Vorbereitung für die Salzburger Festspiele: "Cenodoxus" von Jakob Bidermann

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    Herr Dügelin, haben Sie Biedermann's Xenodoxus schon einmal inszeniert?
    Ja, ich habe es 1958 in München zur 800-Jahr-Feier gemacht im Staatstheater München.
    Und wenn Sie nun in der Felsenreitschule dieses Stück realisieren wollen, welchen völlig veränderten Voraussetzungen sehen Sie sich gegenüber?
    Die veränderten Voraussetzungen ergeben sich erstens mal durch unser Team, also durch Tengeli und Forte.
    Forte schreibt praktisch ein neues Stück nach dem Biedermann, dass es ganz anders wird durch die Maschinen von Tengeli als in München, wo ein
    sehr Gutes, aber doch innerhalb der Theatertradition gedachtes Bühnenbild war.
    Dadurch ergeben sich natürlich schon große Veränderungen.
    Zum Beispiel, warum auch die Felsenreitschule so gut ist, wir wollen nicht mehr abgestuft haben, die drei Ebenen, also oben Himmel, Mitte Welt, unten Hölle, sondern wir wollen
    diese drei Ebenen auf einer einzigen haben und dafür eignet sich natürlich diese breite Bühne sehr.
    Herr Tengeli, Ihr Schaffen ist weitgehend von Elementen des Maschinellen und Konstruktiven bestimmt.
    Ist das eine geeignete Grundlage für die Realisation des Bühnenbildes von Xenodoxus?
    Ja, das ist natürlich ein vorläufiges Fragezeichen, ob es dann geeignet ist für ein Bühnenbild.
    Es wird natürlich auch gar kein Bühnenbild.
    Es wird zu integrierten, maschinellen Elementen kommen, mit Möglichkeiten, die wir gar noch nicht kennen, die wir eben bearbeiten müssen, mit denen wir spielen können.
    Ich glaube nicht mehr an ein richtiges Bühnenbild im Sinne schöner Dekors oder so.
    Ein Bild ist also gegeben, jeden Moment, durch den schönen Hintergrund der Felsenreitschule.
    Und was davor geschieht, das ist also
    direkte mitmachende Kommentarelemente sind das.
    Herr Dieter Forte, das Stück Xenodoxus ist zu Anfang des 17.
    Jahrhunderts lateinisch geschrieben worden.
    Auf welchen Text stützen Sie sich in Ihrer Neuschöpfung?
    Ja, ich werde ohne Zweifel die lateinische Urfassung benutzen, mitbenutzen, aber doch im Wesentlichen mich stützen auf die ersten Übersetzungen des Mittelalters, die in einer sehr volkstümlichen, sehr schönen Sprache gehalten waren.
    Um welches Thema handelt es sich?
    Ja, da wäre natürlich eine breite Antwort vonnöten.
    Es ist einmal die Position des Menschen, verkörpert im Zinodoxus, dem Doktor von Paris, also die Position
    des Humanismus, des Forschens, des Wissens.
    Dann auf der anderen Seite die Position unserer Übermächte, also der Religion, der Ideologie, Gott, Teufel, Himmel und Hölle, die den Menschen bedrängen, denen zu bestimmten Moralvorstellungen zwingen, anhalten und die Auseinandersetzung mit diesen Religionen und Ideologien.
    Und ich glaube, dass das heute auch noch ein aktuelles Thema ist.

    Katalogzettel

    Titel Vorbereitung für die Salzburger Festspiele: "Cenodoxus" von Jakob Bidermann
    Titelzusatz Interview: Regisseur Düggelin, Bühnenbildner Tinguely und Textbearbeiter Forte
    Spieldauer 00:03:15
    Mitwirkende Wolf, Robert [Gestaltung]
    Düggelin, Werner [Interviewte/r] [GND]
    Tinguely, Jean [Interviewte/r] [GND]
    Forte, Dieter [Interviewte/r] [GND]
    Datum 1972.02.03 [Sendedatum]
    Schlagworte Politik Österreich ; Kultur ; Theater ; Literatur ; Bildende Kunst ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-720203_a_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal 1972.02.03

    Information

    Inhalt

    Nachrichten

    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Politik Österreich , Kultur , Theater , Literatur , Bildende Kunst , Radiosendung-Mitschnitt