eine ganz andere Vorstellung und einen anderen Klangssinn habe.
Womit ich mich beschäftige sind natürlich die Cembali, die alten und vor allen Dingen die alten Orgeln.
Ja, für mich ist das Wichtigste, wenn ich Autografen sehen kann oder Faximile sehen kann.
Das ist sehr aufschlussreich und die neue Bachforschung hat viele Originalausgaben gemacht und hat eigentlich die romantischen Ausgaben bereinigt.
Ich persönlich arbeite immer nach der Gesamtausgabe der Bachgesellschaft.
und richte mir die Orgelwerke oder die Chorenorchesterwerke dann danach ein.
Das Gespräch mit Karl Richter führte Brigitte Hofer.
In drei Minuten ist es 13 Uhr.
Wir beschließen unser Programm mit Meldungen.
Österreich.
Der für Strahlenschutz zuständige Sektionschef Pindur sagte heute, ein österreichisches Gericht könne den Bau oder die Inbetriebnahme eines Kernkraftwerkes nicht verhindern.
Eine Kontrolle von Bauarbeiten an einem Kernkraftwerk durch Verwaltungsgerichte ist nach Angaben Pindurs in der österreichischen Strahlenschutzgesetzgebung nicht vorgesehen.
7500 Menschen haben bisher an der von der Bundesregierung gestarteten Informationskampagne über Atomkraftwerke teilgenommen.
Sektionschef Frank teilte heute mit, dass zurzeit zehn wissenschaftliche Berichte ausgearbeitet werden, die im Mai und Juni dieses Jahres als Grundlage für weitere, vorerst nicht öffentliche Diskussionen dienen sollen.
An diesen Beratungen sollen Vertreter der Industrie und der Interessenvertretungen sowie Delegierte von Organisationen teilnehmen, die der Energiegewinnung aus Kernkraft ablehnend gegenüberstehen.
Im Verteidigungsunterausschuss wurde heute der § 28 der im Vorjahr eingebrachten Wehrgesetznovelle erörtert, der die Möglichkeit von Zwangsverpflichtungen für die Landwehr vorsieht.
Alle Fraktionen haben ihre Bereitschaft erklärt, zu einem gemeinsamen Abschluss der Wehrgesetznovelle gelangen zu wollen.
Der südkoreanische Wirtschaftsplanungsminister wird kommende Woche in Wien erwartet.
In Gesprächen mit Handelsminister Staribacher, Vertretern der Bundeswirtschaftskammer und der Föst-Alpine soll eine Beteiligung des österreichischen Stahlkonzerns am Ausbau der koreanischen Stahlindustrie erörtert werden.
Im Finanzministerium in Wien wird heute eine Reform der Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung erörtert.
Zur Diskussion steht das sogenannte Bonus-Malus-System.
Italien.
Außenminister Forlani stellte vor dem Abgeordnetenhaus in Rom fest, die Regierung lehne jede Form der Einmischung oder des Drucks, jede Theorie oder Praxis einer beschränkten Souveränität entschieden ab.
Forlani bezog sich damit auf das sowjetische Ultimatum an die diesjährige Biennale in Venedig und stellte fest, diese Veranstaltung bleibe beim Thema der Dissidenten in Osteuropa.
Japan.
Zum zweiten Mal innerhalb weniger Stunden ist heute ein japanisches Verkehrsflugzeug auf einem Inlandsflug in die Gewalt eines Luftpiraten gekommen.
Eine Boeing 727 wurde kurz nach ihrem Start in Tokio zur Rückkehr auf den Flughafen gezwungen.
Das Mittagsschanal ist beendet.
Es ist jetzt gleich 13 Uhr.
Die Redaktion meldet sich wieder um 18.15 Uhr im Programm Österreich 1.
Für das Team verabschiedet sich Wolfgang Steinwendner.
Einblendung: Präsident der Bundesverbandes für Mineralöllager und Feuerstätten Revisionen Mayer-Wildenhofer, Salzburger Landeshauptmannstellvertreter Dr. Herbert Moritz
Mitwirkende:
Bachmair, Udo [Gestaltung]
, Mayer-Wildenhofer, ... [Interviewte/r]
, Moritz, Herbert [Interviewte/r]
Datum:
1977.03.17 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Wirtschaft
;
Wissenschaft und Forschung
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten