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Hier eine angenehme Mittagstunde, meine Damen und Herren, das wünscht Ihnen Bruno Berger.
Die Schlagzeilen, die wichtigsten Schlagzeilen für heute Mittag.
Schichtwechsel im Urlauberverkehr, damit verbunden ein starkes Verkehrsaufkommen heute Vormittag.
Grund genug über die aktuelle Verkehrslage zu berichten, dazu ein Gespräch mit der Informationszentrale des ÖAMTC.
Weiters, wie sieht es mit der Ölbevorratung in Österreich aus?
Darauf geht unsere Wirtschaftsredaktion ein.
Und aus dem Ausland, trotz Verbot, große Atem-Gegner-Demonstration in Frankreich erwartet, aktueller Stand der Diskussion um die Neutronenbombe in Europa, Transportprobleme mit radioaktivem Material, Pressekonferenz von US-Außenminister Vance vor seiner Ostmission,
und im Kulturteil unter anderem heute Premiere in Mörbisch, natürlich mit Maske in Blau.
Soweit also die wichtigsten Schlagzeilen.
Wir beginnen mit Nachrichten.
Chef vom Dienst ist Adolf Beuendl, Sprecher Wilfried Schirrlbauer.
Österreich.
Die größte Wirtschaftsschau Westösterreichs, die Dornbirner Messe, ist heute Vormittag von Bundespräsident Kirchschläger eröffnet worden.
Landeshauptmann Kessler machte in seiner Ansprache auf den am 1.
Juli in Kraft getretenen Zollabbau zwischen den Ländern der europäischen Gemeinschaften und den EFTA-Staaten aufmerksam und wies darauf hin, dass die Wirtschaft vor Ardlbergs 80 Prozent ihrer Exportgüter in die neu geschaffene Freihandelszone liefert.
Der Präsident der Industriellen Vereinigung, Igla, kritisierte in seiner Ansprache die jüngsten Wirtschaftsmaßnahmen der Regierung als falsche Therapie zur falschen Zeit.
Besonders die Einführung neuer Steuern und die Kürzung von Abschreibemöglichkeiten bewirkten nach Ansicht Iglas eine Schwächung der Konkurrenzfähigkeit österreichischer Industriebetriebe.
Vertreter der Vorarlberger Industrie besprachen mit Handelsminister Starrybacher anlässlich der Messeeröffnung spezielle Probleme Vorarlbergs und traten für eine bessere Exportförderung ein.
Die Gesprächspartner kamen überein, dass die gegenwärtigen Zahlungsbilanzschwierigkeiten durch eine stärkere Förderung der Exporte und nicht durch eine Kürzung der Importe überwunden werden sollten.
Zur Vorstellung von ÖGB-Präsident Benja, eine Spitalsondersteuer der Autowirtschaft anzulasten, erklärte heute ein Sprecher des Handels, dadurch würden die Rentabilität zahlreicher Betriebe gefährdet und die Steuerleistung des Handels zwangsläufig spürbar vermindert.
Die Steuereinbußen müssten für den Finanzminister umso stärker ins Gewicht fallen, je mehr die vorgesehene Abgabe zu einer Kaufzurückhaltung bei den Konsumenten führe.
Die Verantwortung für verlorengehende Arbeitsplätze, betont der Neuwagenhandel, läge dann jedoch eindeutig bei den Erfindern des 10-prozentigen Spitalzuschlages beim Autoimport.
Der Präsident der Bundeswirtschaftskammer, Salinger, erklärte heute, die Sommerwochen sollten zur Überlegungen über konstruktive Maßnahmen für die Wirtschaft genützt werden, anstatt beim Versuch, Budgetlücken zu stopfen, den Unternehmungen neue Lasten aufzubürden.
Mit dem zweiten Abgabenänderungsgesetz würde die Regierung die Leistungsfähigkeit der Betriebe beschneiden, deren finanzieller Spielraum ohne dies noch durch die Nachwirkungen des letzten Konjunkturrückgangs und die seither auferlegten Belastungen eingeschränkt sei.
Außenwirtschaftlich bedeute eine derartige Beeinträchtigung der Wirtschaft, betonte Salinger, nicht wieder gut zu machende Positionsverluste Österreichs auf dem Weltmarkt.
ÖVP-Generalsekretär Lanner sagte heute bei einer Veranstaltung in Tirol, für die Volkspartei sei die Familienpolitik ein vorrangiges Anliegen.
In den letzten fünf Jahren sei trotz Heiratsbeihilfe und Geburtenbeihilfe die Zahl der Eheschließungen um mehr als 6.000 und die Zahl der Geburten um rund 20.000 zurückgegangen.
Die ÖVP schlage als familienfördernde Maßnahmen die Verlängerung des Karenzurlaubes auf drei Jahre, die teilweise Anrechnung der Kindererziehung bei der Pensionsberechnung, eine familiengerechte Steuerpolitik und den Bau familiengerechter Wohnungen vor.
Der Präsident der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, der SPÖ-Abgeordnete Czernec, erinnert heute in einer persönlichen Erklärung an den zweiten Jahrestag der Unterzeichnung der Schlussdokumente der Europäischen Sicherheitskonferenz von Helsinki.
Zugleich warnt Czernec vor Gefahren für die Nachfolgekonferenz in Belgrad und für die Entspannungspolitik.
Wörtlich heißt es in der Aussendung der sozialistischen Korrespondenz, das Wettrüsten müsse ein Ende nehmen.
Entscheidend sei die Aufrechterhaltung der sogenannten Koexistenz.
Das Treffen in Helsinki habe zahlreiche praktische Erleichterungen und Verbesserungen sowie Fortschritte in Richtung auf eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Ost und West gebracht, betont Tschernets.
Frankreich.
Zehntausende Atomkraftwerksgegner, darunter Gruppen aus der Bundesrepublik Deutschland und aus der Schweiz, werden heute zu der bisher größten Demonstration gegen Atomkraftwerke in Frankreich im Gebiet des im Bau befindlichen sogenannten Schnellen Brüders, Brüters Superphénix, östlich von Lyon, erwartet.
Etwa 13.000 Polizisten sind aufgeboten, um Zwischenfälle zu verhindern.
Trotz eines offiziellen Verbotes sind für morgen weitere Protestmärsche geplant.
Sicherheit, Unabhängigkeit und Verantwortlichkeit hat Präsident Giscard d'Estaing als die Grundlagen der Entwicklung der französischen Nuklearpolitik bezeichnet.
Giscard d'Estaing betonte nach einem Besuch der Isotopentrennungsanlage von Pierre Lattes, Frankreich erhalte drei Viertel seines Energiebedarfs aus dem Ausland.
Wenn die Kernenergie zur Elektrizitätsgewinnung nicht weiterentwickelt werde, müsste Frankreich im Jahre 1985 vier Fünftel seines Energiebedarfs aus dem Ausland beziehen.
Libanon Das am vergangenen Montag geschlossene Abkommen zwischen dem Libanon, Syrien und den Palästinensern über die Verwirklichung des Kairoer Paktes aus dem Jahr 1969 zur Regelung der Palästinenserfrage im Libanon ist heute in Kraft getreten.
In einer ersten Etappe ist in den zwölf Flüchtlingslagern des Landes den Palästinensern ohne Polizeifunktion das Tragen von Waffen verboten.
Außerhalb der Lager dürfen sie nicht einmal Uniformen tragen.
Außerdem werden Soldaten der panarabischen Friedenstruppe vor den Palästinenserlagern Stellung beziehen und Personenkontrollen vornehmen.
In den Lagern selbst wird die palästinensische Militärpolizei für Ruhe und Ordnung sorgen.
Als zweiter Schritt ist der Rückzug der Palästinenser aus dem Grenzgebiet zu Israel vorgesehen.
Wenige Stunden vor Inkrafttreten des Abkommens kam es wieder zu Schießereien im Südlibanon zwischen Palästinensern und konservativen christlichen Milizen.
Dänemark.
Eine Arbeitslosenquote von 7,5%, eine Inflationsrate von etwa 9% und ein Zahlungsbilanzdefizit von 28 Milliarden Schilling haben Ministerpräsident Jörgensen veranlasst, ein umfangreiches Programm zur Sanierung der Volkswirtschaft vorzubereiten.
In Erwägung gezogen werden vor allem Verbrauchsteuern für Waren.
Einzelheiten dieser Pläne sollen erst in einer Sondertagung des Parlaments Ende August bekannt gegeben werden.
Damit will die Regierung Hamsterkäufe vermeiden.
Von den Maßnahmen dürften in erster Linie Autos, Benzin, Zigaretten und Alkohol betroffen sein.
Griechenland.
Zwei Tage nach dem Abschluss eines neuen griechisch-amerikanischen Abkommens im Verteidigungsbereich sind heute auf Autos von Angehörigen der amerikanischen Streitkräfte fünf Bombenanschläge verübt worden.
Es entstand erheblicher Sachschaden, verletzt wurde jedoch niemand.
Bisher hat sich noch keine Organisation zu den Anschlägen bekannt.
Der Abschluss des jüngsten Abkommens ist vor allem von der griechischen Opposition heftig kritisiert worden.
In dem Vertrag wird die Stationierung amerikanischer Einheiten auf vier griechischen Militärstützpunkten gestattet.
Als Gegenleistung erhält Griechenland amerikanische Militärhilfe im Wert von mehr als 11 Milliarden Schilling.
Alle unverheirateten Griechinern im Alter von 20 bis 32 Jahren werden künftig bei Mobilmachung oder im Kriegsfall zum Militärdienst von 14 Monaten verpflichtet sein.
Ein entsprechender Gesetzesentwurf ist von Verteidigungsminister Averoff im Parlament eingebracht worden und soll noch in diesem Sommer verabschiedet werden.
Die Griechinern sollen ihre Dienstpflicht nicht mit der Waffe, sondern in Hilfsdiensten bei den Streitkräften ableisten.
In Ausnahmefällen können Frauen bestimmter Berufsgruppen auch in Friedenszeiten einberufen werden.
Italien.
Ein Sprengstoffanschlag verwüstete heute die Büroräume der sowjetischen Luftfahrtgesellschaft Aeroflot in Mailand.
Verletzt wurde niemand.
Die Polizei vermutet hinter dem Anschlag politische Motive.
Gestern früh hat ein ähnliches Attentat in den Geschäftsräumen der schweizerischen Luftfahrtgesellschaft Swissair in Mailand schwere Schäden angerichtet.
Zu diesem Anschlag hat sich eine Gruppe mit der Bezeichnung Kampfeinheit für den Kommunismus bekannt.
USA.
Die amerikanische Raumsonde Voyager, die Ende August gestartet werden soll, wird auch eine Botschaft von Präsident Carter an möglicherweise existierende außerirdische Lebewesen mit ins Weltall nehmen.
An Bord werden sich auch Aufzeichnungen von chinesischer Musik, Jazz-Sequenzen, Kompositionen Beethovens und von Vogelgezwitscher befinden.
In seiner Botschaft erläutert Carter, dass die Menschheit in Nationalstaaten aufgeteilt sei, die sich jedoch in Richtung auf eine einzige Weltzivilisation entwickelten.
Die Raumsonde Voyager wird 1979 den Jupiter, 1982 den Saturn und 1984 den Uranus erreichen.
Hauptaufgabe der Sonde ist es, diese Planeten aus möglichst geringer Entfernung zu fotografieren.
Soweit die Meldungen.
Und nun zum Wetter.
Die Wetterlage.
An der Vorderseite des über dem westlichen Mittelmeer liegenden Tiefs strömen feuchtwarme Luftmassen in den Ostalpenraum.
Die Aussichten bis morgen früh.
Im Osten, Norden und an der Alpen-Nordseite teilweise aufgelockerte, sonst starke oder geschlossene Bewölkung.
Im Süd- und Zentralalpenraum strichweise Regen.
Am Nachmittag lokale Gewitterbildungen.
Südliche Winde.
Nachmittagstemperaturen je nach Bewölkung 20 bis 28 Grad, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 10 bis 16 Grad.
Die Prognose für morgen Sonntag.
Im Osten, Norden und an der Alpen-Nordseite zeitweise aufgelockerte, sonst starke Bewölkung.
Im Süd- und Zentralalpenraum gebietsweise Regen oder gewittrige Regenschauer, die am Nachmittag auch auf das übrige Bundesgebiet übergreifen können.
Südliche Winde.
Tageshöchsttemperaturen je nach Bewölkung 18 bis 26 Grad.
Im Osten und Norden auch darüber.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien bedeckt 22 Grad Südwestwind 20 Kilometer pro Stunde.
Eisenstadt bedeckt 23 Grad Südwest 15.
Linz wolkig 23 Grad Ost 20.
Salzburg wolkig 24 Grad Nordwest 3.
Innsbruck stark bewölkt 20 Grad Nordwind 10 Kilometer pro Stunde.
Bregenz bedeckt 18 Grad, Südwest 3, Graz wolkig 23 Grad Windstille und Klagenfurt wolkig 22 Grad Windstille.
Das also meine Damen und Herren waren die Meldungen und der Wetterbericht im Mittagsjournal und jetzt gleich ein Blick zur aktuellen Verkehrslage.
Dazu eine Verbindung wieder mit dem ÖAMTC mit Herrn Kellner.
Guten Tag Herr Kellner.
Guten Tag.
Ja, Schichtwechsel im Urlauberverkehr.
Einerseits Rückreiseverkehr, andererseits die letzte Reisewelle in den Süden.
Wie schaut es denn derzeit aus?
Der Verkehr ist jetzt gesehen gegenüber den Morgenstunden etwas rückläufig.
Das lässt sich an den Wartezeiten an den Grenzübergängen ablesen.
Schwerpunkt ist nach wie vor der Großraum Salzburg und zwar hat sich jetzt vor der österreichischen Grenze am Walserberg eine rund 30 Kilometer lange zähflüssige Kolonne von München hier auf der Autobahn gebildet.
Autofahrer, die an der Grenze befragt wurden, sagten, sie wären vier Stunden von München bis zum Walserberg gefahren.
Die Anfahrtszeit lässt sich also nicht genau abschätzen.
Auf der Tauernautobahn in Salzburg gibt es Staunen nach wie vor, weil die Tunnels im Bas-Lueg-Bereich immer wieder gesperrt werden müssen.
Die Staunen sind rund sieben Kilometer lang.
Derzeit im weiteren Verlauf bei Bischofshofen ebenfalls zähflüssiger Verkehr und zeitweise auch Stillstand der Kolonne.
Richtung Salzburg wird der Verkehr von Abtenau über das Lammertal auch umgeleitet und vor der Grenze in der Ausreise nach Deutschland gibt es Stauungen, die zeitweise bis zum Autobahntreieck zurückreichen.
Um den Autofahrern, die von Deutschland nach Österreich kommen, die Stauungen im Salzachtal und im Raum Salzburg zu ersparen, würden wir empfehlen, ab Siegsdorf bereits über Lofer und Zell am See zu den anderen Alpenübergängen auszuweichen.
Und zwar am Felbertaun und am Glockner gibt es verkehrsmäßig derzeit keine Schwierigkeiten und bei der Taunschleuse der Bundesbahnen vom Gasteinertal nach Kärnten fahren die Züge derzeit alle 15 Minuten ab, sind in beiden Richtungen zwar stark ausgelastet, aber noch aufnahmefähig.
Autofahrer, die sich bereits im Bereich der Stadt Salzburg befinden, meiden am besten das Salzachtal, fahren auf der Westautobahn bis Saatlet weiter und zweigen dann dort zum Pürnpass und nach Litzen zum Enztal und im weiteren Verlauf zur Schoberpassstrecke ab.
Bei Spielfeld sind die Stauungen von zwei Stunden am Vormittag auf derzeit nur kurze Wartezeiten zurückgegangen.
Herr Kellner, das wären also die Westgrenzen und die Südgrenzen, wie schaut es denn im Verkehr Richtung Osten aus?
Der Verkehr nach Ungarn ist heute außergewöhnlich stark.
Es gibt an praktisch allen Grenzübergängen mit Ausnahme von Rathausdorf im Bezirk Oberbullendorf längere Wartezeiten.
Im Einzelnen bei Klingenbach Richtung Platensee eineinhalb Stunden, bei Heiligenkreuz im südlichen Burgenland, das ist auf der Strecke von Graz zum Platensee zwei Stunden, bei Schachendorf südlich von Oberward eine Stunde und bei Nickelsdorf Richtung Budapest zwei Stunden.
In diesem Zusammenhang wäre noch etwas zu bemerken.
Autofahrer, die sich an der Grenze erst das Visum besorgen müssen bei Nickelsdorf, müssen unbedingt Passbilder mitnehmen.
Der Fotoautomat, der an der Grenze steht, ist nämlich heute kaputt.
Ja, eine Frage, vielleicht grundsätzlich an der Natur, weiß man jetzt schon, kann man jetzt schon abschätzen, wie schaut es denn mit der Disziplin der Autofahrer aus?
Wird vorsichtig gefahren oder eher rücksichtig?
Im Allgemeinen wird vorsichtig gefahren.
Es ist auch, glaube ich, die Wetterlage heute relativ günstig.
Wir haben keine brütende Hitze über den Straßen und auch über den Stauungen, die sich da und dort gebildet haben.
Und auch Regenwetter erschwert nicht die Verkehrsverhältnisse.
Die Disziplin lässt im Augenblick, soweit wir es vom heutigen Vormittag abschätzen können, nicht zu wünschen übrig.
Ja, dann danken wir Herr Kellner für diese Informationen heute Mittag und auf Wiederhören.
Auf Wiederhören.
Ja und wir, meine Damen und Herren, setzen hier gleich fort mit unserer politischen Berichterstattung.
Erster Programmpunkt, die Inlandspresseübersicht.
Die Zitate hat heute Erich Aichinger ausgewählt.
In den Salzburger Nachrichten befasst sich Gerhard Neureiter mit der Regierungspolitik der SPÖ im Allgemeinen in einem Leitartikel unter dem Titel Sommerliche Schlittenfahrt.
Er beginnt seine Ausführungen mit einem Bild der Zustände am Hof des französischen Königs Ludwigs XIV., des Sonnenkönigs.
Im Einzelnen meint er dann,
Die spätere Königin Marie Antoinette hatte im Sommer die Lust überkommen, Schlitten zu fahren.
Also ließ sie die Wege in Versailles mit weißem Salz bestreuen und sich von Dienern darüber ziehen.
Sie war im Übrigen Österreicherin.
Der Österreicher muss diesen Sommer, 200 Jahre danach, das Gefühl bekommen, dass mit ihm Schlitten gefahren wird.
Er sieht sich von den Regierenden einer Behandlung ausgesetzt, die jener durch absolutistische Herrscher nicht viel nachsteht.
Zur Untermauerung seiner Behauptung nennt der Autor Sondersteuern für Kredite, das Erlöschen der Sonderabschreibung für Kombifahrzeuge, den Plan, die Steuerabschreibung für Pkw überhaupt aufzulassen und schließlich die Idee, beim Neuwagenkauf 10% Spitalszuschlag einzuheben.
Gerhard Neureiters Schlussfolgerung?
Die Aussichten, sich dagegen zu wehren, sind gleich null.
Und die Wahlen, durch die unser Absolutismus moderner Prägung begrenzt werden könnte, liegen fernab.
Soweit die Salzburger Nachrichten.
Dazu auch ein Kommentar im Salzburger Volksblatt, wo man liest.
Der niederösterreichische Vizelandeshauptmann Zettel hat Kreiskis Vorschlag zur Schaffung einer Autosondersteuer samt Spitalspickerl zu einem Versuchsballon herunternummeriert.
Offenbar aus dem Gefühl heraus, dass mit dieser Anregung sich sogar sein Parteichef selbst eine Beule geschlagen haben könnte.
Abgesehen davon setzt die Front der Gegner die Angriffe fort.
Wobei zunehmend daran erinnert wird, dass es doch primär nicht darum gehen dürfe, nach Wasser für ein Fass ohne Boden zu sorgen, sondern zunächst einmal einen Boden zu zimmern, meint das Salzburger Volksblatt, speziell zum Thema Spitalsfinanzierung.
In den Oberösterreichischen Nachrichten schreibt Hermann Polz, es sei nicht einzusehen, warum immer nur Bundeskanzler Kreisky mit originellen Vorschlägen die Nation wörtlich teils belustigen, teils erzürnen dürfe.
Deshalb stelle er eigene Entwürfe und Diskussionsgrundlagen für die Spitalsanierung vor.
Im Speziellen sei von acht Personengruppen eine Sondersteuer einzuheben.
Analog zu Kreiskis Überlegung, dass vor allem Verkehrsopfer die Spitäler belasteten und deshalb ein 10-prozentiger Spitalszuschlag beim Autoimport kommen solle.
Einige Beispiele?
Schwammerlsucher.
Sie könnten durch Verwechslung von Wiesenschampignons oder anderen Speisepilzen mit Knollenblätterpilzen die Spitäler besonders intensiv beanspruchen.
Bananenesser.
Sie könnten durch weggeworfene Schalen Straßenpassanten zu Stürzen bringen, deren Folge Knochenbrüche wären.
Nasenbohrer.
Sie könnten unversehens ins Gehirn vorstoßen, was sehr aufwendige Operationen notwendig machen würde.
Soweit ein Auszug aus dem Kommentar.
Meine spitalsreifen Vorschläge.
Autor Hermann Polz in den oberösterreichischen Nachrichten.
Im Besonderen mit dem am Montag in Kraft tretenden Bonus-Malus-System in der Kraftfahrzeughaftpflicht setzt sich Dieter Friedl im Kurier auseinander.
Er kommentiert, wenn es auch viele nicht wahrhaben wollen, die bisherige Methode war einfach, billig und sozial.
Oder möchte wirklich jemand behaupten, dass es für eine Durchschnittsfamilie nicht eine arge Belastung darstellt, für einen Unfall gleich auf einmal 5000 Schilling auf den Tisch zu legen, nur um das Anrecht auf den Bonus nicht zu verlieren, wenn womöglich die Prämie von 3000 Schilling im Durchschnitt fällig war, sind dies in Summe gleich 8000 Schilling?
Viele werden daher gar keine Wahlmöglichkeit haben.
Sie werden den Malus in Kauf nehmen müssen, auch wenn eine Ablösezahlung für sie günstiger wäre.
Versicherungen und Finanzminister werden den Malus aber schon viel schneller zu spüren bekommen.
Sie sitzen allerdings auch sonst in einem Boot und tun einander nicht weh.
Andros braucht die Versicherungsmilliarden zur Finanzierung seiner Budgetnöte.
Die Versicherungen, die sich in den letzten Jahren darum bemühten, ihr schlechtes Image etwas aufzupolieren, können diese Versuche in den kommenden Jahren vergessen.
Sie haben jetzt bereits die höchste Malusstufe erreicht.
Dieses Zitat stammte aus dem Kurier.
Eine personelle Konsequenz sieht Hans-Werner Scheidl in der Presse heraufdämmern.
Unter dem Titel »Ein verzweifelter Hannes A., die Belastungswelle als Absprungsbasis« schreibt er,
Ist daher die Annahme so abwegig, fragen politische Beobachter, dass Hannes Androsch mit der neuen Belastungswelle den Absprung aus der Himmelpfadgasse vorbereitet?
Angesichts der enormen Steuerbelastung der arbeitenden Menschen kann der Gewerkschaftsbund weiteren Steuern nicht zustimmen.
Und wenn Benja nicht will, nützt das der SPÖ gar nichts.
Die Folge, Hannes Androsch könnte sich unter Hinweis, er hätte ja gern die Staatsfinanzen saniert, in den Schmollwinkel zurückziehen und dort womöglich alle übrigen gehandelten Kreisky-Kronprinzen überleben.
Schon einmal hat sich ein Finanzminister namens Josef Klaus unter Blitz und Donner aus der Regierung zurückgezogen, um zwei Jahre später als Bundeskanzler und Retter Einzug in Wien zu halten.
Das war unsere heutige Presseübersicht, zusammengestellt von Erich Eichinger.
Es ist jetzt sechs Minuten nach Viertel Eins.
Am Montag kommt der amerikanische Außenminister Waynes in den Nahen Osten.
Er wird sich dort zwölf Tage aufhalten, um in der leidigen, aber immer aktuellen Ostfrage zu sondieren.
Die Ausgangsphasis wurde schon zum Teil durch das Treffen zwischen US-Präsident Carter und Israels Regierungschef Begin gelegt.
Nämlich klare Vorstellungen Begins im konkreten, rasche Einberufung der Genfer Nahostkonferenz, Zugeständnisse territorialer Art, aber ohne, und das ist sicher die Schlüsselfrage, ohne Kompromisse, was das besetzte Westjordanland betrifft.
ohne Kompromisse gegenüber der PLO, der palästinensischen Befreiungsorganisation.
Soweit Begin in Washington.
Qatar wurde also nun dieses Paket stark verschnürt vorgelegt und es ist nun seine Aufgabe über seinen Außenminister wenigstens die härtesten Knoten aufzuknüpfen.
Erste Andeutungen über die Strategie von Cyrus Vance für seine Nahostmission erwartete man sich bei seiner gestrigen Pressekonferenz, in der sich Vance vorsichtiger als sein Chef Carter gab, aber bei der klar zu hören war, wohin die amerikanischen Vorstellungen gehen.
Eindeutig das Ausräumen der Hindernisse für die Nahostkonferenz in Genf.
Rudolf Stoiber war für uns dabei, als Cyrus Vance vor der Presse seine Vorstellungen entwickelte.
Es ist durchaus möglich, dass wir am Ende meiner Mission nicht wissen, ob die prozeduralen Schwierigkeiten überwunden werden können, sagte Vance.
In einem solchen Fall würden mit dem arabischen und dem israelischen Außenminister weitere Gespräche geführt werden, wenn diese im September zur UN-Generalversammlung nach New York kommen.
Eines ist allerdings bemerkenswert.
dass Vance beabsichtigt werden, seinen Ostreise neue, konkrete amerikanische Vorschläge zu unterbreiten.
Wenn ich in die verschiedenen Hauptstädte gehe, werde ich mit den Leadern über die Vorschläge, die von Herrn Bagan gemacht wurden, diskutieren.
Ich werde auch bestimmte Vorschläge, die wir haben, für die Veranstaltung einer Geneva-Konferenz, vorschlagen.
Wir werden einige Vorschläge für die Parteien machen,
Wenn ich die verschiedenen Hauptstädte besuche, werde ich mit den führenden Persönlichkeiten die Vorschläge diskutieren, die von Mr. Begin gemacht wurden.
Aber ich werde auch gewisse Anregungen machen, die wir für die Einberufung der Genfer Konferenz ausgearbeitet haben.
Und zwar sowohl was die Substanz als auch was die Prozedur betrifft.
In den USA wird inzwischen ein angeblicher arabischer Plan kolportiert, demzufolge die arabischen Regierungschefs die PLO dazu bringen wollen, sich bei Beginn der Genfer Konferenz durch eine palästinensische Delegation innerhalb der jordanischen Delegation vertreten zu lassen, der keine PLO-Mitglieder angehören.
Sollte ein solcher Plan tatsächlich zum Tragen kommen, wäre der notwendige verfahrensmäßige Durchbruch geschafft.
Weins erklärte bei seiner Pressekonferenz, dass er nicht vorhabe, mit PLO-Vertretern während seiner Reise zusammenzutreffen, schloss jedoch die Möglichkeit solcher Treffen auch nicht direkt aus.
Eine Äußerung Weinses findet hier noch besondere Beachtung, nämlich, dass er sagte, es sei eine offene Frage, wer gegenwärtig ein legales Anrecht auf das Westjordanufer hat.
Ministerpräsident Begin hat dieses Recht stets für Israel reklamiert, während es die Araber für sich, das heißt für die Palästinenser, beanspruchen.
Es hat den Anschein, als ob die USA sich an diesem kritischen Punkt weder mit dem Standpunkt der einen noch der anderen Seite identifizieren wollen.
Soweit also Rudolf Stoiber aus New York und nun zu einem sicher wichtigen Teilproblem deiner Ostfrage, denn für die rund 400.000 im Libanon lebenden Palästinenser gelten seit heute strenge Sicherheitsmaßnahmen, die als Schritte auf dem Weg zu einer Befriedung der Lage vor allem im Südlibanon eingeleitet wurden.
Danach dürfen palästinensische Zivilisten in ihren libanesischen Lagern keine Waffen mehr tragen.
Auch außerhalb der Lager dürfen sich Palästinenser weder mit Waffen noch in Uniform zeigen.
Noch wenige Stunden vor Mitternacht hatten gestern Soldaten der vorwiegend von Syrien gestellten Friedenstruppe an Straßensperren ihre Kontrollen von Fahrzeugen und Überprüfungen von Ausweispapieren verstärkt.
Erwin Behrens meldet sich dazu aus Beirut.
Vielleicht ist man im Libanon heute einen Schritt weiter in Richtung auf eine Befriedung dieses unruhigen Landes.
Acht Jahre nach dem Kairoer Abkommen zwischen Libanesen und Palästinensern und nach einem blutigen Krieg mit 60.000 Toten fühlen sich die rechtsgerichteten Kräfte jetzt als Sieger, weil die Palästinenser im Libanon aufhören, ein Staat im Staate zu sein.
Seit den frühen Morgenstunden haben Truppen der panarabischen Friedenstreitkräfte mit den Syrern als Hauptkontingent damit begonnen,
Stellungen in der Nähe der 15 Palästinenser Lager zu beziehen.
Innerhalb der nächsten zwei Wochen werden dann die Grenzen zwischen den Camps und den Wohngebieten definiert.
In den Lagern übernimmt die von der Führung der Palästinensischen Befreiungsorganisation kontrollierte palästinensische Militärpolizei die Aufgabe, für die aufrechte Haltung von Ruhe und Ordnung zu sorgen.
Die Kommandos dürfen keine Waffen und keine Uniformen mehr tragen.
Sie verlieren ihr Machismus-Symbol und niemand weiß, wie die Extremisten und Terroristen der radikalen Volksfront für die Befreiung Palästinas darauf reagieren werden.
Aber die neue Abmachung über die Neutralisierung von 400.000 Palästinensern im Lebanon auf der Grundlage des Kairoer Abkommens von 1969 wurde von Abu Iyad unterzeichnet, dem zweiten Mann der Verdachtskommandos nach Yassir Arafat.
Abu Iyad galt während des 19 Monate andauernden Krieges als Scharfmacher.
Aber er gehört jetzt offensichtlich zu den Leuten, die erkannt haben, dass die Araberstaaten der konservativen Richtung, und auf die kommt es hier an, nicht mehr bereit sind, sich von den Palästinensern für Abenteuern provozieren zu lassen, die den gesamten Nahen Osten treffen könnten.
Im Süden, vor der Grenze nach Israel, haben palästinensische Kommandos heute damit begonnen, sich aus ihren Stellungen zurückzuziehen.
Innerhalb der Lager wurden die Büros der zum Teil miteinander verfeindeten Kommandoorganisationen geschlossen.
Ausgenommen sind nur die Büros der PLO.
Und die PLO hat ihre Guerrilleros angewiesen, Barrikaden zu demontieren.
Die schwierigste Phase bei der Neutralisierung der Palästinenser, das Einsammeln der schweren Waffen, steht noch bevor.
Die Palästinenser dürfen einen Teil ihrer leichten Waffen behalten, aber sie kommen in den Lagern unter Verschluss.
Und die panarabischen Friedenstreitkräfte und Einheiten der libanesischen Armee haben das Recht, die Camps zu betreten.
Sie sind nur nicht befugt, die Lager auch zu besetzen.
Im Süden des Landes werden sich die Kommandos bis in die Akub-Region an den Hängen des Hermonberges zurückziehen, so wie es das Kairoer Abkommen bestimmt.
Aber die wichtigste neue Tatsache ist, dass sich die Palästinenser mit dem militärischen Schutz ihrer Lager durch syrische Streitkräfte einverstanden erklärt haben,
Ein langer Weg seit den Tagen vor einem Jahr, als Palästinenser und Syrer sich im Libanon gegenseitig bekämpften.
Politische Beobachter glauben hier, dass die Annäherung zwischen Syrern und Palästinensern vor dem Hintergrund der Regierungsübernahme in Israel durch Menachem Begin und der Vorbereitungen für eine Genfer Friedenskonferenz gesehen werden muss.
In den Palästinenser-Lagern in Beirut war heute Mittag alles ruhig.
Woanders in Beirut vor der Kulisse der im Kriege zerstörten Luxushotels
üben Wasserskifahrer im Mittelmeer für ein bevorstehendes Championat.
Und damit genug zum Thema Nahost.
Wir werden ja in den nächsten Tagen genug aus diesem Raum hören.
Weiter nach Frankreich.
Denn zehntausende Atomkraftgegner, darunter Gruppen aus Deutschland und der Schweiz, werden für heute Nachmittag zur bisher machtvollsten Demonstration gegen Kernkraftwerke in Frankreich bei dem im Bau befindlichen sogenannten schnellen Brüter Super Phoenix östlich von Lyon erwartet.
Die Veranstalter rechnen mit etwa 50.000 bis 100.000 Teilnehmer.
Rund 13.000 Polizisten sind aufgeboten, um zu verhindern, dass die Demonstranten in eine von den Behörden festgelegte Sperrzone eindringen.
Dessen Ungeachtet hat sich Frankreichs Staatschef Giscard nun eindeutig für die Atomkraft ausgesprochen.
Hans-Joachim Kruse stellt beide Ereignisse, nämlich Atomdiskussion bzw.
Atomdemonstration und Giscard-Meinung in den richtigen Zusammenhang.
Ein Ergebnis hat der große Marsch der französischen Atomgegner und Umweltschützer auf die Baustelle der Atomzentrale Superphönix im Rhônetal schon gehabt.
Ganz Frankreich spricht seit Tagen über Atomenergie.
Präsident Giscard d'Estaing hielt den Zeitpunkt für besonders angebracht, um die Urananreicherungsanlage Pierre Lattes in der Provence zu besichtigen.
Dort wird der Brennstoff für die französische Atomwaffe hergestellt.
Und Pierre Latt war vor kurzem ins Gerede gekommen, weil dort beim Verladen von hochgiftigem Material ein Behälter aufgegangen war.
Eine große Menge von Uranhexafluor war ausgeströmt.
Nach Angaben der Behörden war damals eine Katastrophe um Haaresbreite vermieden worden.
Mit seinem Besuch in Pierlat wollte Giscard natürlich eine Demonstration für die Atomwaffe und für die Atomenergie durchführen.
Dort hat er dann auch noch einmal bekräftigt, dass die französische Regierung nicht daran denkt, ihr Nuklearprogramm infrage zu stellen, weil Frankreich keine Alternative hat.
Frankreich braucht nach Ansicht des Präsidenten das Atom, wenn es unabhängig bleiben will, für die Verteidigung und für die Energieversorgung.
Ausnahmsweise stimmen ihm in dieser Frage die Kommunisten und der linke Flügel der Sozialisten zu.
Im nächsten Jahr werden die Bauarbeiten für Atomzentralen mit einer Stärke von 5000 Megawatt beginnen, auch wenn es immer schwieriger wird, neue Standorte zu finden.
Bis 1980 sollen 28 Atomkraftwerke in Frankreich in Betrieb sein.
Bis Mitte der 80er Jahre will Frankreich jährlich 40.000 Megawatt Strom aus Atomzentralen erzeugen.
Das ist wesentlich mehr als in anderen vergleichbaren Ländern.
Diese bevorzugte Entwicklung der Nuklearindustrie wird gerade von vielen Fachleuten kritisiert, die nicht grundsätzlich gegen Atomstrom sind.
Wer garantiert, fragen Sie, dass Frankreich wegen der Versorgung mit Uran nicht in eine neue Abhängigkeit gerät?
Wer kann heute sagen, was in zehn Jahren der Brennstoff für die Zentralen kostet?
Und was passiert, wenn sich in einem Atomkraftwerk ein Risiko zeigen sollte, das eine Überprüfung aller Zentralen nötig macht?
Haben dann die Sicherheitsbehörden genug Macht,
um drei Viertel der gesamten französischen Stromversorgung zu unterbrechen?
Mit der Technologie der sogenannten schnellen Brüter, auf die Frankreich vor allem setzt, sind besondere, bisher ungelöste Probleme verbunden.
Deshalb sagen die Kritiker, es sei unvorsichtig, einen so großen Einsatz für eine Technologie zu wagen, die noch nicht völlig beherrscht wird.
Aber durch solche Argumente will sich die Regierung in Paris nicht erschüttern lassen.
Frankreich hat bei der Entwicklung der schnellen Brüter einen Vorsprung und den will es ausbauen.
Deshalb wird der industrielle Prototyp Superphönix in Crémal-Vil am Ufer der Rhône mit einer geplanten Leistung von 1200 Megawatt gebaut.
Die Demonstranten, die seit Tagen rund um die Sperrzone von Kremal-Vil zusammenströmen, wissen natürlich, dass sie Superphönix nicht stoppen können.
Sie wollen nur einen symbolischen Akt des Widerstandes durchführen gegen Beschlüsse einer Regierung, die sie für unverantwortlich halten.
Wie die Demonstration heute und vor allem morgen verlaufen wird, kann man vorläufig noch nicht absehen.
Der Präfekt vom Departement Isère hat dringend davor gewarnt, sich dem Sperrgebiet in der Umgebung der Baustelle zu nähern.
Viele Bewohner der Sperrzone haben sich vorsorglich an diesem Wochenende anderswohin begeben.
Die Polizei hält gewaltsame Zusammenstöße für unvermeidlich, aber wahrscheinlich ist mit diesen alarmistischen Meldungen auch die Absicht verbunden, noch zögernde Sympathisanten von dem risikoreichen Marsch auf Superphönix abzubringen.
Das Wetter ist schließlich auch gegen die Demonstranten.
Es lädt nicht gerade zu einem fröhlichen Umweltschutz- und Polit-Happening im Rhônetal ein.
Bis jetzt sieht es so aus, als würden die Gendarmen und Polizisten ohne große Mühe die Sperrzone um Superphönix verteidigen können, aber alles ist an diesem Wochenende möglich.
Ja, über den Verlauf der Demonstration werden wir sicher dann im Abendjournal 18.30 Uhr Programm Österreich 1 berichten können.
Jetzt ist es vier Minuten nach halb eins.
Vor wenigen Wochen hat der amerikanische Senat eine wichtige Entscheidung getroffen.
Er hat den Antrag einiger liberaler Senatoren abgelehnt, für die Entwicklung der strategischen sogenannten Neutronenbombe die Geldmittel zu sperren.
Das heißt, die nötigen Kredite nicht zu bewilligen.
Der US-Senat hat also nun beschlossen, die Kredite dafür offen zu halten, allerdings mit der Einschränkung, bis Präsident Carter ein Gutachten bis Ende August vorlegt.
Stationiert soll diese sogenannte saubere Bombe, über die ja schon viel berichtet und geschrieben wurde.
Stationiert soll diese Bombe unter anderem in Europa werden, in der Bundesrepublik natürlich auch.
Und so war es relativ überraschend, dass sich dort zu Beginn fast überhaupt keine Reaktion zeigte.
Es hatte den Anschein, als ob man dort stillschweigend alles zur Kenntnis nimmt.
Inzwischen ist es aber anders geworden.
Prominente Politiker haben die Diskussion eröffnet, darunter die SPD-Politiker Bar und Leber und Außenminister Genscher.
Klaus Emmerich berichtet.
Ist die Menschheit dabei, verrückt zu werden, schreibt Egon Bahr in der parteiamtlichen Wochenzeitung der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands im Vorwärts.
Der Bundesgeschäftsführer der SPD bezieht sich dabei auf die Neutronenbombe.
Bahr bezeichnet sie als ein Symbol der Perversion des Denkens.
Seitdem wog die Diskussion um die nächste, die zweite Generation der Atomwaffen auch in der Bundesrepublik mit unterschiedlicher Stärke hin und her.
Dazu erklärt der NATO-Oberbefehlshaber, der amerikanische General Haig, diese neuen Waffen seien von den Verbündeten begeistert zugestimmt worden.
Im selben Zusammenhang erklärt der Bonner Verteidigungsminister Georg Leber, mit der Neutronenbombe habe sich die NATO bisher so wörtlich nicht sonderlich befasst.
Während Barr in seinem Vorwärtsartikel weiterschreibt, mit der Neutronenbombe werde wörtlich die Skala aller Werte auf den Kopf gestellt, da das Ziel die Erhaltung des Materiellen geworden sei, der Mensch aber zweitrangig, warnt Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher, der Vorsitzende der Liberalen, vor einem anti-amerikanischen Akzent.
Und die christdemokratische Opposition erklärt, eine vorschnelle Ablehnung oder gar Verurteilung der neuen Waffe sei ebenso wenig zu verantworten wie eine kritiklose Bejahung.
Deutet sich schon hier die ganze Breite einer tiefgehenden Auseinandersetzung mit erheblichen gefühlsbetonten Argumentationsreihen an, so wird bei der NATO in Brüssel und bei den Beteiligten in Westdeutschland auf die Notwendigkeit verwiesen, das ganze Thema möglichst nüchtern zu betrachten.
Verfechter und Gegner stimmen zumindest in einem überein.
Wissenschaft, Technik und Militärs verfügen schon seit Ende der 50er oder spätestens Anfang der 60er Jahre im Prinzip über die sogenannte Neutronenbombe, Ergebnis einer neuen Forschungsrichtung.
Diese Richtung sucht eine sogenannte saubere Atomwaffe, die weitgehend nur durch Strahlung wirkt.
Hitze und Druckwirkung der bisherigen Atomwaffen, die als übergroß, ungenau und selbstzerstörerisch gelten, wollten die Verfechter dieser Strahlungsmethode möglichst ausschalten.
In der westdeutschen und westeuropäischen Diskussion spielt nun eine politisch-moralische Frage eine große Rolle.
Zielt dieses Zerstörungsinstrument wie kein anderes bisher ausschließlich auf die Tötung des Menschen und lässt dabei bewusst die Materie unversehrt?
Die Gegner der Neutronenbombe nennen das eine Menschheitsfrage.
Ihre Befürworter erklären, es hande sich um die unausweichliche Wahl von zwei gigantischen Übeln, da jeder Krieg unmenschlich sei.
Die Tatsache, dass in Europa, in Ost und in West, derzeit über 10.000 taktische Atomwaffen stationiert sind, die allein ausreichen, um die Menschheit schon jetzt mehrfach auszulöschen, ist wohl erst durch die neue Diskussion um die Neutronenbombe der Allgemeinheit wieder bewusster geworden als bisher.
Die Möglichkeit, dass die Neutronenbombe durch Strahlung im Umkreis von einem halben Quadratkilometer alles Leben auslöscht,
Die hergebrachten Atomwaffen jedoch durch Hitze und Druck auf einem Gebiet von elf Quadratkilometern alles zerstören.
Dieses Verhältnis von 1 zu 22 denkbar gewordener Zerstörungstätigkeit zwischen Neutronenbombe und Atombombe, das ist es, was die Beteiligten im Einzelnen erregt.
Die Neutronenstrahlen in ihrer tödlichen Dosis zehnmal stärker als Röntgenstrahlen können im weiten Umkreis Erbschäden oder Krebs auslösen, ergänzen die Neutronenbombengegner.
Die Befürworter erwidern, die bisher schon in Westeuropa und Osteuropa stationierten taktischen Atomwaffen ließen viel verheerendere Wirkungen erwarten und würden alles im weiten Umkreis total zerstören, also auch die unbeteiligte Zivilbevölkerung unbarmherzig und unausweichlich treffen.
Bei der NATO in Brüssel wendet man sich gegen Vorurteile und versichert, seit etwa vier Jahren werden in der sogenannten nuklearen Planungsgruppe auch über die Neutronenwaffe immer wieder gesprochen, wie über andere Systeme der zweiten Generation von Atomwaffen.
Im Gegensatz zur sogenannten klassischen Atombombe bezeichnen NATO-Militärs die neue Neutronenbombe als besonders geeignet als zusätzliche Abschreckungswaffe für Europa.
So können die Überlegenheit der Panzerverbände des Warschauer Paktes ausgeglichen und eine militärische Verteidigungssituation herbeigeführt werden, die es dem Ostblock gar nicht mehr erlaube, seine eigenen Atombomben gegen Westeuropa einzusetzen.
Keine Seite im Westen weiß schließlich eine Antwort auf die Frage, was bei westlicher Entwicklung und Einsatzplanung der Neutronenwaffe im Osten geschieht, ob dort nicht ähnliche Waffen, sofern sie nicht schon geplant, entwickelt und auch in Reifezustand gebracht wurden, ob dort Ostburg also nicht seinerseits Neutronensysteme entwickelt.
Während so und ähnlich für und wieder eine erschreckende Steigerung der Waffenperfektion diskutiert wird, fehlt es bei einigen Beobachtern in Westeuropa auch nicht an optimistischen Wendungen.
In Anlehnung an das Atombombenmonopol der Amerikaner in den frühen 40er und 50er Jahren meinen diese Optimisten, die Neutronenwaffen können gerade jetzt eine Rüstungsverständigung zwischen Ost und West begünstigen.
pro- und kontranahe Drohnenbombe Klaus Emmerich berichtete.
Als im Herbst 1973 für einige europäische Länder, vor allem für die Niederlande, plötzlich der Ölhahn abgedreht wurde und sich Erdöl als recht wirksame politische Waffe herausstellte, war die Bestürzung groß.
Und als im folgenden Jahr die Ölländer den Ölpreis um das Vierfache erhöhten, wurde so richtig klar, dass Öl auch teuer ist.
Im Herbst 1974 gründeten daher 18 Industrieländer die Internationale Energieagentur in Paris.
Ihre Aufgabe war vor allem die Einrichtung eines Krisenmanagements, um ein künftiges Ölimbargo zu entschärfen.
Auch in Österreich ist dieser Energieagentur beigetreten und muss Krisenvorratslager anlegen.
Und zwar 5% der Ölimporte, eine Menge, die bis 1980 auf 20% der Ölimporte ansteigen soll.
Wie weit man mit dieser per Gesetz verordneten Ölbevorratung ist, darüber sprach Herbert Huter mit Direktor Friedrich Romig von der ÖMV AG.
Herr Direktor Romig, Österreichs Autofahrer bezahlen seit März 1976 drei Groschen je Liter Benzin für den Aufbau von Krisenvorratslagern.
Was ist seither mit diesen drei Groschen je Liter passiert?
Die ÖMV hat unverzüglich nach dem Beitritt mit der Erweiterung ihrer Lagerkapazität begonnen.
So konnte bereits im Herbst 1976, also nur drei Monate etwa nach Inkrafttreten des Bundesgesetzes, das Lager St.
Valentin mit 350.000 Kubikmeter Lagerraum befüllt werden.
Der Bau am Standort St.
Valentin trägt unter anderem auch der regionalpolitischen Absicht der Bundesregierung nach Streuung der Krisenlager Rechnung.
Im Herbst dieses Jahres wird die ÖMV in Schwächert Behälter mit einem Fassungsvermögen von 180.000 Kubikmeter erstmalig befüllen.
Mit der Projektierung und der Bauvorbereitung von nochmals 700.000 Kubikmeter wurde aufgrund der Beschlüsse der zuständigen Organe der ÖMV begonnen.
Dieser Lagerraum wird bis zum Jahr 1980 stufenweise errichtet werden.
Die ÖMV war gleichzeitig maßgeblich an der Gründung der Erdöllagergesellschaft im Sommer 1976 beteiligt, die insbesondere für die Bedürfnisse der internationalen Erdölgesellschaften, die mit Rücksicht auf die hohe Kapitalbildung Vorratslager nicht selbst errichten wollen, aber auch für kleine Mineralölhändler geschaffen wurde.
Die Erdöllagergesellschaft übernimmt seit 1.3.1977
die Vorratspflichten dieser Importeure und überbindet diese Verpflichtungen, solange sie selbst noch nicht über ausreichenden Lagerraum verfügt, auf die ÖMV.
Die Erdöl-Lager-Gesellschaft beabsichtigt in der Steiermark ein Lager mit 530.000 Kubikmeter und im Westen Österreichs ein weiteres mit 200.000 Kubikmeter zu bauen.
In der Steiermark hat die Gesellschaft inzwischen die erforderlichen Grundstücke erworben und die behördlichen Verfahren zum Bau des Lagers eingeleitet.
Sobald die Baubescheide erlassen und rechtskräftig geworden sind, wird mit dem eigentlichen Bau begonnen werden.
Für den Bau der notwendigen Vorratsbehälter und für die Einlagerung von Rohöl und Produkten zum Zwecke der Krisenbevorratung werden bis zum Jahr 1980 insgesamt 8 Milliarden Euro erforderlich sein.
Die seit März 1976 eingehobenen 3 Groschen pro Liter brachten in etwa bis jetzt 75 Millionen Schilling.
Das ist kaum ein Hundertstel des bis 1980 erforderlichen Betrages.
Wer wird den Rest aufbringen?
Es ist inzwischen vom Bundesministerium für Finanzen
über das Parlament ein Bundeshaftungsgesetz für die Finanzierung der Erdölbevorratung erlassen worden.
Und aufgrund dieses Gesetzes übernimmt der Bund die Haftung für die Finanzierung der Erdöllagergesellschaft und der Kredite, die die Erdöllagergesellschaft für die Bevorratung und den Bau der Vorratshelter aufnehmen wird.
Soviel zur Ölbevorratung in Österreich und nun zu einem weiteren Wirtschaftsthema.
Heute beginnt der 29.
Dornbirner Messe.
800 Firmen stellen aus.
Bei der Eröffnung kam es zu einer wirtschaftspolitischen Auseinandersetzung zwischen Handelsministers Taribacher und dem Präsidenten der Industriellen Vereinigung Idler.
Dazu ein Bericht von Elmar Oberhauser.
Präsident Igler übte bei seinen Ausführungen heftige Kritik an der Finanz- und Wirtschaftspolitik der Bundesregierung und meinte, die tatsächliche wirtschaftliche Situation Österreichs sei in der Öffentlichkeit viel zu wenig bewusst.
Die Sanierungsmaßnahmen könnten keinesfalls bis nach der nächsten Wahl hinausgeschoben werden.
Dann kam er auf die jüngsten steuerpolitischen Maßnahmen der Bundesregierung zu sprechen.
Statt aber uns hier zu entlasten,
wird in einem sommerlichen überfallsartigen Inkasso-Feldzug, über den gar nicht geredet wurde, neue steuerliche Maßnahmen anstelle von Förderungen, neue steuerliche Maßnahmen gegen das Sozialkapital, welches für uns für Investitionen lebenswichtig ist, sowie neue steuerliche Belastungen auf dem Gebiet von Fusionen und Strukturverbesserungsgesetz in den Raum gestellt.
Die Sozialpartnerkontakte mit der Regierung waren schwierig, aber konstruktiv, aber bisher hat es noch nicht diese Art Überfallstechnik in Sommerhitze gegeben, bei denen man gar nicht zu Worte kommt.
Der Kurswechsel, der notwendig ist, meine Damen und Herren, der allen Opfern aufbürdet, auch uns Unternehmern, soll doch auf dem Konsumsektor, auf dem Sektor der
Bürgervorsorge für Alter und Krankheit, auf dem Sektor öffentliche Ausgaben, Investitionen
auf dem Gebiet einer Reduktion der Orgien der Staatspragmatisierung erfolgen.
In so einem nationalen Sanierungsprogramm haben natürlich gesundheitspolitische Reformen und Besteuerung von Importen, zum Beispiel von Autos, ihren Platz.
Bei Gesundheit hören wir zwar sehr vom Geldbedarf, aber haben noch wenig vom Selbstbehalt bei Bagatellfällen oder von der Verweildauer in den Spitälen gehört, die zum Programm dazugehören.
Wenn man aber beim Auto zusätzlich zur Importsteuer der PKW als österreichisches Weltunikat statt einer erschwerten Abschreibung, was ich verstehe, eine Abschreibung null gibt's nicht, mehr macht, dann glaubt der leitgeprüfte Unternehmer mit einer PKW-Vertreterkette, dass der Mut zur Unpopularität, der ja noch etwas Bravoureuses ist, zum Mut zur Unverfrorenheit gesteigert ist.
Staribacher skizzierte ein positives Bild der österreichischen Wirtschaft.
Er meinte jedoch, dass trotz der Maßnahmen der Bundesregierung eine weitere Ausweitung der Konsumkredite festzustellen sei und dass die Autoimporte aber noch höhere Werte erreichen würden als im Vorjahr.
Und deshalb, meine Damen und Herren, die Überlegung des Finanzministers, hier von der anderen Seite her, die Kredite haben es nicht gebracht, jetzt vielleicht durch Abschaffung der Steuermäßigungen eine gewisse Einschränkung der Autoimporte zu erreichen.
Das ist also eine Politik, die man bejahen oder die man verneinen kann, die aber sicherlich zu diesem Ergebnis führen soll, dass wir nämlich früher oder später
wie Herr Präsident Diegler das gesagt hat, wenn wir wirklich über unsere Verhältnisse leben, ich behaupte das ja nicht so dezidiert wie er, dass wir früher oder später aber über eine Steuerpolitik halt diese über Konsum einschränken, weil wir ihn mehr oder minder einschränken müssen und einschränken werden.
Der Handelsminister nahm auch zu dem am 1.
Juli erfolgten Zollabbau mit der EG-Stellung.
Dabei erklärte er im Hinblick auf die Importe, dass auch Österreich Schutzmaßnahmen für die Wirtschaft ergreifen werde, wenn einige Länder weiterhin ihre eigenwirtschaftlichen Interessen vor die Interessen der Integrationspolitik stellen.
Soviel zur heutigen Dornbirnermesse und zur wirtschaftspolitischen Auseinandersetzung zwischen Minister Staribacher und dem Präsidenten Igler.
Und nun zur Kulturberichterstattung im Mittagjournal.
Mit Fred Remonds Revue operette Maske im Blau werden heute Abend auf der Seebühne in Mörbisch die burgenländischen Festspiele 1977 fortgesetzt.
Über die heutige Premiere auf dem Neusiedlersee berichtet Kurt Lauermann.
Eine Wiener Kritikerin hat kürzlich in einem Essay bemerkt, Spaßvögel hätten schon ein Gesetz zur Erhaltung festspielfreier Höfe, Orte und womöglich Landstriche gefordert.
Und es dränge sich die Frage auf, ob das viele Geld der Subventionen nicht in eine schlagkräftige Organisation zur Geschmacksverbildung investiert werde.
Sommerspiele haben im Burgenland bereits Methode.
Mörbisch geht heuer in die 21.
Saison.
Das Land Burgenland wird heuer für Forchtenstein und Mörbisch 7,2 Millionen Schilling aufwenden müssen.
Auch im östlichsten Bundesland ist viel von Umwegrentabilität die Rede.
Diese Spiele wollen als Pflegestätte österreichischer Operette verstanden werden.
Kritiker sprechen nicht selten von einer Demolierung der traditionsreichen wienerischen Spielart des Unterhaltungstheaters.
Denn, so kritische Stimmen, sei es nicht immer gelungen, etwa »Zigeunerbaron«, »Land des Lächelns« oder »Vogelhändler« auf eine 70 Meter breite CinemaScope-Bühne mit akustischen Spitzfindigkeiten umzusetzen.
Dem kann aber entgegengehalten werden, dass seit sechs Jahren alle zehn Vorstellungen einer Saison ausverkauft sind.
Die Eintrittspreise sind kulant, die Karten hingegen stets Mangelware, obwohl die Tribüne etwa 3.000 Besucher fassen kann.
Doch nun zur Maske im Blau.
Man hat den Operetten, vor allem den Textbüchern des Wiener Fred Roymont, der gut bürgerlich im Jahre 1900 als Friedrich Wesseli geboren wurde, nachgesagt, sie seien klischeehaft, sie vermittelten heile Postkartenwelt inmitten eines heraufdämmenden Chaos der 30er Jahre.
Für Mörbisch hat Regisseur Robert Herzl von der Wiener Volksoper eine neue Fassung hergestellt.
Die Maske in Blau hat immer die Attitüde der Modernität gehabt.
Immer wenn man gehört hat, Maske in Blau, hat man gesagt, das ist was Zeitgenössisches.
Und wenn man heute Maske in Blau spielt, glaube ich, muss dieses Prädikat erhalten bleiben.
Und daher haben wir sowohl Dialog als Handlung als auch die Musik,
Erfordernissen des neuen Unterhaltungstheaters angepasst.
Warum wir es spielen und warum man es wieder spielen sollte, bearbeitet spielen sollte, ist, weil es eine richtige Schlagoperette ist und eine bekannte Melodie die andere jagt.
Es ist reinstes Unterhaltungstheater.
Dagmar Koller, Silvia Holzmeier, Alfred Böhm, Fred Livert, Wolfgang Siss und Kurt Hoemer finden sich teils in Sanremo am Neusiedlersee oder in Argentinien.
Ein Modemaler findet nach drei Akten sein einst maskiertes Modell wieder.
Happy End.
Eine Bufo-Partie hatte jahrzehntelang der einst Marika Röck als Julischka okkupiert.
Nun hat sich Johannes Fehring der Partitur angenommen.
Ja, gerade bei der Maske im Blau, also bei Raimond, genauso wie auch bei Abraham, würde ich sagen, das sind ja schon die ersten Ansätze von Musicals, ja.
Und wenn wir, sagen wir, das Weiße Rössl von Benazki als überhaupt erstes deutsches Musical nehmen, ja, dann lohnt sich ja gerade hier die Arbeit.
Es sind in der Original-Partitur absolut musikaleske Szenen drin.
Also Szenen, wo praktisch mit Musikhandlung weitergeführt wird, ja.
Und es ist natürlich noch ein bisschen unbeholfen, weil das Werk ist 1936 entstanden.
Aber es lohnt sich eben gerade diese Operetten dahingehend zu bearbeiten, dass sie einen musically ähnlichen Charakter bekommen.
Ob die burgenländischen Festspiele nun eine Öffnung des Programmkorsetts etwa zum Musical vom Typ Showboat zum Beispiel oder auch zur komischen Spieloper hin vornehmen, ist eher unwahrscheinlich.
1978 soll Karlmanns Zirkusprinzessin aufgeführt werden.
Vom Verbisch zu den Salzburger Festspielen.
In unserem heutigen Bericht stellt Ihnen Volkmar Paschak zwei Künstler vor.
die schon zu den Interessantesten ihres Faches zählen und vor einer Weltkarriere stehen, der polnische Pianist Christian Zimermann und der Sänger und Darsteller des St.
Alessio Eric Tabi.
Christian Zimmermann ist erst 20 Jahre alt, hat bei Andrzej Jasinski in Katowice studiert und wurde im Oktober 1975 Sieger im Warschauer Chopin-Wettbewerb, dem wahrscheinlich begehrtesten Wettbewerb für Pianisten.
Wie bei Harasiewicz, Pollini, Olsen und der Archeritsch eröffnete dieser Wettbewerbssieg dem jungen, sympathischen Künstler den Beginn einer Weltkarriere im Konzertsaal und im Plattenstudio.
Zimmermann hat Angebote aus aller Welt, wird im April 1978 auch in Wien konzertieren und versucht, sich nicht verheizen zu lassen und in aller Ruhe ein großes Repertoire zu erarbeiten.
Hält er sich für einen Chopin-Spezialisten?
Oh, Chopin-Spezialisten, wissen Sie, das ist ein großes Wort und von einer Sache ist das ein schönes Wort, Chopin-Spezialist sein.
Von der zweiten Sache, von der zweiten Seite will ich gar nicht ein Chopin-Spezialist sein.
Mich interessiert so viel Musik, dass ich möchte am liebsten die ganze Musik spielen.
Glauben Sie, dass polnische Pianisten anders Chopin spielen, richtiger Chopin interpretieren?
Ich habe das nicht geglaubt, vor ein paar Jahren noch, aber ich habe gesehen, dann auf dem Wettbewerb, wie anders kann man Chopin spielen.
Ob nicht richtig, das ist schwer zu sagen.
Kann man nicht sagen in der Musik, dass was ist ganz nicht richtig, ja, aber spielen ganz anders diesen Chopin.
Wirklich, es ist sehr gut zu verstehen, vielleicht das Geburtshaussehen in Genesova Vola oder masovische Ansehen oder Masuri, das gibt es, das gibt viel für einen Pianisten, welcher will gut Chopin interpretieren.
Als Beispiel für Zimmermanns-Chopin-Interpretation hören Sie einen ganz kurzen Ausschnitt aus der Grand Polonaise brillant in Es-Dur.
Das war's.
Bei aller Verschiedenartigkeit der Kritiken zur Aufführung der Oper St.
Alessio in der Felsenreitschule, in einem Punkt herrschte Einstimmigkeit.
Man bewunderte die grandiose musikalische und darstellerische Leistung und Stilsicherheit von Erik Tapie als Heiligen Alexius.
Der junge Sänger ist in Lausanne in der französischen Schweiz beheimatet und ist in den Konzertsälen und Opernhäusern in aller Welt vor allem für Mozart-Partien und für alte Musik begehrt.
Tapie über San Alessio und die Reaktionen auf diese Aufführung?
Ich glaube man kann, wenn man nimmt noch, ich glaube man kann ein bisschen transformieren.
Man hat jetzt eine Experience gemacht, ich glaube positiv, die Reaktionen sind gut, ich glaube.
Und man kann ein bisschen transformieren, vielleicht ein bisschen kürzer machen.
Aber die Geschichte von San Alessio ist sehr wichtig für unsere Zeit.
Und ich glaube, alle Leute, die an dieser Vorstellung waren, haben gefühlt,
diese Wichtigkeit von Sant'Alessio, weil das Leben von Sant'Alessio ist ziemlich gleich an viele Leben von jungen Leuten heute, vielleicht zehn Jahre früher die Hippie,
Erich Tapie gehört übrigens auch dem Team um Nikolaus Arnon Kur an der Zürcher Oper an, das mit Monteverdi-Aufführungen begeisterte Zustimmung von Musikkritikern aus aller Welt erhalten hat.
Und wir, meine Damen und Herren, schließen die Sendung mit Kurzmeldungen.
Österreich.
Bei der Eröffnung der Dornbirner Messe, der größten Wirtschaftsschau Westösterreichs, unterstrich Bundespräsident Kirchschläger die bedeutende Funktion dieser Veranstaltung im europäischen, besonders im mitteleuropäischen Raum, als Motor des wirtschaftlichen Geschehens, als Wirtschaftsbarometer und als Kontaktforum zwischen Produzenten und Konsumenten.
Der Präsident der Industriellen Vereinigung, Igler, kritisierte in seiner Ansprache die jüngsten Wirtschaftsmaßnahmen der Regierung als falsche Therapie zum falschen Zeitpunkt.
Die Einführung neuer Steuern und die Kürzung von Abschreibemöglichkeiten bewirkten nach Meinung Iglers eine Schwächung der Konkurrenzfähigkeit österreichischer Industriebetriebe.
Ein Sprecher des Autohandels erklärte heute zu den Vorstellungen von ÖGB-Präsident Benja, die geplante Spital-Sondersteuer sollte der Autowirtschaft angelastet werden.
Dadurch würden die Rentabilität zahlreicher Betriebe gefährdet und die Steuerleistung des Handels zwangsläufig spürbar vermindert.
Bundeswirtschaftskammerpräsident Salinger bemerkte zu diesen Diskussionen, die Sommerwochen sollten zu Überlegungen über konstruktive Maßnahmen für die Wirtschaft genützt werden, anstatt beim Versuch, Budgetlücken zu stopfen, den Unternehmungen neue Lasten aufzubürden.
Frankreich.
Bei der Massendemonstration gegen das im Bau befindliche Atomkraftwerk Superphénie in Crémalville ist es heute Vormittag nach Angaben der Polizei einer Gruppe von Atomkraftgegnern auf bisher ungeklärte Weise gelungen, in die etwa 5000 Hektar große Sperrzone einzudringen.
In Kremal-Vill regnet es seit den Morgenstunden pausenlos.
Die Situation ist ausgesprochen ruhig.
Die Veranstalter rechnen mit insgesamt 50.000 Teilnehmern an der Demonstration.
Libanon.
Truppen der panarabischen Friedenstreitmacht haben in den frühen Morgenstunden begonnen, vor den Palästinenser Lagern Stellung zu beziehen.
Den Palästinensern ohne Polizeifunktion ist es ab sofort verboten, Waffen zu tragen.
Ja, meine Damen und Herren, das wär's gewesen für heute Mittag.
Bruno Berger verabschiedet sich und wünscht Ihnen noch ein angenehmes Wochenende und Mahlzeit.
Einblendung: Hans Igler, Minister Staribacher
Mitwirkende:
Oberhauser, Elmar [Gestaltung]
, Igler, Hans [Interviewte/r]
, Staribacher, Josef [Interviewte/r]
Datum:
1977.07.30 [Sendedatum]
Ort:
Dornbirn [Veranstaltungsort]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Wirtschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Robert Herzl, Johannes Fehring
Mitwirkende:
Lauermann, Kurt [Gestaltung]
, Herzl, Robert [Interviewte/r]
, Fehring, Johannes [Interviewte/r]
Datum:
1977.07.30 [Sendedatum]
Ort:
Mörbisch [Veranstaltungsort]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Kultur
;
Musik ; E-Musik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
,
"Maske in Blau" (1937) Operette in zwei Teilen (sechs Bildern) von Fred Raymond, Libretto Heinz Hentschke, Liedtexte Günther Schwenn. Uraufführung 27. September 1937 Metropol-Theater in Berlin.