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KI-generiertes Transkript
Und hier ist die Redaktion des Mittagsschanals im Studio als Redakteurin Ilse Vögel.
Sie wissen, 60 Minuten Information stehen auf dem Programm Information aus Politik, Wirtschaft, Kultur.
Gleich ein erster Überblick, was davon könnte Sie heute interessieren.
Bei einer Sitzung des Waisenrates soll in diesen Minuten endgültig die Entscheidung über die Neuordnung der Kfz-Haftpflichtversicherung fallen.
Sie wissen, Stichwort Bonus-Malus-System.
Wir werden darüber berichten, sobald dieser Beschluss gefasst ist.
Ein weiterer Bericht, Erfahrungen mit den bereits installierten Selbstbedienungstankstellen in Österreich.
Dort gibt es ja ab heute Benzin um 20 Groschen billiger.
Die Frage ist nur, werden sich diese Tankstellen auch in Österreich durchsetzen?
Ausland.
Was gibt es Neues in der Geiselaffäre in Holland?
Krise in der britischen Labour-Party.
Wieder einmal geht es um die Frage, war Großbritanniens EG-Beitritt für die Briten günstig oder nicht günstig?
Wahlen für ein demokratisches Parlament, ein Scheinparlament im Marokko und für die Luftfahrt-Enthusiasten.
Bericht von der Eröffnung des Luftfahrtsalons in Paris.
Von der Kulturredaktion erwarten wir unter anderem einen Bericht über die Wiener Kunst- und Antiquitätenmesse und einen Beitrag über den holländischen Choreografen Hans van Maanen, dessen Ballettabend heute in der Wiener Staatsoper zu sehen ist.
Soweit ein erster Überblick.
Zunächst jedoch die Weltnachrichten.
Verantwortlicher Chef vom Dienst Georg Schalk-Gruber und gesprochen werden die Meldungen von Wolfgang Grimerschmidt.
Österreich.
Bei mehr als 100 Tankstellen im gesamten Bundesgebiet wird ab heute das Selbstbedienungssystem eingesetzt.
An diesen Tankstellen wird der Treibstoff um 20 Groschen je Liter billiger abgegeben.
Die Frage, ob sich dieses System in Österreich durchsetzen werde, wollten weder der ÖAMTC noch der AW beantworten.
Der Rücktritt von Verteidigungsminister Lüttgendorff verzögert die parlamentarischen Beratungen über die Wehrgesetznovelle, die unter anderem die Möglichkeit von Zwangsverpflichtungen für das Kaderpersonal vorsieht.
Eine ursprünglich für heute vorgesehene Sitzung des zuständigen Parlamentarischen Unterausschusses ist auf den 14.
Juni verschoben worden.
Zu diesem Zeitpunkt wird der neue Verteidigungsminister Rösch bereits angelobt sein und daher an den Beratungen teilnehmen können.
Zügige Ausschussberatungen vorausgesetzt, könnte die Wehrgesetznovelle noch im Juni vom Plenum des Nationalrates verabschiedet werden.
Nach Ansicht von ÖVP-Energiesprecher König lassen die Äußerungen des burgenländischen Landeshauptmannes Kerry über die Frage der Atommüllagerung die Vermutung zu, dass es über dieses Thema SPÖ-interne Geheimabsprachen gebe.
In einer Aussendung des ÖVP-Pressedienstes bezieht sich König dabei auf das Eintreten Kerrys für die Inbetriebnahme des Kernkraftwerkes Zwentendorf und auf seine Feststellung, er habe gegen eine Lagerung von Atommüll im Burgenland keine Einwände.
Da das Burgenland kein eigenes Atomkraftwerk habe, solle Landeshauptmann Kerry klarstellen, welche Absprachen innerhalb der SPÖ seiner Erklärung vorausgegangen seien, forderte König.
Die Arbeiterkammer weist in einer Aussendung darauf hin, dass Lohn- und Gehaltsvorschüsse für Arbeitnehmer weder als Darlehen gebührenpflichtig sind, noch dem sofortigen Lohnsteuerabzug unterliegen.
Demnach sind nach dem Zivilrecht Bezugsvorschüsse klar von Kredit- und Darlehensverträgen zu unterscheiden.
Sie fallen nicht unter das Gebührenrecht.
Einkommensteuerlich aber werden die Vorschüsse als Kredit angesehen, dessen Gewährung keine sofortige Lohnsteuerpflicht begründet.
Auch das neue Gebührenrecht hat an dieser Situation nichts geändert.
Frankreich.
Ohne Einigung in wichtigen Teilbereichen ist heute früh in Paris das Abschlusstreffen des sogenannten Nord-Süd-Dialoges beendet worden.
In einer gemeinsamen Schlussdeklaration der Industriestaaten und Entwicklungsländer heißt es, auf 21 Gebieten im Bereich der Konferenzthemen Energie, Finanzen, Rohstoffe und Entwicklungshilfe bestünden nach wie vor unterschiedliche Auffassungen.
In anderen Fragen sei dagegen Einigung erzielt worden.
Den Industriestaaten ist es trotz der Verlängerung der Konferenz nicht gelungen, ihre Forderung nach Schaffung eines Konsultationsmechanismus für Energiefragen durchzusetzen.
Die Entwicklungsländer erreichten keinen Schuldenerlass und keine Bindung der Rohstoffpreise an einen Index.
Als wichtigstes Ergebnis gilt die Schaffung eines gemeinsamen Fonds zur Stabilisierung der Rohstofferlöse aus der Dritten Welt.
Von den westlichen Verhandlungsteilnehmern wurden die Resultate des Nord-Süd-Dialoges mit Zurückhaltung jedoch als positiv bewertet.
Dagegen brachten Vertreter der Dritten Welt ihre Enttäuschung über den Ausgang der Gespräche zum Ausdruck.
Niederlande.
Der Nervenkrieg um die Geißelaffären in Nordholland dauert an.
Die südmulukischen Terroristen haben in einem Zug bei Assen und in einer Schule bei Bovensmilde seit nunmehr zwölf Tagen etwa 60 Geißeln in ihrer Gewalt.
Bestrebungen der Behörden Vermittler zu finden sind bisher gescheitert.
Mehrere in den Niederlanden lebende Molukkenführer wollen in den jüngsten Tagen Morddrohungen erhalten haben, sollten sie sich in die Verhandlungen einmischen.
Über die Situation in der besetzten Schule und in dem auf offener Strecke stehenden Zug liegen keine neuen Einzelheiten vor.
Die Vereinigten Staaten und Kuba haben den Austausch diplomatischer Vertreter beschlossen.
Nach einem heute Vormittag in Havanna veröffentlichten Kommuniqué werden die konsularischen Vertretungen jenen Botschaften angeschlossen, die seit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen vor 16 Jahren die Kontakte zwischen den USA und Kuba aufrechterhalten haben.
Dies sind die Schweizer Botschaft in Havanna und die tschechoslowakische Botschaft in Washington.
Marokko.
Für das von König Hassan im Jahr 1972 nach einem gescheiterten Militärputsch aufgelöste Parlament finden heute neue Wahlen statt.
1022 Kandidaten bewerben sich um 176 Parlamentssitze.
88 Abgeordnete werden durch Wahlgremien der Gemeinden, Berufsverbände und Arbeitnehmerorganisationen bestimmt.
Wegen der großen Zahl von Analphabeten haben die neuen Parteien Farbsymbole.
Ein vorläufiges Endergebnis wird für morgen Nachmittag erwartet.
Italien.
Zum dritten Mal innerhalb von drei Tagen ist heute ein Anschlag auf einen bekannten italienischen Journalisten verübt worden.
Ein unbekannter Täter schoss heute früh in Rom auf den Nachrichtenschef des ersten Programms des staatlichen Fernsehens, Emilio Rossi, und verletzte ihn an beiden Beinen.
Ziel ähnlicher Attentate waren in den vergangenen zwei Tagen der stellvertretende Chefredakteur der Zeitung Il Secolo in Genua und der Chefredakteur der Mailänder Zeitung Giornale Novo.
Beide wurden verletzt.
In Mailand überfielen drei bewaffnete Jugendliche, offenbar Mitglieder einer linksextremen Gruppe, einen Auslieferungswagen der Zeitung Corriere della Sera, zwangen den Fahrer zum Aussteigen und fuhr mit dem Fahrzeug davon.
Der Wagen wurde wenig später ausgebrannt gefunden.
In Massa konnten zwei Journalisten noch in letzter Minute zwei an ihren Autos angebrachte Bomben entdecken.
In Florenz wurden die Fahrzeuge zweier Reporter in Brand gesteckt.
In den meisten Fällen wollen die roten Brigaden, eine linksextreme Terrororganisation, die Anschläge organisiert haben.
Bundesrepublik Deutschland.
Zum ersten Mal seit November 1976 ist die Arbeitslosenzahl im Mai wieder unter eine Million gesunken.
Wie der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg, Stingl, heute mitteilte, wurden 946.500 Arbeitslose registriert.
Das sind um 92.700 oder 8,9 Prozent weniger als im April.
Die Arbeitslosenquote ist damit auf 4,1 Prozent zurückgegangen.
Frankreich.
Auf dem Pariser Flughafen Le Bourget ist heute die 32. internationale Luft- und Raumfahrtmesse eröffnet worden.
627 Aussteller aus 20 Ländern sind bei der Ausstellung vertreten.
Sie erhoffen sich einen Umsatz in der Größenordnung von umgerechnet etwa einer Milliarde Schilling.
Die wichtigsten in Le Bourget vorgestellten Neuheiten sind das amerikanische Kampfflugzeug F-16, der französische Hochleistungshubschrauber Écureuil, das sowjetische Großraumflugzeug Ilyushin 86 und eine neue Version des Überschallpassagierflugzeuges Tupolev 144.
Österreich.
Im Wiener Messepalast ist heute die Wiener Kunst- und Antiquitätenmesse eröffnet worden.
Auf dem etwa 2000 Quadratmeter großen Ausstellungsgelände werden Ausstellungsstücke aus ganz Österreich gezeigt.
Als Glanzstücke der Messe werden Gegenstände der Jugendstilepoche, seltene Hinterglasbilder aus der Renaissance sowie zahlreiche Gemälde aus dem 17. bis 20.
Jahrhundert genannt.
In Wien wurde heute neuerlich ein Überfall auf ein Geldinstitut verübt.
Die Täterin, sie war mit einem Kleinkalibergewehr bewaffnet, konnte jedoch kurz nach der Tat auf der Flucht überwältigt werden.
Der Überfall ereignete sich in Neustift am Wald in Wien-Döbling.
Wie viel Geld kurzfristig geraubt wurde, ist derzeit unbekannt.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage.
Der Zustrom kühler Luftmassen aus dem skandinavischen Raum nach Mitteleuropa hält weiter an.
Nachmittagstemperaturen je nach Bewölkung 16 bis 20 Grad.
Frühwerte morgen 4 bis 10 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Samstag.
Anfangs allgemein aufgelockert bewölkt oder aufgeheitert.
Im weiteren Tagesverlauf Bewölkungszunahme.
Gegen Abend im Norden Aufkommen von Regenschauern.
Nördliche Winde.
Tageshöchsttemperaturen 16 bis 21 Grad.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 16 Grad, Nordwestwind 10 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt stark bewölkt, 16 Grad, Nord 10 Kilometer.
Linz heiter, 16 Grad, Nord 10.
Salzburg stark bewölkt, 16 Grad, Nordost 10 Kilometer.
Innsbruck stark bewölkt, 17 Grad, Ost 15.
Bregenz stark bewölkt 15 Grad Nordwest 5, Graz wolkig 16 Grad Südostwind 15 Kilometer und Klagenfurt stark bewölkt 15 Grad Ostwind 10 Kilometer in der Stunde.
Vier Minuten vor Viertel Eins ist es jetzt.
Bereits seit Jahren bemühen sich Versicherungen, Finanzminister und Autofahrervereinigungen um eine Reform der Kraftfahrzeughaftpflicht.
Besonders die Versicherungen haben immer wieder darauf hingewiesen, dass die Kraftfahrzeugsparte defizitär ist.
dass man die Summe der Schadensfälle nicht mehr nur mit Prämienerhöhungen ausgleichen kann, sondern dass man überhaupt ein ganz neues System schaffen müsse.
Also zum Beispiel das Bonus-Malus-System.
Vereinfacht ausgedrückt, es besteht darin, wer weniger Unfälle verursacht, der soll auch weniger Prämien zahlen und umgekehrt, wer mehr Unfälle verursacht, der soll auch mehr Prämien zahlen.
Die Versicherer waren auch nicht bereit, den Kraftfahrzeugsektor aus anderen Geschäftszweigen zu subventionieren.
Schließlich hat man in einer Meinungsumfrage Zuflucht gesucht, das tut man ja gern, um zu einer Entscheidung zu gelangen.
Heute Vormittag ist man dann noch einmal im Finanzministerium zusammengekommen und hat sich auch tatsächlich zu dieser Entscheidung durchgerungen.
Sie ist vor wenigen Minuten gefallen und Hans Adler meldet sich jetzt direkt aus dem Finanzministerium.
Herr Vizekanzler Arnold, was ist heute bei der Sitzung des Waisenrates herausgekommen?
Was stand zur Debatte?
Ich habe den Waisenrat, wie Sie ihn nennen, also die Experten der verschiedenen an der Haftpflichtversicherung interessierten Gruppen, eingeladen, mir nach ihren ziemlich langen und gründlich vorgenommenen Beratungen darüber zu informieren, zu welchem Ergebnis sie gekommen sind, um aus diesem Gespräch zu Entscheidungen kommen zu können.
Und das Ergebnis sieht so aus, dass Einvernehmen, mit unterschiedlicher Freude, aber Einvernehmen, darüber erzielt werden konnte, eine Systemänderung in Richtung Bonus- oder Bonus-Malus-System vorzuschlagen, mit Beginn kommenden Jahres, vorausgesetzt, dass die laufende Umfrage, deren Ergebnis am 17.
Juni vorliegen wird, eine entsprechende Mehrheit
dafür findet.
Sollte dies nicht der Fall sein oder gar das abgelehnt werden, dann würden wir beim gegenwärtigen System bleiben.
Zweitens war der Standpunkt der Aufsichtsbehörde immer der, dass prinzipiell die Kosten, die verursacht werden, auch von dem Bereich, den sie beträgt, nämlich den Kraftfahrern, gedeckt werden müssen.
und dass nicht andere Versicherungsparten hier sozusagen das subventionieren dürfen.
Und daher auch, ehe man eine Systemänderung vornimmt, muss sozusagen Ausgeglichenheit herrschen oder Suffizienz, wie der Fachausdruck lautet.
Und daher wird noch zur Jahresmitte oder genauer genau zum 1.8.
im Lichte der Bilanzen, Erfolgsrechnungen und Berechnungen eine Erhöhung im jetzigen System vorgenommen und zwar im Ausmaß von zweieinhalb Prozent.
Des Weiteren ist vorgesehen eine Verdoppelung der Deckungssummen und damit ein größerer Schutz der Schadensbetroffenen, wofür eine Prämienerhöhung von drei Prozent
notwendig sein wird?
Das ist quasi zwangsweise.
Das heißt, der Versicherungsnehmer, der ein Auto besitzt, muss diese erhöhte Versicherungssumme in Anspruch nehmen.
Er hat keine Wahl, bei der alten Summe zu bleiben?
Er hat keine Wahl.
Das ist eine zwangsweise Erhöhung mit einem entsprechenden sicheren, größeren Versicherungsschutz.
Und aus technischen Gründen im Zusammenhang auch mit den höheren Deckungssummen ist für die Rück-
Deckungserfordernisse eine Prämie von 0,5 Prozent notwendig, die allerdings auch noch damit verbunden wird, dass die Versicherungsgesellschaften sich bereit erklärt haben, über das, was diesbezüglich gestern im Parlament beschlossen wurde, im Falle von Fahrerflucht gewisse Schäden zu ersetzen, dass man auch in diese
Regelungen des Fahrerflugfonds Schmerzensgeldzahlungen mit aufnimmt.
Also mit dieser Maßnahme noch zusätzlich eine Leistungsverbesserung erreicht werden konnte.
Es ergibt also insgesamt eine Erhöhung um sechs Prozent.
Hätte man nicht eigentlich mit einer Änderung der Deckungszummen nicht wenigstens warten können, bis die Systemänderung beschlossen und in Kraft gesetzt wird?
Nein, deswegen nicht, weil das zwei verschiedene Paar Schuhe sind.
Ob Systemänderung oder nicht, ist die Deckung der Ausgaben durch die prämien Einnahmen vorzunehmen und schließlich unbeschadet einer Systemänderung besteht ein eminentes Interesse zu einem höheren Versicherungsschutz der Geschädigten in Form von höheren Deckungssummen zu kommen.
Hat man heute auch über die Schalterpolizei gesprochen?
Der letzte Punkt war und auch darüber ist weitgehende
nicht völlige Übereinstimmung erzielt worden.
Es hat etwa die Bundeskammer diese Vorschlag abgelehnt, dass man einen Weg finden soll, der sicherstellt, dass der Kraftfahrer eine Wahlmöglichkeit hat, um auszuschalten, dass Nicht-Versicherungsvertreter in und zum Teil beträchtlichen Ausmaß Provisionen bekommen, aber andererseits
alles vorgekehrt werden soll, dass nicht die Geschäftstätigkeit und die Erwerbsgrundlage der Versicherungsvertreter einschränkt.
Ist damit die Schalterpolizei praktisch eingeführt?
Sie wird eingeführt in einer Form, die diesen Überlegungen Rechnung
tragen wird und es wird aber diesbezüglich auch noch Gespräche mit den betroffenen Vertretern der Versicherungsvertreter geben.
Dies also war die Stellungnahme des Finanzministers zum Ergebnis der heutigen Waisenratssitzung.
An dieser Sitzung hat als Vertreter des Versicherungsverbandes Herr Dr. Zimmer-Lehmann teilgenommen.
Herr Dr. Zimmer, Sie haben heute an der Sitzung des Weißen Rates als Vertreter der Versicherungen teilgenommen.
Ist das Ergebnis dieser Sitzung Ihren Wünschen entsprechend, die 6% Erhöhung, die sich aus all den Gesprächen nun ergeben haben?
Wir haben, glaube ich, ziemlich das erste Mal mit kalkulatorischen Unterlagen arbeiten können.
Wir wurden auch mit unseren Überlegungen angehört und das Ergebnis, das sich hier abgespielt hat,
gibt uns die Möglichkeit, in das nächste Jahr, in die nächsten Situationen zu gehen.
Man hat davon gesprochen, dass die Einführung eines neuen Systems, des Bonus-Malus-Systems, in welcher Form immer, die Versicherungsnehmer nicht zusätzlich kosten darf.
Ist nun mit den 6% Prämienerhöhungen inklusive der Erhöhung der Haftungssummen, die heute beschlossen wurde, diese Forderung von Ihrer Seite aus sichergestellt?
Die ist sichergestellt, wobei die Forderung, dass die Einführung eines neuen Systems nichts kosten dürfe, nicht von uns gestellt wurde, sondern von den Partnern, also von den Gesprächspartnern.
Das heißt also am 1.
Jänner wird die neue Versicherungsform Bonus Malus eingeführt und sie wird die Versicherungsnehmer zumindest am 1.
Jänner nichts kosten?
Nein, es wird am Anfang nichts kosten.
Wenn diese, wenn die Entscheidung gefallen ist, wird die Einführung eines neuen Systems
Wie Sie schon gesagt haben, Bonus Malus oder Bonus Schadersatzbeitrag wird keine zusätzliche Kostenbelastung bedeuten.
Dankeschön Herr Dr. Zimmert.
Dies war also die Stellungnahme des Versicherungsverbandes und damit gebe ich zurück zum Funkhaut.
Das Autofahren wird also sicher wieder einmal teurer werden.
Das entnahm man sich aus diesen Gesprächen mit Finanzminister Androsch und mit dem Vertreter der Versicherungen.
Einen ganz kleinen Trost gibt es hier nur am Rande.
Wenigstens das Tanken kann billiger werden.
Und zwar bei den Selbstbedienungstankstellen.
Dort gibt es ab heute Benzin um 20 Groschen pro Liter billiger.
Damit haben die großen Markenfirmen, abgesehen von der Rabattaktion für Superbenzin, zum ersten Mal die amtlich festgesetzten Höchstpreise verlassen.
In Österreich entsteht somit ein freier Treibstoffmarkt, denn neben dem Benzinpreis mit Bedienung und dem etwas niedrigeren Benzinpreis ohne Bedienung gibt es ja auch noch die Diskonter.
Gegen die freien Tankstellen, die in den letzten Jahren ihren Marktanteil bis auf 14 Prozent steigern konnten, richtet sich auch die Aktion billigeres Benzin bei Selbstbedienung.
Doch die Discounter haben bereits ihrerseits reagiert.
Sie sind um weitere zehn Groschen mit dem Preis für den Liter Treibstoff heruntergegangen.
Über die ersten Erfahrungen allerdings mit Selbstbedienungstankstellen in Österreich berichtet nun Herbert Hutter.
In ganz Österreich sind mit heutigem Tag nicht 120, sondern nach Auskunft aus dem Fachverband der Tankstellenhalter 240 Tankstellen auf Selbstbedienung umgestellt worden.
Die Einführung der Selbstbedienung in Österreich, die zunächst als Experiment begonnen hat, kennzeichnet eine gesamteuropäische Entwicklung.
In der Bundesrepublik Deutschland werden bereits 50% des Benzins an Selbstbedienungstankstellen abgegeben, in Schweden sind es 90%.
Es erhebt sich nun die Frage, wird sich der Österreicher daran gewöhnen, was sagt der Österreicher zur Selbstbedienung?
Mir ist das eigentlich sehr sympathisch, dass ich mir das selbst bedienen kann.
Haben Sie nicht Angst, dass Sie sich irgendwie schmutzig machen, die Hose schmutzig machen oder so, das ist etwas mehr Arbeit?
Nein, habe ich keine Angst.
Ich habe da einen Plastikhandschuh dabei, den kann ich benutzen, das ist eigentlich tadellos, finde ich das.
Unter Anleitung einer jungen Dame, die dem Kunden genau erklärt, wie er sich zu verhalten hat?
Sie drückt ihm sogar den Zapfhahn in die Hand, beginnt er den Tankvorgang.
Der Zapfhahn hat die Eigenschaft, dass er sich selbst dagegen sozusagen wehrt, wenn zu viel Benzin im Tank ist.
Das heißt, es besteht eine Automatik.
mit deren Hilfe verhindert wird, dass das Benzin aus dem Füllstutzen herausschwappt.
Glauben Sie, wenn Sie ohne Aufsicht selbst danken, dass Sie sich schwer tun werden dabei?
Ich glaube nicht, nach der heutigen Erfahrung.
Ich mache das zum ersten Mal.
Also ich glaube, das ist kinderleicht.
Das kann jeder zustande bringen.
Haben Sie Angst, dass Sie sich vielleicht die Hose beschmutzen könnten oder so?
Nein, kaum.
Nein, das ist ganz unmöglich, weil das habe ich ja jetzt genau gesehen.
Glauben Sie, dass Sie nachschauen müssen, ob der Tank voll ist?
Sicher, ganz bestimmt.
Und Sie vertrauen der Automatik vom Zapfhahn nicht?
Nein, ich überzeuge mich lieber selbst.
Glauben Sie, dass die 20 Roschen Sie dafür entschädigen, dass niemand Ihnen jetzt praktisch die Scheibe putzt oder den Reifendruck nachschaut?
Nein, das glaube ich nicht, weil ich habe den persönlichen Service schon lieber gehabt.
Herr Böse, Sie sind einer der ersten Stationäre, die in Österreich die Selbstbedienung eingeführt haben, einer der ersten Stationäre, die bereits Erfahrungen haben.
Wie haben sich die ersten Stunden des heutigen Tages angelassen?
Ich bin angenehm überrascht, also sehr angenehm überrascht.
Die Kunden kommen her ohne irgendeinen Zwang, also ohne irgendeine Hemmung.
Sie kommen her, wie wenn das schon immer gewesen wäre.
Das ist sehr erstaunlich, denn vielfach wird ja behauptet, dass die Selbstbedienung in Westösterreich, also in der unmittelbaren Nachbarschaft von Deutschland und der Schweiz, sich eher durchsetzen könnte als in Ostösterreich.
Man hält den Ostösterreich, also den Niederösterreicher und den Wiener für etwas bequemer.
Man kann jeden Menschen davon überzeugen und auch der Wiener ist jetzt davon überzeugt, dass er es selbst machen kann.
Ist er schwer zu überzeugen gewesen?
Nein.
Es steht außer Zweifel, dass die Einführung der Selbstbedienungstankstellen in Österreich einen Preiskampf nach sich ziehen wird.
Bisher ist es so, dass jene Tankstellen, die noch Bedienung haben, jene Tankstellen, bei denen der Tankwart noch Serviceleistungen anbietet, um 20 Groschen teurer sind.
Es besteht allerdings die Möglichkeit, wenn ein Kampf ums Überleben beginnt, dass auch Tankstellen bestimmter Firmen mit Bedienung mit dem Preis heruntergehen können.
Auf der anderen Seite ist es ebenso möglich, dass Selbstbedienungsstationäre
Serviceleistungen anbieten, die an sich nicht vorgesehen sind.
Insgesamt sind in Österreich ungefähr 600 Tankstellen zur Selbstbedienung vorbereitet.
Die Mineralölindustrie will soziale Härtefälle bei den Stationären vermeiden.
Und auch die Tankstellenhalter selbst sagen, wenn die Umstellung mit dem derzeitigen Tempo weitergeht, d.h.
wenn pro Jahr ungefähr 240 umgestellt werden, dann kann es die Branche eigentlich verkraften.
Erste Erfahrungen also mit Selbstbedienungsdankstellen in Österreich.
Der Anreiz Benzin ist dort ab heute um 20 Groschen pro Liter billiger.
Das war ein Beitrag von Herbert Hutter.
Wir setzen fort mit der Inlandspresseschau, heute zusammengestellt von Wilfried Seifert.
In der Presse findet sich heute noch ein Kommentar zum Rücktritt von Verteidigungsminister Lüttgendorf.
Dieser Kommentar bezieht sich auf die Tatsache, dass die ÖVP seit Beginn der Auseinandersetzungen um den Verteidigungsminister zu Anfang des Jahres zögerte, der Wehrgesetznovelle zuzustimmen, in der die möglichen Zwangsverpflichtungen von etlichen Präsenzdienern vorgesehen sind.
Und auch jetzt, nach getanem Ministersturz, sagt die ÖVP mit einigem Recht, was sollen wir denn mit dem Übergangsminister Kreisky im Ausschuss?
So aber laufen die letzten Beratungstage davon und damit die Chance, zumindest noch vor dem Sommer zum so notwendigen Gesetz zu kommen.
So wirkt Lüttgendorf auch als Pensionist noch nach.
Leider nicht gerade positiv.
Auch die kommunistische Volksstimme kommentiert noch einmal die parlamentarische Behandlung des Berichtes über die Munitionsaffäre.
Nach Ansicht der Volksstimme scheinen in diesem Bericht die ärgsten Missetaten des Verteidigungsministers nicht auf.
Dafür seien aber auch keine Untersuchungen über die Tätigkeit des früheren ÖVP-Verteidigungsministers Prada angestellt worden.
Auf jeden Fall demonstriert auch die jüngste parlamentarische Behandlung eines politischen Skandals durch SPÖ, ÖVP und FPÖ sinnfällig, wie sehr diese Parteien nicht nur in den entscheidenden Grundsatzfragen übereinstimmen, sondern oder erst recht ebenso zusammenhalten und sich gegenseitig die Mauer machen, wenn Schmutzwäsche gewaschen wird.
Lütgendorf musste zwar gehen, weil er nicht mehr zu halten war, und das ist zweifelsohne ein Erfolg.
Doch sonst bleibt alles beim Alten, und zwar so lange, als diese Parteien im Parlament allein unter sich sind.
Meint Hans Wolker in der kommunistischen Volksstimme.
Nach diesen Stellungnahmen zum Thema Bundesheer noch einige Kommentare zum Schwerpunkt der gestrigen parlamentarischen Beratungen, zum Insolvenz-Entgelt-Sicherungsgesetz, das allgemein unter dem Namen Konkursversicherung bekannt wurde.
Finanziert wird der in diesem Gesetz vorgesehene Fonds, mit dem die Ansprüche der Arbeitnehmer bei dem Konkurs ihrer Firma abgedeckt werden, unter anderem durch einen zusätzlichen Aufwand der Unternehmer,
in der Höhe von einem Zehntelprozent der Lohnsumme.
Dazu meint nun Günther Traxler in der sozialistischen Arbeiterzeitung.
Ein Zehntelprozent, das sei nicht viel, musste sogar der FPÖ-Abgeordnete Stix zugeben, aber es sei halt wieder eine Scheibe von der Salami der Unternehmer.
Viel sind 200 Millionen im Jahr wirklich nicht.
Und um den Klagen der Unternehmervertreter die richtige Dimension zu verleihen, hätten die österreichischen Arbeitnehmer zur Durchsetzung dieses Gesetzes nur einige Minuten streiken müssen, hätte es die Wirtschaft wesentlich mehr gekostet.
In den Salzburger Nachrichten vertritt Ronald Barazon die Meinung, diese sogenannte Konkursversicherung sei prinzipiell falsch angelegt,
da die Unternehmer das Risiko zu finanzieren hätten, das die Arbeitnehmer zu tragen hätten.
Seiner Ansicht nach wäre es wesentlich einfacher, den Arbeitnehmern die Möglichkeit einzuräumen, eine Versicherung gegen einen Konkurs oder Ausgleich ihres Arbeitgebers abzuschließen.
Wer meint?
Klammert man nämlich den Staatsapparat aus, so hätte jeder einzelne zu wählen, welchen Schutz er für den Fall der Pleite des Unternehmens, in dem er beschäftigt ist, in Anspruch nehmen möchte.
Man könnte dann eine individuelle Gestaltung vornehmen, die sicher nicht mit der Philosophie einer umfassenden und zwangsbeglückenden Sozialfürsorge in Einklang zu bringen ist.
Auch besteht die nicht zu unterschätzende Gefahr, dass die Prämien für eine derartige Versicherung nicht übermäßig hoch sind und trotzdem bei den Versicherungsgesellschaften Gewinne anfallen.
Derartige Gedanken sind aber aus der Sicht der Sozialpolitik ketzerisch und hier leben die Sprecher der Sozialistischen Partei und der Österreichischen Volkspartei in trauter Übereinstimmung.
Das war unsere heutige Inlands-Presseshow, zusammengestellt hat sie Wilfried Seifert.
Zwei Minuten vor halb eins ist es jetzt weiter nach Holland.
Ein Stichwort, bei dem einen seit den letzten Tagen natürlich sofort die Geisler-Affäre in der Nähe von Assen einfällt.
Eine Geisler-Affäre, die heute nun schon den zwölften Tag andauert, in der es im Grunde genommen nach außen hin kaum Entwicklungen gibt.
Die Situation ist seit der Freilassung der Schulkinder ja praktisch statisch.
Und für nicht direkt von dieser Affäre Betroffene wird die Angelegenheit allein dadurch schon, und abgesehen von der Länge dieser Aktion, nun langsam langweilig.
Sie ist fast aus den Schlagzeilen der Zeitungen verschwunden und, wenn man zu sich selbst ehrlich ist, wie nahe geht einem das Schicksal dieser 60 Menschen in Holland wirklich noch?
Am Anfang war die Sensation, jetzt alarmt das Interesse.
Heute nun könnte sich allerdings etwas Neues in dieser Affäre tun.
Seit Tagen gibt es ja Verhandlungen zwischen Terroristen und der Regierung über die Beistellung eines Vermittlers eines Süd-Molukkas.
Die offiziellen Stellen haben sich allerdings Zeit gelassen, eine für die Terroristen akzeptable Person zu finden.
Und auch bis zur Stunde ist keine Entscheidung gefallen.
Das wurde soeben in Assen bei einer Pressekonferenz bekannt gegeben, von der sich nun direkt Gerd Höhler meldet.
Seit drei Tagen verhandelt der Krisenstab der holländischen Regierung mit dem Terrorkommando im gekaperten Zugweide Pünkt.
über einen für beide Seiten akzeptablen Vermittler.
Bis zur Stunde ohne Ergebnis, wie Regierungssprecher van Leeuwen vor wenigen Minuten mitteilte.
Damit dementierte er Meldungen der heutigen holländischen Morgenzeitungen, wonach gestern am späten Abend Einigung erzielt worden sei über die Person eines solchen Vermittlers.
Eine Nachricht, an die Hoffnungen, voreilige Hoffnungen, geknüpft worden waren.
Es hat den Anschein, als sei dennoch mindestens ein Name im Gespräch und eine Einigung in Sicht.
Getreu ihrer bisherigen Strategie jedoch scheint die niederländische Regierung die Entsendung dieses vermutlich südmurlukischen Vermittlers von Zugeständnissen der Terroristen im Zug abhängig zu machen.
Etwa der Freilassung jener 23-jährigen hochschwangeren Frau, um deren Gesundheitszustand sich die Ärzte nach wie vor große Sorge machen.
Sicher ist, dass der Präsident der südmolukischen Exilregierung in den Niederlanden, Manu Sama, als Vermittler ausscheidet.
Offensichtlich aus Kreisen der radikalen ambronesischen Jugendorganisation wurden Morddrohungen angekündigt für den Fall, dass er sich, wie vor 18 Monaten in Beilen, als Vermittler anbieten sollte.
Manu Sama erklärte daraufhin heute Morgen, er stehe für eine Vermittlung zwischen Geiselnehmern und Regierung nicht zur Verfügung.
Die selbe Jugendorganisation, die jenen Anschlag auf Manusama ankündigte, hat heute weitere spektakuläre Terroraktionen avisiert.
Vor Journalisten erklärten mehrere Funktionäre, sie planten Anschläge nach dem Muster von Beilen und Tepünt in Indonesien, jenem Land, von dem sie die Unabhängigkeit ihrer Heimatinseln begehren.
Wie sie weiter mithalten, wollen sie sich der Hilfe der Befreiungsorganisation des ehemals portugiesischen Osttimor
Fretilin bedienen.
Geiselnahmen und Terroranschläge in Deutschland seien erwogen, aber wegen der angeblichen Schießfreudigkeit der deutschen Polizei wieder verworfen worden.
Nun steht England neben Indonesien auf der Liste jener Länder, in denen die Ambonesen mit Terroraktionen auf ihre politisch genannten Ziele aufmerksam machen wollen.
In Holland wächst unterdessen die Sorge vor bleibenden Problemen im Zusammenleben mit den Ambonesen, auch jenen, die anders denken als die Terroristen.
Ein Pfarrer sagte mir heute Morgen, da sind viele Brücken ein für alle Mal niedergerissen worden.
Gerd Höhler berichtete aus Assen.
Großbritanniens regierende Labour-Party übt sich gerade wieder einmal in Flügelkämpfen und Zerreißproben.
Und dabei geht es um eine Frage, die seit Jahren zwischen dem linken und dem rechten Parteiflügel sozusagen als Krise ansteht.
Die Mitgliedschaft Großbritanniens in den europäischen Gemeinschaften.
Die Gemäßigten waren immer dafür.
Die Linken sahen darin von allem Anfang an nur eine Benachteiligung.
Und nun hat sich Energieminister Ben, einer der profiliertesten Männer des linken Flügels, zu Wort gemeldet.
Der Beitritt zu den europäischen Gemeinschaften habe sich für die Briten nicht bezahlt gemacht, der Lebensstandard in Großbritannien sei im Vergleich zu den übrigen EG-Ländern immer weiter gesunken und vor allem in der Landwirtschaftspolitik, so BAM, habe man nichts als Nachteile in Kauf nehmen müssen.
Sein Resümee?
Wenn sich an dieser Situation nichts zum Besseren ändere, soll die Großbritannien besser wieder aus den europäischen Gemeinschaften austreten.
Ein Reizwort für die Gemäßigten in der Labour-Party.
Und alles fragt sich, steht nun der ohnehin nicht gerade mit Erfolgen gesegneten Regierungspartei nun auch noch eine innere Zerreißprobe bevor?
Hören Sie Heinz Peran aus London.
Wenn es einem schlecht geht, dann braucht man einen Sündenbock.
Inflationsrate noch immer 17,5 Prozent, Arbeitslosigkeit noch immer um die 1,25 Millionen.
Also wer ist schuld?
Eine 80 Abgeordnete der Labour Party umfassende Gruppe, das Labour Common Market Safeguards Committee, hat ihn gefunden.
Das ist ein Komitee, das sich die Aufgabe gestellt hat, sicherzustellen, dass der Beitritt zur EG Großbritannien nicht schadet.
Das Komitee hat also erklärt, dass britische Verbraucher und Steuerzahler für die gemeinsame Agrarpolitik der EG teilweise durch Subventionen für die Landwirte und teilweise durch höhere Lebensmittelpreise zu viel zahlen müssen und dass das Handelsdefizit während der ersten vier Jahre seit dem Beitritt 8 Milliarden Pfund betragen habe.
Das sind etwa 23 Milliarden österreichische Schilling.
In den ersten fünf Jahren habe Großbritannien fünfmal so viel Kapital in den EEG-Ländern investiert als die EEG-Länder in Großbritannien.
Vor allem also die gemeinsame Agrarpolitik ist Schuld am Übel.
Daher finden diese EEG-Gegner innerhalb der Labour-Party unter Führung des Energieministers Wedgwood Benn, man müsse die Agrarpolitik revidieren.
Aber ein von diesem Komitee gestern veröffentlichtes Dokument geht sogar noch weiter und erklärt, dass man überhaupt die Mitgliedschaft bei der EG in Frage stellen könnte.
Das Parlament und das britische Volk seien dazu durchaus berechtigt.
Und als Trumpf hat Wedgwood Benn gestern erklärt, die EG-Mitgliedschaft würde bei den nächsten Wahlen der entscheidende Diskussionspunkt sein.
In dem erwähnten Dokument wird auch gefordert, die Labour-Party solle ihre Opposition gegen direkte Wahlen ins EG-Parlament manifestieren.
Und hier kommen wir zum Kernpunkt dieser neuesten Krise innerhalb der britischen Labour-Party.
Wie bekannt, hat sich die britische Regierung verpflichtet, direkte Wahlen organisatorisch zu ermöglichen, aber der linke Flügel der Labour-Party versucht, dies zu sabotieren.
Es gibt auch in anderen Parteien Gegner der direkten Wahlen ins EG-Parlament, aber vielleicht noch wichtiger, es gibt in den großen Parteien vor allem Gegner der vorgeschlagenen und in Kontinentaleuropa gängigen Methode solcher Wahlen, nämlich das Proporz-Wahlsystem.
Nur die Liberalen und die schottischen Nationalisten wehren für die Einführung dieses Systems.
Die beiden großen Parteien haben ein bisschen Angst, dass sie bei einer solchen Neuanführung ihre bisherige Vorherrschaft verlieren könnten.
Nun hängt die britische Regierung im Augenblick von der Zusammenarbeit mit den 13 Liberalen im Unterhaus ab.
Und wenn deren Führer David Steele erneut darauf bestanden hat, dass nach den Pfingstferien, die hier in England erst nächste Woche beginnen, ein Gesetz über diese Wahlen eingebracht werden muss, dann ergibt sich daraus die prekäre Lage der Regierung, wenn gerade jetzt ein Minister die Anti-EG-Debatte neu anfacht.
Das Dilemma erscheint in noch grillerem Licht, wenn man sich daran erinnert, dass am 29. und 30.
Juni in London eine EG-Gipfelkonferenz stattfinden wird, auf der man von Premierminister Callaghan als dem Vorsitzenden des EG-Ministerrats erwarten wird, dass er Großbritannien zu direkten Wahlen im nächsten Jahr verpflichtet.
Energieminister Wedgwood Penn hat sich gestern absichtlich nicht zur Frage der direkten Wahlen ausgesprochen, als er das Dokument der Leber-Anti-EG-Gruppe lancierte.
Aber es war deutlich, dass er mindestens mit einem Auge weit in die Zukunft geblickt hat.
Wenn nämlich Sabotageakte dieser Art das Ende der Regierung Kerleheim beschleunigen sollten, wenn es dann bei Neuwahlen zu einem Sieg der Konservativen kommt,
Dann hätte sich Wedgwood Benn einen Unterbau für ein Fundament, für eine Führerstatue zu erbauen begonnen, denn er hat sich ja von der Politik der jetzigen Labour-Regierung rechtzeitig distanziert.
Diese Regierung denkt nämlich gar nicht an einen Austritt aus der EG, ebenso wenig wie eine konservative Regierung.
Wedgwood Benn muss also auf das übernächste Mal warten.
Sie hörten aus London, Heinz Behrer.
Heute gehen 6,5 Millionen Marokkaner zu den Urnen, um ein Parlament zu wählen.
Zum dritten Mal, seitdem Marokko 1956 unabhängig von Frankreich geworden ist.
König Hassan, der absolute Herrscher in dem nordafrikanischen Königreich, hat bisher von Parlament nicht allzu viel gehalten.
1965 schickte er das Parlament zum ersten Mal nach Hause.
1972 löste er ein zweites Parlament, das von der Opposition boykottiert wurde, neuerlich auf.
Jetzt soll also ein dritter Versuch zur parlamentarischen Demokratie gemacht werden.
Freilich einer Demokratie mit beträchtlichen Schönheitsfehlern.
Schon 1975 hätte nach dem Versprechen des Königs, der seine absolute Macht direkt vom Propheten Mohammed ableitet, in Marokko gewählt werden sollen.
Aber da bat der König seine Untertanen um Geduld.
Wir werden die Wahlen durchführen, sagte er, wenn du, liebes Volk, die Wiedererlangung deiner Territorien feiern kannst.
Gemeint waren die Territorien der westlichen Sahara.
Robert wurden sie zwar nicht, aber Hassan schickte immerhin 300.000 Marokkaner zum großen Befreiungsmarsch in die Wüste.
Ein nationaler Rausch, der auch aus oppositionellen, königstreuen Patrioten machen sollte.
Bis zu einem gewissen Grad ist es auch gelungen.
Alle Parteien, vom rechtsnationalistischen Isti-Klal bis zur gemäßigt sozialistischen Union Socialiste Force Populaire, blicken gebannt auf die Sahara und grollen den progressistischen Algerien wegen dessen Ambitionen auf das phosphatreiche Hüstengebiet.
Von innenpolitischen Missständen ist daher nicht viel die Rede.
Und um seine Macht muss der König ohne dies nicht bangern, wie immer die Wahl ausgeht.
Fast ein Drittel der Abgeordneten setzt er selber ein und um den Rest bewerben sich als sogenannte Unabhängige so gut wie alle Minister und Hohenhofbeamten.
Dass die Männer des Königs im neuen Parlament die beherrschende Rolle spielen werden, ist schon vor der Wahl so gut wie sicher.
Trotz zwei Attentaten und zwei Putschversuchen hat es der 49-jährige Hassan verstanden, sein Wüstenreich freizuhalten von allen Verlockungen des Fortschritts, dem, was er die fremde, die russische Ideologie nennt.
Nach wie vor können fast 80 Prozent der Marokkaner nicht lesen und schreiben, 90 Prozent der Bauern haben so viel Ackerland zur Verfügung, wie die drei Prozent, die zur beherrschenden Gutsbesitzerklasse gehören.
Der König selber regiert sein Land mit einer Mischung aus orientalischem Pomp und modernen Geschäftsmethoden.
Er hat einen Harem, lässt sich von seinen Generälen die Hand küssen und zieht jeden Tag mit großem Gefolge zum Gebet in die Moschee.
Er hat aber auch eine sehr gute französische Erziehung genossen, reist im Privatjet und verwaltet geschickt sein 10 Milliarden Schilling Privatvermögen.
Bisher hat sich nur in der Armee ernsthafter Widerstand gerührt.
Zweimal, 1971 und 1972, gab es Aufstandsversuche, die Hassan jedes Mal niederschlug.
Die Redelsführer wurden hingerichtet.
Ein wenig Öffnung in Richtung auf Liberalisierung und Demokratie, auf die vor allem Frankreich und die USA den provestlichen König drängen, scheint Hassan II.
sich jetzt leisten zu können.
Einiges haben ihm die Parteien im Hinblick auf die Wahl immerhin schon abgerungen.
Seit einigen Monaten ist die Pressezensur aufgehoben.
Kritik am König hat man in den Zeitungen freilich auch seither nicht gelesen.
Parlamentswahlen in Marokko, Barbara Kuttenhofe-Kalergi berichtete.
Und gewählt wird morgen auch in der Türkei.
24 Stunden vor diesen Wahlen hat die Welle von Gewalt und Terror noch immer nicht nachgelassen.
Es war wohl der längste und blutigste Wahlkampf in der Geschichte dieses Landes.
Die beiden Hauptgegner sind die Gerechtigkeitspartei des Ministerpräsidenten Demirel und die Republikanische Volkspartei des früheren Regierungschefs Ecevit.
Ihm werden wegen der schlechten Wirtschaftslage und Dank seiner großzügigen Wahlprogramme für Arbeiter und Bauern gute Erfolgschancen eingeräumt.
Aber niemand wagt eine Vorhersage, denn in den Dörfern regieren die feudalen Großgrundbesitzer, die sich natürlich von demirell Ruhe und Ordnung versprechen.
Daneben ist auch die Außenpolitik Zankapfel, denn die Türkei leidet ja noch immer unter dem von den Vereinigten Staaten verhängten Waffenembargo als Strafe für die Zypern-Invasion.
Aber hören Sie folgenden Beitrag von Wolfgang Pfeiffer.
Obwohl der Wahlausgang weiterhin offen scheint, herrscht im Regierungslager Beklommenheit über die Popularität, die der Oppositionsführer gewinnt.
Selbst in Gebieten, die in strenger Gläubigkeit des Islams verharren und die dem vergleichsweise eher sozialdemokratisch gefärbten Etschewitz in der Vergangenheit stets ein Bollwerk der Abwehr entgegensetzten.
Mit allen Mitteln versucht die Regierung, angesetzte Kundgebungen zu unterbinden.
Sie erlässt Verbote, etwa für die heutige Großkundgebung auf dem Taksimplatz in Istanbul, dem Platz,
wo es am 1.
Mai 38 Tote gegeben hatte.
Doch der Zug der Hunderttausend marschiert.
Etzewitz scheint der Mann der Stunde.
Auch er mit einem fast programmlos betriebenen Wahlkampf.
Aber wenn man in die Gesichter der einfachen, ihm zujubelnden Leute sieht, wohl der Mann, an den sich eine unformulierte Hoffnung hängt, dass er dem Land, das in antiquierten Feudalstrukturen erstickt,
etwas Neues bringen möge.
Dennoch fällt es schwer, eine Ergebnisvoraussage zu machen.
Die in der Öffentlichkeit abrollenden Ereignisse liegen vor einem zu dunstigen Hintergrund.
Die Möglichkeiten der Wahlbeeinflussung, vor allem in den ländlichen, konservativen Gebieten, aber durchaus auch in von Etzowits Partei kontrollierten Großstadtbezirken, ist für europäische Augen schwer zu durchschauen.
Ein brodelnder Topf, doch mit einem Deckel darüber, der zwar vom Dampf immer wieder zum Klappern gebracht wird, die letzte Einsicht aber verwehrt.
Dunstig auch der militärische Hintergrund.
Die Armee schützt den Wahlablauf, doch gerade jetzt, in den letzten Tagen vor der Wahl, Absetzen oder Rücktritt, wie man es sieht, des Heeres Oberkommandierenden, der als ein Freund der nationalen Rechten galt,
Sogar als Freund des supernationalen Parteiführers Türkes, des Kommandeurs, der auch in der Bundesrepublik eingesetzten Kommandos gegen die Gastarbeiter Grauer Wölfe genannt.
Plötzliche Unruhen bei den Streitkräften, bei denen eine offizielle Machtübernahme oder ein geplanter Eingriff bei einem Wahlsieg Etschewitz, wie es aussieht, in letzter Minute abgeblockt wurde.
Der Wahlkampf geht zu Ende.
Das scheint im Augenblick das Beste an ihm zu sein.
Denn wie die Türkei weitere Wochen, wie die Zurückliegenden, hätte überstehen sollen, ist schwer vorstellbar.
Aus Ankara hörten sie Wolfgang Pfeiffer.
In Le Bourget bei Paris ist heute die 32.
Internationale Luftfahrtschau eröffnet worden.
Diese größte Ausstellung der zivilen und militärischen Luftfahrt der Welt dauert bis zum 12.
Juni.
Im Gegensatz zu früheren Jahren fehlt es heuer allerdings an spektakulären Exponaten.
In Paris ist, wie Sie sich vielleicht erinnern, zum ersten Mal das Überschallpassagierflugzeug Concorde vorgestellt worden und auch sein sowjetisches Gegenstück, die Tupolev 144, die dann ja im Verlauf einer Flugvorführung so tragisch abgestürzt ist.
Die Höhepunkte der diesjährigen Schau, das europäische Großraumflugzeug Airbus, für das intensive Verkaufsbemühungen angestellt werden, das israelische Kampfflugzeug Kfir, zum ersten Mal außerhalb Israels und einige der modernsten amerikanischen Jäger und Jagdbomber.
Aus Paris berichtet Anatol Johannsen.
Der europäische Airbus, das ist ja dieses Großraumflugzeug, das Deutschland, Frankreich, Italien und England bauen, wobei die Deutschen und die Franzosen den weitestgrößten Anteil haben.
hofft natürlich auf einen weltweiten Erfolg.
Bis jetzt sind leider nur 60 Maschinen verkauft worden.
Aber die Eastern Airlines, das ist die zweitgrößte amerikanische Fluggesellschaft, hat ja vier Airbusse gemietet, die sie also im Winterflugplan versuchsweise einsetzen will.
Und wenn das klappt und wenn die damit zufrieden sind bei einer sechsmonatigen Erprobung, will diese Luftlinie alleine in den nächsten zehn Jahren 50 Airbusse kaufen, sodass man bei diesem Flugzeug gegenwärtig bzw.
bei den Herstellern dieses Flugzeugs erheblichen Optimismus zeigt.
ist ja über die europäische Luftfahrt in Österreich nicht allzu viel Positives zu sagen.
Hier sind alleine vier Maschinen in einer Klasse ausgestellt.
Das ist ein leichtes Düsentrainingsflugzeug.
Da ist ein italienisches, ein englisches, ein deutsches und ein spanisches.
Die machen sich dann also gegenseitig Konkurrent anstelle von gemeinsamen Produktionen, mit denen sie dann eben gegen die übermächtigen Amerikaner antreten können.
Hier ist auch erstmals zu sehen, auch eine der Neuheiten des Salons, der sowjetische Airbus.
Das ist nun wiederum eine viermotorige Maschine.
Unser europäischer Airbus hat ja nur zwei Motoren.
Wird also dementsprechend mehr Sprit brauchen, wie überhaupt die Wirtschaftlichkeit der sowjetischen Maschinen.
Ein Grund dafür ist die geringe Wirtschaftlichkeit, das sie im westlichen Markt eben überhaupt nicht befassen können.
Man hat das mehrfach versucht, aber immer ist das wieder gescheitert.
Und die sowjetischen Maschinen fliegen nur im Ostblock, beziehungsweise in Ländern, wo die Russen erheblichen politischen Einfluss haben.
Die Israelis haben ihr Kvir hier hergebracht, den jungen Löwen.
Er ist auch schon vorgeflogen und hat ein erheblich riskantes und sehr gut anzusehendes Schauspiel geboten.
Die Amerikaner sind fast mit einer Armada, Luftarmada hier,
Wir haben von F-14, F-15, F-16, F-17, F-18, das sind alles zum Teil völlig neue Flugzeuge, man kommt kaum mit der Numerierung hinterher.
Eine gewisse Vorrangstellung hat dabei die F-18 von Northrop.
Das ist also ein Flugzeug, das zum Teil dann schon aus Kohlefaserwerkstoffen gemaut ist.
neuste, leichteste und festeste und natürlich auch teuerste und mit einer völlig neuartigen Elektronik ausgerüstet.
Das wird natürlich etwas hochgespielt, weil man hier in Le Bruget auch schon wieder darauf aus ist, den Markt zu überobern.
Es ist überhaupt ein, man kann fast sagen, Konkurrenzkampf bis aufs Messer.
So haben die Amerikaner zum Beispiel zwei neue Militärtransporter hier unter sich.
eigenen Streitkräfte dort noch nicht entschieden haben, welche das nun sein wird.
Das ist also einmal eine von Boeing und eine von McDonnell Douglas.
Fliegen die beide hier in ihren Demonstrationsflügen derart, ich möchte beinahe sagen, kriminell, ob das vielleicht etwas weitgehend ist, dass man im Moment denkt, die fallen runter.
Die fliegen extrem langsam, extreme Schräglagen, einer immer besser als der andere, sodass man fast glaubt, die müssten herunterfallen wie ein Klavier, aber eigentümlicherweise passiert es nicht.
Von der Luftfahrtausstellung in Le Bourget berichtete Anatole Johannsen.
Drei Minuten nach dreiviertel eins jetzt noch Kulturbeiträge.
Im Rahmen des Ballettfestivals der Wiener Festwochen bestreitet das Wiener Staatsopernballett von heute bis einschließlich Sonntag drei Vorstellungen im Theater an der Wien.
Neben Bolognins Liebesliederwalzer werden zwei Choreografien des Holländers Hans van Maanen gezeigt.
Adagio, Hammerklavier und Twilight.
Dazu ein Beitrag von Walter Gellert.
Der 1932 geborene Hans van Maanen war nach einer Karriere als Solotänzer zunächst bis 1971 künstlerischer Leiter des Nederlands Dansteater.
Seit 1973 ist er Chefchoreograf des HET Nationale Ballett.
Van Maanen über die Einflüsse, die neben Balanchine etwa seinen sehr persönlichen Stil geprägt haben?
In 1960 bin ich künstlerischer Leiter geworden bei Tanztheater.
Wir haben viele Amerikaner eingeladen, so wie John Butler ist da gewesen, Anna Sokolov da gewesen, Glenn Tetley ist da gewesen.
All die Menschen haben natürlich mich inspiriert.
Da habe ich so viel mit zusammengearbeitet, auch so viel von gelernt.
Da habe ich auch sehr viel von Modern American Dance gelernt.
Aber mein Hintergrund ist immer klassisch gewesen.
So, ich denke, dass ich die zwei Sachen durcheinander gewogen oder gewebt habe.
Hans van Manen hat sich, ähnlich wie Merce Cunningham, auch mit einem Stil auseinandergesetzt, in dem Tanz und Musik gleichberechtigte Partner für einen Dialog sind.
Davon ist van Manen aber wieder abgekommen.
Was mich wirklich interessiert, ist Musik.
und man muss den Rhythmus von der Musik gebrauchen.
Ich finde es auch ganz interessant, um Ballette auf Musik zu sehen, denn dann sind sie zu kontrollieren.
In Königheim ist das natürlich ganz etwas anders.
Er geht völlig im Dialog, aber das ist auch was er will.
Er will nur im Dialog gehen.
Ich will nicht im Dialog gehen.
in Zusammenhang mit der Musik Ballette machen, sodass das Publikum das auch kontrollieren kann.
Das interessiert mich am meisten.
In dem 1972 entstandenen Twilight zu John Cage für präpariertes Klavier geschriebener Nummer The Perilous Knight stellt Van Manen einen Tänzer einer Tänzerin gegenüber, die Stöckelschuhe trägt.
Van Manen nennt das auch einen Tanz für präparierte Füße.
Zu sehen ist eine von Aggressionen gekennzeichnete Beziehung, die mit den Mitteln des Tanzes ausgedrückt wird.
Will er mit seinen Tanzschöpfungen Geschichten erzählen?
Dazu Van Manen.
Ich stelle den Tanz in den Vordergrund und wenn man das tut, erzählt man ja schon etwas.
Man erzählt doch nicht nur etwas, wenn man eine klare Geschichte erzählt.
Wenn ich zwei Leute sehe, so auf einem Abstand von 30 Metern, und die haben Krach miteinander, dann erzählt das natürlich schon eine ganze Menge.
die zwei Menschen, die da vielleicht Krach haben miteinander.
Ich höre zwar nicht, was die sagen, aber ich kann ganz gut sehen, dass die aggressiv sind.
Die machen sehr viele Bewegungen, die ich interpretieren kann.
Ich weiß das Anekdotische nicht von dem Krach, aber was die bewegen von dem Krach, den sehe ich schon.
Das konnte man dann ein Thema nennen.
Adagio Hammerklavier schließlich, 1973 entstanden, ist der Versuch Hans van Manens, inspiriert durch die Interpretation des Pianisten Christoph Eschenbach, das Adagio aus Beethovens Sonate für Hammerklavier, Opus 106, tänzerisch auszudrücken.
Was das Besondere an van Manens' Choreografien ausmacht, ist, dass, auch wenn er keine Geschichten erzählt, lebende Menschen auf der Bühne stehen, die in ihren Emotionen das Publikum direkt anzusprechen vermögen.
Hans van Manens Choreographien, also heute in der Wiener Staatsoper im Beitrag von Walter Gelert.
Die Kammer der Gewerblichen Wirtschaft veranstaltet von heute bis zum 9.
Juni die Wiener Kunst- und Antiquitätenmesse 1977.
64 Aussteller, hauptsächlich Kunst- und Antiquitätenhändler aus Wien, nehmen an dieser Veranstaltung im Messepalast teil, bei der alle Objekte, unter anderem Kupferstiche von Albrecht Dürer, Gemälde von Hans Markart und Herbert Böckl sowie Jugendstilmöbel von Josef Hoffmann zum Verkauf angeboten werden.
Mit dem Leiter des Messeausschusses Reinhold Hofstetter sprach Brigitte Hofer.
Herr Hofstetter, haben die vergangenen fünf Jahre, in denen die Kunst- und Antiquitätenmesse veranstaltet wurde, soweit eine Profilierung dieser Veranstaltung gebracht, dass sie jetzt internationalen Stellenwert und nicht nur lokale Bedeutung besitzt?
Es ist diesmal absolut eine internationale Kunst- und Antiquitätenmesse.
Wir zeigen Objekte von internationalem Rang.
Das Ausland hat viele Besucher angemeldet aus Museen, Händekreise aus dem Ausland.
Wir denken, dass das eine absolut internationale und konkurrenzfähige Messe ist.
Welche Möglichkeiten sehen Sie als neuer Leiter des Messeausschusses, die Messe heuer und in den nächsten Jahren noch attraktiver zu gestalten, unter Beibehaltung wohl des wichtigsten Kriteriums einer solchen Messe, der höchstmöglichen Qualität?
Das ist vor allem einmal die Erweiterung der Zeit bis zum Attéco, eine Bildung einer neuen Jury, die sich zusammensetzt aus Kunstexperten, Sachverständigen, Schätzmeistern, die Zunahme von jungen Händlern, die weitere Raumgestaltung und die große Anstrengung der Branche, das Beste zu bieten.
Das Angebot ist ja heuer wieder etwas erweitert worden.
Liegen jetzt die Schwerpunkte bei Möbel und Kunstgewerbe oder mehr bei Gemälde, Grafiken oder bei anderen Kunstgegenständen?
Es ist Kunstgewerbe im großen Maß vertreten und Möbel, allerdings sind auch wichtige Bilder vorhanden.
Es werden von der Antike, das heißt so römische Plastiken, in Marmor gezeigt, etwa um 200 vor Christi bis zu Kunstgewerbe und Kunstgegenständen um 1925.
Wiener Kunst- und Antiquitätenmesse.
Das Gespräch führte Brigitte Hofer.
Kein Monat des Jahres bietet so viele international wichtige Veranstaltungen auf dem Gebiet der bildenden Kunst wie der Juni.
In Paris wird die große Ausstellung New York Paris eröffnet, in Basel findet die Art 77 statt und schließlich beginnt Ende Juni in Kassel die Documenta 77.
Den Auftakt des Internationalen Kunstjuni bietet die Arte Fiera in Bologna, die am 1.
Juni eröffnet worden ist.
Heidi Grundmann berichtet.
Die Arte Fiera Bologna wird heuer erst zum dritten Mal veranstaltet.
Trotzdem aber ist es ihr gelungen, sich in Europa nach den großen etablierten Kunstmessen von Köln, Düsseldorf und Basel an einen guten dritten Platz zu schieben.
Mit großem Abstand vor allen anderen Veranstaltungen dieser Art.
Was die Messegesellschaft von Bologna veranlasst hat,
Eine sicher defizitäre Kunstmesse auf ihr Jahresprogramm zu setzen, lässt sich nicht genau rekonstruieren.
Ein Galerienverband, der wie in der Bundesrepublik Deutschland auf eine Messe zur Förderung der Interessen des Kunsthandels bringen könnte, soll erst heute in Bologna gegründet werden.
Doch was auch immer ihre Anfänge waren, die Arte Fiera hat ihren eigenen Charakter gefunden.
Zunächst einmal ist sie eine italienisch dominierte Messe.
die großen deutschen und schweizer Galerien fehlen.
Dafür aber begegnet man einer Reihe von Galerien aus anderen europäischen Ländern und heuer vor allem aus Nordamerika.
Galerien, die man in Basel und Köln-Düsseldorf nicht sieht.
Die Ope 4 funktioniert nämlich nach dem Einladungsprinzip, was allerdings nicht verhindert, dass man auch hier das allzu gängige und sogar den Kitsch vertreten sieht.
Anders als in Wien braucht man sich in Bologna deshalb aber nicht gleich in zwei Messen aufzuspeiten, denn auf dem Messegelände von Bologna stehen der Kunst trotz anderer gleichzeitig ablaufender Messen immer zwei voneinander deutlich getrennte Hallen zur Verfügung.
Eine dieser Hallen beherbergt fast ausschließlich das gängig Etablierte, darunter übrigens heuer sehr viel Grafik.
Die andere Halle bietet uns, das ist die Attraktion von Bologna, einen Überblick über neuere und neue Tendenzen der Kunst
zu Preisen, die sich in spektakulären Grenzen halten.
Was in Boulogne fehlt, sind die klassischen Moderne und die großen, entsprechend teuren Namen der amerikanischen und europäischen 50er und 60er Jahre.
An Tendenzen lassen sich ein Trend zur neuen, also ungegenständlichen Malerei und weiterhin die häufige Einbeziehung der Fotografie in die Arbeit bildender Künstler ablesen.
Auch reine Fotogalerien sind natürlich vertreten.
Eine Spezialität der Arte Fiera ist die ungewöhnlich große Anzahl von Kunstzeitschriften, die sich in eigenen Ständen präsentieren.
Die drei aus Österreich nach Bologna eingeladenen Galerien, Nichts von Stefan und Gras aus Wien, sowie die Innsbrucker Galerie Grinzinger, können sich im Angebot der Arte Fiera gut profilieren.
Ergänzt wird die Kunstmesse auch heuer wieder durch ein Sonderprogramm des Museums für zeitgenössische Kunst in Bologna, das eine Reihe von Künstlern zu Performances und Aktionen eingeladen hat.
Nach dem viel beachteten Auftakt zu dieser Veranstaltungsreihe bildete eine Aktion des Österreichers Hermann Mitsch.
Und nach diesem Beitrag von Heidi Grundmann noch einmal Kurzmeldungen.
Österreich.
Am 1.
Jänner 1978 wird das derzeitige Kraftfahrzeug-Haftpflichtsystem auf ein Bonus-Malus-System nach Schweizer Muster umgestellt werden.
Voraussetzung dafür ist, dass die derzeit laufende Umfrage unter Autofahrern eine entsprechende Mehrheit bringt.
Finanzminister Androsch gab heute nach einer Sitzung jenes Gremiums, das zumeist als Waisenrat bezeichnet wird, weiters bekannt, dass am 1.
August eine Erhöhung der Haftpflichtprämien um 6% in Kraft treten werde.
Diese Erhöhung basiert im Wesentlichen darauf, dass jeder Autofahrer gezwungen wird, die Deckungssummen verdoppeln zu lassen.
Dies entspricht einer Erhöhung um 3%.
Hinzu kommen noch eine generelle Erhöhung der Haftpflichtprämien um 2,5% sowie ein halbes Prozent Erhöhung für verschiedene Rücklagen.
Der ÖAMTC erklärt in einer ersten Stellungnahme, er sei über die Prämienanhebung prinzipiell zwar nicht glücklich, die sechsprozentige Erhöhung entspreche aber ziemlich genau jener Summe, die Kraftfahrer bereits jetzt zahlen, wenn erhöhte Deckungssummen in Anspruch genommen werden.
Diese erhöhten Deckungssummen werden vom ÖAMTC als sinnvoll bezeichnet.
Seitens des Arbe wurde betont, man begrüße die Verbesserung der Stellung des Geschädigten durch die nun verdoppelte Versicherungssumme.
Von einer Zwangsbeglückung könne nicht gesprochen werden, meint der Arbe.
240 Tankstellen wurden heute auf Selbstbedienung umgestellt und geben Benzin und Superbenzin um jeweils 20 Groschen je Liter billiger als zum amtlich festgelegten Höchstpreis ab.
Zugleich haben auch zahlreiche freie Tankstellen, die keinen Markentreibstoff vertreiben, ihre Preise weiter zurückgenommen.
In der Branche wird ein Preiskampf zwischen den Tankstellen aufgrund der verschiedenen Benzinpreise erwartet.
Mit diesen Kurzmeldungen, meine Damen und Herren, haben wir eine halbe Minute vor 13 Uhr das Mittagsjournal beendet.
Die Redaktion meldet sich dann wieder um 18.30 Uhr mit dem Abendsjournal im Programm Österreich 1 für Redaktion und Technik des Mittagsjournals.
Einblendung: Hans van Manen
Mitwirkende:
Gellert, Walter [Gestaltung]
, Manen, Hans van [Interviewte/r]
Datum:
1977.06.03 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Theater an der Wien [Ort der Aufführung]
Schlagworte:
Kultur
;
Musik ; E-Musik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten