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KI-generiertes Transkript
Ja und hier ist wieder die Redaktion des Mittagsschonals.
Guten Tag meine Damen und Herren.
Im Studio begrüßt Sie heute Ilse Vögel.
Gleich ein erster Blick auf unser Programm, damit Sie sich ein bisschen orientieren können.
Wenn Sie speziell an Wirtschaftsfragen interessiert sind, wir berichten vom Treffen der Finanzminister Österreichs, der Schweiz und der Bundesrepublik Deutschland in Salzburg.
Es geht ja um die aktuelle Wirtschafts- und Währungssituation.
Zerbrechen Sie sich vielleicht gerade den Kopf, welche Berufsaussichten es für Ihre Kinder nach Schulabschluss gibt.
Wir beleuchten heute in einem Beitrag die Möglichkeiten speziell für Maturanten und Hochschüler.
Und suchen Sie vielleicht ein Mittel gegen das Fußballfieber.
Hier gibt es ein Gespräch im Journal mit Professor Hacker, der die Grenzen zwischen erlaubter Sportbegeisterung und nationaler Hysterie zieht.
Wir berichten dann von dem großen Hotelbrand mit katastrophalen Folgen in Südschweden.
22 Menschen, vorwiegend Jugendliche, sind bis jetzt dabei ums Leben gekommen.
Beiträge gibt es dann über eine Vorschau auf zwei Volksabstimmungen morgen in Italien.
Und Klaus Emmerich beleuchtet die innenpolitische Szene der Bundesrepublik Deutschland nach den jüngsten Landtagswahlen in Hamburg und Niedersachsen.
Da ist ja einiges in Bewegung geraten.
Die Kulturredaktion berichtet dann unter anderem von einem Gastspiel des Theatros Tabile Triest im Wiener Burgtheater.
Jetzt aber die Nachrichten aus aller Welt.
Adolf Poindl ist heute der Chef vom Dienst und gesprochen werden die Meldungen von Wolfgang Riemerschmid.
Schweden.
Ein Brand in einem Hotel in der südschwedischen Stadt Buros hat in der Nacht auf heute mindestens 22 Menschenleben und etwa 50 Verletzte gefordert.
Vier Personen wurden mit schweren Verbrennungen per Hubschrauber in Kliniken in Stockholm und Uppsala gebracht.
Die Ursache der Katastrophe konnte noch nicht ermittelt werden.
In ersten Informationen war von der Explosion einer Brandbombe die Rede.
Die schwedische Polizei schließt aber nicht aus, dass das Feuer nach der Explosion einer Lampe entstanden ist.
Der Brand hatte katastrophale Folgen, weil die Ausgänge des Gebäudes blockiert waren.
Unter den etwa 150 Gästen einer im zweiten Stockwerk gelegenen Diskothek brach eine Panik aus.
Noch bevor die Feuerwehr Sprungtücher einsetzen konnte, sprangen mehrere Personen aus den Fenstern.
Am Abend hatten sich an die 460 Personen in der Diskothek aufgehalten, zumeist Jugendliche, die den Ferienbeginn feierten.
Die Textil-Industriestadt Borås liegt 70 Kilometer östlich von Göteborg und hat etwa 70.000 Einwohner.
Österreich Die Gehaltsrunde für die Industrieangestellten ist heute in den Morgenstunden nach langen und schwierigen Verhandlungen abgeschlossen worden.
Die Gehälter der Angestellten in der Eisen- und Metallverarbeitenden Industrie werden demnach ab 1.
Juli um 4,7% erhöht.
Die Mindestgehälter steigen um 7%.
Damit erreicht er die prozentuelle Erhöhung der Gehälter der Industrieangestellten die gleichen Werte wie die Ende Mai abgeschlossene Lohnerhöhung der Metallarbeiter.
Von Arbeitgeberseite wurde nach Abschluss der Verhandlungen betont, es sei ein gerade noch vertretbarer Kompromiss erzielt worden.
Der damit verbundene Kostenschub für die mit besonderen wirtschaftlichen Schwierigkeiten kämpfenden Industriezweige bedeute jedoch eine weitere Erschwernis in der Konkurrenzsituation.
Der vor kurzem von dem Wiener Staatsschulratspräsidenten schnell vorgelegte Vergleich der Matura-Anforderungen zwischen 1912 und 1976 ist nach Meinung von FPÖ-Bundesobmann Peter kein Beweis für ein gehobenes Wissensniveau der Studienanfänger.
Peter bezeichnete ein Steigen des Umfanges des Lehr- und Prüfungsstoffes aufgrund des wachsenden Wissens innerhalb der vergangenen 60 Jahre als eine selbstverständliche Folge der Entwicklung.
Mehr sachliches Wissen sei jedoch keineswegs mit höherer geistiger Qualität gleichzusetzen, sagte Peter.
Peter kritisierte ferner, dass die SPÖ seit acht Jahren ständig die sogenannte Chancengleichheit in der Bildung predige, was zwar zu höheren Schüler- und Studentenzahlen, nicht aber zur Verbesserung des Niveaus geführt habe.
Der SPÖ sei es nicht einmal gelungen, die Chancengleichheit wenigstens äußerlich zu verwirklichen, was daraus abzulesen sei, dass der Anteil der Arbeiterkinder an den Studenten von 12 Prozent im Jahre 1972 auf derzeit 10 Prozent gesunken sei.
ÖVP-Bundesobmann Taus hat heute die Ergebnisse der am Mittwoch durchgeführten Probeweisen Alarmierung eines Bataillons der Bereitschaftstruppe kritisiert.
Eine Bereitschaftstruppe, die diesen Namen verdiene, müsse hundertprozentig funktionieren und von der Mobilmachung unabhängig sein, sagte Taus.
Der ÖVP-Chef ging damit auf ein Argument von Armeekommandant Spanocki ein, der das tatsächliche Ausrücken von weniger als 50 Prozent der Sollstärke damit begründet hatte, dass im Ernstfall auch Reservisten heranzuziehen sein würden.
Die Regierung wolle mit ihrer Ausrede auf den Ausbau der Landwehr bemänteln, dass sie außerstande sei, die Bereitschaftstruppe auf die Beine zu stellen, kritisierte Taus.
Der Sozialistische Arbeitsbauernbund hat heute zu seiner Bundesvorstandssitzung in Salzburg eine Erhöhung des Erzeugermilchpreises um 46 Groschen je Liter verlangt.
Außerdem sollte nach Vorstellung des Arbeitsbauernbundes der Inlandsabsatz von Milch und Milchprodukten wesentlich gesteigert werden, um der neuen Milchmarktregelung im vollen Umfang zum Durchbruch zu verhelfen.
Gefordert wird ferner ein forcierter Absatz von Zucht- und Schlachtrindern.
Die Wortführer der Menschenrechtsbewegung CARTA 77 haben in einer westlichen Journalisten in Prag übermittelten Erklärung die Verhaftung von mehr als 60 Unterzeichnern und Sympathisanten der CARTA vor dem Besuch des sowjetischen Staats- und Parteichefs Brezhnev in der Tschechoslowakei scharf kritisiert.
In dem Dokument heißt es wörtlich, die Polizeipraktiken zeigten eine gefährliche Entwicklung an.
Man habe die Haustüren eingeschlagen und die Regimekritiker teilweise in Schlafanzügen abtransportiert.
Die Angst des Machtapparates vor den Bürgern stehe in größtem Widerspruch zu allen öffentlichen Erklärungen, wonach sich die Innenpolitik stabilisiert habe, betonen die Mitglieder der Charta 77.
Italien.
Vom Ausgang der beiden auf Initiative der kleinen radikalen Partei für morgen angesetzten Volksabstimmungen werden Aufschlüsse über den Rückhalt des Regierungspünktnisses der christlichen Demokraten und der Kommunisten bei den Wählern erwartet.
Es wird darüber entschieden, ob das Gesetz über größere Vollmachten der Polizei im Waffengebrauch und bei Festnahmen und die Vorlage über Parteienfinanzierung aus öffentlichen Mitteln abgeschafft oder beibehalten werden sollen.
Allgemein wird mit relativ geringer Wahlbeteiligung gerechnet.
USA.
Westliche Wissenschaftler erwägen einen Boykott der Zusammenarbeit mit sowjetischen Kollegen, um gegen das Urteil gegen den sowjetischen Bürgerrechtskämpfer Orlov zu protestieren.
Etwa 20 amerikanische Physiker beschlossen spontan, einem Symposium in Moskau fernzubleiben, als sie die Nachricht von der Verurteilung Orlovs zu der Höchststrafe von zwölf Jahren Freiheitsentzug erhielten.
Der für Gesundheit, Erziehung und Wohlfahrt zuständige Minister Califano verschob seinen für Juli geplanten Moskau-Besuch.
Eine Delegation amerikanischer Krebsspezialisten sagte eine Reise in die Sowjetunion ab.
Israel.
In einer Stellungnahme zum gestrigen israelischen Kommandounternehmen gegen einen Stützpunkt der Palästinenser in der Nähe der südlibanesischen Hafenstadt Sidon kündigte der stellvertretende Ministerpräsident Yadin an, Israel werde auch weiterhin gegen arabische Untergrundkämpfer vorgehen, gleichgültig, wo immer diese operierten.
Die gestrige Aktion sei im Übrigen kein Vergeltungsschlag gewesen, sondern habe vielmehr ein geplantes Attentat arabischer Freischirler innerhalb Israels verhindern sollen.
Nach israelischen Angaben sind bei der Militäraktion Boote und Raketenwerfer zerstört worden.
Zwei israelische Soldaten wurden getötet und acht verwundet.
Die Verluste der Palästinenser wurden von einem israelischen Militärsprecher mit sieben Toten angegeben.
Angola
Die Regierung in Luanda hat die Todesstrafe für Vergehen gegen die Sicherheit des Staates eingeführt.
Ein entsprechendes Gesetz wurde von Präsident Neto unterzeichnet.
Demnach kann die Todesstrafe auch gegen Ausländer verhängt werden, wenn sie Spionage ausüben, das Land der bewaffneten Aggression aussetzen oder über Angola falsche Informationen verbreiten.
Frankreich
Die Arbeit in dem Renau-Werk vom Cléon wird am Montag mit der Nachtschicht normal wieder aufgenommen.
Das von streikenden Arbeitern besetzte Werk war heute früh ohne Zwischenfälle nach einem Polizeieinsatz geräumt worden.
Die Arbeiter der Nachtschicht wurden für morgen Abend zur gewohnten Zeit zur Wiederaufnahme der Arbeit aufgerufen.
USA.
Der amerikanische Automobilkonzern Ford wird eineinhalb Millionen Autos der Marken Pinto und Bobcat wegen ungünstiger Placierung des Benzintanks in die Wertstätten zurückrufen.
Nach Mitteilung der Nationalen Behörde für Straßensicherheit in Washington besteht bei den beiden Modellen im Falle eines Auffahrunfalles die Gefahr, dass der Tank leck wird und sich die Benzinzufuhrleitung löst, was ein erhöhtes Brandrisiko bedeutet.
Vom Umbau betroffen sind beim Pinto die Jahrgänge 1971 bis 1976 und beim Bobcat die Modelle 1975 und 1976.
Im vergangenen Februar waren einem jungen Kalifornier, der bei der Explosion des Benzintanks seines Pintos Brandverletzungen erlitten hatte, von einem Gericht 6,6 Millionen Dollar Entschädigung zugesprochen worden.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage.
Im Alpenraum herrschen geringe Luftdruckgegensätze.
In der Folge werden an der Rückseite eines skandinavischen Tiefdruckgebietes feuchte maritime Luftmassen nach Mitteleuropa geführt.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Nur gebietsweise Auflockerung.
Im Allgemeinen aber reichliche Bewölkung und gewittrige Strichregen.
Mäßige Winde.
Nachmittagstemperaturen 17 bis 20 Grad, im Süden und Osten bis 25 Grad.
Frühwerte 9 bis 15 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Sonntag.
Veränderliche an der Alpen-Nordseite meist geschlossene Bewölkung.
Regional schauerartiger Niederschlag.
Winde aus West bis Nordwest.
Tageshöchsttemperaturen 14 bis 21 Grad.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien wolkig 25 Grad, Westwind 30 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt bedeckt 22 Grad windstill.
Linz stark bewölkt 20 Grad, West 20 Kilometer.
Salzburg stark bewölkt 19 Grad, Nordwest 20.
Innsbruck stark bewölkt, Regenschauer 18°C, Nordwest 15°C.
Bregenz bedeckt, 16°C Windstill.
Graz stark bewölkt, 22°C Windstill.
Und Klagenfurt wolkig, 24°C Ostwind, 3 km in der Stunde.
In drei Minuten ist es Viertel Eins.
Unter dem Motto, was kommt nach der Schule, haben wir in dieser Woche die Ausbildungs- und Berufschancen für Lehrlinge und für Absolventen berufsbildender Schulen beleuchtet.
Die dritte große Gruppe der Schulabgänger sind nun die Maturanten.
Mehr als 23.000 Gymnasiasten und Schüler einer höheren berufsbildenden Lehranstalt werden heuer ihr reife Zeugnis erhalten und müssen nun über ihre Weiterbildung oder den Eintritt ins Berufsleben entscheiden.
Die Alternativen heißen Hochschulstudium, praxisorientierte Maturanten-Kurzausbildung oder Beruf.
Über Trends und Berufschancen vor allem im hochschulischen Bereich berichtet nun Zita Bernardi.
Sich hartnäckig haltende Schlagworte wie das von der Maturanten- und Akademikerschwemme sind Symptom für eine unbestreitbare Tatsache.
Der Trend zur akademischen Bildung hält ungebrochen an.
Der Prozentsatz jener Maturanten, die sich für ein Hochschulstudium entscheiden,
wird heuer bereits bei zwei Drittel liegen und Statistiker erwarten, dass zu Beginn des heurigen Wintersemesters an allen österreichischen Hochschulen erstmals die Schalmauer von 100.000 Studierenden durchbrochen wird.
Wenn auch nur etwa die Hälfte dieser Lernwilligen ihre akademische Laufbahn positiv beendet, so bleibt doch eine ständig zunehmende Zahl von Hochschulabsolventen, die sich auf einem keineswegs proportional angewachsenen Arbeitsmarkt behaupten müssen.
Die größten Zuwächse werden auch heuer an den medizinischen und juridischen Fakultäten erwartet, gefolgt von den Lehramtsstudien und den Wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Hochschulen.
Ob diese angehenden Akademiker in fünf bis sieben Jahren dann auch einen Arbeitsplatz bekommen, das wagt niemand zu Recht vorauszusagen.
Der Leiter der Abteilung für Planung und Statistik im Wissenschaftsministerium, Dr. Sigurd Höllinger, erläutert das am Beispiel der Mittelschullehrer so.
Wenn man daran denkt, die Klassenschülerzahlen zu senken oder überhaupt die Betreuung zu verbessern, es gibt eine Reihe von Vorstellungen, würde man mehr Lehrer brauchen.
Natürlich kostet dieses Mehr an Lehrern eine ganze Menge Geld und es ist einfach eine Frage, die politisch zu entscheiden sein wird, ob man diese Lehrer alle haben will, wo sie bezahlen kann.
Daher lässt sich heute nicht sagen, es gibt zu viel oder zu wenig an Lehrern.
Dasselbe könnte seiner Ansicht nach auch für die Bereiche Medizin und Youth sowie für einige der in den letzten Jahren in Mode gekommenen philosophischen Fachrichtungen, etwa Soziologie und Psychologie gelten.
Es sei derzeit eben nicht absehbar, ob mehr Ärzteplanposten geschaffen werden, ob die für die Juristen wichtige öffentliche Verwaltung aufnahmefähig bleibt oder ob Psychologen und Soziologen verstärkt in öffentlichen Einrichtungen zum Einsatz kommen.
Aber auch um die vorhandenen Stellen werden sich Österreichs Hochschulabsolventen künftig mehr bemühen müssen.
Ich würde nicht sagen Kampf am Arbeitsmarkt, sondern einfach die Bewerbung und Posten am Arbeitsmarkt, so wie für jeden anderen auch, auch für Hochschulabsolventen.
Nicht Kampf, sondern eben das Bemühen, das Durchsetzen, das Bewähren am Arbeitsplatz.
Und Sie haben das nach meiner Meinung richtig gesagt.
Es wird einfach das Umdenken, Umlernen.
auch für Akademiker notwendig sein.
Es gibt einfach nicht den gesicherten Posten, höheren Posten, gleich vom Beginn der Berufstätigkeit an für das ganze Leben.
Fazit, da man in Österreich nichts von einer Eindämmung der Hochschülerzahlen durch den numerus clausus hält und gleichzeitig eine längerfristige Berufsforschung für diesen Bereich fehlt, wird auch unseren Hochschülern aller Voraussicht nach nicht erspart bleiben, da und dort von einer früher sicher gültigen Faustregel abrücken zu müssen, dass nämlich jeder Akademiker eine seiner Ausbildung entsprechende Stellung bekommt.
Und auch bei uns widerspiegelt sich diese in Schweden vielleicht besonders krass zutage getretene Situation in dem immer häufiger auftauchenden Wort von der Bildung, die ja nie schaden kann.
Von einer etwas anderen Warte sieht die österreichische Hochschülerschaft das Problem.
Damit der Student nicht erst nach Hochschulabschluss Arbeitsmarktschwierigkeiten vielleicht auch am eigenen Leib erfährt, plädieren die Studentenvertreter für frühzeitige und mehr Information über Studieninhalte und Berufschancen.
Wem der Weg durch die Universität aber von vornherein zu steinig ist, dem bleibt immer noch die Möglichkeit, in einem der zahlreichen Maturanten-Kollegs in kurzer Zeit so viel an praxisorientierter Weiterbildung zu konsumieren, dass der Schritt ins Berufsleben relativ leicht wird.
Verschiedene berufsbildende Schulen bieten seit einiger Zeit Maturanten-Kurzausbildungen an, die, so der zuständige Sektionschef im Unterrichtsministerium Werner John, gerade wegen ihrer Kombination von Allgemeinbildung aus dem Gymnasium mit konzentriertem Fachwissen auch bei der Wirtschaft gut ankommen.
Das war ein Beitrag von Zita Bernardi.
Und jetzt die Inlandspresseschau im Mittagsschanal.
Die Themen heute die nach wie vor offene Atomfrage zwischen den Parteien und die Diskussion über das Strafrecht.
Wilfried Seifert hat die Presseschau zusammengestellt.
Die Diskussion um den Einsatz von Kernenergie in Österreich nimmt auch heute wieder den ersten Rang in den Leitartikeln und Kommentaren der heimischen Tagespresse ein.
Die Verhandlungen zwischen den drei Parteien um die Inbetriebnahme von Zwentendorf sind ja derzeit praktisch zum Stillstand gekommen.
Die sogenannte Denkpause wird verlängert.
Eine Einigung zwischen beiden Großparteien zeichnet sich derzeit nicht ab, sodass bei dem strikten Nein der Freiheitlichen die Sozialisten im Moment die Gefahr einer Abstimmungsniederlage riskieren würden.
Im Salzburger Volksblatt kennzeichnet Peter Millard die Parteienverhandlungen so.
Was hier an Verzögerungstaktik geboten wird, hat letztlich nichts mehr mit pragmatischer Zustimmungssuche zu tun.
Wähler, die gleichzeitig in ihrer Mehrzahl Steuerzahler sind, könnten sich mit Recht auf den Arm genommen fühlen.
Kostet nicht jeder Tag, an dem das Atomkraftwerk nutzlos in der Gegend herumsteht, Millionen?
Millionen, die von den Bürgern aufzubringen sind?
In der ÖVP-Zeitung Südosttagespost gibt der Kommentator Detlef Harbig der Sozialistischen Partei die Schuld an der gegenwärtigen Situation und zwar mit der Begründung, dass die SPÖ ein seinerzeit von ÖVP-Bundesobmann Tauß unterbreitetes Angebot zur Zusammenarbeit in der Atomfrage abgelehnt hat.
Im Parteiorgan der Volkspartei, im Neuen Volksblatt, meint Walter Salzmann zu den Verhandlungen.
In den Parteiengesprächen ist man zwar um einige Erfahrungen reicher geworden, die Methoden sind jedoch gleich geblieben.
Was auf dem Verhandlungsweg nicht zu erreichen war, soll jetzt unter Druck zustande kommen.
Finanzielle Argumentation auf Kosten der Sicherheit.
Bundeskanzler Kreisky wollte das Volk einmal fragen, was ihm die Gesundheit wert sei.
Seit Zwentendorf zu einem Politikum wurde, will er davon nichts mehr wissen.
Schade darum.
In der Kronenzeitung analysiert Peter Kindermann die Folgen einer möglichen Nicht-Inbetriebnahme des Kernkraftwerkes.
Wenn das Kraftwerk nicht in Betrieb geht, entsteht ein Schaden, der sicher viele Milliarden ausmacht.
Die Umweltschützer dürften dann damit argumentieren, dass uns die Gesundheit dieses Opfer wert sein müsse.
Atomwerksanhänger werden wieder auf wirtschaftspolitische Konsequenzen hinweisen.
Die meisten Menschen in unserem Land würden sich aber in diesem Fall die auf der Hand liegende Frage stellen, wieso tätigt man riesige Investitionen, ohne sich vorher grundsätzlich über Kernenergie geeinigt zu haben.
So gesehen ist Zwentendorf kein Ruhmesblatt für die Politiker.
Anders als die Kronenzeitung ist Alfred Peierleitner im Kurier der festen Überzeugung, dass das Kernkraftwerk hauptsächlich aus wirtschaftlichen Motiven in Betrieb gehen wird.
Peierleitner schließt an.
Das Publikum sollte sich dagegen langsam mit anderen Aspekten befassen, zum Beispiel mit der Bedarfsfrage.
Selbst unter Energieproduzenten, vor allem in der Bundesrepublik, hat sich inzwischen herumgesprochen, dass sich das gewohnte Dogma vom automatisch wachsenden Energiekonsum der westlichen Industriestaaten nicht mehr halten lässt.
Vollbeschäftigung, Wirtschaftswachstum und Stromverbrauch gehen eben nicht mehr Hand in Hand.
Soweit Pressestimmen zum Thema Kernenergie.
Im sozialistischen Oberösterreichischen Tagblatt geht Hermann Jekall auf die neu aufgeflammte Diskussion um die vorzeitige Entlassung von Strafgefangenen ein.
Im Oberösterreichischen Tagblatt heißt es zu diesem Thema.
Das Sicherheitsbedürfnis der Öffentlichkeit ist legitim.
Ihm muss von allen Verantwortlichen Rechnung getragen werden und daher ist es gut, auch auf diesem Gebiet das Bestehende ständig in Frage zu stellen und über Verbesserungen nachzudenken.
Nicht legitim ist es, die Gefühle der Menschen für rein parteipolitische Zwecke zu missbrauchen, wie das die Volkspartei tut.
Das ist schäbig.
In den oberösterreichischen Nachrichten erwähnt Hermann Polz eine von Justizminister Broder angekündigte Enquete über den Strafvollzug in Österreich.
Dazu Polz.
Dies ist die letzte Chance, dieses sehr heikle und diffizile Thema nicht zum Wahlkampfthema werden zu lassen, was verhängnisvoll für das Ansehen des Rechtsstaates in Österreich werden könnte.
Offensichtlich waren es ja nicht zuletzt Wahlrücksichten, die Hartl zum Ausbruch getrieben haben.
Die Angst, mit dem Stimmzettel die Rechnung für Brodas Utopie präsentiert zu bekommen.
Vielleicht ist auch ein wenig das Bestreben dahinter, einem möglichen Misserfolg vorzubeugen und einen Schuldigen außerhalb des Bundeslandes festzulegen.
Das war die heutige Inlands-Presse-Schau.
Sechs Minuten nach Viertel Eins ist es jetzt.
Ein Hotelbrand mit katastrophalen Folgen wird aus Südschweden gemeldet, aus der Textilstadt Buras.
22 Menschen sind dabei bis jetzt ums Leben gekommen.
Mehrere Personen schweben noch in Lebensgefahr.
Die Brandursache ist noch unbekannt.
In dem Hotel bzw.
in der Diskothek des Hotels hatten sich bei Ausbruch des Feuers 460 Menschen aufgehalten, zumeist Jugendliche, die den Ferienbeginn feierten.
Der bisher größte und grausamste Hotelbrand in Schweden in dem südwestschwedischen Städtchen Borås hat bisher 22 Tote und über 50 teilweise Schwerverletzte gefordert und die meisten der Opfer sind junge Menschen, die zumeist im Restaurant Monte Carlo mitten beim Tanz von der Feuersbrunst überrascht wurden.
Acht hatten sich in einer Toilette geflüchtet und waren hier erstickt.
Wie das Feuer heute früh um halb drei im 1907 gebauten, aber inzwischen modernisierten Stadthotel von Borås ausbrach, ist bisher noch ungeklärt.
Einige behaupten, dass Angetrunkene einen Brandkörper in den Hoteleingang geschmissen hätten, andere sagen, eine Glühbirne sei explodiert.
Jedenfalls stand in Sekundenschnelle der erste Stock des fünfstöckigen Hotels in Flammen und sperrte rund 150 Menschen in der Bar im zweiten und im Restaurant Monte Carlo im dritten Stock den Weg nach unten ab.
Sie mussten aus dem Fenster in Sprungtücher der schnell herbeigehaltenen Feuerwehr springen oder über die ausfahrbaren Leitern den Weg durch Fenster und über Balkons nach unten suchen.
Noch heute Vormittag um 10 Uhr war es unmöglich, die teilweise verkohlten Leichen zu identifizieren.
Väter und Mütter, die gestern Abend ihren lachenden und scherzenden Jungen und Mädchen mit den weißen Studentenmützen auf dem Kopf einen schönen Abend gewünscht hatten, stehen jetzt verzweifelt vor den Ruinen des Stadthotels und versuchen der Polizei zu helfen, die Opfer zu identifizieren.
Einige der Schwerverletzten wurden mit Hubschraubern von Büros aus in Spezialkrankenhäuser nach Uppsala und Linköping geflogen, weil das Krankenhaus in Borus für schwere Brennschäden nicht eingerichtet ist.
Gestern Abend war das Hotel mit 650 Gästen besetzt, von denen jedoch bis heute früh um halb drei 400 inzwischen nach Hause gegangen waren.
Die Panik und die Zahl der Opfer wären sonst noch größer gewesen.
Taxis und Ambulanzfahrzeuge rasten zwischen dem brennenden Stadthotel und dem Krankenhaus hin und her, die Feuerwehr versuchte den Brand zu löschen, die Menschen schrien und weinten, aus den Rauchschwaben taumelten immer neue Menschen mit verschmutzten Kleidern und verweinten Augen auf, die Hände schützend vors Gesicht haltend.
Der schwedische Rundfunk brachte Sondersendungen über die Brandkatastrophe und das wohl erschütterndste Bild zeigte, wie ein junger Abiturient die weiße, dreckverschmierte Mütze seines Freundes von der Straße aufhob, für den an jenem Tage des Schulabschlusses eigentlich das Leben hätte beginnen sollten.
Doch der Tod hatte bereits seine Pforten geöffnet.
Der junge Abiturient hob die Mütze seines toten Freundes auf, klopfte sie ein paar Mal ab und hielt sie dann schluchzend, erschüttert über das Unfassbare, vor sein Gesicht.
Es war der letzte Tanz, der ausgerufen worden war, und einige Musikantinnen packten bereits ihre Instrumente zusammen.
Da brach das Feuer aus.
Sie hörten Günther Graffenberger.
Ziemlich in Bewegung geraten ist die politische Szene in der Bundesrepublik Deutschland.
Allen drei im Bundestag in Bonn vertretenen Parteien sitzt der Schock der jüngsten Landtagswahlen in Hamburg und Niedersachsen noch ziemlich tief in den Knochen.
Wahlen, die zwar den beiden großen Parteien, also der SPD und der CDU, Stimmengewinne brachten, sodass nun die SPD in Hamburg und die CDU in Niedersachsen die absolute Mehrheit hat,
Aber auf der Strecke geblieben sind die Freien Demokraten, die in beiden Ländern nicht die Fünf-Prozent-Theorie überschreiten konnten und daher auch nicht mehr in den Landtagen dieser Länder vertreten sind.
Eine Tatsache, die sich nicht nur im regionalen politischen Leben niederschlägt, sondern hier geht es natürlich auch um bundespolitische Konsequenzen.
Und auch die betreffen nicht nur die Freien Demokraten, auch SPD und CDU müssen nun ihre Lehren aus dem Wahldebakel der kleinen Liberalen ziehen.
Am schnellsten reagiert hat scheinbar die Opposition.
CDU und CSU haben sich nun darauf geeinigt, dass bei Bundestagswahlen grundsätzlich beide Parteien, also CDU und CSU, in allen Ländern kandidieren sollen.
Das heißt also zum Beispiel im Stammland der CSU in Bayern wird künftig auch die eher im Norden beheimatete CDU um Wähler werden können und umgekehrt.
Das also ist eine Konsequenz dieser Landtagswahlen von vor einer Woche.
Mehr von Klaus Emmerich.
Franz Josef Strauß hat sich durchgesetzt, Helmut Kohl hat nachgegeben, Hans-Dietrich Genscher muss weiter das Ärgste befürchten, den Sozialdemokraten droht eine totale Sperre im Bundesrat und Walter Scheel kann nicht mehr verlässlich mit seiner Wiederwahl zum Bundespräsidenten rechnen.
So personalisieren Beobachter in Bonn heute Veränderungen innerhalb und außerhalb der westdeutschen Parteien.
Dass sie nicht nur klimatisch, sondern politisch fassbar sind, zeigt sich bei der Auswertung der Wahlergebnisse vom letzten Sonntag, wo die Freien Demokraten in Hamburg und in Niedersachsen an der 5-prozentigen Sperrklausel des Westdeutschen Wahlgesetzes gescheitert, also nicht mehr in den beiden Landesparlamenten vertreten sind.
Wie lebensgefährlich dieser Rückschlag für die liberale Partei ist, belegen Einzeluntersuchungen, die die betroffene FDP selber und die Christdemokraten veranstaltet haben.
Übereinstimmendes Ergebnis, die Freie Demokratische Partei, die FDP, hat in Hamburg und in Niedersachsen ihre Schrumpfung nicht so sehr auf die grünen Listen der Umweltschützer zurückzuführen, sondern auf die Anziehungskraft der beiden großen Parteien.
Linksliberale haben danach verstärkt SPD gewählt und Rechtsliberale verstärkt CDU.
Um diese überraschende Erkenntnis eines Trends zu zwei Parteilagern ranken sich nun in Bonn die verschiedenartigsten Überlegungen.
Die Hauptverlierer der FDP sprechen von regionalen Sonderheiten in Norddeutschland und verlautbaren, dass sie sich bei den nächsten Landtagswahlen Anfang Oktober in Hessen und in Bayern anstrengen und außerdem die rot-blaue Koalition in Bonn fortsetzen wollen.
Die Gefahren scheinen aber von der FDP noch nicht abgewandt.
In der letzten Nacht hat das Führungsgremium der Bundes-FDP eine Wiederholung der Flügelkämpfe innerhalb der bedrohten liberalen Partei erlebt.
Es geht vor allem darum, ob die FDP in Hessen, wo sie aufgrund von über sieben Prozent der Stimmen seit vier Jahren mit den Sozialdemokraten regiert, vor der im Oktober fälligen Wahl eine Koalitionsaussage machen soll und wenn ja, welche.
Die Linksliberalen wollen das Bündnis mit den Sozialdemokraten, also das Bonner Schema, auch in Hessen fortsetzen.
Die Rechtsliberalen möchten die Koalitionsfrage dort offen lassen.
Neues der FDP-Erkenntnis, nicht nur in Bayern, wo die FDP das letzte Mal 5,2 Prozent der Stimmen erreichte, droht durch die Wähler die Entfernung aus dem Landesparlament, sondern auch in Hessen.
Damit wurde in Bonn die sozialliberale Regierungstätigkeit zusätzlich erschwert.
Eine absolute CDU-Mehrheit in Hessen führte nämlich zu einer Zweidrittelmehrheit der Christdemokraten im Bundesrat der Länderkammer, sodass ohne sie kein Gesetz mehr in Bonn zustande käme.
Nicht nur die Freien Demokraten fragen, ob unter diesen Umständen dann noch die Rot-Blaue Koalition in Bonn bis 1980 fortzusetzen ist.
Wie dramatisch die Lage ist, zeigt sich an einer anderen prominenten Personalie.
Walter Scheel, dessen Amtszeit als Bundespräsident in einem Dreivierteljahr abläuft und der bisher gelegentlich hoffen konnte, mit den Stimmen der CDU-CSU wiedergewählt zu werden, rechnet man nun sinkende Chancen für eine zweite Amtsperiode als Staatsoberhaupt vor.
Auch im eigenen Lager der FDP.
Dort taucht nun der Gedanke auf, Scheel könne nach Auslaufen seiner Präsidentenzeit wieder den Parteivorsitz der Freien Demokraten anstelle von Hans-Dietrich Genscher übernehmen.
Also jene Funktion, mit der Scheel die FDP Ende der 60er Jahre wieder an die Regierung in Bonn gebracht hat, indem er das sozial-liberale Bündnis mit Willy Brandt begründete.
Ein Altpräsident als Lebensretter seiner Partei,
Diese Frage ist noch offen.
Geklärt scheint die Frage unter Christdemokraten, ob sie nun gemeinsam oder getrennt marschieren sollen.
Sie haben in dieser Woche, wie es verlässlich heißt, endgültig die Weichen auf eine vierte Partei gestellt.
Genauer gesagt, die nördliche christdemokratische Partei
die CDU unter Helmut Kohl und die Bayerische Christlich-Soziale Union unter Franz Josef Strauß, die CSU, treten in ganz Westdeutschland an, nebeneinander, wie es heißt, nicht gegeneinander.
Absprachen über einzelne Wahlkreise sind geplant, um möglichst viele Direktmandate zu erreichen.
Begründung, auf andere Weise seine absolute Mehrheit für die CDU und CSU bei der nächsten Bundestagswahl nicht zu erreichen.
Äußerlich hat sich damit der CSU-Vorsitzende Strauß gegenüber dem CDU-Vorsitzenden Kohl durchgesetzt.
Ein Kompromiss bei den bayerischen Landtagswahlen in diesem Oktober und bei den ersten Wahlen zum Europaparlament im Sommer des nächsten Jahres wollen die Christdemokraten noch gemeinsam marschieren.
Dall allerdings, glauben Sie, bei der nächsten Bundestagswahl das Wählerpotenzial getrennt besser ausschöpfen zu können, etwa durch Gewinnung von Nationalliberalen, rechten Sozialdemokraten sowie der Mobilisierung von Protest-
oder Nichtwählern.
Ein Kenner der Bonner Parteienszene meinte zu alledem, man sieht, die Uhren sollen jetzt anders gehen.
Das war Klaus Emmerich aus Bonn und inzwischen haben wir jetzt auch eine Verbindung mit unserem Kollegen Helmut Glitzander in Salzburg.
Dort konferieren ja seit gestern Nachmittag die Finanzminister aus Österreich, der Bundesrepublik Deutschland und der Schweiz.
Hannes Androsch bespricht mit seinen Kollegen Mathöfer und Chevalas europäische Wirtschaftsfragen.
In erster Linie geht es dabei um den in einem Monat in Bonn stattfindenden Weltwirtschaftsgipfel, aber auch die internationale Währungssituation und
Wirtschaftspolitische Maßnahmen stehen natürlich zur Diskussion.
Ein bisschen mehr fuhr man dann heute Mittag bei einer Pressekonferenz der drei Finanzminister.
Eine Pressekonferenz in der Salzburger Residenz, von der sich, wie gesagt, jetzt direkt Helmut Gletsander meldet.
Im Mittelpunkt der Pressekonferenz des österreichischen, des deutschen und des Schweizer Finanzministers stehen die wirtschaftspolitischen Bereiche des Wechselkurses, der Vollbeschäftigung und die Möglichkeit einer gemeinsamen Wirtschaftspolitik in einer Zeit allgemein sehr flauer Konjunktursituation.
Ja, gemeldet hat er sich kurz, aber ich glaube unsere Freude war zu früh.
Irgendwas dürfte da mit der Leitung nicht klappen.
Probieren wir es bitte noch einmal von der Technik her.
Hören wir noch was?
Nein.
Größere Defizite zur Ankuppelung der Wirtschaft.
Es wäre für uns eine Flucht nach vorne, die in die Verschuldung und in die Inflation in eine spätere und stärkere Rezession führen müsste.
Ja, ich glaube, wir haben da wirklich nicht sehr viel Glück mit den Beitragen, bevor Sie ihn in Fragmenten hören.
Ja, also Sie sehen, bei uns bricht hier so ziemlich alles zusammen.
An den sommerlichen Temperaturen wird es wohl nicht liegen.
Vielleicht erfahren wir noch, woran es liegt.
Wir hoffen jedenfalls, dass sich Helmut Gletsander bei uns noch einmal im Mittagsjournal meldet.
Wir gehen weiter mit Berichterstattung aus dem Ausland.
Wir kommen nach Italien.
Wieder einmal haben ja in dieser Woche Wahlparolen die politische Szene Italiens beherrscht.
Morgen finden nämlich zwei Volksabstimmungen statt und wieder einmal haben 40 Millionen wahlberechtigte Italiener die Möglichkeit über zwei Gesetzentwürfe abzustimmen.
Und zwar geht es da zunächst einmal um die Frage, ob das seit 1974 bestehende Parteienfinanzierungsgesetz nun abgeschafft werden soll oder nicht.
Aufgrund dieses Gesetzes sind ja bis jetzt jährlich etwa 45 Milliarden Lire in die Kassen der einzelnen politischen Parteien geflossen.
Allerdings, so argumentieren die Gegner dieses Gesetzes, die Großen seien dabei erheblich privilegiert worden, die kleinen Parteien, wie etwa die radikale Partei, die ja auch diese Volksabstimmung initiiert hat, sie fühlen sich eher stark benachteiligt.
Und auch bei der zweiten Volksabstimmung geht es um die Gretchenfrage beibehalten oder abschaffen.
Zur Abstimmung steht die Lex Reale, so genannt nach dem Urheber, dem früheren Justizminister.
Ein Gesetz, das der Polizei zum Schutz der öffentlichen Ordnung größere Vollmachten im Waffengebrauch und auch bei Festnahmen einräumt.
Eine Abstimmung über dieses Gesetz steht naturgemäß noch immer ganz unter dem Eindruck der Affäre Moro, was unter anderem auch verständlich macht, dass nun die Kommunisten, früher scharfe Gegner dieses Gesetzentwurfes, nun für die Beibehaltung dieses Gesetzes stimmen.
Aber hören Sie mehr aus Rom von Rolf Gallos.
Initiatoren des Referendums waren die Radikalen, die eine zwar kleine, aber kämpferische Partei bilden zur Durchsetzung der sogenannten Zivilfreiheiten eines Programms.
das einer gewissen Utopie nicht entbehrt.
Ursprünglich hatten die Radikalen ja gleich neun Referenden eingebracht, jeweils belegt mit der obligatorischen Mindestzahl von 500.000 stimmberechtigten Unterschriften, darunter auch die Abschaffung der Lateranverträge zwischen Staat und Kirche, des Abtreibungsparagrafen der Irrenanstalten, der Parlamentarischen Untersuchungskommission und anderer Gesetze oder Einrichtungen.
Teils wurden die Volksentscheidverlangen der Radikalen durch Beschluss des Verfassungsgerichts verworfen, wie im Falle der Lateranverträge.
Teils verhinderten sie die Parteien durch rechtzeitiges Verabschieden entsprechender Gesetzgebungen oder Reformen, beispielsweise kürzlich durch die Einführung des gesetzlichen Schwangerschaftsabbruchs und durch die Neuordnung der Irrenpflege.
Nicht mehr frühzeitig genug vermochten dagegen die verschiedenen Fraktionen, das Parteienfinanzierungs- und das Terrorbekämpfungsgesetz abzuändern.
Für die regierungstragende Mehrheit im Parlament, bestehend aus Christlich-Demokraten, Sozialisten, Sozialdemokraten, Republikanern und Kommunisten, ist das Referendum über die beiden Gesetze eine schwierige politische Probe.
Zwar fordern Demokratie-Christianer, KPI und die kleineren Parteien ihre Wähler auf, mit einem dezidierten Nein gegen die Abschaffung beider Gesetze zu stimmen.
Zwar setzt sich auch die sozialistische Parteiführung offiziell für das Nein ein, wenngleich sie ihren Wählern persönliche Gewissensfreiheit beim Urnengang einräumt.
womit die Befürworter der grundsätzlichen Beibehaltung der Parteienfinanzierung und der gesetzlichen Antiterrormaßnahmen rund 90 Prozent des parlamentarischen Spektrums ausmachen.
Aber die Propaganda- und Werbekampagne der fünf Mehrheitsparteien stieß auf die Apartheid und weitgehende Indifferenz der Wählerschaft.
Im Lager der Mehrheit macht sich deshalb Pessimismus über den Ausgang des Referendums bemerkbar, weniger bei den Christlich-Demokraten freilich, als vielmehr bei den laizistischen und den Linksparteien.
Von vornherein rechnen jedenfalls alle mit einer schwachen Wahlbeteiligung.
Das Parteienfinanzierungsgesetz könnte durchfallen, denn es ist nicht ausgeschlossen, dass viele Stimmberechtigten emotional, das heißt negativ, reagieren.
Was das Gesetz gegen den Terrorismus von 1975 anlangt, so ist mit seiner Beibehaltung wohl zu rechnen.
Zumal unter dem nachhaltigen Eindruck der Ermordung des christlich-demokratischen Parteipräsidenten Aldo Moro, just vor einem Monat.
Es kommt allerdings ganz darauf an, mit welchem Prozentsatz es gebilligt wird.
Eine niedrige Quote wäre kein besonderes Vertrauenszeugnis für die Mehrheitsparteien.
Übersteigt aber der Prozentsatz der Ja-Sager, also jener, die die Abschaffung des Antiterrorgesetzes befürworten, die 10-Prozent-Marke, dann ist das bedenklich, vor allem für die Kommunisten.
Sie hatten ja damals, vor drei Jahren, jene ersten Terrorbekämpfungsmaßnahmen als repressiv hingestellt, daher mit aller Schärfe verurteilt.
Sowohl als Bestandteil der parlamentarischen Mehrheit, wie auch als Verfechter eines intransigenten Anti-Terror-Kurses infolge der Moro-Tragödie, musste die KPI einen kühnen politischen Seiltanz praktizieren, um glaubwürdig zu erscheinen.
Ob das die Referendums-Urnengänger, zumal nach den Niederlagen der Kommunisten bei den jüngsten Teilverwaltungswahlen, akzeptieren oder gar honorieren werden, das ist freilich eine offene Frage.
Aus Rom hörten Sie Rolf Gallus.
Acht Minuten nach halb eins ist es jetzt.
Die österreichischen Fußballerfolge in Argentinien grassieren hierzulande ja nun langsam aber sicher doch als ansteckendes Virus.
Denn selbst die, die kaum, wenn nicht gar nicht, am Sommer Nationalsport Nummer eins interessiert sind, selbst die wissen jetzt nun schön langsam, worum es in Argentinien eigentlich geht.
Und die Freude über die Erfolge der Österreicher ist schon auch berechtigt.
Gefährlich wird es erst, wenn nationale Begeisterung in nationale Hysterie umschlägt.
Und gerade beim Sport ist hier natürlich der Schritt oft nur ein winzig kleiner.
Als Beispiel fällt Ihnen, wenn wir uns schon selbst beim Schopf nehmen wollen.
Sicher auch noch die Affäre Schranz ein und das, was Massenmedien und Selbstpolitiker aus einem sportlichen Pech gemacht haben.
Dass es noch schlimmere Auswirkungen einer Sporthysterie gibt, hat dann der berühmte Fußballkrieg gezeigt, der Krieg zwischen Honduras und El Salvador, wo verlorene Fußballspiele letztlich den auslösenden Funken für eine echte kriegerische Auseinandersetzung gegeben haben.
Wie klein also ist der Schritt von der Begeisterung zur Hysterie, von der Freude zur Aggression?
Helmut Bock sprach darüber mit Professor Friedrich Hacker, dem international bekannten Aggressionsforscher.
Österreich liegt im Fußball-Fieber.
Es gibt kein Medium mehr, das nicht berichtet über unsere Siege in Argentinien.
Es gibt keine Zeitung mehr, die nicht mit Schlagzeilen aus dem Fußball aufmacht.
Ja, Österreich zwischen Hysterie und Euphorie.
Jedenfalls, so scheint es, werden wir in den nächsten Tagen Fußball-Weltmeister.
Wie gefährlich, Herr Professor Hacker, ist diese Hysterie, die plötzlich dieses österreichische Volk, diese sieben Millionen, erfasst?
Mir scheint das nicht ohne weiteres selbstverständlich, dass es sich da um krankhafte Zustände handelt.
Es ist ja, wie wir aus unserer Bubenzeit wissen, ganz legitim, uns mit unserer Mannschaft zu identifizieren und dadurch eine Art Gemeinschaftsgefühl zu erlangen, das ja in unseren Tagen gar nicht mehr so häufig ist.
ist gleich im selben Atem auch vor gewissen Gefahren zu warne, weil gerade die Übersteigerung dieses Gemeinschaftsgefühls führt ja zu, bekanntlich zu, also Unduldsamkeit, Intoleranz, Ausschluss des Gegners, Aufputschung der Feindseligkeit und der Aggression und derartiges mehr.
Und davor muss man sich in Acht nehmen, weil man natürlich sagen muss, dass dieses Phänomen ja nicht auf Österreich beschränkt ist, sondern eben global und in der ganzen Welt
stattfindet.
Wie weit wird Aggression damit gestärkt oder hervorgerufen?
Ursprünglich ist der Sport eine und eine ausgezeichnete Möglichkeit der Aggressionskontrolle und der Schaffung von relativ friedlichen Aggressionsventilen.
Gleichzeitig kann aber unter gewissen Umständen gerade diese Ventilfunktion umkippen in eine Stimulierung.
Und wir wissen ja, dass sogar bei Siegesfeiern, wie jetzt in Italien, Leute zugrunde gehen.
Also nicht nur als ein Resultat der Enttäuschung oder Wut über eine Niederlage, sondern auch im Überschwank des Enthusiasmus über einen Sieg.
Und eben da die richtige Balance zu halten, ist ja eine der vorwiegenden Aufgaben der Berichterstattung.
Selbst der Hofberichterstattung, die sich jetzt am Hof des Kaisers Krankens und des Königs Brochasker austobt.
Herr Professor Hacker, wir sind ein Sieben-Millionen-Volk, ein kleines Volk, ein europäisches Volk.
tritt der nationale Notstand dann ein, wenn ein Skispringer zum Beispiel nicht die Weite erreicht, die er vorausgesagt hat, wenn der Abfahrtsläufer X nicht den Sieg erreicht und wahrscheinlich auch, wenn wir bei der Weltmeisterschaft der Fußballer nicht weiterkommen.
Wie ist das aber, und das möchte ich Sie aus Ihren Erfahrungen fragen, wie ist das zum Beispiel bei einer großen Nation, bei den Amerikanern?
Tritt dort auch der nationale Notstand ein?
Nein, dort hat der Sport eine ganz andere, glaube ich, Bedeutung, weil merkwürdigerweise diese Sportarten, die dort betrieben werden, nämlich also vor allem Baseball und amerikanischer Football, das wird ja nur national betrieben.
Da gibt es kaum internationale Vergleichsmöglichkeiten.
Und bei Olympischen Spielen?
Und bei Olympischen Spielen ist, soweit ich sehen kann, das allgemeine Interesse keineswegs so groß, außer vielleicht in der Konkurrenz mit den Russen, was wiederum ein politisches Motiv ist.
Da werden also die Gold- und Silber- und Bronzemedaillen addiert, um zu sehen, ob im Allgemeinen die westliche Welt bzw.
deren Führer
Bei Leichtathletik, Bewerbung, Theater im Meer, Amerika, Fornes oder nicht.
Aber nicht in dieser Weise.
Es findet keine nationale Identifikation in derselben Weise statt, wie das hier bei unseren Fußballern, mit unseren Fußballern der Fall ist.
Dort ist es dann schon wieder ein überaus politisches Motiv.
Richtig.
Richtig.
Und zwar ein direkt politisches Motiv.
Wenn ich Sie richtig verstehe, Herr Professor Hacker, dann ist der Sport ja nicht ganz ungefährlich für den Menschen.
Auch nicht für den, der nicht ausübt und der nur Zuschauer ist.
Richtig.
Wie alles im Leben ist halt nichts ganz ungefährlich.
Manche, wie Sie wissen, boshafte Leute sagen ja sogar, die Medizin, die kurieren will, ist nicht ganz ungefährlich und produziert manchmal diese Leiden, die sie zu kurieren vorgeben.
Und so ist es mit dem Sport.
wohl verstandenes Sport, selbst wenn er notwendigerweise sich in, besonders heute, der Politisierung und der Nationalisierung nicht vollkommen entziehen kann, hat doch eine durchweg positive Bedeutung, wenn man sich eben gleichzeitig, ohne ein Spielverderber zu sein, der möglichen Entartung bewusst bleibt.
Das Gespräch mit Professor Hacker führte Helmut Bock und wir kommen jetzt zu Kulturberichten im Mittagsjournal.
Ich muss mich entschuldigen, der Beitrag aus Salzburg von Helmut Glitzander ist noch nicht soweit.
Es wird noch ein bisschen dauern.
Wir werden dann gegen Ende des Journals noch einmal einsteigen und ich hoffe dann, dass technisch alles klappt.
Wie gesagt, jetzt Kulturberichte.
Heute findet im Burgtheater eine Vorstellung von Ödön von Horvaths Geschichten aus dem Wiener Wald als Gastspiel des Teatro Stabile Trieste statt.
Diese Inszenierung wurde bereits in allen großen Städten Italiens, von Rom bis Florenz, von Turin bis Bozen gezeigt.
Außerdem wird diese Produktion vom italienischen Fernsehen aufgezeichnet.
Der Regisseur der Horvath-Aufführung ist Franco Enriquez.
Die Ausstattung stammt von Sergio Dosmo.
Mit Franco Enriquez sprach Konrad Zobel.
Herr Enriques, Horvath war lange Zeit nur im deutschsprachigen Raum eine bekannte Größe.
Ist Ihre Horvath-Inszenierung nun auch Teil einer Neuentdeckung von Horvath in Italien?
Ja, vielleicht ein bisschen zu spät, aber ich war der erste Regisseur in Italien, Horvath zu inszenieren mit meiner ersten Horvath-Inszenierung, das war Casimir und Caroline.
in Rom, in einem großen Zelt-Zirkus.
Von diesem Abend her hatte er immer einen großen Wunsch, Geschichten aus Wiener Wald zu inszenieren.
Aber das war ein Problem für die Rechte, weil George Ostrail musste das machen, oder Squazina.
Meine erste Inszenierung war Casimir und Caroline.
Aber Gott sei Dank, die beiden haben nicht Geschichten aus Wiederwald inszeniert.
Diese Saison, die italienische Saison, ich hatte die Möglichkeit, die Geschichten zu inszenieren in Trieste.
Das war eine schöne Möglichkeit, weil Trieste vielleicht ist die italienische Stadt, wo Horvath ist, ein bisschen mehr zu Hause.
Weil für seine Position, kulturelle Position auf Trieste, so Passato, ich sage, diese Vergangenheit auf Trieste, Mitteleuropa etc.
etc.
ist eine kroatische Stadt.
Ich sage, auch heute in Trieste, man findet viele Menschen, die sind wirklich die
wirklich herausgekommen von einem Horvath-Stück.
Es war sehr schön, diese Arbeit zu machen.
In Trieste, für diese Inszenierung, ich hatte die Chance, ein sehr gutes Ensemble zu haben, weil es nicht ein permanentes, stabiles Ensemble war, aber es war komponiert für Geschichten, für Horvath.
Aber jetzt haben wir alle
die Angst, hier in Wien zu kommen und Horvath zu spielen.
Haben Sie Horvath-Inszenierungen in Österreich gesehen und machen Sie das etwas anders?
Nein, nie, nie.
Ich habe nur die Proben in München gesehen, auf die Geschichten, die jetzt raufführen.
Aber ich glaube zum Beispiel, dass
Für italienische Interesse ist vielleicht leichter, Horvath zu verstehen und auch spielen als zum Beispiel in Hamburg oder in einer deutschen Stadt.
Heißt das, dass Sie eigentlich doch einen österreichischen Horvath inszeniert haben, also mit viel Lokalkolorit?
Das kann ich nicht sagen.
Lokalische Kolorität, ich weiß nicht.
Ich glaube, dass die Charaktere, diese wunderschönen Stücke, sind nicht nur lokalische Charaktere.
Es ist wirklich eine Comedy-Man, menschliche Komödie.
Das ist auch viel mehr heraus vom lokalischen
Farben und wirklich ein Mitteleuropäisches Klima.
Bisher hatten ja alle Horváth-Inszenierungen in Italien einen großen Erfolg.
Casimir und Caroline war vielleicht kritisiert, weil die Kritiker, aber hatte ein großes Erfolg und auch diese Geschichten.
Die Kritik für die Geschichten war viel besser als Caroline und Casimir und Caroline.
sind, sind die Möglichkeit, dass noch weitere Horvats Stücke in Italien erfolgreich aufgeführt werden können?
Ich möchte wieder eine andere Casimir und Karoline Inszenierung, nicht in einen Zeltzirkus, aber vielleicht in ein kleines Theater.
Sie sprachen vorhin, dass man sich in Dresd nicht nur Horvats besonders annimmt, sondern überhaupt großes Verständnis für die österreichische Kultur hat.
Das zeigt sich ja auch am übrigen Spielplan dieses Theaters, das ja sehr gerne deutschsprachige Literatur aufgestellt hat.
Ich bin nur ein Gast,
Ein Gastregisseur in Trieste.
Aber zum Beispiel nächstes Jahr werde ich einen Schnitzler reigen.
Ich weiß, dass es hier nicht möglich ist, zu inszenieren.
Ich werde reigen machen, nur mit zwei Schauspielern.
Und mit einem Entertainer.
Wie Anton Wolbrook in den Max Hoffels Filmen.
Sie haben ja noch weitere Gastregien vor, unter anderem in Deutschland.
Jetzt gehe ich in München für eine sehr schwere Inszenierung, die Trilogie of Eskilos, die Oresteia, die ganze Oresteia.
An welchem Theater?
Residenztheater.
Das Gespräch führte Konrad Zobel.
Vom 11. bis 17.
Juni findet in Alpach, Tirol ein Dialogkongress mit dem Thema Westeuropa-Schwarzafrika statt.
An diesem Kongress nehmen insgesamt ca.
170 Europäer und Afrikaner teil.
Der Kongress ist der erste einer neuen Serie von Veranstaltungen, die das österreichische College in diesem Jahr beginnt.
Mit dem Afrikanisten-Professor Hans-Günter Mokorowski und mit dem Initiator dieser Veranstaltungsreihe sprach Koschka Hetzer.
Herr Professor Molden, worum geht es Ihnen im Speziellen bei diesem Kongress?
Bei diesen Dialogkongressen, deren erster jetzt mit dem Dialog Westeuropa-Schwarzafrika beginnt, geht es mir vor allem darum, den bisherigen großen, seit vielen Jahren durchgeführten innereuropäischen Dialog
durch einen Dialog Westeuropas mit anderen Kultur- und Wirtschaftsräumen zu ergänzen.
Welche Schwerpunkte gibt es innerhalb des kulturellen Programms?
Das kulturelle Programm ist in diesem Fall des Schwarzafrika-Kongresses sehr komplex.
Und zwar deswegen, weil in Schwarzafrika weitgehend Religion und sonstige kulturelle Aktionen bzw.
Äußerungen engst zusammenfallen oder zumindest nahe zusammenliegen.
So zum Beispiel Religion und bildende Kunst, aber auch Religion und Literatur und so weiter.
Unsere kulturelle Plattform umfasst daher die religiösen Fragen bzw.
die Beziehungen auf dem religiösen Sektor zwischen Schwarzafrika und Westeuropa, die Beziehungen auf dem Gebiet der Bildenden Kunst zwischen den beiden Kulturrahmen, die Beziehungen auf dem Gebiet der Literatur und auf dem Gebiet der Erziehung.
Herr Professor Mugarowski, wie haben sich die gegenseitigen Beziehungen zwischen Schwarzafrika und Europa im Laufe der Jahrhunderte heute etabliert?
Die wechselseitigen Beeinflussungen, die bisher auf kulturellen Gebieten, auf künstlerischen Gebieten durch die Impulse, die die westliche Musik aus Afrika bekommen hat, manifest geworden sind, werden nicht allein bleiben.
Sie werden ergänzt durch das Kennenlernen der anderen kulturellen Werte, ob sie sich nun nur in den eigenen afrikanischen Sprachen oder in den europäischen Sprachen manifestieren.
Es gibt heute eine bedeutende neoafrikanische Literatur, die Werke hervorgebracht hat, die unseres Interesses würdig sind.
Umgekehrt ist Österreich ja auch bemüht,
unsere eigene Kunst, unsere Musik, unsere Literatur, die Werke unserer österreichischen Kultur in Afrika bekannt zu machen und hat, soweit mir bekannt ist, schon beträchtliche Erfolgeerrungen.
Also viel leiser zum Kongress Westeuropa-Schwarzafrika, der ab morgen in Alpbach in Tirol stattfindet.
Und jetzt noch einmal zurück nach Salzburg zu Helmut Glezander.
Er berichtet von der Pressekonferenz, die die Finanzminister von Österreich, der Bundesrepublik Deutschland und der Schweiz in der Salzburger Residenz geben.
Worum geht es?
Ich schalte nach Salzburg zu Helmut Glezander.
Im Mittelpunkt der Pressekonferenz des österreichischen, des deutschen und des Schweizer Finanzministers standen die wirtschaftspolitischen Bereiche des Wechselkurses, der Vollbeschäftigung und die Möglichkeit einer gemeinsamen Wirtschaftspolitik in einer Zeit allgemein sehr flauer Konjunktur.
Einleitend stellte der Schweizer Finanzminister Georges Chevalas zur Politik des Defizitspending, also des Schuldenmachens, zur Wirtschaftsankurbelung fest.
Es wäre für uns eine Flucht nach vorne,
die in die Verschuldung und in die Inflation in eine spätere und stärkere Rezession führen müsste.
Zu diesem Themenkreis meinte später Vizekanzler Androsch, die Pläne für eine Lohnsteuersenkung in Österreich müssten auch unter diesem Gesichtspunkt gesehen werden.
Denn eine Steuersenkung bringt einerseits weniger Staatseinnahmen und andererseits mehr Kaufkraft der Arbeitnehmer und damit wieder höhere Importe, was bei der österreichischen Leistungsbilanzsituation nicht günstig sei.
Zweiter Sprecher war der Finanzminister der Bundesrepublik Deutschland, Hans Matthöfer.
Er meinte zum Problem der Vollbeschäftigung, das ja in Deutschland mit knapp einer Million Arbeitslosen akut ist, Folgendes.
Es ist ja nicht so, als wenn wir in der Bundesrepublik nicht gerne Vollbeschäftigung herstellen möchten.
Dies ist unser primäres Ziel.
Qualifikationen, die Leistungsfähigkeit, das Engagement, das Organisationstalent, die Kreativität unserer arbeitenden Menschen sind nun einmal unsere große Produktivkraft.
Und es ist unerträglich, dass ein großer Prozentsatz dieser Produktivkraft nicht die Gelegenheit haben sollte, sich zu betätigen, sich zu entwickeln.
Und wir streben deshalb Vollbeschäftigung an in einem Lande, das so sehr abhängig ist von der Ausfuhr, unsere Prozentsätze liegen da sehr hoch, ist natürlich
die Außenhandelspolitik, die internationale Währungspolitik ein besonderes Sorgengebiet.
In diesem Zusammenhang betonte Matt Höfer das Interesse der BAD an einer engeren Zusammenarbeit in Währungsfragen mit anderen europäischen Ländern, ohne jedoch hier genauer ins Detail zu gehen.
Zur Wechselkurspolitik und dem österreichischen Weg einer harten Währung sagte dann Finanzminister Androsz.
der Wechselkursverhältnisse spielt natürlich auch in Österreich eine große Rolle, umso mehr als zum Unterschied von den beiden anderen hier vertretenen Ländern, ja wir keinen Leistungsbilanzüberschuss, sondern ein Leistungsbilanzdefizit aufzuweisen haben.
Das ist vielleicht der Punkt, wo die größten Unterschiede gegeben sind.
In anderer Hinsicht ist die Situation erfreulicherweise ähnlich.
Das trifft jedenfalls für die Stabilitätsverhältnisse zu, wo die drei Länder sicherlich eine Art Stabilitätsinsel im Vergleich zur Umwelt darstellen und wo sicherlich die Wechselkurspolitik bei uns bewirkt hat, dass wir Stabilität mit Erfolg
importieren konnten mit allen Auswirkungen, die dies dann auch auf die Einkommenspolitik haben konnte und in der Tat, wie die letzten Tarifabschlüsse zeigen, gehabt hat.
Schließlich stellte Androsch fest,
dass der deutsche Finanzminister den österreichischen Standpunkt in wirtschaftspolitischen Fragen bei dem Weltwirtschaftsgipfel am 16. und 17.
Juli in Bonn vertreten werde, da ja Österreich nicht in dieser Runde von BRD, USA, Japan, Großbritannien, Frankreich, Italien und Kanada vertreten ist.
Und nach diesem Bericht von Helmut Glizander Salzburg drei Minuten vor 13 Uhr noch einmal ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Die Gehaltsrunde für die Industrieangestellten ist heute abgeschlossen worden.
Die Gehälter der Angestellten in der Eisen- und Metallverarbeitenden Industrie werden ab 1.
Juli um 4,7% erhöht.
Die Mindestgehälter steigen um 7%.
Der Rückgang der Schülerzahlen und die Überwindung des Lehrermangels ermöglichen es dem Wiener Stadtschulrat, die Klassenschülerzahlen abermals zu senken.
Nach Angaben von Präsident Schnell wird die durchschnittliche Klassenschülerzahl in Wien im kommenden Schuljahr nur noch 29 betragen.
Vor drei Jahren wurden noch mehr als 34 Schüler in die ersten Klassen der Volksschulen eingeteilt.
Der vor kurzem von Präsident Schnell vorgelegte Vergleich der Matura-Anforderungen zwischen 1912 und 1976 ist nach Meinung von FPÖ-Bundesobmann Peter kein Beweis für ein gehobenes Wissensniveau der Studenten.
Peter bezeichnete ein Steigen des Umfanges des Lehrstoffes aufgrund des wachsenden Wissensstoffes innerhalb der vergangenen 60 Jahre als eine selbstverständliche Entwicklung.
Mehr sachliches Wissen sei jedoch keineswegs mit höherer geistiger Qualität gleichzusetzen, sagte Peter.
ÖVP-Bundesobmann Taus hat den Bereitschaftsalarm eines Bundesheerbataillons vom vergangenen Mittwoch kritisiert.
Eine Bereitschaftstruppe, die diesen Namen verdiene, müsse hundertprozentig funktionieren und von der Mobilmachung unabhängig sein.
Der Sozialistische Arbeitsbauernbund hat heute in Salzburg eine Erhöhung des Erzeugermilchpreises um 46 Roschen pro Liter verlangt.
Gefordert wird ferner ein forcierter Absatz von Zucht- und Schlachtrindern.
Schweden.
Ein Brand in einem Hotel in der Stadt Buros, etwa 70 Kilometer östlich von Göteborg, hat in der vergangenen Nacht mindestens 22 Menschenleben gefordert.
Der Brand hatte deshalb so katastrophale Folgen, weil die Ausgänge des Gebäudes blockiert waren.
Und nur noch ein Personenruf.
Herr Jürgen Garz aus Berlin mit seiner Frau und zwei Kindern in einem weißen Ford Kombi in Österreich unterwegs, wird dringend gebeten, die Berliner Telefonnummer 61 84 176 anzurufen.
Herr Jürgen Garz aus Berlin mit seiner Frau und zwei Kindern in einem Weißen Ford Kombi in Österreich unterwegs, wird dringend gebeten, die Berliner Telefonnummer 61 84 176 anzurufen.
Ja, und wir sind damit am Ende des Mittagsjournals.
In einer halben Minute wird es 13 Uhr.
Das Team verabschiedet sich.
Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Tag und ein angenehmes Wochenende.
Einblendung: Otto Molden, Univ. Prof. Hans Günther Mukarovsky
Mitwirkende:
Hetzer-Molden, Koschka [Gestaltung]
, Molden, Otto [Interviewte/r]
, Mukarovsky, Hans Günther [Interviewte/r]
Datum:
1978.06.10 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Politik Österreich
;
Kultur
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten