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KI-generiertes Transkript
Die Zeit?
In 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag, verehrte Damen und Herren.
Bei 60 Minuten Informationsermittagsstunde begrüßt Sie Adolf Poindl im Namen von Redaktion und Technik.
Die wichtigsten Punkte unseres Programms sind heute.
In der Wiener Hofburg wird in einer halben Stunde die 21. und bisher größte Generalkonferenz der Internationalen Atomenergieorganisation eröffnet.
Die Vereinigung ist nunmehr 20 Jahre alt.
Im Südlibanon ist seit 9 Uhr mittleralopäischer Zeit ein Waffenstillstand in Kraft.
In der Entführungsaffäre Schleyer nichts Neues.
Der blutige Terrorüberfall von Köln liegt bereits wieder drei Wochen zurück.
Die Fristenlösung wird dabei von einer knappen Mehrheit abgelehnt.
Und die britischen Liberalen beginnen in Breiten ihren Jahreskongress.
Aus Österreich kommen dann noch hinzu.
Ein Beitrag über die Bildungskonferenz der ÖVP mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung.
und von der Kulturredaktion das Programm der Filmtage in Felden beziehungsweise der Blick in ein neues Buch Kulturlandschaft Österreich.
Das alles soll also Platz finden in der Zeit bis 13 Uhr.
Ihren festen Platz haben die Nachrichten.
Heute gesprochen von Peter Fichner.
Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Georg Schalgruber.
Libanon, Israel.
Ein Sprecher des israelischen Verteidigungsministeriums hat heute Vormittag das Inkrafttreten einer allgemeinen Feuereinstellung im Südlibanon bekannt gegeben.
In Beirut wurde der Waffenstillstand bisher nicht bestätigt.
Der Rückzug der israelischen Truppen aus dem Südlibanon soll inzwischen beendet sein.
Die Militärbehörden haben Journalisten eingeladen, die Rückführung der Einheiten zu beobachten.
Trotz des Waffenstillstandes haben die Palästinenser ihre Raketenangriffe auf israelische Siedlungen fortgesetzt.
In Kiryat Shmona sind durch die Detonation von Katyusha-Raketen zwei Kinder schwer verletzt worden.
Die Israelis beschuldigen die radikale Ablehnungsfront der Palästinenser, durch Angriffe das Feuereinstellungsabkommen verhindern zu wollen.
Während des Waffenstillstandes soll die libanesische Armee für Ruhe und Ordnung im Grenzgebiet zu Israel sorgen.
Außerdem sollen sich die Palästinenser aus dem unmittelbaren Grenzbereich zurückziehen.
Jordanien, Israel Ein jordanischer Regierungssprecher hat heute die israelischen Bedingungen zur Akzeptierung einer gesamtarabischen Delegation bei einer künftigen Genferner Ostkonferenz abgelehnt.
Israel will nur dann einer gemeinsamen arabischen Abordnung unter Einschluss der Palästinenser zustimmen, wenn diese Delegation lediglich an der Konferenzeröffnung teilnimmt, die eigentlichen Verhandlungen aber mit den einzelnen arabischen Ländern getrennt geführt werden.
Die Regierung in Amman hat sich wohl grundsätzlich für diese gesamtarabische Delegation ausgesprochen, die von Israel vorgeschlagene Trennung nach geografischen Kriterien aber abgelehnt und stattdessen die Schaffung von Aktionsgruppen vorgeschlagen, die die einzelnen Kernfragen prüfen sollen.
Jordanien wirft der israelischen Regierung vor, durch die jüngst gestellten Bedingungen die internationalen Friedensbemühungen zu behindern.
Vatikan.
Papst Paul VI.
feiert heute seinen 80.
Geburtstag.
Geboren in Brescia, besuchte er vorerst eine Jesuiten-Schule in dieser Stadt, musste sich aber später aus Gesundheitsgründen privat auf die Reifeprüfung vorbereiten.
Anschließend studierte er an der Gregorianischen Universität und an der Staatsuniversität Rom kanonisches Recht, Philologie und Philosophie.
Im Jahre 1920 wurde Giovanni Battista Montini, so der Name des Oberhauptes der römisch-katholischen Kirche, zum Priester geweiht.
Zwei Jahre später wurde er der Vertretung des Heiligen Stuhls in Warschau zugeteilt.
1923 kehrte er nach Rom zurück und trat in das päpstliche Staatssekretariat ein.
In diesem Staatssekretariat arbeitete er bis 1954.
Zu diesem Zeitpunkt wurde er Erzbischof von Mailand.
Montini war der Erste, dem Papst Johannes XXIII.
die Kardinalswürde verlieh.
Nach dem Tod von Papst Johannes dem 23. wurde Montini am 21.
Juni 1963 im zweiten Wahlgang nach einem der kürzesten Konklaven der Kirchengeschichte zum neuen Papst gewählt und nahm den Namen Paul VI.
an.
Sein Vorgänger hatte 1962 das Zweite Vatikanische Konzil einberufen.
Paul VI.
wurde aber der eigentliche Konzilspapst.
In vier Konzilsessionen beschlossen die katholischen Bischöfe aus aller Welt die Kirchenreform.
Seit Antritt seines Pontifikats hat Paul VI.
auch mehrere Enzykliken herausgegeben.
Schweiz
Die stimmberechtigten Bürger des Landes haben gestern bei einer Volksabstimmung über insgesamt sechs Gesetzesvorlagen entschieden.
Mit nur 65.000 Stimmen Mehrheit wurde eine Initiative zur Einführung der sogenannten Fristenlösung beim Schwangerschaftsabbruch zurückgewiesen.
Weiters stimmten die Schweizer gegen verschärfte Abgasbestimmungen bei Autos und gegen eine Mieterschutzinitiative zur staatlichen Kontrolle von Wohnungsmieten.
Außerdem wurden in Zukunft
die Bestimmungen zur Durchführung von Volksinitiativen und Referenten verschärft.
Für Volksinitiativen zur Änderung der Verfassung sind nunmehr 100.000 Unterschriften notwendig, statt bisher 50.000.
Referenten gegen bereits bestehende Gesetze benötigen in Zukunft 50.000 Unterschriften, bisher genügten dafür 30.000.
Im Kanton Zürich trat die Bevölkerung für die Legalisierung der aktiven Sterbehilfe ein, wenn der Unheilbar-Kranke dies wünscht.
Frankreich Bei den gestrigen Senatswahlen haben die Sozialisten und die Kommunisten weniger gut abgeschnitten als erwartet.
Sie gewannen lediglich zehn neue Sitze.
Nach dem überzeugenden Sieg der Linken bei den Kommunalwahlen vom vergangenen März hatten Beobachter mit einem Zuwachs von etwa 20 Sitzen gerechnet.
Die Linksparteien verfügen nun über 106 Sitze.
Die Mitte-Rechtsparteien der Regierung konnten die Zahl ihrer Sitze um zwei auf 189 erhöhen und verfügen damit weiterhin über eine große Mehrheit im Oberhaus.
Als Ergebnis der Wahlen ist mit einer Umbildung des Kabinetts zu rechnen.
Bundesrepublik Deutschland, Niederlande.
Im Entführungsfall Schleyer liegen auch heute, genau drei Wochen nach der Verschleppung des 62-jährigen Arbeitgeberpräsidenten, keine konkreten neuen Meldungen vor.
Die von der Regierung in Bonn verhängte Nachrichtensperre wird nach wie vor strikt eingehalten.
In den Niederlanden hat die Polizei nach der Festnahme des mutmaßlichen Buback-Mörders Knut Volkerz die Fahndung außer nach seiner Komplizin Brigitte Monhaupt auch auf zwei weitere Frauen aus der Bundesrepublik ausgelehnt, die der roten Armeefraktion angehören sollen.
In Bonn wird sich der Bundesvorstand der CDU heute neuerlich mit Fragen der Bekämpfung des Terrorismus beschäftigen.
USA
Auf der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank in Washington hat sich nach den Angaben des deutschen Finanzministers Appel und seines britischen Kollegen Healy die gemeinsame Auffassung gebildet, dass die Verantwortung für die Ankurbelung der Weltwirtschaft nicht allein auf die Bundesrepublik sowie auf Japan und die USA beschränkt bleiben so könne.
Unter anderem werden die Benelux-Länder und die Schweiz als jene Länder genannt, die durch Konjunkturbelebung starke weltwirtschaftliche Impulse setzen könnten.
Österreich.
Im Konferenzzentrum in der Wiener Hofburg ist heute die 21.
Tagung der IAEO, der Internationalen Atomenergieorganisation, eröffnet worden.
Auf der Tagesordnung steht unter anderem die Ernennung des Generaldirektors und eine Budgetdebatte über die Ausgaben des kommenden Jahres.
Die Atomenergiekommission beschäftigt sich hauptsächlich mit technischen Hilfsprogrammen, Sicherheitskontrollen sowie Kernenergie- und Reaktorfragen.
USA.
Die Kernwaffenfabrik von Rocky Falls bei Denver in Colorado verursacht in dem sie umgebenden Gebiet erhöhte Radioaktivität in der Atmosphäre.
Je Million Menschen könnten dadurch 160 zusätzliche Fälle vom tödlichen Krebs verursacht werden.
Die Geburtenrate anormaler Kinder könnte um eineinhalb Prozent steigen.
Diese Daten gehen aus einem offiziellen Bericht hervor, der von der ERDA, der Administration für Energieforschung und Entwicklung, in Auftrag gegeben worden ist.
Die Ergebnisse der Untersuchung werden von der ERDA zwar nicht beanstandet, kritisiert wird aber die Art und Weise, wie Proben gezogen worden sind.
Die Fabrik Rocky Falls liegt in der Nähe der 1,6 Millionen Einwohner zählenden Stadt Denver.
Als einziges Werk in den Vereinigten Staaten stellt die Fabrik Plutoniumkerne für Nuklearbomben her.
In der Umgebung wurde laut Bericht eine 3300-fach über den Normalwerten liegende Radioaktivität gemessen.
Die radioaktiven Teilchen dringen über die Atemwege in den Körper ein.
Und nun das Wetter.
Über Mitteleuropa herrschen nur geringe Luftdruckgegensätze.
Der Ausläufer einer Störung, der zurzeit über den Ostalpen liegt, verliert an Wetterwirksamkeit.
Aussichten bis morgen früh.
Nur örtlich Aufheiterungen.
Im Allgemeinen starke bis geschlossene Bewölkung.
Schwache bis mäßige Winde aus verschiedenen Richtungen.
Wien, bedeckt 11 Grad, Südostwind 10 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt, bedeckt 11, Südostwind 15.
Linz, stark bewölkt, 11 Grad, Ostwind 10.
Salzburg, wolkig, 14 Grad, Windstill.
Innsbruck, stark bewölkt, 13 Grad, Nordostwind 3 Kilometer in der Stunde.
Bregenz, bedeckt, 14, Westwind 3.
Graz, stark bewölkt, 14, Südwind 5.
Klagenfurt, stark bewölkt, 12 Grad Südostwind, 10 km in der Stunde.
12.12 Uhr ist es jetzt in wenigen Sekunden.
Im Südlibanon, einem der neuralgischen Punkte des Nahen Ostens, im Südlibanon sollte seit einigen Stunden Ruhe herrschen.
Um neun Uhr mittelalowischer Zeit ist also ein zwischen allen Beteiligten vereinbarter Waffenstillstand in Kraft getreten.
Theoretisch, wie gesagt, denn ob sich auch die extremen Randgruppen der Palästinenser daran halten werden, das ist keineswegs gewiss.
Die Feuereinstellung wurde jedenfalls gleichzeitig in Jerusalem und in Beirut verkündet und die israelischen Einheiten, die in den vergangenen Tagen auf libanesischem Gebiet Stützpunkte errichtet hatten, was offiziell allerdings niemals bestätigt wurde, sie sollen bereits zurückgezogen worden sein.
Auch die Palästinenser müssten sich nach den Vereinbarungen des Waffenstillstandes aus diesem Grenzgebiet zurückziehen und für die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung sollen in Hinkunft reguläre libanesische Armeeeinheiten sorgen.
So steht es jedenfalls auf dem Papier.
Über die tatsächliche Lage informiert uns Moshe Meisels aus Tel Aviv.
Ein mit amerikanischer Vermittlung erreichtes Waffenruheabkommen im Südlibanon ist am Vormittag in Kraft getreten.
Die israelischen Truppen, die während der letzten Tage in Süd-Libanon tätig waren, um die christliche Bevölkerung vor den Angriffen der palästinensischen Freischerler zu schützen, wurden aufgrund dieses Abkommens zurückgezogen.
Die Eskalierung der Situation in Süd-Libanon, die während der letzten Tage schwere
eine beschränkte israelische militärische Intervention und einen Katyusha-Beschuss israelischer Städte ausgelöst hatte, hat die Vereinigten Staaten zu einer energischen Initiative veranlasst, um die Ruhe in diesem heiklen Gebiet wiederherzustellen.
Die Verhandlungen wurden in Beirut und Damaskus und in Tel Aviv zwischen Verteidigungsminister Esar Weizmann und dem amerikanischen Geschäftsträger Richard Weitz geführt.
Laut dem am Vormittag in Kraft getretenen Waffenruheabkommen, das vom israelischen Kabinett bestätigt wurde, werden libanesische Truppen den Südlibanon bis zur israelischen Grenze besetzen und kontrollieren.
Sie werden dafür sorgen, dass die palästinensischen Freischaller bis zu einer
im Süd-Libanon evakuiert.
Der sogenannte Gute Zaun an der Grenze wird weiter offen bleiben.
Syrische Truppen werden nicht den Deltani-Fluss in südlicher Richtung überschreiten.
Das libanesische Militär wird für die Sicherheit der christlichen Bevölkerung im Süd-Süd-Libanon sorgen.
Der italienische Verteidigungsminister Ilsa Weissmann gab heute beim Inkrafttreten des Hafenrohe-Abkommens der Ordnung ausdruckt, dass es sich um einen Durchbruch handele,
Israel und der Libanon könnten nun Verhandlungen über dauerhafte griechische Regelungen im Südlibanon beginnen.
Es ist fraglich, ob auch die Freischallerverbände der sogenannten Arabischen Weiterungsfront, die gegen jedes Abkommen mit Israel ist, die Waffenruhe einhalten werden.
Knapp vor dem Inkrafttreten des Abkommens wurden die israelischen Städte Kiryat Shmone und Zafet von Katyusha-Raketen geschossen, wobei acht Personen verwundet wurden, davon zwei Kinder schwer.
Die Einwohner der beiden Städte befanden sich während des Beschutzes in Unterständen und die städtischen Notstandsdienste wurden eingesetzt.
Vor Inkrafttreten des Abkommens fährten die letzten israelischen Panzer und Infanterie in Schützenpanzern über die Grenze nach Israel zurück.
Israel hat heute sämtliche an den Kämpfen im Südlibanon beteiligten Parteien gewarnt, sollte das Waffenruheabkommen nicht eingehalten und die Tätigkeit der Freischärler im Grenzgebiet erneuert werden, würde Israel mit starker Hand massiv reagieren.
Israel werde weder den Mord an der christlichen Bevölkerung im Südlibanon oder einen Beschutz seiner Grenzstädte durch palästinensische Freischärler tolerieren.
Das war Moshe Meisels aus Tel Aviv.
Von arabischer Seite haben wir bisher leider keine Darstellung erhalten.
Vielleicht bringen wir einen Korrespondentenbericht im Abendjournal.
Drei Wochen ist es nun bereits her, dass in Köln Hans-Martin Schleyer, der 62-jährige Präsident der Arbeitgeberverbände, in die Hände von Terroristen geriet, die der Bader-Meinhof-Bande nahe stehen.
Die Polizeiermittlungen gehen weiter und auch die politische Aktivität um den deutschen Terror hält an.
In Bonn beschäftigt sich heute in einer Sondersitzung der Bundesvorstand der CDU mit dem Terrorismus, dem Problem der inneren Sicherheit.
Was Schleyers selber angeht, so soll es wieder ein Lebenszeichen von ihm gegeben haben.
Doch sonst gibt es leider nichts Neues zu melden.
Um die Entführung und das Schicksal Schleyers nicht vorzeitig in Vergessenheit geraten zu lassen, hat Otto Hörmann im folgenden Beitrag die Ereignisse der letzten drei Wochen zusammengefasst.
Ganze 90 Sekunden dauerte das Attentat in der Kölner Vincent-Stadt-Straße am Montag, den 5.
September um halb sechs Uhr abends.
In diesen eineinhalb Minuten, so die Rekonstruktion einer Zeitung, wurde der Wagen des Arbeitgeberpräsidenten Hans-Martin Schleyer durch einen auf die Fahrbahn rollenden leeren Kinderwagen und einen entgegenkommenden PKW zum Halten gezwungen.
Der Fahrer Schleyers und die drei Leibwächter im folgenden Auto sterben im Kugelhagel der Attentäter.
Der Arbeitgeberpräsident wird in einen bereitstehenden VW-Kleinbus geschleppt.
Der Bus verschwindet im abendlichen Straßenverkehr.
Am nächsten Morgen geht ein Foto um die Welt.
Die von Scheinwerfern grell erleuchtete Szene mit den drei Mercedes-Limousinen.
Die Fenster zerschossen, die Wagentüren weit offen.
Davor die mit schwarzem Plastik zugedeckten Leichen der Begleiter Schleyers.
Die Polizeiermittlungen führen zur Sicherstellung des weißen VW-Busses.
Über der Tiefgarage, in der die Entführer in ein anderes Auto umgestiegen sein durften, wird eine Wohnung als verdächtig durchsucht.
Am folgenden Tag, es ist Dienstag, der 6.
September, werden die Forderungen der Entführer schlei aus Publik.
Freilassung von elf inhaftierten Baader-Meinhof-Leuten, Bereitstellung eines Flugzeuges und einer Geldsumme von 100.000 Mark je Häftling.
Bonn reagiert mit einer Gegenforderung.
Ein untrügliches Lebenszeichen des Entführten wird verlangt.
Es taucht ein Foto auf, das Schleyer mit einem Schild Gefangener der Roten Armee Fraktion zeigt.
Auch Videoaufnahmen kommen ins Spiel.
Ein Ultimatum wird gestellt.
Läuft ab.
Es passiert anscheinend nichts.
Neue Fristen verstreichen ebenso.
Am 8.
September verhängen die deutschen Behörden eine Nachrichtensperre und damit senkt sich ein Vorhang des Schweigens und der Spekulation über den Fall Schleyer.
Am Freitag, den 9.
September, verlagert sich die Aufmerksamkeit auf einen Nebenschauplatz.
Nach Genf in das Büro des Rechtsanwaltes Denis Payot.
Bonn will einen Kontaktmann und Payot erklärt sich bereit.
Der Anwalt ist in Sachen Menschenrechten aufgetreten und hat sich auch als Vertreter arabischer Interessen profiliert.
Payot leitet Botschaften weiter.
Die arabischen Länder spielen bei den folgenden Spekulationen, denn um solche muss es sich wegen der Nachrichtensperre ja handeln, eine gewisse Rolle.
Als man hört, Staatsminister Wischniewski sei im arabischen Raum unterwegs, wobei möglicherweise sondiert werden sollte, ob diese Staaten zur Aufnahme von Baader-Meinhof-Häftlingen bereit wären.
Die Wischnewski-Reise ging vorbei, für die Öffentlichkeit blieb ein Fragezeichen.
Auch im Ausland machte und machte die Entführung Schleyers natürlich Schlagzeilen.
Antideutsche Ressentiments kommen an die Oberfläche, alte zwischenstaatliche Antagonismen brechen wieder auf.
Zwei Tage nach der Entführung gibt der nach Frankreich geflüchtete Bademeinhof-Anwalt Croissant im französischen Fernsehen ein Interview.
Ein deutscher Sturm der Entrüstung ist die Folge.
Aber auch die französischen Medien fahren schweres antideutsches Geschütz auf.
Und in der Bundesrepublik Deutschland selber?
Der Historiker Golo Mann schreibt in der Tageszeitung Die Welt, der Staat befinde sich in einer grausamen und neuen Art von Bürgerkrieg.
Man stehe zum Töten entschlossenen Feinden gegenüber.
Der Staat sei unschuldig.
Der hessische CDU-Vorsitzende Dregger forderte ein spezielles Jagdkommando für die Terrorismusbekämpfung.
Herbert Marcuse und Rudi Dutschke, Exponenten der außerparlamentarischen Oppositionsbewegung des Jahres 1968, verurteilen das Attentat und die Schleyer-Entführung.
Ebenso der Schriftsteller Heinrich Böll.
Böll äußerte die Sorge, dass die Öffentlichkeit das persönliche Schicksal des Entführten Hans Martin Schleyer aus den Augen verlieren könnte.
Man gehe in den Spekulationen schon über ihn hinweg und an ihm vorbei.
Schlagzeilen gab es wieder in der Vorwoche, als in den Niederlanden Knut Volkers nach einer Schießerei verhaftet wurde.
Volkers gehört der deutschen Terrorszene an.
Die niederländische Polizei verhandelt nach weiteren Terroristen.
Heute, drei Wochen nach der Schleyer-Entführung, auch wenn sich mit der Verhaftung von Knut Volkerts in den Niederlanden in der Vorwoche möglicherweise neue Hinweise ergeben, ist diese Gefahr des Vergessens nicht kleiner geworden.
Hans Martin Schleyer, nunmehr bereits drei Wochen in der Gewalt von Terroristen.
Otto Hörmann fasste zusammen.
12.21 Uhr war es gerade.
Papst Paul VI.
feiert heute seinen 80.
Geburtstag.
In geistiger Frische, aber körperlich gebrechlich, wie es allgemein heißt.
Verständlich hat er doch zwei Operationen hinter sich und leidet an chronischer Hüftgelenksarthrose.
Vor wenigen Wochen hatte er die Gläubigen in einer Kirche in der Nähe von Castel Gandolfo mit dem Eingeständnis von Todesahnungen überrascht.
Gestern bereits im Mittelpunkt zahlreicher Ehrungen, 10.000 Sänger und Sängerinnen von 140 Kirchenchören Italiens sangen im Petersdom.
Heute werden als Geburtstagsgeschenk an einem Portal der Peterskirche neue Bronze Türen angebracht.
Unter den vielen Glück- und Segenswünschen, die im Vatikan eingetroffen sind, befindet sich auch ein Telegramm des Bundespräsidenten Kirchschläger, der darin im Namen des österreichischen Volkes und im eigenen Namen die Hoffnung ausspricht, Papst Paul möge noch lange die Geschicke der katholischen Kirche lenken und seine Mission fortsetzen.
Dazu aus Rom, Alfons Dalma.
Papst Paul VI., der heute sein 80.
Lebensjahr vollendet, ist eine vielseitige und vielschichtige, deshalb auch nicht leicht zu deutende Persönlichkeit.
Wie und womit er den heutigen Geburtstag begeht, ist charakteristisch für einen Aspekt seiner Geistigkeit und seiner Regierungszeit.
Der Begründer und Stifter der Sammlungen der modernen religiösen Kunst im Rahmen der immensen vatikanischen Museen,
In den Borgia-Räumen, diesem Juwel der Renaissance, begeht die Geburtstagsfeier, in dem er ein Kunstwerk weiht.
Von den fünf monumentalen Eingangstoren der Petersbasilika war nur noch eines nicht künstlerisch ausgestattet.
Das Papstes Geburtstagsgeschenk ist ein zwar vielumstrittenes, im Gesamteindruck aber sehr wirkungsvolles und in Einzelheiten packendes und aufwühlendes Kunstwerk.
nämlich das Bronze Tor von Luciano Minguzzi, an dessen Reliefgestaltung dieser neben Manzus stärkste italienische Bildhauer über zwölf Jahre gearbeitet hatte.
Bald nach seiner Papstwahl hatte also Giovanni Montini diese Aufgabe vergeben.
Auch das Thema der künstlerischen Darstellung, mit dem Papst abgesprochen, ist für ihn bezeichnend.
das ewige Ringen zwischen dem Guten und dem Bösen in der zweitausendjährigen Geschichte der Kirche und im Evangelium.
Die bis an die Abstraktion heranreichende Behandlung des Themas in extrem expressionistischer Manier ist alles eher als schön im primitiven Sinne des Wortes, aber von einer Dynamik und von einer Ausdruckskraft
denen sich weder der intellektuelle Hochmut noch das einfachste Gemüt entziehen können.
Dem nicht genug, Paul VI.
hat sein Lebensjubiläum und die damit beginnende letzte Periode seiner Regierungszeit, man nennt das in Rom Finis Regni, obwohl es auch jahrelang noch dauern kann, mit einem zweiten monumentalen Kunstwerk markiert.
Die große, moderne Halle für die Massenaudienzen neben dem alten Friedhof der Deutschen Nation, Campo Santo, wird jetzt beherrscht von einer riesigen Skulptur der Auferstehung, die das Werk des dritten großen italienischen Bildhauers, Pericle Fazzini, ist.
Durch die Verwendung modernster technischer Methoden und Stoffe für die Modellierung ist dem Künstler der Guss eines bis auf die Gestalt Christi abstrakten Werkes gelungen.
Eines Werkes, das die Ungeheuerlichkeit des Auferstehungsvorganges zu einem kosmischen Schöpfungsereignis macht.
Das ist also der Stil dieses Papstes.
Aus der Masse von Veröffentlichungen, Kommentaren, Deutungen und Portraits, die aus Anlass des 80.
Geburtstags in der Weltpublizistik erschienen sind, schält sich ein neues Bild seiner Persönlichkeit und seines Wirkens heraus.
Noch vor wenigen Jahren war der Vergleich mit der Gestalt
des zweifelnden Prinzen Hamlet die gängige Beschreibungsmetapher.
Und zuallerletzt in den Monaten vor dem Geburtstag lebte die Spekulation über die Rücktrittsabsichten des Papstes wieder auf.
Davon ist jetzt keine Rede mehr.
Und in all den letzten Jahren, besonders seit dem Dauerereignis und Erlebnis des Anno Santo 1975,
dominiert vielmehr die Vorstellung, wonach der Papst Muntini immer schon seine Aufgabe klar vor sich gesehen und etwa ab der Mitte seiner bald 15-jährigen Regierungszeit auch seinen Weg und seine Methode gefunden hat.
Verzicht auf monarchische Pracht, Modernisierung der römischen Kurie, die Durchführung des Konzils und seine Beschlüsse ohne Pendelausschläge des Progressismus und der Vergangenheitsnostalgie,
die Gestaltung der weltweiten bischöflichen Kollegialität nicht zum Gegenpol des Papstiums, sondern zum Nährboden seines Wirkens.
Und weiter, das Festhalten an der säkulären Aufgabe der ökumenischen Annäherung der christlichen Konfessionen, die Öffnung zu anderen Weltreligionen, die Präsenz der Kirche, aber auch des Papstes auf allen Kontinenten,
sowie eine realistische Politik des Überlebens der Kirche gegenüber den totalitären Staaten und Regimen.
Das alles durch ein behutsames, drastische Maßnahmen vermeidendes, aber trotz aller Demut des Verhaltens, würdevolles, vergeistigtes, beständigtes und zielführendes Wirken.
Papst Paul feiert heute seinen 80.
Geburtstag.
Alfons Dahlmer würdigte Persönlichkeit und Wirken des Jubiläums.
Italien hat ein überaus hektisches politisches Wochenende hinter sich.
Die Sorge vor großen Zusammenstößen in Bologna anlässlich des Treffens ultralinker Vereinigungen erwies sich allerdings als unbegründet.
Möglicherweise hat das Massenaufgebot der Polizei ebenso wie in Kalkar am Niederrhein bei den Demonstrationen gegen das deutliche Atomkraftwerk Ausschreitungen verhindert.
Die einzigen Gewaltakte waren ein Bombenanschlag auf die Vertretung eines deutschen Autowerks sowie die Beschädigung der Telefonanlagen eines Hotels und das Zertrümmern einiger Schaufenster.
Doch auch die Christdemokraten waren aktiv.
Zum Abschluss ihres Festivals der Freundschaft sprach sich Generalsekretär Zaganini in Palmanova für die rückhaltlose Einhaltung des im vergangenen Juli unterzeichneten Regierungsprogramms aus, während der Präsident des Europäischen Parlaments, Colombo, in Trieste die Erweiterung der europäischen Gemeinschaften empfahl, also die Aufnahme Spaniens, Portugals und Griechenlands in die Gemeinschaft.
Das politische Geschehen in Italien während des vergangenen Wochenendes fasst jetzt Rolf Gallus zusammen.
Das Wochenende stand in Italien ganz im Zeichen einer politischen Massenmobilisierung, wie schon lange nicht mehr, die sich an verschiedenen Orten abspielte.
In Bologna, der traditionellen kommunistischen Hochburg, ging die Großkundgebung der Ultras zu Ende.
Sie hatte am Freitag begonnen und erreichte ihren abschließenden Höhepunkt am gestrigen Sonntagnachmittag,
mit einem Riesendemonstrationsumzug.
Drei Stunden lang wälzte sich die Kolonne, schätzungsweise 30.000 bis 40.000 Kundgebungsteilnehmer durch die Straßen der Stadt unter Absingen revolutionärer Lieder und dem rhythmischen Ausrufen von Sprechchören ebenfalls revolutionären Inhalts.
Vorbei an dichten Sperrgürteln bis an die Zähne bewaffneter Polizisten und Karabinieri.
Aber außer zu einigen sporadischen Handgemengen
kam es weder zu Zusammenstößen mit den Ordnungskräften noch zu den am meisten gefürchteten Krawallen der Linksextremisten mit den Kommunisten.
Auch der parallel auf dem Domplatz von Bologna vor der monumentalen Basilika des heiligen Petronius stattfindende eucharistische Kongress der Diözese wurde nicht gestört.
Zwar im Chaos und in einer fortwährend spannungsgeladenen Atmosphäre, aber ohne nennenswerte Tumulte lief das Massentreffen der Ultras von Bologna am Abend und in der Nacht relativ ruhig auseinander.
Viel festlicher, viel friedlicher, viel wohlgesitteter ging es dagegen im friaulichen Städtchen Palmanova nahe Triest zu, wo die Demokratie Christiana erstmals ein großes mehrtägiges Volksfest
im Zeichen der Freundschaft della Micizia veranstaltete.
Zum Abschluss des christlich-demokratischen Volksfestes in Palmanova war DC-Parteisekretär Zaccanini, abgekürzt Zac, erschienen.
Vor rund 150.000 Menschen bekräftigte Zac den freiheitlichen, demokratischen und volksnahen politischen Standort der Demokratia Christiana in Italien
Die Partei werde niemals eine Koalition mit den Kommunisten eingehen, sagte Zaccagnini, aber er verteidigte das Abkommen vom Sommer mit den anderen politischen Parteien einschließlich der KPI, um Italien durch gemeinsame Anstrengungen aus der Krise zu ziehen.
weil man den schwierigen internen Umorientierungsprozess der Kommunisten zwar mit äußerster Aufmerksamkeit, aber auch mit dem gebotenen Respekt beobachten und verfolgen müsse.
Doch setzte sich Zaccagnini entschieden für die demokratisch-parlamentarische Rollenverteilung von Mehrheit und Opposition ein, weil ansonsten, sagte er, ein gefährlicher, erstickender Konformismus entstehen würde.
Gleichfalls am gestrigen Nachmittag fand in Venedig eine Schlussveranstaltung der Sozialisten anlässlich des Festes der sozialistischen Presse statt.
Es waren der sozialistische Parteisekretär Bettino Craxi und als Gast der Chef der spanischen Sozialisten Felipe González in die Lagunenstadt gekommen.
In beider Reden zog sich wie ein roter Faden die Idee des Eurosozialismus als Gegenströmung, als Gegenpol zum sogenannten Eurokommunismus.
Im Wesentlichen diese beiden Reden formuliert angesichts der für das nächste Jahr geplanten allgemeinen Europawahlen.
Nicht unerwähnt soll die gestrige große Feier in der Peterskirche und auf dem Petersplatz bleiben aus Anlass des 80.
Geburtstages Pauls VI.
sowohl während des Pontifikalamtes als auch hinterher auf dem Petersplatz im Moment der Sonntagsworte des Papstes.
Man dürfte die gestern zur Mittagsstunde am Vatikan anwesende Menge auf 150.000 bis 200.000 Menschen schätzen.
rechnet man den großen eucharistischen Kongress von Pescara vom vorigen Wochenende dazu, so waren in Italien in diesen letzten zehn Tagen sicherlich eine Million Menschen unterwegs, um den verschiedenen Veranstaltungen und Kundgebungen beizuwohnen.
12.33 Uhr, drei Minuten nach halb eins ist es jetzt.
Eine Mehrheit gegen die Fristenlösung, das ist wohl das bedeutendste Ergebnis des gestrigen Abstimmungssonntags in der Schweiz.
Die 3,7 Millionen stimmberechtigten Bürger hatten dabei die Möglichkeit, zu insgesamt sechs Vorlagen Ja oder Nein zu sagen und sie haben ungewöhnlich zahlreich von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht.
Die Beteiligung lag über 50 Prozent, ein Prozentsatz, der bei den recht häufigen Volksabstimmungen in der Schweiz eher selten erreicht wird.
Allerdings waren auch die übrigen Themen neben dem Schwangerschaftsabbruch
keineswegs nur administrativer Natur, etwa staatliche Mietpreiskontrolle, Euthanasie, also Sterbehilfe für todgeweihte Menschen oder Reinhaltung der Luft.
Eine Analyse der Abstimmungsresultate bringt uns jetzt aus Zürich Ludwig Aminelli.
Die Schweizer Stimmberechtigten haben am letzten Wochenende einen wahren Abstimmungsmarathon hinter sich bringen müssen.
Nicht weniger als sechs eidgenössische Fragen waren nebst zahlreichen kantonalen und kommunalen Vorlagen und Wahlen zu entscheiden.
Im Vordergrund stand dabei das Volksbegehren auf Einführung des straflosen Schwangerschaftsabbruches im Sinne der Fristenlösung.
Es ist knapp abgelehnt worden, 994.000 Nein standen 929.000 Ja gegenüber, also 48 zu 52 Prozent.
Dabei fällt auf, dass in sieben Kantonen ein Ja zustande kam, nämlich in Zürich, Bern, den beiden Basel, Stadt und Land, Schaffhausen, Watt, Neuenburg und Genf.
Die mehrheitlich katholischen Kantone, insgesamt 15, haben aber verworfen.
Damit ist das Thema Schwangerschaftsabbruch aber noch lange nicht erledigt.
Das Parlament hat bereits ein Gesetz vorbereitet, welches die Erweiterung der Indikationenlösung vorsieht.
Es ist denkbar, dass auch um dieses Gesetz weder ein Abstimmungskampf entbrennen wird, falls die Gegner der Abtreibung das Referendum ergreifen.
Das Referendum ist jenes Volksrecht, bei welchem das Volk die Abstimmung über ein Gesetz verlangen kann, das vom Parlament verabschiedet worden ist.
Bisher waren dafür 30.000 Unterschriften von Stimmberechtigten notwendig.
In der Abstimmung vom Wochenende ist aber diese Zahl auf 50.000 erhöht worden.
Die Schwelle wurde höher.
Auch die Zahl der Unterschriften für ein Volksbegehren zur Änderung der Bundesverfassung ist erhöht worden von 50.000 auf 100.000.
Schliesslich hat das Volk ein Volksbegehren zur Einführung der Mietpreiskontrolle sowie einen Gegenvorschlag des Parlaments dazu abgelehnt und auch ein Volksbegehren gegen die Luftverschmutzung durch Motorfahrzeuge ist verworfen worden.
Im Kanton Zürich haben so dann die Zürcher Stimmberechtigten überraschend einem Volksbegehren zugestimmt, welches den Weg zur aktiven Euthanasie, also zur Tötung von unheilbar Kranken, wenn sie es selber verlangen, öffnen soll.
Diesem Begehren haben 203.000 Wähler zugestimmt, 144.000 haben es abgelehnt.
Die Zürcher Kantonsregierung muss nun beim Bundesparlament einen solchen Vorschlag einreichen.
Das Abstimmungsresultat mag ein Fingerzeig dafür sein, dass das Volk im Kanton Zürich als obersten Wert in seinem Wertsystem nicht einfach das menschliche Leben als solches betrachtet, sondern nur das menschliche Leben, das in Würde, Freiheit und Frieden gelebt werden kann.
Es hat nicht nur das Recht auf den eigenen Tod bestätigt, sondern auch das Recht, den Zeitpunkt dieses Todes bestimmen zu dürfen, falls jemand an einer Krankheit, die mit Sicherheit zum Tode führt, unheilbar leidet.
Mir scheint, das sei in unserer Zeit der übertechnisierten Medizin ein höchst interessanter Gesichtspunkt, in dem auch hier die Technik die Grenzen des Menschlichen überschritten hat und das hat zu dieser Reaktion geführt.
Ludwig Arminelli kommentierte aus Zürich die Resultate des gestrigen Abstimmungssonntags in der Schweiz.
Die britischen Liberalen haben aus der Erneuerung ihres Abkommens mit der Labour-Party für die Zeit bis Herbst des kommenden Jahres kein politisches Kapital schlagen können.
Das hat auch kaum jemand erwartet.
Aus den letzten Wahlen noch mit 20,2 Prozent Stimmenanteil hervorgegangen, dürften die Liberalen jetzt, nach den jüngsten Meinungsumfragen, nur noch mit der Unterstützung von 8 bis 9 Prozent der Wähler rechnen können.
Diese Situation bildet den Hintergrund für den heute im englischen Seebad Brighton beginnenden Jahreskongress der liberalen Partei Großbritanniens.
Sicherlich gibt es Opposition in der liberalen Partei gegen das Bündnis mit der Labour-Party.
Viele Liberale befürchten, dass die Partei weiter an Einfluss verliert und die Zeche dann bei den nächsten Wahlen zahlen muss.
Doch die Abgeordneten sind ebenso wie Parteichef Steele fast ausnahmslos für eine Fortsetzung des Paktes mit der Regierungspartei.
Wie man die Situation der Liberalen am Beginn des Parteitags in London sieht, das hören wir jetzt von Heinz Perran.
Die britischen Liberalen, die heute in Brighton an der sonnigen Südküste Englands ihre Jahreskonferenz beginnen, allerdings heute und morgen Vormittag noch unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Wir Journalisten dürfen erst von morgen Mittag ab mit dabei sein.
Die britischen Liberalen finden sich in einer paradoxen Situation.
ihr Übereinkommen mit der regierenden Labour-Party von den Medien Lib-Lab-Pact getauft.
Die Liberalen selbst sprechen lieber von einem Agreement, also einem Abkommen.
Dieses Arrangement also hat sich zwar für die Partei selbst katastrophal ausgewirkt.
Sie hat von allen im vergangenen Jahr
239 verteidigten Mandaten und zwar in Lokal- und Nachwahlmandaten 183 verloren.
Andererseits muss man zugeben, dass sie gerade durch dieses Arrangement politischer Bedeutung in einem Maße zugenommen hat,
die liberale Partei, dass bei solcher Schwäche es überraschen muss.
Indem die Liberalen nämlich durch ihr 13-Mann-starkes Fehnlein im Unterhaus der Regierung Kellerheim die Schande einer massiven Niederlage erspart haben, haben sie auch gewährleistet, dass radikalsozialistische Maßnahmen unmöglich wurden.
haben vor allem als Hauptwaffe ihre Bedingung zum weiteren Verbleib im Pakt mit der Labour-Party verwendet, nämlich, dass die Regierung die Lohnbremse vor allem in den verstaatlichten Betrieben und überall dort, wo sie Macht hat, nicht nachlässt.
Heute erfahren wir, dass der Organisationsausschuss der liberalen Partei der Versammlung einen Antrag vorlegen wird, demgemäß man das Abkommen mit der Labour-Party auch dann kündigen müsse,
wenn sich nicht eine Mehrheit der Labour-Abgeordneten für Direktwahlen in das Europäische Parlament, das EG-Parlament, im Mai oder Juni ausspricht.
Nach dem bisher Gesagten ist es klar, dass der wichtigste Tag der liberalen Jahreskonferenz der Mittwoch sein wird.
Am Vormittag steht die Debatte über die EG auf der Tagesordnung, am Nachmittag das Abkommen mit der Labour-Party.
Heute geht es in der privaten Sitzung um Fragen wie Mitgliedschaft und Parteifinanzen.
Es ist typisch, dass keine definitiven Zahlen über die Mitgliedschaft der liberalen Partei in Erfahrung zu bringen sind.
Und die Finanzen sind prekär, weil natürlich niemand Geld auslässt, wenn die Partei so schlechte Wahlresultate vorzuweisen hat und außerdem, wenn sie die Läberregierung unterstützt.
Denn wie manche Liberale der alten Schule sagen, wenn ich die Sozialisten gewollt hätte, hätte ich sie auch gewählt.
Morgen Nachmittag auf der ersten öffentlichen Sitzung wird David Steele, der Führer der Partei, sprechen.
Er wird die Debatte des nächsten Tages über den Pakt zu beeinflussen versuchen.
Von den 13 liberalen Abgeordneten sind übrigens 12 für das Verbleiben im Pakt.
Nur der gewichtige antisozialistische Cyril Smith ist dagegen.
Cyril Smith drückt Bedenken gegen die Zusammenarbeit mit den Sozialisten aus, die den kleinen Wähler durchaus zu beeindrucken geeignet sind.
Die Debatte am Mittwochnachmittag wird aber David Steele wahrscheinlich doch noch gewinnen.
Allgemein lässt sich sagen, dass sich die liberalen Großbritanniens in einem dialektischen Prozess für ihr Land opfern, indem sie die Labour-Party noch eine Weile weiterregieren lassen, den Konservativen die Unannehmlichkeit ersparen, zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt Wahlen zu gewinnen,
Und selbst wohl im Verlauf des Prozesses untergehen dabei aber eben eine wichtige politische Funktion erfüllen.
Abgesehen von den zwei großen Parteien werden ihnen auch die schottischen Nationalisten Stimmen wegnehmen, alles sehr traurig für sie, die bei den letzten allgemeinen Wahlen 20 Prozent der Stimmen für sich buchen konnten, was ihnen nach dem Prozepats-Wahlsystem bis zu 140 Abgeordnete gebracht hätte und nicht nur 13.
Der Parteitag endet am Samstagmittag.
Jetzt aber drei Minuten vor dreiviertel eins zurück nach Österreich.
Wien ist neben New York und Genf die dritte UNO-Stadt.
Die im Bau befindliche UNO-City ist sichtbares Zeichen für diese Präsenz der Vereinten Nationen hier in Österreich.
Eine der UNO-Organisationen in Wien ist die Atomenergiebehörde.
Die Atomenergiebehörde, die heuer 20 Jahre alt wurde.
Aus diesem Anlass spricht Herbert Dobrowolny mit dem österreichischen Delegationsleiter Johann Manz.
Herr Gesandte Manz, die internationale Atomenergiekommission, IAEO genannt, feiert quasi in Wien ihren 20.
Geburtstag.
Solche Anlässe verleiten meist dazu, einen Blick zurück zu machen.
Kann man eigentlich sagen, dass die 20 Jahre der Vergangenheit seit 1957, wo die erste Konferenz in Wien abgehalten wurde, gute Jahre waren oder schlechte Jahre waren?
Das heißt, hat sich die Institution IAEO rentiert?
Es ist natürlich als Vertreter des Gastlandes für mich schwer, die Arbeit der IAO zu klassifizieren.
Ich darf aber sagen, dass unserer Meinung nach die Tätigkeit der Internationalen Atomenergieagentur eine sehr wichtige ist.
Denn wir haben in den letzten Jahren gesehen, dass die Energieschwierigkeiten in der ganzen Welt die Erschließung neuer Energiequellen notwendig machen und die Tätigkeit der hiesigen internationalen Organisation ist eine der wichtigsten dieser Arbeiten.
Nun, jede Organisation ist so stark, wie ihre schwächsten Glieder sind.
Die derzeitige Situation ist, dass es 110 Mitgliedstaaten gibt.
Ist diese Organisation eigentlich auch schlagkräftig oder nur ein Diskutierplänum?
Nein, es wird sehr wertvolle Arbeit hier geleistet.
Vor allem werden Grundzüge erstellt, die eine Weiterentwicklung der friedlichen Nutzung der Atomenergie möglich machen werden.
In den ersten Jahren der Organisation war das mehr auf die technische, wissenschaftliche Entwicklung abgestellt.
Doch seit einer Reihe von Jahren, man kann ungefähr sagen seit 1973, 1974, sind einige neue Dimensionen dazugekommen.
Und zwar ist seit diesem Zeitpunkt ein gewisses Interesse der öffentlichen Meinung an Fragen des Umweltschutzes, der Gesundheit aufgetreten.
Aber auch mit der Energiekrise der Jahre 1974 und 1975 wurde es notwendig, eine schnellere Entwicklung neuer Energiequellen anzustreben und als weiterer Punkt
ist auch noch die stärkere Betonung außenpolitisch wichtiger Fragen wie der Abrüstung bzw.
der Nicht-Weiterverbreitung von Atomwaffen an die Energieagentur herangetragen worden.
Und ich glaube, dass gerade die heurige Tagung einen wesentlichen Fortschritt an der Festlegung neuer Grundlinien für die weitere Entwicklung bringen wird.
Herr Gesandter Manz, welche Rolle spielt eigentlich Österreich in der Kommission?
Sind wir nur Gastgeberland oder spielen wir eine etwas größere, stärkere Rolle?
Wir sind sicherlich nicht nur Gastgeberland, sondern haben viele wertvolle und auch von der Organisation und den anderen Mitgliedstaaten anerkannte Beiträge für diese Entwicklung geleistet.
Und zwar nicht nur durch Vertreter des Staates, sondern auch durch Vertreter der österreichischen Wissenschaft, der österreichischen Technik.
Die Fragen an den österreichischen Delegationsleiter bei der Internationalen Atomenergieorganisation Johann Manns richtete Herbert Dobrowolny.
Weiter mit einem Blick in die österreichischen Zeitungen.
Der Jugendkongress des Gewerkschaftsbundes, bei dem ÖGB-Präsident Benja für den Fall, dass die Unternehmer nach dem zweiten Abgabenänderungsgesetz Zusatzpensionen einseitig kündigen sollten, mit Arbeitsniederlegungen gedroht hatte, wird heute unterschiedlich kommentiert.
Im Salzburger Volksblatt liest man
Nun ist ja heute noch nicht Morgen und das zweite Abgabenänderungsgesetz wird vielleicht erst sogar später als zum 1.
Jänner 1978 wirksam werden, sodass also zunächst für Unternehmer kein Anlass besteht, eine harte Gangart zu wählen.
Aber die bevorstehende Lohnrunde und die Bereinigung der offenen Fragen im wirtschaftspolitischen Bereich ganz allgemein empfehlen es doch allen, die Worte auf die Goldwaage zu legen.
Denn auch da gilt, dass ein Wort das andere ergibt.
Damit wird in der Sache wohl nichts entschieden, aber eine Atmosphäre vergiftet, von deren guter Qualität es abhängt, ob die Partner sich zu einigen vermögen.
Der Sturm ist zwar derzeit das Getränk, sie sollten aber doch besser zu gut abgelegenen Jahrgängen greifen.
Die hier im Salzburger Volksblatt kommentierte Äußerung von Gewerkschaftsbundpräsident Peña war von ÖAB-Obmann Mock als grober politischer Fehlgriff kritisiert worden.
Dazu schreibt nun Manfred Scheuch in der Sozialistischen Arbeiterzeitung.
etwa indem sie Zusatzpensionen den Unternehmen kappen.
Und für den Fall, dass sich die Arbeitnehmer wehren sollten, liest ihnen der oberste Chef des ÖVP-Bundes, der angeblich die Interessen der Arbeiter und Angestellten vertritt, schon jetzt die Leviten.
Selten hat man die Offenlegung einer politischen Funktion so entlarvend erleben können wie in dieser Umkehrung.
Bravo zur Unternehmerdemonstration.
Pfui zum Streikrecht der Arbeitnehmer.
Soweit die Sozialistische Arbeiterzeitung.
In den oberösterreichischen Nachrichten geht Hermann Polz auf die Diskussion um die Einführung einer Luxusmehrwertsteuer ein
Und zitiert in diesem Zusammenhang zunächst das Argument des Finanzministers, durch eine solche Steuer würden weniger oder wenigstens kleinere Autos als bisher gekauft werden.
Dazu Polz.
Diese Hoffnung könnte sich als sehr trügerisch erweisen.
Wohl ist das Auto längst zum allgemeinen Gebrauchsgegenstand geworden.
Aber die Marke und der Hubraum sind dafür umso mehr Ausdruck des gesellschaftlichen Prestiges, das man hat oder vorgeben will.
Daher ist es durchaus denkbar, dass der Großteil der Autokäufer von der einmal erreichten Prestigestufe nicht mehr herunter und auf einen kleineren Neuwagen umsteigen will, als er die Verteuerung in Kauf nimmt und dafür den Konsum anderer, noch dazu im Inland erzeugter Waren, einschränkt.
Falls Sie Ihren neuen Wagen nicht ohne dies noch vor dem 1.
Jänner 1978 kaufen.
Oh Androsch, dein Konzept könnte sein umsonst, wenn der Konsument es dir verhunzt.
Das war die Inlandspresseschau, heute zusammengestellt von Hans Langsteiner.
Die Alternativen zur Regierungspolitik, besonders im Bereich der Bildung, bereitet die Volkspartei in einer Serie von Bildungskonferenzen vor.
Bisherige Themen, die neue Hauptschule, die Partnerschaft in der Schule, die Schulzeitstrukturen, die Lehrplanmodernisierung und heute die Berufsbildung, also die Ausbildung für Hauptschüler und Abgänger von der Hauptschule.
Näheres über die heutige Bildungskonferenz der ÖVP von Wilfried Seifert.
Forderungen und Programme im Schul- und Bildungsbereich gipfeln meist in der wenig originellen und eigentlich nichtsagenden Formel, die bestehenden Modelle müssen verbessert werden.
Das ist auch eine der Hauptforderungen der ÖVP vorgetragen bei ihrer heutigen Bildungskonferenz.
Speziell für die Berufsschulen gibt es allerdings eine besonders gelagerte Situation, bestimmt durch mehrere hauptsächlich politische Faktoren.
Zunächst einmal sind Berufsschüler die Arbeitnehmer der als nächstes kommenden Generation.
Ihre Ausbildung, ihre Anstellung in Lehrbetrieben ist also ein direktes Problem der Arbeitsplatzbeschaffung.
Die Diskussionen darüber, ob es nun genügend Lehrstellen gibt oder nicht, sind ja wahrscheinlich noch in bester Erinnerung.
Und zur Vermeidung von Jugendarbeitslosigkeit, nach den Worten von ÖVP-Chef Taus, ein gerader Weg zu einer Krankengesellschaft, machte Taus heute einen Vorschlag, wie er bisher eher in Programmen sozialistischer Organisationen zu finden war.
Und da ist einer der Vorschläge, die bei uns erarbeitet wurden, dass wir so weit gehen sollen, um Lehrstellen, Lehrplätze für Jugendliche zu schaffen.
durchaus öffentliche Mittel eingesetzt werden sollen, wobei hier meine Vorstellung so aussieht, dass bei den geburtenstarken Jahrgängen in Zukunft, wenn nun Unternehmungen mehr Lehrlinge einstellen, als sie zum Beispiel bisher gehabt haben, dass für dieses Mehr diesen Unternehmungen Anreize gegeben werden.
Das Haus regt also an,
Betrieben, die über das bisherige Maß hinaus zusätzlich Lehrlinge ausbilden, entweder steuerliche Erleichterungen zu gewähren oder überhaupt gleich Prämien auszuzahlen.
Die Mittel dafür, lautaus nicht überwältigend viel und außerdem dank langsam sinkender Geburtenjahrgänge nur kurzfristig notwendig, sollten nach den Vorschlägen des ÖVP-Chefs aus öffentlichen Geldern zur Verfügung gestellt werden.
Ein von der Gewerkschaftsjugend vorgeschlagenes und im Zuge der Beratungen um das Berufsausbildungsgesetz aber gefallenes Modell, nämlich einen aus zwei Prozent der Bruttolohnsumme von den Arbeitgebern gespeisten Berufsausbildungsfonds zur Finanzierung solcher Prämien oder anderer Maßnahmen, lehnte Taus als neue Belastung und außerdem als zu umständlich, zu schwerfällig und schließlich als zu teuer ab.
Ganz konkrete Forderungen der ÖVP sind ferner die Einführung der differenzierten Hauptschule als Vorbedingung für die Lehre, angesichts der weitgehenden Einigkeit aller drei Parteien wohl keine besondere Schwierigkeit, Zusatzangebote für besonders begabte Lehrlinge in berufskundliche Information, für verwandte Berufe zur Hebung der Mobilität, Zusatzangebote aber auch im individuellen Bildungsbereich, etwa in den Fächern Englisch, Deutsch oder Leibesübungen.
Der frühere Unterrichtsminister Mock sieht aber neben diesen praktischen Anliegen vor allem im politisch-ideologischen Bereich den Ansatzpunkt für Alternativen der Volkspartei bei der Bildungspolitik.
Ganz einfach in einem Satz ist die stärkere Praxisbezogenheit der Ausbildung des einzelnen Menschen gegenüber den sozialistischen Vorstellungen, wo Sie ja sehr konkret zum Beispiel im letzten Problemkatalog für ein neues SPÖ-Parteiprogramm lesen können, dass die Entwicklung des Bildungswesens oder bestimmter Teile des Bildungswesens auch dann erfolgen soll, wenn man dem Absolventen dieses Bildungsbereiches keine
adäquate berufliche Position anbieten kann.
Gerade für diesen ideologischen Aspekt in der Bildungspolitik scheint der Termin der heutigen Bildungskonferenz der ÖVP recht glücklich gewählt und daher wohl auch kaum Zufall.
Morgen schon beginnen die groß angekündigten Parteiengespräche über die verschiedenen Schulversuche über verschiedene Schulmodelle.
Das Thema Politik in der Schule wird also wohl fortgesetzt werden.
Wilfried Seifert berichtete, am kommenden Donnerstag beginnen in Felden am Wörthersee die ersten österreichischen Filmtage.
Veranstalter ist das Syndikat der Filmschaffenden Österreichs.
Konrad Sobel führt dazu ein Gespräch mit den Vorstandsmitgliedern des Filmsyndikats Bernhard Frankfurter und Gerald Kargl.
Herr Frankfurter, die österreichische Film- und Kinoszene ist in letzter Zeit ziemlich in Bewegung geraten.
Es gab wichtige Tagungen in Klagenfurt und Innsbruck.
Eine Kino-Kooperative wurde gegründet, die das Syndikat der Filmschaffenden Österreichs ins Leben gerufen.
Nun auch diese ersten österreichischen Filmtage.
Was ist die Ursache aller dieser Neugründungen?
Welche Ziele verfolgen Sie damit?
Die Ursache dieser Neugründungen ist sicher die prekäre Lage des österreichischen Films und der österreichischen Filmemacher.
Als wir im Jänner dieses Jahres das Syndikat der Filmschaffenden Österreichs gegründet haben,
war es uns klar, dass wir es schaffen müssen, die bisherige Ausgeliefertheit an den ORF auf der einen Seite und an die öffentlichen Mittel, die durch die Filmkommission vergehen werden, auf der anderen Seite zu brechen.
Dieses Unternehmen kann sicherlich nur gelingen durch einen Zusammenschluss aller Filmschaufenden und das ist im Syndikat der Filmschaufenden auch geschehen.
Die langfristige Perspektive wird daher sein, selbst alternativ zu produzieren.
Und die Gründung auch der Kino-Kooperative hat ja mit dem Zweck verfolgt, dass diese Produktionen, die wir hoffen, in Zukunft machen zu können, eine ist uns inzwischen gelungen, ein sogenannter AKW-Film, eine Dokumentation zur Frage der Atomkraftwerke, auch abspielen zu können.
Denn bisher sind alle geförderten Filme in der Schublade verrottet.
Und das Festival in Felden hat den Sinn überhaupt einer ersten Vorstellung der Produktionen, die auf der einen Seite durch diese Filmkommission, also durch die staatliche Förderung, zustande gekommen sind und auf der anderen Seite eine Vorstellung exemplarischer Produktionen des ORFs, damit wir überhaupt erstmalig eine Übersicht und damit eine Diskussionsgrundlage erhalten, um Bilanz ziehen zu können, was bisher passiert ist.
Bleiben wir noch ein bisschen bei der staatlichen Filmförderung.
Hier haben ja die deutlichen Interessengegensätze, die es hier gibt, schon einige Entwürfe zu Fall gebracht.
Welche Vorstellungen haben Sie, wie so ein Gesetz ausschauen soll und welche Chancen sehen Sie dafür?
Unsere Idee ist, dass der Film in seiner Gesamtheit, angefangen vom Drehbuch,
über den Film als Projekt bis hin zu den Abspielstätten zu fördern ist.
Und wir fassen diesen Gedanken zusammen unter dem Titel einer sektoralen Strukturpolitik, in der Wirtschaftlichkeit und Qualität zu einer Synthese geraten sollen, die einen neuen österreichischen Film garantieren.
Ökonomischen Erfahrungen zeigen er verstärkt, dass nur dann eben die Vorherrschaft der amerikanischen Monopole angetreten werden kann, wenn man nicht in eine Nachahmungssucht verfällt der amerikanischen Produktionen, wie das zum Beispiel die Wien Film gemacht hat, die damit auch finanziell baden gegangen ist, und dass der Kommerzfilm im herkömmlichen Sinn, nachdem die österreichischen Produzenten schreien, sinnlos ist und dass sie nur deswegen danach schreien, weil sie damit glauben, ihren Schnitt für die eigene Tasche machen zu können.
Das heißt, Film und Kino wird sich künftig nur im alternativen Sektor entwickeln können, da das Fernsehen und die künftigen Übrigen
medialen Systeme wie Kabel-TV, Satellitenfernsehen, lokales Fernsehen usw.
uns zu einer Neubestimmung dessen, was Film und Kino ist, zwingen.
Herr Kagel, ich möchte Sie nun fragen, Herr Frankfurt hatte bereits erwähnt, dass in Felden bei den ersten österreichischen Filmtagen jene Filme vorgeführt werden, die seit 1974 vom Bundesministerium für Unterricht gefördert wurden.
Was gibt es sonst noch zu sehen?
Hier zu sehen gibt es darüber hinaus noch einige Produktionen des ORF, wobei wir also hier uns die interessantesten herausgesucht haben.
Es gibt noch einige Filme, die in Eigenproduktion entstanden sind und es gibt darüber hinaus noch als Zuckerl für alle anwesenden Infällen noch die Retrospektive des österreichischen Filmarchivs, Film und Gesellschaft im Österreich der 20er Jahre.
Und zum Abschluss noch einmal kurz ins Nachrichtenstudio.
Ob sich im Südlibanon, wie vor allem von israelischer Seite proklamiert, tatsächlich ein Waffenstillstand realisieren lässt, ist derzeit noch nicht absehbar.
Linksgerichtete Palästinenser und auch christliche Phalangisten haben in Beirut offizielle israelische Angaben zurückgewiesen, dass im Südlibanon am Vormittag ein Waffenstillstand in Kraft getreten sei.
Israelische Panzereinheiten haben unterdessen begonnen, sich aus dem Südlibanon zurückzuziehen.
Jordanien, Israel.
Als erstes arabisches Land hat Jordanien die israelische Bedingung zur Akzeptierung einer gesamterabischen Delegation bei einer künftigen Genfer Nahostkonferenz abgelehnt.
Israel will einer gemeinsamen arabischen Abordnung zustimmen, wenn diese Delegation lediglich an der Konferenzeröffnung teilnimmt, die eigentlichen Verhandlungen aber mit den einzelnen arabischen Ländern getrennt geführt werden.
Jordanien schlägt stattdessen die Schaffung von Aktionsgruppen vor, die die einzelnen Kernfragen prüfen sollen.
VATIKAN Papst Paul VI.
feiert heute seinen 80.
Geburtstag.
Unter anderem werden aus diesem Anlass am Abend an einem Portal des Petersdoms neue Bronzetüren angebracht.
Die Reliefdarstellungen an diesen Türen sind dem Thema das Gute und das Böse gewidmet.
Österreich.
Im Kongresszentrum in der Wiener Hofburg ist die 21.
Generalkonferenz der Internationalen Atomenergieorganisation eröffnet worden.
Generaldirektor Eklund, dessen Wiederwahl bevorsteht, sagte in seiner Eröffnungsrede, die Kernenergie sei nach wie vor angesichts der begrenzten Erdöl- und Erdgasreserven die einzige unmittelbar verfügbare Energiequelle.
Das, verehrte Zuhörer, waren 60 Minuten Mittagsinformation.
Wir melden uns wieder um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 mit dem Abendjournal.
Und Adolf Peundl sagt Ihnen jetzt für Redaktion und Technik auf Wiederhören.