Hartes Rechnen um des letzte Nationalratsmandat

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Herr Sektionschef Lier, aus dem politischen Akt der Wahl wird eigentlich immer mehr ein Experiment für Rechenkünstler.
    Es steht nun wieder, so wie nach dem 1.
    März, nicht fest, wem letzten Endes das dritte Restmandat im Wahlkreisverband Wien zufallen wird.
    Wie ist hier die Lage im Detail?
    Bei dieser Wahl sind, nach den Meldungen, die wir bisher erhalten haben, rund 15.000 Wahlkarten noch aus anderen Wahlkreisen zu erwarten.
    Das ist eine relativ hohe Zahl.
    Am 1.
    März waren es ungefähr 18.000.
    Der Wahlkreis 1 wird 5.110 Wahlkartenstimmen zusätzlich erhalten, der Wahlkreis 3 5.055 und der Wahlkreis 5 4.871, das sind also im Sommer 15.036.
    Das heißt, diese Wahlkartenstimmen werden dem jeweiligen Wahlkreis zugezählt, aus dem der Wähler stammt.
    Und das bedeutet wiederum, dass eigentlich in diesen Wahlkreisen die Wahlbeteiligung sich erhöht und damit die Preise für die Grundmandate höher werden.
    Das ist zutreffend.
    Durch die Auszählung der Wahlkartenstimmen erhöht sich ja die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen.
    Und nachdem ja die Berechnung der Wahlzahl aufgrund der abgegebenen gültigen Stimmen erfolgt, erhöht sich auch die Wahlzahl.
    Das wird nach den bisherigen
    vorliegenden Zahlen über die Wahlkarten sich ergeben, dass im Wahlkreis 1 zum Beispiel die Wahlzahl um rund 1.000 steigen wird, im Wahlkreis 3 um rund etwas über 800 und im Wahlkreis 5 rund um 700.
    Dadurch aber, dass zum Beispiel die SPÖ mehr Mandate hat, insbesondere im Wahlkreis 5,
    wird es mehr, benötigt es mehr an Stimmen, um diese erhöhte Wahlzahl auszugleichen.
    Also nach den bisherigen Ergebnissen wird zum Beispiel die FPÖ keine, nachdem sie ja kein Grundmandat erhalten hat, wird sie alle Rechtsstimmen auswerten können, die
    SPÖ wird rund 6.500 Stimmen benötigen, um die erhöhte Wahlzahl auszugleichen und bei der ÖVP sind es rund 4.400 Stimmen, um ebenfalls die erhöhte Wahlzahl auszugleichen.
    Das heißt, die sozialistische Partei muss zunächst von den Wahlkartenstimmen, die sie nun noch erhalten wird, jeweils die Zahl, um die sich die Wahlzahl erhöht, mal die Zahl der Mandate, die sie erhalten hat, auf die Grundmandate dazulegen und erst der Rest geht in das Reststimmenverfahren.
    Das ist richtig.
    Das würde also bedeuten, dass zum Beispiel die SPÖ rund 38,7 Prozent aller Wahlkartenstimmen dazu benötigt, um die erhöhte Wahlzahl auszugleichen.
    Und erst, was über 38,7 Prozent für die Sozialistische Partei abgegeben wird, geht in das Reststimmenverfahren.
    Ist dies überhaupt realistisch?
    Hat die Sozialistische Partei Chancen, mehr als 38,7 Prozent zu erreichen?
    Das ist durchaus im Wahlergebnis drinnen, aber es ist noch Folgendes zu bemerken.
    Bei der FPÖ, jede Stimme, die sie erhält, muss von der Sozialistischen Partei, wenn sie das Mandat erhalten wird, durch zwei Wahlkartenstimmen aufgewogen werden.
    Also nehmen wir an, das ist nur eine Annahme, es würde die FPÖ zum Beispiel 5% an den Wahlkartenstimmen erreichen, dann müsste die SPÖ 10% der Wahlkartenstimmen bekommen,
    Damit ihr das Mandat zufällt, würde dann der Prozentsatz von 38,7 zum Beispiel auf 48,7 Prozent steigen.
    Das wäre aber durchaus im Bereich der Möglichkeit, wenn nämlich der Trend
    in den Wiener Wahlkreisen genauso ist, wie bei den Wahlkartenstimmen, dann liegt dieses Ergebnis drinnen.
    Und wann werden die Wahlkarten nun tatsächlich geöffnet und ausgezählt werden?
    Die Wahlkarten werden, und das möchte ich richtigstellen, die werden nicht beim Innenministerium ausgezählt, sie kommen gar nicht zum Innenministerium, sondern die Wahlkarten sind direkt geschickt worden in die Wiener Wahlkreise 1, 3 und 5 und sie werden dort gezählt und ausgewertet und man nimmt an, dass morgen das Ergebnis in den Wiener Wahlkreisen vorliegen wird.
    Vielen Dank, Herr Sektionschef.

    Katalogzettel

    Titel Hartes Rechnen um des letzte Nationalratsmandat
    Titelzusatz Interview: Sektionschef Lier
    Spieldauer 00:04:17
    Mitwirkende Pfitzner, Helmut [Gestaltung]
    Liehr, Willibald [Interviewte/r] [GND]
    Datum 1970.10.07 [Sendedatum]
    Schlagworte Politik ; Politik Österreich ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-701007_b_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal 1970.10.07

    Information

    Inhalt

    Wahlkarten, Wahlkreise, Ergebnis, Mandat
    Nachrichten

    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Politik , Politik Österreich , Radiosendung-Mitschnitt