Mittagsjournal 1978.02.16

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Untertitel der Amara.org-Community
    Guten Tag meine Damen und Herren, Redakteur im Studio des Mittagsjournals ist Edgar Sterbens.
    Kurz ein Blick auf die wichtigsten Punkte unseres Programms.
    ÖVP-Vorstand präsentiert Energiesparkonzept.
    Verhandlungen über neuen Bierpreis gehen in die Endrunde.
    Bier wird voraussichtlich um 10 bis 50 Groschen teurer.
    Deutscher Bundestag debattiert über Antiterrorgesetze.
    Vorläufiger Baustopp für Kernkraftwerk gefährdet in Schweden Arbeitsplätze.
    Weiße Minderheitsregierung und gemäßigte Schwarzafrikaner einigen sich auf interne Lösung des Rhodesien-Problems.
    Erste Augenzeugenberichte über das Kriegsgeschehen in Äthiopien sowie Vorschau auf die Premieren im Burg- und im Akademietheater am Wochenende.
    Zunächst jedoch hören Sie die neuesten Nachrichten.
    Für Sie verantwortlicher Chef vom Dienst ist Rainer Warnecke, Sprecher Josef Wenzel-Hnatek.
    Österreich.
    Der Parteivorstand der Volkspartei hat heute ein Energiesparkonzept vorgelegt.
    Angeregt werden unter anderem Maßnahmen zur Einsparung von Energie, zur Eindämmung der Energieimporte und die Begünstigung von neuen energiesparenden Technologien.
    Auf dem Verkehrssektor fordert die Volkspartei die Anhebung der Attraktivität der öffentlichen Verkehrsmittel und eine Begünstigung für Dieselfahrzeuge, um die Attraktivität dieses Fahrzeugtyps zu erhöhen.
    In Wien beginnen heute Verhandlungen über eine Neuregelung des Besoldungsrechtes für die öffentlich Bediensteten.
    Staatssekretär Löschnerk hat eine Politik der kleinen Schritte angekündigt.
    Auch der Vorsitzende der Gewerkschaft der öffentlich Bediensteten Sommer meinte, mit Rücksicht auf die finanziellen Möglichkeiten der öffentlichen Hand sei nicht an die Verwirklichung großer Programme zu denken.
    Wichtigstes Ziel der Gewerkschaft ist die Anhebung der Bezüge in den niedrigsten Dienstklassen.
    Aus der eben veröffentlichten volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung des Statistischen Zentralamtes geht hervor, dass der Durchschnittsverdienst in Wien gemessen an der Kaufkraft der sechstbeste unter allen Städten der Welt ist.
    Zum Vergleich wurden neuen Durchschnittsberufe wie Volksschullehrer, Autobusschauffeur, Textilarbeiterin, Bankkassier und einige Produktionsberufe herangezogen.
    In der Veröffentlichung des Statistischen Zentralamtes wird ausdrücklich dazu erklärt, dass die relativ niedrigen Mieten in Wien wesentlich dazu beigetragen hatten, dass die Kaufkraft der Löhne so hoch angesetzt werden könne.
    An der Spitze der Verdienste liegen als Gruppe 1 vier amerikanische Städte, darunter New York und Los Angeles.
    An zweiter Stelle rangieren zwei kanadische Städte, Montreal und Toronto.
    An dritter Stelle die australische Stadt Sydney.
    Die Gruppe 4 umfasst Zürich und Genf, auf dem fünften Platz steht Amsterdam, auf Platz 6 liegt Wien.
    Hinter Wien rangieren in der Kaufkraft der Löhne Großstädte wie Düsseldorf, Kopenhagen, Stockholm und Paris.
    Die Vorarlberger Arbeiterkammer hat heftig gegen die Preisgestaltung der Skiliftgesellschaften während der Semesterferien protestiert.
    Demnach gewähren in Vorarlberg nur drei Gesellschaften ermäßigte Preise.
    Die übrigen verrechnen Hochsaisontarife.
    Damit sei klargestellt, heißt es in der Aussendung der Kammer, dass vonseiten der Liftgesellschaften aus der Ferienwoche ein doppelter Vorteil gezogen werde.
    Einerseits werde eine Saisonlücke geschlossen, andererseits würden die einheimischen Familien kräftig zur Kasse gebeten.
    Bei Stellungnahmen zu Ferienregelungen betonte die Kammer, werde sie künftig berücksichtigen, dass bessere Auslastung der fremden Verkehrsbetriebe höhere Preise zur Folge habe.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Im Bundestag in Bonn sind heute die neuen Minister der sozial-liberalen Koalitionsregierung vereidigt worden.
    Wichtigste Änderungen gegenüber dem bisherigen Kabinett sind die Übernahme des Verteidigungsministeriums durch den bisherigen Finanzminister Apel und des Finanzministeriums durch den bisherigen Forschungsminister Madhöfer.
    Anlass war das Ausscheiden von Verteidigungsminister Leber.
    Hauptthema der heutigen Debatte ist die Frage der Bekämpfung des Terrorismus.
    Die Koalition hat eine Reihe von Gesetzesbestimmungen vorgelegt, die von der CDU-CSU-Opposition als unzureichend abgelehnt, aber auch von einigen Abgeordneten der SPD nicht gebilligt werden, weil sie ihrer Ansicht nach dem Abbau rechtsstaatlicher Grundsätze dienten.
    Vorgeschlagen werden die Möglichkeit des Ausschlusses eines Verteidigers aus einem Verfahren gegen Terroristen schon bei einfachem Verdacht der Konspiration, weiters die Verschärfung der Fahndungen.
    Italien.
    Mehrere bewaffnete Männer haben heute in Mailand den Personalschiff eines Autokonzerns, den 55-jährigen Domenico Segala, durch Schüsse an den Beinen verletzt.
    Das Attentat dürfte nach Ansicht der Polizei politische Motive gehabt haben.
    Seit mehr als einem halben Jahr sind zahlreiche Industrielle, Justizbeamte und Journalisten bei ähnlichen Anschlägen verletzt worden.
    In den meisten dieser Fälle hat sich die linksextreme Untergrundorganisation Rote Brigaden zu den Anschlägen bekannt.
    Schweden Die drei Parteien der Regierungskoalition sind übereingekommen, für die dritte Ausbaustufe des Kernkraftwerkes Forsmark keine weiteren Mittel mehr zu bewilligen.
    Durch diese Entscheidung werden auf der Baustelle selbst und bei den Zulieferfirmen einige tausend Personen arbeitslos.
    Fortgeführt werden nur noch Arbeiten, die aus den bereits bewilligten Geldern finanziert werden können.
    Ob die Arbeiten an dem Kernkraftwerk zur Gänze eingestellt werden, soll das Parlament bei der für Herbst geplanten Debatte über die Energiepolitik entscheiden.
    Nach der grundsätzlichen Einigung über die Hauptpunkte einer Verfassungsregelung werden heute in Salisbury die Verhandlungen über eine sogenannte interne Lösung des Rhodesien-Konfliktes fortgesetzt.
    Zur Debatte stehen die Zusammensetzung der geplanten Übergangsregierung und der künftigen Streitkräfte.
    SAMBIA Die außerhalb Rhodesiens operierende Unabhängigkeitsbewegung Patriotische Front hat sich gegen das gestern in Salisbury erzielte Abkommen gewandt.
    Der Führer der Organisation, Nkomo, sagte, der Vertrag werde wirkungslos sein.
    Der Krieg gegen die rhodesischen Streitkräfte werde fortgesetzt.
    Vereinte Nationen.
    UNO-Generalsekretär Waldheim hat zu der Einigung noch keine Stellungnahme abgegeben.
    Einsprecher Waldheims erinnerte in diesem Zusammenhang aber an die Erklärung des Generalsekretärs, eine Lösung des Rhodesien-Konfliktes müsse von allen politischen Parteien und Befreiungsbewegungen getragen werden.
    USA.
    Der israelische Außenminister Dayan wird heute in Washington mit dem amerikanischen Außenminister Vance konferieren.
    Dayan wird dabei einen Protest der israelischen Regierung gegen die geplanten Waffenverkäufe der USA an Ägypten und Saudi-Arabien sowie gegen die amerikanische Kritik an der Siedlungspolitik Israels in den besetzten arabischen Gebieten übermitteln.
    Der israelische Außenminister wird auch Präsident Carter einen Höflichkeitsbesuch abstatten.
    Österreich Die Volksrepublik China hat mit japanischen Unternehmen einen achtjährigen Handelsvertrag unterzeichnet.
    Der Vertrag sieht einen Warenverkehr in beiden Richtungen von 20 Milliarden Dollar, das sind 300 Milliarden Shilling vor.
    China liefert vor allem Rohöl, Koks und Heizkohle, während Japan Industrieanlagen nach China exportieren wird.
    USA Präsident Carter hat sich direkt in den seit 72 Tagen dauernden Streik der Bergleute eingeschaltet.
    Bei einem Empfang für Vertreter der Gewerkschaft und der Arbeitgeber im Weißen Haus appelliert die Charta an beide Seiten, zu einer Beendigung des bisher längsten Streiks in der Kohleindustrie beizutragen.
    Als Vermittler will Charta nicht auftreten.
    Die Trans-Alaska-Pipeline musste gestern wegen eines Lecks stillgelegt werden.
    Ein Pilot hatte in der Nähe von Fairbanks einen Ölfleck gesichtet.
    Bei der Untersuchung wurde eine Zündschnur entdeckt.
    Die Behörden schließen einen Sabotageakt nicht aus.
    Sowjetunion.
    Die beiden Kosmonauten Romanenko und Gretschko haben an Bord der Raumstation Salyut 6 den ersten sogenannten Weltraum-Schmelzofen in Betrieb genommen.
    Zweck des Experimentes ist es, Metalllegierungen herzustellen, die auf der Erde wegen des unterschiedlichen spezifischen Gewichtes der einzelnen Legierungselemente nicht möglich sind.
    Romanenko und Gretschko befinden sich seit 68 Tagen im Weltraum.
    Das waren die Meldungen.
    Die Wetterlage?
    Eine Warmfront hat den Westen unseres Landes mit Schneefällen erreicht.
    Vom Atlantik dringt nun milde Ozeanluft auf den Kontinent vor.
    Die Wetteraussichten bis morgen früh.
    Im Westen bereits verbreitet Schneefälle.
    Im übrigen Bundesgebiet starke oder weitere zunehmende Bewirkung und auch hier Einsätze von Schneefällen, die in den Niederungen später in Schneeregen oder gefrierenden Regen übergehen werden.
    Achtung Straßenglätte.
    Winddrehung auf Süd bis West.
    Nachmittagstemperaturen minus 5 bis plus 1 Grad.
    Tiefstemperaturen der kommenden Nacht minus 8 bis 0 Grad.
    Die Wetteraussichten für morgen Freitag überwiegend starke oder geschlossene Bewölkung und vor allem an der Alpen-Nordseite gebietsweise Niederschläge in Tiefenlagen zum Teil als Regen.
    Lokale Glatteisgefahr, westliche Winde, Tageshöchsttemperaturen 0 bis 5 Grad.
    Nun die Messwerte von heute 12 Uhr.
    Wien bedeckt minus 2 Grad, Südostwind 25 Kilometer in der Stunde.
    Eisenstadt bedeckt minus 1 Grad, Süd 25.
    Linz stark bewölkt minus 2 Grad, Ost 20.
    Salzburg stark bewölkt 0 Grad bei Windstille.
    Innsbruck bedeckt Schneefall minus 4 Grad, Westwind 25 Kilometer in der Stunde.
    Bregenz bedeckt Schneefall minus 4, Südwest 3, Graz stark bewölkt minus 4 Grad, Südwest 5 und schließlich Klagenfurt bedeckt minus 6 Grad, Nordwestwind 3 Kilometer in der Stunde.
    Das waren der Wetterbericht und die Nachrichten im Mittagschanal.
    Vor wenigen Sekunden war es 12 Uhr und 10 Minuten.
    Der Parteivorstand der österreichischen Volkspartei hat heute ein Energiesparkonzept vorgelegt.
    Angeregt werden darin unter anderem Maßnahmen zur Einsparung von Energie, zur Eindämmung der Energieimporte und die Begünstigung neuer energiesparender Technologien.
    Auf dem Verkehrssektor fordert die Volkspartei die Anhebung der Attraktivität der öffentlichen Verkehrsmittel und eine Begünstigung für Dieselfahrzeuge, um die Attraktivität dieses Fahrzeugtyps zu erhöhen.
    Über Einzelheiten des Energiesparkonzepts der ÖVP informiert Sie jetzt Johannes Fischer.
    Viertes Alternativkonzept, also der Volkspartei zu einem Thema, das wohl derzeit zu den am meisten diskutierten zählt.
    Energie und die Möglichkeiten, dieselbe einzusparen.
    Einzusparen allerdings ohne auf den gewohnten Komfort, Wohlstand, ohne auf die weitere Wirtschaftsentwicklung zu verzichten.
    Eben das Letztere, die Wirtschaftsentwicklung, so die Kernaussage des ÖVP-Papiers, könne gesteigert werden, ohne dass der Energieverbrauch in gleichem Maße mitsteigen müsse.
    Das ÖVP-Konzept verweist auf das Beispiel der Schweiz, wo bei gleichem Bruttonationalprodukt der Energieaufwand pro Einwohner und pro Kopf halb so groß sei wie etwa in den USA oder in Kanada.
    Energiesprecher König fasst einen der Grundsätze des Konzeptes so zusammen.
    Was wir also unter Energiesparen verstehen, ist in erster Linie ein verbesserter Einsatz der Energie, eine verbesserte Nutzung, ohne dass damit ein Konsumverzicht verbunden ist.
    Dort, wo die technischen Voraussetzungen heute bereits bestehen, auf breiter Ebene diesen Einsatz zu fördern, vor allem zu fördern durch steuerliche Anerkennung, denn jeder, der uns hilft,
    Erdölimporte sparen leistet damit einen wesentlichen Beitrag für die österreichische Volkswirtschaft.
    Neben einer Stabilisierung des Energieverbrauchs soll grundsätzlich die Möglichkeit anderer Energieträger ins Auge gefasst werden, etwa die Solarenergie.
    Mit dem größten Energiespareffekt rechnet das Konzept bei den privaten Haushalten, bei denen der Energieverbrauch derzeit bei fast 40 Prozent liegt.
    Etwa durch Wärmedämmung bei Alt- und Neuhäusern ließe sich laut König eine Energieeinsparung um 20 bis 50 Prozent erzielen, was allerdings eine ganze Reihe von gesetzlichen Maßnahmen voraussetzen würde.
    Im Sektor Verkehr wünscht sich die ÖVP verbindliche Normen für den Treibstoffverbrauch von Kraftfahrzeugen, was König so erläutert.
    Wenn man nun Luxusschlitten hat, wobei Luxus unter Luxus gemeint ist, die einen besonders hohen Benzinverbrauch aufweisen, nicht gemeint ist damit, dass sie eine besonders gute Ausstattung aufweisen, besondere Sicherheitsvorkehrungen aufweisen, aber wenn sie einen besonders hohen Benzinverbrauch aufweisen, dann ist das eben ein Luxus, für den man zusätzlich Steuern verlangen soll, einfach deshalb, damit diese Art von Luxusautos keine zu große Verbreitung findet, damit wir mit dem vorhandenen Erdöl haushalten.
    Also eine Luxussteuer für Luxusschlitten?
    Eine Luxussteuer für Luxus-Schlitten, wobei der Luxus bitte im übermäßigen Benzinverbrauch besteht.
    Daneben will die Volkspartei noch eine Begünstigung für Dieselfahrzeuge erreichen, da hier Treibstoffersparnis bis etwa 30 Prozent möglich sei.
    Sektor Industrie, hier schlägt die ÖVP unter anderem eine Reihe von steuerlichen Anreizen zur besseren Verwendung von Energie vor, plus dem Einsatz neuer Technologien.
    Ein Kapitel fehlt im Energiesparkonzept der Volkspartei vollkommen, die Kernenergie.
    Königsbegründung.
    Es handelt sich dabei bestenfalls um eine Energieform, die so wörtlich ein Lückenfüller sein könnte.
    Aber es besteht die große Gefahr, dass durch eine einseitige Konzentration auf die Kernenergie die alternativen Energieträger nicht entsprechend entwickelt werden.
    Genau das aber wäre ein verhängnisvoller Fehler und deshalb wollen wir mit unserem Konzept
    dass wir jetzt in die Verhandlungen einbringen und erreichen, dass die Bundesregierung endlich auf diesem Gebiet Maßnahmen setzt.
    Die Atomenergie, so König weiter, sei kein Mittel zur Energieeinsparung.
    Über die Kosten des vierten Alternativkonzeptes der ÖVP mochte König nichts aussagen.
    Nur so viel, dass zwar Anfangsinvestitionen etwa bei der Wärmedämmung nötig werden, die sich aber rasch amortisieren würden.
    Soweit mein Bericht von der ÖVP-Zentrale und damit wieder zurück zum Funkhaus.
    Reporter war Johannes Fischer und wir werfen jetzt einen Blick in die heutigen österreichischen Tageszeitungen.
    Die Auszüge aus Leitartikeln und Kommentaren hat Wilfried Seifert für unsere Inlandspresse-Schau ausgewählt.
    Kaum ein Tag ohne Meinungen und Kommentare zum Thema Kernenergie, wenn auch aus den verschiedensten Anlässen.
    Auch heute wieder nimmt dieser Bereich den beherrschenden Platz in den Kommentarspalten der Tageszeitungen ein.
    Im Zentralorgan der Freiheitlichen Partei in der Neuen Freien Zeitung etwa geht Kurt Pieringer auf die sehr ähnliche Haltung der beiden Großparteien zur Frage des Einsatzes von Kernenergie ja mit Bedingungen ein.
    Nach Meinung Pieringers gibt es zwar eine ganze Reihe von plausiblen Gründen,
    die für die Inbetriebnahme sprechen, wie etwa die Angst vor einer Energielücke, die bereits aufgewendeten 7 Milliarden Schilling oder auch die Tatsache, dass bereits viele andere Staaten dieses Wagnis auf sich genommen haben, aber... Sie lösen jedoch alle die nach wie vor bestehenden Sicherheitsprobleme nicht.
    Sie alle geben keine schlüssige Antwort auf die Frage, ob wir das Recht haben, zur Befriedigung der Bedürfnisse
    unserer Erfolgsgeneration kommende Generationen mit der schweren Hypothek eines in immer größeren Mengen anfallenden hochaktiven Atommülls zu belasten, dessen sichere Lagerung nach wie vor ein ungelöstes Problem darstellt.
    Ist der Überkonsum verbunden mit sinnloser Energieverschwendung etwa höchstes Menschheitsziel?
    Ist es die Herstellung von kurzlebigen Gütern, die zuletzt nur den Anfall von Mist vervielfachen, an dem wir jetzt schon fast ersticken?
    Wie das Sterben der Meere, die Verschmutzung der Luft, die Vergiftung unserer Nahrung beweisen?
    Soweit einige grundsätzliche Fragen aus dem heutigen Kommentar der Neuen Freien Zeitung.
    Im ÖVP-Organ Neues Volksblatt notiert Johann Draxler zum Beginn der parlamentarischen Verhandlungen.
    Der Atombericht der Regierung, von Kreisky noch kürzlich als Grundlage für eine erleichterte parlamentarische Gewissensentscheidung hochgejubelt, wird nun wie ein faules Ei fallen gelassen.
    Zwar geistert er noch durch den Parlamentarischen Unterausschuss, aber dass damit kein Staat mehr zu machen ist, bedarf kaum einer begnadeten Erleuchtung.
    Der Atombericht ist tot.
    Es lebe der Entschließungsantrag, den SPÖ-Klubobmann Fischer schnell gebrütet nun unter die Volksvertreter werfen will.
    Er hofft insgeheim den weggelegten Regierungsbericht, der laut Fischer-Kritik durch die bloße Kenntnisnahme durch das Parlament keine operative Entscheidung dargestellt hätte, mittels des Entschließungsantrags zu unterlaufen, um damit dennoch eine Blanco-Vollmacht für die Regierung, was die Inbetriebnahme des Kernkraftwerkes Zwentendorf betrifft, zu ergattern.
    Das war ein Zitat aus dem ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
    In den oberösterreichischen Nachrichten zeigt sich Josef Laschober skeptisch, was die Arbeitsmöglichkeiten des gestern eingesetzten Unterausschusses zur Kernenergie betrifft.
    Jetzt beginnt erst die ganze Qual um den Kerndialog im Ausschuss.
    Wissenschaftler sollen vor den Ohren des Ausschusses miteinander um Sicherheit und Atomgefahren streiten und ihre Differenzen austragen.
    Einigen Pfeffer liefern dazu noch Vertreter der Atomgegner.
    Ob das alles wie ein reinigendes Gewitter niedergeht, nachdem alle aufatmen dürfen, darf man bezweifeln.
    Denn am Ende werden die Ausschussmitglieder so klug als wie zuvor dastehen.
    Aber möglicherweise siegt diesmal die Vernunft.
    Für das Schicksal von Zwentendorf wäre es zu wünschen.
    Die von Josef Laschova ausgesprochene Skepsis über Arbeitsmöglichkeiten des Ausschusses wird von Rudolf Antoni in seinem Kommentar in der offiziellen Wiener Zeitung nicht geteilt.
    Er ist vielmehr der Meinung, dass die Beratungen zu einem für alle akzeptablen Ergebnis führen dürften.
    Zwei Kommentare beschäftigen sich heute mit der gestern angekündigten Vorlage einer Reform der Wiener Stadtverfassung, in der unter anderem zwei fixe Volksbefragungstage für die Stadt oder auch nur Teile Wiens vorgesehen sind.
    Im Regierungsorgan Arbeiterzeitung notiert dazu Alfred Kölbl,
    Der Vorschlag des Wiener Bürgermeisters, Volksbefragungen, die nach der neuen Wiener Verfassung möglich sein werden, auf zwei Tage im Jahr zu beschränken, mag im ersten Augenblick als Abschwächung dieses demokratischen Instruments erscheinen, dass der Bevölkerung eine Möglichkeit des unmittelbaren Mitwirkens an den kommunalen und kommunalpolitischen Entscheidungen einräumt.
    Allerdings ist Kölbl der Meinung, dass die komplizierte Vorbereitungs- und Informationsarbeit vor einer solchen Abstimmung die Einschränkung auf zwei Tage rechtfertigt.
    Und Kölbl weiter.
    Die Kommunalpolitiker werden gut beraten sein, das Instrument Volksbefragung maßvoll einzusetzen.
    Denn die Verantwortung wird ihnen dadurch nicht abgenommen.
    Sie werden sich trotz Volksbefragung vor unpopulären Entscheidungen nicht drücken können.
    Vielleicht wird man auch manche Probleme gar nicht zum Thema einer Volksbefragung machen können.
    Und in einem Kurzkommentar in der Tageszeitung die Presse liest man zum Thema Volksabstimmungstage.
    Schade nur, dass mit Zustimmung oder Ablehnung keine für Politiker verbindlichen Konsequenzen einhergehen.
    Schade auch, dass nur der Gemeinderat der Stadt entscheiden kann, ob etwas und wie gefragt wird.
    Schade deshalb, weil im Gemeinderat jene Partei die solide Mehrheit stellt, die sich selbst als die größte Bürgerinitiative bezeichnet.
    Es ist nicht gar so viel, was die Wiener da bekommen.
    Aber wenigstens vernünftig ist es.
    Das war die Inlandspresseschau heute zusammengestellt von Wilfried Seifert.
    Die Paritätische Kommission hat sich in ihrer gestrigen Sitzung neuerlich mit dem Antrag der Bierbrauereien auf Erhöhung des Bierpreises befasst.
    Eingebracht wurde dieser Preisantrag bereits im Oktober des vergangenen Jahres.
    Nach einigen Vorprüfungsverfahren im Preisunterausschuss wurde die Frage Bierpreis wegen der volkswirtschaftlichen Bedeutung und der zu weit auseinanderliegenden Vorstellungen der Sozialpartner neuerlich an die Paritätische Kommission verwiesen.
    Gestern beschloss nun die Paritätische Kommission, dass die Bierpreisverhandlungen am kommenden Montag im Preisunterausschuss fortgesetzt werden sollen.
    Über die mögliche Höhe des neuen Bierpreises und über die Hintergründe der Verhandlungen informiert sie Matthäus Kattinger.
    Bier soll also wieder teurer werden.
    Die letzte Preiserhöhung wurde ja im Mai 1976 genehmigt.
    5,6 Prozent.
    Seither hat sich gerade bei Österreichs Brauereien durch Fusionen einiges geändert.
    Seit 1907 ist der österreichische Biermarkt ein Kartell mit genau aufgeteilten Quoten.
    Jede Brauerei hat ihr Absatzgebiet, sie verteilt praktisch nur ihren Gerstensaft.
    Als im Jahre 1973 ein von den Sozialpartnern paritätisch besetzter Ausschuss Österreichs Kartelle überprüfte, hatten selbst die Vertreter der Arbeiterkammer nichts gegen das Bierkartell einzuwenden.
    Begründung, geringere Kosten und damit billigeres Bier.
    Praktisch geht das Geschäft im Bierkartell so vor sich.
    Jeder Lebensmittelhändler oder Wirt führt eine oder mehrere Biermarken, die unter seiner Adresse in die Kartellliste eingetragen werden.
    Im Allgemeinen werden diese Biersorten gleich bei der Gründung des jeweiligen Wirtshauses oder Lebensmittelgeschäftes festgelegt.
    Nur für Wien, Linz und Salzburg bestehen Zusatzverträge.
    Hier wird der Markt einfach nach Prozenten aufgeteilt.
    Mit dem Ausscheiden der Ottergringer Brauerei aus dem Bierkartell im Sommer 1977 verloren die 53 Mitglieder des Bierkartells nur unwesentlich an Bedeutung.
    Statt bisher 97 Prozent des Bierausstoßes von etwa 7,5 Millionen Hektoliter erzeugen die Kartellfabriken nun etwa 93 Prozent.
    Mit der Zunahme der Bierimporte, vor allem aus der Bundesrepublik Deutschland, aber auch aus Dänemark, rückten die Großen der österreichischen Bierbrauer immer enger zusammen.
    Zuerst schlossen sich die steirischen Traditionsmarken Reininghaus und Gösser zur steirischen Biergruppe zusammen, mit einem Marktanteil von etwa 30 Prozent.
    Im November des vergangenen Jahres wurde dann der spektakuläre Zusammenschluss der zwei Brauriesen Schwächater und Brau AG bekannt.
    Diese beiden Brauereien beherrschen etwa 43 Prozent des österreichischen Marktes.
    Vertreter der kleinen Brauereien wiesen immer wieder auf die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen Schwächater und Reininghaus hin.
    Ihrer Ansicht nach sind 73 Prozent des österreichischen Biermarktes in der Hand der Großen.
    So hat sich etwa Reininghaus verpflichtet, nicht von der Steiermark aus über den Semmering vorzudringen.
    Im Ausgleich dafür lassen die Schwächharter ihre Finger vom steirischen Markt.
    Diese neue Situation auf dem österreichischen Biermarkt hat auch in der Arbeiterkammer zu Überlegungen geführt, ob denn das Bierkartell noch zeitgemäß sei.
    Noch heuer soll der Anteil der Nicht-Kartellmitglieder, derzeit sind es etwa 10 Prozent, steigen.
    Ein Tiroler Spannplattenfabrikant baut derzeit in St.
    Pölten eine 200.000 Hektoliter Bierfabrik.
    Er will im ersten Jahr etwa 2,5 Prozent Anteil am österreichischen Biermarkt gewinnen.
    Vor diesem Hintergrund finden also die nun schon fünf Monate dauernden Verhandlungen über den Preisantrag der Bierbrauer statt.
    Gefordert werden 50 bis 55 Schilling pro Hektoliter, je nachdem ob Fassbier oder Flaschenbier.
    Dies wären etwa 7 Prozent.
    Die Brauereien argumentieren damit, dass sie aufgrund der betriebswirtschaftlichen Kalkulation 65 Schilling pro Hektoliter fordern könnten.
    Seit dem letzten Preisantrag wurden zweimal die Löhne erhöht und auch der Gerstepreis stieg zweimal.
    Vertreter der Arbeitnehmer haben bereits durchblicken lassen, dass kaum mehr als 30 bis 35 Schilling pro Hektoliter Preiserhöhung möglich sei.
    Dies entspreche einer Preissteigerung von etwa 4%.
    Für den Konsumenten interessanter, eine Flasche Bier bzw.
    das Krügelbier würden um 10 bis 50 Groschen teurer, je nachdem, ob das Bier beim Discounter oder im Gasthaus gekauft wird.
    Eine Entscheidung darüber fällt jedoch frühestens am kommenden Montag, in der nächsten Sitzung des Preisunterausschusses.
    Die Verhandlungen über den neuen Bierpreis gehen in die Endrunde.
    Sie hörten einen Beitrag von Matthäus Katinger.
    Ein Blick auf die Uhr, es ist jetzt 12.25 Uhr, fünf Minuten vor halb eins und wir kommen zur außenpolitischen Berichterstattung.
    Im Bonner Bundestag finden heute die zweite und dritte Lesung der von der sozialliberalen Regierungskoalition eingebrachten Gesetzentwürfe zur Verbesserung der Bekämpfung des Terrorismus statt.
    Die bis zuletzt umstrittenen Vorlagen, die von der CDU-CSU als unzureichend abgelehnt werden, sehen unter anderem vor, dass ein Strafverteidiger schon bei einem Verdacht der Konspiration mit einem Häftling vom Verfahren ausgeschlossen werden kann und dass bei der Fahndung nach Terroristen Kontrollstellen eingerichtet werden können.
    Ferner sollen künftig bei Fahndungen Personen zur Überprüfung ihrer Identität bis zu zwölf Stunden festgehalten werden können.
    Anwälte sollen Gespräche in Haftanstalten mit mutmaßlichen oder verurteilten Terroristen nur durch eine Trennscheibe führen können.
    Mit besonderer Spannung werden die Debatte und die Abstimmung über die vorgeschlagenen Gesetzesbestimmungen deshalb erwartet, weil vier dem äußerst linken Flügel der SPD-Fraktion angehörende Abgeordnete vor kurzem zu erkennen gegeben haben, sie würden die Gesetzesentwürfe ablehnen, weil die geplanten Maßnahmen dem Abbau rechtsstaatlicher Grundsätze dienten.
    Über die Vormittagsereignisse im Bonner Bundestag, in dem heute auch die neuen Bundesminister vereidigt worden sind, berichtet Klaus Emmerich.
    Nach der Hektik der letzten Tage, in der nicht nur die christdemokratische Opposition, sondern auch prominente Mitglieder der sozialliberalen Koalition öffentlich und mehrfach davon sprachen, die heutige Entscheidung über einige Antiterrorparagrafen könne über das Gesamtschicksal der SPD-FDP-Regierung von Bonn befinden, nach dieser selbst für Bonner Verhältnisse außerordentlichen Dramatisierung mit Dauerberaterungen in allen Parteien und Fraktionen,
    vollzieht sich die Plenardebatte des Deutschen Bundestages über Antiterrorgesetze seit heute Morgen betont kühl.
    Es wird nämlich allgemein in Bonn damit gerechnet, dass die in den letzten Tagen auf Wunsch von linken SPD-Abgeordneten abgeschwächten Gesetzesänderungen heute den Bundestag passieren.
    Damit scheinen die Gefahren von der rot-blauen Koalition fast abgewendet.
    Allerdings wird es eine äußerst knappe Mehrheit geben, so knapp, dass einige schwerkranke Abgeordnete nach Bonn transportiert werden mussten, einige extra aus Australien zurückzufliegen hatten und dann noch interne Absprachen zwischen den Clubs getroffen wurden, dass das Fernbleiben auf der einen Seite durch ein entsprechendes Fernbleiben auf der anderen ausgeglichen wird, um Zufallsergebnisse bei der Schlussabstimmung auszuschließen.
    Die rot-blaue Mehrheit von elf der fast 500 stimmberechtigten Bonner Parlamentarier schrumpft nach den ebenfalls dramatisch abgegebenen Vorauserklärungen einiger links-linker SPD-Abgeordneter um mindestens vier.
    Die kritische Grenze liegt bei fünf.
    Würden nämlich fünf oder mehr Abgeordnete der SPD der Vorlage der eigenen Regierung ihrer Zustimmung versagen, so wären die Gesetze gescheitert.
    Das Niveau der Auseinandersetzungen im Bundestag wurde politisch und intellektuell in der heutigen Debatte verhältnismäßig hoch angesiedelt, was erklärt, wie kräftig der parlamentarische Grundumsatz während der letzten Stunden in Bonn geraten ist.
    Die regierenden Sozialdemokraten und Freie Demokraten erklären die Gesetze für technische Vorschriften zur Erleichterung der Polizeifahndung nicht als ein Gesamtkonzept zur Bekämpfung des Terrorismus.
    Diese Auseinandersetzung muss auf anderen Feldern geführt werden, nicht zuletzt auch politisch.
    Die christdemokratische Opposition rückt dagegen das Verfassungsgebot für den Staat, Menschenleben zu schützen, in den Vordergrund ihrer Argumentation.
    Die Christdemokraten berufen sich außerdem darauf, dass der Staat während der Entführung und vor dem Tod von Hans Martin Schleyer
    auch in einem Blitzverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht, die bewusst eingegangene Möglichkeit, durch Verweigerung der Terroristenfahndung nach Austausch Schleier zu opfern, nun als Parlament gleichsam verpflichtet sei, durch Gesetzgebung und auf andere Weise das Seine zu tun, um dem Terrorismus zu begegnen.
    Dem erwidern die Sozialdemokraten und Freidemokraten als Regierungskoalition.
    Bei diesen und anderen Gesetzen gegen den Terrorismus geht es darum, vom Gesetzgeber aus die nötigen Rahmenbedingungen für die Terrorismusbekämpfung zu setzen, ohne die Rechtsstaatlichkeit und die Freizügigkeit in Westdeutschland über Gebühr einzuengen.
    Der Prinzip in Streit spiegelt sich in mehreren, zum Teil komplizierten Details, etwa der sogenannten Sicherungsverwahrung.
    Ihre Ausweitung und auch Anwendung fordert die christdemokratische Opposition, während die sozialliberale Koalition dies ebenso als zu weitgehend empfindet, wie etwa einen lückenloseren Verteidigerausschluss.
    Die rot-blaue Regierungsvorlage sieht deshalb den Ausschluss von Verteidigern nur bei Verfahren vor, die sich mit einer terroristischen Vereinigung befassen.
    Zu internen Auseinandersetzungen, vor allem innerhalb der SPD, ist es in der Frage der Durchsuchung von einzelnen Wohnungen oder ganzen Gebäuden gekommen.
    Die weitergehende Regierungsvorlage wurde in den letzten Stunden durch den Einspruch links-linker Abgeordneter revidiert, sodass bei engstmöglicher Auslegung die Durchsuchung sich nur auf einzelne Wohnungen und einzelne Gegenstände beziehen darf und dies nur aufgrund richterlicher Anordnung.
    Die Auseinandersetzung um die Terrorgesetze ist mit dem heutigen Tag in Bonn keineswegs abgeschlossen, da die Regierung weitere Gesetze ankündigt und die Opposition im Bundesrat der Länderkammer Einspruch angemeldet hat.
    Aus Bonn berichtete Klaus Emmerich.
    Nun zu einem möglicherweise historischen Ereignis im südlichen Afrika.
    13 Jahre nach der einseitigen Unabhängigkeitserklärung der ehemaligen britischen Kolonie Rhodesien und zwei Jahre nach der Aufnahme von Verhandlungen über eine schrittweise Übergabe der Regierungsgewalt an die schwarze Bevölkerungsmehrheit scheint jetzt die Politik des weißen Ministerpräsidenten Ian Smith, der sich für eine sogenannte interne Rhodesienlösung einsetzt, in eine neue Phase getreten zu sein.
    Denn gestern wurde in Salisbury ein Abkommen zwischen der Weißen Minderheitsregierung und den drei gemäßigten schwarz-afrikanischen Nationalistenführern Mussorewa, Sithole und Chiraou unterzeichnet.
    Ein Abkommen, in dem die von Smith angestrebte Lösung fixiert worden ist.
    Die Vereinbarung soll acht Punkte umfassen und wurde von Ministerpräsident Smith als alle Vorstellungen übersteigend und als Sieg für die gemäßigten Kräfte bezeichnet.
    Die Führer der Militanten Schwarzrhodesier, Mkomo und Mugabe, die für eine sofortige Übergabe der Macht an die schwarze Bevölkerungsmehrheit kämpfen, erklärten dazu, dass in Salisbury abgeschlossene Abkommen werde wirkungslos sein und ihr Krieg gegen die rhodesischen Streitkräfte werde fortgesetzt.
    Angesichts der gestrigen Einigung scheint aber die sogenannte interne Rhodesian-Lösung dennoch erfolgversprechend zu sein, wie Paul Schumacher berichtet.
    Vertraulich zupfte der weiß-rhodesische Führer Ian Douglas Smith den Schwarznationalisten und Methodistenbischof Abel Muzurewa am Arm, flüsterte ihm etwas ins Ohr und strahlend verkündete der ansonsten immer ernste Kirchenmann, wir sind alle sehr glücklich.
    Selbst langjährige Beobachter der Rhodesien-Szene glaubten gestern Nachmittag in Salisbury, ihren Augen nicht trauen zu können.
    An so viel strahlender Gemeinsamkeit von schwarzen und weißen Rhodesien vermochte sich keiner der anwesenden Journalisten zu erinnern.
    Als ein Sieg der Mäßigung und als geniale Lösung wurde das Rahmenwerk für eine One-Man-One-World, ein Mann-eine-Stimme-Verfassung im zukünftigen Zimbabwe gefeiert.
    Tatsächlich haben die Gespräche von Smith mit drei gemäßigten Nationalisten, Mussorewa, Setole und Chirao, in knapp drei Monaten weitaus mehr und positivere Ergebnisse erzielt als jemals die britischen Bemühungen um eine friedliche Rhodesien-Lösung während der letzten 13 Jahre.
    Ein Grund dafür ist sicherlich die, so wörtlich, unglaubliche Geduld, die sich die Verhandlungsteilnehmer gegenseitig bescheinigten.
    Bis zum letzten Augenblick schien der erfolgreiche Gesprächsabschluss ungewiss, denn Mosorewa weigerte sich, die von den Weißen verlangte überproportionale Vertretung durch 28 Sitze im zukünftigen 100-Mann-Parlament anzuerkennen.
    Auch diese letzte Hürde wurde mit beachtlichem Geschick bewältigt.
    Die Weißen dürfen sich 20 Parlamentarier separat, das heißt unter Ausschluss der Schwarzen wählen.
    Die übrigen acht müssen von der gesamten Bevölkerung gut geheißen werden.
    Diese Sonderstellung ist den Weißen auf zehn Jahre in der Verfassung zugesichert.
    Selbst Kritiker der nunmehr begonnenen internen Lösung müssen gestehen, dass die bislang erzielten Ergebnisse vor allen Dingen gemessen an der sturen Haltung Weißrhodesiens bis vor wenigen Monaten spektakulär sind.
    Sollte sich darüber hinaus demnächst noch zeigen, dass schwarze und weiße Rhodesier nicht nur miteinander reden, sondern auch gemeinsam regieren können, könnte das bislang noch weltweit zur Schau gestellte Misstrauen wohl in Sympathie umschlagen.
    Noch in diesem Jahr sollen Wahlen stattfinden, bei denen sich zeigen wird, welcher Prozentsatz der Bevölkerung die friedlichen Bemühungen der dreigemäßigten Nationalisten unterstützt.
    An den Wahlurnen wird die Entscheidung für oder gegen die Männer mit den Gewehren getroffen, deren Führer Mugabe und Nkomo bislang außer Waffengeklirr keinen Beitrag zur Lösung des Rhodesian-Problems geleistet haben.
    Selbst in Washington und London werden Stimmen laut, die weniger militante Parolen und mehr Gesprächsbereitschaft von der patriotischen Front fordern.
    Denn ansonsten könnte die Rechnung des Ian Smith aufgehen, die da lautet,
    Zumindest langfristig kann sich die Außenwelt wohl kaum einer demokratisch gewählten schwarzen Mehrheitsregierung in Zimbabwe verschließen.
    Das war ein Bericht von Paul Schumacher.
    Während sich für das Odesien-Problem eine mögliche friedliche Lösung abzeichnet, tobt in einem anderen Teil Afrikas ein erbitterter Krieg um territoriale Gewinne und um die politische Vormachtstellung in diesem Raum.
    Äthiopien, das einstige Kaiserreich, ist heute einer der wichtigsten sowjetischen Verbündeten in Afrika.
    Der Krieg, den Äthiopien gegen Somalia um die Provinz Ogaden führt, entwickelt sich dabei immer mehr zur großen Auseinandersetzung zwischen Ost und West, um größeren Einfluss am strategisch wichtigen Horn von Afrika.
    Aber wie sieht es eigentlich im Inneren Äthiopiens aus, das ja 1974 eine Revolution durchgemacht und die Dynastieheile Selassies gegen ein sich marxistisch-leninistisch nennendes Regime ausgetauscht hat?
    Die Nachrichten darüber waren bisher ziemlich spärlich.
    In einem Direktbericht aus Addis Abeba hat jetzt der Sonderkorrespondent der französischen Zeitung Le Monde, Guy Baud, erschreckende Einzelheiten über die in Äthiopien herrschenden Zustände veröffentlicht.
    Barbara Kudenhove-Kalergi fasst zusammen.
    Eine Revolution, die verrückt geworden ist, so fasst der französische Journalist Guy Baud seine Eindrücke vom Terror in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba zusammen.
    Die Militärjunta, genannt DERK, das amharische Wort für Komitee, hat seit einigen Monaten den Kampf gegen Rebellen und Abweichler im Inneren auf breiter Front wieder aufgenommen und scheint ihn zu intensivieren, je härter der Krieg nach außen wird.
    Gibaut kommt nach Schätzungen von Regimekritikern und ausländischen Diplomaten auf eine Zahl von mindestens 100.000 politischen Gefangenen.
    Die Zahl der sogenannten Liquidierungen gibt er mit 50 plus 100 pro Nacht allein in der Hauptstadt Addis Abeba an.
    Seit vor vier Jahren eine Revolte linksgerichteter Militärs, das konservative Feudalregime Haile Selassies hinweggefegt hat, ist von der ursprünglichen Junta niemand mehr am Leben.
    Sie sind alle hingerichtet worden.
    Und während am Anfang der Revolution vor allem gebildete Offiziere amharischer Herkunft an der Spitze standen, so sind es jetzt vor allem die Studenten und Intellektuellen, die zu den Opfern des sogenannten konterrevolutionären Kampfes gehören.
    Seit vor einem halben Jahr eine sogenannte Revolutionäre Partei des Äthiopischen Volkes den Widerstand gegen das Militärregime Oberst Mengistus aufgenommen hat, haben die Militärs ganz offiziell den revolutionären Terror proklamiert.
    Als äußeres Zeichen dafür hat Staatschef Mengistus bei einer Massenversammlung fünf Gefäße mit roter Flüssigkeit zerbrochen, um zu zeigen, dass er dabei vor Blutvergießen nicht zurückschrecken wird.
    Der Sonderkorrespondent von Le Monde zitiert eine Bewohnerin von Addis Abeba, die an einem einzigen Morgen auf dem Weg von ihrer Wohnung zum Flughafen elf Leichen gesehen haben will, manche mit Plakaten um den Hals unter Aufschrift, ich bin ein Kontrrevolutionär.
    Fälle von schweren Folterungen werden berichtet und auch die Praxis, die Eltern und Angehörigen von Polizeiopfern daran zu hindern, für ihre ermordeten Familienmitglieder Trauer zu tragen.
    Sie müssen stattdessen zu Jubelveranstaltungen für das Regime gehen und dort Spruchbänder schwenken.
    Längst richtet sich die Repression auch nicht mehr allein gegen deklarierte Rebellen, sondern gegen jeden, der untergeordneten Organen verdächtig vorkommt.
    Die ursprünglich als revolutionäre Wohnviertelgemeinschaften eingerichteten Bezirkskomitees sind, so der französische Journalist, zu Überwachungseinrichtungen geworden, in deren jedem ein eigenes Gefängnis mit ungefähr 100 Gefangenen existiert.
    Während im Ogaden und auch in der aufständischen Provinz Eritrea die Zentralgewalt nur mehr wenig zu sagen hat, scheint es der Junta im Inneren weitgehend gelungen zu sein, den Widerstand zu brechen.
    Ihre Stützen sind vor allem die Armee, aber auch die Bauern im Süden des Landes.
    Denn von dort scheint der einzige greifbare Erfolg des Regimes zu melden zu sein – die Bodenreform.
    Jetzt freilich scheint ein neuer dazu zu kommen, wenn auch mit massiver Hilfe von außen.
    Die Siege im Krieg gegen die Somalis.
    Nach diesen Eindrücken über die Lage in Äthiopien nun ein Programmhinweis.
    Im Brennpunkt.
    Die Moslems auf den Philippinen.
    Sprengsatz für die Zukunft Südostasiens.
    Die Amerikaner kamen hierher, aber sie haben es auch nicht geschafft.
    Der philippinische Außenminister Carlos Romulo meint, das Problem der Moslems auf den Philippinen sei sehr alt.
    Weder den Spaniern noch den Amerikanern sei es gelungen, es zu lösen.
    Es ist das ewige Problem einer Minderheit.
    Ein Minderheitenproblem in der Inselwelt Südostasiens, dessen Sprengwirkung jedoch weit über die Philippinen hinausreichen könnte.
    Großmachtinteressen, Interessen der Ölstaaten sind hier involviert.
    Mehr darüber heute Abend im Brennpunkt, 21.15 Uhr, Programm Österreich 1.
    Jetzt ist es 12.40 Uhr, fünf Minuten vor dreiviertel eins.
    In Schweden haben sich die drei Parteien der Regierungskoalition nun darauf geeinigt, keine weiteren Mittel für die dritte Ausbaustufe des elften schwedischen Kernkraftwerkes in Forsmark zu bewilligen.
    Die bereits zur Verfügung gestellten Gelder sollen dafür verwendet werden, die Arbeiten bis zum Jahresende auf Sparflamme fortzuführen.
    Durch diese Entscheidung dürften auf der Baustelle selbst und bei den Hauptdifferenten einige tausend Menschen arbeitslos werden.
    Der schwedische Energieminister Johansson sagte zu dem gestrigen Beschluss, das Parlament werde im Herbst anlässlich der Debatte über die Orientierung der schwedischen Energiepolitik darüber zu entscheiden haben, ob die Arbeiten an dem Kernkraftwerk ganz eingestellt werden sollen oder nicht.
    Joachim Wachholz informiert Sie jetzt über die jüngste Entscheidung in der schwedischen Kernenergiepolitik.
    Die Stockholmer Regierung hat gestern entschieden, dass das elfte schwedische bisher heiß umstrittene Kernkraftwerk Forschmark 3 auf Sparflamme weitergebaut werden darf.
    Die Bauherren dürfen das ursprünglich bis Ende Juni 1978 zur Verfügung gestellte Geld verwenden, um über das ganze Jahr zu bauen und um zumindest die bestellten technischen Ausrüstungen in den drei Betrieben ASEATOM, STAHLER WALL und UTCOMP zu kaufen.
    Damit hat die Zentrumspartei unter Ministerpräsident Turbjörn Veldin eine neue Konzession gemacht, während die beiden anderen in der Regierung vertretenen bürgerlichen Parteien ihre Forderungen gemildert haben, den Bau der Anlage in unvermindertem Tempo fortzusetzen.
    Politisch bedeutet diese Entscheidung, dass man einen weiteren Kompromiss getroffen und eine endgültige Stellungnahme darüber hinausgeschoben hat, ob in Schweden weitere Kernkraftwerke über die sechs bereits in Betrieb befindlichen und die vier in Bau befindlichen Aggregate hinaus gestartet werden sollen.
    Damit findet auch die Prinzipfrage keine Antwort, ob und wann in Schweden die Kernkraftwerke außer Betrieb genommen werden sollen.
    ob der schwedischen Energiepolitik auch in den 80er und 90er Jahren die Kernkraftausnutzung in bedeutendem Maße zugrunde liegen wird und ob und unter welchen Umständen die Regierung die Abfall- und Deponieprobleme als gelöst ansieht, was ja nach dem von der bürgerlichen Regierung gestifteten sogenannten Bedingungsgesetz eine Voraussetzung für den Betrieb von Kernkraftanlagen sein soll.
    Faktisch bedeutet der gestrige Regierungsbescheid, dass eine weitere Verzögerung des ursprünglich formulierten Bauprogramms eintritt.
    Was zur Folge haben wird, dass allmählich die inzwischen bereits reduzierte Zahl der beim Kernkraftbau Beschäftigten noch weiter zurückgehen und die Arbeitslosigkeit vor allem unter Bauarbeitern zunehmen wird.
    Andererseits erhält die schwedische Kernkraftindustrie eine neue Überlebenschance.
    Die Regierung deutete sogar erstmals an, dass man eventuell einem Export von zum Beispiel Turbinen ins Auge fassen kann.
    Wenn man so will, hat man sich mit diesem neuerlichen Kompromiss, wie es so schön und unverbindlich heißt, die Handlungsfreiheit bewahrt, wenn auch unter großen Opfern.
    Die Opposition wirft der Regierung vor, dass die Uneinigkeit der drei bürgerlichen Parteien und die Unsicherheit in der Energiepolitik der schwedischen Wirtschaft bereits Riesenverluste verursacht hat und weitere verursachen wird, sowohl in Geld als auch im Ansehen und Zutrauen.
    Der sozialdemokratische Oppositionsführer Olof Palme bezeichnete denn auch den gestrigen Regierungsbescheid als neuen Bruch früher hoch und heilig abgegebener Versprechungen der bürgerlichen Parteien.
    Dem Zentrum warf er vor, dass eindeutige Versicherungen, keine weiteren Kernkraftwerke bauen zu lassen, gebrochen worden sind.
    Und den anderen beiden, trotz einer positiven Einstellung gegenüber einem weiteren Ausbau der Kernkraft, Verzögerungen und Verteuerungen aus parteitaktischen Gründen zuzulassen, was bei Lage der ökonomischen schwierigen Dinge schwer ins Gewicht fällt.
    Das war ein Beitrag von Joachim Wachholz.
    Wir bleiben gleich beim Thema Energiepolitik und werfen einen Blick auf eine mögliche Alternativenergiequelle für die Zukunft.
    Auf der Suche nach nicht genutzten Energiequellen beschäftigt man sich vor allem in den Vereinigten Staaten sehr intensiv mit dem Wind.
    Eine von der amerikanischen Energiebehörde ERDA in Auftrag gegebene Windturbine zur Stromerzeugung hat vor kurzem ihren Betrieb aufgenommen.
    Aber aus der Universitätsstadt Dayton im Bundesstaat Ohio kommt die Meldung von einem viel ungewöhnlicheren Projekt.
    Eine Art Windkarussell zur Stromerzeugung.
    Verwendet werden dazu Gedanken des deutschen Erfinders Flettner, der vor einigen Jahrzehnten Schiffe konstruierte, die nach dem sogenannten Magnus-Prinzip angetrieben waren und die als Supersegelschiffe die Motorschiffe übertreffen sollten.
    In der Praxis erwies sich das allerdings als Fehlschlag.
    In den USA hat man nun aber diese Gedanken wieder aufgegriffen.
    Die technischen Einzelheiten schildert Georg Sigert.
    Der berühmte Magnus-Effekt, das bedeutet einfach, dass, wenn Wind gegen einen rotierenden Zylinder strömt, auf der einen Seite ein Überdruck und auf der anderen Seite ein starker Unterdruck entsteht.
    Energie wird erzeugt und die Energie treibt das Schiff an.
    Nun, in der Praxis hat sich Flaetners Erfindung nicht bewährt.
    Doch der Gedanke vom windgetriebenen Brot, wo er als Kraftquelle wurde in Amerika von einem Ingenieur namens
    Maderas aufgegriffen.
    Er entwarf die Grundzüge eines Windkraftwerks, das mit Motoren betrieben wurde.
    Auch daraus wurde zunächst nichts.
    Die Konstruktion war eine Geldfrage und die Gelder ließen sich nicht auftreiben.
    Aber gerade jetzt beschäftigt sich die amerikanische Energiebehörde wieder mit dem Gedanken und sie hat das Universitätsforschungsinstitut beauftragt, die Einzelheiten auszuarbeiten.
    Das Rotor-Windkraftwerk würde etwa so aussehen.
    Eisenbahnschienen bilden einen Kreis mit einem Durchmesser von 800 Metern.
    Auf dem Kreis sind in gleichmäßigen Abständen 20 offene, miteinander durch Ketten und Koppelung verbundene Güterwagen angeordnet.
    Auf jedem Güterwagen steht ein Rotor.
    Jeder Rotor ist 27 Meter hoch, also etwa so hoch wie ein sechsstöckiges Gebäude.
    Durch einen kleinen Motor werden die hohen Startzylinder langsam gedreht mit ungefähr zwei Umdrehungen pro Sekunde.
    Und dann trifft der Wind auf die Rotoren auf.
    Jetzt beginnen die Güterwagen, unter jedem Zylinder ist hier ein Güterwagen, um die kreisförmige Bahnstrecke herumzufahren.
    Die Rotoren wirken dabei wie Segel.
    Nur ist ein wesentlicher Unterschied.
    Die Kraft, die bei einem Rotor senkrecht zur Windrichtung erzeugt wird, ist über zehnmal so groß wie die Kraft bei einem Segel vom gleichen Flächeninhalt.
    Jeder Rotor wird damit also zu einem verhältnismäßig gut wirksamen Stromgenerator.
    Alle 20 Rotoren zusammen auf ihren 20 im Kreis fahrenden Güterwagen bewegen sich mit einer mehr oder weniger gleichbleibenden Geschwindigkeit von 30 Stundenkilometern und erzeugen dabei, wenn der Wind mit einer Geschwindigkeit von etwa 45 bis 50 Stundenkilometern strömt, Kraftstrom.
    Das Energiekarussell, an dem das Forschungsinstitut der Universität in Dayton im Auftrage der amerikanischen Energiebehörde arbeitet, wird 100.000 Kilowatt, also 100 Megawatt, liefern können.
    Und damit könnte das Windkraftwerk mit den hausgroßen Zylindern, die auf Güterbahnwagen im Kreise fahren, durchaus rentabel sein.
    Man müsste es natürlich auf einem Bergplateau oder sonst wo an einer Stelle konstruieren, wo man ständig mit starken Winden rechnen kann.
    Über die Entwicklung eines Windkraftwerkes in den Vereinigten Staaten von Amerika unterrichtete sie Georg Siegert.
    Ein Blick auf die Uhr, vor drei Minuten war es dreiviertel eins und wir kommen nun zur Kulturberichterstattung im Mittagschanal.
    Das Burgtheater bringt am Wochenende zwei Premieren heraus.
    Am Samstag hat im Großen Haus am Ring die Komödie »Irrtümer einer Nacht« oder »Wie sie das Spiel gewinnt« von Oliver Goldsmith Premiere.
    Einen Tag später kommt es im Akademietheater zur Premiere von Carl Sternheims Schauspiel »Tabula Rasa«.
    Hören Sie einen Bericht von Walter Gellert.
    Das Burgtheater schließt mit Oliver Goldsmith Komödie She Stoops to Conquer zeitmäßig und thematisch an die Aufführung von Marie Vaux Spiel von Liebe und Zufall an.
    Auch hier geht ein Verwechslungsspiel über die Bühne.
    Allerdings zeichnet sich Goldsmith, 1773 am Londoner Covent Garden Theater uraufgeführtes Stück,
    durch eine für damalige Verhältnisse ungewöhnliche psychologische Zeichnung der Figuren aus.
    Dieses Werk war übrigens bald nach der Uraufführung im Jahre 1784 auch am Wiener Burgtheater in einer Bearbeitung von Friedrich Ludwig Schröder gespielt worden.
    Bis 1837 kam es zu 52 Aufführungen.
    Dramaturg Reinhard Urbach, der die Komödie neu übersetzt hat,
    Es gibt neuere Übersetzungen, die allerdings auch Bearbeitungen sind, sehr starke Bearbeitungen sind.
    Diese waren alle für uns am Burgtheater nicht zu verwenden, aus dem einfachen Grund, da Peter Wood Engländer ist und seine Originalfassung selbstverständlich so wörtlich wie möglich inszenieren möchte.
    Daher war die Übersetzung darauf angelegt, eben den Wortlaut bis hin zur Satzstellung, die Peter Wood ja mit inszeniert,
    zu beachten und also so wörtlich wie möglich, so getreu wie möglich zu sein.
    In Irrtümer einer Nacht schildert Goldsmith die Verwicklungen, die sich daraus ergeben, dass ein junger Mann, der bei vornehmen Mädchen schüchtern ist, bei Dienstmädchen oder Kellnerinnen draufgängerisch, ins Haus der Eltern des Mädchens, das er heiraten soll, kommt und glaubt, er sei in einem Gasthaus, was ihm wiederum vom Sohn des Hauses eingeredet wurde.
    Peter Wood, der für die Inszenierung von Tom Stoppard's Travesties am Akademietheater mit der Kainz-Medaille ausgezeichnet worden ist, möchte dieses Stück auch am National Theatre in London inszenieren.
    Es ist für mich die beste englische Komödie aus dem 18.
    Jahrhundert.
    Es gibt zwar noch zwei große Komödien von Sheridan, die Leicesterschule und die Nebenbühler, die hervorragend in ihrer Art sind, sehr sophisticated, aber sie sind weniger menschlich, auch weniger spaßig.
    Für mich sind die zwei großen Werke aus dieser Zeit in England die Irrtümer einer Nacht und Gay's Bettler-Oper.
    weil sie der Tradition Shakespeares folgen.
    Das Drama hatte ja 1620 in England aufgehört zu bestehen, woran das Puritanatum, Oliver Cromwell und die religiösen Auseinandersetzungen schuld waren.
    Goldsmith schreibt dann im 18.
    Jahrhundert wieder über Menschen.
    Und erstmals ist es möglich, aufgrund seiner Arbeit zu verstehen, wie es war, ein menschliches Wesen im 18.
    Jahrhundert zu sein und nicht eine Figur in einem Stück.
    In der Burgtheater-Aufführung, für die Karl Thoms die Ausstattung geschaffen hat, spielt Joachim Biesmeier den genasvierten Liebhaber Charles Marlowe.
    Klaus-Jürgen Wussow stellt seinen Freund Hastings dar.
    Wirklich, Charles, ich habe mich oft gewundert.
    Du hast so viel von der Welt gesehen, bist du gescheit.
    Und hast doch die vielen Gelegenheiten nicht dazu benutzt, dir eine gehörige Portion Dreistigkeit anzueignen.
    Die typisch englische Krankheit.
    Aber sag mir, George, wo hätte ich diese Dreistigkeit lernen sollen, von der du sprichst?
    Mein Leben habe ich entweder in einem College oder in einem Gasthof verbracht.
    Abgeschlossen von dem liebenswerten Teil der Schöpfung, der vor allem den Männern Selbstvertrauen beibringt.
    Ich wüsste nicht, dass ich jemals mit einer einzigen anständigen Frau näher bekannt war.
    Meine Mutter ausgenommen.
    Aber bei den Frauen von der anderen Klasse, du weißt... Ja, bei denen bist du über allemaßen unverschämt.
    Die sind wie wir, weißt du.
    Aber in der Gesellschaft der Frauen von gutem Ruf habe ich nie einen solchen Idioten, einen solchen Zauderer gesehen wie dich.
    Da sieht das immer so aus, als wenn du nur auf die Gelegenheit wartest, dich davon zu stehlen.
    Weißt du warum, George?
    Weil ich mich wirklich davon stehlen will.
    In weiteren wichtigen Rollen sind Susi Nicoletti, Marisa Hörbiger, Gertraud Jesserer, Robert Mayer, Johannes Schauer und Attila Hörbiger in Oliver Goldsmiths Komödie Irrtümer einer Nacht zu sehen.
    Kann man in diesem Stück mit den Personen der Handlung lachen, so ist bei Carl Sternheims 1919 uraufgeführtem Schauspiel Tabula Rasa ein bitterzynisches Lachen über die handelnden Personen möglich.
    Sternheim entlarvt den sich einmal als Klassenkämpfer, einmal als treuer Arbeitnehmer auftretenden Wilhelm Stender, dem es am wichtigsten ist, dass er sein Schäfchen im Trockenen hat.
    Er ist auch Mitaktionär in seiner Firma.
    Den Posten eines Mitdirektors, der ihm anlässlich des Firmenjubiläums angeboten wird, lehnt er ab.
    Er will keine Verantwortung tragen.
    Wilhelm Stender wird im Akademietheater von Heinz Reinke verkörpert.
    Wenn ich von meinem hingegangenen, tristen Leben ein rühmenswertes Sagen kann, ist's, dass ich den Frohendienst und was damit zusammenhängt widerwillig, gerade zur Not noch, aber nie hingegeben oder gar befruchtend, beflügelnd versehen habe.
    Und jetzt, mit 60 Jahren, glaubt ihr mir, eine Falle für mein Menschentum stellen zu können?
    Sternheims Stück ist eine gallige Abrechnung mit den Auseinandersetzungen der Sozialdemokraten seiner Zeit.
    Er selbst schreibt, man kann sich denken, wie mir zu meinen vielen bürgerlichen Freunden diese schonungslose Aufzeichnung kapitalistischer Verbürgerung des Proletariats neue Freunde in einer so gearteten Sozialdemokratie verschaffte.
    Wilhelm Stender verschafft sich im Stück als 60-Jähriger die Freiheit, die ihm, dem Individualisten, vorschwebt.
    Sogar seine Nichte jagt aus dem Haus.
    Am Burgtheater hat Angelika Hurwitz Regie geführt.
    Das war das Credo von Sternheim und war wohl auch eine typische Geisteserscheinung des ausgehenden 19.
    Jahrhunderts und Anfang des 20.
    Jahrhunderts die Verherrlichung des Individuums und alles dessen, was es zu seiner Befreiung tut.
    Nur gibt es dann wieder nach dem Ersten Weltkrieg eine andere Äußerung von Sternheim über Tabula Rasa, dass er darin gezeigt hätte, dass wenn die Arbeiter sich so benehmen wie da gezeigt, es selbstverständlich mit der Revolution nichts werden kann oder mit den Folgen der Revolution von 1918.
    Wie spielt man Sternheim heute?
    Gibt es einen bestimmten Stil?
    Angelika Hurwitz?
    Ich glaube, man muss zunächst vermeiden, dass man an einen Sternheimstil glaubt und also plötzlich das Ganze des Fleisches entkleiden, denn es ist hinter dieser komprimierten Sprache ein ungeheures Wissen um Wirkungen vom Theater und es stehen ganze Menschen da, das haben die Schauspieler selbst auch bei der Arbeit gemerkt, wie das Stück sie trägt.
    Mit dem Humor ist es so, ja man darf also möglichst keine Gags erfinden, man muss sich ein bisschen zähmen, man muss einen feineren Humor anwenden, aber ihn völlig unterschlagen und also ein trockenes Leerstück daraus zu machen, das ist auch nicht richtig.
    Im Bühnenbild von Christian Stejauf spielen neben Heinz Reinke noch Josefine Platt, Else Ludwig, Klaus Behrendt, Detlef Eckstein und Wolfgang Gasser
    Keinen leergefegten, sondern mit Nachrichten reich gedeckten Tisch hat Josef Wenzel-Natek im Nebenstudio.
    Sie hören von ihm gesprochen, die neuesten Meldungen.
    Österreich.
    Der Parteivorstand der Volkspartei hat heute ein Energiesparkonzept vorgelegt.
    Angeregt werden unter anderem Maßnahmen zur Einsparung von Energie, zur Eindämmung der Energieimporte und die Begünstigung von neuen energiesparenden Technologien.
    Auf dem Verkehrssektor fordert die Volkspartei die Anhebung der Attraktivität der öffentlichen Verkehrsmittel und Begünstigungen für diese Fahrzeuge.
    In Wien beginnen heute Verhandlungen über eine Neuregelung des Besoldungsrechtes für die öffentlichen Bediensteten.
    Staatssekretär Löschnack hat eine Politik der kleinen Schritte angekündigt.
    Auch der Vorsitzende der Gewerkschaft der öffentlich Bediensteten, Sommer, meinte, mit Rücksicht auf die finanziellen Möglichkeiten der öffentlichen Hand sei nicht an die Verwirklichung großer Programme zu denken.
    Die Gewerkschaft tritt vor allem für die Anhebung der Bezüge in den niedrigsten Dienstklassen ein.
    Die Verhandlungen über den Bierpreis werden am kommenden Montag im Preisunterausschuss fortgesetzt.
    Die Bierbrauereien fordern eine Erhöhung des Bierpreises um 50 bis 55 Schilling je Hektoliter.
    Die Arbeitnehmervertreter wollen jedoch nur eine Erhöhung von 30 bis 36 Schilling zustimmen.
    Für den Konsumenten würde damit sowohl die Flasche Bier als auch das Krügelbier zwischen 10 und 15 Grauschen teurer werden, je nachdem, ob im Diskontgeschäft oder im Gasthaus eingekauft wird.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Im Bundestag in Bonn hat die Debatte über die Gesetzesanträge der SPD und FDP zur Bekämpfung des Terrorismus begonnen.
    Die CDU-CSU-Opposition lehnt die Anträge der Regierung als unzureichend ab.
    Auch einige Abgeordnete der SPD haben sich gegen die Gesetzesbestimmungen ausgesprochen, weil sie ihrer Ansicht nach dem Abbau rechtsstaatlicher Grundsätze dienen.
    Vor Beginn der Debatte sind im Bundestag die neuen Minister der sozial-liberalen Koalition vereidigt worden.
    Wichtigste Änderungen gegenüber dem bisherigen Kabinett sind die Übernahme des Verteidigungsministeriums durch den bisherigen Finanzminister Ape und des Finanzministeriums durch den bisherigen Forschungsminister Matt Höfer.
    Die Staatsanwaltschaft beim Landgericht München hat heute im Entführungsfall des 30-jährigen Auslandsreferenten der CSU Huber ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
    Huber war in dieser Woche unter mysteriösen Umständen zwei Tage lang verschwunden.
    Der Auslandsreferent der CSU leidet noch immer unter einem Schock und befindet sich in einem Krankenhaus.
    USA.
    Der israelische Außenminister Dayan konferiert heute in Washington mit seinem amerikanischen Ressortkollegen Vance.
    Dayan wird dabei im Namen der israelischen Regierung gegen die geplanten Waffenverkäufe der USA an Ägypten und Saudi-Arabien sowie gegen die amerikanische Kritik an der Siedlungspolitik Israels in den besetzten arabischen Gebieten protestieren.
    Der israelische Außenminister wird auch von Präsident Carter empfangen.
    Rhodesien.
    Nach der grundsätzlichen Einigung über die Hauptpunkte einer Verfassungsregelung werden heute in Salisbury die Verhandlungen über eine sogenannte interne Lösung des Rhodesien-Konfliktes fortgesetzt.
    Zur Debatte steht die Zusammensetzung der geplanten Übergangsregierungen und der künftigen Streitkräfte.
    Sambien.
    Die außerhalb Rhodesiens operierende Unabhängigkeitsbewegung Patriotische Front hat sich gegen das gestern in Salisbury erzielte Abkommen gewandt.
    Mit dieser Zusammenfassung der wichtigsten Meldungen und Journalbeiträge ist das Mittagjournal beendet.
    Im Namen von Redaktion und Technik verabschiedet sich Edgar Sterbens.
    Auf Wiederhören.
    Untertitel der Amara.org-Community

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1978.02.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1978.02.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    ÖVP-Parteivorstand präsentiert Energiesparkonzept
    Einblendung: Fritz König
    Mitwirkende: Fischer, Johannes [Gestaltung] , König, Friedrich [Interviewte/r]
    Datum: 1978.02.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Bier wird teuerer, Bierpreisverhandlungen am kommenden Montag
    Mitwirkende: Kattinger, Matthäus [Gestaltung]
    Datum: 1978.02.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Medizin ; Wirtschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    BRD-Bundestag debatiert Anti-Terrorgesetze
    Mitwirkende: Emmerich, Klaus [Gestaltung]
    Datum: 1978.02.16 [Sendedatum]
    Ort: Bonn, Bundestag
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Rhodesien: Nach grundsätzlicher Einigung Verhandlungen zu Übergangsregierung
    Mitwirkende: Schumacher, Paul M. [Gestaltung]
    Datum: 1978.02.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Terror in Äthiopien
    Mitwirkende: Coudenhove-Kalergi, Barbara [Gestaltung]
    Datum: 1978.02.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Brennpunkt: "Trailer" - "Moslems auf den Philippinen"
    Einblendung: Carlos Romolo
    Mitwirkende: Romulus, Carlos P. [Interviewte/r]
    Datum: 1978.02.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Schwedische Regierung gestattet weiteren Bau von Kernkraftwerken
    Mitwirkende: Wachholz, Joachim [Gestaltung]
    Datum: 1978.02.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wirtschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Neues Windkraftprojekt in Dayton, Ohio, arbeitet nach Magnus-Prinzip
    Mitwirkende: Siegert, George [Gestaltung]
    Datum: 1978.02.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wirtschaft ; Technik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Premieren zum Wochenende im Burgtheater "Irrtümer einer Nacht" von Goldsmith und im Akademietheater "Tabula rasa" von Sternheim
    Interview: Reinhard Urbach (Dramaturgie), Peter Wood, Szene mit Joachim Bissmeier und Wussow, Szene mit Heinz Reincke, Angelika Hurwitz (Regie)
    Mitwirkende: Gellert, Walter [Gestaltung] , Urbach, Reinhard [Interviewte/r] , Wood, Peter [Interviewte/r] , Wussow, Klausjürgen [Interpret/in] , Bißmeier, Joachim [Interpret/in] , Reincke, Heinz [Interpret/in] , Hurwicz, Angelika [Interviewte/r]
    Datum: 1978.02.16 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Burgtheater [Ort der Aufführung] Wien, Akademietheater [Ort der Aufführung]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Kultur ; Theater ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1978.02.16
    Spieldauer 00:59:55
    Mitwirkende Sterbenz, Edgar [Moderation]
    Steinwendner, Wolfgang [Regie] [GND]
    ORF [Produzent]
    Datum 1978.02.16 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-780216_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt