Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1978.01.04
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Das war's.
Hier ist der Studio des Mittagsschonals, am Mikrofon Roland Machatschke.
Guten Tag, meine Damen und Herren.
Vor den Nachrichten ein kurzer Überblick über die wichtigsten Punkte des Programms, das wir bis 13 Uhr geplant haben.
Aus Österreich Möglichkeiten der Budgetkontrolle im Parlament, eine Pressekonferenz des ÖVP-Abgeordneten König, Forderungen der Immobilienmakler im Zusammenhang mit dem kommenden Gemeinnützigkeitsgesetz und Bericht über das Bergwerksunglück in Kärnten.
Aus dem Ausland berichten wir aus dem Nahen Osten über die Gespräche von Präsident Carter in Saudi-Arabien und Ägypten und über die Einigung von Kommunisten und Sozialisten in Italien, das Minderheitskabinett Andriotti nicht mehr zu unterstützen.
Im Kulturteil schließlich bringen wir ein Gespräch mit dem Pianisten Paul Badura Skoda aus Anlass des Schubert-Jahrs 1978.
Nun aber wie angekündigt die Nachrichten.
Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Helmut Koller, Sprecher Herbert Slavik.
Ägypten, Frankreich.
Der amerikanische Präsident Carter ist heute Vormittag nach einem eineinhalbstündigen Besuch beim ägyptischen Staatspräsidenten Sadat in Aswan nach Paris weitergereist.
Carter und Sadat diskutierten über das Palästina-Problem.
Für die letzten zehn Minuten wurde auch der deutsche Bundeskanzler Schmidt zu den Gesprächen beigezogen.
Vor dem Abflug nach Paris sagte Carter, für eine Friedensregelung seien drei Prinzipien notwendig.
Die legitimen Rechte der Palästinenser, die Rückkehr zu normalen Beziehungen zwischen den am Nahostkonflikt beteiligten Parteien und Israels Rückzug aus den besetzten arabischen Gebieten hinter sichere und anerkannte Grenzen.
Zuvor hatte Salat in einer kurzen Erklärung von einem sehr fruchtbaren und intensiven Meinungsaustausch gesprochen.
Nach einer Meldung des israelischen Rundfunks hat der amerikanische Präsident während seines Fluges nach Paris mit dem israelischen Regierungschef Begin ein Telefonat geführt.
Carter soll detailliert über seine Gespräche mit Präsident Sadat berichtet haben.
Paris ist die vorletzte Etappe der Weltreisekarte, die nach Polen, dem Iran, nach Indien, Saudi-Arabien und zu dem vorerst nicht eingeplanten Kurzbesuch nach Ägypten geführt hatte.
Nach seinem Aufenthalt in Paris wird der amerikanische Präsident noch in Belgien erwartet.
Sowjetunion Außenminister Gromyko hat alle europäischen Völker zum Kampf gegen die Herstellung und Verbreitung von Neutronenwaffen in Europa aufgefordert.
Gromyko bekundete die Bereitschaft Moskaus mit den Westmächten einen gegenseitigen Verzicht auf die Produktion der Neutronenbombe zu vereinbaren.
Bangladesh Der britische Premierminister Callaghan hat eine zehntägige Asienreise eingetreten und ist heute in Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesh, eingetroffen.
Die weiteren Stationen seiner Reise sind Indien und Pakistan.
In allen drei Ländern will Callaghan über die Wirtschaftsbeziehungen zwischen diesen Staaten und Großbritannien konferieren und auch die Frage der Einwanderung von Asiaten nach England berühren.
Kambodscha, Vietnam.
Über die Lage im bewaffneten Konflikt zwischen Kambodscha und Vietnam herrscht derzeit Unklarheit.
Vietnamesische Truppen sollen kilometerweit auf kambodschanisches Gebiet vorgestoßen sein.
Nach einem Korrespondentenbericht der amerikanischen Rundfunkgesellschaft ABC wird Kambodscha in seinen Aktionen von einer großen Zahl chinesischer Militärberater unterstützt.
Die Sowjetunion macht China für den Konflikt verantwortlich.
In einer Sendung von Radio Moskau hieß es, Peking habe offenkundig die Verschlechterung der Beziehungen zwischen Kambodscha und Vietnam provoziert.
Chile.
Die Militärkunta in Santiago stellt sich heute der von Staatschef Pinochet angekündigten Volksabstimmung.
Für alle Chilenen über 18 Jahre gilt Wahlpflicht.
Staatschef Pinochet will mit der Volksabstimmung den Beweis liefern, dass die Bevölkerung trotz der von der UNO erhobenen Vorwürfe massiver Menschenrechtsverletzungen die Politik der Regierung billigt.
Bei dem Referendum werden in den Wahllokalen die Personalausweise markiert.
Ausweise, auf denen das Zeichen fehlt, verlieren am Tag nach der Volksabstimmung ihre Gültigkeit.
USA.
Die Vereinigten Staaten haben ab sofort Mindestpreise für Stahlimporte eingeführt.
Die bisherigen Preise lagen durchschnittlich um fast sechs Prozent unter den im eigenen Land erzeugten Stahlwaren.
Das amerikanische Schatzamt erklärte dazu, die neuen Preise dürften es der amerikanischen Stahlindustrie ermöglichen, den durch Importwaren verlorenen Marktanteil zurückzugewinnen.
Die amerikanische Stahlindustrie beklagt sich seit längerem darüber, dass europäische und amerikanische Produzenten mithilfe staatlicher Zuschüsse Erzeugnisse auf dem amerikanischen Markt anbieten, die unter den Gestehungskosten liegen.
Bundesrepublik Deutschland
Der Verlagsleiter des Nachrichtenmagazins Der Spiegel, Becker, kündigte heute an, in der nächsten Ausgabe der Zeitschrift würden ergänzend zur Berichterstattung über eine angebliche Opposition innerhalb der ostdeutschen Einheitspartei SED auch konkrete Namen und Fakten genannt.
Becker stellte fest, der Verlag habe nach der Weigerung der DDR, den neuen Spiegel-Korrespondenten in Ostberlin zu akkreditieren, bisher in dieser Angelegenheit keinerlei Kontakte zu offiziellen Stellen in Bonn aufgenommen.
Staatsminister Wiszniewski und der Vertreter der DDR in der Bundesrepublik Deutschland, Kohl, erörtern heute in Bonn diese Angelegenheit.
Nach einer jüngsten Statistik ist die Zahl der Arbeitslosen im vergangenen Dezember in der Bundesrepublik Deutschland weiter angestiegen und erhöhte sich um 86.400 auf fast 1.100.000.
Der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg, Stingl, gab den Prozentsatz der Arbeitslosenquote mit 4,8 an.
Auch die Zahl der Kurzarbeiter hat zugenommen.
Die Zahl der offenen Stellen ist um 13.000 auf 186.000 gesunken.
Bundesrepublik Deutschland, Schweiz.
An der Zürcher Devisenbörse erreichte der Dollar zu Börsenbeginn einen neuen Rekordtiefstand von etwas über einem Franken neunzig.
Der gestrige Schlusskurs betrug einen Franken vierundneunzig.
Auch in Frankfurt erreichte der Dollar mit knapp zwei Mark fünf gegenüber dem Schlusskurs von gestern mit zwei Mark null acht vier ein neues Rekordtief.
Der Goldkurs hat sich in Zürich und in London etwas erholt.
Österreich.
Die Rechtsabteilung des ÖAMTC weist heute auf die von manchen Versicherungsanstalten geübte ungesetzliche Praxis in Zusammenhang mit der Vorschreibung neuer erhöhter Prämien nach dem Prinzip des Malus hin.
Nach Auskunft des ÖAMTC ist die Versicherung gesetzlich verpflichtet, die Höhe einer allfälligen Zahlung für einen verursachten Schaden dem Versicherten mitzuteilen und ihm sechs Wochen lang die Möglichkeit einzuräumen, den Schaden aus eigener Tasche zu bezahlen
um so in den Bonus vorzurücken.
Wie es in einer Aussendung des Autofahrerclubs heißt, entsprechen einige Versicherungsanstalten nicht diesen Vorschriften.
Seit einem Stolleneinbruch im Magnesit-Bergbau der österreichisch-amerikanischen Magnesit AG auf der Millstädter Alpe bei Radentein in Kärnten sind drei Bergleute verschollen.
Das Unglück ereignete sich gestern Nachmittag, als ein Gemenge aus Erdreich und Wasser in den Hauptstollen sowie in einen Nebenstollen eindrang.
Vermisst werden drei Männer, der Steiger Karl Puset sowie die beiden Hauer Peter Wasserer und Franz Zussek.
Die Rettungsarbeiten wurden bereits gestern unmittelbar nach dem Unglück eingeleitet, führten bisher jedoch zu keinem Erfolg.
Bei ungünstigen Wetterverhältnissen, weil um Mitternacht heftige Schneefälle einsetzten, wurde heute früh die Suche nach dem letzten Opfer der Lawinenkatastrophe, bei der am Silvester acht junge Menschen aus Bayern im Loferer Hochtal in Salzburg ums Leben gekommen sind, wieder aufgenommen.
Die sieben bereits geborgenen Lawinenopfer, die in der Leichenhalle in Lofer aufgebahrt sind, konnten inzwischen identifiziert werden.
Es sind dies die deutschen Staatsbürger Stefan Hohlneicher, die Schwestern Anna und Elfriede Mahner, Ernst Georg Walter Mosinger, Marianne Walter, Lorenz Esterlechner und Irmgard Oegl.
Alle sind zwischen 17 und 25 Jahre alt.
Nach der Sicherstellung eines VW-Transporters in der Nähe des Lahrer Berges in Wien-Favoriten, mit dem die Entführung des textilindustriellen Walter Michael Palmers durchgeführt worden sein dürfte, hat jetzt die Polizei einen zweiten Wagen entdeckt, der ebenfalls von den Verbrechern verwendet worden sein dürfte.
Es ist ein Peugeot 504, der ebenso wie der VW Transporter unter falschem Namen gemietet wurde.
Er stand in der großen Sperdelgasse in Wien-Leopoldstadt.
In dem Fahrzeug befanden sich ein Koffer und eine Taxigalerie.
Soweit die Meldungen, nun der Wetterbericht.
Eine Kaltfront hat mit stürmischen Winden unser Bundesgebiet überquert.
Vor dem Eintreffen neuer atlantischer Tiefdruckausläufer tritt im Ostalpenraum eine kurze Phase ruhigen Wetters ein.
die Wetteraussichten bis morgen früh.
Veränderliche an der Alpen-Nordseite vielfach starke Bewölkung und strichweise Schneefall oder Schneeschauer.
An der Alpen-Südseite meist aufgelockert bewölkt und allgemein niederschlagsfrei.
Lebhafte auf den Bergen stürmische Winde aus Nordwest.
Nachmittagstemperaturen minus 1 bis plus 5 Grad, Frühtemperaturen morgen minus 8 bis 0 Grad.
Im Süden gebietsweise auch strenger Frost bis minus 12 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Donnerstag.
An der Alpen-Südseite aufgelockert bewölkt oder heiter.
Im übrigen Bundesgebiet wechselnde oder starke Bewölkung.
Strichweise Schneefall, vor allem am Alpen-Nordrand.
Lebhafte Winde aus Nordwest bis Nord.
Tageshöchsttemperaturen minus drei bis plus fünf Grad.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien, Wolkig, 5°, Westwind, Geschwindigkeit 20 km in der Stunde.
Aus Eisenstadt werden keine Werte mehr gemeldet.
Linz, Wolkig, 2°, Westwind 45 km in der Stunde.
Salzburg stark bewölkt Schneefall, 1°, Südwestwind 15.
Innsbruck stark bewölkt 3°, Nordwest 25, Spitzenbiss 55.
Bregenz bedeckt 2°, Nordwestwind 10°, Graz heiter 5°, West 15° und Klagenfurt heiter Bodennebel, minus 2°, Südostwindgeschwindigkeit 3 km in der Stunde.
Es ist jetzt 11 Minuten nach 12.
Die Bundesinnung der Immobilienmakler und Verwalter hat in einer Pressekonferenz in Wien zum Entwurf des Bautenministeriums für ein neues Gemeinnützigkeitsgesetz Stellung genommen.
Dieses Gesetz ist im Sommer des Vorjahres vorgestellt worden.
Es betrifft die gemeinnützigen Wohnbauträger, die derzeit 400.000 Wohnungen verwalten und die pro Jahr durchschnittlich 14.000 bis 16.000 Wohnungen neu bauen.
Das entspricht einem Drittel der Jahresgesamtproduktion an neuen Wohnungen in Österreich.
Der Vorschlag des Bautenministers sieht unter anderem vor, dass die Rechte der Nutzungsberechtigten von Genossenschaftswohnungen denen echter Mieter angeglichen werden.
Was halten nun die Gebäudeverwalter und Immobilienmakler vom Entwurf für das neue Gemeinnützigkeitsgesetz?
Darüber sprach Markus Sommersacher mit Bundesinnungsmeister Dr. Wolfgang Rene Zeder.
Was ist der Grund dafür, dass sich die Bundesinnung der Immobilienmakler und Verwalter mit einem Gesetz befasst, das diese Innung gar nicht betrifft?
Das Gesetz, das hier in Bearbeitung steht, birgt die große Gefahr in sich, Sonderregelungen zu treffen, für etwa ein Viertel der gesamten Miet- und Nutzungswohnungen, die es in Österreich gibt.
Aus diesem Grunde glauben wir, dass es notwendig ist, dass sich ein möglichst breiter Kreis mit der Materie befasst und wir halten es für notwendig, auf alle jene Diskrepanzen hinzuweisen, die eine ruhige Entwicklung des Miet- und Wohnrechts stören würden.
Wenn man es grobschlechtig sagen würde, ist das Konkurrenzneid.
Absolut nicht.
Ich glaube, wir stehen da nicht direkt im Gegensatz zu den Gemeinnützigen.
Wir arbeiten in weiten Bereichen sogar sehr gut zusammen.
Es kommt vielmehr darauf an, dass versucht werden soll, hier Lösungen zu finden, die über Einzelinteressen in diesem Falle der gemeinnützigen Wohnwirtschaft hinausgehen.
Herr Dr. Renetzeder, Sie haben heute in Ihrer Pressekonferenz vorgeschlagen, dass für alle Nutzungsberechtigten von Wohnungen, die von gemeinnützigen Wohnbauträgern errichtet wurden, die gleiche Rechtsbasis gelten soll wie für sonstige Mietwohnungen.
Nun glaube ich aber, wenn ich den Entwurf des Gemeinnützigkeitsgesetzes ansehe, dass es bereits genug Ansätze für eine solche Stärkung der Rechte von Nutzungsberechtigten von Genossenschaftswohnungen gibt.
Sind Sie damit nicht zufrieden?
Absolut nicht, denn der harte Kern jedes Schutzes des Mieters Nutzungsberechtigten ist der Kündigungsschutz.
Es fehlt jede Regelung im Gesetz in dieser Richtung.
Es wäre auch meiner Meinung nach hier nicht der richtige Platz dafür.
Es müsste zugleich eine Novellierung des Mietengesetzes einsetzen, welche auch die Nutzungswohnungen und Mietwohnungen der Gemeinnützigen mit umfasst.
Auf der anderen Seite gibt es ja zum Beispiel Bestimmungen, die die Rechte der Nutzungsberechtigten stärken.
Zum Beispiel was die freie Mietzinsbildung betrifft, was die Überwachung der Betriebskosten betrifft.
Es gibt strenge Prüfungsbestimmungen innerhalb des Verbandes der Gemeinnützigen.
Sie haben einen eigenen Revisionsverband und es werden jetzt im Entwurf sogar Vertrauensleute bestimmt,
die die Nutzungsberechtigten vertreten.
Das sind doch alles Ansätze, die zum gleichen Ziel hinlaufen wie ihre Bestrebungen.
Ist das nicht genug?
Das waren ein bisschen viel Fragen auf einmal.
Ich glaube, es ist absolut nicht notwendig, hier neue Normen aufzustellen in Richtung Betriebskostenabrechnung, Verwaltungsvergütung und so weiter.
All dies ist im Mietengesetz geregelt, ist dort ausjudiziert, ist eingespielt.
Es wäre viel einfacher, kurzerhand all die Wohnungen der gemeinnützigen Wohnbauträger dem Mietengesetz auch in dieser Hinsicht zu unterwerfen.
Das Gesetz enthält auch neue Bestimmungen über die Rückgabe von Genossenschaftswohnungen.
Der Mieter soll in diesen Fällen das bekommen, was er damals bezahlt hat, wie er die Wohnung gekauft hat und dazu noch einen Betrag für die Valorisierung auf den heutigen Tag.
An sich bringt die Regelung nicht viel Neues.
Sie wurde bereits jetzt vielfach in dieser Art gehandhabt, allerdings vielfach unbürokratischer.
Das heißt, im Falle der Wohnungsaufgabe erhielt der ausscheidende Mieter oder Genossenschafter
den Betrag, den er mit dem Bauträger vereinbart hat, ausbezahlt.
Ich glaube, es wäre notwendig einen Rechtsanspruch zu fixieren, dass der Mieter dann, wenn er ausscheidet, den von ihm bezahlten Betrag abgewertet um etwa zwei Prozent pro Jahr, jedoch valorisiert nach dem Lebenshaltungskostenindex in dem Augenblick ausbezahlt erhält, indem er die Wohnung dem Bauträger geräumt übergibt.
Denn gerade dann braucht er das Geld am allerdringendsten, weil er gewöhnlich die Wohnung ja deswegen aufgibt, um sich eine durch den Familienstand bedingte größere Wohnung anzuschaffen, weil er übersiedeln muss und dergleichen mehr.
Es ist, glaube ich, unbillig, ihn dann mindestens acht Wochen warten zu lassen und dabei noch in Sorge bleiben zu lassen, ob er die Valorisierung überhaupt bekommt, da er darauf keinen Rechtsanspruch hätte nach dem Entwurf.
Das Gespräch mit dem Bundesinnungsmeister der Gebäudeverwalter und Immobilienmakler, Dr. Wolfgang Rede-Zeder, führte Markus Sommersache.
Nächster Programmpunkt im Mittagsschanal, die Inlandspresseschau verfasst, ist Wilfried Seifert.
Hauptthema der heutigen Kommentare sind Umfragen.
Umfragen, wie sie vor allem in den letzten Tagen des vergangenen Jahres veröffentlicht wurden.
Themen sind etwa der Einsatz von Kernenergie, das politische Interesse der Österreicher, ihre Parteipräferenz oder die Möglichkeiten des Staates zu sparen.
Im ÖVP-Organ Neues Volksblatt geht Walter Salzmann auf die Tatsache ein, dass derzeit etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung gegen die Inbetriebnahme des Kernkraftwerkes in Zwentendorf sein soll.
Daran anschließend meint Salzmann, das Volk hat langsam gar gekocht zu werden und wird es auch.
Die Atomlobby verfügt über Milliardenbeträge und setzt diese gezielt zur Meinungsbeeinflussung ein.
Staatsbürger, die sich von Sorge getragen zu einer Demonstration finden, werden als von ein paar Lausbuben Missbrauchte diffamiert.
Salzmann kritisiert dann die Rollen, die das Gesundheitsministerium, der Gewerkschaftsbund, aber auch die Oppositionsparteien in dieser Auseinandersetzung spielen.
Sie alle hätten bisher geschwiegen, meint er, sei es aus falsch verstandener Solidarität oder aus der Ungewissheit zwischen Opportunität und Ergebenheit vor einflussreichen Hintermännern.
Salzmann schließt seinen Kommentar im Neuen Volksblatt.
Was zurückbleibt, ist das traurige Gefühl, dass auch in der Frage der Atomenergie der Mammon zum obersten Götzen erhoben wird.
auf Kosten der Umwelt, auf Kosten der Gesundheit und auf Kosten zukünftiger Generationen, die das auszulöffeln haben werden, was wir ihnen mit fadenscheinigen Argumenten eingebrockt haben.
Es lebe die Verantwortungslosigkeit.
Das politische Interesse der Österreicher behandelt die Staberl-Rubrik in der Neuen Kronenzeitung.
Ausgangspunkt für die Überlegungen des Kolumnisten ist eine im gestrigen Morgen-Journal vorgestellte Umfrage, wonach im Durchschnitt nur 44 Prozent aller Österreicher Interesse an Politik haben.
Bezugnehmend auf die Wahlbeteiligung in der Größenordnung von 90 Prozent, heißt das in der Kronenzeitung.
Rund 46 Prozent aller Österreicher haben bei den Nationalratswahlen in einer Sache mitentschieden, für die sie sich nicht interessieren und von der sie daher auch nichts verstehen werden.
46 Prozent haben den Stimmzettel so ähnlich angekreuzelt, wie manche, die vom Fußball gar nichts wissen, den Totoschein ausfüllen.
Da steigen einem ja fast schon die Grausbirnen vor einer Errungenschaft auf, die wir alle pflichtgemäß bejubeln.
Vor dem allgemeinen, gleichen und geheimen Wahlrecht nämlich.
Soweit die Kronenzeitung.
Die kommunistische Volksstimme geht auf eine Umfrage ein, wonach Bundeskanzler Kreisky bei den Österreichern mehr als doppelt so beliebt sei wie ÖVP-Chef Taus die Volksstimme meint.
Kunststück bei dieser ÖVP.
Kunststück kann man da nur sagen.
Es ist eben alles relativ.
Zwei Zeitungen beschäftigen sich heute mit der gestern publizierten Umfrage der Bundeswirtschaftskammer, in der erhoben wurde, welche Sparmaßnahmen des Staates der Österreicher für angebracht hält.
Erich Pfeiffer in den oberösterreichischen Nachrichten sieht als bemerkenswertes Ergebnis, dass Einsparungsmöglichkeiten immer nur von jenen Bevölkerungsteilen befürwortet wurden, die davon nicht unmittelbar betroffen sind.
In den Salzburger Nachrichten hingegen meint Gerhard Steininger zu der Umfrage.
Hier klingt das alte Lied an, das vor allem auch die politischen Funktionäre der Wirtschaft seit jeher pfeifen.
Her mit dem Staat, wenn es dem Geschäft nützlich erscheint.
Wenn dann aber dieser Staat sich seine Gefälligkeiten teuer honorieren lässt, erschallt das große Wegeschrei.
Die mangelnde Schlagkraft der ÜVP in der Opposition ist durch dieses Nützlichkeitsdenken eines ihrer Bünde, dem in der Bundeskammer dominierenden Wirtschaftsbund, mitverschuldet.
Teile und Herrsche ist eine alte Gebrauchsanweisung der Staatsmacht.
Wir alle lassen uns zerteilen und damit beherrschen.
Im Salzburger Volksblatt greift Rudolf Messer den schon oft geäußerten Gedanken auf, auch die Kosten für Dienstautos mit höchstens 105.000 Schilling nach oben zu begrenzen, wie das für die steuerliche Absetzbarkeit von Firmenautos ja seit 1.
Jänner gilt.
Im Organ der Sozialistischen Partei in der Arbeiterzeitung beschäftigt sich Hans Besenböck mit der Situation der Gastarbeiter in Österreich.
Es sei damit zu rechnen, meint Besenberg, dass etliche Gastarbeiter in diesem Jahr nach Hause geschickt werden müssen und damit die Arbeitslosigkeit in ihren Heimatländern vergrößern würden.
Besenberg schreibt in der Arbeiterzeitung, dass Gastarbeiter dennoch heimgeschickt werden mag wie die Dinge liegen unvermeidlich sein.
Selbstverständlich ist es nicht.
Das Los der Gastarbeiter ist heute, und daran ändert ihre sozialrechtliche Gleichstellung mit Inländern qualitativ nichts, das klassische Proletarierschicksal von gestern.
Gastarbeiter sind nur so lange interessant, als ihre Arbeitskraft gebraucht wird.
Sonst nicht.
Das war die Inlands-Presse-Show.
Der ÖVP-Abgeordnete Fritz König, Vorsitzender des Parlamentarischen Rechnungshof-Ausschusses, hat heute Vormittag in der ÖVP-Zentrale eine Pressekonferenz abgehalten.
Dabei kritisierte er am konkreten Beispiel des Bundesrechnungsabschlusses für das Jahr 1976, den der Ausschuss noch in diesem Monat debattieren wird, dass nach Meinung der ÖVP das Budget auf der parlamentarischen Ebene zu wenig Kontrollmöglichkeiten habe.
Welche Wünsche die Volkspartei zur Kontrolle des Staatshaushalts im Einzelnen hat, das hören Sie nun von Johannes Fischer.
Wie in bereits recht vielen Bereichen wird auch im Bereich des Bundeshaushaltes die Arbeit des Parlaments und der Abgeordneten des Hauses zunehmend schwieriger, unübersichtlicher und damit komplizierter.
Gerade das Budget ist in Zeiten wirtschaftlicher Probleme zunehmend mit Schwierigkeiten befrachtet, sodass eine Kontrolle, zumal auf parlamentarischer Ebene, die Volksvertreter vor zunehmend größere Aufgaben stellt.
Noch dazu, wo die Interessen des Finanzministers und seines Stabes im Ministerium nicht selten anders gelagert sind als die des Parlaments und des Rechnungshofes.
Die diesbezüglichen Kontroversen sind etwa um die legendäre 2-Milliarden-Schilling-Transaktion noch gut in Erinnerung, wobei die Argumente beider Seiten einiges für sich haben.
Einerseits die des Finanzministers, er müsse die Möglichkeit rascher und unbürokratischer Reaktion auf wirtschaftliche Entwicklungen haben.
Andererseits auch die der Parlamentarier, das Parlament dürfe nicht die Kontrollhoheit über das Budget und seinen Vollzug verlieren.
Die SPÖ-Abgeordneten setzten dazu im vergangenen Jahr einen Schritt zur verbesserten Kontrolle und verpflichteten den Finanzminister zur vierteljährlichen Information an den Hauptausschuss des Nationalrates.
Der Vorsitzende des Rechnungshof-Ausschusses im Parlament, der ÖVP-Abgeordnete König, geht allerdings viel weiter.
Anhand von Beispielen möchte er dem Finanzminister Verschleierungstaktik und Etikettenschwindel nachweisen.
Der Anlass, die parlamentarische Behandlung des Rechnungsabschlusses 1976 im Parlament noch im Jänner.
Hier etwa habe Hannes Androsch dem Parlament im Budgetvoranschlag andere als die zu erwartenden Zahlen genannt, vor allem in puncto Ausgaben und Einnahmen, meint König.
Es zeigt sich ganz deutlich, dass der Finanzminister, wie er das Budget dem Parlament vorgelegt hat, die Einnahmen künstlich höher angesetzt hat und die Ausnahmen künstlich niedriger angesetzt hat.
Und wenn dann mit mehr als einjähriger Verspätung die Wahrheit an den Tag kommt,
Dann stellt sich heraus und schlägt sich das nieder in einem wesentlich höheren Budgetdefizit als ursprünglich veranschlagt und vom Parlament genehmigt.
Im Jahr 1976, also statt 36 Milliarden, 44 Milliarden.
Das ist eine Steigerung de facto von über 20 Prozent.
Weitere Königkritik, manche Budgetansätze seien Hausnummern gewesen, die Stabilisierungsquote etwa sei bereits drei Wochen nach Beschlussfassung zum Teil zur Bezahlung alter Rechnungen herangezogen worden, beträchtliche Schulden seien aus dem Budget ausgeklammert worden.
Außerdem, sagt König weiter, durch Vorbelastungen und finanzielle Vorgriffe hätte der Finanzminister bereits kommende Haushalte eingeengt, der Finanzierungsspielraum werde immer geringer.
Zurzeit seien bereits 76 Prozent der Budgetausgaben nicht mehr frei verfügbar.
König stellte dann generell fest, dass die Aushöhlung der Budgethoheit des Parlaments in zunehmendem Maße fortschreitet.
Und in demselben Maße, wie die Aushöhlung der Parlamentshoheit, also der Budgethoheit des Parlaments fortschreitet, verringert sich auch die Möglichkeit der parlamentarischen Kontrolle und der Kontrolle durch den Rechnungshof als Hilfsorgan des Parlaments.
Und ich bin zutiefst überzeugt, dass nur eine wirksame Budgetkontrolle durch den Rechnungshof und das Parlament den Staatsbürger vor teuren Fehlentwicklungen schützen kann.
Daher also Vorschläge der Volkspartei für ein neues Haushaltsrecht erstens.
Einsetzung einer begleitenden Budgetkontrolle in der Verwaltung selbst, zweitens Einführung einer Erfolgskontrolle, drittens Einführung einer Folgekostenerstellung, viertens Einführung einer mittel- und langfristigen Planung und fünftens und drittens sowie Aus- und Weiterbildung der Beamten auch des Rechnungshofes.
Dies alles so könig soll dazu dienen, das Budget und dessen Vollzug transparenter für die Öffentlichkeit und für das Parlament zu machen.
Ein neues Haushaltsrecht scheint damit recht gute Chancen der Verwirklichung in nicht allzu ferner Zukunft zu haben, da auch von Seiten der SPÖ-Clubchef Heinz Fischer vor kurzem eine Initiative seiner Partei in diese Richtung angekündigt hat.
Von einer Pressekonferenz des ÖVP-Abgeordneten König berichtete Johannes Fischer, es ist jetzt vier Minuten vor halb eins.
Gestern und heute hat der amerikanische Präsident Jimmy Carter die wahrscheinlich wichtigsten Gespräche über den Themenkreis Nahost im Verlauf seiner neuntägigen Weltreise geführt.
Gestern mit dem König von Saudi-Arabien Khalid und heute im Verlauf einer Zwischenlandung im oberägyptischen Aswan mit Präsident Sadat.
Beide Gesprächspartner, Khalid und Sadat, erwarten vom amerikanischen Präsidenten, dass er Druck auf Israel ausübt, dass er Israel dazu bewegt, eine andere Lösung für das Palästinenser-Problem zu finden, als sie ihm nach dem Beginn angeboten hat.
Mit anderen Worten, bei den Gesprächen ist es in erster Linie um die Frage eines unabhängigen Staates der Palästinenser auf dem Territorium des israelisch besetzten Westjordanlandes gegangen.
Eine Analyse gibt nun unserer Ost-Mitarbeiter Erwin Behrens.
Der amerikanische Präsident Jimmy Carter hat gestern Abend in Saudi-Arabien und heute Morgen in Ägypten erfahren, dass die Araber in ihrer auf das Zustandekommen einer Friedensregelung gerichteten Politik gegenüber den Israelis zwar zu weiteren Zugeständnissen bereit sind, aber nur mit dem Kalender, nicht etwa in der Substanz der Sache.
Sie verlangen nach wie vor, wie der saudi-arabische Außenminister Prinz Faisal nach dem Treffen mit Carter sagte, den totalen Rückzug der Israelis aus den besetzten Territorien und die Anerkennung des Selbstbestimmungsrechts der Palästinenser.
Präsident Carter sprach heute früh in Aswan am Nil eine Stunde lang mit Präsident Sadat.
Sadat hatte in den letzten Tagen kein Geheimnis daraus gemacht, dass er von den Amerikanern enttäuscht ist.
dass seine Vision von einer in Frieden miteinander lebenden Völkerfamilie des Nahen Ostens unter Einschluss Israels von den Amerikanern überhaupt nicht verstanden worden ist.
Die Wortführer der öffentlichen Meinung in Kairo kritisierten heftig die Ablehnung eines souveränen Palästinenser Staates durch Präsident Carter.
Die Kairoer Zeitung Al-Ahram schreibt heute, die Amerikaner sollten besser schweigen, um ihre Rolle als Vermittler nicht zu gefährden.
Und die Kairoer Zeitung Al-Akbar geht in ihrer Enttäuschung über die Haltung Kertas noch einen Schritt weiter, wenn sie feststellt, die Amerikaner sollten es nicht für selbstverständlich halten, dass die Verhandlungen zwischen Ägypten und Israel fortgesetzt werden.
Wörtlich dann im heutigen Leitartikel von Al-Akbar, wir fürchten den Tag, da sich herausstellen wird, dass alle Friedensbemühungen vergeblich waren und wir den Amerikanern sagen müssen, vielen Dank.
Währenddessen fragen sich hier Beobachter, ob die Gespräche, die Präsident Carter gestern in der saudiarabischen Hauptstadt Riyadh führte, überhaupt produktiv waren.
Nach den Gesprächen gab es jedenfalls keine gemeinsame Erklärung.
Carter hatte König Khaled mit den Worten Salam Aleikum begrüßt, der Friede sei mit dir.
Und König Khaled lobte dann die Rolle der Amerikaner im Nahen Osten und sprach von der Freundschaft und der Zusammenarbeit zwischen Saudi-Arabien und den Vereinigten Staaten.
Die Tatsache, dass es keine gemeinsame Erklärung gab, steht im Gegensatz zur Gesprächigkeit der Amerikaner im Flugzeug des Präsidenten, die vor dem Treffen in Riyadh erklärten, die Saudis seien bereit, auf die Schaffung eines unabhängigen Palästinenserstaates zu verzichten.
Zeitungen in Saudi-Arabien schreiben das genaue Gegenteil.
Und der saudi-arabische Außenminister Faisal erklärte nach dem Abflugkartas,
dass die Israelis die besetzten Gebiete total räumen müssten und dass es ein Recht der Palästinenser auf Selbstbestimmung gibt.
Alle Anzeichen sprechen dafür, dass Sadat heute dem amerikanischen Präsidenten Gegenvorschläge zum Plan des israelischen Premierministers Menachem Begin für eine Teilautonomie der besetzten Gebiete westlich des Jordan vorgelegt hat.
Die Mindestförderung Sadats ist nach wie vor die Anerkennung des Selbstbestimmungsrechts der Palästinenser.
Die Gründung eines eigenen Palästinenser-Staates kann drei oder fünf Jahre aufgeschoben werden, aber dann müssen die Palästinenser nach ägyptischer Auffassung selbst entscheiden können, ob sie Israelis oder Jordanier oder Palästinenser in ihrem eigenen Staat werden wollen.
Das war eine Analyse von Erwin Behrens, einen Direktbericht aus Assuan erwarten wir dann gegen Ende der Sendung.
In Italien nimmt die Regierungskrise immer deutlichere Ausmaße an.
Für Mitte des Monats haben die Gewerkschaften einen Generalstreik als Zeichen des Protestes gegen die Wirtschaftspolitik der Regierung Andriotti ausgerufen.
Und jene Parteien, auf deren Unterstützung das Minderheitskabinett der Christlichdemokraten bei Abstimmungen im Parlament angewiesen ist, erklären immer wieder, dass sie diese Unterstützung jetzt entziehen wollen.
Gestern Abend gab es zum Beispiel ein Gespräch zwischen den Parteiführern der Kommunisten und der Sozialisten, Berlinguer und Craxi, und beide bestätigten nachher, dass sie entschlossen sind, die Regierung zu Fall zu bringen.
Aus Rom berichtet Alfons Dalma.
In der Zeit zwischen den Feiertagen hat die italienische Innenpolitik nur scheinbar geruht.
Die immer drohende und stets aufs Neue verschobene Krise der Regierung Andreotti ist in diesen Tagen herangereift.
Gestern Abend haben sich ohne Vorankündigung und also fast insgeheim die Führer der beiden großen Linksparteien getroffen.
Nachher ließen Berlinguer und Craxi die Presse wissen,
dass die Kommunisten und die Sozialisten keine Möglichkeit mehr sehen, diese Minderheitsregierung der Demokratia Christiana weiter zu unterstützen.
Damit wäre Andreottis Schicksal besiegelt, bliebe allerdings nicht noch die Frage übrig, wie der Übergang zu einer neuen Koalition und Mehrheit zu bewerkstelligen wäre.
Die nun eröffnete Regierungskrise, wie der kommunistische Senator Bufalini sagte,
soll nicht ein Sprung ins Dunkle, sondern eine gelotste, das heißt kontrollierte Fahrt zu den neuen Ufern werden.
Das heißt, bevor Andreotti formal gestürzt wird, muss unter den Parteien die Alternative für die Ablöse ausgehandelt werden und parat sein.
Denn sonst droht die Gefahr, dass das Parlament aufgelöst und Neuwahlen ausgeschrieben werden.
Aus den vor Weihnachten durchgeführten und jetzt bekannt gewordenen Umfragen geht hervor, dass die Neuwahlen zwar eine Änderung der Verhältnisse, aber keine Lösung der Regierungsfrage erbringen würden.
Die Großen würden noch größer, die Kleinen ganz klein werden.
Aber das stärke Verhältnis zwischen den Christlich-Demokraten und den Kommunisten würde sich nicht ändern.
Von rund 39 Prozent der Stimmen
würde die Demokratie der Christianer auf 45 Prozent ansteigen.
Aber auch die KPI von rund 35 auf 38 Prozent, also in einem Fall plus 6, im anderen plus 3.
Die Gewieder der einen gehen auf Kosten der Parteien der Rechten und der Mitte, der anderen zum Schaden der Sozialisten.
Nur die radikal-linken Parteien würden unverändert stark bleiben mit etwa 4 bis 5 Prozent.
Wieder müsste also die Demokratie Christiana in die Lage kommen, nur mit den Sozialisten eine Mehrheit bilden zu können, was aber diese ohne die Kommunisten nach wie vor nichts zu tun gedenken.
Oder es würde noch eine und wirklich neue Möglichkeit geben.
eine reine Volksfrontregierung der Kommunisten und der Sozialisten, vorausgesetzt, dass diese die parlamentarische Unterstützung, und sei es nur mit Stimmenthaltung, von Seiten der Radikalen und der Proletarierdemokraten erhalten und auch akzeptieren.
Beringuer erklärt zwar seit vier Jahren immer wieder, dass die Kommunisten von einer linken Koalition
mit nur 50 oder 51 Prozent der Stimmen nichts halten.
Aber die KPI spricht in den letzten Monaten weniger vom historischen Kompromiss und umso mehr von der Einheit der Linken, womit sie die Sozialisten nicht aus dem Griff lässt.
Das war ein Bericht von Alfons Dalma aus Rom.
Mit 1.
Jänner dieses Jahres hat die Kommission der Europäischen Gemeinschaften den neuen Mitgliedstaaten für drei Monate freigestellt, Krisenmaßnahmen für die Stahlindustrie zu ergreifen.
Dieses Zugeständnis der Kommission, die sich monatelang gegen den befürchteten Protektionismus gewährt hat, ist letztlich eine Folge des massiven Widerstands vor allem der Franzosen und Belgier, die schon lange eine Einfuhrsperre oder zumindest Restriktionen bei Stahleinfuhren in die Gemeinschaft verlangt haben.
Nicht zuletzt deshalb, weil die USA, ungeachtet ihres Bekenntnisses zum freien Welthandel, die ersten waren, die Beschränkungen gegen Stahlimporte offiziell eingeführt haben.
In Europa haben inzwischen einige Staaten Mindestpreise für Stahlimporte festgelegt, um zu verhindern, dass es zu Preiskämpfen kommt.
Die bisher härteste Maßnahme hat jetzt nun allerdings Großbritannien gesetzt.
Die Engländer sind die ersten, die einem bestimmten Land, im konkreten Fall der Sowjetunion, offiziell verboten haben, Stahl nach Großbritannien zu verkaufen.
Was die Briten zu diesem Schritt veranderst hat, das erfahren Sie nun von Heinz Beran aus London.
So, als ob sie es nicht laut sagen wollte, hat die britische Regierung am letzten Tag des Jahres 77, weil es ja dann ein paar Tage keine Zeitungen gibt und die Leute überhaupt anderes zu tun haben, als da ist Silvester feiern und sich in einen Alkoholdunst einzuhüllen, durch den keine aufregenden Nachrichten hindurchdringen, also ganz leise wurde am letzten Tage des letzten Jahres bekannt gegeben,
dass Eisen- und Stahlimporte aus der Sowjetunion eingestellt werden.
Dass es solche gibt, wundert nur den, der noch nichts von der weltweiten Stahlkrise gehört hat und der überdies nicht weiß, dass diese Krise die britische Stahlindustrie schon viel länger betroffen hat als andere, wie zum Beispiel die österreichische.
Denn hier in Großbritannien kommt zu allem Übel internationaler Natur noch dazu,
dass die britische Stahlindustrie, eine der ältesten der Welt einfach, was ihre technischen Einrichtungen betrifft, weit hinter der bösen ausländischen Konkurrenz zurückgeblieben ist und da bei der herrschenden Arbeitslosigkeit und den unmöglichen Beziehungen
zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, eine Modernisierung, die notwendigerweise und vor allem Manpower sparen muss, also Arbeitsposten, die ja überhaupt und besonders bei modernen Maschinen nicht mehr gebraucht werden.
Da also unter diesen Umständen eine Einführung neuer Maschinen auf den Widerstand der Gewerkschaften stößt,
So ist die britische Stahlindustrie noch weiter ins Hintertreffen geraten.
Sie verlor zum Beispiel in der ersten Hälfte des vergangenen finanziellen Jahres 201 Millionen Pfund, im ganzen Jahr könnten es 500 Millionen Pfund werden.
Und sie liefert den Stahlhändlern nicht das, was sie brauchen, vor allem nicht termingerecht.
Die britischen Stahlhändler sind daher äußerst aufgebracht über die Einstellung sowjetischer Importe, weil sie sagen, die britische Industrie brauche diese.
Sie sind daran, sich bei der Regierung zu beschweren.
Diese aber scheint schon längere Zeit versucht zu haben, die Russen zu einer freiwilligen Zurückhaltung bei ihren Stahlimporten nach Großbritannien zu bewegen, ohne Erfolg offensichtlich.
Man wollte hier ja nur ein Versprechen haben, dass die Russen ihre Importe nicht noch erhöhen.
Und ähnliche Bitten wurden auch bei anderen osteuropäischen Regierungen vorgebracht.
British Steel, die verstaatlichte britische Stahlindustrie, hat das von der Regierung verlangt, weil sie mit zu wenig Nachfrage zu kämpfen hat und daher ganz gern diese Konkurrenz aus dem Osten loswerden würde.
Im Jahr 76 importierte die Sowjetunion 16.000 Tonnen, im Jahr 77 waren es etwa 100.000.
Besonders hat die British Steel die Einfuhr von Walzdraht aufgeregt.
Eine Einfuhr, die vor zwei Jahren ungefähr 1% des britischen Marktes betrug, im vergangenen Jahr aber auf ungefähr 5% stieg.
Während man in Sheffield
dem Zentrum der britischen Edelstahlproduktion eher pessimistisch ist, was eine Belebung des Marktes betrifft, bemüht sich die British Steel Corporation um Modernisierung und gibt im Jahr um die 600 Millionen Pfund, also etwa 18 Milliarden Shilling dafür aus.
Die Gewerkschaften, so sagt man bei British Steel,
seien nunmehr zur Überzeugung gekommen, dass man bei der herrschenden internationalen Situation mit dem Management zusammenarbeiten sollte.
Gewisse Pläne freiwilliger vorzeitiger Pensionierung und ähnliches sollen helfen, die Belegschaft auf eine der modernen Maschinerie entsprechende Zahl zu reduzieren.
Man sollte vielleicht diese ganze Sache in die richtige Perspektive rücken,
indem man auf die gestrigen amerikanischen Maßnahmen verweist, wo Minimalpreise für die wichtigsten Stahlimporte festgelegt wurden.
Wenn sich das reichste Industrieland der Welt zu solchen Schritten veranlasst fühlt, so verliert das britische Verbot sowjetischer Stahleinfuhren etwas an Sensationswert.
Die anderen Comicon-Länder übrigens haben sich bereit erklärt, ihre Stahleinfuhren zu begrenzen.
Das totale Verbot sowjetischer Empathie ist das Resultat der Weigerung der sowjetischen Regierung, in dieser Hinsicht etwas zu tun.
Ob dies nun zu Gegenmaßnahmen der Sowjets im britisch-sowjetischen Handel führen wird, das wird erst die Zukunft zeigen.
Aus London berichtete Heinz Beran.
In einer halben Minute ist es 12.41 Uhr und wir ziehen nun die Kulturberichterstattung vor.
In zwei außerordentlichen Gesellschaftskonzerten werden morgen und übermorgen die beiden Pianisten Paul Badura-Skoda und Jörg Demus im Wiener Musikverein Klaviermusik zu vier Händen spielen.
Auf dem Programm stehen ausschließlich Werke von Franz Schubert.
Mit Paul Badura-Skoda sprach darüber Brigitte Hofer.
Herr Professor Badura-Skoda, Ihr Konzert mit Jörg Demus gemeinsam ist ja jetzt schon fast zur Institution am Anfang eines Jahres geworden.
Ja, ich glaube, es ist jetzt etwa das siebte oder achte Mal, dass wir ein Konzert dieser Art veranstalten.
Und diesmal muss es natürlich Schubert gewidmet sein.
Natürlich, das 150.
Todesjahr Schuberts.
Und ein willkommener Anlass, die Werke dieses Komponisten, die wir auch in den anderen Jahren gerne spielen, besonders hervorzuheben.
Schubert eignet sich ja natürlich mit seinen Kompositionen besonders für vierhändiges Spiel.
Ganz richtig.
Schubert ist überhaupt der Komponist der vierhändigen Klaviermusik.
Er hat den wertvollsten Beitrag überhaupt zu dieser Gattung beigetragen.
Und das hängt sicherlich mit der allgemeinen Situation, auch der soziologischen zu seiner Zeit, zum Biedermeier zusammen, aber auch mit seiner speziellen Disposition als Komponist.
Die allgemeine Situation, es war die Zeit, wo das Bürgertum, der Kreis Gleichgesinnte,
feinsinniger Menschen jene Rolle ziemlich schnell übernommen hat, die noch eine Generation früher der Adel hatte.
Und auf der anderen Seite für Schubert war es einfach die Möglichkeit, über den Rahmen dessen, was zwei Hände greifen können, noch hinauszugehen und seinem überquellenden Reichtum an Melodien vier Händen anzuvertrauen.
Nun haben Sie sich ja schon sehr lange mit diesem vierhändigen Spiel befasst.
Man könnte eigentlich sagen, Sie haben das eigentlich zusammen mit Jörg Demus populär gemacht.
Das können wir wirklich sagen.
Schon in unserer Jugend vor etwa einem Vierteljahrhundert waren wir so ziemlich die Ersten, die diese Musik von der Hausmusik in den Konzertsaal übertrugen und wir waren auch die Ersten, die systematisch die großen vierhändigen Werke auf Schallplatten aufgenommen haben.
Nun, das Konzert in dieser Woche wird ja von der Fantasie in F-Moll, von dieser sehr berühmten Fantasie, bis zu verschiedenen Rondos reichen.
Ja, im zweiten Teil unseres Programmes spielen wir die beiden bedeutendsten vierhändigen Werke Schuberts aus seinem Todesjahr, die große Fantasie in F-Moll und das Rondo in A-Dur.
Diese Werke bilden ja einen unerhörten Kontrast.
Die Fantasie ist ein überaus dramatisches Werk, das man als tragisch bezeichnen muss und in dem auch vielleicht die Summe all dessen, was Schubert an persönlicher Tragik erfahren hat,
in einem wunderbaren Werk sublimiert ist, das sich mit den größten Werken für Klavier zweihändig nämlich von Mozart und Beethoven vergleichen lässt.
Während das A-Durondo
jene Heiterkeit aufweist, die nach der Überwindung des Leidens steht.
Und besonders liebenswert ist diese Verquickung der vier Hände in einem Klaviersatz, der dem eines Streichquartetts in seiner Vollendung entspricht.
Am Schluss zum Beispiel übernimmt dann gewissermaßen das Cello, der zweite Spieler, die Hauptstimme und führt diese herrliche Melodie durch.
Um die Weihnachtszeit ist an der New Yorker Metropolitan Opera Wagner's Tannhäuser herausgekommen.
An dieser Aufführung waren einige österreichische Künstler beteiligt.
Regisseur war Otto Schenk, Günther Schneider-Simpson geschaltete das Bühnenbild und Leonie Rysanek verkörperte die Elisabeth.
Derzeit bereitet Otto Schenk an der Wiener Staatsoper eine Neueinstudierung von Beethovens Fidelio vor.
Walter Gellert führte mit ihm das folgende Gespräch.
Herr Schenk, der Tannhäuser, den Sie in New York inszeniert haben, war die zweite Oper von Richard Wagner, die Sie auf einer Bühne gestaltet haben.
Was reizt jemanden, der vom Schauspiel kommt, gerade an Opern von Wagner?
Gibt es da einen besonderen Ansatzpunkt?
Mich reizt an Wagner, wie an jeder Oper oder überhaupt an jedem Stück, die menschliche Leidenschaft.
Und am Tannhäuser ganz besonders dieses Problem eines Mannes, der sich mit der Liebe und der Gesellschaft und der Dichtkunst nicht zurechtfindet, ist von Wagner sehr leidenschaftlich-menschlich gestaltet und in adäquate, hinreißende Musik gesetzt und das reizt mich.
In New York wurde die Pariserfassung des Tannhäuser gespielt.
Welche besondere Komponente gibt es da für den Regisseur?
Worauf muss er da besonders Acht geben?
Der Reiz der Pariserfassung ist das verlängerte Paganale.
Also dieser Venusberg ist wichtiger und angereicherter worden.
Und die vermenschlichtere Venus.
Also Wagner hat an sich wahrscheinlich im Laufe seines Lebens eine gewisse Sympathie für die zweite Frau gefunden und also hat die Wesentung inzwischen innerlich erlebt und verarbeitet und wahrscheinlich auch in die Pariser Fassung gebracht.
Die Venus ist ein zärtlicheres und
menschlicheres Wesen geworden.
Sie ist nicht mehr die reine Göttin der Sinnlichkeit, sondern sie ist eine liebende Frau geworden.
Das ist für den Regisseur und für die Darstellerin der Venus sehr reizvoll.
Inwieweit unterscheidet sich die Arbeitsweise an der Met z.B.
von der an der Staatsoper?
Gibt es da Unterschiede?
Naja, es gibt Vor- und Nachteile in beiden Häusern.
Ich muss sagen, dass in der MET eine Sache mir angenehmer ist, dass man durchgehend arbeitet und dafür am Abend nicht.
Also man hat keine zwei Proben, sondern hat eine verlängerte Probe und das wäre ein großer Vorteil.
für das ich immer wieder bin, dass man gar nicht mehr Arbeitszeit fordert, sondern einfach eine komprimiertere Arbeitszeit.
Das kommt wahrscheinlich dort davon, dass man die Bühne ausnützt, solange sie da ist und nicht am Abend probieren will.
In Wien machen Sie den Fidelio, studieren Sie den Fidelio wieder ein, eine Oper, die Sie schon mehrmals gemacht haben.
Meine Frage an Sie, inwieweit verändert sich das Bild einer Oper, je öfter man sie inszeniert, je öfter man sich mit ihr beschäftigt?
Gerade im Falle Fidelio hat es das gegeben, denn ich habe ja den New Yorker Fidelio nach meinem Wiener Fidelio gemacht, mit einem
anderen Bühnenbildner und es ist eine total optisch, total andere Inszenierung geworden.
Hier mache ich jetzt den Fidelio im selben Bühnenbild wie das bestehende ist.
Das ist nur eine Neuinszenierung im Sinne der Menschen, die ganz neu sind und ich mit vollkommen anderen Leuten auch andere
Leidenschaften oder andersartige Leidenschaften erzeugen möchte.
Inwieweit beschäftigt man sich, wenn man so eine Oper inszeniert wie den Fidelio, inwieweit beschäftigt man sich mit dem Gedanken, es auch einmal mit so einer Urfassung zu versuchen?
Man bezieht sich ja sicher in die Überlegungen, die zu einer Inszenierung des Fidelio führen, auch mit ein.
Sicher, wir haben sogar damals, war sogar mal der Plan im Theater an der Wien, die Urfassung zu spielen.
Das ist eine Mode jetzt geworden.
Jeder findet die Urfassung und die Ur-Urfassung und die 0.
Sinfonie und die Doppel-0.
Sinfonie und das, was das Embryo schon geschrieben hat.
Und ich bin da dagegen, denn schließlich und endlich reift ein Werk,
in der Hand eines Mannes und man muss nicht das erfolglose Konzept eines Beethoven spielen und man soll das durchaus erforschen, durchgrübeln, auch auf Platten aufnehmen und archivieren, aber dann soll man die Leute mit diesen Urfassungen in Ruhe lassen.
Ich glaube das, was das reife Ergebnis eines Komponisten ist,
dass noch dazu die Liebe der ganzen Welt gewonnen hat.
Das soll man möglichst gut zeigen und nicht da so einen weggeschmissenen Entwurf eines Mannes bringen, der doch wirklich gewusst hat, warum er das nicht herauslässt, sondern noch und noch bearbeitet.
Das Gespräch mit Otto Schenk führte Walter Gellert.
Es ist jetzt zehn Minuten vor eins.
Wie gemeldet hat sich im Magnesit-Bergbau der österreichisch-amerikanischen Magnesit AG auf der Milstädter Alpe bei Radenteil in Kärnten ein Stolleneinbruch ereignet.
Seither, seit gestern Nachmittag, sind nun drei Bergleute vermisst.
Hören Sie einen Bericht direkt aus Milstadt von Willi Mitsche vom Landestudio Kärnten.
Seit 1909, also seit fast 70 Jahren, wird im Bergbau der Mindenstädter Alpe in der Nähe von Spital an der Trau magnesit abgebaut.
Die Belegschaft umfasst 176 Personen, wovon 97 unter Tag arbeiten.
Rund um die Uhr sind immer 30 Leute im Bergbau beschäftigt, wobei bisher noch nie ein Unfall passierte.
In diesem Schollen, wo sich gestern Nachmittag das Unglück ereignete, wird seit eineinhalb Jahren versuchsweise magnesit abgebaut.
Durch einen Schlamm-Einbruch wurden die drei Bergleute Karel Busset, Peter Wasserer und Franz Zuzek im Schollen eingeschlossen, wonach ihnen noch jetzt gesucht wird.
Nähere Angaben über diese drei Personen wurden von der Direktion der österreichisch-amerikanischen Magnesit AG nicht gemacht.
Augenzeugen des Unglücks gibt es keine, Ohrenzeugen sind im Untertagsbau beschäftigt und dürfen bis zum Abschluss der Bergungsarbeiten nicht besucht werden, damit diese Aktion nicht gestört wird.
Betriebsleiter ist Diplom-Ingenieur Peter Weiß.
Er meint zum Hergang des Unfalls.
Es ist nicht leicht, über den Unfallshergang etwas Konkretes auszusagen, weil es eigentlich keine Augenzeugen gibt.
Wir können aus der Beurteilung der Situation, wie wir sie nach dem Unfall vorgefunden haben, und aus der Schilderung der Ohrenzeugen, wenn man so sagen darf,
annehmen, sich um einen spontanen Einbruch von Fels- und Gesteinsmassen gehandelt hat, die sehr stark mit Wasser durchsetzt waren.
Es war über weite Stöcken ein
Schlamm, den wir da angetroffen haben, der ist also offensichtlich sehr plötzlich aus irgendeiner uns derzeit noch nicht bekannten Stelle in die Stollen eingedrungen.
Sind Sie der Meinung, dass vielleicht die Sicherheitsvorkehrungen nicht ausreichend waren?
Dieser Meinung bin ich durchaus nicht.
Das ganze Abbauverfahren, der gesamte Betrieb steht zunächst einmal unter der sehr intensiven Kontrolle der Aufsichtsbehörde.
Ich muss hier sagen, dass die Aufsicht der Bergbehörde als der zuständigen Behörde
um ein Vielfaches dichter ist als die der Gewerbebehörde.
Das ergibt sich aus der Situation und auch aus der Situation der Betriebe schlechthin, bei denen es zweifellos ein gewisses dem Betriebsgeschehen eigentümliches Sicherheitsrisiko gibt.
Die Abbaumethode ist
von langer Hand geplant.
Sie ist im Übrigen nicht neu, sie wird weltweit angewendet.
Es sind viele hundert Billionen Tonnen von Erz und Gestein auf diese Weise weltweit abgebaut worden.
Wir haben bei der Vorbereitung und Planung dieser Methode internationale Experten herangezogen, haben selbst die Verfahren in aller Welt studiert, sodass wir alles, was nach dem derzeitigen Stande der Technik und der Wissenschaft
möglich ist, unternommen haben, um die Sache entsprechend sicher zu gestalten.
Wie gesagt, die Bergungsarbeiten sind noch im Gange.
Ein Ergebnis wird für die nächsten Stunden erwartet.
Ich gebe aber damit zurück zum Studio des Mittagsjournals.
Willi Mitschel berichtete über das grobe Unglück in Kärnten.
Meine Damen und Herren, ich habe zu Beginn der Sendung angekündigt, dass wir versuchen werden, mit Aswan Verbindung aufzunehmen, wo Präsident Carter heute ein kurzes Gespräch mit Präsident Sadat geführt hat.
Diese Verbindung ist leider nicht zustande gekommen.
Wir bringen nun einen Beitrag über die türkische Regierungsbildung.
Denn nach dem Sturz der Rechtskoalition und der Ministerpräsident Demirel am Wochenende ist jetzt der Führer der Opposition, der Chef der republikanischen Volkspartei Ecevit, mit der Bildung der neuen Regierung betraut worden.
Er vertritt nicht nur die größte Mehrheit, er wurde auch durch ein rundes Dutzend Überläufer aus dem Lager Demirels verstärkt.
Das hat aber wiederum zu Ansprüchen der neuen Verbündeten geführt.
Ansprüchen, die offenbar nicht so leicht zu befriedigen sind, Wolfgang Pfeiffer berichtet.
Eine derartige Regierungsbildung, wie sie jetzt nach dem Sturz des Kabinetts de Mirels vom bisherigen Oppositionsführer Ecevit vorgenommen wird, hat selbst die im parteipolitischen Leben an allerlei Ungewöhnliches gewöhnte Türkei noch nicht erlebt.
Zehn Überläufer aus der Fraktion de Mirels hatte Ecevit gebraucht, um die alte Regierung zu Fall zu bringen.
Nun soll jeder dieser zehn
ein Ministeramt erhalten.
Doch damit nicht genug.
Die Fraktion der von Ecevit geführten Volksdemokratischen Partei im türkischen Parlament ist gerade ein Dutzend Sitze von der absoluten Mehrheit entfernt.
Also genügen zehn Ministerstimmen zur erstrebten Regierungsverantwortung nicht.
Bei den Wahlen des Frühjahrs wurde eine Partei, die sich Vertrauenspartei nennt,
bis dahin Demirels Koalitionspartner, fast völlig zerrieben.
Mit lediglich zwei Abgeordneten noch kam sie ins Parlament.
Auch diese beiden, gewissermaßen die ganze Fraktion der zerschlagenen Partei, sollen Minister werden.
Großverlierer der Frühjahrswahl war auch noch eine andere Partei, die demokratische.
Sie brachte es gerade noch auf einen Abgeordneten,
Auch dieser Einzelkämpfer soll Minister werden.
Aber selbst das langt nicht, um die seltsame Konstruktion der etschewitzchen Regierungsbildung zustande kommen zu lassen.
Die 13 Zusatzstimmkandidaten werden geschlossen auf Kabinettssitze gesetzt.
Doch gibt es nun in der immerhin 214 Mann umfassenden Etschewitz-Fraktion eine ganze Reihe qualifizierter Leute, die selbst
fest mit einem Ministeramt rechneten, als Folge der etschewitschen Überläuferbelohnungspolitik aber zurückstehen sollen.
Aus dieser Richtung ist der Druck so stark geworden, dass der angehende Premierminister dem bisher 29 Minister umfassenden Kabinett mindestens einen, wenn nicht mehrere Minister-Sessel hinzufügen will, um die Wünsche weiterer Ministeraspiranten zu erfüllen.
Wenn es nach dem alten Schlüssel ginge, bekämen die 214 etschewitzen Volksrepublikaner 16 Kabinettsitze, die 13 Zugereisten jeder einen.
Noch ist die Ministerliste nicht bekannt.
Vielleicht auch packt Etschewit in letzter Minute selbst ein wenig Verwirrung über das heute oder morgen dem Staatspräsidenten vorzustellende Regierungsgebilde.
Meine Damen und Herren, wir unterbrechen diesen Beitrag von Wolfgang Pfeiffer, denn wir haben jetzt die gewünschte und ersehnte Verbindung mit Ägypten bekommen.
Matthias Hart ist am anderen Ende in einem Studio.
Herr Hart, können Sie mich hören?
Ja, ich kann Sie jetzt gut hören.
Ausgezeichnet, Herr Hart, können Sie uns ganz kurz in den letzten zweieinhalb Minuten unserer Sendung schildern, Sie waren ja dabei beim Treffen zwischen dem amerikanischen Präsidenten Carter und dem ägyptischen Präsidenten Sadatin Aswan.
Wie hat sich das abgespielt, diese eineinhalb Stunden?
Nun, es war zunächst einmal ein großer Zirkus, wie das so wohl so ist, wenn Staatspräsidenten und vor allen Dingen amerikanische Staatspräsidenten reisen.
Dann stellten sich beide Präsidenten nach einem etwa einstündigen Gespräch der Presse und der ägyptische Präsident stellte dabei überraschenderweise volle Identität der Ansichten fest.
Der amerikanische Präsident legte als Prinzipien eines Friedens, einer Friedensregelung im Nahen Osten fest, dass zunächst einmal ein normaler Friede mit normalen Beziehungen hergestellt werden müsse.
Und zweitens müsse Israel sich aus besetzten arabischen Gebieten zurückziehen und sichere und anerkannte Grenzen für alle Staaten im Nahen Osten geschaffen werden.
Ferner verlangte er eine Lösung des Palästinenser-Problems in all seinen Aspekten.
Und dieses Problem oder die Lösung des Problems müsse die legitimen Rechte des palästinensischen Volkes anerkennen.
Er bezog sich nicht auf seine Äußerung, dass er gegen einen palästinensischen Staat sei.
Allerdings, die legitimen Rechte des palästinensischen Volkes können unter Umständen so etwas ähnliches wie einen Staat oder am Ende, ganz am Ende einer Friedensregelung im Nahen Osten, auch einen Palästina-Staat einschließen.
Wäre das also ein halbes Einschwenken der Amerikaner auf die arabische Liga, auf die arabische Linie?
Nun, in der Tat ist es wieder eine Zurückkehr der Amerikaner auf eine etwas neutralere Linie, nachdem sich Gaza in der Ablehnung eines Palästinenser-Staates eindeutig auf die israelische Linie begeben hatte.
Es war in den letzten Minuten, haben wir eine Meldung gehabt, auch der deutsche Bundeskanzler Schmidt bei diesen Gesprächen dabei?
Der deutsche Bundeskanzler kam am Schluss des Gespräches, nachdem Sadat und Carter etwa eine Stunde gesprochen hatten, hinzu und hat sich dann mit Carter noch unterhalten über bilaterale Themen, unter anderem über Carters bevorstehenden Besuch in Bonn im Sommer kommenden Jahres.
Und dieses Gespräch sei, so erklärte der deutsche Staatssekretär Bölling, sehr herzlich und sehr freundschaftlich verlaufen.
Danke, Matthias Haas, für diese kurzen Informationen.
Sie werden sich ja noch mit einer ausführlichen Analyse für unser Abend-Journal melden.
Einstweilen auf Wiederhören.
Und wir, meine Damen und Herren, beenden damit das Mittag-Journal auf Wiederhören ebenfalls beim Abend-Journal um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1.
Interview: Bundesinnungsmeister der Immobilienmarkler und Verwalter Wolfgang Renezeder
Mitwirkende:
Sommersacher, Markus [Gestaltung]
, Renezeder, Wolfgang [Interviewte/r]
Datum:
1978.01.04 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Wirtschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten