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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
mit Aktionar.
Es ist 12 Uhr, zum Mittagsjournal auf Österreich 1 und Österreich 3 begrüßt Sie Roland Machatschke.
Im Landwirtschaftsministerium in Wien finden zurzeit die entscheidenden Gespräche über die Erhöhung des Milchpreises statt, über die wir im Laufe dieser Sendung ausführlich berichten werden.
Und die weiteren Österreich-Beiträge?
Leistungsbericht der Hochschule Klagenfurt, Österreich an der Spitze der internationalen Todesstatistik bei Krebs, Gespräch mit Erzbischof Jachim zur vierten Session der Wiener Diözesan-Synode,
Hamburger Hafen wirbt um österreichischen Exporthandel sowie die Inlandspresseschau.
Aus dem Ausland planen wir einen Bericht über die weitere Entwicklung in der Entführungsaffäre um den israelischen Generalkonsul in Istanbul sowie eine Vorschau auf die heutige Tagung des Zentralbankrates der Deutschen Bundesbank in Frankfurt.
Das Kulturmagazin enthält heute Beiträge über die österreichische Schulbuch-Enquete und über das Puppenfestival bei den Wiener Festwochen.
Zunächst aber die Nachrichten und den Wetterbericht gesprochen von Emil Kolbacher.
Im Zusammenhang mit der Entführung des israelischen Generalkonsuls in Istanbul, Efraim el-Rom, sind in der Nacht auf heute in der Hauptstadt Ankara zahlreiche Verhaftungen vorgenommen worden.
In Istanbul durchkämmern nach wie vor Polizei und Militäreinheiten auf der Suche nach den Entführern die verschiedenen Stadtviertel.
Die Fahndung konzentriert sich auf eine Gruppe von 14 Personen, die, wie die türkischen Behörden vermuten, für die Aktion verantwortlich ist.
In einem offiziellen Kommuniqué werden die 14 Personen, unter denen sich auch zwei Araber befinden, aufgefordert, sich unverzüglich der Polizei zu stellen.
Die verhafteten Personen in Ankara sind vornehmlich Professoren, Gewerkschaftsführer und Studenten, die verdächtigt werden, mit illegalen linksgerichteten Untergrundorganisationen zusammenzuarbeiten.
Man hofft durch Verhöre Aufschluss über die Entführung des israelischen Diplomaten zu erhalten.
Die Entführer L. Roms haben inzwischen an die türkische Regierung eine Botschaft gerichtet und darin die Freilassung aller inhaftierten revolutionären Kämpfer verlangt.
In einem damit verknüpften Ultimatum heißt es, der israelische Generalkonsul würde erschossen werden, wenn die türkische Regierung dieser Forderung nicht bis Donnerstag 17 Uhr nachkomme.
In der Botschaft hatten sich die Entführer als Mitglieder der türkischen Volksbefreiungsarmee bezeichnet.
Israel
Die Regierung in Jerusalem ist heute wegen der Entführung des israelischen Generalkonsuls in Istanbul zu einer Sondersitzung zusammengetreten.
Über den Verlauf der Kabinettsberatungen wurde bis jetzt nichts bekannt.
Ministerpräsident Frau Golda Meir hatte den Entschluss zur Einberufung des Kabinetts in der vergangenen Nacht nach einer Besprechung mit Außenminister Eban gefasst.
Ägypten
Präsident Sadat konstituierte gestern ein aus fünf Personen bestehendes provisorisches Generalsekretariat der Ägyptischen Einheitspartei.
Vorsitzender dieses Gremiums wurde, wie die Mittelostnachrichtenagentur berichtet, der Minister für Industrie, Erdöl und Bodenschätze, Siddqi.
Das provisorische Generalsekretariat wird bis zum Kongress der Ägyptischen Einheitspartei und bis zur Wahl eines obersten Exekutivausschusses der Partei im Amt bleiben.
Im Zusammenhang mit dem Militärputsch der vergangenen Woche schreibt heute der Sonderkorrespondent der libanesischen Zeitung Al Anwar, der Oberbefehlshaber der ägyptischen Luftwaffe und der stellvertretende Oberbefehlshaber des Heeres hätten Kriegsminister General Fawzi ihre Unterstützung bei dem geplanten Umsturz versagt.
Österreich
Der Ministerrat genehmigte in seiner heutigen Sitzung den Entwurf des Justizministeriums für das Tilgungsgesetz 1971.
Falls das Gesetz vom Nationalrat angenommen wird, ist die Tilgung einer Vorstrafe von Amts wegen möglich.
Wie Justizminister Broda mitteilte, wird der bisher notwendige Tilgungsantrag des Verurteilten entfallen.
Nach dem neuen Tilgungsgesetz wird ein Computer selbsttätig all jene Personen streichen, deren Tilgungsfrist abgelaufen ist und die nicht neuerlich verurteilt worden sind.
Das Gesetz enthält außerdem die sogenannte beschränkte Auskunftspflicht.
Der Computer des Strafregisteramtes wird bei der Ausstellung einer Läumungsbescheinigung nur noch dann eine Vorstrafe vermerken, wenn sie das Ausmaß von einem Monat Freiheitsentzug übersteigt.
Lediglich gegenüber den Gerichten, der Staatsanwaltschaft und der Polizei werden auch solche Verurteilungen mitgeteilt werden.
Wie aus einer Untersuchung des Statistischen Zentralamtes hervorgeht, werden an langen Wochenenden oder Feiertagen die meisten tödlichen Unfälle in den nahezu leeren Straßen der Städte, Dörfer und Gassen registriert.
Während der Osterfeiertage dieses Jahres kam es trotz der großen Verkehrsdichte auf den Freilandstraßen
nur zu 331 Unfällen mit Personenschaden.
In Ortsgebieten wurden jedoch 437 Unfälle gezählt.
Bundesrepublik Deutschland.
Der Zentralbankrat der Deutschen Bundesbank tritt heute Nachmittag in Frankfurt zusammen.
In informierten Kreisen erwartet man, dass über den Zeitpunkt der Beendigung der Freigabe des D-Mark-Wechselkurses beraten wird,
über den es zwischen Bundesregierung und Bundesbank Meinungsverschiedenheiten geben soll.
Wie es heißt, wird Wirtschafts- und Finanzminister Schiller auch über den Zeitpunkt für eine Intervention der Bundesbank an den Devisenmärkten verhandeln, der den Dollarabfluss aus der Bundesrepublik in Gang setzen soll.
Frankreich Der Streik der Pariser Autobusfahrer dauert auch heute an.
Von den rund 1700 Fahrzeugen der Pariser Verkehrsbetriebe
standen heute Vormittag nur 400 Busse im Betrieb.
Streikanlass sind die neuen Sommerfahrpläne, die nach Auffassung der Gewerkschaften die Busfahrer mit mehr Arbeit belasten.
Sowjetunion Eine chilenische Wirtschaftsdelegation ist heute in Moskau eingetroffen, um die Möglichkeiten einer Erweiterung der Handelsbeziehungen mit der UdSSR zu sondieren.
Die erste Gesprächsrunde wird auf Expertenebene geführt.
Allgemein wird erwartet, dass der chilenische Außenminister Medina in der nächsten Woche zu neuen Verhandlungen in die sowjetische Hauptstadt kommen wird.
USA Präsident Nixon hat Maßnahmen ergriffen, um den gestern begonnenen Ausstand der Eisenbahnarbeiter so rasch wie möglich zu beenden.
Infolge des Streiks ist der gesamte Bahnverkehr in den USA lahmgelegt.
Die Bahnarbeiter fordern eine Lohnerhöhung von 54 Prozent
in drei Jahresetappen.
Auf Vorschlag des Präsidenten beschäftigt sich der Kongress in Washington heute mit der Ausarbeitung eines Ausnahmegesetzes, durch das der Streik zumindest bis 1.
Juli ausgesetzt werden soll.
Nethal Ein Schlechtwettereinbruch behindert neuerlich die Himalaya-Expedition.
Gestern hatten die beiden britischen Bergsteiger Don Willans und Dougal Heston
in 8.220 Meter Höhe das Lager 6 errichtet.
Die Bergsteiger schätzten, dass es noch etwa zwei Tage dauern würde, bis sie ein schwieriges Felsband bezwungen hätten, das zum Gipfel des höchsten Berges der Welt führt.
Der Schlechtwettereinbruch dürfte jedoch eine neuerliche Verzögerung für das Unternehmen bedeuten.
Ein Hubschrauber mit zwei französischen Journalisten an Bord
wird seit heute früh über dem 8.470 Meter hohen Makalu-Gipfel in Nepal, dem fünfth höchsten Berg der Welt, vermisst.
Die Besatzung wollte über eine französische Expedition berichten, die sich gegenwärtig in diesem Gebiet aufhält.
Die Suchaktion nach den Vermisstern wird jedoch durch heftige Regenfälle erschwert.
Niederlande
Der Sprengstoffanschlag auf den schwimmenden Piratensender Radio Nordsee vom Wochenende konnte aufgeklärt werden.
Als Anstifter wurde der Beauftragte des Konkurrenzsenders Radio Veronica, Norbert Jürgens, festgenommen.
Radio Veronica ankert nur wenige Kilometer von Radio Nordsee entfernt vor der Küste Beißhefeningen.
Außer Jürgens
wurden drei Taucher festgenommen, die bereits gestanden haben, im Maschinenraum von Radio Nordsee einen Sprengsatz angebracht zu haben.
Radio Veronika sendet bereits seit elf Jahren Musik und Werbung, während Radio Nordsee erst vor wenigen Monaten als Konkurrenz aufgetreten war.
Soweit die Meldungen.
Und nun zum Wetter.
Eine Tiefdruckzone erstreckt sich von der Ostsee über die Benelux-Staaten und Westfrankreich nach Spanien und Nordafrika.
Der Ostalpenraum liegt in einer kräftigen Südströmung, die ein rasches Vorrücken dieser Störungszone nach Osten verhindert.
Störungsausläufer haben jedoch die Westalpen und mit Wolkenfeldern auch den Bodenseeraum erreicht.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
In Vorarlberg und in den Abendstunden auch in Tirol stärker bewölkt und Aufkommen von Gewitterneigung.
Im gesamten übrigen Bundesgebiet wolkenlos oder heiter.
Allgemein sehr warm.
Im Wiener Becken und im Donauraum lebhafter Südostwind, auf den Bergen Südwinde.
Tageshöchsttemperaturen 24 bis 32 Grad.
Frühtemperaturen 8 bis 16 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Dienstag.
Im Westen Österreichs veränderliche Bewölkung mit sonnigen Abschnitten, Neigung zu einzelnen gewittrigen Strichregen.
Im gesamten übrigen Bundesgebiet wolkenlos oder heiter und warm.
Im Osten Österreichs lebhafter Südostwind, auf den Bergen zunehmende Südwinde.
Tageshöchsttemperaturen 22 bis 30 Grad.
Das hier vorgeschriebene Morgen-Dienstag stimmt leider nicht.
Bitte um Entschuldigung, Morgen-Mittwoch.
Das waren die Aussichten für Morgen-Mittwoch.
Die Temperaturwerte und die anderen Messwerte von 12 Uhr.
Wien heiter 27 Grad, Südostwind 25 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt wolkenlos, 27 Grad, Südost 15.
Linz, Heiter 27, Südost 5, Salzburg, Heiter 27, Nord 15, Innsbruck, Heiter 27, Südost 20, Bregenz, wolkig 26 Grad, Süd 10, Graz, Heiter 25 Grad Windstille und Klagenfurt, Heiter 25 Grad, Ostwind 5 Kilometer in der Stunde.
Es ist 12 Uhr und 12 Minuten.
Die Türkei, in der es in den letzten drei Monaten eine Serie von Entführungen gegeben hat, deren Opfer meist amerikanische Soldaten waren, erlebt nun ihre erste Diplomaten-Entführungsaffäre.
Gestern Nachmittag wurde der Generalkonsul Israels in Istanbul, Efraim El Rom, aus seiner Wohnung verschleppt.
Seither fehlt von ihm jede Spur.
Die türkische Untergrundorganisation, die sich für die Entführung verantwortlich erklärt hat, fordert die Freilassung sämtlicher politischer Gefangener in der Türkei.
Das Ultimatum an die Regierung läuft am Donnerstag ab.
Über die neuesten Entwicklungen berichtet nun Wolfgang Pfeiffer aus Ankara.
In Istanbul, der Stadt am Bosporus und in der westlichen Türkei befinden sich Armeeeinheiten und Sicherheitspolizei im Großeinsatz auf die Jagd nach den Entführern des israelischen Generalkonsuls Efraim el-Rom alias Efraim Hofstetter.
Die neue von den Militärs ins Amt gebrachte türkische Regierung
scheint es auch eine Machtprobe mit den Extremisten ankommen zu lassen.
Nach einer Nachtsitzung des Kabinetts hatte der stellvertretende Ministerpräsident Kocas in einer Rundfunkansprache an die türkische Bevölkerung die Freilassung des Gekidnetten gefordert, ohne auf die Bedingungen der Entführer einzugehen.
Kocas ist der starke Mann im Kabinett, der Vertreter der Militärs.
Es kommt zu einem Rennen gegen die Uhr.
Die Entführer haben verlangt, dass bis Donnerstag übermorgen 15 Uhr alle während der letzten Zeit verhafteten Extremisten freigelassen werden müssen, ohne zu präzisieren, ohne Namen zu nennen.
Andernfalls wollen sie den israelischen Diplomaten töten.
Die Drohung wird diesmal ernst genommen.
Anders als bei den seinerzeit gekidnappten vier Amerikanern, wo Zweifel bestanden, wie weit die revolutionäre Drohungen in nicht mehr zu revidierende Taten übergehen lassen wollten.
Türkische Gerichte haben in den letzten Wochen Todesurteile gegen Extremisten ausgesprochen, die allerdings noch nicht ausgeführt wurden.
Andere Todesurteile wurden von den öffentlichen Anklägern beantragt.
Dies in erster Linie scheint dazu beigetragen zu haben, dass die, wie sie sich selbst nennt, türkische Volksbefreiungsfront neue zur Eskalation führende Aktionen einleitete.
Ob die Jagd auf die Entführer Erfolg hat, wird bezweifelt.
Schon in Ankara war es nicht gelungen, die Schlupfwinkel der Kidnapper aufzuspüren.
Das Labyrinth von Istanbul ist noch unübersichtlicher als das der Landeshauptstadt.
Die türkische Regierung hat Israel alle Maßnahmen zugesichert, die zur Rettung des gefährdeten Menschenlebens ergriffen werden können.
Dennoch sieht es nicht so aus, als bahnten sich Kompromisse an.
Kocas hat in seiner Rundfunkansprache erklärt,
Wenn ich die unmittelbare Freilassung des Entführten erfolge, werde man sofort Gesetze erlassen, die rückwirkend in Kraft treten und die Todesstrafe nicht nur für die Entführer, sondern für alle, die ihnen helfen oder sie verstecken, ermöglichen.
Die Lage der türkischen Regierung ist schwierig.
Sie spielt um das Leben eines fremden Diplomaten.
Auf der anderen Seite aber wird als sicher angesehen, dass nach einem Erfüllen der Kidnapper-Forderung das Land auf ein Chaos zutreiben müsste.
Nicht zu klären ist bisher, wie weit mit Absicht ein Israeli oder sogar dieser bestimmte Israeli gekidnappt wurde.
Zwar hat die türkische Befreiungsfront nachgewiesene Verbindungen zu den arabischen Guerillas.
Sie hat auch erklärt, dass über Israel der Imperialismus der Vereinigten Staaten getroffen werden solle.
Dennoch nimmt man an, dass sie zumindest über die Vergangenheitsrolle des Gekidnappten nicht im Bilde war.
So zögerte man von israelischer Seite in Istanbul, diese Rolle bekannt werden zu lassen, um den Preis nicht hochzuschrauben oder weitere Gefahren für das Opfer heraufzubeschwören.
Die Entführung wirkte zwar technisch genau vorbereitet, doch hat es den Anschein, als sei es den Entführern in erster Linie darum gegangen, einen, irgendeinen Diplomaten in die Gewalt zu bekommen, um den Kampf des Extremismus fortzuführen.
Hierfür spricht auch
dass kürzlich ein bereits in den Einzelheiten ausgearbeiteter Plan zur Entführung des deutschen Geschäftsträgers in Ankara, Botschaftsrat Dr. Wilke, aufgedeckt und dadurch verhindert werden konnte.
Das war ein Bericht von Wolfgang Pfeiffer aus Ankara.
In Frankfurt tritt heute Nachmittag der Zentralbankrat der Deutschen Bundesbank zu einer Sitzung zusammen, an der auch Wirtschafts- und Finanzminister Schiller teilnimmt.
Es ist dies die erste Sitzung dieses Gremiums nach der Wiedereröffnung der Devisenbörsen am Montag voriger Woche und nach der Freigabe des D-Mark-Wechselkurses.
Wegen der umfangreichen Materie wurde die Sitzung auf zwei Tage anberaumt.
Allgemein werden harte Auseinandersetzungen zwischen Minister Schiller und Notenbankpräsident Klasen erwartet.
Nieres erläutert nun unser Bonner Korrespondent Klaus Emmerich.
Wenn Banker, die aus guten Gründen Traditionen hochzuhalten verstehen, von denselben abweichen, muss sie schon seine besonderen Motive haben.
Beim Zentralbankrat der Deutschen Bundesbank, dem obersten Beschlussgremium der Bundesrepublikanischen Notenbank in Frankfurt, ist dies offenkundig der Fall.
Zum ersten Mal seit Bestehen trifft sich der Zentralbankrat nicht einen Tag, sondern heute und morgen.
Für die Deutsche Mark, für die bundesrepublikanische und darüber hinaus europäische Wirtschaftsentwicklung, indirekt auch für den bisher gut behaupteten Schilling-Kurs, schließlich für die Erfolgschance von Superminister Schiller, für die Glaubwürdigkeit von Bundesbankpräsident Klassen und für einiges mehr, etwa die Funktionsfähigkeit der EWG, steht eine neue, dramatische Bewährungsprobe bevor.
Bezeichnende Begleitsmusik in Moll liefert ein Dementi der Bundesbank, ihr Präsident Klassen beabsichtige nicht zurückzutreten.
Wenn man ihm auch mehr Glauben schenken soll als etwa Dementis in Wechselkursfragen, so schließt die heiße wirtschaftspolitische Nachbarschafts-Währungspolitik Überraschungen nicht aus.
Jedenfalls geht es um mehr als die technisch anmutende Frage, ob
wie oder wann die Bundesbank das Preisverhältnis zwischen Dollar und D-Mark beeinflussen soll, obwohl darin nicht mehr und nicht weniger steckt als die Entscheidung oder Nichtentscheidung über eine Aufwertung der Mark am Ende des kühnen Experimentes mit dem freien Markkurs.
Schon in diesem Problemkreis scheiden sich die Geister in Bonn und Frankfurt.
Superminister Schiller passt offensichtlich die Bundesbank-Politik des Doing-Nothing an den Devisenbörsen der letzten Tage nicht.
Schiller wird nachgesagt, er erstrebe tatsächlich einen Aufwertungssatz von 5, 6 oder mehr Prozent.
Es ist kein Geheimnis geblieben, dass die Auffassungen in der Frankfurter Bundesbank seit dem sogenannten Floating, also der Freigabe des Marktkurses, geteilt sind.
Einige Experten neigen Schiller zu, andere Claßen, der von Anfang an gegen den beweglichen Wechselkurs war und nun mit schwerem Geschütz gegen Schillers Wünsche auffährt.
Claßen möchte, um es auf eine einfache Formel zu bringen, konjunkturell bremsen und währungspolitisch so schnell wie möglich zur festen und gleichzeitig alten Parität zwischen Dollar und D-Mark zurückkehren.
Man braucht sich nur die Argumente der einen und der anderen Seite vor Augen zu halten, um zu ermessen, wie viel für die Beteiligten in Westdeutschland darüber hinaus
vom Ausgang des Ringens im Zentralbankrat zu Frankfurt abhängt.
Superminister Schiller glaubt, dass die Konsolidierungsphase der westdeutschen Konjunktur schon begonnen hat.
Er hält die finanzielle Basis des Wirtschaftsgeschehens bereits für gesondert und Schiller möchte schon bald wieder ankurbeln.
Kurzfrist glaubt er jedoch nur dann an den gewünschten Dämmen auf Konjunktur, Preise und Löhne, wenn die Bundesbank dafür sorgt, dass die eingeströmten Devisen in der Größenordnung von 20 bis 30 Milliarden Mark rasch abfließen und dann die Kreditpolitik gelockert wird.
Eine lange Talfahrt möchte Schiller verhindern, nicht zuletzt wegen der Gewerkschaften.
Das Verhältnis der sozialliberalen Regierung zu der Arbeitnehmerorganisation rückt immer mehr in den Mittelpunkt der wirtschaftspolitischen Betrachtungsweise zu Bonn.
Von einer de facto Aufwertung der Mark verspricht die Schiller nicht nur einen abkühlenden Effekt auf die Binnenkonjunktur, sondern auch eine erkennbare Rückkehr zu stabileren Preisen, vor allem auch durch eine Drosselung des Exportes und einen Abbau der Überbeschäftigung.
Das war ein Bericht von Klaus Emmerich.
Es ist 12 Uhr und 20 Minuten.
In Wien hält sich gegenwärtig eine Hamburger Wirtschaftsdelegation auf, die unter dem Thema Österreich-Hamburg-Übersee für verstärkte Wirtschaftsbeziehungen zwischen Österreich und Hamburg wirbt.
Hauptträger der gegenseitigen Beziehungen ist naturgemäß der Hamburger Hafen, der in den letzten Jahren ständig an Bedeutung für die österreichische Wirtschaft gewinnt.
Hören Sie dazu ein Gespräch, das Anton Gattner mit dem Vizepräsidenten des Unternehmerverbandes Hamburger Hafen führte, Werner Schröder.
Herr Vizepräsident, Österreich verzeichnete im vergangenen Jahr in seinem Umschlag mit dem Hafen Hamburg einen neuen Rekord mit einem Wert von 1,3 Millionen Tonnen.
Nun, der Hafen Hamburg hat mit diesem Wert mengenmäßig nur die dritte Stelle eingenommen.
Triest liegt an der Spitze mit rund 2 Millionen Tonnen, gefolgt von Rijeka mit 1,6 Millionen Tonnen.
Wertmäßig liegt aber der Hafen Hamburg an der Spitze.
Wie erklären Sie sich nun diese Diskrepanz?
Dies darauf zurückzuführen, dass man im Verkehr Unterschiede machen muss zwischen sogenannten Massengütern, zum Beispiel Getreide, Mineralöle, Erze und hochwertigen industriellen Fertigwaren in unserem Hafenjargon Stückgüter.
Die mengenmäßigen Übergewichte in Triest und Rijeka sind vor allen Dingen auf Massengut einfuhren, auf Mineralöle, auf Erze zurückzuführen, während in Hamburg es vor allen Dingen eben die hochwertigen österreichischen Im- und Exportwaren sind, die den Weg über den Elberhafen nehmen.
Und insofern lässt sich feststellen, auch anhand der Zahlen des Jahres 1971, dass Hamburg der führende Stückguthafen, das führende Tor zur Welt für die österreichische Überseewirtschaft ist.
Der Österreich-Umschlag im Hamburger Hafen ist im vergangenen Jahr um rund 65 Prozent gestiegen.
Woraus erklären Sie sich diese enorme Steigerung?
Ja, in dieser enormen Steigerung haben sich auch bei uns Massenguteinfuhren ausgewirkt, und zwar Eisenerzimporte für die Voest.
Wir haben aber mit Freude feststellen können, dass neben diesen Massenguteinfuhren auch das Stückgut im vergangenen Jahr sich sehr gut entwickelt hat, eine Entwicklung, die auch in diesem Jahr anhält.
Wir haben bereits in den ersten Quartal dieses Jahres eine erneute Steigerung um 20 Prozent feststellen können.
In der österreichischen Ausfuhr, Kompliment für die österreichische
Wirtschaft eine weitere Steigung von 35 Prozent sogar, sodass also die Rekorde des Jahres 1970 nur von sehr kurzer Dauer sein werden.
Glauben Sie, dass die Veränderungen, die sich in der österreichischen Exportwirtschaft durch die Schilling-Aufwertung ergeben könnten, auch auf den Hamburger Hafen Auswirkungen zeigen könnten?
Das anhand der bisherigen Entwicklungen zu beurteilen ist natürlich noch nicht möglich.
Die Zeit ist zu kurz seit der Veränderung in den Währungsparitäten.
Ich möchte aber glauben, dass bei einer fünfprozentigen Aufwertung die Auswirkungen auf die Im- und Exporte sich in sehr kleinem Rahmen halten werden.
Das sind Erfahrungen, wie wir sie in früheren Jahren bei D-Mark-Aufwertungen auch gemacht haben.
Der Hafen Hamburg verfügt über einen der modernsten Container-Terminals Europas.
Wie wirkt sich nun der Containerverkehr mit Österreich aus?
Dazu wäre zu sagen, dass bereits im Jahr 1970 rund 1500 Container von und nach Österreich über Hamburg abgewickelt wurden.
Wir haben hier mit einer sehr starken Veränderung im Sinne der Intensivierung der Steigerung in nächster Zeit zu rechnen und ein wesentliches Thema unserer Diskussion mit unseren österreichischen Partnern in diesen Tagen ist die Entwicklung des Containerverkehrs, der ja das optimale Mittel ist, Haushaltsverkehre im weltweiten Rahmen durchzuführen.
Wir haben unsere Partner hier unterrichtet über das, was sich bei uns tut und wir haben uns erzählen lassen,
von den Herren der österreichischen verladenen Wirtschaft, aber auch der Binnenverkehrsträger, dass man auch hier in Österreich sehr intensiv an der Entwicklung des Containerverkehrs arbeitet.
Herzlichen Dank.
Das war ein Beitrag von Anton Gattner.
Es ist 12 Uhr 25 Minuten.
Seit einem halben Jahr liegen mehrere Anträge auf Erhöhung des Milchpreises vor.
Heute Mittag soll dem Landwirtschaftsministerium in einem Gespräch zwischen Minister Weiß und dem Vorsitzenden der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammer Lehner die endgültige Entscheidung fallen.
Die Landwirtschaftskammer selbst fordert eine Erhöhung des Erzeugermilchpreises um 35 Groschen.
Der Allgemeine Bauernverband will den Milchpreis pro Liter sogar um 1 Schilling 10 anheben.
Die sozialistischen Arbeitsbauern wollen eine Erhöhung um 25 Groschen.
Außerdem wurden in letzter Zeit Lohnforderungen der Molkereiarbeiter in Höhe von 12 Prozent bewilligt.
Die Bundesbahnen wollen die Transportkosten erhöhen und die Molkereien die Verdienstspanne.
Es liegt auf der Hand, dass unter diesen Umständen der gegenwärtige Milchpreis nicht gehalten werden kann.
Offen ist nur das Ausmaß der Erhöhung.
Aus dem Landwirtschaftsministerium meldet sich nun Helmut Pfitzner, der Minister Dr. Weiß und den Vorsitzenden der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammer Dr. Lehner vor dem Mikrofon hat.
Nach wochenlangen Verhandlungen steht es nun endgültig fest, die Milch wird teurer werden.
Herr Minister, Sie haben soeben die Entscheidung verkündet.
Um wie viel wird die Milch teurer werden?
Wir haben heute mit dem Präsidenten der Präsidentenkonferenz, Dr. Nenner, das letzte abschließende Gespräch gehabt und da sind wir übereingekommen, dass die Qualität der ersten Milch um 25 Groschen neuerlich erhöht wird, sodass dann insgesamt 32 Groschen herauskommt, die Qualität
der zweiten Klasse mit 17 Groschen erhöht wird und die der dritten mit 5 Groschen erhöht wird.
Das sind jene Erhöhungen, die die Produzenten, also die Bauern, für die Lieferung ihrer Milch erhalten.
Wie wirkt sich das nun auf die Konsumentenpreise aus?
Durch diese Maßnahme bekommen die Bauern insgesamt 560 Millionen Schilling.
Die Konsumentenpreise werden erhöht, die Milch um 30 Groschen.
Also von 4 Schilling 60er und 4 Schilling 90er, 4 Schilling 90, die Butter, das Achtel und 50 Groschen, die Käsesorten ebenfalls 10 Decker und 50 Groschen, das Speisetopfen pro Kilogramm und 2 Schilling, Schlagobers um 6 Schilling pro Liter, Kaffeeobers um 4 Schilling und Trockenpulver um 2 Schilling pro Kilogramm.
Herr Minister, die Präsidentenkonferenz hat in Ihrem Antrag 35 Groschen Preiserhöhung verlangt.
Was sprach nun dafür, dass man nur 25 gibt?
Halten Sie die Kalkulation der Präsidentenkonferenz für unrichtig?
Es wurde im Vorprüfungsverfahren bei der amtlichen Preiskommission ein Durchschnittspreis von 22 Groschen errechnet.
Und die derzeitige Erhöhung des Erzeugermilchpreises liegt auf dieser Höhe.
Herr Minister, für die Konsumenten bedeutet diese Preiserhöhung jedoch eine bedeutende Belastung, insbesondere für die kinderreichen Familien.
Ist hier daran gedacht, eine Abgeltung zu geben, wie das auch schon bei früheren Milchpreiserhöhungen der Fall war?
Es ist daran gedacht, dass kinderreiche Familien voraussichtlich eine Erhöhung der Kinderbeihilfe bekommen werden, die circa 10 Schilling pro Kind ausmachen wird.
Mit der Erhöhung für die normale Familie
von zwei Kindern ist gleich 20 Schilling, sind die erhöhten Kosten für die Milch- und Milchprodukte abgegolten.
Und sind Sie andererseits der Meinung, dass die Preiserhöhung für den Produzenten ebenfalls kostendeckend ist?
Über die Kostendeckung eines Preises kann man verschiedener Meinung sein.
Es waren ja alle Produzentenvertreter hier im Hause.
Jeder hat eine andere Kalkulation vorgelegt und
Es sind überall verschiedene Kostenposten, Kostenteile vorgelegt worden.
Und es ist schwierig, eine solche Kalkulation zu erstellen.
Und ich glaube, man müsste wesentlich mehr Zeit dafür aufwenden, wenn man wirklich eine echte Kalkulation für eine Milcherzeugung oder überhaupt für agrarische Produkte erstellen könnte.
Nun, Herr Präsident Lehner, Sie haben ja den Antrag der Landwirtschaftskammer vertreten.
Sind Sie mit der nun erreichten Regelung zufrieden?
Ich nehme diese Preiserhöhung zur Kenntnis, bedauere aber, dass wir mit der sehr verantwortungsbewusst erstellten Kalkulation von 35 Kosten nicht durchgekommen sind.
Daher sehe ich in dieser Erhöhung einen ersten Schritt.
zur Erreichung des von uns mit 35 oder 15 Prozent gesteckten Zieles doch nun mal einem Schritt näher gekommen sind.
Wenn Sie sagen ein erster Schritt, wie wird es nun weitergehen?
Werden Sie nun einen weiteren Preisantrag auf die Differenz einbringen?
Wir bleiben nach wie vor bei der Kalkulation, die wir gestellt haben und die mittlerweile
eingetretenen Kostensteigerungen, berechtigen uns, dass wir auch in Zukunft diese Kalkulation mit 35 Koschen nach wie vor vertreten.
Und wann werden Sie hier neue Schritte in die Wege leiten?
Wir werden die nächste Entwicklung der Milchanlieferung abwarten und Herr Bundesminister und ich sind übereingekommen, dass, wenn es die Entwicklung zulässt, man auch über diesen Schritt wieder reden wird können.
Kann man aber jedenfalls vorläufig von einem Friedensschluss zwischen den Bauern und der Regierung sprechen?
Friedensschluss möchte ich das nicht nennen, sondern wir sind nach wie vor der Meinung, dass wir aufgrund der Kostensteigerungen immer wieder auch für die Landwirtschaft mit Berechtigung entsprechende Preiserhöhungen verlangen können.
Aber Protestmaßnahmen werden Sie keine setzen?
Das liegt nicht an mir.
Vorläufig nehme ich diese Regelung zur Kenntnis und wir haben in einem abschließenden Gespräch den ersten Schritt nun besprochen.
Vielen Dank für das Gespräch.
Mit Landwirtschaftsminister Dr. Weiß und Doktorin von der Landwirtschaftskammer sprach Helmut Pfitzner.
Und nun zur Inlandspresseschau.
Mehrere Kommentatoren der heutigen Tageszeitungen befassen sich mit der Neubestellung eines ÖAAB-Bundesobmannes.
Eigenberichte und Kommentare widmen die Zeitungen auch dem österreichischen Straßentag, der gegenwärtig in Millstadt unter Vorsitz von Bautenminister Moser tagt.
Hören Sie einige Auszüge, zusammengestellt von Johannes Fischer.
Unter dem Titel »Wege in die Zukunft« geht Herbert Mitterndorfer in den Salzburger Nachrichten auf die gegenwärtige Situation des Straßenwesens in Österreich ein und schreibt unter anderem, nach den Aussagen, die auf dem österreichischen Straßentag gemacht wurden, kann auch der Optimist in die Zukunft keine Hoffnungen mehr setzen.
Aus den Berechnungen, die Sektionschef Otto Raschauer vom Bautenministerium vorlegte, geht klar hervor, dass nicht genug Geld für ein halbwegs befriedigendes Verkehrsnetz vorhanden ist.
In dem überschaubaren Zeitraum bis 1980, also in den kommenden zehn Jahren, braucht man nach den jüngsten Unterlagen 109,4 Milliarden Schilling, also fast ein österreichisches Jahresbudget.
Mitterndorfer vertritt dann die Meinung, dass nach den geltenden gesetzlichen Voraussetzungen nicht daran zu denken sei, diese ungeheuren Mittel aufzubringen.
Er schreibt, mit größter Wahrscheinlichkeit, und das wurde auch beim Straßentag in Milstadt angedeutet, wird man wieder die Kraftfahrer zur Kasse bitten.
Der Autor schreibt, es müssten neue Wege auch in der Straßenforschung gefunden werden, wobei dieser Zweig der Wissenschaft noch in den Kinderschuhen stecke.
Und meint abschließend, ohne Frage sind derartige Forschungen die Voraussetzung dafür, dass die vorhandenen Mittel auch dort und so eingesetzt werden, wo und wie sie den größten Nutzen auch für die Zukunft versprechen.
Mit der Neubesetzung des ÖAB-Bundesobmannes befasst sich Helmut Gries in der Grazer Neuen Zeit.
Er schreibt, wenn sich der ÖAB endlich entschieden haben wird, ob Prader Bundesobmann wird oder nicht, wird man auch wissen, ob der ÖAB das sein und bleiben will, was Prader ihm bieten kann.
Ein Ghetto, in dem sich die ÖVP-getreuen Arbeitnehmer mit einträglichen Posten über ihre Minderheitssituation unter der übrigen Arbeitnehmerschaft einerseits und innerhalb der ÖVP andererseits ihn wegtrösten können.
soweit die sozialistische Grazer Neue Zeit zur Frage der Neubestellung des ÖAB-Bundesobmannes.
Mit dem gleichen Thema befasst sich Hubert Feichtlbauer in der Wochenpresse.
In seinem Leitartikel, für den er den Titel Niveaufrage gewählt hat, geht der Chefredakteur des Blattes auf ein von zwei Mitgliedern der jungen Generation der ÖVP geschriebenes Buch »Zeit zur Reform« ein, in dem unter anderem von den Autoren Neisser und Diehm darauf hingewiesen wurde,
dass der Arbeiter- und Angestelltenbund noch immer nicht jenes Niveau habe, um seinen künftigen Aufgaben gerecht zu werden.
Wörtlich heißt es, kommenden Samstag ist Bundesparteitag des ÖAB.
Es ist Zeit, endlich laut zu sagen, Heinrich Neisse und Peter Diehm haben mit ihrem harten Urteil recht.
Und in St.
Pölten wird in wenigen Tagen Gelegenheit sein, Konsequenzen zu ziehen.
Der Autor vertritt die Ansicht, der bisherige ÖAB-Obmann Maleta habe viel zur geistigen Profilierung des Arbeiter- und Angestelltenbundes beigetragen, sei aber mit seiner Doppelrolle als Nationalratspräsident öfter in Kollision geraten.
Wörtlich heißt es, der Bund, von dem in der Vergangenheit immer wieder entscheidende Impulse für programmatische Aussagen ausgingen und der in den Nachkriegsjahren auch die Sozialpolitik mit neuen Ideen befruchtete, ist im Wesentlichen zum Mitbieter in einer quantitativen Lizitationspolitik herabgesunken, deren Ende voraussagbar ist.
Damit aber auch das Ende derer, denen nichts mehr darüber hinaus einfällt.
Abschließend lesen wir, in St.
Pölten wird sich zeigen, ob man einen Obmann für innerbündische Selbstbefriedigung oder einen Mann sucht, der die Öffnung nach außen glaubhaft zu verkörpern weiß.
Mehrere Pressestimmen befassen sich mit der von Finanzminister Dr. Androsch angekündigten Prämienerhöhung der Autohaftpflichtversicherungen bis zu 80 Prozent und mit dem damit im Zusammenhang stehenden Verbraucherindex.
Die ÖVP-Zeitung Niederösterreichisches Volksblatt analysiert dazu in einer kurzen Glosse die Tatsache, dass der sogenannte VW-Sparkäfer von den empfindlichen Prämienerhöhungen ausgeklammert blieb und meint,
Der Sparkäfer ist im Warenkorb des Amtlichen Verbraucherindex repräsentativ für alle österreichischen Pkw.
Wenn nun alle Autos teurer werden und die Versicherungsprämien für alle Autos hinaufschnellen, eben nicht nur für den Sparkäfer, dann bleibt der Index, nachdem unter anderem Pensionen, die Behandtengehälter und vieles andere mehr berechnet wird, gleich.
Das heißt, man tut so, als ob kein Auto teurer geworden wäre und die Haftpflichtversicherung billig bliebe.
Die Glossa schließt mit den Worten, als man noch nicht Auto fuhr, sondern nur Pferde handelte, nannte man das Rostäuschermethoden.
Das war die Inlandspresse, schau.
... Musik ...
Mit einem Wort Gottesdienst zum Thema Caritas, Kundwerden der Liebe, beginnt heute Nachmittag um 17 Uhr die dritte Session der Wiener Diözesan-Synode.
Bis Samstag werden von der Vollversammlung der Synodalen 13 Vorlagen unter dem Generalmotto »Die Kirche in der Welt von heute« behandelt werden.
Es geht bei dieser Session darum, die Position der Kirche gegenüber der Welt zu klären, die Dienste, die die katholische Kirche den Menschen von heute anbieten muss, klar zu definieren und schließlich die Aufgaben innerhalb der Pfarren und Gemeinden zu verteilen.
Über die bevorstehenden Synodentage sprach Dolores Bauer mit dem Präsidenten der Wiener Diözesansynode, Erzbischof Dr. Franz Jachim.
Erzbischof Dr. Jachim, heute beginnt die angeblich unwiderrufliche letzte Session der Wiener Diözesan-Synode und es stehen diesmal die Durchführungsbestimmungen, wenn man so sagen kann, für die Pfarren, für die Gemeinde auf dem Programm.
Wo sehen Sie nun die Schwerpunkte?
Ja, ein Schwerpunkt wäre zum Beispiel das erste Thema, die Caritas in den Pfarrgemeinden zu verlebendigen.
Ebenso ging es etwa darum, die Fernstehenden wieder mehr am kirchlichen Leben zu beteiligen.
Das sind große Themen.
Wer soll das machen?
Und so kommt es dann auch auf die Leute, die in der Kirche Dienst tun, ihren Dienst anzubieten haben, eben auf die Priester, auf die Diakone, aber auch auf die Laien.
Darüber hinaus geht es dann auch noch um die spezifische Behandlung, etwa in der Großstadt, in der Landseelsorge, des jugendlichen Menschen, von Ehe und Familie.
Und damit ist eigentlich der große Themenkreis der Synode schon umschrieben.
Erzbischof Joachim, Sie sagten gerade, man muss schauen, wer welche Dienste in der Pfarre versucht.
Ist das eine Frage der Kompetenz oder sollte man nicht vielmehr versuchen, eben alle Mitglieder einer Pfarre zu allen diesen Diensten heranzuziehen?
Es ist sicher, dass alle Christen eigentlich Interesse haben müssen von der Taufe her, von ihrem Auftrag her, sich um das Wachsen der Kirche zu kümmern.
Aber es gibt eben hauptamtlich Angestellte, die also in erster Linie für diesen kirchlichen Dienst da sind und dann eben die, die ehrenamtlich, nebenberuflich da ihre Rolle in der Kirche zu spielen haben.
Und so wird es die Zusammenordnung der beiden brauchen, aber eben in erster Linie doch den Dienst des Priesters und der Diakone und der hauptamtlich Angestellten im Raum der Kirche.
Wenn man nun sagt, es ist die letzte Session der Diözesan-Synode, fragt man sich doch manchmal, kann man mit einer solchen Arbeit einfach irgendwann wieder aufhören, wenn sie einmal begonnen wurde?
Das heißt, wenn einmal die demokratische Diskussion auch hier in diesem Rahmen Eingang gefunden hat.
Glauben Sie nicht, dass es notwendig wäre, wenn Sie wollen, ein kleineres Gremium, natürlich nicht also die Vollversammlung, permanent in Diskussion, permanent in Reformbestrebung zu halten?
Ich hätte gedacht, dass für die Durchführung ohnehin auch wieder Gremien vorgesehen sind, der Pfarrgemeinderat, die Vikariatsräte und dann auch der pastorale Diözesanrat.
Jedenfalls ist das auch kein neues Bedenken, sondern es war schon im alten Kodex ausgedrückt, dass alle zehn Jahre etwa mindestens eine Diözesansynode stattfinden sollte.
Die deutsche Synode, die eben angefangen hat vor einigen Wochen, hat sich auch gesagt, wir können nicht eine sogenannte Erfassungssynode abhalten, sondern es geht um einzelne Themen, die wir herausgreifen und die können wir dann behandeln.
Freilich sind die Themen ineinander verschränkt und so ist geradezu eine Versuchung gegeben, von einem Thema her dann ohne Ende zu beschließen und oft ist nur die
Mannschaft sehr beschränkt, die auch die Beschlüsse durchführen soll.
Es sind vielfach dieselben Leute, die beschließen und die durchführen sollen.
Und so meine ich doch, dass es sehr angebracht ist, eine Pause im Beschließen zu machen und ehrlich und mit allen Kräften an die Durchführung zu gehen.
Freilich, wenn die Beschlussfassung schon seit 1966 gedauert hat bis heute, so dürfen wir auch für die Durchführung um Geduld, aber umso mehr um Treue und Ausdauer bitten.
Herzlichen Dank, Herr Zwischenführer.
mit Erzbischof Dr. Jachim Spralores-Bauer.
Beim Jahreskongress der Österreichischen Krebsgesellschaft in Baden bei Wien am Wochenende wurden Einzelheiten bekannt gegeben, die eine dringende Ausweitung organisatorischer Maßnahmen verlangen.
Österreich führt die internationale Statistik für Todesfälle durch Krebserkrankungen an.
Darüber sprach Wilhelm Rossbaut mit dem Grazer Krebsforscher und Vorstand der 3.
Chirurgischen Abteilung am Landeskrankenhaus in Graz, Universitätsprofessor Dr. Herbert Moser.
Diese Statistik stammt aus dem Jahre 1967.
Herr Professor, hat sich in den letzten drei Jahren eine Wandlung zum Besseren abgezeichnet?
In den letzten drei Jahren hat sich eine Wandlung zum Besseren abgezeichnet.
Ich kann vielleicht mit zwei Zahlen das belegen.
Aus der pathologischen Anatomie der Universität Wien wurde bekannt, dass die dortige Erfassung in Zusammenarbeit mit den einzelnen Abteilungen der Universitätskliniken ergeben hat, dass jetzt auf einen Todesfall
drei Krankheitsfälle an Krebs zu verzeichnen sind, also die noch nicht in die Totenstatistik fallen und von denen man hofft, dass sie durch die Behandlung entweder verlängert oder geheilt oder wesentlich gebessert werden können.
Das ist das eine.
Und im anderen hat die Statistik gezeigt, dass bei der Abrechnung über das Jahr 1969
300 Fälle weniger Tote zu verzeihen sind als bisher.
Das ist nicht allzu viel, wenn man die Gesamtzahl nimmt, aber doch ein Anfang, denn es ist zum ersten Mal, seitdem diese Krankheitsbewegung oder die Sterbestatistik verfolgt wird, eine Besserung sich abzeichnet.
Welche Konsequenzen wird nun die österreichische Krebsgesellschaft aus den Erkenntnissen, die im Verlaufe dieses Kongresses gewonnen wurden, ziehen?
Aus den Kenntnissen, die sich vor allem auf die einzelnen Organkrebse bezogen haben, über die wir ja jetzt nicht gesprochen haben, wird
die Konsequenz gezogen werden, dass man gezielte Untersuchungsstellen einrichtet, dass man gezielt untersucht, weil es sich gezeigt hat, dass gerade nicht die allgemeine Krebsuntersuchung, nicht die allgemeine Gesund- und Vorsichtsuntersuchung, sondern die gezielte Organuntersuchung bei Verdachtsfällen wirklich zu einem Erfolg führt.
Und da kann ich mit Freude berichten, dass auch von allen anderen Referenten auf das Beispiel der Steiermark hingewiesen wurde, wo von der österreichischen Krebsgesellschaft und der österreichischen Sektion
solche Untersuchungsstellen bereits eingerichtet sind und außergewöhnlichen Erfolg brachten.
Mit Prof. Dr. Moser sprach Wilhelm Rossbaut.
Der Umweltschutz ist eine der Schwerpunktaufgaben, denen sich die gesetzgebenden Körperschaften gegenübersehen.
Diskutiert wird in diesem Zusammenhang auch über die Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittel.
Die Arbeitsgemeinschaft für Pflanzenschutz hat zusammen mit dem Fachverband der chemischen Industrie Österreichs eine wissenschaftlich einwandfreie, auch für den Nichtspezialisten verständliche Darstellung dieses Problems in Form eines Weißbuches herausgegeben.
Bruno Prassl sprach darüber mit dem Leiter der Arbeitsgemeinschaft, Prof. Dr. Ferdinand Beran.
Herr Prof. Dr. Beran, welche Auswirkungen hat die Verwendung chemischer Pflanzenschutzmittel auf die Umwelt, auf die Natur, auf den Konsumenten?
Wir verwenden chemische Pflanzenschutzmittel überwiegend im Freiland.
Aus dieser Tatsache ergibt sich
Das Problem, dass zur Zeit der Ernte auf den Ernteprodukten noch Spuren, Reste der verwendeten Pflanzenschutzmittel, wir sprechen von Pflanzenschutzmittelrückständen, enthalten sein können.
Jetzt muss durch entsprechende Maßnahmen dafür gesorgt werden, dass sich aus dieser Rückstandsbildung keine unerwünschten Nebenwirkungen, vor allem auf die menschliche Gesundheit,
und auf die gesamte Umwelt des Menschen ergeben.
Wie lange dauert es, bis solche Rückstände im Boden abgebaut sind?
Wir verwenden überwiegend Pflanzenschutzmittel, die sehr kurzlebig sind, die schon innerhalb weniger Stunden oder innerhalb weniger Tage zu völlig belanglosen, völlig harmlosen Bausteinen abgebaut werden.
Daneben allerdings sind auch
Stoffe in Verwendung, vor allem Insektenbekämpfungsmittel, die durch besonders hohe Beständigkeit gekennzeichnet sind.
Und aus der Verwendung dieser Stoffe ergeben sich Probleme, ergibt sich eigentlich das Rückstandsproblem, das es zu meistern gilt.
Die Bevölkerung wird immer wieder alarmiert von der Frage des DDT, das anscheinend sehr zählebig im Boden ist, wenn man so sagen kann.
Wie verhält es sich damit?
Das ist richtig.
DDT zählt zu diesen beständigen Stoffen.
Und es wurde daher dafür gesorgt, dass wir diese, wir nennen sie persistente Insektizide, nur mehr für ganz wenige Indikationen verwenden.
Welche Maßnahmen werden nun im Einzelnen von den verantwortlichen Stellen getroffen, dass die Bevölkerung durch die Verwendung chemischer Pflanzenschutzmittel keinen Schaden erleidet?
Es ist eine Reihe von Maßnahmen, die notwendig sind, um hier jede Gefahr auszuschließen.
Vor allem liegt eine wichtige Möglichkeit in der zweckmäßigen Auswahl der Bekämpfungsmittel.
Wir ziehen mindergiftige Produkte, hochgiftigen Produkten vor.
Wir bevorzugen kurzlebige Produkte und wenden diese beständigen Insektenbekämpfungsmittel nur in ganz wenigen Fällen, wo sie unentbehrlich sind, an.
Untertitel der Amara.org-Community
Es ist 12 Uhr und 46 Minuten, das Kulturmagazin im Mittagsjournal.
Einer der Veranstaltungszyklen der diesjährigen Wiener Festwochen ist dem Internationalen Puppentheater gewidmet.
Um die Wiener Bevölkerung auf das Weltfestival der Puppentheater im Museum des 20.
Jahrhunderts aufmerksam zu machen, zieht in diesen Tagen ein Straßenkasperltheater durch die Bundeshauptstadt.
Mit dem Organisator des Puppenfestivals, Erwin Piplitz, unterhielt sich auf dem Wiener Rathausplatz Heidi Grundmann.
Weltfestival der Puppentheater.
Herr Pipis, hat man sich darunter ein internationales Kasperltheater vorzustellen?
Eigentlich nicht.
Kasperltheater ist eine ganz spezielle Form des Puppentheaters in Wien und die populärste Form des Wiener Puppentheaters.
Die Leute, die hier nach Wien kommen, in das Museum des 20.
Jahrhunderts, zum Weltfestival der Puppentheater, bringen durchwegs keinen Kasperl mit.
Es ist kein einziges Ensemble, das einen Kasperl mitbringt.
Die bringen zum Teil Varieté-Programme, wie Obrastow, der erste der
Der bringt das ungewöhnliche Konzert.
Das ist eine Aneinanderreihung von musikalischen und künstlerischen Parodien.
Dann kommt ein Ensemble aus Frankreich, das ebenfalls Varieté macht.
Es kommt fernöstliches Puppentheater.
Und wir haben auch eingeladen die Siciliana, die Opera di Puppi.
Das ist die älteste Form des Puppentheaters in Europa, die noch erhalten ist.
Dann kommt auch eine deutsche Gruppe mit dem Dr. Faust natürlich, und zwar die romantisch bearbeitete Fassung von Paul Brand.
Und eine ganze Reihe von Puppentheatern aus den sozialistischen Ländern wie Budapest, Bukarest, Sofia und aus Prag, Spiegel und Hurvinek.
Und auch die Meschke aus Stockholm mit seinem modernen Buchenglatt, das schließt dann den ganzen Reigen ab.
Wie sieht die Bühne im Museum des 20.
Jahrhunderts aus?
Ja, wir haben da eine recht große Bühne eingebaut.
Der Intendant Baumgartner hat festgestellt, wir könnten fast eine Olympiade abhalten da oben.
Die Bühne ist zehn Meter breit und sechs Meter tief und viereinhalb Meter hoch.
Denn die erste Gruppe Obrastsov, die kommt schon mit 35 Mitwirkenden.
Das ist die größte Gruppe allerdings.
Sie ziehen mit einem Pferdewagen durch die Stadt schon vor Beginn des Puppenfestivals.
Werden Sie das jeden Tag machen?
Wohin werden Sie fahren?
Also wir fahren jeden Tag, drei Tage hindurch vom Rathausplatz, fahren dann durch eine Route durch die Außenbezirke, kommen heute wieder zurück auf den Rathausplatz um vier und morgen spielen wir dann um vier Uhr vor dem Museum des 20.
Jahrhunderts.
Es geht los!
Hier sehen Sie den Olten mit seiner Barucke, Meister Schacke!
Und das bin ich, Kaspar!
Na, Kaspar, komm heraus!
Ja, komm schon!
Na, wo steckst du denn?
Auf der linken Seite bin ich.
Also Kaspar, pass mir gut auf.
Geh und kauf mir vier Pferde.
Was, eins, zwei, drei, zwei haben wir schon.
Nein, eins, zwei, drei, vier hab ich gesagt.
Vier Pferde.
Du kriegst 400 Thaler mit.
Was, 400 Thaler?
Wo ist das Geld?
Das bring ich gleich.
Aha, vier Pferde.
Über das internationale Puppentheater-Festival in Wien berichtete Heidi Grundmann.
Heute findet im Wiener Restaurant Kahlenberg die dritte Schulbuch-Enquete statt.
Das Thema lautet das Schulbuch der 70er Jahre.
Wer zahlt es und wem gehört es?
An der Enquete nehmen Vertreter der Elternvereinigungen, des Unterrichtsministeriums, der Schulbuchverleger und Pädagogen aus verschiedenen westeuropäischen Ländern teil.
Mit Diplomkaufmann Karl Biak vom österreichischen Verlag für Jugend und Volk sprach Volkmar Parschalk.
Das Thema für die dritte Enquete lautet das Schulbuch der 70er Jahre.
Wer zahlt es und wem gehört es?
Heißt das, wenn man dieses Thema betrachtet, dass es sich hier also um eine politische Diskussion handelt?
Es ist absolut keine politische Diskussion.
Zwar ist die Themenstellung durch die Initiative unserer Bundesregierung geschaffen worden, indem man nämlich gesagt hat, man wollte im kommenden Schuljahr alle Schulbücher kostenlos an die Kinder abgeben.
Unsere Enquete hat in sachlicher und objektiver Form zu prüfen, in welcher Form könnte das geschehen.
Sollen die Bücher völlig kostenlos gegeben werden?
Sollen die Bücher in einem Leihsystem gegeben werden oder in das Eigentum überverantwortet werden?
Gibt es hier Mischsysteme?
Soll den Eltern das Geld gegeben werden?
die Bücher durch die Schulbehörde verteilt werden, soll man sich des bisher bewährten Verteilungssystems über den Buchhandel bedienen.
Also die sachlichen Probleme einer von den Politikern gestellten Forderung.
Nun ist also bekannt, dass die Regierungspartei der Ansicht ist, die Schulbücher sollten gratis verteilt werden, während die ÖVP der Ansicht ist, die Kinderbeihilfe sollte erhöht werden.
Nun, die Enquete ist noch im Gang.
Welche Stellungnahme konnte sich aus der Enquete aus den internationalen Teilnehmern, aus den Stimmen der Elternvereinigungen herauslesen?
Zu dem sehr konkreten Problem, wie soll bezahlt werden, aus welcher Quelle soll bezahlt werden, hat diese Enquete keine Stellung zu nehmen.
Professor Haedtke hat sehr deutlich darauf hingewiesen, dass das Buch sich in nächster Zeit sehr stark zum Arbeitsbuch entwickelt.
Man soll mit dem Buch und in dem Buch arbeiten können.
Er hat darauf hingewiesen, dass die permanente Schulreform in nächster Zeit die Bücher einer sehr raschen Entwicklung, Veränderung unterwerfen wird.
Denken Sie nur an die vielen Schulversuche, die im Herbst gestartet werden.
Völlig neue Schulbücher werden in wenigen Jahren am Markt sein müssen.
Wenn man nun heute ein Leihsystem begründet, das auf viele Jahre hin funktionieren soll, tritt selbstverständlich eine Verkrampfung, eine Erstarrung ein,
wenn man die Bücher nicht jedes Jahr wechseln kann.
Das ist der eine Aspekt.
Leihbücher verhindern oder hemmen eine permanente Schulreform.
Ein zweites Problem, das sich also in diesem Zusammenhang ergibt, ist die Frage des Verteilungssystems.
Wenn die Behörde die Bücher verteilt, bedeutet das den Aufbau eines immensen Apparates für die Behörde.
Es gibt aber diesen Apparat schon nämlich so, wie er bisher funktionierte, nämlich über den Buchhandel.
Die Bücher müssen ja zu einem bestimmten Zeitpunkt rechtzeitig in den Händen des Kindes sein.
Also diese Enquete hatte sich mit den Fragen zu befassen, wie verwirklichen wir den Wunsch der Regierung, den wir alle begrüßen, vor allem die Eltern, die Autoren, die Schulbuchverleger, die Öffentlichkeit überhaupt, wie verwirklichen wir ein solches System, das
die maximale Verwendung des pädagogischen Aspekts des Buches, des pädagogischen und methodischen Aspekts des Buches gesichert bleibt.
Das war ein Gespräch über die dritte Schulbuch-Enquete.
Es ist 12.54 Uhr.
Die neuesten Meldungen.
USA.
Als erste schwerwiegende Folge des Streiks der amerikanischen Stellwerkswerter, der den Eisenbahnverkehr lahmgelegt hat, drohen Massenentlassungen in der Automobilindustrie.
Der Chrysler-Konzern hat bereits für 3500 Arbeiter eine Vier-Stunden-Schicht eingeführt.
Auch General Motors ist durch mangelnde Ersatzteile in ernste Produktionsschwierigkeiten gekommen.
Ein Großteil der benötigten Karosserie- und Motorteile wird ausschließlich auf dem Schienenweg befördert.
Israel
Nach einem Bericht der Zeitung Yediot Achronot soll der israelische Botschafter in den Vereinigten Staaten, Rabin, in Kürze von seinem Posten in Washington abgelöst werden.
Wie es heißt, soll Rabin Entwicklungsminister werden.
Ägypten.
Wegen Verbreitung falscher Nachrichten und Weitergabe von Gerüchten werden gegenwärtig Sekretäre und Mitglieder der Kairoer Sektion der Arabischen Einheitspartei verhört.
Dies teilte heute die Mittelostnachrichtenagentur
unter Berufung auf die Zeitung Al-Gumoria mit.
Frankreich Die Außenminister der sechs EWG-Länder trafen heute Vormittag mit ihren Amtskollegen aus Großbritannien, Norwegen, Dänemark und Irland zu einer Informationskonferenz zusammen.
Die Minister werden ihre Kollegen über die Ergebnisse der außenpolitischen Konsultationen von Donnerstag und Freitag vergangener Woche in Paris unterrichten.
Italien
Wie der Haushaltsminister und leitende Funktionär der sozialistischen Partei Giolitti heute in Rom erklärte, könnten die Sozialisten die Regierungskoalition der linken Mitte verlassen, wenn das Kabinett Colombo nicht eine Politik der Sozialreformen in Angriff nehmen sollte.
In der italienischen Wirtschaft seien nach Ansicht Giolittis Zeichen der Rezession festzustellen.
Es sei daher notwendig, wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um das Wiederansteigen der Produktion
und die Durchführung von Sozialreformen zu fördern.
Hongkong.
Sieben britische Soldaten, die heute irrtümlich die Grenze Hongkongs zur Volksrepublik China überquerten, sind von chinesischen Truppen an der Rückkehr in die britische Kronkolonie gehindert worden.
Dies gaben die Behörden Hongkongs bekannt.
Die Soldaten, die in einem Lastkraftwagen versehentlich die Grenze überquerten, wurden von einer Abteilung der chinesischen Volksarmee festgenommen.
Die britischen Behörden sind zur Zeit bemüht, die Freilassung der sieben Soldaten zu erreichen.
Jugoslawien.
Der deutsche Verkehrsminister Leber ist heute zu einem zweitägigen offiziellen Besuch in Belgrad eingetroffen.
Leber wird hier mit dem für Verkehrsfragen zuständigen Mitglied der jugoslawischen Bundesregierung, Orlandic, beide Länder betreffende Verkehrsprobleme besprechen.
Griechenland.
Wie aus gewöhnlich gut informierten Kreisen in Athen verlautete, werden sich in Kürze etwa 15 Griechen vor einem Militärgericht zu verantworten haben.
Sie stehen unter der Anklage, Gruppen zur Ausführung subversiver und regimfeindlicher Tätigkeiten gebildet zu haben.
Schweden.
Ein 21-jähriger Amerikaner
hat in der vergangenen Nacht versucht, eine Verkehrsmaschine der schwedischen Fluggesellschaft SAS in Malmö zu entführen.
Er drohte, eine seiner schwedischen Freundinnen zu ermorden.
Aus bisher ungeklärten Gründen hatte der junge Amerikaner, nachdem er die übrigen Passagiere zum Verlassen der Maschine aufgefordert hatte, dem Flugkapitän befohlen, über Stockholm in die Vereinigten Staaten zu fliegen.
Einigen Freunden des Amerikaners gelang es schließlich, den Mann von seinem Vorhaben abzubringen,
und ihn der Polizei zu übergeben.
Mit diesen Kurzmeldungen, meine Damen und Herren, haben wir das Mittagsjournal auf Österreich 1 und Österreich 3 beendet.
Ich verabschiede mich von Ihnen im Namen von Redaktion und Technik.
Informationen über das aktuelle Weltgeschehen hören Sie weiterhin zu jeder vollen Stunde in mindestens einem der drei Hörfunkprogramme des österreichischen Rundfunks.
Die Informationsabteilung des Hörfunks meldet sich wieder mit neuen Originalberichten, Kommentaren und Interviews