Mittagsjournal 1977.10.24

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    Rechtliches

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    Guten Tag, meine Damen und Herren, hier ist das Studio des Mittag-Journals.
    Redakteur am Mikrofon ist heute Helmut Bock.
    Einige Hinweise für unser Programm bis 13 Uhr, dass Sie über die Sender Österreich 1 und Ö3 hören können.
    Zum Maßnahmenpaket der Regierung für die Sanierung des Budgets nehmen heute Stellung ÖVP-Sozialsprecher Kohlmeier und Handelsminister Starrybacher.
    Außerdem beschäftigte sich der Obmann der Privatangestellten-Gewerkschaft, Dallinger, in einer Pressekonferenz unter anderem mit der Rolle der Frau im Beruf.
    In Wien wurde heute auch der 32.
    Österreichische Ärztekongress eröffnet, der diesmal etwas politische Brisanz verspricht.
    Auf unserem Programm stehen weiters die Themen.
    Österreichische Initiative bei der Terrordebatte der Vereinten Nationen.
    Weltkongress des Internationalen Metallarbeitergewerkschaftsbundes in München.
    Hierbei ist das Hauptthema die Situation am internationalen Stahlsektor und die damit zusammenhängenden Arbeitsplatzsicherungen.
    Und aus der Schweiz erwarten wir ein Thema mit dem Titel, das Atomenergieprogramm des Landes wird gekürzt.
    Die Kulturredaktion berichtet von einer Diskussion über die Rolle der Kunsthochschulen und über einen Zyklus moderner Musik mit Werken von Debussy, Ravel und Stravinsky im Wiener Musikverein.
    Nun aber zu Beginn dieses einstündigen Informationsblogs.
    Die Nachrichten aus Allweld.
    Chef von Dienst ist Rainer Warnecke.
    Gesprochen werden diese Nachrichten von Günther Bahr.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Die Großfahndung nach den Mördern des Arbeitgeberpräsidenten Schleyer hat bisher keine konkreten Ergebnisse gebracht.
    Anhaltspunkte gibt es in Frankreich und in der Schweiz.
    Das Versteck, in dem der ermordete Arbeitgeberpräsident Schleyer gefangen gehalten worden ist, soll sich bei Saint-Louis in der Nähe der Schweizer Grenze befunden haben.
    In Bonn hat der Leiter der Abteilung Terrorismus im Bundeskriminalamt, Bödum, die Zusammenarbeit mit den Polizeibehörden der Nachbarländer gewürdigt.
    Nach Angaben ihrer Anwältin hat die Terroristin Irmgard Möller nicht die Absicht gehabt oder versucht, Selbstmord zu verüben.
    Irmgard Möller war am vergangenen Dienstag nach den Selbstmorden der führenden Bademeinhof-Mitglieder in ihrer Zelle in Stuttgart-Stammheim mit schweren Stichverletzungen aufgefunden worden.
    Wie die Anwältin sagte, erinnere sich Irmgard Möller kaum an Einzelheiten.
    Sie habe vor der Zelle Geräusche vernommen und dann unerklärlicherweise das Bewusstsein verloren.
    Erst auf einer Bahre, im Gang vor ihrer Zelle, sei sie kurz zu sich gekommen und habe dabei gehört, dass Andreas Bader und Gudrun Ensslin tot seien.
    Dann sagte die Anwältin weiter, sei sie erneut in Ohnmacht gefallen und erst im Krankenhaus wieder aufgewacht.
    Frankreich.
    Das Appellationsgericht in Paris befasst sich heute mit dem Antrag der Bundesrepublik Deutschland auf Auslieferung des Bader-Meinhof-Anwalts Coissant.
    Coissant wird von den deutschen Behörden wegen Verdachts der Unterstützung einer kriminellen Vereinigung gesucht.
    Er hat in Frankreich politisches Asyl beantragt.
    Die linksgerichtete Tageszeitung Libération erscheint heute nicht.
    Die Redaktionsräume waren gestern von etwa 150 Angehörigen linksradikaler Gruppen besetzt worden.
    Diese hatten gegen die Berichterstattung über die Vorgänge in der Bundesrepublik Deutschland nach der Ermordung des Arbeitgeberpräsidenten Schleyer und den Selbstmorden im Gefängnis von Stuttgart-Stammheim protestiert.
    Die Redakteure haben sich daraufhin geweigert, unter Kontrolle von politischen Kommissaren, wie sie die Besetzer nannten, zu arbeiten.
    Berlin.
    Etwa 100 Demonstranten haben in der vergangenen Nacht versucht, 40 Personen aus einer Polizei-Wachschubbett zu befreien, die vorher bei der Durchsuchung der Redaktionsräume eines linksgerichteten Blattes verhaftet worden waren.
    Die Demonstranten wurden mit Gummiknüppeln abgewehrt, als sie über die Mauer des Polizeigebäudes klettern wollten.
    Kuwait Die Ölstaaten am arabischen Golf befürchten einen Terroranschlag auf einen Supertanker.
    Nach Pressemeldungen aus Kuwait haben sie Berichte erhalten, dass Terroristen mit einer spektakulären Aktion in der Straße von Hormuz auf die Befreiung der Geiseln aus der Lufthansa-Maschine in Mogadischu reagieren könnten.
    Mehrere Ölstaaten haben die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt.
    Vereinte Nationen
    Der Weltsicherheitsrat tritt heute zur Debatte über die jüngste Entwicklung in Südafrika zusammen.
    Anlass ist das Verbot von 18 oppositionellen Gruppen und von mehreren Zeitungen durch die südafrikanische Regierung.
    Südafrika Die aufgelösten Bewegungen bleiben für immer verboten.
    Wie Justizminister Kröger bekannt gab, wird das Vermögen der Verbände vom Staat eingezogen.
    Krüger hat dagegen die Wiederzulassung der verbotenen Zeitungen nicht ausgeschlossen.
    Als Vorbedingung nannte er die völlige Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung.
    Außenminister Botha hat die USA beschuldigt, durch ihre kritische Politik gegenüber Südafrika die retikalen Bewegungen zu unterstützen.
    Botha meinte, die Haltung der USA werde in Südafrika nur schwer zu einem friedlichen Wandel führen.
    Vielmehr sei das Leben von vielen tausenden Schwarzen und Weißen gefährdet.
    Israel.
    Vor dem Parlament in Jerusalem werden heute die vier neuen Regierungsmitglieder aus der demokratischen Erneuerungsbewegung vereidigt.
    Parteiführer Yadin wird den Posten des stellvertretenden Ministerpräsidenten übernehmen.
    Außerdem wird die Bewegung den Justizminister, den Verkehrsminister und den Sozialminister stellen.
    Der amerikanische Finanzminister Blumenthal setzt heute seine Nahostmission in Jerusalem fort.
    Wie bei seinem Aufenthalt in Kairo wird auch das Hauptthema der Besprechungen mit israelischen Politikern die Frage amerikanischer Finanzhilfe sein.
    Ägypten.
    In Kairo beginnen heute die insgesamt 610 Abgeordneten der Parlamente Ägyptens und des Sudans die erste gemeinsame Session in der Geschichte der beiden Länder.
    Die Präsidenten Sadat und Numeri wollen ihre Pläne erläutern, deren Ziel die Vereinigung der beiden Länder ist.
    Bundesrepublik Deutschland.
    In München beginnt heute der fünftägige Weltkongress des Internationalen Metallgewerkschaftsbundes.
    Zur Diskussion steht die Strategie der Gewerkschaften in den 80er Jahren, weiters die angespannte Situation auf den Stahlmärkten.
    Österreich.
    Außenminister Paar beginnt heute einen viertägigen Besuch in Budapest.
    Hauptthema seiner Besprechungen mit ungarischen Politikern dürften Reiserleichterungen für österreichische Touristen sein.
    Verteidigungsminister Rösch beginnt einen Besuch in der Schweiz.
    Sein Aufenthalt in Bern erhält durch den unter Umständen geplanten Ankauf von 120 mittelschweren Kampfpanzern für das österreichische Bundesheer besondere Bedeutung.
    Dieser Ankauf wird vielleicht nicht zustande kommen, weil die Steyr-Daimler-Puch AG die Möglichkeit erhalten soll, ein eigenes Produkt anzubieten.
    In Wien hat heute der von der Van Zwieten-Gesellschaft organisierte österreichische Ärztekongress begonnen.
    Hauptthemen der Beratungen prominenter Wissenschaftler des In- und Auslandes sind die Übertragung von Geschlechtskrankheiten, weiters Gefäßkrankheiten, Rheuma, Brustkrebs und psychische Störungen im Kindesalter.
    In Verhandlungen zwischen Finanzminister Andros und Vertretern des Sozialistischen Freien Wirtschaftsverbandes ist eine Erhöhung des steuerlich anerkannten Kilometerpauschales für Firmenautos über die im Entwurf für das zweite Abgabenänderungsgesetz vorgesehene Höhe vereinbart worden.
    Für Firmenautos sollen künftig 1 Schilling 30 statt wie bisher vorgesehen 1 Schilling und für Personenkraftwagen 1 Schilling 80 statt 1 Schilling 50 anerkannt werden.
    Der Präsident des Freien Wirtschaftsverbandes, Mühlbacher, stellte dieses Ergebnis als das Resultat sachlicher Verhandlungen im Gegensatz zu den, wie er sagte, polemischen Angriffen und parteipolitisch gelenkten Propagandaaktionen gegen die Bundesregierung von Seiten des Wirtschaftsbundes gegenüber.
    Italien.
    Italienische Versicherungen müssen künftig schneller Schadenersatz leisten als bisher.
    Das Parlament in Rom hat ein Gesetz verabschiedet, dass die Kraftfahrzeughaftpflichtversicherungen bei einem Unfall mit Sach- oder leichten Personenschaden verpflichtet, innerhalb von zwei Monaten ein Entschädigungsangebot zu stellen.
    Wenn der geschädigte Kraftfahrer das Angebot annimmt, muss der Betrag innerhalb von zwei Wochen ausbezahlt werden.
    Ist er mit dem Angebot nicht einverstanden, so sieht das neue Gesetz vor, dass die angebotene Zahlung als Vorschussleistung überwiesen wird.
    Versicherungen, die gegen diese Bestimmungen verstoßen, müssen mit Geldstrafen von umgerechnet mindestens 2000 Schilling rechnen.
    Im Wiederholungsfall kann der Versicherungsanstalt in Italien die Konzession entzogen werden.
    Das neue Gesetz mit der Strafsanktion ist die direkte Folge massiver Interventionen europäischer Automobilclubs.
    Das Komitee für den Brennerverkehr in Verona hat den Bau eines 20 Kilometer langen Eisenbahntunnels unter dem Brennerpass von Steinach nach Sterzing beschlossen.
    Das Verkehrsministerium in Rom ist beauftragt worden, in Verhandlungen mit Österreich und der Bundesrepublik Deutschland eine internationale Verankerung des Projekts vorzubereiten.
    Zwei Erdstöße mittlerer Stärke haben heute früh in Süditalien Panik unter der Bevölkerung ausgelöst.
    In Messina und Reggio stürzten die Menschen auf die Straßen.
    Nach bisher vorliegenden Berichten gab es nur leichten Sachschaden.
    Das Epizentrum des Bebens lag 25 Kilometer südöstlich von Messina.
    Das waren die Meldungen.
    Nun der Wetterbericht.
    Die Wetterlage.
    Eine bis Mitteleuropa vorgedrungene Front ist im Alpenraum nur gering wetterwirksam.
    In der Folge greift eine weitere Atlantikfront auf das Festland über.
    Die Wetteraussichten bis morgen früh.
    Im Westen und Norden Wolkenfelder, sonst gering bewölkt.
    Schwachwindig aus Südwest bis West.
    Nachmittagstemperaturen 11 bis 16 Grad, gebietsweise auch darüber.
    Nachts wieder Nebelbildung.
    Frühtemperaturen zwischen 3 und 9 Grad.
    Die Wetteraussichten für morgen.
    Anfangs vielfach in tiefen Lagen nebelig, sonst sonnig.
    In der Folge im Westen Bewölkungsaufzug und mitunter auch etwas Regen.
    Westliche Winde, Tageshöchsttemperaturen 12 bis 16 Grad.
    Das Wetter heute um 12 Uhr.
    Wien heiter, 12 Grad Ostwind, 3 Kilometer in der Stunde.
    Eisenstadt heiter, Bodennebel 17 Grad, Wind still.
    Linz bedeckt durch Hochnebel 8 Grad, Nordwest 2.
    Salzburg stark bewölkt, 14 Grad, Wind still.
    Innsbruck stark bewölkt, 17°C, Westwind 10 km in der Stunde.
    Bregenz wolkig, 15°C, Süd 3°C.
    Graz heiter, 12°C, Windstill.
    Und Klagenfurt wolkig, 12°C, Windstill.
    Das war Nachrichten und der Wetterbericht.
    Es ist jetzt genau 12 Uhr und zwölf Minuten.
    Heute Vormittag hat in Wien der 31.
    Österreichische Ärztekongress, die sogenannte Van-Zwieten-Tagung, begonnen.
    Wissenschaftler aus Österreich, der Bundesrepublik Deutschland, der Schweiz und aus den Vereinigten Staaten werden den in der Praxis stehenden Ärzten die neuesten wissenschaftlichen Forschungsergebnisse ihres jeweiligen Fachgebietes vermitteln.
    Die Hauptthemen der heutigen Tagung befassen sich mit dem ärztlichen Gespräch, mit den Erkrankungen, die durch sexuelle Kontakte übertragen werden und unter anderem mit Problemen der Frauenheilkunde.
    In seiner Eröffnungsrede ging allerdings der Präsident der österreichischen Ärztekammer, Piatti, auch auf den aktuellen Konflikt der Ärzteschaft im Zusammenhang mit dem geplanten zweiten Abgabenänderungsgesetz des Finanzministers ein, also der vorgesehenen Reduzierung steuerlicher Absatzmöglichkeiten für Ärzte, vor allem die Absatzmöglichkeit für Autos.
    Im Anschluss an das Referat Piatis sprach Bruno Berger mit dem Ärztekammerpräsidenten.
    Herr Präsident, Piati auf einer Fortbildungstagung der Ärzte, der klassischen traditionellen Fortbildungstagung der Ärzte, sind heute harte politische Töne durch sie.
    angeschlagen worden in der Eröffnungsrede.
    Sie haben drei Schwerpunkte, drei Angriffsziele herausgearbeitet, den Finanzminister, den Hauptverband und den Sozialminister.
    Wenn wir vielleicht zunächst kurz auf den finanzpolitischen Aspekt zu sprechen kommen, wie lauten da Ihre grundsätzlichen Anwürfe?
    Was sich zum Beispiel jetzt widerspiegelt im sogenannten zweiten Abgabenänderungsgesetz, ist nicht nur für die bereits niedergelassenen Ärzte, sondern auch für die kommenden Jungärzte eine sichtliche Erschwernis ihrer Berufsausübung.
    Und welche Konsequenzen werden Sie daraus ziehen?
    Sie haben ja in der Öffentlichkeit schon in der Vergangenheit einiges angedeutet.
    Bleibt es dabei bei den angedeuteten Konsequenzen?
    Die Konsequenzen braucht man gar nicht ankündigen.
    Die Konsequenzen werden sich als Zugzwang der Gegebenheiten von selbst entwickeln.
    Es wird sicherlich, ich bin hier kein Prophet, aber ich glaube das abschätzen zu können, es wird zu einem Fallen, zu einer Reduzierung zur Visitentätigkeit kommen, denn wenn der Arzt sich das selbst alles bezahlen wird müssen, Beispiel, wenn der Landarzt
    im Winter rechnen muss, dass er bei einem Unfall, den er immer wieder haben kann, auf vereisten Straßen, die entstandenen Reparaturen, die dann in tausende Schillinge gehen, nur bei einem banalen Blechschaden, aus der eigenen Tasche wieder zahlen müssen, wird das zwangsläufig zu einer Überlegung führen, ob man jede Besitte wird durchführen können, ob man hier nicht sich wird eine gewisse Zurückhaltung auferlegen und stattdessen mehr dem Krankenhaus zuweisen wird.
    Die ärztliche Versorgungspflicht wird ja nicht angetastet und darf auch nicht angetastet werden.
    Sie meinen also die Kosten werden zunehmend auf die Krankenhäuser übertragen werden oder wird der Patient auch etwas abbekommen, wenn man so sagen darf?
    Zunächst wird es so sein, dass die Tendenz zum Krankenhaustier in den letzten Jahren, und das war ja auch Ziel meiner Ausführungen im Hinblick Hauptverband,
    immer stärker wird, auch in dem Ausgabenbereich der Krankenversicherung.
    Diese Tendenz wird durch die Maßnahmen des Finanzministers noch weiter verstärkt werden.
    Es wird weiterhin zu einer finanziellen Überforderung des finanziell aufwendigsten Versorgungsbereiches kommen, nämlich des Krankenhauses.
    Und das wird letztlich, wenn ich davon ausgehe, dass derzeit schon fünf Milliarden Abgang in den Krankenhäusern ist, zu einem verstärkten
    Abgang führen, der also die Problematik der Lösung noch mehr erschweren wird.
    Stichwort Hauptverband.
    Sie haben heute in der Öffnungsrede den Hauptverband sehr scharf angegriffen und auch den Sozialminister.
    Sie haben im Politologendeutsch teilweise argumentiert von Klassenkampf gesprochen.
    Wie weit ist die Gesprächsbereitschaft noch vorhanden?
    Wie steht es derzeit in den Gesprächen mit dem Hauptverband, mit dem Sozialminister?
    Wir sind naturgemäß immer gesprächsbereit.
    Wir können es, für uns gibt es gar keine andere Alternative.
    Nur müssen wir sachlich feststellen, dass etwa die Frage der Niederlassungsförderung vom Hauptverband seit zwei, seit drei Jahren systematisch verschleppt wird, dass derselbe Hauptverband, der also in Milliarden, in drei Milliarden Bereich Bauvolumen
    Bauunternehmungen betreibt, der also in dem Thema Vorsorgemedizin mehr als eine halbe Milliarde Schilling hortet, nicht mehr bereit ist, eine Handvoll Millionen, ich spreche jetzt von 5, 6, 7 Millionen bereit zu stellen, um die Niederlassung junger Ärzte durch Zinsenzuschüsse oder durch Kredite, die ja die Ärzte zurückzahlen, zu fördern.
    Nun müssen sie ja für ihre Ziele, für ihre Ansprüche auch ein gewisses Verständnis in der Öffentlichkeit bekommen und dazu werden Protestversammlungen abgehalten, etwa am Nationalfeiertag eine große Protestversammlung.
    Wie werden sie dieses Verständnis bekommen?
    Wie wollen sie diese Protestversammlung gestalten?
    Diese Protestversammlung ist hervorgerufen durch das zweite Abgabenänderungsgesetz, wo ich feststellen muss, dass man auf unsere sachlichen Argumente in keiner Weise eingegangen ist, dass also hohe oder höchste Funktionäre, wie etwa der Herr Bundeskanzler,
    eine Vorsprache über im Rundweg abgelehnt haben.
    Das ist eine Vorgangsweise, die ich in einem demokratischen Staat als einfach unerhört betrachte, wenn etwas ein demokratisch gewählter Funktionär einen anderen demokratisch gewählten Funktionär gar nicht empfangen will.
    Es ist nicht nur allein der Inhalt dieses Gesetzes, sondern die ganze Art, der ganze Stil, ich möchte sagen, der ganze Übermut, der von den derzeitigen Machthabern an den Tag gelegt wird, der uns letztlich zu dieser Versammlung zwingt.
    Und zur Gestaltung der Versammlung?
    Die Versammlung wird eine Demonstration sein der Ärzteschaft in Solidarität mit den freien Berufen und wir werden also dort nicht nur unseren Protest zum Ausdruck bringen, sondern ich glaube, dass diese Versammlung auch der Ausgangspunkt sein wird einer Entwicklung, in der letztlich der Widerstand der Selbstständigen, das geht über die Ärzte hinaus und ergreift also alle, die selbstständig sind, bis weit hinaus in die Arbeitnehmerschaft, dass dieser Widerstand organisiert wird.
    Das war ein Gespräch mit den Ärzte, Kammerpräsident Piatti.
    Übrigens, die Sendung heute um 14.30 Uhr im Programm Österreich 1 mit dem Titel von Tag zu Tag beschäftigt sich ebenfalls mit der Fun-Suiten-Tagung, also mit dem ärztlichen Fortbildungskongress und zwar mit der ärztlichen Seite, nicht mit der innenpolitischen Seite.
    Die Ärzte sorgen also für die innenpolitische Diskussion in dieser Woche.
    Aber auch andere Berufsstände und Menschen werden für die weitere innenpolitische Diskussion im Zusammenhang mit dem Maßnahmenpaket zur Sanierung von Budget- und Zahlungsbilanz sorgen.
    Morgen hat der Familienbund eine Demonstration gegen dieses Paket angekündigt.
    Übermorgen, am Nationalfeiertag, wir hörten es ja gerade, ist die Protestkundgebung der Ärztekammer in der Wiener Hofburg angesetzt.
    Gleichsam als Auftakt zu diesen Aktivitäten luden heute Vormittag ÖVP-Sozialsprecher Kohlmeier und Gesundheitssprecher Wiesinger in Wien zu einer Pressekonferenz, in der sie vor allem die gesundheits- und sozialpolitischen Aspekte des Maßnahmenpaketes beleuchteten.
    Aus dem Parlament berichtet dazu Hans Langsteiner.
    Gleichsam auf ihrem eigenen Terrain möchte die Volkspartei die Regierung beim Sanierungspaket bekämpfen.
    Tauchte das Argument der Arbeitsplatzsicherung bisher vor allem in sozialistischen Begründungen für das Paket auf, so versuchte ÖVP-Sozialsprecher Kohlmeier heute den Spieß umzudrehen.
    Er bezog sich dabei vor allem auf die im sogenannten Sozialversicherungsänderungsgesetz, einem Paketbestandteil, vorgesehenen Anhebungen verschiedener Dienstgeberbeiträge im Sozialversicherungsbereich.
    Es ist verständlich, dass die Regierung diese Verlockung immer wieder erliegt.
    Denn erstens, die Lohnsumme ist hoch, daher ergibt sich mit der Besteuerung der Lohnzahlung eine ergiebige Quelle.
    Zweitens, die Unsichtbarkeit dieser Abgaben.
    Alles was der Betrieb, was der Arbeitgeber
    Aus Anlass der Lohnzahlung an öffentliche Stellen abzuführen haben, ist für breite Bevölkerungsschichten nicht sichtbar, obwohl es sich um eine äußerst ergiebige Abschöpfungsmöglichkeit handelt.
    Drittens, es ist hier der Hauch von Klassenkampf drinnen, den man gerne hat bei diesen Dingen.
    Insgesamt nähere sich der Anteil, den jeder Arbeitgeber vom Lohn an Krankenkassen und Staat abzuführen habe, mit fast 28 Prozent der Dimension der 30-prozentigen Luxus-Mehrwertsteuer, setzte Kohlmeier fort und meinte dann, diese Tendenz zur Besteuerung der Arbeit führe dazu, dass der Arbeitsplatz fast zum Luxus zu werden drohe.
    Die ÖVP muss daher sehr ernste und eindringliche Warnungen aussprechen.
    die Arbeitsplätze durch ihre wachsende Abgaben- und Steuernbeitragsbelastung zu gefährden.
    Dieses Wuchern der steuerlichen Abgaben- und Beitragsbelastung der Lohnzahlung kann direkt zu einem Krebsübel in der Vollbeschäftigungspolitik werden.
    Der Alternativvorschlag der ÖVP lautet auf interne Umschichtungen und stärkere Besteuerungen umweltfeindlicher und energievergeidender Vorgänge.
    Als einzige Maßnahme des Pakets akzeptiert die ÖVP grundsätzlich die vorgesehene Anhebung der Rezeptgebühren von 6 auf 15 Schilling als im Ansatz richtig.
    ÖVP-Gesundheitssprecher Wiesinger hat freilich auch hier im Detail schwerwiegende Bedenken und spricht von einer unsozialen Maßnahme.
    Ich kann nicht gleichmäßig die gesamte Bevölkerung, ganz gleich in welcher sozialen Situation sie sich befindet, noch in welchem gesundheitlichen Zustand sich der Einzelne befindet, daher automatisch mit 15 Schilling, das sind immerhin 150 Prozent mehr, belasten.
    Der Alternativvorschlag der Volkspartei in diesem Bereich sieht eine soziale Staffelung der Rezeptgebühren vor.
    Generell befreit von dieser Gebühr sollen demnach werden Pensionisten bis zu einer bestimmten Pensionshöhe, Kinder in Familien mit mehr als zwei Kindern und chronisch Kranke.
    Auf 10 Schilling herabgesetzt sollte die Rezeptgebühr nach den Vorstellungen Wiesingers bei längeren und zugleich auftretenden verschiedenartigen Krankheiten werden.
    Die Volkspartei wird diese und andere Änderungswünsche bei den parlamentarischen Ausschussverhandlungen über das Paket deponieren, die heute Nachmittag hier im Parlament beginnen.
    An der schließlichen generellen Ablehnung der Regierungsmaßnahmen durch die Große Oppositionspartei besteht aber schon jetzt kein Zweifel.
    Soweit mein Bericht von der Pressekonferenz der ÖVP und damit zurück zum Studio des Mittagsjournals.
    Berichterstatter war Hans Langsteiner.
    Nun, auf all diese Angriffe von Seiten der Opposition reagiert auch die Regierung.
    In den vergangenen zwei Wochen haben nun interministerielle Verhandlungen darüber stattgefunden, welche flankierenden Maßnahmen zu diesem Sanierungspaket gesetzt werden müssen, damit maximaler Nutzen daraus gezogen werden kann.
    Handelsminister Staribacher hat heute bei seinem traditionellen Pressefrühstück jene Maßnahmen erläutert, die sein Ressort betreffen.
    Hören Sie dazu Näheres von Michael Kerbler aus dem Regierungsgebäude.
    Insgesamt 14 Milliarden Schilling soll das Maßnahmenpaket der Regierung bringen.
    Davon werden Einsparungen in der Höhe von 7 Milliarden Schilling allein bei der Pensionsversicherung erwartet.
    Die Transitsteuer soll weitere 2 Milliarden Schilling bringen.
    Das umstrittene zweite Abgabenänderungsgesetz soll außerdem dazu beitragen, den Bundeshaushalt zu sanieren.
    All diese Maßnahmen würden aber nur wenig nutzen, wenn nicht parallel dazu in der Importpolitik Kursänderungen vollzogen würden.
    Dazu Handelsminister Staribacher.
    Im Rahmen dieses Maßnahmenpaketes war es notwendig, jetzt bezüglich der Importpolitik einen neuen Weg zu beschreiten, wobei ich gleich einleitend sagen möchte, an der liberalen
    Handelspolitik wird sich nichts ändern.
    Die internationalen Verträge, sei es im Rahmen der EG, der EFTA und des GAT, werden selbstverständlich eingehalten werden.
    Wohl aber wird man jetzt
    die Bevorzugung, die gewisse im Bordwahn gehabt haben, in Zukunft nicht mehr zulassen.
    Und zu diesem Zweck wurden jetzt in einer interministeriellen Besprechung festgelegt, welche Maßnahmen notwendig wären.
    An welche Maßnahmen denkt nun der Ressortchef?
    Nun zuallererst an die Einbeziehung der Handelsspannern bei Importwaren und an die Überprüfung der Qualität der ausländischen Waren, die nach Österreich importiert werden sollen.
    Damit soll einer eben lockeren Kontrolle Einhalt geboten werden.
    Starribacher?
    Wir haben ja feststellen können bei den Durchstechungen der Ursprungsregelung, dass es dazu gekommen ist, dass von Deutschland und Italien Importwaren mit falschem Ursprungszeugnis hereingekommen sind, dort nicht in die Großhändler-Linie gekommen ist, sondern gleich an den Letztverteiler
    zur Verteilung gekommen ist, sodass also eine Kontrolle daher nicht möglich war.
    In Hinkunft wird die Kontrolle an der Grenze erfolgen und das Finanzministerium hat die diesbezügliche Zustimmung gegeben.
    Auch auf dem Gebiet Gesundheit soll die Bremse gezogen werden.
    Das Bundesministerium für Gesundheit und Umweltschutz hat also geprüft,
    dass aufgrund von Lebensmittelgesetz und Lebensmittelkennzeichnungsverordnung in Hinkunft die österreichischen Produkte nicht schlechter gestellt werden sollen als die Importprodukte.
    Praktisches Beispiel, heuer konnte im Westen festgestellt werden, dass ausländische Joghurt wesentlich mehr verkauft wurde, weil in diesen ausländischen Joghurts Konservatien verwendet wurden, die in Österreich verboten sind.
    Und daher die Haltbarkeit dieses Joghurts um ein wesentliches Gehör war, als die in Österreich normalerweise zehnprozentige Haltbarkeit.
    Und daher selbstverständlich auch von den Händlern diese Ware lieber genommen wurde, weil sie ja eben leichter aufbewahrt werden konnte.
    Was für Joghurts, Obst, Gemüse und Konserven recht ist, soll für Elektrogeräte nur billig sein.
    Das Bundesministerium für Bauten ist für die Normentechnik zuständig.
    Wir werden jetzt mit ihm gemeinsam ein neues österreichisches Gütezeichen schaffen.
    Dieses neue österreichische Gütezeichen wird die Aufgabe haben, hier die österreichische Qualität zu dokumentieren.
    Ich habe mit der Handelskammer vorgefühlt.
    Ich habe mit den entsprechenden Repräsentanten der Bundeshandelskammer und den Firmen darüber gesprochen.
    Die sind der Meinung, es wäre sehr zweckmäßig, dieses Gütezeichen so schnell als möglich und so umfangreich wie möglich in Österreich tatsächlich einzuführen.
    Erreicht werden soll mit all diesen Maßnahmen einerseits ein Schutz für österreichische Produkte, andererseits soll sichergestellt werden, dass der heimische Konsument nur Qualitätswaren erhält.
    Damit wird den Produkten aus Niedriglohnländern, z.B.
    Hemden aus Korea, der Import nach Österreich erschwert.
    Was die Maßnahmen im Zollbereich betrifft, wird zurzeit zwischen den Ministerien verhandelt.
    Eines steht jedoch heute schon fest.
    Sollten verschärfte Zollbedienungen eingeführt werden, sind auch Produkte aus den europäischen Gemeinschaften betroffen.
    Den europäischen Gemeinschaften, wo Österreichs wichtigste Handelspartner beteiligt sind.
    Man darf auf die Reaktionen dieser Länder warten.
    Michael Kerbler berichtete von einem Gespräch mit Handelsminister Starrybacher über die Begleitmaßnahmen des Sparpaketes, das das Resort des Handelsministers betrifft.
    Es ist jetzt 12.28 Uhr, zwei Minuten vor halb eins, und wir machen einen Blick in die österreichischen Tageszeitungen.
    Das sozialistische oberösterreichische Tagblatt blendet in seinem Kommentar heute noch einmal auf die am Samstag abgeschlossene Klubtagung der SPÖ in Warmbad-Villach zurück.
    In einem grundsätzlichen Kommentar darüber meint Paul Fritz
    Die Villacher Club-Tagung und die Reaktionen darauf haben wieder einmal gezeigt, dass die politische Auseinandersetzung, die die SPÖ derzeit führt, ein Schattenboxen und kein Wettstreit ist.
    Die große Oppositionspartei ist bestenfalls ein Reibebaum, keinesfalls aber ein Gegner im Wettstreit darum, wer die bessere Politik für Österreich macht.
    Gleichfalls mit sozialistischer Politik, wenn gleich aus ganz anderer Sicht, befasst sich heute der Kommentar im Salzburger Volksblatt.
    Ausgangspunkt dafür ist eine Äußerung von Finanzminister Androlsch in einer gestern ausgestrahlten Fernsehdiskussion, wonach eine Lohnsteuerreform frühestens 1980 möglich sein werde.
    Die Überlegungen, die das Salzburger Volksblatt daran anschließt?
    Ob das nur eine Maximalforderung ist, mit der er in die Verhandlungen einsteigen will?
    Er scheint es so zu sein, dass recht handfeste Gründe Anlass dafür sind, eine Steuerreform weiter hinaus zu schieben, die dem Einzelnen nicht viel bringt, sich im Budget aber als Milliardengröße niederschlägt.
    Weiter zum Thema Wirtschaftsaussichten oder Wirtschaftsbilanz.
    In den Salzburger Nachrichten beschäftigt sich Hans Rohatsch mit den nunmehr in groben Umrissen vorliegenden Ergebnissen der Sommersaison im Fremdenverkehr.
    Als Beurteilungskriterien zieht Rohatsch heran, einen generellen Rückgang der Übernachtungen um etwa 2%, um 5% weniger deutsche Gäste und um 3,7% weniger ausländische Gäste insgesamt.
    Er schreibt,
    Früher, in Zeiten der Automatik des Aufschwunges im Fremdenverkehr, glaubten viele Vertreter der Fremdenverkehrswirtschaft, auf den Österreicher verzichten zu können.
    Dass dies keineswegs richtig gedacht ist, hat der abgelaufene Sommer eindeutig bewiesen.
    Für die Zukunft sollte die Inlandswerbung noch mehr intensiviert werden, ebenso die Betreuung des österreichischen Publikums.
    Zwei Zeitungen befassen sich in ihren heutigen Kommentaren mit Ereignissen, die noch in dieser Woche stattfinden werden.
    Die Sozialistische Arbeiterzeitung mit der für Mittwoch in der Wiener Hofburg angesetzten Protestkundgebung der Ärzte gegen das Maßnahmenpaket der Bundesregierung.
    Hans Diebold schreibt in der Arbeiterzeitung.
    Vielleicht kann die Österreichwoche dazu beitragen, dass auch etliche unter den Selbstständigen, die der ÖVP-Propaganda bisher willig gefolgt sind, darüber nachdenken, dass es um mehr geht als um einige Steuervorteile.
    Diebold zählt dann eine Reihe von Schwierigkeiten der österreichischen Exportfirmen, etwa in den Vereinigten Staaten, aber auch in den Verhandlungen mit der Europäischen Gemeinschaft auf, erwähnt den Protest der deutschen Automobilwirtschaft gegen das Austro-Porsche-Projekt und schließt dann diese Aufzählung an.
    Und dann stellt sich der eine oder andere wohl die Frage, ob in irgendeinem anderen Land just am Nationalfeiertag eine derartige Importfeierstunde überhaupt nur in den Bereich der Überlegung einbezogen würde.
    Und abschließend noch ein Kommentar aus der Tageszeitung Die Presse.
    Wolfgang Oberleitner analysiert die Situation vor der für Donnerstag angesetzten Konferenz der Landeshauptleute.
    Außerhalb Wiens wächst zweifellos die Verärgerung, dass man die Länder mehr und mehr als Erfüllungsgehilfen der Bundesregierung und nicht mehr als gleichberechtigte Partner ansieht, die sie ja nach dem Geist der Verfassung sind, jedenfalls sein müssten.
    Es kann doch wohl kein Zweifel darüber bestehen, dass eben zuerst die Länder da waren, aus deren Konsens dann erst der Staat entstanden ist.
    Im Westen gab es sogar lange einen Passus in den Landesverfassungen, der besagte, dass beispielsweise Tirol derzeit ein Teil der Republik Österreich ist.
    Natürlich denkt heute niemand mehr an Trennung, wohl aber wird immer kategorischer die Aufteilung der Staatsmacht auf die drei Säulen unseres Gemeinwesens – Staat, Länder und Gemeinden – verlangt.
    Dies entspricht nicht nur dem weit verbreiteten Wunsch nach Bürgernähe, sondern verhindert auch eine absolute Macht der Zentrale und begünstigt zugleich die wechselseitige Kontrolle.
    Nur so lässt sich auch der kooperative Bundesstaat, den auch das neue sozialistische Parteiprogramm anstrebt, verwirklichen.
    Sie hörten Auszüge aus den Kommentaren heutiger österreichischer Tageszeitungen.
    In Österreich gibt es zurzeit rund eine Million Angestellte, mehr als die Hälfte davon sind Frauen.
    Seit Jahren und Jahrzehnten ist allerdings bekannt, dass die Frauen am Arbeitsplatz durchaus nicht jene Position erreichen können, die ihnen aufgrund ihrer Gesamtzahl im Bereich der Angestellten zustehen würde.
    In den höchsten Gehaltsstufen und in den leitenden Positionen sind Frauen noch immer unterrepräsentiert.
    Die Gewerkschaft der Privatangestellten, die größte Teilorganisation des österreichischen Gewerkschaftsbundes, will hier nun einen neuen Anlass zur Verbesserung der Situation der Frau im Beruf vornehmen.
    ÖGB-Vizepräsident Tallinger gab zu diesem Thema heute eine Pressekonferenz, von der Ihnen jetzt Einzelheiten Johannes Fischer berichtet.
    Die Gewerkschaft der Privatangestellten sagt also nach der Familienrechtsreform von Justizminister Christian Broder, die auf der gesellschaftspolitischen Ebene einen Nachvollzugsprozess darstellen sollte, nunmehr auf dem Sektor der Arbeitswelt, dem Patriarchat, den Kampf an.
    Die nicht erst seit heute bekannten Tatsachen, dass nämlich Frauen in höheren Positionen etwa gegenüber männlichen Kollegen deutlich unterrepräsentiert sind, dass Frauen um etwa ein Drittel weniger Geld verdienen.
    Allein 1977 betrug der Anteil der Frauen in der höchsten erfassten Gehaltsstufe nur 4 Prozent, der der Männer hingegen 30 Prozent.
    Dass Männer im Durchschnitt schneller Karriere machen als Frauen, dass selbst Akademikerinnen zu nur 17 Prozent leitende Funktionen ausüben, männliche Kollegen hingegen zu mehr als 50 Prozent.
    Alle diese Tatsachen, wie gesagt, seit langem bekannt, will nun Gewerkschaftschef Alfred Stallinger zum Anlass für konkrete Maßnahmen nehmen.
    Des Übels Wurzel orten die Privatangestellten jedoch nicht in der Arbeitswelt allein, sondern bereits im Elternhaus.
    wo Vorurteile und Rollenbilder, etwa Vater arbeitet, Mutter kocht, geboren und in der Schule nicht etwa abgeändert, sondern stabilisiert werden.
    Am Beispiel Schulbuch will man den Hebel auch in Verhandlungen mit Unterrichtsminister Sinowaz ansetzen.
    Wie sehr traditionelle Rollenbilder auch anno 1977 in den Schulbüchern verankert sind, erläutert die Leiterin der Frauenabteilung der Gewerkschaft, Frau Stubianek, so.
    Wenn man sich die Mühe macht, einmal die Aussagen auch aus den Schulbüchern gegenüberzustellen, dann kann man feststellen, dass Mädchen zur Gehorsam, Fürsorglichkeit, Unterordnung, Schulherziehung, Haushaltsführung, Beruf als Übergangslösung in die Richtung hin erzogen werden.
    Und die Liste ist natürlich nicht vollständig.
    Und bei den Burschen im Vordergrund steht die schöpferische Tätigkeit, Selbstvertrauen, Leistungsstreben, Tapferkeit, qualifizierte Berufsausbildung.
    Das auch wieder nur einige Beispiele, die man also x-beliebig fortsetzen könnte.
    Privat angestellten Gewerkschaftschef Alfred Dallinger, der gemeinsam mit seinem Zentralsekretär Braun die Pressekonferenz führte, musste sich natürlich auch die Frage gefallen lassen, wie es denn er mit Frauen in leitenden Positionen hält, im ureigensten Bereich seiner Gewerkschaft.
    Ich darf also hier tätige Reue erkennen lassen.
    Dort wo wir, und ich darf jetzt nicht persönlich sagen, dort wo ich wirken kann, habe ich in letzter Zeit sehr viel darauf abgezielt, dass Frauen auch in führende Positionen, in gewählte führende Positionen kommen.
    Und das hat ein geteiltes Echo hervorgerufen.
    Bei den Frauen ein positives, bei anderen ein weniger positives.
    Ob tätige Reue allein und Aktivitäten bei Einzelsektoren das Problem schon lösen werden, darf bezweifelt werden.
    Immerhin scheint ein gewisser Anfang gemacht zu sein, wenn er auch um Jahrzehnte zu spät kommt.
    Man darf auf weitere, auch vielleicht einmal gesetzliche Aktivitäten noch immer warten.
    Das war ein Bericht von Johannes Fischer.
    Es ist jetzt 12 Uhr und 36 Minuten.
    In München beginnt heute der fünftägige Weltkongress des Internationalen Metallgewerkschaftsbundes, dem zurzeit etwa 14 Millionen Mitglieder in aller Welt angehören.
    Hauptthema des Kongresses wird die Gewerkschaftsstrategie der 80er Jahre sein.
    Unter den prominenten Gästen aus Deutschland ist Bundeskanzler Schmidt und der SPD-Vorsitzende Brandt.
    Die österreichische Gewerkschaft Metall, Bergbau und Energie ist durch eine Delegation unter der Leitung des Vorsitzenden Sekaniner vertreten.
    Auch ÖGB-Präsident Benja wird an den ersten beiden Tagen am Kongress teilnehmen.
    Das wesentliche Problem, mit dem sich die Gewerkschaften in München auseinanderzusetzen haben, ist die weltweite Stahlkrise, die auch die Arbeitsplatzpolitik der Gewerkschaften in den kommenden Jahren sicher bestimmen wird.
    Über die weltweite Stahlsituation und ihre Folgen auf die Arbeitsplätze informiert sie nun im folgenden Beitrag Hans Adler.
    Von 1930 bis 1976 hat sich die Weltstahlproduktion zweimal verdoppelt.
    Ihren Höhepunkt erreichte sie 1974, als weltweit 708 Millionen Tonnen Stahl erzeugt wurden.
    Seither geht die Stahlerzeugung ständig zurück.
    Was aber daran besonders bemerkenswert und der Grund für die jetzige Krise ist, das ist die Verschiebung der Produktionsanteile.
    Noch 1967 verfügten zum Beispiel die USA allein über fast ein Viertel der gesamten Weltstahlproduktion.
    1976 betrug der Anteil der Vereinigten Staaten am Weltstahlmarkt
    nur knapp über 19 Prozent.
    Dagegen hat der Comecon seinen Stahlmarktanteil von 27 auf über 29 Prozent gesteigert.
    Auch der Anteil Asiens am Weltstahlmarkt ist in der gleichen Zeit wesentlich gestiegen, während Westeuropa einen Rückgang seines Anteiles um fast drei Prozent hinnehmen musste.
    Um einen immer kleiner werdenden Kuchen streiten sich also immer mehr Partner.
    Dabei gewinnen die Entwicklungsländer, die Billigländer und der Ostblock, während die hochindustrialisierten Staaten die Verlierer sind.
    Dazu kommt noch, dass gerade die Industrienationen im Durchschnitt viel mehr Stahl erzeugen, als sie selbst verbrauchen.
    Sie sind ja gewohnt, für den Export zu produzieren.
    Das Weltextrem sind sicherlich Belgien und Luxemburg.
    Die beiden Staaten produzieren dreimal so viel Stahl, wie sie selbst verbrauchen.
    Dementsprechend sind in den Industrienationen mehr Menschen in der Stahlindustrie beschäftigt als in anderen Bereichen.
    Daran hat auch die Technisierung der Nachkriegsentwicklung nichts zu ändern vermocht.
    So sind zum Beispiel in dem Vösta-Alpine-Konzern allein 110.000 Menschen beschäftigt.
    Rund 4% aller Beschäftigten in Österreich.
    Würden sie alle arbeitslos, müsste man diese 4% schon als gefährlichen Anteil bezeichnen.
    Beispiel Bundesrepublik.
    Dort sind in der Stahlindustrie 320.000 Menschen beschäftigt, von denen bereits heuer nicht weniger als 10.000, das sind rund drei Prozent, auf die Straße gesetzt wurden.
    Man rechnet mit weiteren Kündigungen von etwa 50.000 Stahlarbeitern in den nächsten vier bis fünf Jahren.
    Was die Folge einer solchen Entwicklung sein kann, zeigen die Vereinigten Staaten.
    Entgegen ihrer eigenen Proklamation des freien Welthandels haben sie die Grenzen für Stahlimporte geschlossen und erlauben nur noch genau kontrollierte Stahleinfuhren.
    Den besonders großen oder besonders traditionsreichen Stahldieferanten Amerikas wurden Importkontingente eingeräumt, die sie nicht überschreiten dürfen.
    Österreich hat ein solches Kontingent bekanntlich nach langem Hin und Her erhalten.
    Allen übrigen Ländern wurde eine gemeinsame Importquote zugeteilt.
    Die Fürsprecher dieser Welle des Protektionismus aber waren nicht nur die Stahlhersteller.
    Hinter ihnen standen die Gewerkschaften der Stahlarbeiter.
    Man hatte es in den USA nicht an Information darüber fehlen lassen, dass die Konkurrenz der Importwaren schuld am Verlust tausender Arbeitsplätze sei.
    Und die Gewerkschaften hatten darauf mit der Forderung nach einer Ausschaltung dieser Konkurrenz reagiert.
    Die Gefahr einer ähnlichen Reaktion von Unternehmern und Stahlarbeitern auf die weltweite Krisensituation ist in Europa nicht kleiner als in den USA.
    Bisher haben es die europäischen Gemeinschaften mit viel Diplomatie und Standvermögen vermocht, dem in den einzelnen europäischen Staaten national auftauchenden Ruf nach Grenzsperren für die Stahlkonkurrenz standzuhalten.
    Die einzige Sicherung, die bisher wirtschaftspolitisch aber noch nicht durchgebrannt ist, bleibt nach wie vor die Tatsache, dass jeder europäische Staat selbst zum Export gezwungen ist.
    Sperrt einer die Grenzen, sperren auch die anderen.
    Was man nicht hereinlässt, bringt man selbst auch nicht hinaus.
    Diese praktische Überlegung könnte aber in einer anhaltenden Krisensituation gegenüber dem politischen Druck aufgebrachter Stahlarbeiter ins Hintertreffen geraten.
    Die Frage, wie man diesen Druck von vornherein verhindern kann, ist sicherlich Hauptthema in München.
    Hans Adler erläuterte den wirtschaftlichen Hintergrund für den heute in München beginnenden fünftägigen Weltkongress des Internationalen Metallgewerkschaftsbundes, an dem auch eine österreichische Delegation teilnimmt.
    Und nun kommen wir zu einem Thema, das uns in den letzten Tagen und Wochen sehr beschäftigt hat.
    Es ist das Thema Terror.
    Nun, die Fahndung in der Bundesrepublik Deutschland geht weiter.
    Die Fahndung erstreckt sich auch auf Frankreich und auf die Schweiz.
    Nun war für morgen ein Streik, ein internationaler Streik der Piloten.
    aller Fluglinien angekündigt.
    Dieser Streik wurde nach einer Unterredung des Präsidenten des Dachverbandes der Pilotenvereinigung, Pirs, mit UNO-Generalsekretär Waldheim, vorerst einmal abgesagt.
    Waldheim hat Pirs dabei zugesichert, er könne als oberster Sprecher der Piloten das Anliegen seiner Kollegen vor den Vereinten Nationen vortragen.
    Dabei wurde ihm nicht zugesichert vor dem Plenum oder vor dem Sicherheitsrat.
    Dieses ist noch unklar.
    Auch Österreich hat in diesem Zusammenhang eine Initiative bei den Vereinten Nationen ergriffen, wie Rudolf Stoiber aus dem Hauptquartier der UNO in New York berichtet.
    Bei einer Strategiesitzung in den Räumen der österreichischen UN-Mission am vergangenen Samstag unter Vorsitz von Botschafter Dr. Jankowitsch
    Entschlossen sich mit Österreich insgesamt 42 Staaten, den schriftlichen Antrag an UN-Generalsekretär Waldheim zu unterzeichnen.
    Darunter die westlichen Großmächte, die USA, Frankreich und Großbritannien.
    Weiters die Deutsche Bundesrepublik und eine Reihe asiatischer und lateinamerikanischer Staaten.
    Mit Befriedigung wird österreichischerseits festgestellt, dass es gelang, auch zwei afrikanische Staaten für die Unterzeichnung zu gewinnen, Kenya und Lesotho.
    Von osteuropäischer Seite hat Polen Interesse gezeigt, sich dem Antrag anzuschließen, jedoch bis jetzt nicht unterzeichnet.
    Am Samstagnachmittag konnte der österreichische Vertreter im Rechtsausschuss, Dr. Kurt Herndl, den schriftlichen Antrag offiziell im Generalsekretariat abgeben.
    Damit ist die wesentliche Vorarbeit geleistet.
    Man nimmt an, dass der Lenkungsausschuss der Generalversammlung heute den Antrag prüft und ihn akzeptieren wird.
    Die Sponsoren haben sich geeinigt, dass die Debatte nicht wie ursprünglich geplant im Plenum der Generalversammlung, sondern im politischen Sonderausschuss stattfinden soll.
    Das Plenum ist zurzeit noch durch die Namibia-Debatte und anschließend durch die Debatte über israelische Praktiken in den besetzten Gebieten blockiert, während im politischen Sonderausschuss Platz ist, sodass die Debatte ohne Verzögerung voraussichtlich bereits am Dienstag beginnen kann.
    Gleichzeitig mit dem Antrag, den neuen Verhandlungspunkt auf die Tagesordnung der Generalversammlung zu setzen, haben sich die 42 Staaten auch auf den Inhalt eines Arbeitspapiers geeinigt, das sich weitgehend mit dem von der österreichischen Delegation ausgearbeiteten Entwurf deckt und als Grundlage für einen Resolutionsantrag dienen soll.
    Das war ein Bericht von Rudolf Stoiber von den Vereinten Nationen, Österreichs Antrag über eine Debatte über Terror bekämpfen, eine internationale Debatte.
    Übrigens heute am 24.
    Oktober ist auch der Tag der Vereinten Nationen.
    Heute vor 32 Jahren wurde die Resolution über die Vereinten Nationen vorerst von 50 Staaten unterschrieben, in der Zwischenzeit sind es schon fast 150.
    Und nun ist es gerade dreiviertel eins, wir kommen jetzt zur Kulturberichterstattung im Mittagschanal.
    Statt zu einer der üblichen Inaugurationsfeiern hat gestern der neue Rektor der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Wien, Professor Helmut Schwarz, zu einer Podiumsdiskussion zu dem Thema die Kunsthochschule unter Anspruch der Praxis geladen.
    Zu diesem weitgesteckten Themenkreis diskutierten Fachleute des Theaters, der Musik und des Films und anschließend an das Eröffnungsreferat des neuen Rektors gab es eine lebhafte Diskussion.
    Grundsätzliche Erwägungen und nicht tagespolitisches Geschehen, wie zum Beispiel die Ernennung des Bühnenbildners Walter Hösslin zum neuen Leiter des Reinhardt-Seminars, waren Gegenstand der Diskussion, über die nun Brigitte Hofer ausführlich berichten wird.
    Vor sieben Jahren wurde aus der alten Akademie eine Kunsthochschule, deren Struktur und Verwaltung durch das Kunsthochschulorganisationsgesetz von 1970 geregelt wird und die zehn Abteilungen umfasst, darunter Kompositions- und Dirigentenausbildung, verschiedenste Instrumente, Musikpädagogik, Solo-Gesang und musikdramatische Darstellung, Tanz, aber auch Schauspiel und Regie im Reinhardt-Seminar sowie Film- und Fernsehausbildung.
    Insgesamt gibt es 153 Klassen, 14 Lehrkanzeln, 11 Institute und 48 Hochschullehrgänge.
    Im vergangenen Studienjahr studierten hier circa 2.300 Hörer, davon 41 Prozent Ausländer.
    Das Budget für den Personalaufwand betrug 77,8 Millionen Schilling.
    Zahlen, die diese Hochschule schon der Quantität nach zu einem Großunternehmen besonderer Art machen.
    Über die Qualität des Angebots der Studierenden und für die Studierenden sollte die gestrige Diskussion befinden, an der Fachleute aus der Praxis teilnahmen.
    Dazu der neu ernannte Rektor Prof. Dr. Helmut Schwarz.
    Für mich war das Überraschende, dass eine Hochschule mit so heterogenen Disziplinen vom Film über Musikpädagogik bis zum Orchestermusiker doch in der Diskussion eine Gemeinsamkeit von Problemen erbracht hat.
    Und diese Gemeinsamkeit war
    um es in einem Schlagwort zu sagen, die Einbindung in die Praxis.
    Soll die Praxis schon im Ausbildungsstadium mit hereingenommen werden?
    Oder was können wir tun, um die Anfangsschwierigkeiten eines hier ausgebildeten Interpraxis zu reduzieren?
    Professor Kurt Blaukopf leitete die Diskussion.
    Sein kurzes Resümee?
    Ich habe den Eindruck, dass der Versuch, die Kunsthochschule in ihren Leistungen den Ansprüchen der Praxis gegenüberzustellen, im ersten Anlauf sich als ein glücklicher erweist, weil wir eine Menge Dinge lernen können,
    über Mängel unserer Ausbildung in Bezug auf gesellschaftliche Bedürfnisse und weil wir zweitens auch unsere eigenen Ansprüche an die Praxis, wo sie Fehlentwicklungen aufweist, besser formulieren können, wenn wir wissen, wie sie aussieht.
    Vorwürfe, die Hochschulausbildung wäre nicht genügend effizient für eine derzeitige Berufspraxis, würden nicht nur in Österreich, sondern auch zum Beispiel in der Bundesrepublik Deutschland laut.
    Für den Präsidenten der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Hamburg, Hajo Hinrichs, haben diese oft berechtigten Vorwürfe verschiedene Ursachen.
    Das eine ist, dass die Hauptfachlehrer mit viel zu vielen Hauptfachschülern belastet werden.
    In den Ostblockstaaten bekommt kein Hauptfachlehrer mehr als sechs bis maximal acht Studierende und kann sich also täglich oder jedenfalls in der Woche etwa drei Stunden mit diesem Schüler beschäftigen.
    Die andere Sache ist, dass die Hochschulen auch sachlich nicht ausreichend ausgestattet sind.
    Hier in Wien hatte ich zum Beispiel angenommen, dass das Akademietheater ein Theater der Hochschule sei.
    Das war leider aber eine Illusion.
    Beispiele aus ihrer Praxis führten auch die übrigen Diskussionsteilnehmer an.
    So hält Herbert Weisberg von den Wiener Symphonikern eine engere Zusammenarbeit zwischen Orchester und Hochschule für möglich, eventuell durch Substitutenstellen.
    Professor Otto Strasser, ehemaliger Vorstand der Philharmoniker, sieht in der Pflege der Tradition eine der wesentlichsten Aufgaben der Wiener Musikhochschule, während Heinz Preiss als Direktor des oberösterreichischen Landesmusikschulwerkes für eine Aufwertung der Elementarpädagogik eintritt, um qualifizierteres Lehrpersonal schon in den Grundschulen zur Verfügung zu haben.
    Der derzeitige Obmann des Fachverbandes der Audiovisions- und Filmindustrie, Helmut Pfandler, weist auf große Schwierigkeiten der Filmklasse innerhalb der Hochschule hin.
    Während die anderen Studenten, die auf musikalischem Sektor arbeiten, im Einzelunterricht relativ leicht ausgebildet werden können, muss der Student, der sich für Film und Fernsehen als Beruf entscheidet, von Anfang an lernen, in einem Team zu arbeiten.
    Es wäre meiner Ansicht nach notwendig, aus Klassen solche Teams zu schaffen, die unter Regisseuren, die heute tätig sind und die man engagieren sollte, in einem Studio eine Woche lang arbeiten zu lassen.
    An einem richtigen Projekt, an 20 Minuten Film beispielsweise.
    Als Mann des Praktischen Theaters bezeichnete sich Karl-Heinz Haberland, Intendant des Salzburger Landestheaters, indem er auf den engen Kontakt zum Mozarteum hinwies, auf die Möglichkeit, junge Schauspieler, Regisseure und Sänger schon während ihrer Ausbildungszeit mit kleineren Aufgaben zu betrauen.
    Eine Methode, die aber nicht unwidersprochen blieb.
    So sollte die gestrige Diskussion der Hochschule für Musik und darstellende Kunst vor allem als Auftakt für ein nicht mehr abzureißendes Gespräch mit der Öffentlichkeit verstanden werden.
    Brigitte Hofer berichtete über die Podiumsdiskussion zum Thema, die Kunsthochschule unter Anspruch der Praxis, die anlässlich der Inauguration des neuen Rektors der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Wien, Professor Helmut Schwarz, abgehalten wurde.
    Im Brahms-Saal des Wiener Musikvereins beginnt heute ein Konzertzyklus, der von seiner Programmzusammenstellung her eine der interessantesten Konzertreihen zu werden verspricht.
    Gespielt werden weniger bekannte Werke von vier der bedeutendsten Komponisten der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts.
    Es handelt sich um die drei Franzosen Claude Debussy, Maurice Ravel und Francis Poulain sowie um den Russen Igor Stravinsky.
    An dem Zyklus wirken das Wiener Ensemble Kontrapunkte, der Arnold-Schönberg-Chor und internationale Solisten mit.
    Dirigent ist Rainer Keuschnik, mit ihm sprach Walter Gellert.
    Herr Kauschnik, das Ensemble Kontrapunkte setzt heuer im Brahms-Saal seinen Zyklus Ravel Debussy Stravinsky fort.
    Allerdings kommt hier noch ein anderer Komponist dazu, ein Franzose Poulenc.
    Wie schaut es überhaupt aus mit den Werken, die vom Ensemble Kontrapunkte gespielt werden können?
    Bezogen auf diese Komponisten, findet man sie leicht oder ist es schwer, diese Komponisten zu finden?
    Die Komponisten findet man leicht, aber die Werke in der Zusammenstellung für die Konzerte sind natürlich nicht ganz so einfach zu finden, weil wir ja doch ziemlich vom Finanziellen abhängig sind und eine Voraussetzung ist, dass neben der Programmwahl natürlich eine Wahl getroffen werden muss, dass möglichst wenig Musiker verwendet werden oder nur auf ein großes Werk bezogen eine gewisse Anzahl von Musikern und alle anderen Werke müssen dann darauf abgestimmt werden.
    Also das ist die Problematik, wenn wir verschiedene Komponisten als Motto anführen.
    Für Ravel, Debussy und Stravinsky, einen Zyklus, den wir voriges Jahr begonnen haben, ging das relativ leicht, weil Stravinsky für sämtliche Gruppen geschrieben hat.
    Bei Ravel und Debussy ist das schon wesentlich schwieriger und ist auch der Grund, warum wir einen neuen Komponisten, nämlich Francis Poulenc, einführen.
    Für Poulenc haben wir uns entschieden, dass nur der Chor arbeiten wird und zwar quasi einen kleinen Zyklus in meinem Zyklus.
    Und zwar ist das der Arnold Schönberg Chor unter der Leitung von Erwin Ordner.
    Wie schaut es überhaupt aus mit diesem Komponisten, wenn man auf den kurz zu sprechen kommt?
    Er wird ja relativ wenig bei uns gespielt.
    An der Staatsoper wurden die Gespräche der Kameleiterinnen aufgeführt.
    Ja, Gott, das ist ganz klar.
    Wir sind hier nicht im Westen, in Frankreich, Holland und so weiter wird das sehr oft aufgeführt.
    Aber vielleicht kann ich im Anschluss an diesen Zyklus, wenn es zu einem weiteren Zyklus nächstes Jahr kommen sollte, dann in Richtung französischer Moderne weitergehen.
    Vielleicht Groupe des Sisses mit allen möglichen Kompositionen in der Richtung, wie sie Francis Poulenc heuer einführen wird, fortsetzen.
    Ich weiß noch nicht genau, was wir machen werden.
    Wie schaut es mit den Plänen des Ensembles Kontrapunkte aus?
    Ist die Tätigkeit mehr in Wien?
    Wie schaut es mit Auslandsreisen, Gastspielen im Ausland aus?
    Ich glaube, Einladungen gibt es ja schon genügend.
    Einladungen gebe es en masse, aber die Struktur des ganzen Ensembles ist leider so gelagert, dass wir mehr oder minder darauf verzichten müssen.
    Wie Sie wissen, spielen ja praktisch nur die ersten Kräfte der Philharmonie, der Symphoniker, des ORF-Orchesters.
    Und die zur selben Zeit freizubekommen, für längere Zeit, ist sehr schwer.
    So konzentrieren wir uns auf den Zyklus her, machen im ORF einige Konzerte und gehen manchmal zu Festivals, aber ganz sicher nicht länger als eine Woche.
    Das Ensemble Konterpunkte hat in den vergangenen Jahren bei den Wiener Festwochen für sehr gute musikalische Betreuung einiger Werke gesorgt, zum einen in der Kirche.
    mit einer Kirchenoper von Benjamin Britten, zum anderen mit der Aufführung des Trawinski-Werkes die Geschichte von Soldaten.
    Wird diese Zusammenarbeit mit den Wiener Festochen weitergehen?
    Gibt es da konkrete Gespräche, schon Pläne?
    Nun, es gab konkrete Pläne, die bis zu einem gewissen Endstadium sogar vorgedrungen waren mit einer Kirchenoper.
    Aber die Budgetsorgen der Festwerken bzw.
    verschiedene Schüsse, die in Wien zu jeder Zeit nach allen Richtungen losgehen, haben uns da scheinbar abgeschossen.
    Walter Gellert berichtete über einen Zyklus, der ab nun im Brahms-Saal des Wiener Musikvereins abgehalten wird.
    Ein Zyklus mit Werken der vier der bedeutendsten Komponisten der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts.
    Es ist jetzt 12.55 Uhr, fünf Minuten vor ein Uhr und wir schließen das Mittagsjournal noch einmal mit Nachrichten.
    Österreich.
    Handelsminister Staribacher hat Begleitmaßnahmen zum Wirtschaftspaket der Bundesregierung bekannt gegeben.
    Staribacher sprach sich zwar für Beibehaltung der liberalen Importpolitik aus, forderte jedoch genauere Kontrolle der importierten Waren, um deren Qualität zu verbessern.
    Demnach sollen Lebensmittel aus dem Ausland den heimischen Qualitätsrichtlinien unterworfen werden.
    Für österreichische Produkte soll ein neues Gütesiegel geschaffen werden.
    Finanzminister Andros hat mit Vertretern des Freien Wirtschaftsverbandes die Erhöhung des steuerlich anerkannten Kilometerpauschales für Firmenautos vereinbart.
    Für Firmenwagen sollen künftig 1 Schilling 30 statt 1 Schilling anerkannt werden.
    Für Personenkraftwagen soll ein Kilometergeld von 1 Schilling 80 statt 1 Schilling 50 gelten.
    Scharfe Kritik an der Bundesregierung hat heute Ärztekammerpräsident Piatti beim Ärztekammer-Tag geübt.
    Er kündigte an, dass im Zusammenhang mit dem zweiten Abgabenänderungsgesetz die Zahl der Visiten reduziert werden müsse.
    Dafür müssten mehr Patienten an die Krankenhäuser zugewiesen werden.
    Dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger warf Piatti vor, nicht die zur Niederlassung von Jungärzten nötigen Förderungsmittel zur Verfügung zu stellen.
    Die Gewerkschaft der Privatangestellten hat neuerlich Initiativen angekündigt, mit denen die Diskriminierung der Frau im Beruf beseitigt werden soll.
    Als eine der wesentlichen Ursachen dafür wird dabei das auch heute noch in den Schulen vermittelte traditionelle Rollenbild von Mann und Frau bezeichnet.
    Italien Das Komitee für den Brennerverkehr hat in Verona den Bau eines 20 Kilometer langen Eisenbahntunnels unter dem Brennerpass von Steinach nach Sterzing beschlossen.
    In Verhandlungen zwischen Italien, Österreich und der Bundesrepublik Deutschland soll eine internationale Verankerung des Projekts erreicht werden.
    Bundesrepublik Deutschland Die Großverhandlung nach den Mördern des Arbeitgeberpräsidenten Schleyer hat bisher keine konkreten Ergebnisse gebracht.
    Von Seiten des Bundeskriminalamts wird allerdings die gute Zusammenarbeit mit den Polizeibehörden der Nachbarländer hervorgehoben.
    Innenminister Mayhofer hat die tatkräftige Mitwirkung der Bevölkerung gewürdigt.
    Die Terroristin Irmgard Möller, die nach den Selbstmorden der führenden Bader-Meinhof-Mitglieder in ihrer Zelle in Stuttgart-Stammheim mit schweren Stichverletzungen aufgefunden worden ist, hat nach Angaben ihrer Anwältin nicht die Absicht gehabt oder versucht, Selbstmord zu verüben.
    Hans Martin Schleyer wird morgen Nachmittag in Stuttgart beigesetzt.
    Zu der Trauerfeier werden Bundespräsident Scheel, Bundeskanzler Schmidt und andere führende Vertreter des politischen und wirtschaftlichen Lebens erwartet.
    Frankreich Das Appellationsgericht in Paris beginnt in einer Stunde mit der Verhandlung über den Antrag der Bundesrepublik Deutschland auf Auslieferung des Bader-Meinhof-Anwalts Croissant, der von den deutschen Behörden wegen Verdachts der Unterstützung einer kriminellen Vereinigung gesucht wird.
    Croissant hat in Frankreich politisches Asyl beantragt.
    Bundesrepublik Deutschland
    In München beginnt heute der fünftägige Weltkongress des Internationalen Metallgewerkschaftsbundes.
    Eines der wichtigsten Themen der Verhandlungen ist die angespannte Situation in der Stahlindustrie.
    Vereinte Nationen Der Weltsicherheitsrat tritt heute zur Debatte über die jüngste Entwicklung in Südafrika zusammen.
    Anlass ist das Verbot von 18 oppositionellen Gruppen und von mehreren Zeitungen durch die südafrikanische Regierung.
    Südafrika.
    Wie Justizminister Krüger bekannt gab, bleiben die aufgelösten Bewegungen für immer verboten.
    Das Vermögen der Verbände wird vom Staat eingezogen.
    Außenminister Botha hat die USA beschuldigt, durch ihre kritische Politik gegenüber Südafrika die radikalen Bewegungen zu unterstützen.
    Sowjetunion.
    Die Sowjetunion hat die Mitglieder des Sicherheitsrates zu dringenden Maßnahmen gegen die südafrikanische Regierung aufgerufen.
    Israel.
    Vor dem Parlament in Jerusalem werden heute die vier neuen Regierungsmitglieder aus der demokratischen Erneuerungsbewegung vereidigt.
    Parteiführer Yadin wird den Posten eines stellvertretenden Ministerpräsidenten übernehmen.
    Mit diesen Nachrichten, meine Damen und Herren, beschließen wir das Mittagsschanal.
    Weitere ausführliche Berichte hören Sie dann wieder um 18.30 Uhr im Abendschanal.
    Der aktuelle Dienst berichtet Ihnen aber zu jeder vollen Stunde in den Nachrichten über das Weltgeschehen.
    Helmut Bock wünschte Ihnen im Namen des Teams des Mittagsschonals noch einen angenehmen Tag.
    Auf Wiederhören.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1977.10.24 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1977.10.24 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Ärztekammepräsident Piaty beschuldigt Bundeskanzler Kreisky undemokratischen Verhaltens
    Interview: Ärztekammepräsident Piaty
    Mitwirkende: Berger, Bruno [Gestaltung] , Piaty, Richard [Interviewte/r]
    Datum: 1977.10.24 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Politik ; Gesellschaft ; Medizin ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    ÖVP-Sozialsprecher Kohlmaier und ÖVP-Gesundheitssprecher Wiesingerzu Maßnahmenpaket der Regierung
    Einblendung: Herbert Kohlmaier (ÖVP), Günther Wiesinger (ÖVP)
    Mitwirkende: Langsteiner, Hans [Gestaltung] , Kohlmaier, Herbert [Interviewte/r] , Wiesinger, Günther [Interviewte/r]
    Datum: 1977.10.24 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Politik ; Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Begleitmaßnahmen des Sparpaketes der Regierung
    Einblendung: Handelsminister Staribacher
    Mitwirkende: Kerbler, Michael [Gestaltung] , Staribacher, Josef [Interviewte/r]
    Datum: 1977.10.24 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Berufschancen der Frauen
    Einblendung: ÖGB-Vizepräsident Dallinger, Helga Stubianek (ÖGB)
    Mitwirkende: Fischer, Johannes [Gestaltung] , Dallinger, Alfred [Interviewte/r] , Stubianek, Helga [Interviewte/r]
    Datum: 1977.10.24 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Welt-Stahlgewerkschaft tagt in München
    Mitwirkende: Adler, Hans [Gestaltung]
    Datum: 1977.10.24 [Sendedatum]
    Ort: München [Veranstaltungsort]
    Schlagworte: Politik ; Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Österreichischer Antrag vor UNO zu Luftpiraterie findet Zustimmung bei zahlreichen Staaten
    Mitwirkende: Stoiber, Rudolf [Gestaltung]
    Datum: 1977.10.24 [Sendedatum]
    Ort: New York, UNO-Hauptquartier
    Schlagworte: Politik ; Politik Österreich ; Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Hochschule für Musik und darstellende Kunst
    Einblendung: Rektor Dr. Helmut Schwarz, Prof. Kurt Blaukopf, Prof. Hajo Hinrichs (Leiter der Hamburger Hochschule für Musik und Theater), Helmut Pfandler
    Mitwirkende: Hofer, Brigitte [Gestaltung] , Schwarz, Helmut [Interviewte/r] , Blaukopf, Kurt [Interviewte/r] , Hinrichs, Hajo [Interviewte/r] , Pfandler, Helmut [Interviewte/r]
    Datum: 1977.10.24 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Hochschule für Musik und darstellende Kunst [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Wissenschaft und Forschung ; Kultur ; Theater ; Musik ; E-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Beginn eines Debussy - Ravel - Strawinsky - Poulence - Zyklus im Wiener Künstlerhaus. Interview mit Peter Keuschnig
    Interview: Peter Keuschnig
    Mitwirkende: Gellert, Walter [Gestaltung] , Keuschnig, Peter [Interviewte/r]
    Datum: 1977.10.24 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Künstlerhaus, Theater im Künstlerhaus [Ort der Aufführung]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Kultur ; Musik ; E-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1977.10.24
    Spieldauer 00:59:46
    Mitwirkende Bock, Hellmuth [Moderation]
    Steinwendner, Wolfgang [Regie] [GND]
    ORF [Produzent]
    Datum 1977.10.24 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-771024_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

    Information

    Inhalt

    Nachrichten

    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt