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Und hier meldet sich wieder die Redaktion des Mittag-Journals.
Guten Tag meine Damen und Herren.
Durch die Sendung führt sie heute Ilse Vögl.
Seit 10 Uhr Vormittag debattiert man im Parlament die gestrigen Wirtschaftsberichte von Bundeskanzler und Finanzminister.
Wir wollen gleich nach den Nachrichten zu einem ersten Bericht ins Hohe Haus schalten.
Was hören Sie dann sonst noch heute Mittag aus Österreich?
Gesundheitsminister Leo Dolter stellt eine Studie über Luftverunreinigung in österreichischen Städten vor.
Die Ministerin fordert in diesem Zusammenhang neuerlich Bundeskompetenzen, um dagegen auch wirklich etwas tun zu können.
In Wien tagt eine UNO-Konferenz, die sich mit einem Verhaltenskodex für multinationale Konzerne beschäftigt.
Gut gemeint ist das jedenfalls.
Was konkret dabei herauskommt, ist wohl eine andere Frage.
Und Ausland zur Situation in der südsairischen Bergwerkstatt Kolwesi erwarten wir einen Korrespondentenbericht der BBC London.
Die Kulturredaktion berichtet über eine Gustav Klimt Ausstellung in Graz und geplant ist dann auch noch ein Beitrag zum Thema Spielzeug im Spannungsfeld zwischen Erziehung und Wirtschaft.
Nicht uninteressant für alle, die Spielzeug schenken wollen oder müssen.
Soviel also zum Programm.
Erster Programmpunkt, aber wie immer die Nachrichten.
Georg Schalk-Gruber ist heute verantwortlicher Chef vom Dienst, Sprecher Josef Knatek.
Österreich.
Im Parlament steht heute eine Diskussion über die von Bundeskanzler Kreisky und Finanzminister Androsch gestern vorgelegten Berichte zur wirtschaftlichen Lage auf der Tagesordnung.
Bis jetzt waren am Wort Saldinger ÖVP, Daldinger SPÖ und Peter FPÖ.
Vor der Debatte wurde eine Fragestunde abgehalten.
Eines der wesentlichsten Themen war die Frage einer Lohnsteuersenkung.
Finanzminister Androsch sagte unter anderem, bei Überlegungen über Zeitpunkt und Ausmaß einer Steueranpassung könne nicht außer Acht bleiben, dass die durchschnittliche Lohnsteuerbelastung in Österreich nur etwas mehr als 10 Prozent betrage gegenüber mehr als 16 Prozent in der Bundesrepublik Deutschland.
Weiters wies Androsch die Behauptung eines ÖVP-Abgeordneten zurück, die Lohnsteuer sei konfiskatorisch, weil sie viermal so rasch wachse wie die Löhne und Gehälter.
Bautenminister Moser sagte in der Fragestunde unter anderem, dass der Straßenbau und der Straßenneubau auch ab 1981 durchaus gesichert seien und dass für den Straßenbau 1980 etwa 1,2 und 1981 bis zu zwei Milliarden Schilling zur Verfügung stünden.
Die Verhandlungen über den neuen Kollektivvertrag für die Chemiearbeiter sind abgeschlossen worden.
Gewerkschaftsvertreter und Arbeitgeber vereinbarten eine Erhöhung der Kollektivvertrags- und der Istlöhne um fünf Prozent, rückwirkend ab 1.
April.
Außerdem wurden die Abfertigungen für Beschäftigte ab dem 25.
Dienstjahr auf neun Monatslöhne erhöht.
Tschechoslowakei
Das Parteiorgan Rude Pravo kritisiert in seiner heutigen Ausgabe antikommunistische Äußerungen von Bundeskanzler Kreisky anlässlich des jüngsten SPÖ-Parteitags.
Kreisky wolle mit einer entstellten Geschichtsdarstellung Glauben machen, dass die schrecklichste Diktatur nicht unter den faschistischen Regimen, sondern in der Sowjetunion herrsche, schreibt Rude Pravo.
Wörtlich heißt es abschließend, die GSSR-Demokratie heiße reelle Macht des Volkes und nicht die der Geldsäcke.
Kreisky brauche über Demokratie keine Lehren zu erteilen.
Frankreich Die Teilnehmer der französisch-afrikanischen Gipfelkonferenz in Paris haben sich nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuter auf die Bildung einer gemeinsamen Einsatztruppe geeinigt, die an afrikanischen Krisenherden intervenieren soll.
Der Präsident Zaires Mobutu ist heute Vormittag mit Staatspräsident Jiskardestin zu einem Gespräch zusammengetroffen.
Einzelheiten sind nicht bekannt.
Das Verteidigungsministerium in Paris hat inzwischen bekannt gegeben, dass ein dritter französischer Fallschirmjäger beim Einsatz gegen die Rebellen in Sahire ums Leben gekommen ist.
Belgien.
Etwa 400 belgische Fallschirmjäger sind gestern aus der Sahire-Provinz Chabar nach Brüssel zurückgekehrt.
Ein Bataillon mit Versorgungseinheiten und Transportflugzeugen blieb vorerst auf dem Stützpunkt Kamena in Chabar zurück.
Das Parlament in Brüssel hat der Evakuierungsaktion der Regierung mit großer Mehrheit die Zustimmung erteilt.
Der belgische Botschafter in Kinshasa hat die Intervention der französischen Fallschirmjäger zur Rettung der Europäer in der Bergwerkstatt Kolwesi als entscheidend bezeichnet.
Der Diplomat meinte, er sei sicher, dass es zu einem totalen Massaker gekommen wäre, hätten die Franzosen erst 24 Stunden später eingegriffen.
Nach Berichten britischer Zeitungen befinden sich derzeit hunderte von Katanga-Rebellen auf der Flucht von Shaba durch das nordwestliche Zambia in Richtung auf ihre Stützpunkte in Angola.
Es sollen auch zahlreiche Europäer, unter ihnen Frauen und Kinder, als Geiseln in der Gewalt der Rebellen sein.
Vereinte Nationen
In New York hat die UNO-Konferenz über Abrüstungsfragen begonnen.
Generalsekretär Waldheim hat an alle Staaten der Welt appelliert, größere finanzielle Anstrengungen in diesem Bereich zu unternehmen.
Er schlug vor, für jede Milliarde Dollar, die für die Rüstung ausgegeben wird, eine Million für die Abrüstung abzuzweigen.
Die Sonderkonferenz der UNO wird fünf Wochen dauern.
Zahlreiche führende Politiker aus aller Welt werden zu Wort kommen.
Bundesrepublik Deutschland
DGB-Vorsitzender Vetter hat heute vor dem Kongress des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Hamburg in einer Grundsatzrede gefordert, dass auch während der derzeitigen Wirtschaftskrise eine Politik gesellschaftlicher Reformen betrieben werde.
Vetter sagte wörtlich, man dürfe die Weltwirtschaftskrise nicht zur Stunde der Gegenreformer werden lassen und müsse den Teufelskreis von Krise und politischer Reaktion zerschlagen.
Die Gewerkschaften sollten gerade unter den schwierigsten Bedingungen den Kampf um Freiheit, Gleichberechtigung und soziale Sicherheit fortsetzen.
Der DGB-Vorsitzende tat außerdem für die Durchsetzung des Rechtes auf Arbeit ein.
Er betonte, damit meine er nicht nur das Recht auf irgendeinen Arbeitsplatz, sondern das Recht auf menschenwürdige Arbeit.
Belgien Der türkische Ministerpräsident Ecevit trifft heute zu einem fünftägigen Besuch in Brüssel ein.
Er wird mit Vertretern der NATO und der europäischen Gemeinschaften Verteidigungs- und Wirtschaftsfragen erörtern.
Am kommenden Montag reist Ecevit nach Washington, wo er vor allem das gespannte türkische Verhältnis zur NATO sowie die Frage der Aufhebung des amerikanischen Waffenembargos gegen die Türkei erörtern wird.
Südkorea.
Der Sicherheitsberater Präsident Carter Brzezinski ist aus Tokio kommend zu Gesprächen mit südkoreanischen Politikern in Seoul angetroffen.
Sicherheitsprobleme im Zusammenhang mit dem geplanten Abzug der amerikanischen Bodentruppen werden im Mittelpunkt der Beratungen stehen.
Möglicherweise werden auch Fragen erörtert, die im Zusammenhang mit dem Bestechungsskandal ausgelöst durch Südkoreaner in Washington aktuell geworden sind.
Italien.
In den frühen Morgenstunden sind heute im Nordwesten Roms vier Sprengsätze, die untereinander verbunden waren, an einer Straßenkreuzung entdeckt und entschärft worden.
In der Umgebung liegen Parteibüros der christlichen Demokraten und der Sozialdemokraten.
Im selben Stadtviertel ist im März der christlich-demokratische Parteichef Aldo Moro verschleppt worden.
Die drei größten italienischen Gewerkschaftsbünde begannen gestern Abend einen 24-stündigen totalen Eisenbahnerstreik.
Der Konflikt wurde aktuell, nachdem Verhandlungen über höhere Löhne in letzter Minute gescheitert waren.
Der Streik dauert bis heute 21 Uhr.
Betroffen sind vor allem die internationalen Zugsverbindungen.
Verspätungen im Reiseverkehr werden aber auch in den kommenden Tagen immer wieder vorkommen, da morgen die sogenannte autonome Gewerkschaft alle Züge mit einer halbstündigen Verzögerung abfahren lassen will.
Am kommenden Montag streikt dann das in der autonomen Gewerkschaft organisierte Bahnhofspersonal drei Stunden je Schicht.
Griechenland.
Die Stadt Saloniki wurde in der vergangenen Nacht von einem starken Erdstoß erschüttert.
Das Beben erreichte eine Stärke von 5,7 auf der Richterskala.
Tausende Bewohner verließen ihre Häuser und flüchteten aus der Stadt.
Zwei weitere Beben von geringerer Intensität wurden in den frühen Morgenstunden registriert.
Das Observatorium von Athen teilte mit, dass sich das Epizentrum des Bebens etwa 300 Kilometer nördlich von Athen befand.
Die Erdstöße wurden auch auf der Halbinsel Chalkidike, auf Kilkis und im Gebiet von Kavala verspürt.
Wie die Polizei in Saloniki mitteilte, sei bei dem Beben zwar großer Sachschaden entstanden, jedoch seien nur zwei Menschen verletzt worden.
Bundesrepublik Deutschland.
Fast 40 Stunden anhaltende schwere Regenfälle im Raum Baden-Württemberg halten Polizei, Feuerwehr und Behörden in Atem.
Nach einem Dammbruch bei Ludwigsburg wurde kurz vor Mitternacht Katastrophenalarm gegeben.
Eine Gastarbeiter-Siedlung musste evakuiert werden.
In vielen anderen Orten mussten Menschen und Vieh vor den Wassermassen in Sicherheit gebracht werden.
Ein Erdrutsch auf der Autobahn, Stuttgart, Karlsruhe sowie ausgerissene Bäume, die quer über die Straße liegen, haben in diesem Teil den Verkehr lahmgelegt.
Das waren die Meldungen.
Und nun zum Wetter.
Die Wetterlage.
Das über weiten Teilen Europas liegende Tiefdruckgebiet bestimmt auch in den nächsten Tagen das Wettergeschehen im Alpenraum.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Meist starke oder geschlossene Bewölkung.
Strichweise Regen oder Regenschauer.
Winde aus West bis Nordwest.
Nachmittagstemperaturen 10 bis 15 im Osten bis 20 Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 5 bis 11 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Donnerstag, den Feiertag.
Örtlich aufgelockert bewölkt, sonst meist starke oder geschlossene Bewölkung.
Anhaltende Neigung zu lokalen Regenschauern.
Winde aus West bis Nordwest.
Tageshöchsttemperaturen morgen 12 bis 17 Grad.
Nun die Messwerte von 12 Uhr.
Wien meldete stark bewölkt bei 19 Grad, Westwind 20 km in der Stunde.
Eisenstadt ebenfalls stark bewölkt, 20, West 20.
Linz stark bewölkt, 15 Grad, Westwind 25 km in der Stunde.
Salzburg bedeckt 13 Grad, Nordwest 15.
Innsbruck bedeckt leichter Regen, 13 bei Windstille.
Bregenz bedeckt Regen 9 Grad, Westwind 5 Kilometer in der Stunde, Graz stark bewölkt 15 Grad bei Windstille und Klagenfurt bedeckt leichter Regen 14 Grad bei Windstille.
In vier Minuten ist es Viertel eins.
Gestern haben Bundeskanzler und Finanzminister dem Parlament ihre Berichte zur wirtschaftlichen Situation in Österreich vorgelegt.
Der Tenor bei der Berichte war gleich.
Österreich habe sich im westeuropäischen Durchschnitt angesichts einer eher kritischen wirtschaftlichen Situation hervorragend behauptet.
Bundeskanzler Kreisky wies dabei vor allem auf Preisstabilität und Arbeitslosigkeitsbekämpfung in Österreich hin.
Finanzminister Androsch versetzte dann wieder all jenen einen Dämpfer, die auf eine Lohnsteuersenkung mit 1.1.79 hoffen.
Seiner Ansicht nach, so Androsch, hätte eine Lohnsteuerreform zu diesem Zeitpunkt nachteilige Folgen für den Staatshaushalt.
Zwar gab es schon gestern erste Reaktionen der Opposition auf die Wirtschaftsberichte, äußerst kritische Reaktionen natürlich, aber erst heute Vormittag begann die offizielle Debatte über die Wirtschaftsberichte im Hohen Haus.
Wir schalten ins Parlament, von wo jetzt Johannes Fischer und Wilfried Seifert berichten.
Heute also große Debatte des Nationalrates über die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung, Abrechnung der beiden Oppositionsparteien mit jenem Kurs, der nach SPÖ-Argumentation die Vollbeschäftigung weiter sichern und eine ruhige Entwicklung garantieren soll, nach genereller Oppositionsmeinung, die Probleme Budget und Zahlungsbilanz weiter verschlechtern, die Situation der heimischen Wirtschaft jedenfalls nicht verbessern würde.
Eng verbunden, wie gesagt, mit allen Wirtschafts- und Budgetproblemen ist eine mögliche Anpassung der Lohn- und Einkommenssteuer.
Eine Forderung des ÖGB und der ÖVP, die heute, so wie schon gestern durch die Argumentationen durchleuchtete und bei der Finanzminister Hannes Androsch in der Fragestunde neuerlich und dezidiert deutlich machte, dass sollte eine solche Reform kommen, diese keine Einbahnstraße sei.
Im Klartext, dass dann andere Steuerbegünstigungen etwa beim 13. und 14.
Monatsgehalt reduziert werden müssten.
vom ÖVP-Abgeordneten König speziell auf diesen 13. und 14.
Monatsgehalt angesprochen, antwortete der Minister?
Es ist selbstverständlich und muss selbstverständlich sein, dass bei Überlegungen über Zeitpunkt und Ausmaß einer neuerlichen Steueranpassung, wie sie diskutiert wird, dieser Umstand nicht außer Acht bleiben kann.
Herr Bundesminister, wenn man auf der einen Seite davon spricht,
Sie sprechen mit dem Gewerkschaftsbund darüber, dass eine Lohnsteuersenkung unumgänglich notwendig ist.
Dann kann man doch auf der anderen Seite nicht sagen, ich nehme also das, was ich dir mit der einen Hand gebe, mit der anderen Hand wieder weg.
Herr Bundesminister, denken Sie daran, tatsächlich den Einnahmeausfall auf der einen Seite durch eine Steuerbelastung des 13 und 14 wieder auszugleichen?
Ich habe aufgezeigt,
wie gering die Lohnsteuerbelastung im Vergleich zur Bundesrepublik Deutschland bei einem sonst gleichen Steuersystem ist.
Wenn man eine Steueranpassung anpeilt, wofür ich Verständnis habe,
Dann muss bei Überlegungen über Zeitpunkt und Ausmaß einer neuerlichen Steueranpassung dieser Umstand, nämlich einer viel geringeren Gesamtbelastung in Österreich, nicht außer Acht gelassen werden kann.
Diese kleine Steuerdebatte setzt sich dann in der Rede von ÖGB-Vizepräsident Alfred Stallinger fort, der auch seinem eigenen Finanzminister klarmachte.
Insofern die wirtschaftliche Entwicklung weiter so verlauft und nichts spricht im Moment dem entgegen, dann werden wir mit 1.
Januar 1979 eine Steueranpassung durchführen.
Denn eines steht in aller Eindeutigkeit fest.
dass die Mehreinnahmen bei den Steuerträgnissen überwiegend und fast ausschließend aus dem Gebiet der Lohnsteuer folgen.
Dass dort Mehreinnahmen verzeichnet werden, die aus den Leistungen der Arbeitnehmer fließen.
Unveränderte Fronten also in der Steuerdebatte, zumindest vorerst.
Doch zurück zur eigentlichen Wirtschaftsdiskussion, die zumindest am Vormittag von den Sozialpartnern getragen wurde.
Bundeswirtschaftskammerpräsident Salinger verwahrte sich ganz generell gegen die Belastungen der Wirtschaft, wie er es ausdrückte, durch die Steuern der letzten Zeit, insbesondere durch die Lkw-Steuer und legte großen Nachdruck auf den Aspekt, dass die heimischen Unternehmer bei besserer Wirtschaftspolitik der staatlichen Hilfe nicht bedürfen würden.
Die Investitionsentscheidung wird von Unternehmer und Eigentümer weg auf politisch-bürokratische Institutionen verlagert.
Man darf aber hier nicht übersehen, und das möchte ich besonders unterstreichen, dass der Staat ein Vielfaches davon schon vorher weggenommen hat und dass die Staatshilfe nur einen Bruchteil der gesamten Investitionskosten ausmacht.
Trotzdem haben manche Unternehmer die Investitionsförderung der Regierung begrüßt, weil sie glauben, keinen anderen Ausweg mehr zu haben.
Ich habe nichts dagegen, wenn man hier eine Hilfestellung leistet.
Sie sollen aber wissen, und das möchte ich auch sehr deutlich sagen, dass eine solche Förderung gegen die Marktwirtschaft und damit letztlich gegen den freien Unternehmer, also gegen sich selbst gerichtet ist.
Diese Feststellungen Sallingers blieben vom anderen Sozialpartner auf der Arbeitnehmerseite von ÖGB-Vizepräsident Dallinger nicht unwidersprochen.
Dallinger konterte mit einer Insolvenzstatistik der Jahre 1975 bis 1977
die bei den meisten Konkursen die Ursache in der Unfähigkeit der Unternehmer geortet hatte.
die das ausmacht und wo kein persönliches Verschulden vorliegt im Ausmaß von 1 %, dann bleiben 86 % der Insolvenzfälle übrig, die primär oder überwiegend durch verschuldete Unternehmer verursacht worden sind.
Und da sagen Sie, es ist nicht notwendig, dass man darauf Einfluss nimmt.
Da sagen Sie, dass man die Unternehmer nicht stören soll, die das vorhaben.
Denn das, was hier an Insolvenzen festgestellt wurde, das haben überwiegend die Arbeitnehmer zu tragen gehabt.
Wie unterschiedlich beide großen Interessenvertreter die Wirtschaftssituation und die Aktivität der Bundesregierung in diesem Zusammenhang beurteilen, geht aus beider genereller Beurteilung hervor.
Zuerst Präsident Salinger und dann ÖGB-Vize Dalinger.
Vom Wirtschaftsbericht der Bundesregierung hätte ich erwartet, dass er sich weniger auf die ungünstige internationale Entwicklung ausredet, sondern stärker auf die Leistungsfähigkeit, auf den Ideenreichtum, auf die Tüchtigkeit der Österreicher selbst.
Wir, was wir brauchen, meine Damen und Herren, ist ein neues, starkes Österreichbewusstsein.
Der Präsident Salinger.
hat gemeint, die wahren wirtschaftlichen Probleme unseres Landes werden vom Bericht der Bundesregierung kaum berührt.
Und ich habe selten eine schlechtere Einschätzung eines Berichts gesehen und gehört, als wie das in diesen
Worten zum Ausdruck kommt.
Denn die wahre wirtschaftliche Situation in unserem Lande wird von der Bundesregierung unter anderem dadurch dokumentiert, dass wir absolute Vollbeschäftigung haben, dass jeder Arbeitsfähige und Arbeitswillige einen Arbeitsplatz besitzt und dass die Bundesregierung voraussagt und alle Maßnahmen zu treffen in der Lage und bereit ist, um diese Vollbeschäftigung auch in der Zukunft aufrechtzuerhalten.
Die heutige Runde der Sozialpartner
war für mich genauso wenig überzeugend wie die gestrige, auch wenn sich Dallinger auf Salinger reimt.
Dritter in dieser Runde war der freiheitliche Noch-Parteiobmann Peter.
Er bezog sich bei seiner Aussage auf die gestern erzielte Einigung über die Marktordnungsgesetze.
Zu den Berichten selbst zeigte sich Peter eher skeptisch.
Bei aller Genauigkeit der wirtschaftlichen Analyse, die er durchaus anzuerkennen dachte, hafteten Berichte seiner Ansicht nach entscheidende Mängel an.
Nämlich keine Konzepte für die Zukunft, keine Konzepte etwa dafür, wie die heimischen Betriebe auch in Zukunft in der Gewinnzone gehalten werden könnten.
Hauptvorwurf des freiheitlichen Redners, schon aus den gestrigen Referaten sei klar geworden, wie wenig die Bundesregierung in ihrer Wirtschaftspolitik aufeinander abgestimmt sei.
Zum ersten Mal registriere ich eine Mischung zwischen Weihrauch und Ernüchterung.
Zweitens waren die gestrigen Erklärungen des Herrn Bundeskanzlers und des Bundesministers für Finanzen
eine wohldosierte Kost für die Phase des Vorwahlkampfes.
Für die neuen marxistischen Klassenkämpfe waren sie eher nicht befriedigend.
Und drittens stellten die gestrigen Erklärungen des Herrn Bundeskanzlers und des Herrn Bundesministers für Finanzen eine erfreuliche Ignorierung des in der letzten Woche beschlossenen neuen Programms der Sozialistischen Partei dar.
Sicher,
ist den Erklärungen eine Doppelstrategie im Wechsel zwischen klassenkämpferischen Aspekten und staatsmännischer Haltung zu entnehmen.
Hätte jene Ernüchterung, die Zweifel schon in den gestrigen Erklärungen Platz gegriffen hat, schon zu einem früheren Zeitpunkt stattgefunden, schließe ich nicht aus, dass der Familie Österreicher und dass den österreichischen Steuerzahlern
wesentliche Belastungen in den letzten Jahren erspart geblieben werden.
98 Prozent aller österreichischen Betriebe, so Ferd Peterford, seien Klein- und Mittelbetriebe mit weniger als 100 Beschäftigten.
Für sie sei in all den wirtschaftlichen Programmen der Bundesregierung überhaupt kein Platz.
Wenn es überhaupt für sowas wie ein Konzept der Bundesregierung gäbe, dann könne das nur lauten, hilft dir selbst, dann hilft dir Gott.
Keine Frage aber, dass gerade diese Betriebe entscheidend zur Sicherung der Arbeitsplätze beigetragen hätten.
Wie Sie vielleicht im Hintergrund gehört haben, hat inzwischen ÖVP-Bundesobmann Taus das Rednerpult betreten.
Er eröffnete sein Referat mit der Feststellung, dass er beide gestern vorgelegten Berichte für eine Zumutung für den Nationalrat halte.
Wir werden über seine Rede, aber auch über die Referate der anderen Nationalratsabgeordneten noch ausführlich im Abendschnall berichten und geben vorläufig zurück an das Studio des Mittagsschnalls.
Wilfried Seifert und Johannes Fischer berichteten aus dem Parlament und wir setzen fort mit der Inlandspresseschau.
Praktisch eine Rückblende auf den gestrigen Tag im Parlament.
Alle Kommentare und Leitartikel befassen sich heute mit den Wirtschaftsberichten von Bundeskanzler und Finanzminister.
Zita Bernardi hat Auszüge daraus für unsere Presseschau zusammengestellt.
Unter dem Titel Doppelstrategie befasst sich Kurt Horwitz in der Presse mit der sozialistischen Wirtschaftspolitik in Theorie und Praxis und schreibt,
Noch überwiegend zumindest nach außen hin in Österreich jene Unternehmer, die mit treuherzigen Dank jedes Subventionsgeschenk der Regierung begrüßen und bei Betriebshalleneröffnungen am liebsten einer ganzen Corona von Ministern ihre Dankbarkeit für den Subventionsschilling da, die Einhebung bürokratischer Hindernisse dort, bekunden würden.
Es wächst aber gleichzeitig die Zahl jener Unternehmer wie Interessensvertreter, die die Entwicklung richtig deuten, nach außen freilich weiter die schweigende Mehrheit bleiben.
Parteiprogramm und Steuerpolitik sind eindeutige Wegweiser und schön färbende Parlamentsreden leider nur der Beweis einer, wenn auch überaus geschickten Doppelstrategie zur besseren Verkäuflichkeit sozialistischer Wirtschaftspolitik.
Etwas anders werden die Wirtschaftsberichte im SPÖ-Zentralorgan Arbeiterzeitung beurteilt.
Hier meint Hans Dieboldt, Der Erfolg ist der Maßstab effizienter Wirtschaftspolitik und nicht Popularitätshascherei.
Es ist nachgerade ein spezifisches Zeichen der Reife unserer Demokratie, dass die Regierung, wenn es notwendig ist, unpopuläre Maßnahmen durchzieht und es getrost den konservativen Oppositionsparteien überlassen kann, scheinbar populären Wunschvorstellungen nachzuhängen.
Reichlich Niederschlag hat in den Kommentaren auch die Äußerung von Finanzminister Androsch gefunden, dass die Lohnsteuersenkung aufgrund der angespannten Wirtschaftssituation nicht vorrangig sein könne.
In der sozialistischen steirischen Neuen Zeit meint Günther Baburek dazu, Androsch hielt diesem Begehren gestern ein sehr deutliches Nein entgegen, wobei er die vorsichtige Formulierung wählte, eine Steuersenkung sei derzeit keine vorrangige Frage.
Hier irrt Androsch.
Für das Budget und die Wiedererlangung des außenwirtschaftlichen Gleichgewichts ist die Frage der Steuersenkung sogar von eminenter Bedeutung.
Und in der kommunistischen Volksstimme schreibt Ernst Fettner zu diesem Thema
So redet nun ein Androsch, der noch vor wenigen Tagen, wenn auch mit erheblichen Gegenstimmen, zum stellvertretenden Vorsitzenden der SPÖ gewählt worden ist, in deren Parteiprogramm für die Verringerung der Einkommensungleichheit mithilfe der Steuerpolitik plädiert wird.
Deutlicher und rascher konnte der Unterschied zwischen Wort und Tat kaum manifestiert werden.
Im Salzburger Volksblatt kommentiert Karl-Georg Rellek die Wirtschaftsberichte und Androschs Zurückhaltung in der Frage der Steuerreform so.
Österreich steht im internationalen Vergleich gewiss recht gut da.
Die Interpendenz der Wirtschaften wirkt sich aber auch für ein exportabhängiges kleines Land besonders stark aus.
Und die kühle Witterung, die woanders herrscht, kann uns leicht, wenn schon nicht eine Lungenentzündung, so doch einen Husten verschaffen.
Deshalb, so sagt Hannes Androsch, höchste Vorsicht.
Und so geht er mit zweckpessimistischer Miene in die Sitzungen mit dem ÖGB, bei denen über die Steuerreform gestritten wird.
Unter der Devise, Arbeitsplatzsicherung ist das Wichtigste, was ihm von den meisten Bürgern auch abgenommen wird, nähert Androsch sich so im Gedankenflug jenem Witzwort, das von der Wiener Schauspielerin Gisela Werbezirk in den 30er-Jahren geprägt worden ist.
Was, an Gehalt wollen Sie auch noch?
Sind's froh, daß Sie am Posten ham!
soweit ein Kommentar im Salzburger Volksblatt.
In den Salzburger Nachrichten beleuchtet Gerhard Neureiter Androschs Begründungen für seine vorsichtige Einstellung zum Thema Steuerreform, darunter auch den Hinweis, dass eine Steuersenkung von einer Milliarde Schilling dem einzelnen Arbeitnehmer nur wenig bringen, gleichzeitig aber größere Abstriche in den verschiedensten Ausgabenbereichen zur Folge haben würde.
Er schreibt,
Trotz dieser Argumente ist nicht anzunehmen, dass der Österreicher, in diesem Fall vertreten durch die Opposition und den Gewerkschaftsbund, auf die Steuersenkung verzichten wird.
Er ist misstrauisch hinsichtlich der Verwendung der Steuergelder.
Insofern war die Erklärung des Finanzministers zur Steuersenkung nicht vollständig.
Er hätte auch eine Garantie dafür abgeben müssen, dass ein Notopfer der Bürger angesichts der angespannten Wirtschaftslage nicht etwa dazu verwendet wird, zwei bis drei Witwenpensionen nach mutwilligen und in Zukunft erleichterten Scheidungen aus Steuergeldern zu finanzieren.
Es gibt keine Garantie, dass der Staat die Gelder auch voll dafür verwendet, wofür der Bürger Verständnis hat, nämlich für Arbeitsplatzsicherung, Schuldenrückzahlung, Wirtschaftsförderung und was sonst von Möten wäre.
Soweit die heutige Inlandspresse-Show zusammengestellt hat sie Zita Bernardi.
Dass die Luft in der und mit der wir leben immer mieser wird, dazu braucht es zwar schon längst keine wissenschaftlichen Gutachten mehr, das riecht und spürt man selbst schon recht deutlich, aber trotzdem ist es natürlich wichtig, dass von Zeit zu Zeit auch von offizieller Seite auf dieses Problem Luftverunreinigung hingewiesen wird.
So wurde heute bei einer Pressekonferenz in Wien eine Studie des Gesundheitsinstituts vorgestellt, in der Grenzwerte für den Ausstoß von luftverunreinigenden Stoffen in Österreich festgelegt wurden.
Also Grenzwerte, ab denen dann die Luftverschmutzung durch Gewerbe und Industrie bereits gesundheitsgefährdende Werte erreicht.
Gedacht ist diese Studie als Grundlage für künftige rechtliche Normen auf dem Gebiet der Emissionsbeschränkung.
Derzeit gibt es ja praktisch noch keinen gesetzlichen Schutz gegen Luftverunreinigung.
Markus Sommersacher sprach über diese Problematik mit Gesundheitsminister Leodolter.
Frau Minister Dr. Leodolter, Österreich hat das Image eines Gebirgslandes mit relativ guter Luft.
Stimmt dieses Image?
Das Image stimmt sicher, aber es gibt natürlich auch Beckenlagen und in diesen Beckenlagen hält sich die Luft auch über längere Zeit und das bewirkt dann, dass in diesem Gebiet dann eine schlechte Luft sich lange hält.
Und darauf müssen wir in Österreich auch sehr achten.
Wenn Sie sagen, darauf müssen wir sehr achten, Sie haben heute vorgestellt einen Kataster, eine Untersuchung über solche Gegenden, wo es eine Massierung von luftverunreinigenden Stoffen gibt.
Wo gibt es solche Massierungen?
Dort, wo es große Ballungszentren gibt, weil die sind ja meistens nicht im Gebirge, sondern eben in Beckenlagen, also das gibt es dort, wo wir auch die Industrie haben und das ist ja eben gerade das Schwierige und dem müssen wir entgegenwirken.
Wir müssen also, und das soll diese Studie eben ermöglichen, den Schadstoffausstoß aus einem Unternehmen so gering halten, wie es überhaupt nur möglich ist, nach den heutigen Voraussetzungen, also nach den technischen Voraussetzungen.
Und das möchten wir eben für die einzelnen Industriezweige dezidiert festlegen.
Denn das muss uns ja allen klar sein, dass mit einem größeren Autoverkehr, mit einer Industrialisierung die Luft zunehmend belastet wird.
Und um das zu verhindern, auch das Wasser wird im Übrigen belastet, um das zu verhindern, wollen wir den Schadstoffausstoß so gering halten wie möglich.
Wie können Sie nun darauf einwirken, dass diese Richtlinien, diese Grenzwerte, die in der Studie festgelegt wurden, auch wirklich eingehalten werden?
Es gibt ja keine Kompetenz diesbezüglich des Bundes.
Es gibt keine Kompetenz noch.
Das heißt, die Kompetenz liegt in verschiedenen anderen Verwaltungsmaterien.
Man könnte Empfehlungen wieder herausgeben, was nicht sehr befriedigend ist für einen Gesundheitsminister, weil sie eben nicht bindend sind.
Und man kann natürlich daraus auch eine gesetzliche Grundlage machen.
Sie planen ja schon längere Zeit mit dem Umweltschutzgesetz eine solche gesetzliche Grundlage zu schaffen.
Inwieweit sind nun die Kompetenzschwierigkeiten rund um dieses Umweltschutzgesetz so geklärt, dass Sie daran gehen können, Ihre Vorhaben zu verwirklichen?
Das ist sicherlich eine sehr schwierige Frage.
Wie weit ist das geklärt?
Man müsste sagen, es sollte eine Verfassungsbestimmung aufgenommen werden, dass die Luftreinhaltung und die Lärmbekämpfung im Ganzen Bundessache sein sollte.
Bis jetzt ist das aber nur gescheitert am Widerstand der Länder.
Es ist so, dass ein Teil dieser Aufgabe, ein geringer Teil, bei den Ländern liegt.
Wenn sie wollen, ist das im Wesentlichen der Hausbrand.
Und alles andere liegt in verschiedenen Materien,
Und daher müsste es unserer Meinung nach, um wirklich Umweltschutz betreiben zu können, hier zu einer einheitlichen Regelung kommen.
Das Gespräch führte Markus Sommersacher.
Seit einer Woche taugt in Wien die Kommission der Vereinten Nationen für transnationale Gesellschaften, wie die multinationalen Konzerne nun offiziell heißen.
Beraten wird unter anderem ein Verhaltenskodex für diese Multis, wobei man sich aber noch nicht recht im Klaren ist, ob ein solcher UNO-Kodex rechtlich verbindlichen Charakter oder eben nur den Charakter von Empfehlungen haben soll.
Besonderen Raum nimmt das Verhältnis zwischen internationalen Großkonzernen und Entwicklungsländern ein.
Ein eigener Bericht befasst sich auch mit der Rolle multinationaler Unternehmen in Südafrika.
Die Tagung dauert noch bis übermorgen.
Mit dem Exekutivdirektor des UNO-Zentrums für transnationale Unternehmen, mit Klaus Saal-Gren, sprach Herbert Hutter über die augenblickliche Situation in der Diskussion über die Multis.
Herr Richter, Saal-Gren, in der Auseinandersetzung um die multinationalen Konzerne fällt einem immer wieder ein die Verwicklungen von ITT in Chile, der Skandal um die Obstfirma United Brands in Lateinamerika, der Bestechungsskandal von Lockheed,
Dies sind alles Vorfälle gewesen, die die Weltöffentlichkeit gegen die multinationalen Konzerne sehr aufgebracht hat.
Nicht zu vergessen auch die umstrittene Rolle der Ölgesellschaften während der sogenannten Energiekrise 1973.
Ist diese Auseinandersetzung immer noch so scharf wie früher?
Vor allem die Arbeitnehmervertreter, vor allem Gewerkschaften haben sich ja hier an die vordeste Front begeben.
Ich glaube, dass die Debatte sich, wie sagt man, versachlicht hat.
Die Fälle, die Sie genannt haben, haben natürlich diese Debatte herbeigeführt, aber wir unter anderem sind bestrebt,
die Debatte sachlicher zu machen und auch die Multis selbst zu entmythologisieren, wenn man so sagen darf.
Das hat natürlich dazu beigetragen, dass alle Parteien sich jetzt besser verstehen, ohne dass die grundsätzlichen Positionen sich verändert haben.
Die grundsätzlichen Positionen sind doch die, dass die multinationalen Konzerne generell behaupten, unpolitisch zu sein, während die ganze Debatte doch in ein politisches Fahrwasser gekommen ist.
Welchen Eindruck hat man hier bei den Vereinten Nationen?
Ist das jetzt hauptsächlich eine wirtschaftliche Debatte?
Geht es hier um Unternehmen oder geht es um Länder?
Es ist eine wirtschaftliche Debatte, eine politische Debatte.
Es sind juristische und soziale Elemente drin.
Wir arbeiten sozusagen querwissenschaftlich.
UNO ist ja eine politische Organisation, eine Organisation der Regierung.
Es ist klar, dass die Debatte sich hier abspielt.
in der allgemeinen Atmosphäre, insbesondere denke ich an die Nord-Süd-Verbindungen und an das Streben nach einer neuen Weltwirtschaftsordnung.
Eine der Forderungen an die multinationalen Konzerne ist ja die, dass sie nationale Prioritäten vor allem in Entwicklungsländern berücksichtigen sollen.
Wird das in zunehmendem Maße gemacht?
Haben sich hier die Multinationalen geändert?
Hat sich ihr Verhalten geändert?
Ich glaube nicht, dass die Multinationale sich als solche geändert haben, aber sie haben eine Stärke, sie können sich sehr schnell anpassen.
Ich habe den Eindruck, dass sie sich auch hier an die neuen Forderungen der Entwicklungsländer besser anpassen.
Es kommt jetzt meiner Meinung nach
daran, dass die Entwicklungsländer besser verhandeln sollten, sollten besser im Stande sein Verhandlungen zu führen und da können wir natürlich ihnen behilflich sein.
Inwiefern besser verhandeln?
somit bessere Kontrakte, bessere Resultate aus den Verhandlungen holen können.
Da, glaube ich, bin ich überzeugt, im Grunde genommen, dass sich hier nicht der Gewinn einer Partei mit Notwendigkeit, also der Verlust einer anderen Partei, herbeiführt.
Auf der Dauer sind solche Lösungen sicher auch für die Mutti besser, auch wenn die kurzfristigen Gewinne ein bisschen niedriger sind.
Sie meinen hier wahrscheinlich die Gefahr der Enteignung durch nationale Regierungen?
Unter anderem, ja.
Vielen Dank, Herr Direktor Saagren.
Die Multis in der Diskussion, dieses Gespräch führte Herbert Hutter.
Sechs Minuten nach halb eins ist es übrigens inzwischen geworden.
Wichtigstes außenpolitisches Thema auch heute Mittag noch die gesamte Problematik rund um den Sahir-Konflikt.
Auf der einen Seite stellt sich nun immer mehr die politische Frage, wie weit kann und darf europäisches Engagement in diesem Konflikt überhaupt noch gehen.
Das war übrigens auch Thema der fünften afrikanisch-französischen Gipfelkonferenz in Versailles.
Auf der anderen Seite interessiert natürlich nach wie vor die aktuelle Situation in der Südprovinz Zaires in Shaba.
Die belgischen Fallschirmjäger, die wesentlich an der Evakuierung der Weißen beteiligt waren, sind wieder nach Brüssel zurückgekehrt.
Geblieben sind noch die Franzosen.
Sie suchen vor allem in Kolwese, in der Bergwerkstatt, nach versprengten Rebellen, aber auch noch nach vermissten Weißen.
Über die Situation in Kolwesi hat uns die BBC London folgenden Korrespondentenbericht zur Verfügung gestellt.
Heute sind die Straßen übersät von Autowracks, gesäumt von Häuserruinen und dazwischen immer noch wieder bereits in Verwesung übergehende Leichen.
Das europäische Viertel der Stadt ist völlig verlassen.
Das einzige Lebenszeichen sind streunende Hunde und dann und wann ein schwarzer Passant.
Die schwarzen Bewohner von Kolwesi strömen zu Abetausenden wieder aus dem Busch zurück in eine Stadt ohne Nahrungsmittel, ohne Wasser und ohne Arbeit, da die Minen, in denen bisher 13.000 Menschen beschäftigt waren, stillgelegt sind.
Unter den Zurückkehrenden sind viele, die auf der Seite der Rebellen gekämpft haben oder mit ihnen sympathisierten.
Den Fremdenlegionären ist es unmöglich, regierungstreue Einwohner von Rebellen zu unterscheiden, von denen sich immer noch einige in der Umgebung aufhalten.
In der vergangenen Nacht wurden fünf bei einem Feuergefecht getötet.
Ein Fremdenlegionär kam dabei ebenfalls ums Leben.
Andere Rebellengruppen sind, so nimmt man an, auf dem Weg zurück nach Angola oder haben die Grenze vielleicht schon überquert.
Nach dem unwahrscheinlichen Berg moderner Waffen zu urteilen, den die Fremdenlegion bisher eingesammelt hat, scheinen die Aufständischen über nahezu unbegrenzte Waffenvorräte zu verfügen.
Wie hoch der Blutzoll ist, den die vergangene Woche gefordert hat, kann noch niemand sagen.
Bisher wurden zwei Plätze entdeckt, an denen Massentötungen stattgefunden haben.
Es ist durchaus möglich, dass die Leichen vieler Europäer noch gar nicht gefunden worden sind.
Und auch über die Zahl der verschleppten Weißen kann man nicht mehr als eine Vermutung anstellen.
Doch höchstwahrscheinlich befinden sich sechs französische Militärtechniker darunter.
Die Franzosen hier zeigen ganz offen ihre Verachtung für die offizielle belgische Politik, sich strikt auf die Evakuierung der Europäer zu beschränken.
Höhere französische Beamte beschuldigen die Belgier öffentlich, die Weißen in panische Flucht getrieben zu haben, sodass nahezu unmöglich ist, ein genaues Bild zu bekommen, wer tot und wer vermisst ist.
Sie verurteilen die Belgier, weil sie die Rebellen weder verfolgen noch angreifen.
Vereint, so sagen die Franzosen, wären die belgischen und französischen Soldaten in der Lage gewesen, die Rebellentruppen einzukreisen und zu zerschlagen, bevor sie sich über die Grenze in Sicherheit hätten bringen können.
Das war ein Korrespondentenbericht der BBC London.
Das Verhältnis von Kirchen und Staat ist in allen kommunistisch regierten Ländern ein recht heikles Kapitel, belastet nicht nur durch Fragen der Ideologie, sondern auch durch die Geschichte.
Das gilt nicht zuletzt für Jugoslawien, wo sich die katholische Kirche Kroatiens unter ihrem damaligen Kardinal Stepinac seinerzeit besonders für das nationalistische Regime von Ante Pavelic engagiert hatte und danach besonders stark ins Kreuzfeuer des neuen Staates geraten war.
Jetzt will man ein neues Verhältnis zueinander finden.
Wie auch in anderen osteuropäischen Ländern haben Partei und Kirchenführung gelernt, dass man noch auf lange Zeit miteinander wird leben müssen.
Gustav Kalupa berichtet.
Religiosität schließt die aktive Teilnahme der Bürger im Verband der sozialistischen Werktätigen in Jugoslawien nicht aus.
Dieser ist für alle Gläubigen offen, lauten die Kernsätze der Beschlüsse des Präsidiums dieser politischen Dachorganisation Jugoslawiens.
Das Parteiblatt Borba bringt sie im Fettdruck als Schlagzeile, was allein schon auf die Wichtigkeit der Beschlüsse und der lebhaften Diskussion zu Fragen der Beziehungen zwischen dem Verband und den Religionen in Jugoslawien aufzeigt.
Die Dachorganisation aller politischen Massenverbände Jugoslawiens bekannte sich eindeutig zu einem Engagement der Gläubigen bei der Gestaltung der sozialistischen Selbstverwaltungsgesellschaft.
In den gesellschaftlichen und politischen Prozessen brauchen sich religiöse Bürger nicht von ihrem Glauben zu distanzieren, aber religiöse Ansichten dürfen in einer vergesellschafteten Arbeit kein Grund für Ausnahmen sein, zog der Vorsitzende des Verbandes, Dr. Ivan Perisic, in seinem Referat verhältnismäßig weite Grenzen.
Der kroatische Vertreter Ivica Lalic ergänzte, wenn der Verband des sozialistischen Werktätigen tatsächlich und ohne Reserven die Tore des Verbandes für die Mitarbeit religiöser Bürger öffnet und ihnen Gelegenheit zu gleichberechtigter Mitarbeit im gesellschaftlichen Leben bietet, dann könnte auch das uneingeschränkte politische Vertrauen dieser Menschen gewonnen werden.
Das sollte auch die Möglichkeit einschließen, im Verband direkte und bekanntermaßen sehr heikle Anliegen der Gläubigen zu ventilieren,
wie etwa den Bau von Kirchen, Verletzung der Rechte der Gläubigen und der Kirchen und so weiter, was wiederum die Frage aufwirft, ob denn trotz der verfassungsmäßig garantierten Gleichberechtigung Gläubige bisher nicht die gleichen Rechte genossen haben.
Anderseits deutet es auf einen neuerlichen Versuch des Staates und der führenden gesellschaftlichen Kraft, das Verhältnis zu Gläubigen und Kirchen zu verbessern.
Erstmals wurde sogar der katholischen Kirche Kroatiens verhaltenes Lob gespendet,
wo es zu einer gewissen Öffnung gegenüber der Gesellschaft gekommen wäre, was allerdings sofort auch zu heftigen Reaktionen geführt hätte, was wiederum Beweise, dass der Klassenfeind die Kirche für seine Ziele auszunutzen, versuche.
Die differenzierte Argumentation der Politiker deutet aber auf eine Abkehr von Pauschalurteilen und die Bereitschaft zur Toleranz.
Ebenso die Selbstkritik und Aufforderung zur Klärung der Ursachen, die zu einer unprinzipiellen Beurteilung religiöser Menschen geführt haben,
die ebenfalls Selbstverwalter und Leader der sozialistischen Gesellschaft sind, so jedenfalls wörtlich.
Sie aus einer Art Isolation und Passivität herauszuführen, ihnen das Gefühl vollwertiger Bürger zu vermitteln und zur Mitarbeit anzuhalten, scheint das Ziel der korrigierten Politik des Verbandes der sozialistischen Werktätigen zu sein.
Von den Kirchen wiederum wird eine Unterstützung selbst in der Außenpolitik erwartet.
So wurde auf der Sitzung des Präsidiums der Sozialistischen Allianz in Belgrad
ein erster Kontakt zwischen der orthodoxen Kirche Serbiens und der vor elf Jahren durch staatliche Maßnahmen abgespaltenen, autogefahren Kirche Mazedoniens begrüßt, schon um gemeinsam der Politik der Nichtanerkennung und Assimilierung der mazedonischen Minderheit in Bulgarien und Griechenland zu begegnen, deren Kirchen Bollwerke der antimazedonischen Tätigkeit sind, erklärte wörtlich der Vertreter Mazedoniens Spirko Spiroski.
Der jugoslawische Staat sucht also ein neues Verhältnis zur Kirche.
Sie hörten einen Bericht von Gustav Kalupa.
Jetzt zu einem ganz anderen Thema, Spielzeug im Spannungsfeld zwischen Wirtschaft und Erziehung.
Den meisten Eltern ist zwar klar, dass Kinder eine Menge beim Spielen lernen können, nach wie vor aber weiß man nicht so ganz genau, welche Begabung nun durch welches Spielzeug und in welcher Altersstufe gefördert wird.
Etwa 300 Experten aus Industrie, Gewerbe, Handel und Wissenschaft aus ganz Europa tagen zurzeit in Wien, um unter anderem eben diese Frage zu erörtern.
Das Motto dieses Kongresses, wie schon gesagt, Spielzeug im Spannungsfeld zwischen Erziehung und Wirtschaft.
Dass also das Spielzeug ein wichtiges Erziehungsmittel ist, darüber sind sich die Pädagogen einig.
Spielzeug kann aber auch ein Therapeutikum sein.
Und damit geht seine Bedeutung weit über den rein wirtschaftlichen Aspekt hinaus.
Mit Prof. Dr. Manfred Franke von der Arbeitsgemeinschaft Spielzeug in der Bundesrepublik Deutschland führte Michael Kerbler dazu das folgende Gespräch.
Herr Professor Franke, Spielzeug behält das ganze Leben in Durchbildungswert und fällt damit auch unter die Kompetenz von Psychologen, Pädagogen und Medizinern.
Was sagen Sie als Mediziner zum Spielzeug, zum Kinderspielzeug?
Spielen die Kinder heutzutage richtig?
Es gibt sicher viele Kinder, die noch lernen zu spielen.
Auch das ist ja eine Fertigkeit spielen, die man lernen muss.
Es ist also ein Teil der Erziehung.
Und es gibt sicher zunehmend mehr Kinder, die nicht mehr lernen richtig zu spielen.
Die Wohnumwelt trägt daran Schuld mit.
Denken Sie bitte der Freiraum der Kinder, der Spielraum, wie man so schön sagen kann, ist ja in den städtischen Ballungsgebieten stark eingeengt.
Nur mal als ein Beispiel.
Bekommen die Kinder denn heute überhaupt noch richtiges Spielzeug?
Wenn die Eltern unterrichtet sind darüber, was denn richtiges Spielzeug ist, dann hält das Angebot, das wir heute alle haben, auch in Österreich, auch in der Bundesrepublik, genügend gutes Spielzeug vor, das man auswählen muss.
Man darf eben nicht dem Konsumgedanken anheimfallen und nur das nehmen, was im Fernsehen angeboten wird.
Welche Fehler begehen denn die Eltern, begehen Tanten, wohlmeinende Onkel, etc., wenn sie Kinderspielzeug kaufen?
Nun, ich glaube, die Erwachsenen sehen sich zu sehr beim Spielzeugeinkauf selbst.
Das heißt, sie kaufen das, was ihnen gefällt und denken viel zu wenig daran, was wohl dem Kinder
Freude machen kann, auch nutzen kann als Spielzeug.
Spielzeug ist ja in einem gewissen Sinne Bildungsmittel.
Man kann Erfahrungen damit gewinnen, Selbsterfahrung damit gewinnen.
Also der Erwachsene sollte nicht zu sehr auf die Werbung achten, die jetzt große Ansprüche stellt und die ein rein mechanisches Spielzeug beispielsweise anbietet.
Das beste Beispiel ist immer das Feuerwehrauto.
Mit dem kann man eben nur Feuerwehrauto spielen und nichts anderes.
Gott sei Dank sind unsere Kinder so kreativ, dass sie die Leiter abmontieren und dann haben sie einen Lastwagen, der ist weit stärker verwendungsfähig.
Das heißt, die Kreativität ist durch das vorgefertigte Spielzeug eingeengt?
Bei mechanischem Spielzeug kann dieses häufig der Fall sein, ja.
Deswegen haben Baukästen, die ja auch wieder in letzter Zeit auch in neuer Form wieder auf den Markt gekommen sind, besondere Bedeutung.
Es sollen ja nicht nur die Kinder spielen, es sollen ja auch die Erwachsenen spielen.
Wieso fordert der Sozialhygieniker immer mehr nach Spielen in der Freizeit?
Nun, wir haben ja eine arbeitsorientierte
Lebensgrundlage.
Wir verwirklichen oder meinen uns in der Arbeit verwirklichen zu sollen.
Die Arbeit selbst entleert sich aber immer mehr an Sinngebung, die wir selbst erfahren können.
Und nun müssen wir einfach sehen, wo wir uns kompensieren können.
Und nach meinem Dafürhalten ist der wachsende Freizeitraum eben ein dafür nutzbarer Raum.
Und das Spiel ist ein Medium, durch das der Mensch Erfahrungen sammeln kann, Freude sammeln kann, Kreativität lernt und sich möglicherweise auch, helfsweise, selbst verwirklichen kann.
Welche Art der Spiele in der Freizeit würde der Sozialhygieniker vorschlagen?
Nun, zunächst muss man wohl sehen, dass man Spiel nicht einengt auf eine Zweckbestimmung.
Spiel soll in erster Linie mal Freude machen.
Ich persönlich neige dazu, Gesellschaftsspielen einen gewissen Vorrang zu geben, weil wir aus anderen Ansätzen sehen, dass die Isolierung in der Massengesellschaft, um mal so ein Schlagwort zu nehmen, die Kommunikation verloren geht zu unseren Mitmenschen.
Denken Sie bitte also auch an die Nachbarschaft, die heute wieder gefordert wird.
Denken Sie an den Verlust von Lebensqualität, so ein politisches Schlagwort.
Das alles zeigt ja darauf hin, dass wir wohl zu wenig Kommunikationsmöglichkeiten haben und Gesellschaftsspiele könnten das helfen.
Herr Professor Franke, sollte der Erwachsene nicht mehr Mut aufbringen, mehr Mut zum Spielen aufbringen?
Aber ja, ganz sicher ja.
Spiel ist etwas, das wir im Theaterspiel, im Fußballspiel, bei den Olympischen Spielen ja ohnehin im Erwachsenenleben haben.
Nur wenn man genauer hinsieht, ist es da Ernst, ist es Arbeit.
Er sollte Spiel in der Freizeit haben als ein Ausgleich zu der Arbeit.
Mehr Mut zum Spiel wäre eine gute Parole dazu.
Danke für das Gespräch.
Spielzeug als Erziehungsmittel mit Prof. Dr. Manfred Franke von der Arbeitsgemeinschaft Spielzeug in der Bundesrepublik Deutschland sprach Michael Kerbler.
Im Kulturhaus der Stadt Graz ist seit heute eine repräsentative Ausstellung zu sehen, die Gustav Klimt gewidmet ist.
Wilhelm Rossbaut berichtet darüber im Gespräch mit dem Leiter des Kulturhauses, Dr. Otto Breicher.
Herr Dr. Breicher, zunächst etwas Grundsätzliches über die Gustav Klimt Ausstellung in Graz, die 120 Zeichnungen aus privatem und öffentlichem Besitz zeigt.
Ja, vielleicht einmal ein paar Worte über den Anlass.
Der Anlass ist das 60.
Todesjahr Gustav Klimts.
Man soll solche Jubiläen nicht überschätzen, aber immerhin geben sie den äußeren Rahmen für konzertierte Aktionen, wie es diese Ausstellung darstellt.
Die Ausstellung wird von vier Veranstaltern getragen, nämlich von den Kulturreferaten in der zeitlichen Aufeinanderfolge von Klagenfurt, Graz, Salzburg und Linz.
Dieses, wie soll man sagen, geballte Interesse hat es eben vermocht, öffentliche und private Sammlungen zu Leihgaben zu bewegen und es ist also wirklich
anhand dieser 120 Zeichnungen die Entwicklung des Zeichners und alle Qualitäten und Absichten des Zeichners Gustav Klimt darzustellen.
Vielleicht noch ein paar Worte über die Bedeutung gerade des Zeichners Gustav Klimt.
Er hat sich natürlich
vor allem als Maler und als Monumentalmaler gefühlt und vorgestellt, aber es ist ganz ausgeschlossen eine Ausstellung mit Ölbildern Gustav Gims zustande zu bringen.
Erstens einmal es spricht gegen eine derartige Wanderausstellung auch restauratorische Gründe, zweitens einmal ist es so, dass kaum Leihgeber diese fragilen Bilder zur Verfügung stellen würden und ihr Versicherungswert wäre auch im positiven Fall ein astronomischer
Es sind schon die Zeichnungen teuer genug.
Es ist auch so, dass Gustav Klimt als Zeichner eine ganz besondere Facette seiner Kunst verwirklicht hat.
Es ist der lebendige Anteil seiner Kunst.
Er hat sich also als Zeichner sozusagen für die Malerei gelockert oder von der Malerei gelockert.
Und diese täglichen Übungen nach Aktmodellen, diese Studien für seine großen Kompositionen sind also von einer ungemeinen Frische und heute nach fast 80, 90 Jahren stellen sie sich eigentlich dar, als wie wenn sie von einem Zeitgenossen gezeichnet worden wären.
während zum Beispiel der Maler Klimt doch gewissen Vernutzungen unterworfen ist.
Also sind diese Bilder viel mehr Kreation ihrer Zeit, als es diese sehr frischen und unmittelbaren Zeichnungen sind.
Sind unter diesen 120 Zeichnungen, Herr Dr. Breicher, Arbeiten, die bis jetzt da nicht zu sehen waren oder ganz selten zu sehen waren?
Ich glaube, für einige Blätter ist das eine Ausstellungspremiere.
Zum Beispiel habe ich das Historische Museum der Stadt Wien, das eine ganz große, teilweise noch gar nicht recht genutzte und archivierte Klimt-Zeichnungen-Sammlung hat, dazu bewegen können, gewisse Blätter erstens einmal in einen ausstellungsmäßigen Zustand zu bringen und ich glaube, diese Blätter werden zum ersten Mal hier ausgestellt.
Es ist zwar nur der Zeichner Klimt dargestellt, aber wir haben uns bemüht, in der Katalogdokumentation dieser Ausstellung begleitet, das Gesamtphänomen Gustav Klimt darzustellen, also auch den Maler einzubeziehen und vor allem durch zeitgenössische und durch historische Äußerungen über Klimt, das zu einer Art Lese- und Schaubuch in Angelegenheit Klimts zu machen.
Dann vielleicht noch eine Besonderheit der Ausstellung hier in Graz.
Es hat sich Graz und die Akademische Druck- und Verlagsanstalt besonders um GIMT bemüht und hat also ein Mappenwerk herausgebracht mit facsimile Reproduktionen, das ganz außerordentlich gelungen ist.
Und auch dieses Mappenwerk wird also im Foyer als Beispiel für eine außerordentliche druckgrafische Leistung in die Ausstellung einbezogen.
Über die Klimtausstellung in Graz sprach Wilhelm Rossbaut mit dem Leiter des Grazer Kulturhauses mit Dr. Otto Breicher.
Eine Ausstellung von grafischen Werken, Zeichnungen und Aquarellen Albrecht Dürers zeigt das Pariser Kulturzentrum Marais zum 450.
Todestag des Künstlers.
Die 150 Ausstellungsobjekte stammen aus Sammlungen in der Bundesrepublik Deutschland, Belgien, der Schweiz und auch aus der grafischen Sammlung der Wiener Albertiner.
Über die Ausstellung, die bis zum 9.
Juli geöffnet ist, informiert Thomas Fuhrmann.
Wer die Pariser Türer-Ausstellung bewundern möchte, der muss bereit sein, einen kleinen Fußmarsch auf sich zu nehmen, bei dem er sich leicht verirren könnte.
Denn das Centre Culturel du Marais ist in jenem Altstadtviertel hinter dem Pariser Rathaus angesiedelt, wo seit mehreren Jahren eine massive Sanierungsaktion im Gange ist.
In einer dieser schmalen, engen Gassen der Rue de Francbourgeois, der Straße der Freien Bürger, liegt das weiß angestrichene, zweistöckige Gebäude.
Es ist kein großes Museum, sondern ein kleines Ausstellungszentrum.
Mit viel Ideenreichtum und Geschick sind dort die 150 Werke Albrecht Dürers angeordnet.
Die Ausstellung beginnt mit den 15 Holzstichen über das Thema der Apokalypse, einem Zyklus, den Dürer 1498 mit 27 Jahren in Buchform veröffentlicht hatte.
Dürer verewigt darin die vorherrschenden Schreckensvorstellungen über den für das Jahr 1500 erwarteten Weltuntergang.
In seinen Untergangsvisionen findet man all das, was die Menschen damals entsetzt hatte.
Blutige Religionskriege, Bauernaufstände, Feuersbrünste, Pilgerreisen, Horden von Menschen, die vor Epidemien und Hungersnot fliehen.
Todesängste und Leiden beherrschen die Massenszenen.
Die Bilder sind bis in den kleinsten Winkel mit minutiösen Details, Schiffen, Tieren, Stadttürmen, Pflanzen und Handwerksgegenständen ausgefüllt.
In der gegen 1498 begonnenen Serie des großen Kreuzweges, dem später der kleine Kreuzweg folgte, stehen Christus und die ihn unmittelbar umgebenden Personen eindeutig im Vordergrund.
Die Menge beherrscht nicht mehr das Ganze.
Der Einzelmensch, dessen Darstellung sich Thürer später immer mehr widmet, erhält seine Bedeutung.
Ebenso wie ihm die Landschaft bei seinen vielen Reisen unter anderem nach Italien faszinierte, so widmete sich Thürer auch einfachen Alltagsszenen.
In seiner Beschreibung der Jungfrau Maria stellt er sie als einfache auf einer Bank sitzende Bäuerin dar, die mit ihrem Kind spielt.
Der Auszug aus Ägypten gleicht eher einem Sonntagsausflug und das letzte Abendmahl aus dem Jahr 1523 sieht nach einer Wirtshausszene aus.
Ein Apostel sticht mit einem Messer in den Tisch, ein zweiter hält den Teller horizontal zum Tisch in den Händen.
Die Pariser Ausstellung spiegelt auch sehr gut Dürers Studien des menschlichen Körpers wider, seine Versuche ihn geometrisch und später arithmetisch festzuhalten.
In den Darstellungen nackter Frauen, Beispiele das Meerwunder, die Eifersucht, die Hexen, spürt man, dass Dürer an der Schwelle zur Renaissance dennoch ein Mann des Mittelalters bleibt.
Die Nacktheit der Frau trägt in seinen Augen noch immer die Belastung der Sünde, der Unmoral, der Besessenheit durch den Teufel in sich.
Dürer, der Misstrauische und Abergläubische, der an das Wunder des Kreuzes, an den Einfluss der Gestirne auf das Schicksal und an das Horoskop glaubt.
Der Horror vor dem Abnormalen zeigt sich in der Darstellung eines Monstrums, einer Missgeburt eines Schweines mit zwei Körpern, sechs Füßen und zwei Zungen, das es tatsächlich gegeben hat.
Der Tod, die Huldigung der Unschuld, der stets unsichtbar erhobene Zeigefinger des Künstlers, der vor dem Bösen warnt.
Dies alles wird einem bei dieser Gedenkausstellung sehr anschaulich vermittelt.
Auch die bekanntesten Porträtstudien fehlen nicht.
Philipp Melanchthon, Erasmus von Rotterdam und Kaiser Maximilian I., dessen prunkvolle, mit sämtlichen Tugenden verzierte Triumphkarosse ebenfalls ausgestellt ist.
Über eine Albrecht-Dürer-Ausstellung in Paris informierte Thomas Fuhrmann und wir schließen das Mittagschanal mit Kurzmeldungen.
Sowjetunion.
Im Moskauer Hauptbüro der finnischen Fluggesellschaft Finnair hat nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Associated Press heute ein bisher unbekannter Täter mindestens zwei Personen als Geiseln genommen.
Eine Sekretärin des Büros bestätigte in einem Telefongespräch, dass sie zusammen mit einem Chauffeur von einem bewaffneten Mann festgehalten werde.
Nähere Einzelheiten über die Affäre liegen zur Stunde nicht vor.
Österreich.
In der Parlamentsdiskussion über die von Bundeskanzler Kreisky und Vizekanzler Finanzminister Androsch vorgelegten Wirtschaftsberichte sagte heute Androsch unter anderem, bei Überlegungen über Zeitpunkt und Ausmaß einer Steueranpassung könne nicht außer Acht bleiben, dass die durchschnittliche Lohnsteuerbelastung in Österreich nur wenig mehr als 10 Prozent betrage gegenüber beispielsweise mehr als 16 Prozent in der Bundesrepublik Deutschland.
Die Verhandlungen über den neuen Kollektivvertrag für die Chemiearbeiter sind abgeschlossen worden.
Zwischen den Gewerkschaftsvertretern und Arbeitgebern wurde eine Erhöhung der Kollektivvertrags- und der Istlöhne um 5 Prozent rückwirkend ab 1.
April vereinbart.
Der Exekutivdirektor des UNO-Zentrums für transnationale Unternehmen, Saul Grehn, vertrat in Wien die Ansicht, die Debatte zwischen multinationalen Unternehmungen, Gewerkschaften und Entwicklungsländern über offene Fragen sei zwar sachlicher geworden, trotzdem hätten sich die grundsätzlichen Positionen nicht verändert.
Die Entwicklungsländer sollen nach Solgren von den Vereinten Nationen Unterlagen und Hilfestellungen für künftige Verhandlungen mit transnationalen Unternehmungen erhalten.
Tschechoslowakei Das in Prag erscheinende Parteiorgan Rue de Pravo kritisiert in seiner heutigen Ausgabe antikommunistische Äußerungen von Bundeskanzler Kaiski, die er am jüngsten SPÖ-Parteitag in Wien gemacht hat.
Rude Pravo schreibt dazu, Kreisky wolle mit einer entstellten Geschichtstarstellung Glauben machen, dass die schrecklichste Diktatur nicht unter den faschistischen Regimen, sondern in der Sowjetunion herrsche.
In einer halben Minute ist es 13 Uhr.
Die Redaktion des aktuellen Dienstes meldet sich dann wieder mit Berichten um 18.30 Uhr im Abendjournal.
Für das Team des Mittagjournals verabschiedet sich aber Ilse Vögel.
Einblendung: NR König (ÖVP), Finanzminister Androsch, NR Dallinger (SPÖ),NR BWK-Präsident Sallinger (ÖVP), NR Dallinger (SPÖ), NR Peter (FPÖ)
Mitwirkende:
Fischer, Johannes [Gestaltung]
, Seifert, Wilfried [Gestaltung]
, König, Friedrich [Interviewte/r]
, Androsch, Hannes [Interviewte/r]
, Dallinger, Alfred [Interviewte/r]
, Sallinger, Rudolf [Interviewte/r]
, Peter, Friedrich [Interviewte/r]
Datum:
1978.05.24 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Parlament [Aufnahmeort]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Politik
;
Gesellschaft
;
Wirtschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten