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Marker setzen in: Mittagsjournal 1978.02.03
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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Eine angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
Bei der Mittagsinformation des aktuellen Dienstes begrüßt sich Karl Jokowski.
Kurz die Schlagzeilen des Programms zu ihrer besseren Übersicht.
Deutsche Bundesregierung nach Rücktritt von Verteidigungsminister Leber umgebildet.
Neue Abhörskandale bekannt geworden.
Kontroverse in Österreichs größter Studentenpartei, der ÖSU.
Anti-Sadat-Gipfelkonferenz in Alschier.
Urteile gegen italienische Neofaschisten und Kursverfall der französischen Währung als Begleiterscheinung des Wahlkampfes.
Die Kulturredaktion bringt Vorschauen auf ein Konzert Frank Zappers and Mothers of Invention in Wien und auf die österreichische Erstaufführung des Stückes Sonnenfinsternis.
Zu Beginn dieses Programms nun die Nachrichten.
Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Henry Goldhahn und Sprecher Peter Fichner.
Bundesrepublik Deutschland.
Bundeskanzler Schmidt hat heute den Rücktritt von Verteidigungsminister Leber angenommen und eine Kabinettsumbildung bekannt gegeben.
Leber wird von Finanzminister Appel abgelöst.
Wie ferner aus Bonn verlautet, werde das Finanzressort Forschungsminister Matthöfer übernehmen, der durch seinen parlamentarischen Staatssekretär Hauf im Forschungsressort ersetzt werden soll.
Wer die Ämter der ebenfalls ausscheidenden Bildungsminister Rode und Bauminister Ravens sowie von Entwicklungsminister Frau Schley übernimmt, ist noch nicht bekannt.
Die CDU hat unterdessen weitere Konsequenzen gefordert.
Der verteidigungspolitische Sprecher der CDU-CSU-Fraktion Weißkirch erklärte, mit einem Wechsel an der Spitze des Ministeriums allein werde es nicht getan sein.
Österreich.
König Juan Carlos von Spanien und Königin Sofia haben heute nach Abschluss eines viertägigen Staatsbesuchs Wien wieder verlassen.
Der Besuch, der erste eines spanischen Monarchen in Österreich seit 1905, soll vor allem einer Belebung der spanisch-österreichischen Zusammenarbeit auf allen Gebieten dienen.
Insbesondere erwarten sich beide Länder einen Ausbau ihrer industriellen Kooperation auch auf Drittlandmärkten in Lateinamerika.
Bundeskanzler Kreisky bezeichnete die Beziehungen zwischen Österreich und dem modernen Spanien als ausgezeichnet.
Die Außenminister der beiden Länder, Eurecha und Par, haben mehrere bilaterale Abkommen unterzeichnet, darunter einen Vertrag über den freien Personenverkehr ohne Pass und Visum.
Gesellschaftlicher Höhepunkt der Staatsvisite war während der vergangenen Nacht der Besuch des Opernballs durch das Königspar.
Ein gemeinsames Kommuniqué über den Besuch wird, wie aus der Präsidentschaftskanzlei verlautet, nicht veröffentlicht werden.
Seit 20 Jahren wächst der Import in Österreich wesentlich schneller als die Exporte.
Dies geht aus einem Langzeitvergleich hervor, dessen Ergebnis der Pressedienste Industrie heute veröffentlicht.
Vergleicht man den Wert der österreichischen Industrieproduktion mit dem Wert der importierten Güter, dann hat sich deren Anteil in den vergangenen Jahren von 27 auf 50 Prozent erhöht.
Ein ähnlicher Vergleich ergibt bei den Exporten nur eine Anteilserhöhung von 24 auf 36 Prozent.
Dazu bemerkt die Industrie, 50% Importanteil entspreche durchaus den Verhältnissen vergleichbarer Industriestaaten.
Dagegen sei nach Ansicht der Industrie die Exportquote noch viel zu niedrig.
USA nahe Osten Der ägyptische Präsident Sadat trifft heute zu einem mehrtägigen Besuch in den Vereinigten Staaten ein.
Er wird am Wochenende mit Präsident Carter in Camp David über die jüngste Entwicklung im Nahen Osten konferieren.
Die Führer der großen jüdischen Organisationen in den USA haben inzwischen erklärt, sie würden sich nicht um ein Zusammentreffen mit Sadat bemühen.
Sie argumentieren, derartige Kontakte könnten als Ersatz für direkte israelisch-ägyptische Gespräche angesehen werden.
Nach seinem Aufenthalt in den Vereinigten Staaten trifft der ägyptische Präsident während einer Informationsreise durch Westeuropa am 11.
Februar zu einem kurzen Zwischenaufenthalt in Salzburg ein.
Dabei wird der Bundeskanzler Kreisky über den ägyptischen Standpunkt zur derzeitigen Situation im Nahen Osten informieren.
Inzwischen haben die arabischen Gegner der ägyptischen Nahostinitiative bei einer Gipfelkonferenz in Algier Sadat das Recht abgesprochen, alle Araber zu vertreten.
Die libanesische Zeitung Al-Safir veröffentlicht heute Auszüge aus dem Entwurf der politischen Erklärung, die bei den Vorbereitungen der Konferenz von Algier verabschiedet worden ist.
Die arabischen Staaten werden darin wörtlich davor gewarnt, sich amerikanisch-israelischen Intrigen anzuschließen.
USA.
Die Westmächte sollten sich nach Ansicht des amerikanischen Botschafters in Japan, Mansfield, gegenüber chinesischen Annäherungswünschen aufgeschlossener zeigen.
Während einer Veranstaltung in New York, sagte Mansfield, China werde sich bei seinen Bestrebungen zur Modernisierung des Landes in Zukunft verstärkt an den Westen wenden, um Unterstützung auf dem Gebiet der Technologie, aber auch bis zu einem gewissen Grade politische Unterstützung zu erhalten.
Falls es dazu komme, sollten sich die Vereinigten Staaten, Europa und Japan diesen Wünschen nicht verschließen, meinte Botschafter Mansfield.
USA, Sowjetunion.
Elf Kongressmitglieder, die der amerikanischen Kommission für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa angehören, haben vorgeschlagen, dass sowjetische Bürgerrechtskämpfer den Friedensnobelpreis 1978 erhalten sollen.
Nach der Anregung der amerikanischen Abgeordneten seien davon Dissidentengruppen betroffen, die sich für die Einhaltung der Verträge der Europäischen Sicherheitskonferenz von Helsinki eingesetzt haben.
Vorgeschlagen werden insgesamt 43 Regimekritiker, die, wie es heißt, ihre Sicherheit und oft ihre Freiheit geopfert hätten, um den Frieden auf der Grundlage der weltweiten Anerkennung der Menschenrechte zu fördern.
Die sowjetischen Bürgerrechtsgruppen wurden bereits von Parlamentariern in Norwegen und in Belgien für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.
In Moskau versammelten sich gestern aus Anlass des ersten Jahrestages der Verhaftung des Schriftstellers Ginzburg mehr als 30 sowjetische Dissidenten.
In einer Pressekonferenz appellierten sie an den Westen, sich für die Freilassung des Menschenrechtskämpfers einzusetzen.
Großbritannien.
Ein Angehöriger der Botschaft der Deutschen Demokratischen Republik in London, der Verwaltungsassistent Weiske, hat sich nach britischen Pressemeldungen in den Westen abgesetzt.
Ein Sprecher der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland bestätigte, dass Weiske Reisepapiere für Westdeutschland beantragt habe.
Wie unterdessen in London bekannt wurde, hätten ostdeutsche Diplomaten versucht, die Frau und die Tochter Weiskes zu entführen.
Britische Polizisten sollen im Flughafen Heathrow jedoch verhindert haben, dass Frau Weiske und ihre siebenjährige Tochter von zwei ostdeutschen Beamten an Bord einer Maschine nach Prag gebracht wurden.
Im Lohnkonflikt der deutschen Hafenwirtschaft hat heute früh die zweite Urabstimmung innerhalb einer Woche unter den mehr als 16.000 organisierten Hafenarbeitern begonnen.
Die Verhandlungsführer der Gewerkschaft und der Arbeitgeber haben sich auf eine pauschale Abgeltung von umgerechnet etwa 800 Schilling für Jänner zusätzlich zur bereits vereinbarten Lohnerhöhung von 7% ab erst im Februar geeinigt.
Der erste Lohnabschluss war von den Hafenarbeitern wegen der nur elfmonatigen Laufzeit abgelehnt worden.
Die Gewerkschaft hat ihre Mitglieder aufgerufen, bei der heutigen Urabstimmung den neuen Verhandlungsergebnissen zuzustimmen.
Italien.
Ein Gericht in Brescia hat 34 Mitglieder der rechtsradikalen Gruppe Revolutionäre Aktionsbewegung zu Gefängnisstrafen zwischen drei Monaten und 20 Jahren verurteilt.
Die Angeklagten wurden der Geheimbündelei und des Versuchs schuldig gesprochen, auf Ruhe zu stiften.
Die härtesten Strafen erhielten Rechtsextremisten, die einen Architekten entführt und für seine Freilassung mehr als sieben Millionen Schilling-Lösegeld erpresst hatten.
In den italienischen Postämtern liegen derzeit etwa drei Millionen unerledigte Postschecks.
Zahlreiche Kunden, die Anfang des Jahres ihre Steuern, Miet- und Rundfunkgebühren sowie andere Überweisungen einzahlten, haben inzwischen vielfach Mahnungen erhalten.
Die Gewerkschaften nennen als Hauptgründe für die Verzögerungen unzureichende technische Ausrüstung und zu wenig Personal.
Nepal.
Der stellvertretende chinesische Ministerpräsident Deng Xiaoping ist heute zu einem dreitägigen offiziellen Besuch in Kathmandu eingetroffen.
Der Aufenthalt Dengs ist die erste Reise eines Spitzenpolitikers nach Nepal seit 18 Jahren.
Bundesrepublik Deutschland.
Nach dem ersten Durchgang des Damenslaloms bei den Ski-Weltmeisterschaften in Garmisch-Baden-Kirchen führt die Österreicherin Lea Sölkner vor der Deutschen Pamela Beer, der Französin Perrine Pellén und Monika Kaserer.
Annemarie Moser-Pröll liegt derzeit auf dem 12. und Sigrid Tocznik auf dem 13.
Platz.
Und nun das Wetter.
Der Alpenraum liegt nach wie vor im Bereich der Tiefdruckzone, die von Norddeutschland bis zum Balkan reicht.
Großräumiger Luftdruckanstieg über Zentraleuropa führt jedoch zu einer langsamen Wetterbesserung.
Die Aussichten bis morgen früh.
Gebietsweise aufgelockert bewölkt, sonst meist stark bewölkt, im Nord- und Zentralalpenbereich strichweise Schneefall.
Schwache bis mäßige Winde aus uneinheitlichen Richtungen.
Nachmittagstemperaturen minus 3 bis plus 2, lediglich im Osten bis plus 6 Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht minus 8 bis 0 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen.
Wechselnde, im Durchschnitt weiterhin starke Bewölkung, strechweise Schneefall, der im Laufe des Tages aufhören wird.
Winde allmählich auf Ost drehend.
Tageshöchsttemperaturen minus drei bis plus vier Grad.
Wettermeldungen von 12 Uhr.
Wien wolkig, 5 Grad, Westwind 15 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt Nebel, 2 Grad.
Linz wolkig, 2 Grad, Westwind 30 Kilometer in der Stunde.
Salzburg bedeckt, 2 Grad, Westwind 20.
Innsbruck stark bewölkt, 2 Grad windstill.
Bregenz, bedeckt, Schneefall 0°C, Ostwind 3 km in der Stunde.
Graz, wolkig, 1°C, Windstill.
Klagenfurt, stark bewölkt, minus 1°C, Windstill.
Es ist jetzt 11 Minuten nach 12.
In der Bundesrepublik Deutschland dreht sich derzeit das Personalkarussell innerhalb der Koalitionsregierung zwischen SPD und Freien Demokraten.
Kurz vor unserer Sendung gab Bundeskanzler Schmidt die Umbildung der Regierung bekannt.
Ausgelöst wurde die Personaldiskussion und die Umbildung der Regierung durch das Rücktrittsgesuch von Verteidigungsminister Leber vor einigen Tagen, nachdem neue Einzelheiten aus dem eher undurchsichtigen Innenleben des MAD, des Militärischen Abschirmdienstes, an die Öffentlichkeit gelangten.
Eine Sekretärin des Verteidigungsministers war mit Hilfe versteckter Mikrofone in ihrer Wohnung belauscht worden, weil sie unter Spionageverdacht stand.
Nun, illegale Lauschoperationen haben in der Bundesrepublik Deutschland keine Seltenheit mehr.
Man erinnere sich nur an den Abhörfall Traube, die Wanzenaktion im Gefängnis Stuttgart-Stammheim und nicht zuletzt an die bisher unwiderlegte Behauptung,
Gespräche des CSU-Vorsitzenden Franz Josef Strauß mit der Redaktion seines Parteiplates seien von staatlichen Stellen abgehört worden.
Inzwischen sind auch neue Abhöraktionen bekannt geworden.
Und wie schon gesagt, kurz vor unserer Sendung wurde die Umbildung der Regierung bekannt gegeben.
Klaus Emmerich berichtet direkt aus Bonn.
Das Überraschende an dieser Regierungsumbildung ist, dass von 15 Ministern der sozialliberalen Koalitionsregierung nicht drei ausgetauscht werden, sondern vier.
Das heißt, auch die bisherige Entwicklungshilfeministerin Frau Schley hat Bundeskanzler Helmut Schmidt ihre Demission in diesen aufgeregten Stunden und Tagen hier in Bonn unterbreitet.
Der westdeutsche Bundeskanzler hat gestern Abend noch dem westdeutschen Bundespräsidenten diese vier Änderungen vorgeschlagen, nämlich im Verteidigungsministerium, Finanzministerium, wie gesagt, Entwicklungshilfeministerium, Wohnungsbau- und Bildungsministerium.
Die wichtigste Veränderung sicherlich ist jene im Verteidigungsministerium und im Finanzministerium.
Neuer Verteidigungsminister wird Dr. Hans Appel, Sozialdemokrat, 1932 in Hamburg geboren.
hat dort zuerst eine Lehre gemacht, war anschließend Schüler von Professor Karl Schiller beim Studium der Volkswirtschaftslehre, dann Europabeamter und seit 1955 Mitglied der Sozialdemokratischen Partei und im Bundestag.
Appel gilt als ein hochqualifizierter Sachverständiger in der Wirtschafts- und Finanzpolitik.
der sich aber immer schon auch mit Außenpolitik befasst hat.
Nun wird er also als Nachfolger des alten und hochgeschätzten Gewerkschaftsführers Georg Leber, Chef von 500.000 westdeutschen Soldaten, die ihrerseits die größte Landstreitkraft der westlichen Verteidigungsallianz bilden, in einem besonders gefährdeten Abschnitt dieser Allianz.
Und das westdeutsche Wort hat in der NATO nicht zuletzt deshalb Gewicht, weil die Bundesrepublik Deutschland
der größte Industriestaat in Westeuropa derzeit ist.
Apel ist ein altgedienter Parlamentarier, ein Mann, der eine scharfe Zunge zu führen versteht, der aber gleichzeitig eine starke persönliche Ausstrahlung der Kommunikation hat und in Bonn eigentlich, obwohl er Finanzminister ist, was ja auch gewisse Verschleißerscheinungen mit sich bringen soll, beliebt ist.
Sein Nachfolger auf dem Sessel des Finanzministers wird der ehemalige Gewerkschaftsfunktionär Hans Matthöfer, bisher Technologieminister, ein Mann eines hohen Bildungsstandes, der ebenfalls Diplom Volkswirtschaft studiert hat.
und schon seit Tagen als möglicher Kandidat für das Finanzministerium gilt.
Die anderen Parlamentarier, die jetzt nachrücken, werden überwiegend auf der sozialdemokratischen Seite dem linken Flügel zugerechnet, was zu einer gewissen Gewichtsverlagerung auch innerhalb der westdeutschen Regierung führen wird.
Wobei interessant ist, dass die Sozialdemokraten und die Freien Demokraten ihren Grundsatz
bei dieser Regierungsbildung, bei dieser überraschend schnellen Regierungsbildung durchgehalten haben, dass die beiden Reichshälften gleichsam für ihre Personalpolitik selbst verantwortlich sind, so also die Sozialdemokraten für diesen Austausch von vier Ministern, wie seinerzeit die Verteidigung etwa des in einer Anderlausch-Affäre
verwickelten Innenministers Mayhofer, der den Freien Demokraten angehört.
Die Zusammenhänge, die zu dem Sturz vor allem von Georg Lever geführt haben, sind noch immer nicht vollständig durchsichtig.
Es gibt hier in Bonn zwar neue Informationen über Abhöraktionen des militärischen Abschirmdienstes, die ja schon erwähnt wurden.
die wesentlich weitergehen, als bisher angenommen wurde, mehrere Generale erfassen, mehrere Journalisten und auch parlamentarische Clubs einschließen sollen, wo der Abschirmdienst ohne Wissen von Ex-Verteidigungsminister Leber tätig geworden ist und auf der Grenze der Legalität oder jenseits, so dass er so offen hier in Bonn auch von Verfassungsbruch die Rede ist, die ganze Affäre wird sicherlich noch ein Nachspiel haben.
Auch ein Nachspiel persönlich, denn nach wie vor gilt Georg Leber als ein altgedienter Parlamentarier, ein hoch angesehener Gewerkschaftler und ein bis vor ein, zwei Jahren außerordentlich erfolgreicher Verteidigungsminister, dem es vor allem am Anfang seiner Dienstzeit
nachdem er Helmut Schmidt im Verteidigungsministerium im Jahre 1972 abgelöst hat, gelungen ist, die westdeutsche Armee noch mehr in das Bewusstsein der westdeutschen Bevölkerung zu integrieren.
Leber zieht selbstverständlich nicht freiwillig hier aus Bonn ab, sondern resigniert.
Das gibt der ganzen Regierungsbildung auch eine dramatische Wendung.
Damit zurück von Bonn nach Wien.
Danke Klaus Emmerich für diese Informationen aus Bonn.
Das Schwergewicht der Bemühungen um eine Friedenslösung zwischen Israel und Ägypten verlagert sich aus dem Nahen Osten in den nächsten Tagen nach Washington, wo der ägyptische Präsident Sadat heute eintreffen wird.
Nach dem Abbruch der israelisch-ägyptischen Verhandlungen vor rund zwei Wochen war es vor allem auf die amerikanische Vermittlertätigkeit zurückzuführen, dass die Verhandlungen zwischen beiden Staaten wieder aufgenommen wurden.
Sadat und US-Präsident Jimmy Carter wollen in den nächsten Tagen einen Ausweg aus der festgefahrenen Situation finden.
Den Amerikanern geht es vor allem darum, dass der Gesprächsfaden zwischen Israel und Ägypten nicht abreißen darf.
Sadat erwartet von den Amerikanern Schützenhilfe für seine Forderungen nach israelischen Zugeständnissen.
Während also der ägyptische Präsident um Sympathien und Unterstützung für seine Forderungen wirbt, formierten sich auch die Gegner der Politik des ägyptischen Präsidenten, und zwar auf einer Gipfelkonferenz in Al-Shir.
Teilnehmende Länder, Algerien, Syrien, Libyen, die Volksrepublik Jemen und die PLO, die Palästinensische Befreiungsorganisation.
Näher informiert zu über dieses Gipfeltreffen Peter Stephan.
Die schrillen Töne kommen zunächst nicht aus Al-Shir selbst.
Dort beschränkt man sich zu Konferenzbeginn vorerst auf Regularien.
Der algerische Staatschef Boumediene bekräftigte pflichtgemäß die Ablehnung der Gipfelrunde gegenüber der Sadat-Mission und bezeichnete sie wieder einmal als einen gegen die arabische Nation gerichteten Schlag.
Sadat, so meinte er, habe nicht das Recht für die Palästinenser zu sprechen.
Auf Kriegsgeschrei eingestimmt hat sich dagegen der Arafat-Berater Hani Hassan, der in einer kuwaitischen Zeitung befand,
man müsse den Teufelskreis der Verhandlungen endgültig verlassen.
Der palästinensische Widerstand, so verkündete er, habe beschlossen, auf jeden Dialog zu verzichten, um die Waffen wieder zu ergreifen.
Dass auch in Algier im Verlauf der Konferenz bald wieder eine härtere Tonart angeschlagen wird, dafür bürgen schon die angereisten Wortführer radikaler Palästinenser-Organisationen, die nicht gewillt sind, den in ihren Augen wankelmütigen PLO-Chef Arafat als alleinigen Mentor ihrer Sache zu akzeptieren.
Wenigstens in einem Punkt ist man sich in Algier einig.
Es darf diesmal nicht bei Durchhalteparolen bleiben.
Die Zusage des syrischen Präsidenten Assad, palästinensischen Freischalern künftig wieder in Betätigungsfolge im eigenen Lande einzuräumen, soll nur ein Anfang sein.
Aber ob eines der Hauptziele, ein gemeinsames militärisches Kommando zu schaffen, in Algier verwirklicht werden kann, das beurteilen Selbstoptimisten vorerst nur sehr skeptisch.
Solange der Irak bei seiner widerspenstigen Haltung bleibt und sich weigert, mit Syrien zusammenzuarbeiten, bleibt der Wunsch nach einem wirkungsvollen militärischen Bündnis nur Stückwerk.
Derweil bemüht sich Boumediene die Gesprächsrunde in Algier auf weitreichendere Ziele einzustimmen.
Ihm geht es nicht allein um die Sache der Palästinenser.
Boumediene fordert darüber hinaus die Einbeziehung anderer Konfliktherde außerhalb des Nahen Ostens.
Dabei denkt er vor allem an eine wirksamere Unterstützung seiner Bundesgenossen im Sahara-Konflikt.
Dass sich Ägyptens Präsident Sadat als erste Zwischenstation seiner ausgedehnten Verhandlungsreise ausgerechnet Marokko ausgesucht hat, kommt ihm sehr gelegen.
Die Achse Teheran-Cairo-Rabat ist nur das erklärte Feindbild der Altyrunde.
Ein gemeinsames Feindbild aber allein ist noch kein Garant für die Beseitigung von Widerständen und Streitigkeiten im eigenen Lager.
Seit Tripolis ist die Ablehnungsfront bislang noch keinen Schritt weiter.
Peter Stephan berichtete über die Gipfelkonferenz der Gegner der Politik des ägyptischen Präsidenten.
Italien ist ein Land im Notstand, im wirtschaftlichen, politischen und sozialen Notstand.
Das ist der Hintergrund, vor dem heute der Vorstand der christlichen Demokraten entscheiden muss, in welcher Form das Land in Hinkunft regiert werden soll, mit oder ohne kommunistische Regierungsbeteiligung.
Dass es ganz ohne Zusammenarbeit mit der wichtigsten Kräfte nicht geht,
Das ist indessen auch den schärfsten Antikommunisten klar, nicht zuletzt durch die gefährliche Bedrohung durch den politischen Extremismus.
Neben den Autonomi, den meist jugendlichen Linksradikalen, kommt er auch von rechts, wie zwei aktuelle Prozesse in Brescia und in Florenz beweisen, Rolf Gallus berichtet.
Über 36 Stunden, also glatte eineinhalb Tage lang, beriet in der norditalienischen Industriestadt Brescia das Schwurgericht den zu fällenden Urteilspruch gegen die Mitglieder einer rechtsextremistischen Bewegung für Revolutionäre Aktion, MAR, abgekürzt.
Schließlich wurden die 56 Angeklagten der MAR von der Beschuldigung, einen Bürgerkrieg vorbereitet und gegen die Staatssicherheit komplottiert zu haben, freigesprochen.
Wohl aber verurteilte sie das Gericht zu hohen Haftstrafen wegen verübter politischer Verschwörung mittels organisierter Bandenbildung.
Zur Verlesung des Urteils gestern kurz nach 22 Uhr benötigte der Gerichtsvorsitzende fast eine halbe Stunde.
Die schwerste Strafe wurde dem Begründer der Bewegung für revolutionäre Aktion, Carlo Fumagalli, auferlegt.
Über 20 Jahre Zuchthaus und dazu eine beträchtliche Geldbuße.
Andere Mitglieder und Gefolgschaftsleute der extrem neofaschistischen MAR-Bewegung, die Vorgabe für nationalpatriotische Zielsetzungen zu kämpfen,
finanzierten ihre düsteren, konspirativen Aktivitäten mit Menschenraub.
Drei Angeklagte dieses in Kidnapping zu politisch-revolutionären Zwecken spezialisierten harten Kerns der Fuma-Galibande wurden zu schweren Gefängnisstrafen zwischen 13 und 15,5 Jahren verurteilt.
Die übrigen Verschwörer und politischen Kriminellen der MAR zu Haftbußen je nach Einzelfall von höchstens neun bis mindestens fünf Jahren.
zuzüglich jeweils sehr hoher Geldstrafen.
Während der langwierigen, wie gesagt, eineinhalbtägigen Beratungen der Geschworen hinter verschlossenen Türen, gingen Gerüchte von Bombenanschlägen um.
Polizei und Karabinieri riegelten die Zone des Gerichtsgebäudes mitten im Zentrum von Brescia zur Ersicherung rigoros ab.
Es war fast ein Belagerungszustand.
In Florenz hingegen fand gestern die vierte Sitzung einer Gerichtsverhandlung statt,
in der gleichfalls Anklage geführt wird gegen eine äußerst rechts stehende politisch-kriminelle Vereinigung, bekannt als Concutelli-Bande.
Der Bandenchef Pierluigi Concutelli und drei Mitangeklagte sind des Mordes am römischen Richter Vittorio Occorcio beschuldigt.
Occorcio wurde in Rom im Frühsommer 1976 am helllichten Tag
auf offener Straße beim Einsteigen in seinen Wagen durch mehrere Pistolenschüsse brutal erschossen.
Gestern tagte das Schwurgericht Florenz vor leeren Stühlen, denn Concutelli und seine drei Mitangeklagten hatten sich hartnäckig geweigert, der Gerichtssitzung mit aus Sicherheitsgründen ihnen angelegten Handschellen beizuwohnen.
Außer Concutelli und seinen engeren Vertrauensleuten sind noch weitere 14 Personen verschiedener Vergiehen, hauptsächlich wegen Begünstigung und Verschleierung, beschuldigt.
Allein vier Tage vergingen in Florenz mit der Verlesung der Anklageschriften.
Der Prozess wird am Montag wieder aufgenommen.
Berichterstatter war Rolf Gallus.
Sind es beim amerikanischen Dollar und seinem ständigen Wertverfall wirtschaftliche Ursachen, die die Devisenbörsen in aller Welt beeinflussen, so verzeichnet nun der französische Franc einen Kursverlust, den man politischen Umständen, konkret den kommenden Märzwahlen, zuschreibt.
Gestern, heute gab es ja noch keinen Handel an der Wiener Devisenbörse, gestern also sank der Devisenkurs des Franc pro 100 Einheiten um 4 Schilling und man zahlte schließlich 315 Schilling 40 für 100 französische Franc.
Ein deutlicher Hinweis auf die Unsicherheit über den Ausgang der französischen Parlamentswahlen.
Wie es weitergeht erfahren Sie von Thomas Fuhrmann aus Paris.
Viele hatten das Ereignis bereits für viel früher erwartet.
Vielleicht wird es nun deshalb umso heftiger ausfallen.
Der französische Fonds wird seit zwei Tagen von einem schwäche Fieber geschüttelt.
An der Pariser Börse verlor er gestern gegenüber den wichtigsten Währungen zwei Prozent.
Vor allem die D-Mark und der Schweizer Franken, aber auch das britische Pfund und der US-Dollar profitieren von der unsicheren politischen und wirtschaftlichen Zukunft.
einer vor der Veröffentlichung stehenden Meinungsumfrage, die wie alle anderen Umfragen in den letzten Wochen zeigen soll, dass die Linksunion bei den Wahlen in fünf Wochen das Rennen machen würde.
Dieses Gerücht hat bei den Spekulanten und Händlern entsprechende Reaktionen ausgelöst.
Es kam zu umfangreichen Fondsverkäufen, sowohl am Mittwoch als auch gestern.
Die Tendenz scheint sich auch heute weiter fortzusetzen.
Die Bank von Frankreich intervenierte gestern zunächst nur gering,
Sie soll im Laufe des Tages US-Dollars und D-Mark im Wert von rund 100 Millionen Dollar verkauft haben.
Der Immobilienmarkt hatte im Jänner als erster reagiert.
Die französischen Aktien verzeichneten einen Rückgang, was man in den letzten 20 Jahren zu Jahresbeginn bisher noch nie erlebt hatte.
Die Kommentatoren meinen, dass es nach der Beruhigung um den Dollar unvermeidlich gewesen sei, dass sich die Spekulation auf die von den politischen Auseinandersetzungen am nächsten gefährdete Währung stürze, also auf den französischen Front.
Angesichts der kommenden Wahlentscheidung haben die französischen Werte an der Pariser Börse in den vergangenen drei Monaten Rückgänge von durchschnittlich 10% verzeichnet.
Der Franc verlor gegenüber der D-Mark 7%.
Auf der anderen Seite steigt der Kurs des Goldes in Paris.
Die Flucht in den Ankauf von Goldmünzen ist ein untrügliches Zeichen für die wachsende Unsicherheit.
Die Börsenmilieus scheinen der Zukunft nicht in der gleichen Weise zu vertrauen, wie es viele amerikanische Investoren tun, die sich in letzter Zeit stärker engagiert haben.
Premierminister Raymond Barr begründete die Unruhe auf dem Geldmarkt am Abend nach einem Gespräch mit Präsident Giscard d'Estaing mit der vorherrschenden politischen Unsicherheit.
An der wirtschaftlichen Situation könne es nicht liegen, denn die französische Wirtschaft sei gesund, die Inflation gehe zurück.
Manche Händler scheinen sich jedoch mit der Möglichkeit eines linken Wahlsiegers und mit den düsteren Wirtschaftsprognosen für diesen Fall bereits abgefunden zu haben.
Sie verkaufen.
Kursverfall des französischen Frau als Begleiterscheinung des Wahlkampfes, Thomas Fuhrmann analysierte.
Es wird jetzt in zweieinhalb Minuten halb eins.
Und nun ein Blick in die heutigen österreichischen Tageszeitungen.
Markus Sommersacher wählte aus Kommentaren und Leitartikeln aus.
Die österreichischen Tageszeitungen befassen sich heute mit den vergangenen beiden Plenarsitzungen des Nationalrates, der Auseinandersetzung um die Atomenergie, den Wahlen der Wiener Journalistengewerkschaftssektion sowie den Auseinandersetzungen innerhalb der Studentenorganisation ÖSU.
Das Schwergewicht liegt dabei auf dem Parlament.
Dazu schreibt zum Beispiel Gerhard Neureiter in den Salzburger Nachrichten,
Der österreichische Parlamentarismus erlebte Mittwoch und Donnerstag praktisch Beispiele dafür, wie stark Politik von der einzelnen Persönlichkeit abhängt.
Der neue Klubobmann der Volkspartei, Alois Mock, gab sich Mittwoch mit seinen Fraktionskollegen mit einer ziemlich unverfrorenen Antwort von Sozialminister Gerhard Weisenberg nicht zufrieden.
Am Donnerstag ließ er die Sitzung des Nationalrates eine Stunde unterbrechen, um zu klären, wie der Abgeordnete Stefan Tull von der Regierungspartei zu Informationen über das Budget 1977 kam, die der Opposition noch nicht zugänglich waren.
Wenn Mock so weiter tut, wird ihm Kreisgebalt den Posten eines Vizepräsidenten der Nationalbank anbieten.
Die Aktionen der Volkspartei in den letzten zwei Tagen im Nationalrat sind keine Zufälligkeiten, doch keine alleinigen Versuche, dem neuen Klubobmann einen schnellen Start zu verschaffen.
Sie entsprechen einem System, wie es Mock in Publikationen und Interviews in letzter Zeit als notwendig bezeichnet hat, will eine Opposition ihre Existenzberechtigung im Nationalrat nachweisen.
Sie muss kontrollieren und der Öffentlichkeit die Machtverhältnisse im Staat vor Augen führen.
Ähnliche Ansicht wie die Salzburger Nachrichten ist Peter Klar vom ÖVP-Organ Neues Volksblatt, wenn er schreibt.
Am Mittwoch verweigerte der Sozialminister eine von der Opposition verlangte Auskunft mit dem Hinweis auf die notwendige Sparsamkeit in der Verwaltung.
Am Donnerstag nannte er Abgeordnete der Regierungspartei Zahlen, die, falls sie stimmen, nur aus einem gesetzlich der Geheimhaltungspflicht unterworfenen Bericht stammen können.
Beide Vorfälle haben eines gemeinsam.
Sie deuten auf Tendenzen der Machthaber hin, sich der demokratischen Kontrolle zu entziehen und sie zu erschweren.
Und darin, nicht im konkreten Anlass, liegt für die demokratische Entwicklung Österreichs eine Gefahr.
Soweit das ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
Etwas anders sieht Josef Laschober in den oberösterreichischen Nachrichten die Angelegenheit.
Er meint... Viel Lärm um nichts.
Unter diesem Titel konnte im gestrigen Nationalrat ein kurzlebiger Aufruhr eingereiht werden.
Weil der SPÖ-Abgeordnete Tull aus düsteren ÖVP-Prognosen zur Entwicklung des Defizits im Vergleich mit dem tatsächlichen Budgetresultat von 1976 noch zu wenig an Munition vorfand, griff er gleich noch ins Jahr 1977 und nannte dafür ein Budgetdefizit von etwa 42 Milliarden.
Das war der ÖVP allzu arg, weil es nach Bruch einer Vertraulichkeit roch.
Schon war der Krach da.
Zwar fand die Präsidiale des Nationalrates keinen Verstoß, aber trotzdem konnte es die ÖVP nicht recht verwinden.
Es scheint fraglich, ob es sich lohnt, aus einer Mücke einen Elefanten zu machen.
Nach diesen Pressestimmen zum Nationalrat nun zur Atomdiskussion.
Dazu führt die Tageszeitung die Presse aus.
Den Gemeinderat und den Bürgermeister von Albendorf hat der Mut verlassen.
Man betrachtet die Gespräche über das Zwischenlager als abgeschlossen.
Kein Wunder, nach Morddrohungen und Psychoterror.
Und weiter heißt es in der Presse?
Und auch der Geologe Tollmann musste sich nun vom Geophysiker und Seismologen Drimmel offiziell sagen lassen, dass seine voreiligen Schlüsse aus ein paar Satellitenaufnahmen unzutreffend, ja, falsch seien.
Vorkehrungen für die tatsächliche Erdbebensituation in Zwentendorf seien beim Bau des Kernkraftwerkes getroffen worden.
Mit pseudowissenschaftlichen Argumenten und Halbwahrheiten der Atomgegnerlobby wird die Politik des Zauderns um Zwentendorf weiter gedüngt.
Es wird seine bitteren Früchte tragen.
Soweit die Presse.
Im Zentralorgan der Regierungspartei der Arbeiterzeitung kommentiert Günther Traxler die Wiederwahl von Günther Nenning in seiner Funktion als Obmann der Wiener Sektion der Journalistengewerkschaft folgendermaßen.
Längst nicht alles, was Nenning so daherredet, ist immer richtig oder muss man schätzen.
Gerade als Gewerkschafter aber ist er unumstritten, auch bei denen, die den Sozialisten nicht mögen.
Sozialist, auch Linker zu sein, kann im überparteilichen ÖGB nicht zu einem Vorwurf wergen, der auch schon eine Abwahl zur Folge haben müsste.
Diese Einsicht hat sich durchgesetzt.
Und abschließend ein Auszug aus dem Salzburger Volksblatt, in dem Ernst Wachalowski den Zwist innerhalb der Studentenorganisation ÖSU folgendermaßen analysiert.
Die gegenwärtig stattfindende Auseinandersetzung in der Österreichischen Studentenunion, die man der Richtung nach und sicher auch der Unterstützung nach der ÖVP zuzählen darf, hat einen ernsten Hintergrund.
Die Vorliebe für Dialektik, linke Sophistereien und das nicht mehr zu verheimlichende Fliegen auf die Leimruten von Linksextremisten hat Folgen angenommen, die bedenklich sind.
Und wir schließen an dieses letzte Zitat der Presse schon an, wie Sie hörten, gärte schon seit längerer Zeit in Österreichs größter Studentenpartei der ÖSU, die in der Hochschülerschaft die Mehrheitsfraktion stellt.
Auslösendes Moment für die Schwierigkeiten und Probleme innerhalb der ÖSU war ein Grundsatzkonzept der linkser Gruppe der Partei, das dem Rest der ÖSU zu links stand.
In diesem Konzept wurde unter anderem gefordert, den Eigentumsbegriff neu zu überdenken, den staatlichen Gesundheitsdienst einzuführen und das Bundesheer auf eine neue Basis zu stellen.
Die Linzer und die Salzburger Hauptversammlung der ÖSU wurde daher aus der Gesamtösterreichischen Partei vorerst ausgeschlossen.
Gestern nun sollte bis in die späten Abendstunden eine Generalversammlung aller Spitzenvertreter dieser Studentenpartei, die eigentlich der ÖVP nahe steht, die Situation beraten.
Über das Ergebnis berichtet Wilfried Seitz.
Nun, Klarheit hat die gestrige Generalversammlung ganz und gar nicht gebracht.
Eher im Gegenteil.
Noch unklarer ist, ob die beiden ursprünglich ausgeschlossenen ÖSU-Teilgruppen aus Linz und Salzburg jetzt noch Teile der ÖSU sind oder nicht.
Doch davon etwas später mehr.
Zunächst zum Konflikt zu seinen Ursachen.
Eine Spaltung zeichnete sich vielleicht schon vor den jüngsten Hochschulschaftswahlen im vergangenen Jahr ab.
Denn der Abgang des bisherigen Vorsitzenden des Zentralausschusses der österreichischen Hochschulschaft und der auch gleichzeitig Präsident der ÖSU war, Karasek, löste zunächst eine heftige Personaldiskussion zwischen den weiter links und den weiter rechts stehenden Gruppen aus.
Die Kompromisslösung war dann, Präsident der ÖSU, das ist ungefähr ein Parteivorsitzender, wurde Karl Schön, dem rechten Flügel eher zugehörig.
Vorsitzender des Zentralausschusses, das ist ungefähr ein Nationalratspräsident und ein Klubobmann der stärksten Fraktion in einem, das wurde Fritz Pesendörfer vom eher weiter links stehenden Flügel.
Doch der Konflikt hat bei Weitem nicht nur ideologische Gründe.
Es ist auch die in Österreich nie ganz erloschene Rivalität zwischen Bundeshauptstadt und Bundesländern.
Schön stützt sich auf Wien und seine Universitäten Pesendorfer als Oberösterreicher, wenn auch in Wien Studierend, auf Linz, Salzburg und in beschränktem Umfang auch Innsbruck.
Schon knapp nach der Wahl dann die ersten Anzeichen.
Pesendorfer traf einige sehr umstrittene Aussagen zur Gesamtpolitik.
Aussagen, die der Linie der ÖVP, Mutterpartei und Geldgeber der ÖSU doch recht deutlich zuwiderliefen.
Etwa in Sachen Gesamtschule oder staatlicher Gesundheitsdienst.
Zum offenen Eklat kam es dann nach Veröffentlichung eines Grundsatzprogrammes aus Linz von den Linzern deutlich als Diskussionsbeitrag verstanden.
Bundesheer, staatliche Medizinversorgung und der Begriff Eigentum waren hier die Streitpunkte, die wir sehr schön gehört haben.
Die gestrige Generalversammlung sollte nun die kaum mehr mögliche Einigung herbeiführen.
Es gab Gutachten und Gegengutachten, wie weit Schön als Präsident zum Ausschluss der beiden Gruppen, der Linzer und der ähnlich denkenden Salzburger, berechtigt war oder nicht.
Schön hat das er aufgrund einer Notverordnung getan, bei Gefahr im Verzüge.
Nun, zunächst nahm der ÖSU-Präsident den Ausschluss um des lieben Friedenswillen zurück.
Daraufhin zogen fünf Mandatare aus Wien aus Protest aus der Generalversammlung aus.
Nach Meinung Pesendörffers, des linken Flügels also, war damit der Konsens möglich.
Meiner Meinung nach gibt es jetzt einen sehr großen Konsens in einigen Punkten, der von fast allen unterschrieben wurde, auch vom Präsidenten, der nur die Todesreaktion von einem Teil der Mandatare einer Universität zur Folge hatte.
Und wir hoffen jetzt, dass der Präsident, um wieder etwas an Vertrauen gewinnen zu können, diese Mandatare auf den neuen Kompromiss, der von allen mit ihm getragen wird,
bringen wird auf diese Linie.
Nun, das scheint ausgesprochen unwahrscheinlich.
ÖSU-Präsident Schön hat inzwischen nämlich seine Meinung geändert.
Seiner Ansicht nach ist nicht einmal mehr ein notdürftiger Kitt für das Wiederzusammenkommen der beiden Flügel gefunden worden.
Ich glaube, dass es aufgrund der gestrigen Gespräche, die geführt wurden, diesen notdürftigen Kitt zwischen den beiden Gruppen nicht gibt.
Es hat sich in den Gesprächen abgezeichnet, dass eine Kompromissbereitschaft von Seiten der Salzburger und Linzer HV und des Kollegen Besendorfer in keiner Weise oder nur in sehr kleinen Detailfragen vorhanden war, sodass also die Situation der ÖSU nach wie vor ungeklärt ist und ich auf dem Standpunkt stehe, dass die Salzburger und Linzer HV nach wie vor aus der ÖSU ausgeschlossen ist.
Ich habe mich bereit erklärt, nachdem Gespräche geführt wurden, die erkennen ließen, dass eine große Kompromissbereitschaft vorhanden ist, diesen Schritt zurückzunehmen und habe ihn auch zurückgenommen.
Es hat sich aber dann sofort gezeigt, dass diese Kompromissbereitschaft völlig weggefallen ist und dass sich zwei Gruppen in der ÖSU nach wie vor mit großen Differenzen gegenüberstehen und die Gesprächsbasis zurzeit
nicht vorhanden ist.
Der Bruch scheint also doch weitgehend perfekt.
Was das für Auswirkungen hat für die Gesamtpolitik der österreichischen Hochschulschaft, deren Bedeutung ja durch sinkende Wahlbeteiligung und Überhandnehmen anderer universitärer Vertretungen ohnehin im Schwinden ist, das kann man sich wohl im Großen und Ganzen ausmalen.
Die formell unterbrochene Generalversammlung soll übrigens demnächst fortgesetzt werden.
Die Delegierten aus Linz und aus Salzburg werden nach Meinung und Darstellung Schöns bei dieser Generalversammlung nicht stimmberechtigt sein.
Klar ist auch, dass Linzer und Salzburger Delegierte dieser Lösung nicht zustimmen werden.
Was verhandelt werden soll, scheint ebenso unklar.
Soweit also das Wichtigste von der gegenwärtigen Spaltungsbewegung innerhalb der ÖSU und damit zurück ins Funkhaus.
Berichterstatter war Wilfried Seifert.
Heute Vormittag stellte die Schirozentrale ihre 20.
Sparkassenanleihe vor.
Die Anleihe ist mit 8% verzinst, wenn man aber die Anleihe mit Steuerbegünstigung kauft, beträgt die Verzinsung 10,4%.
Anlässlich der Anleihe-Pressekonferenz nahm Shiro-Zentrale Generaldirektor Karl Pahle auch zu verschiedenen Problemen der österreichischen Wirtschaftspolitik Stellung.
So übte Pahle Kritik an der von der Bundesregierung geplanten Aufstockung des Eigenkapitals der Invest-Kreditgesellschaft, weil damit nach Meinung Pahles Kreditlenkung betrieben werde.
Nach der Pressekonferenz führte Helmut Gletsander mit Generaldirektor Pahle ein Gespräch zur Zinsentwicklung in Österreich.
Vizekanzlerfinanzminister Andros hat für das heurige Jahr eine Senkung der Sparzinsen angekündigt.
Er meinte, das Zinsniveau in Österreich sei zu hoch.
Herr Generaldirektor Pahle, wie sehen Sie dieses Vorhaben?
Gegenwärtig ist der Zinssatz oder die Zinssätze beherrscht von der Politik des knappen Geldes, die die Notenbank verfolgt.
Und ich sehe im Augenblick,
keine Chance, solange der Geldmarkt derart knapp ist, dass sich das Zinsniveau im Allgemeinen senkt.
Obwohl es nach der konjunkturellen Lage richtig wäre.
Sie spielen darauf an, dass Österreich zurzeit nahe einer Rezession ist.
Erwarten Sie durch die Bestellung von Professor Cohen zum neuen Nationalbankpräsidenten eine Änderung der Geldversorgung in Österreich?
Wird es mehr Geld geben?
Ich glaube, im Prinzip wird man in Österreich die Politik des Knappengeldes fortsetzen müssen.
Was der neue Notenbankpräsident vorhat, weiß ich natürlich nicht.
Aber er kommt ja aus dem Sachzwang auch nicht heraus.
Vizekanzler Androsch hat auch gemeint, die grauen Zinsen müssten gesenkt werden.
Das sind also Zinsen, die für größere Einlagen gezahlt werden.
Glauben Sie, ist das derzeit durchführbar?
Der Zins im Allgemeinen ist ein Marktpreis und solange eben das Geld wirklich so knapp ist und die Banken darauf angewiesen sind, quasi zu jedem Preis Geld aufzunehmen, wird sich auch auf dem sogenannten grauen Markt nichts Wesentliches ändern.
Das heißt die Kreditzinsen in Österreich sind zu hoch für die Wirtschaft.
Herr Generaldirektor Paales, Sie haben heute die Anleihe der Shiro-Zentrale vorgestellt.
Diese Anleihe ist mit einer Verzinsung von 8% ausgestattet.
Diese 8% sollen auch nach den Wünschen des Finanzministers verringert werden.
Glauben Sie, wird sich hier eine Senkung im heurigen Jahr noch ergeben?
Ich glaube, das hängt auch wiederum vom Geldmarkt ab.
Solange das Geld so knapp ist, sehe ich keine Chance, dass sich der Kapitalmarktsatz zurückbildet, weil ja gerade die institutionellen Anleger, das sind also Versicherungen und so fort,
die also große Beträge anlegen, ja auf dem kurzfristigen Markt bessere Möglichkeiten haben.
Und solange diese besseren Möglichkeiten gegeben sind, sehe ich keine Chance, dass ein entsprechender Absatz zu niedrigen Preisen auf dem Wertpapiermarkt vor sich gehen kann.
Herr Generaldirektor, Sie sprechen vom Markt in Österreich.
Heißt das, dass Sie der Meinung sind, der Finanzminister hat eigentlich keine Chance, das Zinsenniveau in Österreich zu beeinflussen?
bis zu einem gewissen Grad ja, aber auch der Herr Finanzminister kann ja nicht über die allgemeine Marktsituation hinweggehen.
Er hat das glaube ich auch nicht so gemeint, er will ja nicht einen Zins vorschreiben, sondern der Herr Finanzminister hat gemeint, dass sich die Situation so ändern wird, es wird sich die Situation liquidisieren,
Und dass dadurch eine Entwicklung eingeleitet wird, die automatisch eine Rückbildung des Zinses zur Folge haben wird.
Das ist die Meinung.
Dieser Ansicht zum Abschluss, Herr Generaldirektor, sind Sie aber nicht.
Im Augenblick sind keine Anzeichen dafür da.
Ich danke für das Gespräch, Herr Generaldirektor.
Mit Generaldirektor Pahle sprach Helmut Glezander.
Und nun eine Meldung für die Sportfreunde.
Bei den Ski-Weltmeisterschaften in Garmisch-Partenkirchen führt im Slalom der Damen derzeit Lea Sölkner Österreich vor Pamela Bär Deutschland und Monika Kasarer.
Und es ist jetzt eine Minute vor drei Viertel eins.
Ein besonderer Zweig der nordatlantischen Verteidigungsallianz der NATO besteht in diesem Frühjahr 20 Jahre, und zwar die Wissenschaftsförderung.
Für diesen Zweck werden von der NATO im Jahr umgerechnet mehr als 140 Millionen Schilling ausgegeben.
Dieses Geld wird vor allem für Stipendien für voll ausgebildete Forscher und Wissenschaftler verwendet.
In den Genuss der Stipendien kommen auch Staatsangehörige aus Ostblockländern, sogar aus der Sowjetunion, Hermann Bohle berichtet.
Jetzt ist es 20 Jahre her, dass im Nordatlantischen Verteidigungsbündnis der Ausschuss für Wissenschaft gegründet wurde.
Wer hätte es gedacht, dass sich diese Paktorganisation mit zum Beispiel der Erforschung der Entwicklung des Kindes, mit dem Problem von Stress und Furcht in der modernen Gesellschaft befasst.
Oder dass in einem Jahr immerhin zwei Prozent aller NATO-Stipendiaten aus dem Ostblock kamen.
In aller Stille blüht hier eine Blume, die im zu Ende gegangenen Jahr mit rund 140 Millionen Schilling-NATO-Zuschüssen gegossen wurde, die innerhalb von 20 Jahren in Sommerkursen 800 an der Zahl 70.000 Wissenschaftler aus aller Welt zusammenführte.
Seriöse Arbeit wird da geleistet.
Unabhängig wird geforscht.
Eine internationale der freien Wissenschaft entsteht da, durch Gemeinsamkeit von immer mehr Forschern, fertigen Akademikern nämlich, die im Regelfall schon ihren Doktor gemacht haben müssen, Ausnahmen sind aber möglich.
Da arbeitet eine winzige, aber schlagkräftige Organisation der NATO in Brüssel.
Ganze fünf Mann steuern die gesamte Wissenschaftstätigkeit.
Das NATO-Stipendienprogramm ist rein von der Finanzierung her der wichtigste Teil.
Mehr als die Hälfte der 140 Millionen Schilling fließen den Stipendiaten zu.
Sie müssen grundsätzlich in einem anderen Land als dem Heimatland studieren.
Die beliebtesten Gastländer sind die USA, England, Frankreich und Deutschland.
Zwischen 1963 und 1976 nahmen Amerika 4.785 NATO-Stipendiaten auf.
Dem folgte Britannien mit 2200, Deutschland steht mit 622 noch hinter Frankreich, das fast 800 NATO-Stipendien beherbergte.
Das Ganze ist nicht zuletzt eine Sprachenfrage, gerade auch deshalb die Bevorzugung der englisch sprechenden Länder.
Zwei Schwerpunkte der Wissenschaftsarbeit im Nordatlantikpakt kommen hinzu.
Zunächst ein Programm für Forschungsbeihilfen.
Außerdem die Tätigkeiten des Wissenschaftsausschusses der NATO in einer Reihe von Spezialgebieten.
Da geht es um Meeresforschung, Wetterkunde, menschliche Verhaltensforschung, Unternehmensforschung und Umweltfragen.
13 Prozent der 140 Millionen Schilling Jahresbudget stehen für Forschungsbeihilfen bereit.
Seit 1960 wurden 1.278 Beihilfen für Forschungsvorhaben genehmigt, 1976 allein 181, wobei pro Vorhaben im Durchschnitt 650.000 Schilling bereitstanden.
Es sind immer nur Zusatzfinanzierungen, namentlich für die Reise- und Aufenthaltskosten von Forschern und wissenschaftlichem Hilfspersonal oder etwa zur Anschaffung oder zum Mieten von Gerät, das zur Durchführung eines Projekts nötig ist.
Das Interesse an dieser NATO-Aktivität ist groß.
Dass die kommunistische Wachschauer Paktorganisation ein gleiches nicht macht, kann man nur bedauern.
Die westliche Verteidigungsallianz ist dagegen nicht kleinlich.
Ein Teil der Teilnehmer sind Forscher aus nicht zur NATO gehörigen Ländern.
Überraschend ist es schon, dass an den Sommerkursen in einem einzigen Jahr über 500 Wissenschaftler aus anderen Staaten mitwirkten.
Unter ihnen nicht nur 26 Österreicher, 89 Schweizer, 23 Jugoslawen, sondern auch 40 Polen, 16 Ungarn, 9 Tschechoslowaken, 2 Bulgaren und 2 Sowjetbürger erhielten die Ausreisegenehmigung zum NATO-Sommerkurs.
Die geleistete Arbeit, die Themen, die zur Debatte stehen, sind von breiter Vielfalt.
Manches lässt sich selbstverständlich auch zu militärischen Zwecken ausnutzen, wie ja schon jeder Hosenknopf, sobald man ihn an eine Uniformhose näht, ein unter Umständen, man denke, wenn er abreißt, sehr wichtiges militärisches Utensil sein kann.
In aller Regel aber lässt sich sagen, dass die Auswahl der Themen von der Zielsetzung bestimmt ist, Herausforderungen der modernen Gesellschaft wissenschaftlich auf den Grund zu gehen.
Aus den Sommerkursen und deren Arbeiten, die keine herkömmlichen Seminarien und Kolloquien sind, sondern sorgfältig strukturierte, genauestens geplante, oft mit weltberühmten Professoren veranstaltete Schulinstitute, aus diesen Sommerkursen sind bisher mehr als 500 wissenschaftliche Bücher hervorgegangen über Computersysteme zur Steuerung des Überlandstraßenverkehrs.
Um die Frühgeschichte der Erde.
Die Verkehrsplanung in einer verbesserten städtischen Umwelt, medizinisches, wie das Verhalten der Zellen von Lebewesen, die bösartige Wucherungen beherbergen, wird untersucht oder Probleme der Erdbebenforschung.
Hermann Boli berichtete aus Brüssel.
Der Rockmusiker Frank Zappa und die nun erzehnte Variante seiner Popgruppe Mothers of Invention spielen heute Abend in der Wiener Stadthalle.
Hören Sie dazu einen Beitrag, den Konrad Sobel gestaltet hat.
Jetzt gehört der Zappa Arscher zur Kultur, fragte mich heute ein eifriger Diskothekenbesucher und Udo Lindenberg-Fan.
Als Frank Zappa vor nunmehr 13 Jahren auf der internationalen Rockszene auftauchte, um bis heute einer ihrer originellsten Ficksterne zu bleiben, galten er und seine Mothers of Invention auch vielen Musikkritikern als Inbegriff der Unkultur, als Musikbarbaren.
Und das nicht nur wegen der bizarren Bürgerschreck-Aufmachung der Gruppe.
Ein Kritiker schrieb über ihre erste Platte, mit Stimmen, die mit Hinterhofkatzen um Mitternacht konkurrieren könnten, haben sie 80 Minuten reinen Mist aufgenommen.
Eine ganze Hälfte des Albums ist einer Serie von Geräuschen gewidmet, die von einer Herde halb abgeschlachteter Rinder zu kommen scheinen.
Doch bald schon sprach sich herum, dass die Mothers of Invention vor allem musikalische Satiriker des American Way of Life waren, was nicht nur musikalisch durch die Parodierung der gängigen Populärmusik zum Ausdruck kam, sondern vor allem in den Liedtexten und eingestreuten Sprachfetzen, die sich manchmal zu Sturzbächen surrealer Nonsense-Poesie ausweiteten.
Es hat ihm oft in solcher Frenzy, er sang lock around the clock.
And he topped it off with a... And he topped it off with a... And he topped it off with a... As he stumbled on his... He was delighted as it stiffened and ripped right to his side.
Down.
Humor, Zynismus und Ironie mischen sich hier mit einer Musik, die so divergenten Quellen wie dem Jazz, der Cocktailmusik der 40er Jahre, dem Rock'n'Roll natürlich, aber auch Stravinsky und sogar Stockhausen verpflichtet ist.
Zappas Mother spielten ja auch schon zusammen mit den Londoner und den Los Angeles Philharmonikern.
Dazu kommt hin und wieder eine Dosis von Überheblichkeit und Aggressivität gegen ein Publikum, dem Zappa illusionäre Träumereien und Denkklischees austreiben will.
Manchmal freilich wird diese Intellektualität selbst banal, selbst klischeehaft.
Verglichen etwa mit den radikaleren Ausdrucksformen eines Käpt'n Bifad wirkt Zappa nicht selten geradezu angepasst, macht er richtigen Kommerz underground.
Zappa bezeichnet seine Musik als elektronische Sozialarbeit.
Über die Sozialarbeit lässt sich streiten, aber Energiesparer sind die vollelektrifizierten Mothers wahrlich nicht.
Was ihr Wiener Konzert besonders interessant macht, ist die Wiederbegegnung mit dem Österreicher Peter Wolf, der nun bei den Mothers Keyboards spielt und nach dem in Amerika gestarteten Welterfolg des Wieners Joe Zawinul und seiner Gruppe Weather Report ein weiteres Indiz dafür liefert, dass man als anerkennungssuchender Vertreter einer sogenannten progressiven Musikszene am besten aus Österreich auswandert.
Frank Sapper und die Popgruppe Mothers of Invention spielen heute Abend in der Wiener Stadthalle.
Sie hörten einen Beitrag von Konrad Sobel.
In dieser Saison wird erstmals versucht, in den Wiener Kammerspielen einmal in der Woche anspruchsvolle zeitgenössische Stücke zu zeigen.
Am kommenden Montag findet die österreichische Erstaufführung Sonnenfinsternis von Christopher Hampton statt.
Hören Sie dazu einen Vorbericht von Brigitte Hofer.
Die leidenschaftliche Freundschaft der beiden französischen Dichter Paul Verlaine und Arthur Rimbaud steht im Mittelpunkt der Sonnenfinsternis von Christopher Hampton.
Der auf den Azoren geborene englische Schriftsteller hat dieses Stück als 22-Jähriger 1968 geschrieben.
Es wurde im selben Jahr am Royal Court Theatre in London aufgeführt und zu einem großen Publikumserfolg.
Ebenso wie übrigens sein Menschenfreund, der im Akademietheater gezeigt wurde und wie sein letztes in England gespieltes Stück, Treats.
Von der Geschichte, dem Werk, der Lebensführung der beiden Lyriker Rimbaud und Verlaine fasziniert, schreibt Hempten ein Stück, das sich im Wesentlichen an biografische Fakten hält.
Der 27-Jährige, schon als bedeutender Dichter anerkannte Verlaine, lädt den 17-Jährigen Rimbaud zu sich ein, während dessen Gedichte faszinieren.
Die beiden beginnen, einander zu lieben.
Verlaine verlässt seine Frau und die gemeinsame Suche nach der Wahrheit der Schönheit, nach der Wahrheit des Lebens, beginnt.
Eine Suche, die die beiden durch Armut, Rausch, Hass immer wieder zur Liebe führt, bis Verlaine einmal auf Rimbaud schießt, ihn leicht verletzt, dafür zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt wird, den Freund verliert, ihn nur mehr einmal bei einer demütigen Begegnung wieder sieht.
Diese Geschichte einer ungewöhnlichen, intensiven Beziehung zweier genialen Menschen zu inszenieren, war für Dietrich Haug nur durch eine adäquate Besetzung der beiden Rollen möglich.
Weil es natürlich wahnsinnig schwer ist, ein 17-jähriges Genie zu besetzen.
Wie macht man das?
Das ist ja eigentlich nicht herstellbar.
Da muss man ein bisschen ein Glück haben mit einer Besetzung, die auf theatralische Maßstäbe bezogen stimmt.
Ein Genie identisch sein kann überhaupt niemand als Schauspieler.
Also es muss da irgendwo eine glückliche, wie soll ich sagen, eine glückliche äußere Bestimmung dazukommen, um das überhaupt möglich zu machen.
Beide haben davon ein bisschen.
Rudolf Jusits ist Berlin.
zwischen dem Versuch, ein Leben nach den Gesetzen der beiden zu leben und eigentlich der Unmöglichkeit und der Unfähigkeit, diese Ziele zu erreichen.
Michael Böttger, bis jetzt an kleinen Bühnen in der Bundesrepublik Deutschland beschäftigt, spielt Raimbau.
Nicht die erotische Komponente der Beziehung, sondern überhaupt die Unmöglichkeit, eine Liebe zu leben, scheint ihm Zentralproblem der Sonnenfinsternis.
Es geht nicht um Homosexualität in diesem Stück.
Das ist eine Randerscheinung.
Das könnte auch genauso das Stück ein Verhältnis zwischen Mann und Frau sein oder zwischen Frau und Frau sein.
Das ist faszinierend für mich als Rambeau.
Es ist ungeheuerlich faszinierend, dass dieser Mensch, auch wenn man seine Gedichte liest, und es dauert lange, ich habe lange gebraucht, um sie zu verstehen, dass dieser Mensch mit seinen 17 Jahren eigentlich
wenn man das überhaupt sagen darf, eine Wahrheit gefunden hat für sich, die Wahrheit gefunden zu haben, die Welt zu verstehen und zu verändern.
Als Rimbaud spricht Michael Böttge übrigens hessischen Dialekt in Anlehnung an den Ardenner Dialekt, den Rimbaud gesprochen hat, um sich von der Pariser Literarischen Gesellschaft abzusondern.
Hören Sie dazu einen kurzen Probenausschnitt aus einem der ersten quälenden Gespräche zwischen Verlaine und Rimbaud.
Rudolf Jusitz und Michael Böttge.
Ich kam nie weit genug.
Ich wollte nach Afrika oder die Wüste durchqueren.
Ich wollte Glut und ungestimmte Landschaft, aber was ich in jenen Tagen nicht besaß, vermehrte ihre Harmonie.
Klingt idyllisch.
Das war's auch.
Sehr viel idyllischer als das schmutzige kleine Zimmer, in dem ich schlafe, wenn du neben Mathilde liegst und dem ich nicht schlafe, wenn du neben mir liegst.
Hat's nicht Zeit, dass du Mathilde verlässt?
Warum?
Ich liebe sie.
Aber das Ganze doch unmöglich.
Ich liebe Ihren Körper.
Es gibt auch andere Körper.
Ich liebe Mathiles Körper.
Aber nicht Ihre Seele.
Ich glaube, es ist weit weniger wichtig, die Seele zu lieben, als den Körper zu lieben.
Wir haben eine Menge Zeit für die Seele.
Die Seele ist möglicherweise unsterblich.
Fleisch aber faul.
Was ist daran so komisch?
Eigentlich nichts.
Das karge Bühnenbild von Roman Weil, das durch Lichtprojektionen verändert wird, lenkt nicht vom starken dramatischen Geschehen zwischen diesen beiden Menschen ab, vom Naturereignis ihrer Begegnung, einer Sonnenfinsternis, vergleichbar.
Brigitte Hofer gestaltete diesen Vorbericht und nun zum Abschluss der Mittagsinformation gebe ich nochmals ins Nachrichtenstudio.
Bundesrepublik Deutschland.
Bundeskanzler Schmidt hat erwartungsgemäß das Rücktrittsgesuch von Verteidigungsminister Leber angenommen und auch eine mehreren Ministerien betreffende Regierungsumbildung durchgeführt.
Nachfolger Lebers als Verteidigungsminister wird der bisherige Finanzminister Appel.
Der bisherige Minister für Forschung und Wissenschaft Matt Höfer wird neuer Finanzminister.
Neuer Forschungsminister wird der bisherige parlamentarische Staatssekretär Volker Hauf.
Abgelöst werden auch die Entwicklungshilfe-Ministerin, der Bildungsminister und der Bauminister.
Österreich.
Nach einem mehrtägigen Staatsbesuch hat der spanische König Juan Carlos heute die Heimreise angetreten.
Er wurde von Bundespräsident Kirchschläger, Bundeskanzler Kreisky, Außenminister Parr und höchsten Beamten verabschiedet.
Der Präsident der österreichischen Studentenunion, Schön, hat heute erklärt, dass er die Ausschlüsse der Linzer und Salzburger ÖSU-Gruppe aufrecht halte.
Derzeit sei von dieser Seite keine Kompromissbereitschaft zu erwarten und es sei auch keine Gesprächsbasis vorhanden, sagte Schön.
Eine gestern veröffentlichte Presseerklärung, in der von einer Konfliktbereinigung die Rede war, habe einen vorläufigen Diskussionsstand dargestellt, wobei die Voraussetzungen für die Rücknahme der Ausschlüsse in weiteren Gesprächen völlig weggefallen seien.
Der Bundesobmann der jungen ÖVP, Abgeordneter Höchtl, erklärte heute im Pressedienst seiner Partei, die Kürzung von Turnstunden an den Schulen sei im Hinblick auf die Gesundheit der Jugend unverantwortlich.
Höchtl verwies unter anderem darauf, dass allein an den allgemeinbildenden berufsbildenden höheren Schulen mehr als 1300 Wochenturnstunden entfallen.
Eine Verringerung der Sparbuchzinsen sei heuer kaum zu erwarten, stellte heute der Generaldirektor der Girozentrale Pahle fest.
Erst wenn die derzeitige Geldknappheit in Österreich beendet sei, sagte Pahle weiter, könne der Zinssatz für Spareinlagen und Kredite sinken.
Bundesrepublik Deutschland.
Der Damenslalom bei der alpinen Ski-Weltmeisterschaft endete heute mit einem großen österreichischen Erfolg.
Erste- und Goldmedaillengewinnerin Lea Sölkner vor Pamela Bär, Bundesrepublik, 48 Hundertstel zurück, dritter Platz für Monika Kasarer, Österreich.
Das Ergebnis ist noch inoffiziell.
Es wird jetzt in wenigen Sekunden 13 Uhr.
Die Mittagsinformation des aktuellen Dienstes ist beendet.
Ausführliche Berichte, meine Damen und Herren, hören Sie wieder um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1.
Karl Jakowski verabschiedet sich für Redaktion und Technik.
Einblengung: Dietrich Haugk, Rudolf Jusits, Michael Boettge
Mitwirkende:
Hofer, Brigitte [Gestaltung]
, Haugk, Dietrich [Interviewte/r]
, Jusits, Rudolf [Interviewte/r]
, Jusits, Rudolf [Interpret/in]
, Boettge, Michael [Interviewte/r]
, Boettge, Michael [Interpret/in]
Datum:
1978.02.03 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
;
Theater
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten