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Marker setzen in: Mittagsjournal 1978.02.11
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Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Guten Tag meine Damen und Herren, eine angenehme Mittagsstunde bei 60 Minuten Information aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Kultur wünscht Michael Kerbler.
Dieses Wochenende steht in Österreich voll und ganz im Zeichen Naher Osten.
In Salzburg, einem fast schon traditionellen Ort für internationale Begegnungen,
treffen einander Ägyptens Staatspräsident Sadat, Israels Oppositionsführer Peres und der Gastgeber, Bundeskanzler Kreisky.
Thema, wie könnte es anders sein, Mittel und Wege, die zu einer Stabilisierung der Situation im Nahen Osten führen können.
Zur Ankunft von Präsident Sadat erwarten wir einen Direktbericht aus Salzburg.
Und welche Themen sind sonst noch auf dem Programmzettel zu finden?
Italienische Gewerkschaften schwenken auf Sozialpartnerschaftskurs ein.
Die niederländische Regierung will mit einem speziellen Sozialprogramm die Arbeitslosigkeit bekämpfen.
Und über den politischen Stil in Österreich diskutieren prominente Politiker in Wien.
Und schließlich berichtet die Kulturredaktion über eine Jasper-Jones-Ausstellung in Köln.
Erster Programmpunkt im Mittagsschonal sind die Nachrichten, für die Helmut Koller verantwortlich zeichnet.
Gelesen werden die Meldungen von Annemarie Bertet.
Österreich.
Im Europahaus in Wien hat heute Vormittag eine Forumsdiskussion über den politischen Stil in Österreich begonnen.
Unter der Leitung von Hörfunkintendant Indermauer diskutieren SPÖ-Klubobmann Fischer, der Wiener ÖVP-Obmann Busek und der freiheitliche Abgeordnete Hahnreich.
Der ägyptische Staatspräsident Sadat ist heute Mittag zu informellen Gesprächen mit Bundeskanzler Kreisky und dem israelischen Oppositionsführer Peres auf Schloss Gleesheim in Salzburg eingetroffen.
Im Mittelpunkt der Verhandlungen wird die Nahostpolitik vor dem Hintergrund der jüngsten Konferenzrunden zwischen Sadat und Präsident Carter in Washington stehen.
Peres nimmt morgen an einer Sitzung der Sozialistischen Internationale in Wien teil.
Libanon
In Beirut waren heute in mehreren Stadtteilen Detonationen zu hören und vereinzelt kam es auch zu Schießereien.
Dennoch kann allgemein von einem Abflauen der schweren Kämpfe gesprochen werden, die seit Mitte vergangener Woche zwischen issyrischen Truppen und der panarabischen Friedensstreitmacht und der regulären libanesischen Armee andauerten.
Neue Zwischenfälle werden lediglich aus dem Süden des Landes gemeldet, wo israelische Artillerie palästinenser Stellungen unter Beschuss nahm.
In Beirut wird heute der syrische Außenminister Kadam erwartet, der Gespräche über einen Waffenstillstand führen will.
Libanesische Parlamentarier haben gestern nach ihrer Rückkehr aus Syrien Presseberichte zurückgewiesen, wonach der syrische Staatspräsident Assad eine Auflösung der neu formierten libanesischen Streitkräfte gefordert habe.
Gestern konferierte PLO-Chef Arafat mit dem sowjetischen Botschafter in Beirut Soldatov über die Lage im Libanon.
Norwegen
Die Regierung in Oslo hat eine Abwertung der norwegischen Krone um 8 Prozent gegenüber den in der sogenannten europäischen Schlange vertretenen Währungen bekannt gegeben, sagte heute Finanzminister Kleppe.
Es werde überlegt, die Krone überhaupt aus der Schlange zu nehmen.
Die Schlange ist der Währungsblock, der Kurswerte gegenüber dem amerikanischen Dollar innerhalb gewisser Bandbreiten frei schwanken lässt.
Als Begründung für die Abwertung nannte Kleppe die zunehmende Verteuerung norwegischer Industrieprodukte, wodurch ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt immer mehr beeinträchtigt wird und Norwegen auf den Exportmärkten dauernd Marktanteile verliert.
Währungsexperten haben die Abwertung als eine Folge der antizyklischen Konjunkturpolitik gewertet, die in den vergangenen drei Jahren von der sozialdemokratischen Minderheitsregierung in Oslo betrieben wurde.
Im Vorgriff auf die zu erwartenden Einnahmen aus den Öl- und Gasvorkommen in der Nordsee hatte die Regierung durch hohe Auslandsanleihen die Inlandsnachfrage abgestützt.
Dadurch gelang es ihr, bei einer Arbeitslosigkeit von nur 1,5 Prozent praktisch die Vollbeschäftigung zu erhalten.
Niederlande
Die Regierung in Den Haag will mit zusätzlichen Ausgaben in der Höhe von umgerechnet 18 Milliarden Schilling die Arbeitslosigkeit in den Niederlanden bekämpfen.
Mit einem umfangreichen Wirtschaftsprogramm sollen vor allem neue Arbeitsplätze in der Bauindustrie geschaffen werden.
Besondere Schwerpunkte sind auch Maßnahmen zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit, Subventionen für Unternehmen mit Absatzschwierigkeiten und Energiesparmaßnahmen.
In den Niederlanden sind derzeit etwa 200.000 Menschen ohne Beschäftigung.
Das sind mehr als fünf Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung.
Dänemark Die Parlamentsabgeordneten in Kopenhagen haben sich mit großer Mehrheit gegen die Einführung der Todesstrafe für Terroristen ausgesprochen.
Ein Antrag der Partei der Steuergegner, der größten dänischen Oppositionspartei, für eine entsprechende Gesetzesvorlage, erhielt lediglich 17 Stimmen der insgesamt 179 Parlamentsabgeordneten.
Kanada, Sowjetunion.
Im Zusammenhang mit der Ausweisung von 13 sowjetischen Staatsbürgern sagte der Pressesprecher der sowjetischen Botschaft in Ottawa, es sei nicht anzunehmen, dass die Regierung in Moskau Vergeltungsmaßnahmen ergreifen werde.
Der Pressesprecher fügte hinzu, seiner Meinung nach sei die Affäre von den kanadischen Behörden übertrieben worden.
In einer Stellungnahme der amtlichen sowjetischen Nachrichtenagentur TASS heißt es hingegen, die von Kanada erhobenen Vorwürfe gegen die Mitglieder der sowjetischen Botschaft in Ottawa seien völlig aus der Luft gegriffen.
Zypern.
Die rechtsextremistische, griechisch-zypriotische Untergrundbewegung EOKB hat gestern ihre Auflösung bekannt gegeben.
In Briefen an mehrere Zeitungen wird die Notwendigkeit der nationalen Einheit hervorgehoben.
Die politischen Führer der EOKB versichern, sie wollten nicht die Verantwortung im Zusammenhang mit den Ereignissen auf Zypern abschieben und seien weiterhin bereit, alles für die Freiheit der Mittelmeerinsel zu opfern.
Unerwähnt bleiben in den Briefen allerdings die Waffen, die sich noch im Besitz der Untergrundorganisation befinden.
Die EOKB, kaltes Erzfeind des verstorbenen Präsidenten Makarios.
Mit Unterstützung der ehemaligen Athener Militärkunde war die Organisation maßgeblich an der Entmachtung von Makarios im Juni 1974 beteiligt.
Zuletzt hatte die EOKB durch die Entführung des Präsidentensohnes Kyprianou im Dezember vergangenen Jahres Aufsehen erregt.
Vereinte Nationen.
Der südafrikanische Außenminister Botha bezeichnete eine Verringerung der Spannungen in Südwestafrika als Voraussetzung für die Lösung der bestehenden Probleme.
Botha sagte nach einer Unterredung mit UNO-Generalsekretär Waldheim, eine Lösung für die ehemalige deutsche Kolonie wäre möglich, wenn die Richtigkeit und der vernünftige Charakter der Position der südafrikanischen Regierung anerkannt würden.
Zu seinen Gesprächen mit Waldheim meinte der Außenminister, er habe mit dem UNO-Generalsekretär die mögliche Rolle der Vereinten Nationen bei den vorgesehenen Wahlen in Namibia erörtert.
Somalia Staatspräsident Bahre hat die Sowjetunion und Kuba beschuldigt, eine Entspannung zwischen Somalia und Äthiopien zu verhindern.
Bahre sprach sich gestern Abend für eine afrikanische und demokratische Lösung des Konfliktes aus und sagte, die Unterstützung seiner Regierung für die westsomalische Befreiungsbewegung
stehe im Einklang mit dem Prinzipiellen der ORU, der Organisation für Afrikanische Einheit.
Ware fügte hinzu, es entspreche darüber hinaus der Politik Somalies, Völker, die für ihre Unabhängigkeit kämpfen, zu unterstützen.
Österreich, Schweiz.
Die Grippe-Epidemie, die sich in weiteren Teilen Europas und der USA ausbreitet, macht auch vor Österreich nicht Halt.
Allein im Wiener Gesundheitsamt wurden in dieser Woche 35.000 Erkrankungen registriert.
Im Vorjahr lag die Höchstzahl bei 15.000 Grippe-Erkrankungen pro Woche.
Die Virologen haben kaum noch Zweifel, dass das isolierte Virus aus dem Stamm A das sogenannte russische Virus ist.
Nach Angaben der WHO, der Weltgesundheitsorganisation, sind seit Jahresbeginn in den Vereinigten Staaten mehr als 1000 Menschen an Grippe gestorben.
In der DDR wurde unterdessen die Berichterstattung der westlichen Medien über die Grippewelle scharf verurteilt.
Der stellvertretende Gesundheitsminister nahm im Ostberliner Fernsehen an der Bezeichnung russische Grippe anstoßend meinte, dadurch entstehe der Eindruck, von dort komme alles Böse.
Österreich.
Anhaltende Schneefälle im gesamten Bundesgebiet haben heute zu einer Verschärfung der Verkehrsverhältnisse geführt.
Der ÖAMTC befürchtet vor allem wegen des Endes der Energieferien und des damit verbundenen Rückreiseverkehrs ernste Schwierigkeiten.
In Kärnten und Osttirol haben die Neuschneemengen bereits eine Höhe von etwa einem halben Meter erreicht.
Die Felbertauenstraße musste für den gesamten Verkehr gesperrt werden.
Frankreich
Der zum Weltcup zählende Herrenabfahrtslauf in Chamonix endete heute mit einem Doppelsieg der Kanadier.
Ken Reid gewann vor Dave Murray und Michael Veith aus der Bundesrepublik Deutschland.
Von den Österreichern wurde Werner Grießmann 4., Sepp Walcher 6., Peter Wernsberger 7. und Franz Klammer 13.
Das waren die Meldungen.
Nun zum ausführlichen Wetterbericht.
Die Wetterlage.
Ein vom Golf von Genur nordostwärts stehendes Tief hat im Südalpenraum bereits zu ergiebigen Schneefällen geführt.
Der Schwerpunkt der Niederschlagstätigkeit wird sich bis morgen an die Alpen-Nordseite verlagern.
Der hier örtlich noch auftretende Föhn wird rasch zusammenbrechen.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
An der Alpen-Nordseite anfangs noch aufgelockert bewölkt.
Sonst bei starker bis geschlossener Bewölkung zeitweise Schneefall, der vom Süden und Osten auf das übrige Bundesgebiet übergreifen wird.
In tiefen Lagen vorübergehend örtlich auch Schnee, Regen oder Regen.
In freien Lagen liebhafter Wind aus Ost bis Süd.
Nachmittagstemperaturen minus zwei bis plus drei Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht minus sieben bis null Grad.
Die Wetteraussichten für morgen.
Im Süden und Osten zeitweise aufgelockerte, sonst starke Bewölkung.
An der Alpen-Nordseite verbreitet sonst strichweise Schneefall.
In freien Lagen lebhafter West- bis Nordwestwind.
Dadurch Gefahr von Schneeverwehungen.
Frühtemperaturen minus 7 bis 0 Grad.
Tageshöchsttemperaturen minus 4 bis plus 1 Grad.
Und die Messwerte von 12 Uhr?
Wien bedeckt 1°, Südostwind 25 km in der Stunde.
Eisenstadt Nebel, Schneefall 0°, Südostwind 3.
Linz stark bewölkt 3°, Ostwind 25 km in der Stunde.
Salzburg stark bewölkt 2°, Nordwestwind 15.
Innsbruck stark bewölkt 0°, Südwestwind 15 km in der Stunde.
Bregenz bedeckt minus drei Grad Südostwind drei, Graz bedeckt Schneefall minus ein Grad Windstille und Klagenfurt bedeckt Schneefall minus drei Grad Windstille.
Das waren Nachrichten und Wetter und nun zwölf Minuten nach zwölf Uhr schalten wir zur Informationsabteilung des ÖAMTC.
Guten Tag Herr Löffler.
Grüß Gott Herr Kepler.
Herr Löffler, wie sieht die Verkehrssituation jetzt zur Mittagszeit in Österreich aus?
Wo sind die schwersten Verkehrsbehinderungen auf Österreichs Straßen?
Ja, in der Nacht auf heute hat die Wetterverschlechterung in voller Stärke auf Österreich übergegriffen, hauptsächlich auf den Süden und teilweise auch auf den Osten Österreichs.
Im Süden gab es Neuschneemengen von ca.
75 cm.
Es mussten zahlreiche Straßensperren verfügt werden, die auch derzeit noch in Kraft sind.
Die wichtigste und einschneidendste Maßnahme war die Sperre der Felbertauernstraße zwischen Salzburg und Osttirol.
In Osttirol selbst sind die Seitentäler derzeit nicht befahrbar, sie sind gesperrt, ebenso das Tillacher und das Lesachtal.
In Kärnten ist derzeit auch das Nassfeld und der Blöckenpass zu.
In den Niederungen in Osttirol kommt man am besten nur mit Ketten weiter.
Für die Bergstrecken, wie zum Beispiel für den Iselsberg oder für die Strecke Richtung Siljan, Richtung Pustertal, benötigt man die Ketten unbedingt.
In Kärnten sind ebenfalls für fast alle Bergstrecken Ketten erforderlich.
Stellenweise sind Straßen nur einspurig mit Ausweichstellen passierbar.
Herr Löffler, wie sieht die Situation auf Wiens Straßen aus zur Zeit?
Im Raum Wien gibt es derzeit keine nennenswerten Schwierigkeiten.
Hier hat es in der Früh und am Vormittag noch Schneefälle gegeben.
Die Hauptstraßen sind im Wesentlichen frei.
Auf Nebenstraßen ist aber auf Fahrbahnglätte bzw.
auf Schneeverbahnen und Schneematsch noch zu achten.
Wenn man Ihre Hinweise jetzt zur Revue passieren lässt, heute Abend wird ja bereits der Rückflutverkehr von der Energieferienwoche kommen.
Welche Ausweichmöglichkeiten, welche Empfehlungen würden Sie den Autofahrern geben, die heute schon nach Hause fahren?
Auf den wichtigen Einfallstraßen nach Wien gibt es derzeit keine nennenswerten Behinderungen und man kann nur hoffen, dass die Wetterverschlechterung hier keine Auswirkungen zeigen wird.
Derzeit sind sowohl die Westautobahn als auch die Südautobahn Richtung Wien frei befahrbar.
Die Fahrbahnen sind nur salznass.
Sollte die Situation sich im Laufe des Nachmittags verschlechtern, so kann man hier nur folgende Ausweichrouten empfehlen.
Allerdings sind das hier verkehrsbedingte Ausweichrouten, denn aufgrund der Wetterlage empfiehlt es sich, von der Autobahn nicht abzuweichen.
Schwierigkeiten kann es geben in der Wiener Westeinfahrt und vom Süden kommend in der Dresdner Straße, hier bieten sich Ausweichstrecken direkt im Stadtgebiet von Wien an.
Großräumige Ausweichstrecken ab St.
Pölten über den Riederberg und die Bundesstraße 1 nach Wien und vom Süden kommend vielleicht ab Baden oder Wiener Neudorf nach Wien.
Herr Löffler, noch eine abschließende Frage.
Salzburg steht ja im Zeichen des Staatsbesuches, des Aufenthalts von Ägyptens Präsident Sadat.
Gibt es dort durch diesen Besuch Verkehrsabriegelungen durch die Polizei?
Nein, hier gibt es keine Maßnahmen, wesentliche Verkehrsmaßnahmen, zumindest keine Maßnahmen, die den Durchzugsverkehr, den Reiseverkehr betreffen.
Herr Löffler, ich danke recht herzlich.
Auf Wiederhören.
Auf Wiederhören.
Soweit also die aktuelle Verkehrssituation.
Nun 15 Minuten nach 12 Uhr zur innenpolitischen Berichterstattung.
Wie bereits in den Nachrichten gemeldet, diskutieren der Klubobmann der SPÖ Heinz Fischer und der Wiener ÖVP-Obmann Pusek sowie der freiheitliche Abgeordnete Hanreich über die Form der politischen Auseinandersetzung in Österreich.
heute im Europahaus in Wien.
Diese Forumsdiskussion wird vom Hörfunkintendant in der Mauer geleitet.
Zu welchen Ergebnissen ist man in diese Diskussion gekommen?
Diese Frage gebe ich weiter an Johannes Fischer, der sich nun direkt aus dem Europahaus meldet.
Politischer Stil, Stil in der Politik, Mittelparteipolitische Polemik, Spiegel der politischen Wirklichkeit, praktizierte Fairness oder eben das Gegenteil davon, Wandel des Stils im Zeichen des mächtigsten Mediums der Zeit.
Entzieht sich Politik überhaupt der wohl eher künstlerisch gemeinten stilistischen Bewertung?
Fragen, für die auch drei Spitzenparlamentarier aus den Nationalratsfraktionen Erhard Busseck, Heinz Fischer und Georg Hanreich nur bruchstückhaft Antwort geben konnten.
Eher schon waren sie für die anwesenden Zuhörer und Diskutanten lebende Beispiele praktizierten politischen Stils in Österreich.
Jeder für sich aus Erziehung, Umgebung, politischem Engagement und Erfahrung geprägt, Heinz Fischer-Kühl, intellektuell der Mann der messerscharfen Analyse, Erhard Busseck gelegentlich ein Bonmot einwerfend, auch nicht auf sogenannten Wiener Schmäh vergessen, auch ein Stilelement übrigens, und schließlich Georg Hanreich ernst und bedächtig.
Dass politischer Stil von vielerlei Dingen geprägt wird, blieb unbestritten, dass er sich in der praktischen Politik im Verhältnis Wähler-Gewählte, Opposition und Regierung etwa auswirkt, ebenso.
Auch dass die Medien genügend Einfluss haben, wie etwa Heinz Fischer meinte.
Das Agieren des Politikers ist eher fernsehgerecht, das ist eher technokratisch, es ist eher auf einem bestimmten Zweck.
ausgerichtet, als dass es einem bestimmten politischen Stil entspricht.
Auch Erhard Busek beklagte Übermächtiges am Medium TV, das ganz wesentlich den Stil präge, was Busek etwa mit einem Bonmot aus dem Steirischen entlehnt, erläuterte.
Und mit dem Sauger kommt man dann entsprechend in den bereits vorgesehenen Kasten, kastengerecht hinein.
Und das ist meines Erachtens noch auch ein starkes Stilelement.
Politisch will Heinz Fischer den Stil der politischen Auseinandersetzung von gelegentlichen und nur gelegentlich ernstgenommenen Eiszeiten abgesehen grundsätzlich so verstanden wissen.
Der politische Stil Österreichs ist einer einer Gesellschaft, in der es keine tiefen, unversöhnlichen, politischen, klassenmäßigen, weltanschaulichen Gegensätze gibt.
Das heißt, es ist der politische Stil charakteristisch für die
Konkurrenzsituation einer Gesellschaft mit
Einigen Labilitäten, wo gibt's das nicht, aber doch sehr, sehr vielen stabilen Faktoren und sehr vielen Stabilisatoren.
Erhard Busseck, oftmaliges ideologisches Pendant zum SPÖ-Klubchef, vermisst im politischen Stil schon vor der eigentlichen Sachauseinandersetzung Grundsätzliches.
Ich glaube, dass die Auseinandersetzung in der österreichischen Politik einerseits zu wenig hart, andererseits zu wenig fair geschieht.
Wir haben ja die Grundtendenz in der österreichischen Innenpolitik, die ich schon einmal
ein wenig in Richtung eines Bonbons beschrieben habe, dass wir, bevor wir den Konflikt erkennen, meistens schon den Kompromiss wissen.
Und schließlich Georg Hanreich, Mitglied der kleinsten Fraktion des Nationalrates, beklagt die machtstabilisierende Funktion, wie er sagt, der Sozialpartnerschaft, ebenso wie die Tatsache einer absoluten Mehrheit im Parlament, die zu bestimmten Verhaltensmustern geführt habe.
Die Frage dieses
Stils, nämlich die Bereitschaft Kritik anzuerkennen, die Kritik auch aufzunehmen, dann sehr eingeschränkt ist, und das ist also nicht ein typisch österreichisches Phänomen, sondern ich glaube es ist ein grundsätzliches, wenn eine absolute Mehrheit
besteht, die den Zwang zum Konsens und zur ernsthaften Auseinandersetzung mit den jeweiligen Oppositionsparteien nicht vorfindet.
Wie auch immer mag sein, dass solche Diskussionen gerade unter Politikern das Entstehen eines sogenannten besseren politischen Stils fördern können, was immer auch dies sein mag.
Und damit zurück zum Funkhaus.
Danke, Johannes Fischer, für den Bericht aus dem Europa-Haus.
Und nun werfen wir wie jeden Tag im Mittagsschornal einen Blick in die österreichischen Tageszeitungen.
Auszüge aus Kommentaren und Leitartikeln hat heute Erich Eichinger zusammengefasst.
In den Wochenendkommentaren der Tageszeitungen wird es öfteren, so auch heute, die Gelegenheit wahrgenommen, ein, zwei oder drei Tage zurückliegende Ereignisse eben aus einer gewissen Distanz zu beleuchten.
Einen solchen Anknüpfungspunkt bilden die Festlegungen des ÖVP-Vorstandes zur Atomfrage am vergangenen Donnerstag.
Davon ausgehend kommentiert beispielsweise im heutigen Kurier Alfred Peierleitner unter dem Titel der gemeinsame große Eiertanz.
Österreichs zuständiger Atomminister heißt Hans Moser.
Gott hab ihn selig.
Wer erinnert sich nicht an jenes Couplet, in dem Moser die gewisse Situation nach einem ausgedehnten heurigen Besuch schildert, wenn ich mit meinem Dackel von Grinzing heimwärts wackele?
Denn nun wackeln sie so gut wie gemeinsam dahin.
ÖVP und SPÖ.
Beide bekennen sich zur Kernkraft, doch keine der beiden Parteien traut sich, ein offenes Ja zu Zwentendorf auszusprechen.
Allerdings auch kein Nein.
Was natürlich kein Wunder ist, solange die Atommüllfrage nicht eindeutig geklärt werden kann.
Dafür ist aber der Kopf umso schwerer, von der Angst auch nur ein paar Wählerstimmen zu verlieren.
Eine typische Katerstimmung.
Wesentlich mehr lässt sich über die staatsmännischen Energieentscheidungen dieser Woche nicht sagen.
Es sei denn, dass man eine Steigerung von der heurigen auf die Simple-Ebene beobachten kann.
Kabrettistisch im Sinne alter Wunder- und Zwickeldialoge mutet es nämlich an, wenn der SP-Zentralsekretär Karl Blecher von den VP-Eiertänzen um Satom spricht,
Gleichzeitig aber zugeben muss, dass die Volkspartei mit ihren Beschlüssen vom Donnerstag eigentlich auf Regierungslinie eingeschwenkt sei.
In der Presse fasst Thomas Kohrherr den ÖVP-Beschluss vom Donnerstag wörtlich als glasklares Ja zur Kernenergie, wenn auch mit Auflagen auf.
Es scheint notwendig, jene Herausforderung, eine, die beinahe an Prometheus gemahnt, klar zu machen, die in der friedlichen Nutzung der Kernenergie liegt.
Der Mensch hat sich das Feuer nutzbar gemacht.
Er will trotz aller Feuersbrünste, der bildlichen und der buchstäblichen, nicht mehr darauf verzichten.
Wer nicht am Menschen verzweifelt und nicht seine Fähigkeit, auch das Atom zu beherrschen, in Frage stellt, der wird die Kernenergie nicht negieren.
in seinem Plädoyer für die Kernkraft, mein Thomas-Koherr dann abschließend?
Ist einer gegen Zwentendorf, weil er darin ein Symbol technokratischer Scheuklappenmentalität sieht, dann bedarf es kraftvoller Gegenargumente, um ihn zu überzeugen.
Gerade jetzt, da endlich nahezu alle wichtigen Gruppierungen in diesem Land ihr Ja zur Atomenergie gesprochen haben, muss man sagen, Ja, aber!
Und das Aber heißt weiterdenken, zum Sparen ermutigen, gegen die Verschwendung auftreten, die Herausforderung annehmen, sich auch etwas anderes einfallen zu lassen und den Horizont weiterstecken als bis zum nächsten Kernkraftwerk.
Ebenfalls in der vergangenen Woche akzeptierten die Betriebsräte der Vereinigten Edelstahlwerke in Kapfenberg, der verstaatlichte VEW-Konzern ist ein Tochterbetrieb der Föstalpine und hat nicht ganz 20.000 Beschäftigte, ein Sparpaket.
Dies kommentiert Hans Besenböck im SPÖ-Zentralorgan Arbeiterzeitung so.
Die VEW-Arbeiter bringen, und das fällt ihnen schwerer als den Begüteten, die gern von Opfer reden, ein Opfer, um nicht Größere bringen zu müssen.
Sie handeln richtig und vernünftig, aber im Rahmen einer Vernunft, die ihnen eine Wirtschaftsordnung vorschreibt, die vor allem von ihnen
aber nicht vor allem für sie existiert.
Auch so ist die Betriebsrätekonferenz von Kapfenberg historisch.
Als Anschauungsfall für jene Grundsätze, die die Sozialisten in ihrem neuen, eben diskutierten Parteiprogramm neuerlich festgeschrieben haben.
Völlig anderer Meinung ist Peter Kjarr im ÖVP-Organ Neues Volksplatz.
Unbezahlter Zwangsurlaub bei den Vereinigten Edelstahlwerken, Radiosendungen statt Arbeit für die Beschäftigten der Voestalpine in Linz.
Das ist keine düstere Vision, sondern nackte, brutale Wirklichkeit.
Und weiter?
Das ist der Zusammenbruch einer Politik, die letztlich niemanden diente als der Erhaltung des eigenen Glorienscheins.
Nun zahlen just jene drauf, die glaubten, besonders privilegiert und geschätzt zu sein, weil sie ja in staatlichen Unternehmen beschäftigt sind.
Ob es Ihnen ein Trost ist, dass der oberste Chef nun mit Brezhnev Sadat und Peres Höflichkeiten austauscht?
In der Kronenzeitung befasst sich ein mit Stavrl gezeichneter Kommentar mit Problemen des Finanzausgleichs, also der Verteilung der Steuern und den Forderungen, die ÖVP-Generalsekretär Lanner Mitte der Woche dazu angemeldet hat.
Wir können daher den ÖVP-Generalsekretär Lanner dort, wo er mehr Geld für die Länder verlangt, durchaus nicht beipflichten.
Das käme ja in der Praxis nur einer Verlagerung öffentlicher Subventionsströme von den Roten auf die Schwarzen Protektionskinder gleich.
Mehr Geld für Österreichs Gemeinden auf Kosten des Bundes.
Das hingegen wäre ausnahmsweise einmal ein echter Beitrag zur vielzitierten Demokratisierung des öffentlichen Lebens in Österreich.
In der sozialistischen Grazer Neuen Zeit ist Helmut Stöcklmeier zu einem in Graz durchgeführten Strafprozess, bei dem ein psychiatrisches Gutachten über den Angeklagten erstellt wurde, obwohl der Gutachter den Mann angeblich zuletzt vor 25 Jahren untersucht hat, der Kommentartitel Psychothriller eingefallen.
Sachverständige, so scheint es fast, scheinen das Salz in der Suppe unserer Strafgerichte zu sein.
Ihr Attest entscheidet in vielen Fällen über Verurteilung oder Freispruch.
Das ist an sich schon problematisch.
Vor allem dann, wenn Berufs- wie auch Laienrichter blindlings dem sachverständigen Gutachten folgen.
Das Resümee des Kommentars in der sozialistischen Neuen Zeit.
25 Jahre hat der Gutachter den Angeklagten nicht gesehen.
So sagte er es selbst.
Und doch erlaubte er sich ein Urteil über einen Menschen.
Ob dieses stimmt oder nicht, ist nicht entscheidend.
Entscheidend ist, mit welcher Leichtfertigkeit ein solches Gutachten erstellt,
und honoriert wird.
Das Problem Sachverständige hat die Strafrechtsreform scheinbar noch nicht richtig unter die Lupe genommen.
Zeit wäre es.
Die Inlandspresseschau hat Erich Aichinger verfasst.
Und nun, fünf Minuten vor 12.30 Uhr, kommen wir zum Thema Nahe Osten.
Die Weltöffentlichkeit blickt an diesem Wochenende nach Salzburg und nach Wien.
Denn diese beiden Städte sind zu zwei bedeutenden Stationen am Weg zu einer friedlichen Lösung des Nahostproblems geworden.
Denn heute treffen erstmals direkt der frühere sozialdemokratische Ministerpräsident Israels, Peres, und Ägyptens Staatspräsident Sadat zusammen.
Dieses Gespräch der beiden Politiker kam übrigens auf Vermittlung vom Bundeskanzler Kreisky zustande, der an diesem Wochenende sozusagen der Hausherr der Nahostfriedensgespräche in Österreich ist.
Sadat kommt direkt aus der Bundesrepublik Deutschland und wird im Schloss Glesheim so stark geschützt sein wie jene prominenten Politiker, die schon früher in diesem Schloss logierten, etwa der ehemalige US-Präsident Ford.
Ist die Ankunft von Präsident Sadat ohne Zwischenfälle vor sich gegangen?
Und wie ist die Stimmung in Salzburg angesichts des hohen Besuches?
Ich gebe diese Fragen weiter an Ferdinand Hennerbichler, der sich jetzt direkt aus Salzburg meldet.
Ja, Herr Koeppler, ich informiere im Folgenden kurz zusammenfassend über das Geschehen am Vormittag.
Der erste Politiker, der Salzburger Landeshauptmann Haslauer war es, der hier am Konferenzort in Salzburg eingetroffen ist, im Schloss Glesheim.
Er kam um kurz vor 11 Uhr, fünf Minuten später dann der israelische Oppositionsführer Peres.
Der Chef der israelischen Sozialdemokraten wurde sofort nach seiner Ankunft in einen Sonderraum des Schlosses Glesheim gebracht und wir Journalisten hatten natürlich keine Gelegenheit mit Peres zu sprechen.
Ich fragte dann Bundeskanzler Kreisky, als er hier in Glesheim angekommen war, ob Oppositionsführer Peres ein Teilnehmer der Begegnung zwischen ihm, Kreisky nämlich, und dem ägyptischen Präsidenten Sadat sei.
Der Kanzler sagte, dies sei nicht der Fall.
Hier in Salzburg würden zwei getrennte Treffen abgehalten werden.
Eines zwischen ihm und dem ägyptischen Präsidenten und das zweite dann zwischen Peres und dem ägyptischen Präsidenten Sadat.
Und auf meine Frage, wann Peres und Sadat zusammentreffen würden, meinte der Bundeskanzler, das werde erst nach der Ankunft des ägyptischen Präsidenten besprochen werden.
Er, Kreisky, denke aber, die Begegnung könnte um etwa 12 Uhr beginnen.
Wie lange sie dauern wird, das ist nicht bekannt und lässt sich im Augenblick vom Studio des ORF in Salzburg nicht abschätzen.
Was erhofft sich Kreisky von dieser Begegnung zwischen dem ägyptischen Präsidenten und dem israelischen Oppositionsführer?
Kurzgesagt, Alternativen der israelischen Sozialdemokraten zur Nahostpolitik der nationalreligiösen Regierung Begin in Israel.
Und der Kanzler sagte dann auf Englisch geführte Fragen, was er vom Salzburger Gipfeltreffen erwarte.
Das ist also diese Erklärung, wo Kreisky sagte, um etwa 12 Uhr würde das Treffen zwischen
Sadat und Beres stattfinden.
Und dann fragte der diplomatische Chef von Al-Akram, Hamdi Fouad, was er erhoffe von den Gesprächen hier in Salzburg.
Und der Bundeskanzler sagte dann, es sei immer gut, neue Kontakte zu haben.
Er, Greißky, erhoffe Informationen über den Stand der Nahostverhandlungen hier in Salzburg, würde es einen Meinungsaustausch geben.
11.25 Uhr, der ägyptische Präsident Sadat kam in Glesheim an.
Er wurde mit einem Hubschrauber von seinem Urlaubsort bei Berchtesgaden am Königsee nach Salzburg gebracht.
Sadat begrüßte dann den Bundeskanzler mit betont herzlichen Worten.
Sie haben es gehört, Saddam sagte, ich bin sehr glücklich, Sie wiederzusehen, Bundeskanzler Greisky.
Und dann stellte ihm Greisky Politiker und Personen aus seiner Begleitung vor.
Und dann zum politischen Teil, zu den politischen Erklärungen, die der ägyptische Staatspräsident hier in Salzburg abgegeben hat.
Ich frage die Sadat, was er persönlich von seinem Treffen in Salzburg hier, also nicht nur von den Gesprächen mit Bundeskanzler Grewski, sondern auch mit dem israelischen Oppositionsführer Peres erwarte.
Sadat?
Mr. President, could you give us some short words about the meeting here?
Well, really, I have come to put my friend, the Chancellor, in the full picture of the latest development after my visit to the United States and Germany.
Mr. President, you are meeting here the opposition leader of Israel, Mr. Kingi.
Sadat werde hier in Gleisheim auch mit dem israelischen Oppositionsführer Peres zusammentreffen, meinte der ägyptische Präsident.
Sadat zeigte wörtlich, ich bin sehr dankbar dem österreichischen Bundeskanzler, dass er das für mich möglich gemacht hat.
Zusatzfrage.
Glauben Sie, dass das eine wirkliche Chance sein könnte für den Ausverhandlungen?
In Salzburg hier, da gab es abschließend eine zusammenfassende politische Einschätzung.
Ich fasse kurz zusammen, was der ägyptische Präsident wörtlich gesagt hat.
In Salzburg ist es bereits schon einmal zu einem Wendepunkt in den Naust-Verhandlungen gekommen.
Das war damals im Mai 1975, als ich hier in Salzburg mit dem früheren damaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten Gerald Ford zusammengetroffen bin.
Und anschließend haben wir das zweite Truppentrennungsabkommen auf der Sinai-Halbinsel mit Israel abgeschlossen.
Wir haben damals, sagte der ägyptische Präsident, dem Friedensprozess im Nahen Osten ein entscheidendes Moment gegeben.
Und abschließend meinte er, lassen Sie uns hoffen, dass wir in Salzburg nun das letzte, das entscheidende Moment für den Friedensprozess im Nahen Osten geben können.
Nur noch kurz zum Abschluss.
Wie geht es hier in Salzburg weiter am Nachmittag?
Die Gespräche zwischen dem ägyptischen Präsidenten und Bundeskanzler Greißky sollen zwischen 13.30 Uhr und etwa 14 Uhr beendet sein.
Dann ist eine gemeinsame Presseerklärung des Bundeskanzlers und des ägyptischen Staatschefs geplant.
Ob an dieser gemeinsamen Pressekonferenz, eigentlich ist es ja nur ein Journalistengespräch, auch der israelische Oppositionsführer teilnehmen wird, da steht im Augenblick noch nicht fest.
Um 14.15 Uhr soll dann auf jeden Fall der ägyptische Präsident von Salzburg wieder weiterreisen und zwar diesmal nach Bukarest und wird in Bukarest mit dem rumänischen Staatschef Ceaușescu politische Gespräche führen.
Das war es vorläufig aus Salzburg.
Ich gebe zurück zum Studio des Mittagsschonals nach Wien.
Danke für den Antennabitler für den Direktbericht aus Salzburg.
Vom Thema Frieden im Nahen Osten zum Thema Menschenrechte.
Zwei Begriffe, die ja sehr eng miteinander verknüpft sind.
Die Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen mit Sitz in der Schweizer Stadt Genf hat die erste Sitzungswoche ihrer diesjährigen Tagung abgeschlossen.
Dieser Kommission werden jede Woche Hunderte schreiben, Hinweise und Berichte über Menschenrechtsverletzungen in aller Welt übersandt, denen die Mitarbeiter dieser Behörde nachgehen.
32 Regierungsvertreter entsenden Delegierte in dieses UNO-Gremium, das nach Ansicht westlicher Beobachter nur zu oft und zu gern zu Propaganda-Zwecken benützt wird.
Wie diese erste Sitzungswoche verlaufen ist und ob diese Einrichtung der Vereinten Nationen mehr als nur Staffage ist, das hören Sie nun im folgenden Beitrag, den Juliane Stephan verfasst hat.
Die Welt in der UNO stimmt oft nicht mit der Wirklichkeit überein.
Jeden Tag kommen durchschnittlich 140 Klagen und Beschwerden über Menschenrechtsverletzungen aus aller Welt in das UNO-Büro für Menschenrechtsfragen.
Doch in der Menschenrechtskommission
die gerade die erste Sitzungswoche ihrer Jahrestaurung hinter sich hat, erklärt gleichzeitig der Vertreter der DDR, Meinungsfreiheit sei ein Kriterium jeder guten Gesellschaft und besonders wichtig für einen sozialistischen Staat.
So gäbe es in der DDR keine Zensur.
Die Klagen über einzelne Menschenrechtsverletzungen landen zunächst auf dem Schreibtisch des Genfer Büros.
Fünf Mitarbeiter bemühen sich, dieser Lawine von 50.000 Hilferufen im Jahr Herr zu werden.
Nachtstunden- und Wochenendarbeit gehören zu ihrem Alltag.
Doch ihre Zeit reicht kaum aus, um alle Briefe zu registrieren und ihren Eingang zu bestätigen.
Freiwillige, die auch bereit wären, ohne Bezahlung zu helfen und zu arbeiten, gäbe es genug.
Doch man kann sie nicht brauchen, da in vielen dieser Briefe politischer Sprengstoff steckt.
Man will auch vermeiden, dass Namen von Beschwerdeführern in der Öffentlichkeit bekannt werden.
Für viele von ihnen gehört schon Mut dazu, überhaupt nach Genf zu schreiben.
Gar mancher muss fürchten, dass sein Hilferuf zu Hause Bestrafung und andere Nachteile provoziert.
Die Diskretion in und um dieses Büro geht so weit, dass es mir nicht einmal erlaubt wurde, in den Gängen die geschlossenen Türen der Büros zu filmen.
Die Sitzungen der Menschenrechtskommission hingegen sind öffentlich.
Mancher der 32 Regierungsvertreter nutzt sie sogar bewusst als politisches Forum aus.
Die Zuhörer, die mit großen Erwartungen hierherkommen, gehen immer wieder verblüfft und erstaunt von Dannen und fragen sich, was hier tatsächlich zum Schutz der Menschenrechte geschieht.
Zweifelhafter Höhepunkt der ersten Sitzungswoche war eine zweistündige Rede des syrischen Vertreters.
Er griff vor allem die israelische Politik in den besetzten Gebieten an.
Vielleicht war das die Antwort auf die Erklärung des israelischen Ministerpräsidenten Begin an seiner Pressekonferenz am Mittwoch hier in Genf.
Begin sagte, jeder Jude hat das Recht auf Niederlassung im Lande Israel, wobei er unter Israel das biblische Land verstanden wissen will.
Die syrische Erwiderung in der Menschenrechtskommission hätte nicht gereizter sein können.
Begin wurde mit einem wiederauferstandenen Hitler verglichen.
Während der Syrer in seiner Rede bis auf Abraham zurückging, trieb ein Vertreter der amerikanischen Indianer die Ahnenforschung nur bis zu Kolumbus.
Er griff vor allem sein eigenes Land, die Vereinigten Staaten, wegen ihrer Indianerpolitik an.
Neben diesen Reden nahm sich ein innerdeutsches Geplänkel recht bescheiden aus.
Der Vertreter der Bundesrepublik hatte in einer Erklärung über die Unterstützung des Selbstbestimmungsrechts der Länder der Dritten Welt darauf hingewiesen, dass auch das deutsche Volk ein Recht auf Selbstbestimmung besitze.
Der DDR-Vertreter erwiderte, inzwischen sei die historische Entwicklung weitergegangen, es gebe zwei deutsche Staaten.
Die Bevölkerung der DDR habe sich in freier Selbstbestimmung für den Sozialismus entschieden.
Viele der anderen Regierungsvertreter empfanden diesen Wortwechsel als Ablenkung vom üblichen Ritual.
Für sie stehen die Sündenböcke bei den Menschenrechtsverletzungen schon lange fest.
Es sind Südafrika, Chile und Israel.
Werden einmal andere Staaten genannt, vor allem große, dann kann es zu heftigen Reaktionen kommen.
Ein besonderer Meister in solchen Reaktionen ist der sowjetische Vizeaußenminister Valerian Sorin.
Er hat auch in Menschenrechtsfragen, so wie sie hier behandelt werden, die längste Erfahrung von allen.
Noch weiß man nicht, ob diese Debatte zu neuen sowjetisch-amerikanischen Auseinandersetzungen wie im letzten Jahr führen wird.
Vielleicht wird man die Liste der Sündenböcke durch einige weniger geschützte Staaten erweitern.
Argentinien und Kambodscha stehen neben anderen bereits auf der Kandidatenliste.
Juliane Stephan hat den Bericht verfasst.
Die italienische Regierungskrise, ohne die man sich unser südliches Nachbarland fast gar nicht mehr vorstellen kann, scheint langsam aber sicher beigelegt zu werden.
Nachdem der christlich-demokratische Ministerpräsident Andreotti der kommunistischen Partei mehr Mitspracherecht in der Regierungspolitik versprochen hat, zeichnet sich eine Entspannung ab.
KPI-Chef Berlinguer erwiderte am Mittwoch, die Partei werde das Angebot überdenken.
Während die Partei Beratschlag sich nach außen hinaus still verhält, ist an einer Nebenfront eine entscheidende Wende eingetreten.
In der italienischen Gewerkschaftsbewegung, in der die Kommunisten maßgeblichen Einfluss besitzen, deutet sich eine Tendenzwende hin zur Sozialpartnerschaft ab.
Aber hören Sie dazu Näheres von Alfons Dalma aus Rom.
Über das Wochenende konzentriert sich die politische Aktivität zur Überwindung der Regierungskrise auf Andreottis stille Arbeit an einem Wirtschaftsprogramm,
dass die Grundlage für die politische Notstandskoalition von fünf Parteien, von der Demokratia Christiana bis zu den Kommunisten, sein soll.
Dieses Wirtschaftsprogramm wird, wie schon seit geraumer Zeit üblich, auch mit den Gewerkschaftsverbänden abgesprochen werden.
Gerade auf dem Gebiet der Gewerkschaftspolitik gehen gegenwärtig Dinge vor sich, die auf eine für italienische Begriffe einschneidende Wende hinauslaufen.
Seit zwei Wochen finden täglich Gewerkschafts- und Betriebsversammlungen im ganzen Land statt,
auf denen die prominentesten Führer der drei großen Gewerkschaftsverbände das Wort ergreifen.
Der Kommunist Lama, der christliche Demokrat Macario und der Sozialist Benvenuto, aber auch ihre jeweiligen parteiinternen Rivalen Trentin, Carniti und Marianetti erläutern ein Dokument des gemeinsamen Gewerkschaftsvorstandes,
dass am Montag und Dienstag in einer großen Versammlung der Gewerkschaftskader in Rom als die neue Richtlinie der Arbeitnehmervertretung angenommen werden soll.
Der Kommunist Lama, der Vorsitzende des Dachverbandes der Gewerkschaften, war es, der vor zwei Wochen mit seiner Interpretation der neuen Richtlinien eine wahre Sensation hervorrief.
Die bisherige und traditionelle Gewerkschaftspolitik in Italien betrachtete die Lohnforderungen und die Einkommenspolitik als einen wirtschaftlichen Faktor, der von der ökonomischen Gesamtlage völlig unabhängig sein sollte.
Die Streikwaffe ist nie als die ultima ratio einer Tarifverhandlung oder eines Sozial- und Lohnkonfliktes, sondern schon in der Anfangsphase als eine Präventivwaffe betrachtet worden.
Diese 30-jährige Praxis bezeichnete nun Lama als una schockezza, eine Dummheit.
Das neue Gewerkschaftsdokument tritt nun für eine im Rahmen der Rentabilität der Wirtschaft abgestimmte Einkommenspolitik, für die Anpassung der Zahl der Arbeitskräfte an die Möglichkeiten der Betriebe in Krise sowie für die Beweglichkeit der Arbeitskraft ein,
im Gegensatz zur bisherigen italienischen Praxis und Rechtslage, die im Konkreten jede Verminderung der Arbeitskräfte selbst in konkursreifen Betrieben nicht zuließen.
Mit anderen Worten, bisher war die Gewerkschaftspolitik auf die Sprengung des bestehenden Systems ausgerichtet, jetzt will sie im Rahmen des Systems operieren.
Manche der Betriebsversammlungen und Kundgebungen dieser Wochen verliefern auch ziemlich stürmisch, besonders in Süditalien.
Im Großen und Ganzen scheinen aber die Kader und die Basis mit resignierter Gelassenheit die große Wende zu akzeptieren.
Die stärksten Widerstände kommen aus den Reihen der privilegierten und bessergestellten Kategorien.
Diese Tage waren gekennzeichnet von Streitbewegungen der Metallarbeiter, der Typografen und des technischen Personals der Zivilluftfahrt.
Auch diese Fachgewerkschaften akzeptieren zwar die neuen Richtlinien, scheinen aber noch vor Torschluss manche Spitzenforderungen durchsetzen zu wollen.
Die Initiative zur gewerkschaftspolitischen Wende ist von der kommunistischen Seite ausgegangen.
Man darf darin eine große und konkrete Anstrengung erblicken, die Kommunistische Partei in diesen Tagen der entscheidenden Parteienverhandlungen über die Regierungsbildung als eine verantwortliche und konstruktive Kraft zu legitimieren.
Alfons Dalma berichtete, und wir bleiben in unserer Berichterstattung in Italien.
Während in Friaul nach dem exemplarischen Abschluss eines Strafprozesses wegen Korruption die Staatsanwaltschaft Udine neue Ermittlungen zur Aufklärung drüber Affären aufgenommen hat, ist auch in einem anderen Erdbebengebiet Italiens, nämlich in Sizilien, die Justiz entschlossen, mit harter Hand gegen niederträchtige Bestechungs- und Spekulationsmissstände vorzugehen.
Das allerdings erst nach einem vollen Jahrzehnt, denn damals bebte die Erde im Belice-Tal im Südwesten Siziliens.
Was sich seit damals dort ereignet hat, oder besser, was sich in dem betroffenen Bebengebiet eben nicht ereignet hat, das berichtet nun Rolf Gallus.
Im Januar 1968 erschütterte ein schweres Erdbeben das in Südwest-Sizilien gelegene Belice-Tal.
Rund 100 Ortschaften wurden entweder zerstört oder stark beschädigt.
Noch heute vegetieren 43.000 Obdachlose jener Katastrophe in miesen, brüchigen Baracken.
Denn trotz eines einschlägigen Gesetzes samt circa 70 zusätzlichen Durchführungsbegräte
Mit Bereitstellung einer Globalsumme in Höhe von umgerechnet 11 Milliarden Schilling blieb der Wiederaufbau des Belice-Tals faktisch auf der Strecke.
Der Skandal läuft unter dem Titel Sacco del Belice in Anlehnung an den berüchtigten Sacco di Roma von 1527.
Jahrelang protestierten die Erdbebenopfer vergeblich gegen ihre menschenunwürdigen Lebens- und Umweltbedingungen.
Ihr Fürsprecher wurde der Pfarrer von Santa Ninfa, Don Riboldi, der schon vor längerer Zeit dem Staatsanwalt von Palermo anlässlich eines Lokaltermins im Erdbebengebiet erklärte, Imebelice-Tal ist bei offenem Himmel gestohlen worden, womit er natürlich das spurlose Verschwinden der Wiederaufbaugelder meinte.
um das Gewissen der Nation aufzurütteln, veranstaltete der tatkräftige Pfarrer zahlreiche sehr würdevolle Demonstrationen, Aktionen und Schweigemärsche, der sizilianischen Erdbeben geschädigten, einmal sogar in Rom.
Don Riboldi wurde erst kürzlich vom Papst zum Bischof eines Städtchens in der Nähe Neapels ernannt, aber einen ebenso streitbaren Nachfolger fand er im Pfarrer von Salaparuta, Donna Traina, der ein kurz vor der Herausgabe stiehendes Buch schrieb mit dem polemischen Titel Belice-Tal, Einführung in die zehnjährige Geschichte eines Erdbebens.
Hatte die Justizbehörde Palermos bislang nur sporadische Initiativen zur Enthüllung des Riesenskandals ergriffen, so schaltete sich die Benachbarte wegen der großen territorialen Ausdienung des Erdbebengebiets gleichfalls zuständige Staatsanwaltschaft von Trapani jetzt umso energischer ein.
Nach monatelangen insgeheimen Ermittlungen erließ der Untersuchungsrichter Dr. Sciuto vor zwei Wochen plötzlich 13 Haftbefehle gegen hohe Verwaltungs- und Ministerialbeamte des Ressorts für öffentliche Arbeiten und untergeordnete Stellen sowie gegen Architekten, Ingenieure und Bauunternehmer und zwar sowohl in Sizilien als auch in Rom und in anderen Städten.
Die Verhafteten werden der aktiven und passiven Bestechung, des Betrugs, der Amtsunterschlagung, Urkundenfälschung und anderer ähnlicher Vergehen bezichtigt.
Dieser Tage begann Dr. Schuto mit den ersten Vernehmungen der Beschuldigten.
Er ist sich der Tatsache durchaus bewusst, dass er in ein ungeheuerliches Wespennest gegriffen hat, einem Skandal zu Leibe rücken wird,
dessen Umfang die Staatsanwaltschaft selbst noch nicht klar zu erkennen vermag, dessen Tatbestände jedoch schon in Tausenden von brisanten Akten festgehalten sind.
Wie Dr. Sciutto gestern Pressevertretern gegenüber die Sachlage erläuterte, wird es sich wegen des Ausmaßes der Strafsachen und demzufolge wegen der weit verbreiteten Verantwortlichkeiten um ein Untersuchungsverfahren in Stufen, in Etappen handeln.
Zunächst wird er sich auf die Ortschaft Salemi konzentrieren.
Dort haben skrupellose Bauspekulanten auf erdbebenverwüsteten Grundstücken durch erschlichene Lizenzen sogenannte soziale Neubauwohnungen errichtet.
die heute total verfallen sind, ja wegen ihres miserablen Zustands überhaupt nie bewohnbar waren.
Hierfür aber heimsten die durchtriebenen Baulöwen enorme illegale Profite ein.
Dass auch die Mafia ihre Hand im Spiel hat, ist für den Untersuchungsrichter von Trapani eindeutig.
Berichterstatter aus Rom war Rolf Gallus.
Wenn Sie die Zeit vergleichen wollen, es ist jetzt zwölf Minuten vor 13 Uhr.
Wir kommen zu den Beiträgen der Kulturredaktion.
In der Kölner Kunsthalle wurde gestern Abend eine umfangreiche Übersicht über das Gesamtwerk von Jasper Jones eröffnet, der mit Robert Rauschenberg zu den bedeutendsten amerikanischen Malern der Gegenwart gehört.
Die Jones-Retrospektive mit rund 160 Arbeiten wurde vom New Yorker Whitney Museum zusammengestellt und hat in der Kunsthalle Köln ihre europäische Premiere.
Im Anschluss an Köln, wo die Show bis 27.
März zu sehen ist, wandert sie weiter nach Paris, London, Tokio und San Francisco.
Hören Sie einen Bericht von Sigrid Nebelung.
Als die Popart in Amerika begann, das war um 1960, war Jasper Jones, der stille, verschlossene Farmerssohn aus den Südstaaten, eben 30.
Seiner Generation weit voraus hat er gemeinsam mit seinem weniger schollen Freund Robert Rauschenberg den einfachen Gegenstand in die damals dominierende abstrakte Malerei zurückgeholt.
Er befestigte zwei Bierdosen auf einem Sockel und goss das Ganze in Bronze, machte dasselbe mit einer Glühbirne oder einer Zahnbürste.
Thema seiner Malerei wurden die einfachsten Dinge, die man sich vorstellen konnte.
Das Sternenbanner zum Beispiel, die amerikanische Flagge, eine Zielscheibe, wie man sie beim Bogenschießen verwendet und dann Zahlen, Buchstaben oder die Landkarte der Vereinigten Staaten.
Mit diesen plakativen Bildern aus der amerikanischen Alltagswelt wurde Jones zum Superstar der New Yorker Kunstszene.
Ein frühes Gemälde kostet inzwischen um die 700.000 Mark.
Und wer erst jetzt eins kaufen möchte, muss lange warten, denn Jones malt kaum mehr als vier oder fünf Bilder pro Jahr.
In einer Stadt wie Köln, die mit der Pop-Art-Sammlung des Schokoladenfabrikanten Peter Ludwig die größte Pop-Kollektion in Europa besitzt, möchte man von Jasper Jones natürlich etwas über sein Verhältnis zur Pop-Art wissen.
Wird er doch als einer der Väter der Pop-Kunst bezeichnet.
Aber er hat das immer zurückgewiesen.
Warum?
I think my connection with it simply comes out of the air and the spirit of things at that time.
Ich glaube, meine Bindung an die Popart kommt einfach aus dem Klima und aus der Stimmung dieser Zeit.
Ich habe nie den Wunsch gehabt, mich mit irgendeiner Bewegung zu identifizieren.
Also mag ich nicht, dass andere Leute mir so etwas antun, dass sie sagen, was ich bin, weil ich mir selber gar nicht so sicher bin, was ich eigentlich bin.
So finde ich es sehr arrogant von anderen, wenn sie meinen, sie wüssten es.
Jasper Jones, in Europa sind Sie in erster Linie als Maler der amerikanischen Flaggen bekannt geworden.
Man weiß, dass Sie damals, im Jahre 1955, froh waren, dieses Motiv gefunden zu haben.
Warum?
Was für mich wichtig war, das war die Möglichkeit zu betonen, dass das Bild ein Objekt war und dass seine Grenzen sehr klar waren.
Auch glaube ich die Tatsache, dass das Objekt, die Flagge, schon existierte, dass ich es nicht erst zu erfinden brauchte.
Darüber hinaus interessierte mich die Tatsache, dass die Flagge eine Art objektiver Realität besaß.
Allein dadurch nämlich, dass es nicht meine Flagge war.
Die Tatsache also, dass der Malprozess irgendwie in Beziehung gesetzt werden konnte zu einem Handwerk.
Aufgrund der Tatsache, dass das Bild der Flagge schon existierte.
Das hat mir gefallen.
Die Bescheidenheit der Rolle des Malers in dieser Beziehung zum Bild.
Mit dem Bild Narrenhaus von 1962 sind Sie noch einen Schritt weiter gegangen.
Sie haben darauf einen alten Besen, eine Tasse, ein Handtuch und eine Art Rahmen befestigt und schrieben das jedes Mal auch noch daneben.
Besen, Tasse und so weiter.
Warum?
Hatten Sie Angst, man könnte diese Gegenstände sonst irgendwie symbolisch deuten?
No, I'm not afraid, but I'm interested in the area where we think
Nein, diese Befürchtung hatte ich nicht.
Mich interessiert das ganze Umfeld, in dem wir denken, sehen und sprechen.
Und wie diese Dinge zusammenkommen und wie sie auseinandergehen.
Wenn das, was wir sagen, das wir sehen, nicht das ist, was wir sehen.
Oder wenn wir etwas sehen, was wir nicht benennen können.
Alle diese Dinge interessieren mich.
Diese verschiedenen Beziehungen des Auges zu den Gedanken.
Relationships that the eye have to the mind.
Sigrid Nebelung berichtete aus Köln.
Eines der bekanntesten österreichischen Ensembles für alte Musik ist der Klemenchitsch-Konzert unter René Klemenchitsch.
In den Konzerten des Ensembles wird versucht, nicht wahllos Programmstücke aneinanderzureihen, sondern einen Bezug zu der Zeit, in der sie entstanden sind, herzustellen.
Im folgenden Gespräch, das Walter Gellert mit René Klemenchitsch führte, geht es um die Wiederentdeckung alter Bühnenwerke sowie um die Filmmusik für einen Film, der im Mai beim Festival von Cannes uraufgeführt werden soll.
Herr Dr. Klemensitsch, Sie haben soeben die Musikaufnahmen für einen Film beendet, für einen Film, den die französische Theaterleiterin Ariane Nuschkin gedreht hat.
Dieser Film hat sich mit dem Leben Molières beschäftigt.
Wenn man nun für seinen Film die Musik macht, wo setzt man an?
Geht man davon aus, dass man nur Originalmusik nimmt oder versucht man auch andere Einflüsse da hinein zu verarbeiten?
Ja, es ist beides der Fall.
Also zum Teil Originalmusik, vor allem dort, wo es um die Darstellung des höfischen Lebens in dem Film geht.
Der Komponist Lili tritt ja persönlich auf und führt dem König sein Teteum vor.
Und dann gibt es noch verschiedene Palette-Einlagen und Ouvertüren von Lili, das ist also dann alles Musik aus der Zeit.
Dann war es aber der Wunsch der Regisseurin, das hängt mit dem Gesamtkonzept des Filmes zusammen, auch sozusagen das Volksleben der damaligen Zeit zu zeigen.
Im Allgemeinen hat man ja die Tendenz, immer nur Ludwig XIV.
und den Hof zu sehen, aber vergiss dabei, dass ja viele andere Leute auch in Frankreich gelebt haben unter ganz anderen Umständen.
auch mit anderer Musik, denen eine andere Musik entsprochen hat, die zum Teil volkstümliche und sogar auch noch mittelalterliche Elemente hat.
Also im volkstümlichen erhalten sie ja immer auch noch ältere Quellen.
Haben Sie dazu selbst eigene Kompositionen auch beigesteuert?
Ja, ja, selbstverständlich.
Das ist bei einem Film ja unvermeidlich.
Da geht es ja oft um Sekunden und um Zehntelsekunden, ums genau angepasst werden an den szenischen Verlauf.
Es sind auch Dinge drinnen, die ich empfunden habe, beziehungsweise nachempfunden habe.
Sie haben vor kurzem ein Konzert in Wien gegeben.
bei dem sie auch versucht haben ein Bühnenwerk wieder zu beleben, es in gekürzter Fassung zu bringen.
Meine Frage an Sie, welches Werk war das und wie kann man diese Werke heute überhaupt einem Publikum sozusagen schmackhaft machen?
Also das war in dem speziellen Fall eine, glaube ich, bisher überhaupt noch nicht neu aufgeführte Oper Alessandro Stradellas, den ich sehr als Komponisten schätze.
und der eigentlich mehr dem Namen nach als durch seine Werke heute bekannt ist.
Wir haben das in Bramsal aufgeführt mit Hilfe von Frau Eva Kampian und ihren Tänzern der Tanzgruppe Tanze Antike und haben eine kleine halbszenische Lösung versucht.
Wie ist das überhaupt, wenn man sich mit diesen Werken beschäftigt?
Ist es möglich, es heute szenisch aufzuführen oder glauben Sie, ist die Form einer halbszenischen Aufführung hier das günstige?
Wir leben ja in einer ganz anderen Zeit.
Wir sind
eine ganz andere Umwelt gewohnt, wir sind auch eine andere Musik schon gewohnt.
All das beeinflusst ja unser Hören und unser Sehen sehr.
Naja, das ist sicher richtig, bitte.
Ich glaube doch, dass es mit einem guten Regisseur durchwegs möglich ist, es dem heutigen Publikum auch wieder nahe zu bringen.
Der müsste sich aber wirklich intensiv mit der Zeit befassen und müsste im Stand sein, das Wesentliche dieser Zeit dem heutigen Publikum wieder heranzutragen.
Ich glaube schon, dass das prinzipiell möglich ist.
Ich bin überzeugt davon.
Denken Sie an weitere Aufführungen in dieser Art und wenn ja, haben Sie schon Werke vorgesehen?
Ja, wir machen zum Beispiel mit dem WDR im alten Berger Dom in der Nähe von Köln, Bonn, Düsseldorf, also in dieser Gegend, machen wir den Ludus Danielis, ein Mysterienspiel aus dem 12.
Jahrhundert, das ich in Wien ja schon vor vielen, vielen Jahren gemacht habe.
Projektiert ist ferner auch Ende Juni dann eine andere venezianische, also eine andere italienische Oper, eine venezianische Oper von Ziani,
der Wien ja auch einige Jahre hindurch verbunden war.
Das Gespräch mit dem Spezialisten für alte Musik René Klemensitsch führte Walter Gellert und wir beschließen die ausführliche Berichterstattung mit Kurznachrichten.
Österreich.
Der ägyptische Präsident Sadat und der Vorsitzende der israelischen Arbeiterpartei Peres sind heute Vormittag kurz nach 11 Uhr in Salzburg eingetroffen.
Sadat kam aus Berchtesgaden, Paris aus Hamburg, wo er an einer Sitzung des Büros der Sozialistischen Internationale teilgenommen hat.
In Salzburg sind zwei getrennte Treffen geplant.
Bundeskanzler Kreisky wird mit Präsident Sadat konferieren und Sadat wird mit dem israelischen Oppositionsführer zusammentreffen.
Der ägyptische Präsident wird sich nur einige Stunden lang in Salzburg aufhalten.
Nächste Station seiner Reise ist Bukarest.
Für die Zusammenkünfte wurden umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen getroffen.
Hubschrauber kreisen über Schloss Kleesheim.
Im Park des Schlosses patrouillieren Polizisten mit Hunden.
Im Europahaus in Wien fand am Vormittag eine Diskussion über den politischen Stil in Österreich statt.
Unter der Leitung von Hörfunkintendant Indermauer diskutierten SPÖ-Klubobmann Fischer, der Wiener ÖVP-Obmann Busek und der freiheitliche Abgeordnete Hahnreich.
Die Grippe-Epidemie, die sich in den vergangenen Wochen in weiten Teilen Europas und in den Vereinigten Staaten ausgebreitet hat, griff auch auf Österreich über.
Allein im Wiener Gesundheitsamt wurden in der vergangenen Woche 35.000 Erkrankungen registriert.
Zu einer möglichen Lagerung verbrauchte Brennstäbe aus dem Kernkraftwerk Zwentendorf in den Vereinigten Staaten, berichtete der Amerika-Korrespondent des ORF im Mittagsjournal.
Es werde noch fünf bis sechs Jahre dauern, bis man in den USA solche Lagerstätten geschaffen hat.
Nach einer Auskunft des amerikanischen Energieministeriums wäre eine spätere Lagerung nur unter der Voraussetzung eines Kostenersatzes möglich.
Niederlande Mit zusätzlichen Ausgaben in der Höhe von umgerechnet 18 Milliarden Schilling will die Regierung im Haag die Arbeitslosigkeit bekämpfen.
Es sollen vor allem neue Arbeitsplätze in der Bauindustrie geschaffen werden.
Die Arbeitslosenquote in den Niederlanden liegt bei 5 Prozent.
Norwegen
Nach dem Beschluss, die norwegische Krone im Verhältnis zu den Währungen der übrigen Länder im Europäischen Währungsverbund um 8% abzuwerten, wird in Oslo die Bekanntgabe eines umfassenden Krisenpaketes durch die sozialdemokratische Minderheitsregierung erwartet.
Allgemein erhält man einen Preistopp für möglich.
Und mit diesen Kurznachrichten ist das Mittagsjournal beendet.
Für Redaktion und Technik verabschiedet sich Michael Kerbler auf Wiederhören.
Einblendung: Bundeskanzler Kreisky. Interview: Präsident Sadat
Mitwirkende:
Hennerbichler, Ferdinand [Gestaltung]
, Kreisky, Bruno [Interviewte/r]
, As-Sadat, Muhammed Anwar [Interviewte/r]
Datum:
1978.02.11 [Sendedatum]
Ort:
Salzburg [Aufnahmeort]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik
;
Politik Österreich
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten